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alles im blick - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung

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LSV kompakt<br />

Magazin für Sicherheit & geSunDheit<br />

www.nos.lsv.de Dezember 2009<br />

betriebSübergabe<br />

ein Gesundheitsthema<br />

maschinensicherheit<br />

<strong>alles</strong> <strong>im</strong> <strong>blick</strong>


inhaLt<br />

Dezember l 09<br />

betriebSübergabe –<br />

ein geSunDheitStheMa<br />

Betriebsübergabe bleibt ein thema<br />

in der Landwirtschaft und darüber<br />

hinaus bei allen selbstständigen<br />

Unternehmern. 04<br />

beitragSerhebung<br />

mitte Januar 2010 werden die<br />

Beitragsbescheide für das<br />

Geschäftsjahr 2009 verschickt. 06<br />

neue MinDeStgröSSen<br />

<strong>Die</strong> neuen mindestgrößen wirken<br />

sich auf den gesamten Kreis der<br />

versicherten Personen aus. 08<br />

SchwefeLwaSSerStoffgaS<br />

<strong>Die</strong>ses Gas ist tödlich und<br />

he<strong>im</strong>tückisch, weil es sich in Wasser<br />

verstecken kann. 11<br />

DaMit <strong>Die</strong> pfLegeperSon<br />

entLaStet wirD<br />

<strong>Die</strong> Pflegekassen haben viele<br />

angebote, die die Pflegepersonen<br />

bei der Pflege von angehörigen<br />

unterstützen. 12<br />

Zum Titelbild: Für den Blick nach hinten am<br />

besten geeignet ist eine Rückfahrkamera mit<br />

Monitor. Ist sie richtig eingestellt, kann der<br />

Fahrer be<strong>im</strong> Rangieren alle Gefahrstellen<br />

gut über<strong>blick</strong>en.<br />

Allen Lesern ein frohes<br />

Weihnachtsfest und<br />

für 2010 Gesundheit,<br />

Glück und Erfolg.<br />

<strong>Die</strong> landwirtschaftliche sozialversicherung trauert um den<br />

schöpfer der agrarsozialen sicherung<br />

Dr. iur. h.c. Kurt-Wilhelm noell<br />

* 22.12.1919 † 10.10.2009<br />

träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit stern<br />

Dr. iur. h.c. Kurt-Wilhelm noell war mit dem Wiederaufbau<br />

der landwirtschaftlichen Unfallversicherung nach dem zweiten<br />

Weltkrieg „mann der ersten stunde“. maßgeblich und<br />

vehement hat er sich vorbildlich für die soziale sicherung der<br />

ländlichen Bevölkerung eingesetzt. er hat ein großes Kapitel<br />

deutscher agrargeschichte geschrieben.<br />

Für den spitzenverband der<br />

landwirtschaftlichen sozialversicherung<br />

Wolfgang Vogel Leo Blum eckhart stüwe<br />

❘❘❘■ SicHeReR StRaSSenVeRkeHR aucH zu weiHnacHten<br />

Weihnachtsbäume können fliegen<br />

Schlecht befestigte Weihnachtsbäume auf dem Autodach können zu lebensbedrohlichen<br />

Geschossen werden, wie Tests eines Automobilclubs ergaben.<br />

Im Vergleich flog ein mit Gummiexpander gesicherter Baum be<strong>im</strong><br />

Crash mit 50 km/h nach vorne. Bei einem Unfall wären 32 kg Gewicht für<br />

Dritte gefährlich geworden. Dagegen blieb der mit Spanngurten befestigte<br />

Baum auf dem Dach und bewegte sich nur wenige Zent<strong>im</strong>eter.<br />

Be<strong>im</strong> Transport <strong>im</strong> Innenraum ist ebenfalls auf die richtige Sicherung<br />

zu achten, wobei neben Spanngurten auch die Rückenlehnen der Sitze<br />

helfen. Keinesfalls darf die Sicht des Fahrers beeinträchtigt sein. Nichtbeachten<br />

der Vorschriften zur Ladungssicherung kann mit Punkten in<br />

Flensburg und Bußgeld geahndet werden.<br />

❘❘❘■ ReicHt DeR abStanD?<br />

Vorsicht: hochspannung<br />

Neben den <strong>im</strong> oben genanntem Beitrag in der September-Ausgabe von<br />

LSV kompakt aufgeführten Quellen hält auch der<br />

Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />

Reinhardtstraße 32, 10117 Berlin<br />

( 030 3001990, E-Mail: info@bdew.de<br />

Informationen zum Thema bereit.<br />

LSV­iMpreSSuM<br />

LSV kompakt – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />

Herausgeber: Land- und forstwirtschaftliche sozialversicherung niederbayern/Oberpfalz<br />

und schwaben, Dr.-Georg-he<strong>im</strong>-allee 1, 84036 Landshut,<br />

telefon 08 71 6 96 - 2 82, Fax 08 71 6 96 - 95 71 – spitzenverband der landwirtschaftlichen<br />

sozialversicherung, Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel,<br />

telefon 05 61 93 59 - 2 41, Fax 05 61 93 59-2 44<br />

Redaktion: alois Brandlmeier, www.nos.lsv.de, e-mail: pressestelle@landshut.lsv.de –<br />

albert münz, www.lsv.de, e-mail: presse1@spv.lsv.de<br />

erscheint vier mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Keine Gewähr für unverlangte manuskripte. nachdruck ist nach rücksprache<br />

mit der redaktion möglich.<br />

Druck: <strong>Die</strong>richs Druck + media Gmbh & co. KG, Frankfurter straße 168, 34121 Kassel.<br />

Bei den adressangaben werden die Best<strong>im</strong>mungen des Datenschutzes beachtet.


aktueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

BUnDesministerin iLse aiGner:<br />

„agrarsoZialpoliTik<br />

aUf solidem fUndamenT“<br />

<strong>Die</strong> Versicherten in der landwirtschaftlichen<br />

sozialversicherung müssen sich darauf verlassen<br />

können, dass sie und ihre angehörigen <strong>im</strong> alter,<br />

bei Unfall, Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder<br />

todesfall angemessen abgesichert sind.<br />

eine wichtige Säule der nationalen<br />

Agrarpolitik ist daher die<br />

Agrarsozialpolitik. Mein Ministerium<br />

stellt deshalb 70 Prozent der<br />

Haushaltsmittel – das sind rund vier<br />

Milliarden Euro – für die agrarsoziale<br />

Sicherung unserer Bäuerinnen<br />

und Bauern bereit.<br />

Für die Bundesregierung ist und bleibt<br />

eine stabile, bezahlbare und zukunftsfeste<br />

agrarsoziale Sicherung ein zentrales<br />

Anliegen. Wir haben uns deshalb<br />

in den Koalitionsverhandlungen<br />

darauf geeinigt, den Bundeszuschuss<br />

zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung<br />

in den nächsten zwei Jahren<br />

sogar auf jeweils 200 Millionen Euro<br />

anzuheben. Im Rahmen des Sonderprogramms<br />

für die Landwirtschaft erhöhen<br />

wir einmalig diesen Bundeszuschuss<br />

zusätzlich mit 100 Millionen<br />

Euro in 2010 und bis zu 14 Millionen<br />

Euro in 2011. Durch die Erhöhung des<br />

Bundeszuschusses auf insgesamt 300<br />

Millionen Euro können die Beiträge<br />

zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung<br />

2010 <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt<br />

um rund 45 Prozent gesenkt werden.<br />

<strong>Die</strong>se Entlastung wird sich für die<br />

landwirtschaftlichen Βetriebe frühzeitig<br />

<strong>im</strong> kommenden Jahr in den Beitragsbescheiden<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften in<br />

