fraktionsbilanz-final-4
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Riskante Erdöl- und Erdgasförderung verteuert<br />
Gleich zu Beginn der 18. Legislaturperiode sind mehrere Energieunternehmen in SH aktiv<br />
geworden und haben Aufsuchungs- und Förderanträge für Gas und Öl gestellt. Plötzlich spielte das<br />
sogenannte Fracking mit seinen unabsehbaren Risiken für Mensch und Umwelt eine Rolle in der<br />
Landespolitik. Als erste Fraktion im Landtag brachten die Piraten das Thema in den<br />
Umweltausschuss ein. Dort kam es zu einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen, der sich gegen<br />
Fracking in Schleswig-Holstein unter Einsatz umweltgefährdender Substanzen ausspricht. Über<br />
einen Änderungsantrag haben wir deutlich gemacht, dass unsere Forderungen über die des<br />
gemeinsam von allen Fraktionen beschlossenen Antrages hinausgehen. Wir forderten<br />
beispielsweise eine Reform des Bergrechts zur Offenlegung aller Anträge und zur Sicherung der<br />
Mitbestimmungsrechte der Bürger vor Ort.<br />
Leider unterliegt Fracking dem Bundesbergrecht, sodass es auf Landesebene Schwierigkeiten<br />
bereitet, es vollständig und rechtssicher zu untersagen.<br />
Die Landesregierung hat ein Stillhalteabkommen erlassen, das allerdings zeitlich befristet (für drei<br />
Jahre) gilt und bei einer dauerhaften, rechtssicheren Untersagung von Fracking nicht weiterhilft.<br />
Die PIRATEN brachten einen Gesetzesentwurf ein, um Fracking in Schleswig-Holstein über den<br />
Gewässerschutz zu unterbinden, scheiterten aber an der Ablehnung der anderen Fraktionen. Ein<br />
weiterer Antrag sah vor, die Feldes- und Förderabgabe – die die Landesregierung auf gewonnene<br />
Bodenschätze erheben kann – zu erhöhen. Auch dieser Antrag wurde zunächst abgelehnt. Bei<br />
einem Treffen der Bürgerinitiativen gegen Fracking im Umweltministerium wurde Umweltminister<br />
Habeck noch einmal auf die Möglichkeit hingewiesen, Fracking durch Anhebung des Förderzinses<br />
unattraktiv zu machen. Er hat darauf reagiert und die Abgabe auf den Maximalsatz von 40% (für<br />
neue Förderprojekte) angehoben, sodass der Antrag [5] am Ende doch Erfolg hatte.<br />
Es war gut, dass die PIRATEN so frühzeitig und ausdauernd den Kampf gegen Fracking aufnahmen.<br />
Die Landesregierung hat sich dadurch genötigt gefühlt, alle Möglichkeiten, Fracking auf<br />
Landesebene zu verhindern, genau zu prüfen. Dabei hat sie unseren Forderungen teilweise auch<br />
nachgegeben. Die Erhöhung der Förderabgabe hat mit dazu beigetragen, dass die meisten<br />
Lizenzen inzwischen wieder zurückgegeben wurden. Die Unternehmen DEA und Central Anglia<br />
verfolgen ihre Pläne im Osten unseres Landes aber weiter. Die Bundesregierung will Fracking unter<br />
bestimmten Bedingungen ausdrücklich zulassen. Dass Fracking noch nicht vom Tisch ist, bedeutet:<br />
Man muss am Thema dran bleiben. Neben der Verhinderung der klimapolitisch falschen<br />
Ausweitung der Öl- und Gasförderung gilt es, die teilweise Geheimhaltung der<br />
Unternehmenspläne zu durchbrechen. 9<br />
Erwähnte Dokumente<br />
Drucksache 18/1026<br />
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