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Projektstudium in der Gemeinde Weimar / Lahn

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Demografischer Wandel und Leerstand<br />

schen den Altersklassen zu unterscheiden. Bei den 16- bis 20-Jährigen ist <strong>der</strong> Wunsch, <strong>Weimar</strong><br />

zu verlassen mit 57 % am größten. Jedoch muss bedacht werden, dass man sich <strong>in</strong> diesem Alter<br />

häufig noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung bef<strong>in</strong>det und die beruflichen Pläne noch offen stehen beziehungsweise<br />

das Angebot an Arbeitsplätzen entscheidet. Viele junge Menschen haben auch den<br />

Wunsch auf neue Erfahrungen und nach e<strong>in</strong>em Leben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Stadt, wo das Angebot an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten<br />

vielfältiger ist. Im Altersbereich zwischen 21 und 40 Jahren liegt <strong>der</strong><br />

Abwan<strong>der</strong>ungswunsch nur noch bei 22 %. Man beg<strong>in</strong>nt häufig, sich langfristig zu b<strong>in</strong>den und ist<br />

beruflich gefestigt. Auch <strong>der</strong> Bau e<strong>in</strong>es Eigenheims ist <strong>in</strong> diesem Altersbereich e<strong>in</strong> Grund, sich <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de langfristig nie<strong>der</strong>zulassen. Nur noch 7 Prozent <strong>der</strong> 41- bis 60-Jährigen und fünf<br />

Prozent <strong>der</strong> 61- bis 80-Jährigen plant, <strong>Weimar</strong> <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren zu verlassen. Bei den<br />

81- bis 91-Jährigen ist jedoch e<strong>in</strong> leichter Anstieg des Abwan<strong>der</strong>ungswunsches zu verzeichnen<br />

(11 %). Zwar besteht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel im hohen Alter ke<strong>in</strong> Wunsch, größere Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Lebensart vorzunehmen, jedoch ist e<strong>in</strong> altersgerechtes Wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rollstuhlfreundlichen<br />

Wohnung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Umzug <strong>in</strong> die Nähe o<strong>der</strong> zu den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n e<strong>in</strong>e Möglichkeit, das Wohnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Pflegee<strong>in</strong>richtung zu vermeiden. Altersunabhängig wurde die Familie als häufigster Grund<br />

genannt, <strong>Weimar</strong> <strong>in</strong> den nächsten fünf Jahren zu verlassen, gefolgt von beruflichen Gründen (26<br />

%). Die Unzufriedenheit mit <strong>der</strong> bestehenden Infrastruktur <strong>Weimar</strong>s wurde von 18 % <strong>der</strong> befragten<br />

Bürger als Ursache für ihren Wunsch wegzuziehen genannt. Weitere 21 % <strong>der</strong> Personen gaben<br />

unter an<strong>der</strong>em den Besitz e<strong>in</strong>er Immobilie außerhalb <strong>Weimar</strong>s, e<strong>in</strong>e Ausbildung o<strong>der</strong> wie<br />

bereits erwähnt, barrierefreies Wohnen als Grund an, <strong>Weimar</strong> verlassen zu wollen.<br />

3.5 Leerstände<br />

Bei Leerständen handelt es sich um ungenutzte Wohnungen o<strong>der</strong> Wohngebäude. Das Vorhandense<strong>in</strong><br />

von Leerständen kann e<strong>in</strong>ige Probleme mit sich führen. E<strong>in</strong>e leer stehende Immobilie<br />

erbr<strong>in</strong>gt ke<strong>in</strong>e Miete<strong>in</strong>nahmen o<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>en Verkaufserlös. Gleichzeitig muss sie trotzdem unterhalten<br />

werden, was mit e<strong>in</strong>em zeitlichen und f<strong>in</strong>anziellen Aufwand verbunden ist. Hierzu zählen<br />

zum Beispiel regelmäßiges Lüften, niedriges Heizen im W<strong>in</strong>ter, um das Zufrieren <strong>der</strong> Wasserleitungen<br />

zu vermeiden, und die Behebung optischer und technischer Mängel. Jedoch stellen Leerstände<br />

nicht nur für die Eigentümer, son<strong>der</strong>n auch für die Allgeme<strong>in</strong>heit e<strong>in</strong> Problem dar. Vor allem<br />

e<strong>in</strong>e erhöhte Leerstandsquote (größer zwei bis drei Prozent) verschlechtert das Ortsbild und<br />

lässt betroffene Straßenzüge ähnlich e<strong>in</strong>er Geisterstadt wirken. Sie ist auch Zeichen für e<strong>in</strong>en<br />

nicht funktionierenden Wohnungsmarkt. Dies m<strong>in</strong><strong>der</strong>t den Wert des Standortes und kann zu weiteren<br />

Leerständen führen. Zu den Leerstandsursachen <strong>in</strong> Dörfern zählen die wirtschaftliche und<br />

die demographische Entwicklung sowie politisch-planerische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. E<strong>in</strong>e anhal-<br />

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