Form von Gutschriften bemerkbar<br />

machen.<br />

Unterstützung durch bundesmittel<br />

Auch bei der Krankenversicherung<br />

für die Landwirte stehen wir für Verlässlichkeit.<br />

Mit rund 1,2 Milliarden<br />

Euro jährlich trägt der Bund den<br />

größten Teil der Ausgaben für die<br />

Rentner. <strong>Die</strong> beitragsfreie Mitversicherung<br />

der Kinder haben wir gegen<br />

erheblichen Widerstand durchgesetzt.<br />

Im Rahmen des Konjunkturpaketes<br />

II haben die landwirtschaftlichen<br />

Krankenkassen weitere rund<br />

40 Millionen Euro für das Jahr 2009<br />

erhalten und damit seit Juli 2009 die<br />

Beiträge <strong>im</strong> Bundesdurchschnitt um<br />

10 Prozent gesenkt. Für das Jahr 2010<br />

stellt die Bundesregierung den gesetzlichen<br />

Krankenkassen weitere<br />

Zuschüsse zur Verfügung, um nicht<br />

die Kaufkraft der Versicherten durch<br />

drohende Beitragserhöhungen zu<br />

schmälern. Wir haben uns darauf<br />

verständigt, dass hieran auch die<br />

landwirtschaftlichen Krankenkassen<br />

mit weiteren 23 Millionen Euro aus<br />

Steuergeldern beteiligt werden. Unter<br />

dem Strich erhalten sie so für das Jahr<br />

2010 bereits knapp 170 Millionen<br />

Euro aus Bundesmitteln. Den größten<br />

Bundeszuschuss leisten wir<br />

schließlich mit 2,3 Milliarden Euro<br />

jährlich für die Alterssicherung der<br />

Landwirte. Der Bund finanziert also<br />

drei Viertel der Ausgaben und leistet<br />

damit einen wichtigen Beitrag zur<br />

Generationengerechtigkeit.<br />

strukturwandel fordert anpassung<br />

<strong>Die</strong> Folgen des Strukturwandels machen<br />

aber auch Anpassungen der<br />

landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

erforderlich. Wir haben die nötigen<br />

Reformen eingeleitet und dabei<br />

konsequent als Ziele verfolgt:<br />

ilse aigner, bundesministerin für<br />

ernährung, landwirtschaft und<br />

Verbraucherschutz<br />

Foto: Münz<br />

■ Modernisierung der Organisationsstrukturen,<br />

■ Verlässlichkeit in der Bereitstellung<br />

von Bundesmitteln und<br />

■ höhere Beitragsgerechtigkeit.<br />

<strong>Die</strong> Neuausrichtung der Agrarsozialpolitik<br />

ist für uns aber noch nicht abgeschlossen.<br />

Trotz des Widerstands<br />

der Länder konnten wir erste Ansätze<br />

zu mehr Effizienz bei der Aufgabenerledigung<br />

durchsetzen. <strong>Die</strong> Träger<br />

der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

stehen jetzt in der Pflicht,<br />

ihre Organisation zügig an die veränderten<br />

Verhältnisse anzupassen. Wir<br />

werden sehr sorgfältig beobachten, ob<br />

sich das gefundene Konsensmodell<br />

bewährt. Eine versichertennahe Betreuung<br />

und eine effiziente Aufgabenerledigung<br />

sind für uns kein Widerspruch.<br />

Wichtig ist es, mit den Bundesmitteln<br />

und den Beitragsgeldern der<br />

landwirtschaftlichen Betriebe sparsam<br />

und wirtschaftlich umzugehen. Nur so<br />

werden wir unserer gemeinsamen Verantwortung<br />

für ein modernes, zukunftssicheres<br />

und eigenständiges System<br />

der agrarsozialen Sicherung zum<br />

Nutzen der bäuerlichen Familien und<br />

einer wettbewerbsfähigen Landwirtschaft<br />

gerecht. ■<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 3


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ iM focuS<br />

beTriebsübergabe<br />

ein GesUnDheitsthema<br />

Betriebsübergabe bleibt ein thema in der Landwirtschaft und darüber<br />

hinaus bei allen selbstständigen Unternehmern – das ergab die Versichertenbefragung<br />

