MAIS KÜRBIS PFLANZENSCHUTZ
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12 EnErgiE<br />
15. märz 2012<br />
Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 EnErgiE Landwirtschaftliche MitteiLungen 13<br />
Hirse: Eine Lösung für Biogas<br />
Probleme bereiten Lageranfälligkeit und Silierfähigkeit – beides ist aber in Griff zu bekommen<br />
i<br />
m Gegensatz zur Körnerhirse<br />
hat Biomassehirse<br />
oder Sorghum bicolor eine<br />
sehr lange vegetative Entwicklung<br />
mit äußerst später Blüte. Damit<br />
ist die Biomassebildung zwar<br />
sehr hoch, die Ausbildung von<br />
generativen Teilen wie Körnern,<br />
unterbleibt oder erfolgt sehr spät,<br />
sodass diese über die Milchreife<br />
nicht hinausreicht. Die Wuchshöhen<br />
sind im Vergleich zur Körnerhirse<br />
bedeutend höher und erreichen<br />
bis zu fünf Meter. Das ist<br />
ErTragsVErglEiCh naCh saaTsTärkE<br />
Ertrag dt/hektar<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
bulldozer gigant goliath inka Maja sucrosorgho<br />
15 körner 25 körner<br />
506<br />
anzEigE<br />
Ganzkornsilage GKS<br />
Maiseinlagerungssystem hat sich über 20 Jahre gut bewährt<br />
2.000 Anlagen EU-weit<br />
zerberus<br />
knapp 2.000 anlagen von Mus-Max<br />
im Eu-raum bestätigen die Funktionssicherheit<br />
und die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser ganzkornkonservierung<br />
im gasdichten hochsilo. die arbeitserleichterung<br />
durch die komplette<br />
automatisierung und die bessere Futterqualität<br />
überzeugen. bei der ganzkornsilage<br />
(gks) werden Maiskörner<br />
ungeschrotet konserviert. der Mais<br />
veratmet sauerstoff und hefebakterien<br />
produzieren kohlendioxid. nähere<br />
infos: landtechnik urch gmbh, 8522<br />
groß st. Florian, Tel.:03464/2252<br />
bzw. unter: www.mus-max.at<br />
aber auch schon ein wesentliches<br />
Problem bei der Saatstärkenauswahl,<br />
weil zu hohe Saatstärken<br />
bei hoher Wuchshöhe unweigerlich<br />
zu einem erhöhten Lagerrisiko<br />
führen.<br />
Saat: 15 oder 25 Körner<br />
In umfangreichen Versuchen<br />
des Amtes der steiermärkischen<br />
Landesregierung und der Landeskammer<br />
für Land- und Forstwirtschaft<br />
Steiermark konnte gezeigt<br />
werden, dass zwar höhere Erträge<br />
mit höheren Saatstärken als 15<br />
Körnern je Quadratmeter möglich<br />
sind (siehe Grafik), allerdings mit<br />
dem Risiko einer erhöhten Lagerung.<br />
Diese Kornzahl entspricht<br />
je nach Tausendkorngewicht einer<br />
Saatgutmenge von 2,8 bis 5,4 Kilo<br />
je Hektar. Lösungsansätze zur Reduktion<br />
der Lagergefahr sind eine<br />
präzise Saat, wenn möglich mit<br />
Einzelkornsägeräten mit 45 bis 55<br />
Zentimeter Reihenweite, und die<br />
Wahl von frühreiferen kürzeren<br />
Hirsesorten. Die Lagerproblematik<br />
gänzlich zu vermeiden und auf<br />
Körnerhirsesorten auszuweichen,<br />
hat Vor- und Nachteile. Zwar hat<br />
man mit Körnerhirsen um 20<br />
Prozent mehr Methanausbeute<br />
je Kilogramm Trockensubstanz,<br />
aber leider wird das mit bis zu 50<br />
Prozent geringeren Trockenmasseerträgen<br />
erkauft.<br />
Saattermin<br />
Apropos Aussaat, diese sollte<br />
nicht zu früh erfolgen, das heißt<br />
nicht vor dem 25. April, weil damit<br />
