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Sebastian konnte sich gar nicht wehren, als die Pferde in einen leichten Trab fielen. Er<br />

klammerte sich wie ein Äffchen am Sattel fest und jammerte und fluchte vor sich hin,<br />

doch Markus schien wie taub. Er reagierte nicht auf Seb und führte stur die Pferde über<br />

ein Wiese. Nur seine zuckenden Mundwinkel verrieten, dass er ihn sehr wohl verstand.<br />

Sebastian achtete nicht auf ihre Umgebung und hörte deswegen auch nicht das leise<br />

rauschen, auf das Markus direkt drauf zusteuerte.<br />

„Seppl ...“, sprach Markus das erste Mal seitdem sie den Stall verlassen hatten, „w-“<br />

Doch noch bevor er überhaupt zu Sprache kam, unterbrach ihn Sebastian: „Wenn du mich<br />

jetzt auf ewig Seppl nennen willst, bekommst du auch einen Spitznamen, Bärchen.“ Seine<br />

Gedanken waren wie eingerostet, viel langsamer waren sie als sein Mund. Was nur hatte<br />

er sich dabei gedacht?<br />

Ein wenig eingeschüchtert wartete er auf Markus‘ Reaktion, doch als dieser anfing zu<br />

grinsen, entspannte sich Seb. „Mach‘ nur.“<br />

Unerwartet blieben die Pferde stehen und es kostete Sebastian einige Mühe, nicht vom<br />

Gaul zu rutschen. Doch als er aufschaute, staunte er. Sie waren am Meer angekommen.<br />

Das Wasser glitzerte in der hellen Sonne und der Sand sah so weich aus wie die Mähne<br />

der Pferde.<br />

„Komm‘“, unterbrach Markus die kurze Stille. Nachdem sie die Pferde anbanden, führte<br />

er sie die kleine Düne hinab. „Ist das nicht wunderschön?“ Bewundernd blieb er stehen<br />

und schaute auf die See. „Weißt du, ich habe mir in den letzten Tagen so sehr Gedanken<br />

gemacht ... Warum magst du nicht rauskommen und die Welt sehen? Nicht die sieben<br />

Weltwunder, nicht das Nachtleben von den schönsten Städten dieser Welt erkunden?<br />

Nicht die Menschen und ihre Kultur kennen lernen? Warum nicht?“ Während er sprach<br />

hielt er weiterhin Sebastians Hand, „Ich bin vom Dorf und habe schon immer davon<br />

geträumt an den Stränden L.A.s und Brisbane zu laufen. Das Meer bei Tag und bei Nacht<br />

zu sehen. Schnorcheln wann immer ich will und dann auch wieder zurück in die Stadt zu<br />

gehen, oder in die einsamen Berge. Es gibt so viel da draußen, was es zu sehen gibt. Ein<br />

schöner Meteoritenschauer an einem besonderen Ort oder das glitzernde Meer ...“<br />

„Ich, ich weiß nicht ...“, murmelte Sebastian vollkommen überrumpelt.<br />

„Ich liebe es, wenn du ins Stottern gerätst und rot wirst.“ Sebastian schaute zu dem<br />

Größeren auf. „E-entschuldige, ich wollte nicht-“, geriet nun Markus ins Stocken, doch<br />

Seb unterbrach ihn mit einem Flüstern:<br />

„Sht ... Und ich liebe deine Art mir alle deine Erlebnisse so bildlich zu beschreiben, als ob<br />

ich selbst dort gewesen wäre.“ Er biss sich auf die Lippen. Hatte er zu viel gesagt?<br />

„Du bist also nicht - also ...“ Verneinend schüttelte Sebastian seinen Kopf.<br />

Es entstand eine lange Pause, in der sich die beiden einfach nur tief in die Augen<br />

schauten. Die Luft um sie herum begann zu knistern. Plötzlich fing Markus an lauthals zu<br />

lachen:<br />

„Kannst du dich an einen der ersten Sätze erinnern, den ich zu dir gesagt habe?“, Markus<br />

lachte. „‚Steht das Pferd denn nicht sicher darin‘ Oh, man...“<br />

Sie lachten. „Ja, ich war etwas, naja ... verwirrt?“<br />

Wieder entstand ein Pause, doch dieses mal war es Sebastian, der sie brach: „Wir<br />

sollten langsam zurück, meinst du nicht auch?“<br />

„Noch nicht ... Du bist jetzt dran“, sagte Markus, „Was möchtest du noch alles in

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