55 plus.<br />

besonderer fachlicher rat sollte dringend ein-<br />

geholt werden<br />

4 LSV kompakt Dezember i 09<br />

Übergabeverträge und ihre tÜcken<br />

■ familiensituation<br />

Ganz wichtig: Jede Gestaltung muss<br />

von allen Beteiligten gewollt sein.<br />

auch eine sonst vorteilhafte Lösung<br />

nutzt nichts, wenn sie ein schlechtes<br />

„Bauchgefühl“ bei den Beteiligten<br />

hinterlässt.<br />

■ finanzielle Möglichkeiten<br />

Lösungen müssen auch wirtschaftlich<br />

sinn machen und stehen <strong>im</strong> spannungsverhältnis<br />

nach vernünftiger<br />

sicherung der altenteiler und<br />

geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen<br />

des Betriebes in der jungen<br />

Genera tion. <strong>Die</strong>se müssen eine<br />

wirtschaftlich sichere Zukunft haben.<br />

<strong>Die</strong> Betriebsübergabe berührt<br />

Unternehmer unabhängig von<br />

der Frage, ob sie <strong>im</strong> Haupt- oder Nebenerwerb<br />

wirtschaften. Auch Inhaber<br />

von Personengesellschaften in der<br />

Land- und Forstwirtschaft und <strong>im</strong><br />

Gartenbau sind dabei gleichermaßen<br />

betroffen.<br />

Besonders die 55- bis 64-jährigen<br />

Personen stehen vor vielen offenen<br />

Fragen. Dabei spielt die Unternehmensform<br />

keine entscheidende Rolle.<br />

Selbst 75-Jährige sehen noch Klärungsbedarf.<br />

■ Steuerlicher rahmen<br />

manche Wunschvorstellungen<br />

bereiten steuerlich große Probleme.<br />

Zwei aspekte müssen <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

beachtet werden: schenkungssteuer<br />

und, häufig nicht so bekannt,<br />

einkommenssteuer.<br />

■ agrarsoziale bedingungen<br />

Fragen zur alters- und Krankenkasse<br />

sowie Berufsgenossenschaft sind zu<br />

klären.<br />

■ beratung = passgenaue Lösung<br />

alle aspekte müssen hinreichend<br />

berücksichtigt werden. eine individuelle<br />

„passgenaue“ Lösung muss<br />

die befragung 55plus<br />

Bei der Befragung 55plus ging es um<br />

„Gesundheit, Arbeit und Pläne fürs<br />

Alter“ (LSV kompakt berichtete in der<br />

Februar-Ausgabe). Befragt wurde ein<br />

ausgewählter Personenkreis in Bayern,<br />

älter als 55 Jahre und in land-<br />

oder forstwirtschaftlichen Betrieben<br />

erwerbstätig oder mithelfend. <strong>Die</strong> Ergebnisse<br />

sind repräsentativ. <strong>Die</strong> Befragung<br />

soll in Zukunft auf das gesamte<br />

Bundesgebiet übertragen werden.<br />

Ist die wirtschaftliche Zukunft geklärt?<br />

Bleibt der Betrieb in der Fami-<br />

gefunden werden. rechtlich sind<br />

Gestaltungsmöglichkeiten zu<br />

entwickeln, die allen drei Punkten<br />

möglichst gerecht werden. angesichts<br />

der eigenarten in der Land-<br />

und Forstwirtschaft und <strong>im</strong> Gartenbau<br />

sollte besonderer fachlicher rat<br />

dringend eingeholt werden. spezifische<br />

landwirtschaftliche steuerberatung,<br />

der Berufsstand und die<br />

landwirtschaftliche sozialversicherung<br />

bieten die nötige Kompetenz<br />

und erfahrung. Damit werden<br />

mögliche Probleme bereits vor der<br />

Übergabe ausgeräumt.<br />

Reinhard Schulte-Ebbert<br />

Rechtsanwalt


lie? Was ist rechtlich zu beachten?<br />

<strong>Die</strong>se Fragen bilden häufig nur die<br />

Spitze eines Eisberges. Unter der<br />

Oberfläche brodeln noch weitere:<br />

Werde ich nach der Übergabe noch<br />

gebraucht? Führt der Nachfolger den<br />

Betrieb in meinem Sinne weiter? Wie<br />

sieht mein Leben nach der Übergabe<br />

aus? Was mache ich, wenn gar kein<br />

Nachfolger zur Verfügung steht und<br />

die Vermögenssubstanz trotzdem erhalten<br />

werden soll?<br />

frühzeitig vorbereiten<br />

<strong>Die</strong> Übergabe aus Altersgründen<br />

kann lange und intensiv vorbereitet<br />

werden. Sachfragen zu Erbrecht, Steuern,<br />

landwirtschaftlichem Sonderrecht<br />

oder zu vertraglichen Regelungen<br />

sind dabei wichtig, aber nicht<br />

allein entscheidend. <strong>Die</strong> Älteren müssen<br />

loslassen können, die Furcht vor<br />

dem „Abseitsstehen“ muss aktiv angegangen<br />

werden, Tabuthemen sind<br />

anzusprechen. <strong>Die</strong> gesamte Unternehmerfamilie<br />

ist einzubinden. Das<br />

ist die andere Seite, die auch an der<br />

Gesundheit zehrt, sofern sie nicht<br />

aktiv angegangen wird.<br />

Das bestätigt die Befragung 55plus.<br />

<strong>Die</strong> Landwirtinnen und Landwirte<br />

wurden zu negativen gesundheitlichen<br />

Kennzeichen (körperliche Beschwerden,<br />

Befindensbeeinträchtigungen)<br />

sowie zu Positivem wie Lebenszufriedenheit<br />

und Arbeitsfreude gefragt.<br />

Daraus konnten vier Muster gebildet<br />

werden: Gesunde, Beeinträchtigte,<br />

Verausgabte und Neutrale (siehe nebenstehende<br />

Übersicht).<br />

In diesem Sinne zeichnet sich beispielsweise<br />

eine verausgabte Person<br />

durch häufige Beschwerden bei<br />

gleichzeitig hoher Lebenszufriedenheit<br />

und Arbeitsfreude aus. Wie hängen<br />

diese Gesundheitsmuster mit der<br />

Übergabe zusammen?<br />

klärung = bessere gesundheit<br />

Zwei Drittel der Befragten haben angegeben,<br />

dass die Übergabe geregelt<br />

ist. Auffällig ist, dass in dieser Gruppe<br />

überdurchschnittlich viele Verausgabte<br />

(73 Prozent) sind – und hier<br />

wiederum deutlich mehr Frauen.<br />

Gleichzeitig ist der Anteil der Beeinträchtigten<br />

(56 Prozent) unterdurchschnittlich.<br />

Bei einem Fünftel der Befragten ist<br />

die Hofübergabe nicht geregelt. Hier<br />

ist die Aufteilung der Gesundheits-<br />

muster genau umgekehrt: deutlich<br />

mehr Beeinträchtigte (insbesondere<br />

Männer) und deutlich weniger Verausgabte.<br />

Ein ähnliches Verhältnis<br />

zeigt sich, wenn der Hof in den nächsten<br />

fünf Jahren aufgegeben wird.<br />

Betriebsübergabe hängt also mit Gesundheit<br />

zusammen. Frauen und Männer<br />

verarbeiten sie unterschiedlich. ■<br />

Christian Hetzel<br />

LSV­info<br />

■ weitere informationen und ein Ver-<br />

zeich nis aller ländlichen Sorgentelefone<br />

bundesweit gibt es unter<br />

www.landwirtschaftliche-<br />

familienberatung.de<br />

■ <strong>Die</strong> aid-broschüre „Hofübergabe“<br />

hält tipps zum thema bereit<br />

(bestellnummer 1186, 2,50 euro).<br />

■ unter presse1@spv.lsv.de (Stichwort:<br />

betriebsübergabe) freuen sich der<br />

autor und die Redaktion über ihre<br />

Meinung zu diesem thema.<br />

Gesundheitsmuster<br />

es wurde nach Beschwerden<br />

(körperlich, psychisch)<br />

und nach Zufriedenheit<br />

(Lebenszufriedenheit,<br />

arbeitsfreude) gefragt.<br />

■ Gesunde: wenige<br />

Beschwer den, hohe<br />

Zufriedenheit<br />

■ beeinträchtigte: häufige<br />

Beschwerden, geringe<br />

Zufriedenheit<br />

■ Verausgabte: häufige<br />

Beschwerden, hohe<br />

Zufriedenheit<br />

■ neutrale: wenige<br />

Beschwerden, geringe<br />

Zufriedenheit<br />

betriebsstruktur in der<br />

landwirtschaft der bundesrepublik<br />

nach rechtsformen dominieren in der Bundesrepublik landwirtschaftliche<br />

einzelunternehmen mit einem anteil von 94 Prozent, gefolgt von Personengesellschaften<br />

und juristischen Personen. Familienbetriebe bewirtschaften<br />

gut zwei Drittel aller agrarflächen.<br />

bundesrepublik<br />

(Betriebe ab 2 ha Ln)<br />

geSunDheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

sorgfältige Vorbereitung der übergabe vermeidet<br />

stress und gesundheitliche probleme<br />

neue<br />

bundesländer<br />

Zahl der Betriebe insgesamt 353.400 27.145<br />

davon einzelunternehmen 332.230 23.946<br />

darunter haupterwerb 137.198 7.800<br />

darunter nebenerwerb 195.022 15.400<br />

Juristische Personen 16.959 3.171<br />

davon agrargenossenschaften – 1.205<br />

davon Gmbh – 1.755<br />

Quelle: agrarbericht der Bundesregierung 2008, tabellenauszug<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ iM focuS<br />

bei größeren Unternehmen<br />

haben sich auch Fälligkeit und<br />

Zahlweise geändert.<br />

Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen<br />

Unfallversicherung<br />

<strong>Die</strong> landwirtschaftliche Unfallversicherung<br />

ist Bestandteil der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung. Anders als<br />

