BREMER SPORT Magazin | Januar 2017

Vereine: Aktuelle Informationen
Bremen 1860
Der Neue ist ein alter Bekannter
Kinderbewegungszentrum liegt jetzt unter der
Verantwortung von Arne Truhart-Tschorn
Wo fängt man da an?
Dieser Mann hat so ziemlich
alle bewegt, vom Ungeborenen
im Mutterleib über
Kinder auf dünnen Brettern im
Schnee bis hin zu Seniorinnen
im Schwimmbecken. Er ist
neue Wege gegangen, hat
metaphorische Bretter durchbohrt
und echte Mauern gebaut
– und zwar um Bremens
erste feste Bewegungslandschaft
für Kinder.
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Seit 1996 ist das mit dem
Innovationspreis ausgezeichnete
Kinderbewegungszentrum
(KBZ) nicht nur das
Aushängeschild von Bremen
1860, sondern bundesweit
bekannt. Und selbst auf anderen
Kontinenten interessiert
man sich für das Konzept.
Ein Gesicht, dass immer damit
verbunden wird, ist das seines
Gründers Raimund Michels, der
es mit Jörg Gronert zusammen
geplant und doch so viel mehr
getan hat. 1974 kam er als
Trainer im Kunstturnen zu
Bremen 1860, hatte zwei Jahre
später allerdings schon wieder
die Kündigung geschrieben,
weil Kinder zu Höchstleistungen
zu trimmen einfach nicht
sein Ding ist. Abgegeben hat er
die Kündigung zum Glück nie,
denn Horst Neumann, der heutige
1860-Geschäftsführer,
stand als neuer Trainer schon
in den Startlöchern. Für
Raimund Michels taten sich
damit neue Aufgaben auf. „Da
fing für mich das Leben an“,
sagt er. Denn mit Horst
Neumann hatte er nicht nur
einen Nachfolger beim
Kunstturnen, sondern auch
einen Verbündeten, als es
darum ging, neue Angebote zu
starten und den Verein für den
Breitensport zu öffnen. Beispielsweise
riefen sie die Ski-
Gymnastik ins Leben, über die
auch der heutige Vereinspräsident
Peter Scheuer in den
Siebzigerjahren den Weg zu
Bremen 1860 fand.
Raimund Michels hat inzwischen
das Rentenalter erreicht
und gibt jetzt den Staffelstab
an die nächste Generation weiter.
Arne Truhart-Tschorn hat
künftig die Verantwortung
über alles, was mit
Schwangeren-Angebote, der
sportlichen Betreuung von
Mutter und Kind nach der
Geburt sowie Kleinkind- und
Eltern-Kind-Turnen zu tun hat –
und das obwohl er eigentlich
mal Tierarzt werden wollte.
Was für eine weitere glückliche
Fügung für Bremen
1860, dass
der Numerus Clausus
zu hoch war!
„Er ist ja schon als
Kind bei mir gewesen“,
sagt Raimund
Michels über seinen
Nach-folger.
Arne Truhart-
Tschorn wuchs
quasi im
Verein auf,
spielte selbst
und trainierte
Teams im
Volleyball und
leitete später zehn Jahre lang
die immer grö-ßer werdende
Volleyball-
Abteilung. „Ich bin mit der
Volleyball-Abteilung gewachsen“,
sagt er. In ihren besten
Zeiten hatte die Abteilung 18
Teams angemeldet. Noch bis
dieses Jahr war er parallel
sowohl bei den
Kindern als auch bei den
Volleyballern engagiert.
seit Kindertagen
Gitarre spielt, kommt
ihm zugute, denn das sind
Kinder und Eltern von
Raimund Michels von
Beginn an gewohnt. Für sein
erwachsenes Publikum hat
Zum Kinderturnen kam er
2002, als Arne Truhart-Tschorn
ein Freiwilliges Soziales Jahr in
seinem Heimatverein absolvierte.
Währenddessen übernahm
er ein paar Stunden
beim Kleinkindturnen. Auch
während seines Sportstudiums
tat er das immer wieder.
Seit 2008 ist Arne
Truhart-Tschorn bei
Bremen 1860 festangestellt.
Erfahrung
bringt er für seine
neue Aufgabe also
genug mit. Dass er
Arne Truhart-
Tschorn auch
schon eine eigene
CD veröffentlicht.
Lieder für Kinder
zu komponieren, das wird ein
Projekt für die Zukunft. Die
eigenen Kompo-sitionen des
neuen Leiters werden dann
den inzwischen groß angewachsenen
Fundus an
Kinderliedern von Raimund
Michels ergänzen.
...IN...
Die klingen auch nachdem er
seine Stunden reduziert hat,
weiter durch die bunt und kinderfreundlich
gestalteten
Hallen am Baumschulenweg.
„Die Musik ist Bestandteil des
Konzepts“, sagt Arne Truhart-
Tschorn. Sie bildet den Rahmen,
mit dem die Bewegungsstunden
beginnen und enden;
sie regt die Kinder an, sich zu
bewegen und sie schult ihre
Sinne. „Das ist für die Kinder
unwahrscheinlich wichtig“, so
der neue Leiter. Deshalb sollten
die Übungsleiterinnen und
Übungsleiter, die Stunden im
Kleinkindturnen übernehmen,
möglichst auch musikalisch
sein, im besten Falle selbst ein
Instrument spielen.
Neben Arne Truhart-Tschorn
stehen weiterhin Raimund
Michels sowie unter anderem
Imke Makatowski, Katharina
Schön, Raphaela Röpke und
Raimunds Tochter Yasmin
Michels mit ihren Instrumenten
in der Halle. „Die Qualität
wird erhalten bleiben“, verspricht
Peter Scheuer. In diesem
Sinne: „Die Stunde ist vorbei,
wie schön ihr wart dabei!“
Bremen Sport Magazin Januar 17 |
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