Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...
Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...
Schlaglichter der Wirtschaftspolitik - Initiative Kultur- und ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24 Monatsbericht 10-2009 BMWi<br />
erschließen. Dabei sollen vorhandene Beratungsangebote<br />
– soweit sinnvoll – genutzt <strong>und</strong> über ein<br />
Internetportal vernetzt werden.<br />
6. Überprüfung <strong>und</strong> Anpassung <strong>der</strong> wirtschafts<strong>und</strong><br />
technologiepolitischen Programme: Die hohe<br />
Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft für die<br />
Volkswirtschaft allgemein <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Innovationsfähigkeit<br />
im Beson<strong>der</strong>en sprechen für eine stärkere<br />
Einbindung <strong>der</strong> Unternehmen in wirtschafts- <strong>und</strong><br />
technologiepolitische Programme. Bestehende B<strong>und</strong>esprogramme<br />
sollten hinsichtlich ihrer formalen<br />
<strong>und</strong> inhaltlichen Anfor<strong>der</strong>ungen überprüft <strong>und</strong> wo<br />
nötig anpasst werden, um vermehrt Unternehmen<br />
aus <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft in ihrer Entwicklung<br />
för<strong>der</strong>n zu können. Außerdem ist die bisherige<br />
Definition des Innovationsbegriffs zu überdenken,<br />
denn es sind nicht nur die technologischen Innovationen,<br />
die die wirtschaftliche Entwicklung antreiben.<br />
Vielmehr sind es in zunehmendem Maße die<br />
Ideen <strong>und</strong> die kreativen Inhalte, die die wirtschaftliche<br />
Entwicklung beflügeln.<br />
7. Erleichterung des Zugangs zu Fremdkapital:<br />
Vor allem <strong>der</strong> Zugang zu finanziellen Ressourcen ist<br />
für Freiberufler sowie kleine <strong>Kultur</strong>wirtschaftsunternehmen<br />
nicht immer einfach: Vielfach sind sie von<br />
externen Finanzierungsquellen abgeschnitten, weil<br />
ihr meist geringer Finanzbedarf für Banken nicht<br />
attraktiv ist o<strong>der</strong> weil sie kaum Sicherheiten bieten<br />
können <strong>und</strong> die Markt- <strong>und</strong> Unternehmensentwicklungen<br />
schwierig einzuschätzen sind. Insofern ist es<br />
für die Unternehmen wichtig, dass ihnen Finanzierungswege<br />
geöffnet werden. Die bestehenden Programme<br />
für geringen Finanzierungsbedarf sollten<br />
entsprechend weiterentwickelt werden. Außerdem<br />
sollte versucht werden, zusammen mit Beratern,<br />
Banken <strong>und</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ern ein Handbuch zu<br />
erarbeiten, das die wirtschaftliche Einordnung <strong>der</strong><br />
<strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft erleichtert.<br />
8. Verbesserung des Zugangs zu Programmen <strong>der</strong><br />
Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung: Es ist darauf hinzuwirken,<br />
dass das Potenzial <strong>der</strong> inländischen <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong><br />
Kreativwirtschaft im Ausland noch stärker als bisher<br />
wahrgenommen wird. Obwohl deutsche Kreativschaffende<br />
über eine große internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
verfügen, ist <strong>der</strong> Exportanteil kreativer<br />
Dienstleistungen <strong>und</strong> Produkte noch deutlich steigerungsfähig.<br />
Die bestehenden B<strong>und</strong>esprogramme <strong>der</strong><br />
Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung sollten deshalb noch besser<br />
als bisher für Unternehmen aus diesem Bereich<br />
nutzbar gemacht werden.<br />
9. Erhalt <strong>der</strong> Künstlersozialversicherung: Die Künstlersozialversicherung<br />
ist ein Erfolgsmodell. For<strong>der</strong>ungen,<br />
die Künstlersozialabgabe o<strong>der</strong> das System als solches<br />
abzuschaffen, verkennen die beson<strong>der</strong>e Beziehung<br />
zwischen den Versicherten <strong>und</strong> ihren Verwertern<br />
<strong>und</strong> den unverzichtbaren Beitrag einer verlässlichen<br />
Absicherung von Künstlern <strong>und</strong> Publizisten für den<br />
<strong>Kultur</strong>- ebenso wie für den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland. Kreativität <strong>und</strong> kulturelle Schaffenskraft<br />
im Auftrag von Industrie, Handel <strong>und</strong> Dienstleistung<br />
sichern Absatzchancen, Arbeitsplätze, Wachstum,<br />
Wohlstand <strong>und</strong> unternehmerische Gewinne. Künstler<br />
<strong>und</strong> Publizisten sind in <strong>der</strong> Regel gut ausgebildete<br />
Initiatoren <strong>und</strong> Innovatoren in den Wertschöpfungsketten<br />
<strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>wirtschaft. Die Absicherung ihrer<br />
elementaren Lebensrisiken ist eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage,<br />
damit sich Kreativität <strong>und</strong> Ideenreichtum entfalten<br />
können.<br />
10. Fortentwicklung des Rechtsrahmens für digitalen<br />
Urheberschutz: In <strong>der</strong> <strong>Kultur</strong>- <strong>und</strong> Kreativwirtschaft<br />
kommt den Schöpfern von Inhalten eine<br />
beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Sie legen erst die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für eine Vielzahl sich anschließen<strong>der</strong> ökonomischer<br />
Aktivitäten. Wichtig ist daher, dass die kreativen<br />
Schöpfer auch wirtschaftlich eine Zukunft haben. Die<br />
Balance zwischen Urhebern <strong>und</strong> Nutzern ist durch<br />
die Digitalisierung aus dem Gleichgewicht geraten<br />
<strong>und</strong> es muss versucht werden, die Waage wie<strong>der</strong> stärker<br />
auszupendeln. Insbeson<strong>der</strong>e die Fortentwicklung<br />
des Rechtsrahmens für digitalen Urheberrechtsschutz<br />
bleibt daher langfristig eine wichtige Aufgabe. Kurz<strong>und</strong><br />
mittelfristig sind neue Formen <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />
<strong>und</strong> technischen Kooperation von Rechteinhabern<br />
<strong>und</strong> Diensteanbietern notwendig, z. B. Aufklärung<br />
<strong>und</strong> Warnhinweise, technische Schutzmaßnahmen<br />
o<strong>der</strong> neue Geschäftsmodelle. Rechteinhaber <strong>und</strong><br />
Diensteanbieter müssen stärker als bisher <strong>und</strong> unvoreingenommen<br />
über die Vor- <strong>und</strong> Nachteile <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Maßnahmen reden. Der Ende des letzten Jahres<br />
begonnene <strong>und</strong> beim B<strong>und</strong>esministerium für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Technologie eingerichteten Wirtschaftsdia-