bei der gewerblichen Unfallversicherung<br />

umfasst die agrarsoziale Sicherung<br />

den Unternehmer und seine<br />

mitarbeitende Familie. Auch die Art<br />

der Beitragsbemessung ist speziell geregelt.<br />

Nach dem Willen des Gesetzgebers<br />

sind bei der Beitragsbemessung<br />

künftig die „strukturellen Änderungen<br />

bei den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben und deren<br />

Auswirkungen auf das Unfallgeschehen“<br />

zu berücksichtigen. Eine geforderte<br />

risikogerechtere Beitragsgestaltung<br />

soll andererseits den Solidargedanken<br />

nicht vernachlässigen.<br />

Tatsächlicher betrieblicher ablauf<br />

ist <strong>im</strong> beitrag zu berücksichtigen<br />

Bisher war der Flächenwertbeitrag<br />

für die Bewirtschaftung des Bodens<br />

in der Land- wie in der Forstwirtschaft,<br />

neben dem Grundbeitrag, der<br />

einzige Beitrag. Tierhaltung und Tiererzeugung<br />

spielten keine Rolle (Ausnahme<br />

waren Viehüberhänge). <strong>Die</strong><br />

Art der Flächenbewirtschaftung,<br />

zum Beispiel Feldbewirtschaftung<br />

oder Dauergrünland, blieb bei der<br />

6 LSV kompakt Dezember i 09<br />

UnFaLLKOsten Best<strong>im</strong>men<br />

LBG-BeitraG<br />

beiTragshebUng<br />

Mitte Januar 2010 werden die beitragsbescheide für das Geschäftsjahr<br />

2009 verschickt. neu ist der einstieg in den arbeitsbedarf als zweite<br />

komponente der beitragsberechnung.<br />

Beitragsrechnung bis auf Sonder-<br />

und Spezialkulturen ebenfalls unberücksichtigt.<br />

Neu ist nun, dass der<br />

tatsächliche betriebliche Ablauf in<br />

der Bodenbewirtschaftung wie in der<br />

Tierhaltung und Tiererzeugung und<br />

bei der Beitragsberechnung berücksichtigt<br />

werden muss. Damit fließt<br />

erstmals das Unfallrisiko in die Beitragshöhe<br />

ein.<br />

risikogerechte beitragsberechnung<br />

durch den arbeitsbedarf?<br />

Prof. Dr. Enno Bahrs, Universität Hohenhe<strong>im</strong>,<br />

anerkannter Fachgutachter<br />

der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften,<br />

hat auch für die landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

in Bayern ein Gutachten erstellt. Er<br />

sieht <strong>im</strong> Arbeitsbedarf je Hektar und<br />

Tier eine zukunftsweisende Grundlage<br />

für die Beitragsberechnung. Ein landwirtschaftliches<br />

Unternehmen wird<br />

hierbei in verschiedene Produktionsverfahren<br />

unterteilt (beispielsweise<br />

Mähdrusch, Feldfutterbau, Zuckerrüben,<br />

Dauergründlandflächen). Auch<br />

die Tierhaltung wird berücksichtigt<br />

(zum Beispiel Schweinehaltung, Rinderhaltung,<br />

Geflügelhaltung).<br />

Ausgehend von den gutachterlichen<br />

Arbeitszeitansätzen, die für die<br />

unterschiedlichen Arten der Flächenbewirtschaftung<br />

oder Tierhaltung in<br />

Bayern benötigt werden, ergeben sich<br />

betriebsbezogene Berechnungseinheiten<br />

(BER).<br />

Wie wird die tatsächliche schadenshöhe<br />

berücksichtigt?<br />

Hohe Arbeitszeitansätze spiegeln ein<br />

hohes Maß an menschlicher Arbeit.<br />

Eine gewisse Aussage über Unfallhäufigkeit<br />

und Unfallrisiko kann damit<br />

getroffen werden. Eine risikogerechte<br />

Beitragsberechnung ist aber nur möglich,<br />

wenn tatsächlich angefallene<br />

Ausgaben für Heilbehandlungskosten<br />

oder Renten berücksichtigt werden.<br />

Daher werden die verschiedenen Produktionsverfahren<br />

der Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie die unterschiedlichen<br />

Formen der Tierhaltung in vergleichbaren<br />

Risikogruppen zusammengefasst.<br />

<strong>Die</strong> in den Risikogruppen<br />

angefallenen Leistungen sollen größtenteils<br />

von den Beitragszahlern der<br />

Risikogruppe gezahlt werden. <strong>Die</strong> Risikogruppe<br />

bildet eine eigene Solidargemeinschaft.<br />

50 prozent arbeitsbedarf und 50<br />

prozent flächenwert<br />

Um Beitragsänderungen möglichst gering<br />

zu halten, haben beide landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

in Bayern eine allmähliche Umstellung<br />

auf den neuen Beitragsmaßstab festgelegt.<br />

Begonnen wird mit einem Verhältnis<br />

von 50 zu 50 Prozent: 50 Prozent<br />

des Beitrages wird wie bisher berechnet<br />

(über die Fläche) und 50 Prozent<br />

wird nach dem Arbeitsbedarf<br />

berechnet. In den Folgejahren erhöht<br />

sich der Arbeitsbedarf jährlich um


5 Prozent, der Flächenwertmaßstab reduziert<br />

sich entsprechend. Hierdurch<br />

erfolgen risikobedingte Umverteilungen<br />

mit langen Übergangszeiten,<br />

Regionen mit niedrigen Hektarwerten<br />

werden dadurch unterstützt.<br />

härtefallregelung<br />

<strong>Die</strong> LBGen gehen davon aus, dass sich<br />

die Ausgaben verringern werden. <strong>Die</strong><br />

Gründe dafür:<br />

■ Rentenzahlungen aus lange zurückliegenden<br />

Jahren nehmen jährlich<br />

ab.<br />

■ Weniger Neurenten werden bewilligt,<br />

weil der Gesetzgeber die Kriterien<br />

dafür erhöht hat.<br />

■ <strong>Die</strong> Rentenabfindungsaktion des<br />

Vorjahres hat zu einer spürbaren<br />

jährlichen Reduzierung der Rentenlasten<br />

geführt.<br />

Außerdem: Gehen die Unfälle zurück,<br />

sinkt der Beitrag ohnehin. Deshalb<br />

lohnt es sich <strong>im</strong>mer, in Unfallverhütung<br />

zu investieren. Kommt es trotz<br />

der beschriebenen Bedingungen <strong>im</strong><br />

Einzelfall zu einer unangemessen<br />

hohen Beitragssteigerung, werden<br />

diese durch eine Härtefallregelung begrenzt.<br />

Ziel der Härtefallregelung ist<br />

es, betroffene Betriebe stufenweise an<br />

die neue Beitragshöhe heranzuführen.<br />

Einen gesonderten Antrag braucht es<br />

hierfür nicht. Härtefälle können beispielsweise<br />

bei Viehhaltungsbetrieben<br />

mit einem sehr hohen Viehbesatz und<br />

geringen, niedrig bewerteten Flächen<br />

entstehen. Der bisherige Beitragsmaßstab<br />

war für diese Betriebe günstig.<br />

Mit der Einführung des Arbeitsbedarfs<br />

und einheitlichen Berechnungswertansätzen<br />

entfallen diese Vorteile.<br />

grundbeiträge steigen<br />

Mit der Einführung der neuen Beitragsberechnung<br />

werden auch die<br />

Grundbeiträge angehoben. Bundesmittelberechtigte<br />

Unternehmen zahlen<br />

dann einen einheitlichen Grundbeitrag<br />

von 100 Euro und Unternehmen,<br />

die keine Bundesmittel erhalten,<br />

einen Grundbeitrag von 80 Euro.<br />

Der Spitzenverband der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> gibt<br />

