MAIS KÜRBIS PFLANZENSCHUTZ
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4 MaiSwurzelbohrer<br />
15. märz 2012<br />
a<br />
Landwirtschaftliche MitteiLungen 15. märz 2012 MaiSwurzelbohrer Landwirtschaftliche MitteiLungen 5<br />
Beizung und Fruchtfolgeauflage bei Mais<br />
Beizung: Kein Muss bei Mais nach Mais – Fruchtwechsel ist billigste und effektivste Bekämpfung des Maiswurzelbohrers<br />
nfang märz wurde in der<br />
Steiermark die neue<br />
maiswurzelbohrerverordnung<br />
beschlossen, die vorschreibt,<br />
dass in den nächsten vier<br />
Jahren auf einer ackerfläche einmal<br />
eine andere Kultur als mais<br />
zu bauen ist. Somit gibt es praktisch<br />
keinen Spielraum mehr in<br />
der Umsetzung der zwingenden<br />
maisfruchtfolge. es ist das ergebnis<br />
zahlreicher zäher Vermittlungsversuche<br />
zwischen Imkereivertretern,<br />
der Landwirtschaft,<br />
den Behörden und den ngo’s.<br />
trotz des zugeständnisses zur<br />
verpflichtenden fruchtfolge wird<br />
noch immer ein Verbot der insektiziden<br />
Beize bei mais gefordert.<br />
Klar ist jedoch, dass ohne chemische<br />
Bekämpfungsmöglichkeit<br />
die fruchtwechsel in wesentlich<br />
kürzeren abständen als vorgeschrieben<br />
durchgeführt werden<br />
®<br />
müssen, um auch nur annähernd<br />
das ertragsniveau der letzten Jahre<br />
abzusichern.<br />
Spitzenjahr in jeder Hinsicht<br />
2011 brachte nicht nur bei mais<br />
Spitzenerträge, sondern auch<br />
der maiswurzelbohrer lief zur<br />
Höchstform auf! Durch die auflockerung<br />
der Bekämpfungsverpflichtung<br />
hat sich der einsatz<br />
von insektizider Spezialbeize<br />
im Vorjahr um etwa die Hälfte<br />
gegenüber 2010 reduziert. Das<br />
führte aber dazu, dass im Sommer<br />
erstmals sichtbare Schäden an<br />
nicht-insektizid-gebeiztem mais<br />
in radkersburg Umgebung aufgetreten<br />
sind. Die fangergebnisse in<br />
den Pheromonfallen sind teilweise<br />
explosionsartig angestiegen<br />
und vereinzelt konnten bis über<br />
5.000 Käfer pro falle registriert<br />
werden. Wie wird sich diese Si-<br />
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tuation nun auf das kommende<br />
maisjahr auswirken? Viele Käfer<br />
bedeuten, dass Unmengen<br />
von abgelegten eiern<br />
(pro Käfer bis zu 1.000<br />
eier) im feld da-<br />
rauf warten, dass<br />
wieder mais auf<br />
derselben fläche<br />
angebaut<br />
wird, denn nur<br />
an frischen<br />
maiswurzeln<br />
können sich<br />
schlüpfende<br />
Larven ernähren.<br />
Insofern<br />
werden in der<br />
heurigen Saison<br />
Schäden in<br />
stark befallenen<br />
gebieten noch<br />
stärker zunehmen,<br />
wenn ungebeizter<br />
mais nach mais angebaut<br />
wird.<br />
Fruchtfolge<br />
Die billigste, umweltfreundlichste<br />
und auch effektivste Lösung<br />
den maiswurzelbohrer in griff<br />
zu bekommen ist und bleibt die<br />
fruchtfolge, weil die entwicklung<br />
der eier praktisch nur in<br />
maisfeldern ungebremst erfolgen<br />
kann. Die zwingende fruchtfolge<br />
schreibt vor, dass innerhalb von<br />
vier Jahren (Beginn 2012) auf<br />
einer fläche maximal drei Jahre<br />
mais erlaubt wird. aus fachlicher<br />
Sicht und wegen der jährlich zunehmenden<br />
ausbreitung wird die<br />
Beizung bei mais nach mais in<br />
folge grundsätzlich schon empfohlen,<br />
da damit das risiko von<br />
Schäden minimiert, beziehungsweise<br />
weiter hinausgezögert<br />
werden kann. Langfristig ist die<br />
fruchtfolge aber unabdingbar,<br />