die Gefahr besteht, dass bei<br />
kühlen Temperaturen die Hirse<br />
im Wachstum mehr Pause macht<br />
als das Unkraut. Auf diese Art<br />
SORteneMpfehLunG<br />
Späte Sorten:<br />
goliath<br />
kWs bulldozer<br />
sugrosorgho 506<br />
Frühe und mittlere Sorten:<br />
kWs Maja<br />
amiggo<br />
kWs zerberus<br />
kann das Unkraut in der Bekämpfung<br />
völlig aus dem Ruder laufen<br />
und die Erträge um 50 Prozent<br />
reduziert werden. Deshalb sollte<br />
auf der sicheren Seite ein Anbautermin<br />
eher Anfang Mai ins Auge<br />
gefasst werden. Zur Unkrautbekämpfung<br />
bei Hirse sei auch<br />
auf die Beilage in den Landwirtschaftlichen<br />
Mitteilungen vom<br />
15. Februar hingewiesen.<br />
Abreife und Silierfähigkeit<br />
Ein zentrales Problem neben der<br />
Lageranfälligkeit der Biomassehirsen<br />
ist die Abreife. Spätreifere<br />
Sorten haben zwar den Vorteil höhere<br />
Erträge zu liefern, sie erreichen<br />
aber nur in Gunstlagen und<br />
bei idealen Wetterbedingungen<br />
die Silierfähigkeit mit mehr als 30<br />
Prozent Trockensubstanzgehalt.<br />
Im Versuchsjahr 2010 erreichten<br />
die späten Sorten selbst am 3.<br />
November nur einen Trockensubstanzgehalt<br />
von 25 bis 29 Prozent,<br />
während die frühreiferen Sorten<br />
auf 31 Prozent kamen. Werden<br />
Erntetermine Anfang Oktober<br />
geplant, muss mit Trockensubstanzgehalten<br />
zwischen 24 und<br />
28 Prozent gerechnet werden. Zu<br />
lösen wäre dieses Problem, indem<br />
Hirse in Schichten zwischen dem<br />
Silomais in den Silo gebracht<br />
werden würde. Karl Mayer<br />
Biomassehirse am 14.9.2010 MayEr<br />
Vegetationszeit bei<br />
Biogasmais voll ausnützen<br />
Späte Sorten waren im Vorjahr klar überlegen AGRARfOtO.cOM<br />
b<br />
ei keiner Produktionsrichtung<br />
spielt die Ausnützung<br />
der Vegetationszeit<br />
eine so große Rolle, wie bei<br />
der Erzeugung von Biogasmais.<br />
Ziel ist es, eine hohe Masse mit<br />
maximaler Methangasausbeute<br />
bei noch konservierbarer Trockensubstanz<br />
von mindestens 30<br />
Prozent zu erreichen. In der Steiermark<br />
waren diesbezüglich spätreife<br />
Maissorten mit Reifezahlen<br />
jenseits von FAO 500 jenen mit<br />
FAO 400 um zwei bis drei Tonnen<br />
Trockensubstanz je Hektar überlegen.<br />
Diese spätreifen Sorten<br />
konnten im Vergleich zu den frühreiferen<br />
Sorten innerhalb von drei<br />
Wochen im vorjährigen Herbst<br />
eine Trockenmassezunahme von<br />
bis zu fünf Tonnen je Hektar aufweisen.<br />
Dabei stieg der Trockenmassegehalt<br />
von 30 auf über 40<br />
Prozent. Zwischen 32 und 36 Prozent<br />
Trockensubstanz ist allerdings<br />
die Gasausbeute rückläufig.<br />
Für die Produzenten muss daher<br />
ein Kompromiss in Form des optimierten<br />
Methanhektarertrages<br />
geschlossen werden. Das bedeutet,<br />
dass Biogasmais nicht mit<br />
über 38 Prozent Trockensubstanz<br />
abgeerntet werden soll, sondern<br />
schon früher. Bei über 40 Prozent<br />
nimmt außerdem das Risiko von<br />
Gärproblemen im Silo zu.<br />
Sortenauswahl<br />
Bei der Sortenauswahl hat die<br />
Blattflecken- und die Stängelfusariumanfälligkeit<br />
eine größere Bedeutung<br />
(Tabelle). Der Grund liegt<br />