verbindlich vor, dass mit den Grundbeiträgen<br />

auch die Präventionsausgaben<br />

zu finanzieren sind. <strong>Die</strong> Ausgaben<br />

für Prävention, also der Unfallverhütung,<br />

waren bisher nicht <strong>im</strong><br />

Grundbeitrag berücksichtigt.<br />

künftig „ratenweise“ bezahlung<br />

Der Gesetzgeber hat für die landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

auch ein Vorschussverfahren eingeführt.<br />

Hiernach muss der Beitrag ab<br />

einer gewissen Höhe nicht mehr in<br />

einer Summe aufgebracht, sondern<br />

kann in drei Teilbeträgen gezahlt werden<br />

(15. Februar 2010, 15. Mai 2010 und<br />

15. August 2010). Für die landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften<br />

in Bayern gilt: Beiträge von mehr als<br />

500 Euro können ab 2010 in drei gleich<br />

großen Teilbeträgen gezahlt werden.<br />

Für die Beitragszahlung in Teilbeträgen<br />

hat der Gesetzgeber eine Beitragseinziehung<br />

<strong>im</strong> Lastschriftverfahren,<br />

analog zum Alters- und Krankenkassenbeitrag,<br />

vorgesehen. Für den<br />

Landwirt hat das den Vorteil, dass jeder<br />

Teilbetrag rechtzeitig zum Fälligkeitszeitpunkt<br />

eingeht und Mahngebühren<br />

und Säumniszuschläge vermieden werden.<br />

Bei den Berufsgenossenschaften<br />

wird dadurch zusätzlicher Verwaltungsaufwand<br />

vermieden.<br />

beitragsmehrbelastungen überschaubar<br />

Ein zum Vorjahr spürbar sinkendes<br />

Umlagevolumen, das teilweise Beibehalten<br />

des Flächenwertbeitrages als Solidarkomponente<br />

und eine Härtefallregelung<br />

führen <strong>im</strong> Ergebnis dazu, dass größere<br />

Beitragssprünge vermieden werden.<br />

Ob der individuelle Beitrag sinkt<br />

oder steigt, hängt von den konkreten<br />

Betriebsverhältnissen und den örtlichen<br />

Flächenwerten ab. Bei Ackerbaubetrieben<br />

und größeren Forstunternehmen<br />

ergibt sich eine Entlastung, <strong>im</strong> Bereich<br />

der Sonder- und Spezialkulturen ist die<br />

Beitragsbelastung überwiegend rückläufig.<br />

Bei viehhaltenden Betrieben ist<br />

das Verhältnis zwischen Flächen und<br />

Viehbesatz ausschlaggebend. Begünstigt<br />

wird die Beitragshebung auch dadurch,<br />

dass der Koalitionsvertrag der<br />

neuen Bundesregierung für 2010 und<br />

2011 Bundesmittel in Höhe von jeweils<br />

200 Millionen Euro vorsieht. Zusätzlich<br />

wurden für 2010 weitere 100 Millionen<br />

Euro aus einem Sonderprogramm zur<br />

Bewältigung der Krise in der Landwirtschaft<br />

in Aussicht gestellt. ■<br />

Josef Biersack<br />

LSV­onLine<br />

Den vollständigen artikel finden Sie<br />

unter www.nos.lsv.de > Publikationen<br />

<strong>Die</strong> LSV auf Der<br />

oStbayernSchau<br />

iM focuS ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Der Gemeinschaftsstand der Land – und<br />

forstwirtschaftlichen sozialversicherung<br />

und der bayerischen ministerien für<br />

Gesundheit und soziales zog zahlreiche<br />

Besucher an. neben verschiedenen<br />

aktionstagen (z. B. standfest und Fit<br />

durchs Leben) lockte auch ein Quiz die<br />

Besucher an den stand. Wer fünf Fragen<br />

aus dem Bereich „Gesundheit“ und<br />

„arbeitssicherheit“ richtig beantwortet<br />

hat, konnte gewinnen - sagenhafte 50<br />

attraktive Preise waren ausgelobt.<br />

Bei der Preisziehung durch Glücksfee<br />

claudia Lex, stellvertretende LsV-Geschäftsführerin,<br />

konnten die ausgelobten<br />

sachpreise unter den circa 6.500<br />

teilnehmern verlost werden.<br />

Den ersten Preis, ein Fahrrad mit helm,<br />

gewann thomas Bomertl aus tegernhe<strong>im</strong>,<br />

über einen Gehörschutz mit radio<br />

freute sich andrea Görger aus münchsmünster.<br />

einen Wellnesstag <strong>im</strong> sybillenbad<br />

in tirschenreuth gewann Wolfgang<br />

Wagner aus Pemfling als dritten Preis.<br />

<strong>Die</strong> restlichen 47 Gewinner konnten<br />

zwischen einem Gemüsebuch oder<br />

einem sicherheitshammer auswählen.<br />

Ludwig Rothmayr<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ iM focuS<br />

ZUm 1. DeZemBer 2009<br />

mindesTgrössen<br />

geänderT<br />

Jede bäuerliche Familie ist gegen die wichtigsten Grundrisiken gesetzlich<br />

versichert. Dafür sorgt die mitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft,<br />

