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Ausverkauf von Schleswig-Holsteins Küsten und Ufern erschwert<br />

Seit 2004 hat das Land insgesamt über 1.600.000 m² Küsten- und Uferflächen verkauft oder<br />

verschenkt. Dies erfolgte ohne Ausschreibung und ohne Zustimmung des Landtags. Die Küstenund<br />

Uferflächen werden letztendlich oft von gewerblichen Investoren aufgekauft, um dort<br />

Restaurants oder Luxus-Ferienimmobilien zu errichten. Im Fall der „Baltic Bay Laboe” wurden die<br />

von einem Gutachter auf 1,3 Mio. Euro geschätzten Grundstücke von einem zweiten Gutachter<br />

lediglich auf 695.000 Euro geschätzt und zu diesem halbierten Preis veräußert. Einen<br />

nachvollziehbaren Grund dafür nannte Wirtschaftsminister Meyer (SPD) seinerzeit auch auf<br />

Nachfrage nicht.<br />

Geld verbrennt das hochverschuldete Land zudem bei millionenschweren<br />

Unternehmenssubventionen wie etwa Hotelbauten, obwohl im Koalitionsvertrag noch<br />

versprochen wurde, einzelbetriebliche Subventionen komplett zu streichen. Nach Aussage des<br />

Geschäftsführers des „Bayside” Hotels Töns Haltermann gegenüber dem NDR wäre das Hotel auch<br />

ohne die öffentlichen Fördermittel von 3 Mio. Euro gebaut worden, nur vielleicht etwas kleiner.<br />

Der schleichende Ausverkauf unserer Küsten muss aufhören. Wechselnde Landesregierungen<br />

haben in den letzten Jahren öffentliches Naturerbe in Schleswig-Holstein verkauft oder verschenkt.<br />

Das Ergebnis: In Wendtorf entsteht beispielsweise inzwischen in bester Küstenlage eine<br />

Luxusferienanlage anstatt allen Menschen, sowohl Schleswig-Holsteinern als auch Urlaubern aus<br />

anderen Ländern, den Genuss unserer Natur zu ermöglichen.<br />

Die Piratenfraktion hat daher beantragt, dass der Landtag den Verkauf öffentlicher Küsten- und<br />

Ufergrundstücke stoppt. Zur Entwicklung unserer Küste genügt es vollauf, öffentliche Flächen<br />

befristet zur Nutzung zu überlassen, etwa durch Pachtverträge, in denen der öffentliche Zugang<br />

zu sichern ist.<br />

Seit nunmehr fast zwei Jahren vertagt die Landesregierung die Beratung dieses wichtigen Antrags<br />

und verweigert die Auseinandersetzung mit diesem Thema. Im April 2016 konnte die<br />

Piratenfraktion allerdings einen ersten Teilerfolg erzielen. Nach der Kritik am Verkauf öffentlicher<br />

Küsten- und Ufergrundstücke hat die Landesregierung ein erstes Zugeständnis gemacht: Künftig<br />

soll „nachvollziehbar und eindeutig” dokumentiert werden, wie sich der Verkehrswert eines zu<br />

verkaufenden Ufergrundstückes errechnet. Bisher blieben Gutachter die Begründung für<br />

Niedrigpreise teilweise schuldig. Die PIRATEN haben damit einen ersten wichtigen Beitrag zum<br />

Erhalt der berühmten Küsten unseres Landes für diese und zukünftige Generationen geleistet. 13<br />

Erwähnte Dokumente<br />

Drucksache 18/1974<br />

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