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4 Sicher Leben 5/2005 Prävention Sicherheitsschuhe heute Innovation pur Die ersten Sicherheitsschuhe, die vor über 30 Jahren in größeren Mengen verkauft wurden, waren vor allem eins: schwer und klobig. Die heutigen Modelle hingegen stecken voller innovativer Technik – für den Schuhträger auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich. In den letzten Jahren haben Ingenieure und Hersteller neue Sicherheitsschuh- Modelle entwickelt, die bequem und funktionell sind. Nicht nur die Schuhträger, auch die Arbeitsmediziner und Orthopäden begrüßen diese neue Generation. Denn der Fuß hat eine hohe Bedeutung für die Koordination der Körperfunktionen und für die Feinmotorik – sie werden durch Neurorezeptoren im Fuß entscheidend beeinflusst. Die Stimulation dieser Rezeptoren hat daher positive Auswirkungen auf die gesamte Statik des Körpers. Gelenke können entlastet, Bewegungsabläufe stabilisiert und Haltungsschäden gemildert werden. Die Forschungsabteilungen der großen Schuhhersteller im Sport und auch im Sicherheitsbereich befassen sich intensiv mit der Anatomie und Beanspruchung des menschlichen Fußes. Die meisten innovativen Änderungen, die Hersteller an ihren Schuhen vorgenommen haben, sind für den Benutzer äußerlich nicht ersichtlich. Nachfolgend einige Veränderungen im Einzelnen: Rutschfest und undurchlässig Sicherheitsschuhe der ersten Generationen hatten harte Leder- oder Gummisohlen. Die neuen Schuhe haben – ähnlich wie bei Sportschuhen – weiche Sohlenmaterialien. Überwiegend w i rd Polyurethan (PU/PUR) oder thermoplatisches Polyurethan (TPU) als Laufsohle verwendet. Für den Einsatz in der Landwirtschaft, insbesondere bei viehhaltenden Betrieben ist PU nur geeignet, wenn es sehr hoch verdichtet ist. Diese hohe Verdichtung haben zur Zeit nur die leichten Gummistiefel aus PU. Die Schuhhersteller kombinieren deshalb eine PU- oder TPU-Zwischensohle mit einer Nitril-Schalensohle. Nitril ist resistent gegen tierische Fäkalien, sowie gegen Butter- und Milchsäure. Durch diese Kombination wird das Gewicht reduziert, der Laufkomfort erhöht und ein Einsatz auf viehhaltenden Betrieben ermöglicht. Alle eingesetztenSohlenmaterialien gewährleisten eine hohe Rutschhemmung, sofern der Schuhträger die Sohle regelmäßig reinigt. Schutzkappe: Stahl oder Kunststoff Die Stahlkappe als wichtigstes sicherheitsrelevantes Bauteil eines Sicherheitsschuhs erhöht zwangsläufig auch das Gewicht des Schuhs. Viele Hersteller bieten deshalb auch Sicher- Sicher- Schnittmodell eines Stiefels mit Stahlzwischensohle und Stahlkappe. Das hochverdichtete Material ist in viehhaltenden Betrieben geeignet. Oben: Bei Belastung schwitzt der Fuß. Gute Sicherheitsschuhe sind in der Lage, bis zu einer Tasse Flüssigkeit aufzunehmen und weiterzuleiten, so dass der Fuß trocken bleibt. Ganz oben: Diese Zehenschutzkappen wurden jeweils mit 200 Joule getestet. Die Kunststoffkappe (rechts) ist nicht nur leichter als die Stahlkappe, auch die Rückverformung ist erheblich besser. Fotos: Westendorf heitsschuhe mit einer Schutzkappe aus Aluminium an. Seit einigen Jahren gibt es auch Kappen aus Kunststoff, die das Gewicht reduzieren und im Winter keine Kältebrücken bilden. Ein weiterer Vorteil der Kunststoffkappe: Nach einer Belastung geht die Verformung im Gegensatz zu einer Stahlkappe fast ganz zurück. Flexible Zwischensohle Die durchtrittsichere Stahlzwischensohle erhöht ebenfalls das Gewicht bei einigen Sicherheitsschuhen. Zudem wird die Sohle sehr steif. Auch hier