alterskasse, Kranken- und Pflegekasse.<br />

Mindestgrößen bisher<br />

4,00 ha bis 8,00 ha<br />

Mindestgrößen<br />

seit 1. Dezember 2009<br />

landwirtschaftliche nutzfläche<br />

regional unterschiedlich 8,00 ha<br />

staatlich anerkannte alpen 33,33 ha bis 100,00 ha 100,00 ha<br />

geringstland 100,00 ha 100,00 ha<br />

forstwirtschaft<br />

sonderkulturen<br />

60,00 ha 75,00 ha<br />

Feldgemüsebau wie Landwirtschaft 4,00 ha<br />

Obstbau wie Landwirtschaft 4,00 ha<br />

Spargel wie Landwirtschaft 4,00 ha<br />

Christbaumkulturen wie Landwirtschaft 2,50 ha<br />

Hopfen 1,40 ha 2,00 ha<br />

Weinbau wie Landwirtschaft 1,50 ha<br />

Unterglaskulturen<br />

teichwirtschaft und fischzucht<br />

wie Landwirtschaft 1,00 ha<br />

Forellen 0,50 ha Teichfläche 0,50 ha Teichfläche<br />

Karpfen und andere Fischarten 10,00 ha Teichfläche 10,00 ha Teichfläche<br />

Fischzuchtbetriebe 120 Arbeitstage 120 Arbeitstage<br />

Herde von 240 Großtieren, wobei Herde von 240 Großtieren, wobei<br />

wanderschäferei<br />

2 Lämmer als ein Großtier gelten 2 Lämmer als ein Großtier gelten<br />

<strong>im</strong>kerei 100 Bienenvölker 100 Bienenvölker<br />

binnenfischerei 120 Arbeitstage 120 Arbeitstage<br />

Seit 1. Dezember 2009 haben<br />

sich die sogenannten Mindestgrößen<br />

geändert. Das wirkt sich auf<br />

den Kreis der versicherten Personen<br />

aus.<br />

Was versteht man unter<br />

den mindestgrößen?<br />

Aus Sicht der Alterskasse ist Landwirt,<br />

wer ein landwirtschaftliches<br />

Unternehmen mit Bodenbewirtschaftung<br />

betreibt, das einen festgesetzten<br />

Grenzwert oder eine best<strong>im</strong>mte<br />

Mindestgröße erreicht oder<br />

überschreitet. <strong>Die</strong> Mindestgrößen<br />

8 LSV kompakt Dezember i 09<br />

sind von der Vertreterversammlung<br />

der Alterskasse <strong>im</strong> Einvernehmen mit<br />

dem Spitzenverband der <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> (LSV-<br />

SpV) festgesetzt. Vertreterversammlung<br />

und LSV-SpV sind aber enge<br />

Grenzen gesetzt: Der Gesetzgeber<br />

orientiert sich bei den Mindestgrößen<br />

nach wie vor an den Verhältnissen<br />

des Jahres 1957, als das Gesetz<br />

über die Altershilfe der Landwirte<br />

eingeführt wurde.<br />

<strong>Die</strong> Mindestgrößen sind festgesetzte<br />

Grenzwerte für die Mitgliedschaft zur<br />

landwirtschaftlichen Alterskasse - sie<br />

sind auch für die Mitgliedschaft zur<br />

landwirtschaftlichen Krankenkasse<br />

bedeutend.<br />

neue mindestgrößen<br />

zum 1. dezember 2009<br />

<strong>Die</strong> Vertreterversammlung der Land-<br />

und forstwirtschaftlichen Alterskasse<br />

Niederbayern/ Oberpfalz und Schwaben<br />

(LAK NOS) hat die Mindestgrößen<br />

mit Wirkung ab 1. Dezember<br />

2009 festgesetzt.<br />

<strong>Die</strong> Mindestgröße des Unternehmens<br />

ist dann erreicht, wenn die festgesetzte<br />

Mindestgröße bereits von einem


Unternehmensteil erreicht wird. Erreicht<br />

ein Unternehmensteil die für<br />

ihn festgesetzte Mindestgröße nicht,<br />

erreicht das Unternehmen die Mindestgröße,<br />

wenn der fehlende prozentuale<br />

Anteil durch einen entsprechenden<br />

Anteil eines oder mehrerer<br />

Unternehmensteile ergänzt oder überschritten<br />

wird. Hof- und Gebäudeflächen<br />

werden dabei berücksichtigt<br />

(beispielsweise <strong>Landwirtschaftliche</strong>s<br />

Unternehmen mit 4 Hektar landwirtschaftlicher<br />

Nutzfläche, 2 Hektar<br />

Spargel und 0,5 Hektar Haus- und<br />

Hoffläche).<br />

auswirkungen bei der alterskasse<br />

Wer bisher schon bei der Alterskasse<br />

versichert war, ist es auch weiterhin.<br />

<strong>Die</strong>s gilt auch dann, wenn er die<br />

neuen Mindestgrößen unterschreitet.<br />

Er genießt Bestandsschutz, solange<br />

das Unternehmen die bisherige<br />

Mindestgröße nicht unterschreitet.<br />

Hierdurch ist sicher gestellt, dass<br />

auch weiterhin Rentenanwartschaften<br />

erworben werden können.<br />

Für Personen, die nicht versicherungspflichtig<br />

sind (zum Beispiel Be-<br />

freite, Altenteiler und Rentenantragsteller),<br />

gilt der gesetzliche Bestandsschutz<br />

nicht. Das führt dazu, dass<br />

sich bei Rentenbeziehern seit dem 1.<br />

Dezember 2009 der Rückbehalt an<br />

der neuen Mindestgröße errechnet.<br />

Bei Befreiten, deren Unternehmen die<br />

neue Mindestgröße nicht mehr erreicht,<br />

entfallen die Voraussetzungen<br />

einer Versicherungspflicht.<br />

Der gesetzliche Bestandsschutz kann<br />

sich bei Ehegatten unterschiedlich<br />

auswirken. So bleibt beispielsweise<br />

die versicherte Ehefrau weiter Mitglied<br />

der Alterskasse, während ihr<br />

Ehemann, der bisher befreit war, aus<br />

der Alterskasse ausscheidet. Ausnahme:<br />

<strong>Die</strong> Betriebsverhältnisse ändern<br />

sich so, dass die neue Mindestgröße<br />

erreicht wird - dann wären wieder<br />

beide Mitglied der Alterskasse.<br />

kein bestandsschutz bei der<br />

krankenversicherung<br />

Im Bereich der Krankenkasse kann<br />

sich die Änderung der Mindestgrößen<br />

direkt auf die Versicherungspflicht<br />

auswirken. Eine Bestandsschutzregelung<br />

wie in der Alterssicherung der<br />

Landwirte gibt es in der Krankenversicherung<br />

der Landwirte nicht.<br />

Bei kleineren landwirtschaftlichen<br />

Unternehmen kann dies dazu führen,<br />

dass die neue Mindestgröße nicht<br />

mehr erreicht wird und die Mitgliedschaft<br />

endet: Der Krankenversicherungsschutz<br />

ist dennoch gesichert.<br />

Im Anschluss an die bisherige Versicherung<br />

besteht die Möglichkeit einer<br />

freiwilligen Krankenversicherung.<br />

<strong>Die</strong> Beiträge der freiwilligen Mitglieder<br />

werden bei der landwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse ebenfalls<br />

nach Beitragsklassen festgesetzt.<br />

Grundlage für die Zuordnung in eine<br />

Beitragsklasse sind die Einnahmen<br />

zum Lebensunterhalt entsprechend<br />

den Einkunftsarten des Einkommensteuerrechts.<br />

Für Selbständige gelten<br />

gesetzliche Mindesteinstufungen.<br />

Freiwillige Mitglieder sorgen nicht<br />

nur für ihren eigenen Krankenversicherungsschutz,<br />

sondern gleichzeitig<br />

für den ihrer Familie - ohne Extrakosten.<br />

<strong>Die</strong> bekannten Voraussetzungen<br />

einer Familienversicherung gelten<br />

auch bei freiwilligen Mitgliedern. ■<br />

Josef Biersack<br />

iM focuS ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

BetrieBs- UnD haUshaLtshiLFe<br />

nUr geseTZliche ZUZahlUngen<br />

<strong>Die</strong> Bewilligung von Betriebs- bzw. haushaltshilfe<br />

erfolgt seitens der LsV grundsätzlich als sachleistung<br />

durch die stellung eines Betriebshelfers oder einer<br />

haushaltshilfe/Dorfhelferin.<br />

Sachleistung heißt auch, dass<br />

dem Einsatzbetrieb für die bewilligten<br />

Stunden keine Kosten entstehen.<br />

Einzige Ausnahmen sind die<br />

Zuzahlungen, die bei der Stellung<br />

einer Ersatzkraft aufgrund gesetzlicher<br />

Best<strong>im</strong>mungen an die LSV zu<br />

zahlen sind. <strong>Die</strong>se werden von der<br />

LSV durch eine eigene Mitteilung angefordert.<br />

<strong>Die</strong> Einsatzorganisationen – in der<br />

Regel Maschinenring, Katholische<br />

Dorfhelferinnen & Betriebshelfer in<br />

Bayern GmbH, Verein der <strong>Die</strong>nst-<br />

leister für Betriebs- und Haushaltshilfe<br />

in Bayern, Ländlicher Betriebs-<br />

und Haushaltsdienst oder EvangelischerBetriebshelfer-/Dorfhelferinnendienst,<br />

