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KuLtur<br />
mit Furios 3x<br />
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berlin<br />
gewinnen!<br />
Liebe Lieber aFriKanisch<br />
Bettgeflüster zu Forschungszwecken. Was passiert, wenn eine Studentin die Anleitung für die<br />
afrikanische Sexkunst Kunyaza in die Hände bekommt? Ein Erfahrungsbericht von moniKA p.<br />
Illustration von christiAn güse.<br />
Das mystische Bild einer nackten Frau, umhüllt von Nebelschwaden,<br />
fesselt meinen Blick. Das exotische Wort<br />
»Kunyaza« steht in orangefarbenen Lettern auf dem Flyer<br />
geschrieben. »Multiple Orgasmen und weibliche Ejakulation mit<br />
afrikanischer Liebeskunst.« Oha! Das ist auf jeden Fall was anderes<br />
als die ewigen Yoga-Flyer. Aus dem Text neben dem Bild erfahre<br />
ich, dass im Rahmen einer Studie Paare gesucht werden, die Kunyaza<br />
zu Hause ausprobieren möchten. Ich muss herzlich lachen. Die<br />
denken echt, wir Studierende wären zu allem bereit. Trotzdem stecke<br />
ich den Flyer ein. Mein Gefühl sagt mir, dass das doch nicht<br />
so unsinnig klingt, sogar reizvoll sein könnte. Und notfalls kann es<br />
immer noch als Partykuriosität herhalten.<br />
Abends beim Gespräch mit meinem Freund Lars fällt mir der<br />
Flyer wieder ein: »Das wäre doch ganz spannend, oder? Was meinst<br />
du?« Seine Antwort kommt prompt: »Lass uns das mal ausprobieren.«<br />
Ich verdutzt: »Wie, jetzt ernsthaft?« Das kam unerwartet. »Na<br />
klar, das hört sich doch interessant an«, meint Lars. Man könnte<br />
meinen, ich hätte ihm angeboten, mit mir zum Paragliding zu gehen.<br />
Ich habe das Gefühl, dass Männer da ziemlich spontan und<br />
unbekümmert sind. Habe ich das ernst gemeint? Will ich das überhaupt?<br />
Schließlich geht mir auf, dass es kein Zurück mehr gibt. Au-<br />
theatersport shoW<br />
1995 hat Theatersport Berlin die sportlichste<br />
aller Bühnenformen nach Berlin<br />
gebracht – und feiert über 15 Jahre später<br />
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Woche neu, unerwartet, atemberaubend.<br />
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ßerdem bin ich auch neugierig, ob diese afrikanische Liebeskunst<br />
tatsächlich erfüllt, was sie verspricht. »Lass es uns tun, Lars.«<br />
Der Link auf dem Flyer führt mich auf die Website des Afrikanischen<br />
Instituts für Sexualforschung. »Entfachen Sie das Feuer<br />
in Ihrer Frau!« lädt ein zum Weiterklicken. »70% der Frauen bekommen<br />
beim üblichen Geschlechtsverkehr, das heißt durch Penetration,<br />
keinen Orgasmus.« Das soll wahr sein? »Experten aus<br />
der ganzen Welt sind sich darüber einig.« Na dann. Bei näherem<br />
Hinsehen entpuppen sich diese Experten unter anderem als Katja<br />
Hertin, Textchefin bei der Zeitschrift »Cosmopolitan« und die ehemalige<br />
Pornodarstellerin Dolly Buster. Geballtes Fachwissen.<br />
Ich klicke weiter auf den Link »Was tun?«. Verschiedene »westliche<br />
und orientalische Lösungen« wie Oralverkehr oder Kamasutra<br />
werden vorgeschlagen. Doch dann die Verheißung: die »Lösung<br />
aus Afrika«! Das Geheimnis der Liebeskunst heißt Kunyaza. Das<br />
Klicken geht weiter. Ich erfahre, dass die Menschen in Afrika seit<br />
Jahrhunderten wissen, wie es richtig geht. Warum erfahre ich das<br />
erst jetzt? Bei Kunyaza sollen die Frauen nicht nur zum Orgasmus<br />
kommen. Das äußere »Klopfen« des Penis auf die Klitoris<br />
und die Scheidenwände regt angeblich auch die Produktion von<br />
Scheidenflüssigkeit an. Bis zu einem Liter. Ich setze »Bett mit Folie<br />
überziehen!« auf meine innere To-Do-Liste und scrolle hinunter zu<br />
Furios 06/2011