da die chemische Bekämpfungsmöglichkeit<br />
bei extrem hohen<br />
Käferdichten auch ihre grenzen<br />
erreicht! Die doch kurzfristige<br />
ankündigung der fruchtfolgeregelung<br />
löste viele Diskussionen<br />
aus, auch da ihre einhaltung einzelbetrieblich<br />
eine große Herausforderung<br />
darstellen kann. Blickt<br />
man auf spezialisierte Verede-<br />
lungsbetriebe,<br />
sind 100 Prozent<br />
mais keine Seltenheit. trotzdem<br />
sollen auch diese Betriebe versuchen,<br />
heuer noch zu reagieren.<br />
geht das nicht, verteilt sich die<br />
fruchtfolgeauflage auf nur drei<br />
Jahre. alternativen für Biogasbetriebe<br />
könnten Hirsen und Sudangräser<br />
sein; grünlandbetriebe<br />
könnten (abgesehen von jeweiligen<br />
Verpflichtungen) einen teil<br />
ihrer maisflächen in grünland<br />
und im gegenzug dazu ackerfähige<br />
grünlandflächen in maisfläche<br />
umwandeln.<br />
Saatgut-Beizung<br />
In der neuen Verordnung wird<br />
die verpflichtende Bekämpfung<br />
des Schädlings über den fruchtwechsel<br />
geregelt. Somit wird die<br />
insektizide Beizung weder verordnet<br />
noch verboten. Setzt man<br />
jedoch bei der chemischen Bekämpfung<br />
des maiswurzelbohrers<br />
beispielsweise auf clothianidin<br />
(Wirkstoff in Poncho), dann<br />
darf dieses Präparat aufgrund seiner<br />
registrierungsauflage (siehe<br />
lk<br />
Pflanzenschutzmittelregister der<br />
ages) im ersten maisjahr nicht<br />
zur Bekämpfung des maiswurzelbohrersangewendet<br />
werden. Das<br />
bedeutet: Wurde<br />
auf einem Schlag<br />
2011 kein mais<br />
angebaut,<br />
darf im Jahr<br />
2012 darauf<br />
kein gegen<br />
maiswurzelbohrer<br />
gebeiztes<br />
maissaatgutverwendet<br />
werden.<br />
ausgenommen<br />
davon<br />
sind flächen<br />
zur Saatgutvermehrung,beziehungsweiseeinsätze<br />
zur Bekämpfung<br />
von Drahtwurmschäden.<br />
Entscheidungshilfe<br />
Was für die Beizung spricht:<br />
u In Bezirken mit sehr hohen Käferpopulationen<br />
(beispielsweise<br />
radkersburg, Leibnitz, feldbach,<br />
…) muss die Beizempfehlung für<br />
mais nach mais fairerweise abgegeben<br />
werden, will man fachlich<br />
noch glaubwürdig erscheinen.<br />
u auf letztjährigen maisfeldern,<br />
welche in unmittelbarer nachbarschaft<br />
zu Kürbisschlägen standen,<br />
ist mit erhöhter eiablage zu<br />
rechnen, wenn dort wieder mais<br />
angebaut wird.<br />
u Da nach wie vor ein Verbot des<br />
Beizwirkstoffes gefordert wird,<br />
ist nicht absehbar, ob die Beizmittel<br />
für 2013 zur Verfügung stehen<br />
werden. Insofern ist eine Beizung<br />
in diesem Jahr auch die chance,<br />
einer ungebremsten Weitervermehrung<br />
entgegenzutreten.<br />
Was gegen die Beizung spricht:<br />
u In gebieten mit noch relativ<br />
geringem Befallsdruck (nördlich<br />
von graz, weniger maisanteil in<br />
fruchtfolge) kann ein aussetzen<br />
durchaus vertreten werden.<br />
u Wenn im letzten Jahr wiederum<br />
Schäden bei benachbarten<br />
Als etabliertes Gebiet gelten die Stadt<br />
Graz, die Bezirke Deutschlandsberg,<br />
Feldbach, Fürstenfeld, Graz-Umgebung<br />
(ausgenommen die Gemeinden<br />
Tulwitz und Tyrnau), Hartberg (ausgenommen<br />
die Gemeinden mönichwald,<br />
St. Jakob im Walde, Schachen<br />
bei Vorau, Vornholz, Waldbach und<br />
Wenigzell), Leibnitz, Radkersburg und<br />
Voitsberg (ausgenommen die Gemeinden<br />
Gallmannsegg, Graden, Hirschegg,<br />
Kainach bei Voitsberg, Modriach, Pack<br />
und Salla) sowie folgende politischen<br />