Hesselberg – erhalten von<br />

der LSV Vergütungen, mit denen alle<br />

Aufwendungen <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

mit der Betriebs- oder Haushaltshilfe<br />

abgegolten sind.<br />

Eine weitere Zuzahlung durch den<br />

Einsatzbetrieb an diese Organisationen<br />

ist daher nicht zu leisten. Ent-<br />

sprechende Forderungen, auch wenn<br />

sie aufgrund von Beschlüssen in Maschinenring-Mitgliederversammlungen<br />

erfolgen, sind nicht rechtens.<br />

Freiwillige Spenden, unabhängig von<br />

der Betriebs- oder Haushaltshilfe,<br />

sind davon nicht betroffen. ■<br />

Ernst Eltschkner<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSunDheit<br />

neUe ansprechparTner<br />

seit 1. Oktober 2009 sind die aufgaben zwischen den beiden<br />

LKK-standorten augsburg und Landshut neu organisiert.<br />

Vor allem für die schwäbischen<br />

LKK-Kunden haben sich die<br />

Ansprechpartner geändert. Als Folge<br />

der LSV-Reform wird nun die gesamte<br />

LKK-Kundenbetreuung vom LSV-<br />

Standort Landshut erledigt. So wurde<br />

ab dem 1. Oktober 2009 zum Beispiel<br />

die gesamte Pflegesachbearbeitung, die<br />

nachtrag zur Satzung<br />

Der LanD­ unD forStwirt­<br />

SchaftLichen krankenkaSSe<br />

<strong>Die</strong> Vertreterversammlung der LKK nOs<br />

hat erneut beschlossen, das Leistungsangebot<br />

über den vom Gesetzgeber als<br />

Pflichtleistung vorgeschriebenen Bereich<br />

hinaus auszudehnen. Wurden bislang nur<br />

die schutz<strong>im</strong>pfungen übernommen, die<br />

in einer richtlinie des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses aufgenommen<br />

worden waren, übern<strong>im</strong>mt die LKK nOs<br />

nun rückwirkend zum 1. märz 2009 als<br />

mehrleistung die Kosten für alle reise<strong>im</strong>pfungen,<br />

die von der ständigen<br />

<strong>im</strong>pfkommission be<strong>im</strong> robert-Koch-institut<br />

empfohlen werden. Damit wird nicht<br />

nur den reisenden die möglichkeit einer<br />

opt<strong>im</strong>alen risikovorsorge geboten,<br />

sondern auch die Versichertengemeinschaft<br />

vor teuren Folgekosten durch<br />

schwere, teilweise lebenslängliche<br />

erkrankungen geschützt.<br />

<strong>Die</strong> satzungsänderung, die vom Bayerischen<br />

staatsministerium für arbeit und<br />

sozialordnung, Familie und Frauen<br />

genehmigt wurde, wurde bereits für die<br />

Dauer von vier Wochen in den Geschäftsräumen<br />

der LKK nOs an den standorten<br />

Landshut und augsburg sowie in den<br />

Geschäftsräumen der Verwaltungsstellen<br />

ausgehängt. Zudem kann die satzung an<br />

allen Werktagen während der ortsüblichen<br />

<strong>Die</strong>nstzeiten in den Geschäftsräumen<br />

der Land- und forstwirtschaftlichen<br />

sozialversicherungsträger in Landshut<br />

(Dr.-Georg-he<strong>im</strong>-allee 1) und in augsburg<br />

(tunnelstraße 29) eingesehen werden<br />

oder unter der internetadresse www.lsv.<br />

de/nos/ unter der rubrik „Wir über uns“<br />

aufgerufen werden.<br />

Gerne senden wir ihnen auf Wunsch auch<br />

ein persönliches exemplar zu.<br />

Oliver Roßkopf<br />

10 LSV kompakt Dezember i 09<br />

Auszahlung von Barleistungen, die Bearbeitung<br />

der Anträge auf Erstattung<br />

von Fahrkosten und auf Festlegung<br />

von Belastungsgrenzen <strong>im</strong> Rahmen<br />

der sogenannte „Härtefallregelung“<br />

nach Landshut verlagert.<br />

Am Standort Augsburg verbleibt der<br />

gesamte Hilfsmittelbereich (Bewilligung<br />

und Bezahlung) – hierzu gehören<br />

auch die Pflegehilfsmittel. Ebenso werden<br />

die Bereiche Rehabilitation und<br />

Betriebs- und Haushaltshilfe weiterhin<br />

in Augsburg bearbeitet. Aufgrund der<br />

Änderungen kann es zu Verzögerungen<br />

bei der Sachbearbeitung kommen,<br />

wenn eingehende Post zwischen<br />

den Standorten weitergeleitet werden<br />

muss. Sie können dies vermeiden helfen,<br />

indem Sie künftig Anträge oder<br />

Anfragen zu Hilfsmitteln direkt an den<br />

Standort Augsburg, (Tunnelstr. 29,<br />

86156 Augsburg, Telefon 0821 4081-0)<br />

richten. Mit allen anderen Fragen wenden<br />

Sie sich bitte direkt an die Mitarbeiter<br />

am Standort Landshut (Dr.-Georg-He<strong>im</strong>-Allee<br />

1, 84036 Landshut, Telefon<br />

0871 696-0.<br />

kuren rechtzeitig beantragen<br />

Gehen sie rechtzeitig auf Kur. Dadurch wird die arbeitskraft erhalten und es<br />

werden der Versichertengemeinschaft <strong>im</strong> endeffekt Kosten erspart. rehabilitationsmaßnahmen,<br />

so werden Kuren offiziell genannt, sind erfolgreich. Das<br />

berichten uns <strong>im</strong>mer wieder unsere LKV-Versicherten.<br />

Deshalb: Wenn sie aufgrund ihrer gesundheitlichen<br />

Beschwerden auf Kur gehen sollten, dann ist es<br />

höchste Zeit, diese jetzt zu beantragen.<br />

nähere auskünfte geben:<br />

in Landshut<br />

anna huber<br />

telefon 0871 696-437<br />

e-mail anna.huber@landshut.lsv.de<br />

in augsburg<br />

hedwig Birzer-Lauber<br />

telefon 0821 4081-185<br />

Fax 0821 4081-40185<br />

e-mail Birzerh@augsburg.lsv.de<br />

Hintergrund der Neuorganisation ist<br />

die Reform der <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>, die Anfang 2009<br />

