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Förderung von Erdöl und Erdgas<br />

In Schleswig-Holstein befinden sich wichtige Erdöl- und Erdgaslagerstätten, unter anderem die<br />

bekannte Lagerstätte Mittelplatte. Die Förderung dieser fossilen Brennstoffe ist jedoch nicht<br />

ohne Risiko für Mensch und Natur. Auch zum Schutz des Klimas lehnen wir neue Öl- und<br />

Gasbohrungen in Schleswig-Holstein ab. Das Fracking-Verfahren ist besonders riskant und seine<br />

möglichen schädlichen Auswirkungen kaum zu überblicken.<br />

Als Oppositionsfraktion haben wir eine Reihe „Kleiner Anfragen“ zu Aufsuchungs- und<br />

Förderlizenzen, Betriebsplänen und Umweltschäden gestellt. Des Weiteren forderte die Fraktion<br />

die Anpassung der Feld- und Förderabgaben, um mögliche Folgekosten einer Förderung zu<br />

decken. Tatsächlich hat das Land den Abgabesatz angehoben und zur Rückgabe vieler Lizenzen<br />

beigetragen.<br />

Der Landtag hat einen interfraktionellen Antrag gegen den Einsatz des umweltgefährdenden<br />

Fracking-Verfahrens zur Erdöl- und Gasförderung verabschiedet. Dadurch haben wir erreicht,<br />

dass sich der Landtag gegen Fracking unter Einsatz umweltgefährdender Stoffe ausspricht und<br />

dass die Forderung zur Information der Öffentlichkeit über Aufsuchungs- und<br />

Erkundungsvorhaben beschlossen wurde. Der Ministerpräsident will im Landesentwicklungsplan<br />

ein Verbot von Fracking festlegen, welches allerdings nicht rechtssicher ist.<br />

Nachdem wir mehrfach die mangelnde Transparenz der Genehmigungsverfahren bemängelt<br />

hatten, werden inzwischen auch die Städte und Gemeinden benachrichtigt, auf deren Gebiet<br />

gesucht beziehungsweise gefördert werden soll. Auch der Landtag und die Öffentlichkeit werden<br />

informiert – wenn auch nur lückenhaft und spät.<br />

Unsere Initiative, das überkommene Bergrecht insgesamt abzulösen, führte dazu, dass<br />

Schleswig-Holstein eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Bergrechts eingeleitet hat. Durch<br />

beständiges Nachfragen wurde auch Transparenz über bereits aufgetretene Schäden hergestellt.<br />

Das Landesbergamt hat 98 Schadensfälle durch die Erdölförderung und Abfallverpressung in<br />

Schleswig-Holstein seit 1964 verzeichnet. Die Daten beweisen, dass es bei Erdölförderungen<br />

immer wieder zur Verseuchung von Boden, Wasser und Umwelt kommt. Durch unsere<br />

Recherchen wurde zuletzt bekannt, dass es in 70 Gemeinden Schleswig-Holsteins Hinweise auf<br />

Ablagerungen von potenziell giftigem Öl- und Bohrschlamm aus der Erdölförderung gibt – selbst<br />

in Trinkwassereinzugsgebieten.<br />

In Abstimmung mit Umweltverbänden und Bürgerinitiativen wurden Anfragen und Anträge<br />

eingereicht und die Landesregierung Schritt für Schritt vor uns hergetrieben. Die gute<br />

Zusammenarbeit mit den Bürgerinitiativen wurde durch den von uns einberufenen „Runden<br />

Tisch“ zum Thema Fracking gestärkt. Um unserem Ziel noch näherzukommen, wird im<br />

September der nächste „Runde Tisch“ der Piratenfraktion im Landtag zum Thema Fracking und<br />

Ölförderung stattfinden. Unser Ziel ist ein Stopp der Fracking- und Erdölpläne in Schleswig-<br />

Holstein – notfalls mit einer Volksinitiative für eine Verschärfung des Landeswassergesetzes.<br />

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