Gemeinden: Bezirk Bruck an der Mur:<br />
Bruck an der Mur, Frauenberg, Kapfenberg,<br />
Oberaich, Parschlug, Pernegg<br />
an der Mur, St. Kathrein a. d. Laming,<br />
St. Lorenzen im Mürztal, St. Marein im<br />
Mürztal und Turnau; Bezirk Leoben:<br />
Gai, Kalwang, Kammern im Liesingtal,<br />
Kraubath an der Mur, Leoben, Mautern,<br />
Imkern festgestellt wurden, sollte<br />
man in deren nähe besonders<br />
sorgfältig bei der aussaat sein,<br />
beziehungsweise zu ungebeiztem<br />
Saatgut greifen, um die Bienen-<br />
Schäden ausschließen zu können.<br />
u Sind für 2013 durch die Umsetzung<br />
der fruchtfolgevorschrift<br />
bereits alternativkulturen (getreide,<br />
Kürbis oder Ähnliches)<br />
geplant, kann auf eine Beizung<br />
wohl eher verzichtet werden, weil<br />
die im acker abgelegten eier sich<br />
im nächsten Jahr nicht entwickeln<br />
können. allerdings werden sich<br />
die aus dem Vorjahr abgelegten<br />
eier heuer voll entwickeln und<br />
eventuell auch einen ertragsbeeinflussenden<br />
Wurzelfraßschaden<br />
anrichten.<br />
u Bienenschutz hat immer Vorrang.<br />
alle möglichkeiten ausschöpfen,<br />
damit auf den einsatz<br />
der Beizmittel verzichtet werden<br />
kann. Dies kann auch getan werden,<br />
um den guten Willen gegenüber<br />
den Imkern aufzuzeigen.<br />
Fazit<br />
Beschäftigen Sie sich schon heute<br />
mit dem thema maiswurzelbohrer,<br />
fruchtfolge und anbau von<br />
alternativkulturen. machen Sie<br />
sich gemeinsam mit nachbarn<br />
gedanken über die möglichkeit<br />
des überbetrieblichen flächentausches,<br />
weil man sich dadurch die<br />
Kosten für die Beizung ersparen<br />
kann. Harald Fragner<br />
beFallsGebiete laut VerorDnunG<br />
Niklasdorf, Proleb, St. Michael in Obersteiermark,<br />
St. Peter-Freienstein, St.<br />
Stefan ob Leoben, Traboch, Trofaiach<br />
und Wald am Schoberpass; Bezirk<br />
Liezen: Aigen im Ennstal, Gaishorn<br />
am See, Irdning, Lassing, Liezen, Mitterberg,<br />
Niederöblarn, Öblarn, Pürgg-<br />
Trautenfels, Rottenmann, Selzthal,<br />
Sankt Martin am Grimming, Stainach,<br />
Treglwang, Trieben, Weißenbach bei<br />
Liezen, Wörschach; Bezirk Murtal:<br />
Apfelberg, Feistritz bei Knittelfeld, Flatschach,<br />
Fohnsdorf, Gaal, Großlobming,<br />
Judenburg, Knittelfeld, Kobenz, Maria<br />
Buch-Feistritz, Oberkurzheim, Pöls, Rachau,<br />
Sankt Georgen ob Judenburg,<br />
Sankt Lorenzen bei Knittelfeld, Sankt<br />
Margarethen bei Knittelfeld, Sankt<br />
Marein bei Knittelfeld, Sankt Peter ob<br />
Judenburg, Seckau, Spielberg bei Knittelfeld,<br />
Unzmarkt-Frauenburg, Weiß-<br />
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Bezirk Mürzzuschlag: allerheiligen im<br />
Mürztal, Kindberg, Krieglach, Mitterdorf<br />
im Mürztal, Mürzhofen, Stanz im<br />
Mürztal, Veitsch, Wartberg im Mürztal;<br />
Bezirk Weiz: Albersdorf-Prebuch,<br />
Anger, Baierdorf bei Anger, Etzersdorf-<br />
Rollsdorf, Feistritz bei Anger, Floing,<br />
Gersdorf an der Feistritz, Gleisdorf,<br />
Gutenberg an der Raabklamm, Hirnsdorf,<br />
Hofstätten an der Raab, Ilztal,<br />
Krottendorf, Kulm bei Weiz, Labuch,<br />
Laßnitzthal, Ludersdorf, Wilfersdorf,<br />
Markt Hartmannsdorf, Mitterdorf an<br />
der Raab, Mortantsch, Naintsch, Nitscha,<br />
Oberrettenbach, Pischelsdorf in<br />
der Steiermark, Pressguts, Puch bei<br />
Weiz, Reichendorf, Sinabelkirchen, St.<br />
Margarethen an der Raab, St. Ruprecht<br />
an der Raab, Thannhausen, Ungerdorf,<br />
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