Grippeschutzimpfung 2005 Jetzt für wirksamen Schutz sorgen Etwa fünf- bis achttausend Menschen sterben in Deutschland jährlich an den Folgen einer Influenza-Erkrankung. Die Gesundheitsbehörden rechnen damit, dass auch in diesem Jahr wieder eine Grippewelle auf uns zurollt. Die Influenza (Grippe) ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, die nicht unterschätzt werden sollte. Die Influenza-Viren können schwere bis lebensbedrohliche Erkrankungen wie Lungenentzündungen, Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen auslösen. Zuspruch zurückhaltend In Deutschland lässt sich bisher nur jeder Vierte vorbeugend gegen Grippe impfen. Dabei bietet die Impfung einen wirksamen Schutz vor der Erkrankung. Tödliche Krankheitsverläufe, von denen häufig ältere oder geschwächte Personen betroffen sind, können durch eine rechtzeitige Impfung größtenteils verhindert werden. Mit einer hohen Impfrate können Infektionsketten unterbrochen und einzelne Krankheitserreger regional eingedämmt werden. Vor allem ist die Grippeschutzimpfung denjenigen zu empfehlen, die häufig mit anderen Menschen in Berührung kommen. Das Fortsetzung von Seite 6 war die Schuhindustrie erfinderisch. Es gibt seit kurzem durchtrittsichere Zwischensohlen, die ganz ohne Stahl auskommen. Die Sohlen sind entweder aus Kunststoff oder einem Mix aus Kevlar und keramikbeschichteten Fasern hergestellt. Dadurch wird eine deutlich höhere Flexibilität gegenüber einer herkömmlichen Stahlsohle erreicht und das Gewicht reduziert. Abfuhr für Feuchtigkeit Der Fuß gibt bei Beanspruchung pro Tag bis zu einer Tasse Flüssigkeit ab. In nicht atmungsaktiven Schuhen oder Stiefeln kommt es dann zwangsweise zu den unangenehmen Schweißfüßen. Auch hier hat die Schuhindustrie ge- Krankenkasse gilt ganz besonders für Marktbeschicker oder Betreiber von Hofläden. Der optimale Zeitpunkt für eine Influenza-Impfung liegt zwischen Anfang Oktober und Mitte November, weil der volle Impfschutz nach etwa zwei Wochen erreicht wird und in Deutschland mit der Grippewelle nicht vor Dezember zu rechnen ist. Die Impfung ist gut verträglich. Menschen mit Allergie gegen Hühnereiweiß können allerdings nicht geimpft werden. Schwangere sollten mit ihrem Arzt die Risiken sorgfältig abwägen. Kostenlos für alle Die Grippeschutzimpfung ist für alle Altersgruppen sinnvoll. Daher übernimmt die Landwirtschaftliche Krankenkasse Baden-Württemberg über den von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Personenkreis hinaus für alle ihre Versicherten die Gesamtkosten der Impfung. zielt Produkte entwickelt, die Feuchtigkeit aufnehmen und weitertransportieren, so dass der Fuß trocken bleibt. Das Schuhobermaterial (Leder oder Textilgewebe) muss mit dem Schuhinnenfutter harmonieren. Innen futter, z. B. mit einer Goretex- oder Sympatex-Membrane, sorgen dafür, dass auch von außen keine Feuchtigkeit in den Schuh gelangt und dass der Fußschweiß abgeführt wird. Sicherer Auftritt Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Dämpfungssystem im Fersenbereich. Dies ermöglicht ein ermüdungsfreies Gehen und reduziert die auftretenden Belastungen der Wirbelsäule beim Fersenaufprall. Jeder, der bereits einen Fersenbeinbruch erlitten hat, weiß, wie wichtig ein Schuh ist, Die LKK rät daher ihren Versicherten: „Machen Sie im Interesse Ihrer Gesundheit von der für Sie kostenlosen Impfung Gebrauch!“ der die Stoßenergie absorbieren kann, so dass die Gefahr eines Bruches verringert wird. Einige Hersteller bieten Einlegesohlen mit Dämpfungsgel oder -kissen an, ande re bevorzugen festeingebaute Systeme oder eine individuelle gewichtsabhängige Dämpfung. Eine Größe – drei Weiten Mit dem Mondopointsystem bieten viele Hersteller den Kunden für jeweils eine Schuhgröße drei verschiedene Schuhweiten an. Diese Auswahl hilft Personen, die schmale oder breite Füße oder einen hohen Spann haben. Auch für Personen mit Übergrößen werden auf Wunsch Schuhe gefertigt. Die Berufsgenossenschaft empfiehlt, sich beim Einkauf von Sicherheitsschuhen fachkundig beraten zu lassen. Gerhard Westendorf Sicher Leben 5/2005 5
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