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Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...

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genannte Kerninflation, verblieb im August wie bereits<br />

in den Vormonaten bei 1,1 %. Der für europäische<br />

Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex<br />

ging im August leicht um 0,1 % gegenüber dem<br />

Vorjahr zurück.<br />

7. Monetäre Entwicklung<br />

Die seit März zu beobachtenden Entspannungstendenzen<br />

an den Weltfinanzmärkten setzten sich bis<br />

Mitte September 7 fort. Die Geldmärkte in den USA <strong>und</strong><br />

im Euroraum blieben durch die umfangreiche Liquiditätsversorgung<br />

<strong>der</strong> Zentralbanken gut gestützt, so<br />

dass sich die Risikoaufschläge zurückbildeten <strong>und</strong> die<br />

Zinsen weiter abnahmen. Die verbesserten Konjunkturaussichten<br />

erhöhten zudem die Risikobereitschaft<br />

<strong>der</strong> Marktteilnehmer. Davon profitierten erneut insbeson<strong>der</strong>e<br />

die weltweiten Aktienmärkte. Der DAX<br />

notierte zur Monatsmitte im September 6 % über dem<br />

Stand von vor einem Monat. Auch an den Anleihemärkten<br />

verringerten sich die Risikoaufschläge für<br />

Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen<br />

weiter. Die Renditen von Staatsanleihen lassen demgegenüber<br />

auf eine vorsichtigere konjunkturelle<br />

Einschätzung schließen. Trotz nach wie vor umfangreicher<br />

Neuemission gingen die Renditen hier noch<br />

einmal leicht zurück. Auch dürfen die positiven Signale<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Bereinigung<br />

<strong>der</strong> Bankbilanzen von risikobehafteten Vermögenswerten<br />

noch nicht abgeschlossen ist <strong>und</strong> die Unsicherheit<br />

an den Märkten nach wie vor hoch ist. Dies<br />

führt, zusammen mit dem geringeren finanziellen<br />

Mittelbedarf <strong>der</strong> Unternehmen dazu, dass die Kreditvergabeaktivität<br />

<strong>der</strong> Banken weiter gedämpft wird.<br />

Konstant bei 1,0 % beließ die Europäische Zentralbank<br />

(EZB) auf ihrer Sitzung am 3. September 2009<br />

ihren Leitzins. Im Zuge <strong>der</strong> unbegrenzten Liquiditätsversorgung<br />

zum festen Zinssatz gaben die Interbankenzinsen<br />

in <strong>der</strong> Eurozone aber weiter nach. Der Dreimonats-EURIBOR<br />

verringerte sich binnen Monatsfrist<br />

um 10 Basispunkte auf knapp 0,8 % zum Stand Mitte<br />

September. Ausschlaggebend war eine weitere Rückbildung<br />

<strong>der</strong> Risikoprämie am Interbankenmarkt,<br />

gemessen an <strong>der</strong> Differenz des Dreimonats-EURIBOR<br />

zum Dreimonats-EONIA-Swapsatz, auf 37 Basispunkte.<br />

7 Berichtszeitraum: 14. August bis 15. September 2009.<br />

8 Vgl. Monatsbericht <strong>der</strong> EZB im September 2009.<br />

Kurz- <strong>und</strong> langfristige Zinsentwicklung<br />

(in %)<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009<br />

EURIBOR 3-Monatsgeld<br />

Effektivzins für Unternehmenskredite im Neugeschäft in<br />

Deutschland (Ausleihungen über 1 Mio. Euro, Zinsbindung<br />

variabel o<strong>der</strong> bis 1 Jahr)<br />

Rendite für 10-jährige Staatsanleihen im Euroraum<br />

Rendite für 10-jährige Unternehmensanleihen im Euroraum<br />

Am US-Geldmarkt verringerten sich die Dreimonatszinsen<br />

(BBA-LIBOR) ebenfalls noch einmal um 14 Basispunkte<br />

auf 0,3 %, insbeson<strong>der</strong>e weil die Risikoprämie<br />

mit 11 Basispunkten auf den niedrigsten Stand<br />

seit Juli 2007 sank. Die FED beließ ihre Leitzinsen in<br />

<strong>der</strong> Spanne zwischen 0 % <strong>und</strong> 0,25 %. Die Zinsdifferenz<br />

zwischen dem Euroraum <strong>und</strong> den USA hat sich von<br />

Mitte August bis Mitte September wie<strong>der</strong> leicht auf<br />

48 Basispunkte erhöht.<br />

Nachdem sich die Renditen von Staatsanleihen<br />

von Mitte März bis Mitte Juni zunächst deutlicher erholen<br />

konnten, weisen sie seitdem – bei sich mehrenden<br />

konjunkturellen Stabilisierungssignalen – keine<br />

eindeutige Tendenz auf. Angebots- <strong>und</strong> Nachfragefaktoren<br />

– wie das hohe Neuemissionsvolumen von Staatsanleihen<br />

<strong>und</strong> die gleichzeitig steigende Nachfrage<br />

durch Banken <strong>und</strong> institutionelle Anleger 8 – dürften<br />

dabei nach wie vor erheblichen Einfluss ausüben. Im<br />

Euroraum notierten die Renditen zehnjähriger Papiere<br />

Mitte September wie<strong>der</strong> leicht um 5 Basispunkte unter<br />

dem Stand von vor einem Monat bei 3,3 %.<br />

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