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Zu Besuch auf dem Bauernhof "Fattoria del nonno"<br />
Ich muss sagen, ich freue mich richtig auf diesen Besuch! Schon lange<br />
habe ich keinen richtigen Bauernhof mehr zu Gesicht bekommen,<br />
nachdem meine Großeltern gestorben sind. In meiner Kindheit gab es<br />
jedoch für mich nichts Schöneres, als die Hühner mit Regenwürmern<br />
zu füttern. Vor den Kühen hatte ich dagegen immer etwas Angst, die<br />
waren mir zu groß.<br />
Nun also auf zum Gespräch mit Familie Corleone. Die "Fattoria del<br />
nonno" trägt ihren Namen als Andenken an den Großvater Emiliano<br />
Corleone, der diesen Hof gestaltet hat. Wir haben das Gespräch schon<br />
im Herbst vereinbart. Damals war Erntezeit und die freie Zeit knapp.<br />
Im Winter gibt es weniger zu tun und die Familie will sich genügend<br />
Zeit für das Interview nehmen. Ich werde von allen freundlich begrüßt,<br />
20 MVM 3/2017<br />
Giulietta Corleone hat einen feinen Kuchen gebacken, ein Punsch<br />
steht bereit. Wir setzen uns an den runden Küchentisch der<br />
Gemeinschaftsküche. Das heißt alle außer Giulietta, die werkelt fleißig<br />
weiter und kocht einen großen Pott Eintopf. Aber sie beteiligt sich<br />
dennoch am Gespräch.<br />
GG: Es gibt eine Krise in der Landwirtschaft, aber wie man hört, gibt<br />
es auch Lösungen. Würden Sie sich zu den modernen Landwirten<br />
zählen?<br />
Edoardo C: Ich bin zwar nicht mehr der Jüngste, aber doch - mich<br />
haben viele der neuen Ideen inspiriert. So versuchen wir Landwirte, uns<br />
dem Würgegriff des Großhandels mit dem eigenen Verkauf und der<br />
Weiterverarbeitung der Produkte zu entziehen.