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mit mir herum, in denen jahrzehntelang Männerfüße gesteckt hatten.<br />
Philipp lächelte, neigte sich zu mir und schnüffelte an meinem Hals, an meinem Ohr,<br />
an meiner Schläfe und sagte, den Kopf so nah an meinem, dass ich schielen mußte, wenn<br />
ich ihm in die Augen sehen wollte: „Dieser Geruch wird ab jetzt mein Herz höher schlagen<br />
lassen.“<br />
Meine Oberschenkel kitzelten und in meinem Magen wühlte die Aufregung wild<br />
herum. Mein Herz zupfte so süß an meinem Brustbein, dass es fast schmerzlich stach.<br />
Philipp zwinkerte mir zu und unterließ den Kuss, nach dem ich mich so sehr sehnte, dass<br />
meine Lippen bereits kribbelten.<br />
Die Glocke zum Pausenende läutete und ich wurde nervös. Die Schauspieler eilten<br />
davon und ließen mich mit Philipp allein. Er trat auf mich zu, strich über mein Revers,<br />
betrachtete unter den dicken, falschen Wimpern hindurch mein mageres Brustbein, meine<br />
Unterlippe, meinen Scheitel und forderte leise aber bestimmt:<br />
„Ich darf doch hoffen, dass du nach der Vorstellung noch mal hier her kommst?“<br />
„Du darfst!“, flüsterte ich und mußte mich wieder beherrschen, meinen Mund nicht auf<br />
seine rot bemalten Lippen zu drücken und seine Maske zu ruinieren. Doch ich wollte ihn<br />
berühren, unbedingt, und so griff ich, als sich unsere Wege trennten – seiner Richtung<br />
Bühne, meiner in den Zuschauerraum – nach seiner Hand und drückte sie. Philipp<br />
lächelte, und unter dem Kostüm einer Bauernmagd wirkte das erregend, so scheu und<br />
unschuldig, dass sich mein Schwanz begehrlich rührte.<br />
°°°<br />
Nach der Vorstellung war ich nicht der Einzige, der sich in den Backstagebereich<br />
begab, und so stand ich eine ganze Weile befangen herum, während die Schauspieler<br />
Autogramme gaben und sich zu ihrer Leistung beglückwünschen ließen. Immer wieder<br />
suchte Philipps Blick nach mir, und wenn unsere Augen einander begegneten, lächelte er.<br />
In meinem Inneren kribbelte es rauf und runter.<br />
„Verzeihung!“, konnte ich hören, wie er die Leute bat, ihm Platz zu machen. Im<br />
Gegensatz zu seinem Auftritt verstellte er die Stimme nicht zu einem hohen Lispeln, und<br />
ihr tiefes, energisches Brummen bildete einen verstörenden Kontrast zu seiner<br />
Aufmachung.<br />
Er kam direkt auf mich zu, wobei er unelegant die Perücke von seinem Kopf riß, mich<br />
mit seinem Körper rammte und gegen die Wand stieß. Ich ließ die Schuhe fallen, spürte,<br />
wie der Stoff des Kleides über meine nackte Brust, den Bauch streifte und seine Hände<br />
sich fest um meine Wangen legten.<br />
Im nächsten Moment landeten seine cremigen Lippen auf meinen, schmeckte ich<br />
Schminke und seine Zunge, die sich gierig nach meiner streckte. Mir klappten die Augen<br />
zu, und ich öffnete meinen Mund weit, erwiderte den Kuss, den ich seit Monaten ersehnt<br />
und Hunderte Male in meiner Fantasie durchgespielt hatte. Zwar hatte er da nie ein Kleid<br />
angehabt oder war geschminkt gewesen, aber da wollte ich nun nicht kleinlich sein.<br />
Er preßte mich gegen die Wand, bis ich kaum noch Luft bekam und durch die Röcke<br />
seines Kleides drückte sich seine Erektion gegen mein Becken. Ich stöhnte, als er sich von<br />
mir löste und in die Hocke ging. Doch anstatt mir vor den Fans, wie ich schon befürchtete,<br />
einen zu blasen, hob er nur die Schuhe auf, reichte mir ein Paar, behielt das andere, ergriff<br />
meine Hand und zog mich in den hinteren Teil des Gebäudes – in eine Art Abstellraum.<br />
„Es ist völlig wahnsinnig und ich verstehe, wenn du nicht kannst, aber: Ich möchte,