darin, dass die raschere Abreife<br />
bei infiziertem Mais und die Abfuhr<br />
von Reservestoffen aus der<br />
Stängelbasis zu massiven Masseverlusten<br />
führen. Zusätzlich wird<br />
mit der vorzeitigen Abreife die<br />
Vegetationszeit nicht voll ausgenützt.<br />
Die Pflanzenanzahl hängt<br />
von der Reifzahl der gewählten<br />
Sorte und der Wasser- und Nährstoffversorgung<br />
der Böden ab. In<br />
der Regel werden Biogasmaissorten<br />
mit 85.000 bis 92.000 Pflanzen<br />
je Hektar ausgesät. So hoch<br />
angestrebte Pflanzenzahlen kommen<br />
in den seltensten Fällen auch<br />
zum Auflaufen. Meist liegt die<br />
tatsächliche Pflanzenzahl um etwa<br />
fünf Prozent darunter, weil die<br />
Sätechnik, die Bodenverhältnisse<br />
oder das Saatgut keinen hundertprozentigen<br />
Feldaufgang sicherstellen.<br />
Folgende Grundsätze sind<br />
Sorte<br />
WH cm 5. Sept.<br />
BIOGAS<strong>MAIS</strong>SORten<br />
KA cm 5.Sept.<br />
daher besonders zu beachten:<br />
langsames Fahren bei der Saat,<br />
gute Rückverfestigung und wassersparende<br />
Bodenvorbereitung<br />
– beispielsweise Abschleppen der<br />
Felder nach der Gülleausbringung<br />
oder gleichzeitig zu dieser mit<br />
entsprechender Technik. Das Abführen<br />
der gesamten Maispflanze<br />
verursacht hohe Kali-, Calcium-<br />
und Stickstoffentzüge. Auf eine<br />
regelmäßige Aufkalkung darf daher<br />
bei diesen Betrieben auf keinen<br />
Fall vergessen werden, weil<br />
Blattflecken<br />
5.Sept.<br />
Abreife 5.Sept.<br />
Trockensubstanz<br />
13.Sept. %<br />
Ertrag [t/ha]<br />
13.Sept.<br />
damit doch Erträge von bis zu drei<br />
Tonnen Trockenmasse zusätzlich<br />
möglich werden.<br />
Biogasmaissorten (Tabelle)<br />
Späte Sorten, FAO 500: DKC6022<br />
King, Krassus, PR34B39 und Faraonixx<br />
Sorten mit mittlerer Reife:<br />
DKC4814 Andreo Rz 440,<br />
DKC5007 Rz 440, DKC4590<br />
DieSabrina Rz 400, Ferarixx<br />
Rz 390, Futurixx Rz 390 und<br />
DKC4717 DieSonja Rz 380. KM<br />
Stängelfusarium<br />
%<br />
Trockensubstanz<br />
4. Okt. [%]<br />
Ertrag [t TM/<br />
ha] 4. Okt.<br />
DKC6022 King 360 153 1 4 29,3% 26,57 1,6 41,4% 32,31 51%<br />
Krassus 365 157 1 4 30,8% 26,02 2,3 42,5% 31,42 54%<br />
PR34B39 353 145 2 5 29,8% 27,52 2,3 41,5% 31,26 53%<br />
Faraonixx 358 150 1 3 29,0% 27,33 2,4 39,2% 29,79 50%<br />
LG 30.491 367 152 2 6 34,7% 27,38 14,0 44,2% 29,49 53%<br />
P0746 340 138 2 5 33,7% 27,69 5,4 43,4% 28,52 58%<br />
DKC5542 Bulle 343 142 2 3 30,7% 22,96 2,5 43,3% 28,16 54%<br />
Wexxil 345 150 2 5 31,3% 26,14 1,6 42,9% 27,92 52%<br />
Apex 333 137 2 3 29,3% 22,84 0,8 38,1% 27,57 52%<br />
P9578 317 135 2 5 35,0% 23,84 6,5 48,6% 27,16 59%<br />
PR37Y12 300 133 1 5 33,0% 23,08 3,4 46,5% 27,02 57%<br />
DKC4590 DieSabrina 310 130 2 5 32,8% 25,83 5,3 43,9% 26,78 55%<br />
Carmiduo 348 157 1 5 32,3% 24,70 2,7 45,5% 26,54 53%<br />
PR35F38 312 128 3 3 30,0% 25,19 3,9 40,9% 26,12 55%<br />
ES Sensor 310 127 3 5 33,2% 23,04 8,1 45,1% 25,96 56%<br />
DKC5170 297 113 1 3 31,7% 22,83 16,8 46,0% 25,68 58%<br />
Futurixx 318 133 2 5 36,3% 26,01 6,5 47,2% 25,57 56%<br />
Roxxy 310 128 2 5 34,0% 23,60 10,1 49,4% 24,19 59%<br />
Gesamtergebnis 335 140 2 5 32,2% 25,31 6,3 44,0% 27,98 55%<br />
Kolbenanteil %