umgesetzt wurde. Damit wurden dem<br />

neuen LSV-Spitzenverband (LSV-SpV)<br />

in Kassel weitreichende Aufgaben<br />

übertragen - so auch die Krankenhausabrechnung.<br />

Der LSV-SpV hat jetzt die<br />

Krankenhausabrechnung deutschlandweit<br />

auf drei Standorte verteilt -<br />

die LSV in Augsburg ist einer davon. In<br />

Augsburg werden jetzt alle Krankenhausfälle<br />

aus Bayern bearbeitet und geprüft.<br />

<strong>Die</strong>se Aufgabe erledigen Mitarbeiter<br />

der LSV in Augsburg, die jetzt<br />

für den LSV-SpV arbeiten. ■<br />

<strong>Die</strong>ter Weraneck<br />

LSV­onLine<br />

<strong>Die</strong> Lkk-kunden finden die Durchwahlnummern<br />

der Sachbearbeiter <strong>im</strong> internet<br />

unter www.nos.lsv.de > kontakt ><br />

<strong>Die</strong>nstleistungszentren > LkV – Leistung.<br />

wer nicht ins internet schauen möchte,<br />

fragt christiane Mayer (telefon 0821<br />

4081-126, e-Mail: Mayerc@augsburg.lsv.<br />

de, Fax 0821 4081-40126).


he<strong>im</strong>tÜcKisch UnD töDLich GiFtiG<br />

schWefelWassersToffgas<br />

he<strong>im</strong>tückisch ist das Gas, weil es sich in Wasser verstecken kann.<br />

Wird eine wässrige Flüssigkeit wie zum Beispiel Gülle bewegt,<br />

abgelassen oder gerührt, tritt es aus.<br />

es bildet über ihr einen unsichtbaren,<br />

giftigen Gassee. Das kann<br />

Schwefelwasserstoff deshalb, weil seine<br />

Molekülstruktur, H-S-H, dem des<br />

Wassers, H-O-H, sehr ähnlich ist. Und<br />

wie jeder Hobbychemiker weiß, mischt<br />

sich Ähnliches mit Ähnlichem gern.<br />

Tödlich giftig ist Schwefelwasserstoff,<br />

weil es zuerst den Geruchssinn und<br />

dann blitzschnell das Atemzentrum<br />

lähmt und die Sauerstoffübertragung<br />

<strong>im</strong> Blut hemmt. Tödlich giftig ist<br />

Schwefelwasserstoff schon bei einer<br />

erDreich kann<br />

geLänDer erSparen<br />

Wer die möglichkeit hat, die außenwände<br />

mit erdreich bis einen meter<br />

unter den oberen rand anzufüllen,<br />

braucht bei den außenwänden kein<br />

Geländer mehr. auch be<strong>im</strong> schließen<br />

und öffnen des silos muss nicht mehr<br />

ständig gebückt gearbeitet werden.<br />

<strong>Die</strong> sandsäcke können auch neben der<br />

standfläche gelagert werden. Bei<br />

mehreren Fahrsilos nebeneinander<br />

kann auf die mittelwand ein klappbares<br />

Geländer montiert werden. Der<br />

zuständige außendienstmitarbeiter<br />

der land- und forstwirtschaftlichen<br />

Berufgenossenschaft berät sie gerne<br />

zu den verschiedenen möglichkeiten.<br />

Konzentration von sieben Teilchen<br />

Gas auf 10.000 Teilchen Luft.<br />

Dass Schwefelwasserstoff nicht noch<br />

mehr Gasopfer fordert als er sich ohnehin<br />

holt, liegt wohl an zwei Eigenschaften.<br />

Erstens ist das Gas deutlich<br />

schwerer als Luft, der Giftgassee breitet<br />

sich um die Füße/Beine aus. Zweitens<br />

verschwindet das Gas wieder in<br />

der wässrigen Flüssigkeit - bis es durch<br />

Bewegen wieder frei wird.<br />

Weil das Giftgas Schwefelwasserstoff<br />

<strong>im</strong>mer unten ist, ist der am gefähr-<br />

detsten, der sich bückt, in eine Gülleöffnung<br />

oder ein Güllefass schaut oder<br />

der, der in einen Schacht oder in eine<br />

Grube steigt. ■<br />

Fritz Allinger<br />

LSV­kontakt<br />

tipps zum Schutz vor Schwefelwasserstoffgas<br />

gibt es bei den LbGen<br />

für augsburg: Rita kanjo (telefon 0821<br />

4081-232, e-mail praev@augsburg.lsv.<br />

de);<br />

für Landshut: Dagmar kühl (telefon 0871<br />

696-280, e-mail praev@landshut.lsv.de).<br />

Andreas Neumaier fahrsilo seitlich ohne geländer<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ pfLege<br />

anGeBOte Der PFLeGe- UnD KranKenKasse<br />

damiT die pflegeperson<br />

enTlasTeT Wird<br />

<strong>Die</strong> Pflegekassen haben viele angebote, die die Pflegepersonen<br />

bei der Pflege von angehörigen unterstützen.<br />

Der Schutz vor Überanstrengung<br />

ist enorm wichtig - aus<br />

zweierlei Gründen: Zum einen geht es<br />

darum, die eigene Gesundheit zu erhalten.<br />

Zum anderen, dem älteren<br />

Menschen zu helfen, dass er möglichst<br />

lange in der gewohnten Umgebung<br />

gepflegt werden kann.<br />

<strong>Die</strong> gesetzlichen Pflegekassen bieten<br />

verschiedenste Leistungen an, die die<br />

Pflegeperson entlasten. In dieser und<br />

in der nächsten Ausgabe stellen wir<br />

die wichtigsten Hilfen vor.<br />

hilfsmittel und<br />

Umbaumaßnahmen<br />

Oftmals kann die Pflege zu Hause bereits<br />

durch den sinnvollen Einsatz<br />

von Hilfsmitteln erleichtert werden.<br />

<strong>Die</strong> Kosten dafür übernehmen, abhängig<br />

vom Hilfsmittel, entweder die<br />

Kranken- oder Pflegekasse. So tragen<br />

zum Beispiel Toilettensitzerhöhungen<br />

oder Badewannenlifter der Krankenkasse<br />

oder auch Bettschutzeinlagen<br />

der Pflegekasse dazu bei, den Kraft-<br />

und Zeitaufwand der Pflegeperson zu<br />

verringern.<br />

Ein weiterer Nutzen kommt noch<br />

hinzu: Der Pflegebedürftige kann best<strong>im</strong>mte<br />

Dinge zum Teil wieder selbst<br />

übernehmen, bei denen er bisher auf<br />

Hilfe angewiesen war. Das steigert<br />

seine Eigenständigkeit und Lebenszufriedenheit.<br />

Reichen Hilfsmittel alleine nicht<br />

aus, können Umbaumaßnahmen,<br />

wie ein behindertengerechter<br />

Badumbau oder ein Treppenlifter,<br />

für eine Erleichterung sorgen. An<br />

den Kosten beteiligt sich die Pflegekasse<br />

nach vorheriger Genehmigung<br />

bis zu einem Höchstbetrag<br />

von 2.557 Euro.<br />

12 LSV kompakt Dezember i 09<br />

kombinationspflege<br />

Eine weitere Möglichkeit: <strong>Die</strong> Pflegeperson<br />

lässt sich Arbeiten abnehmen.<br />

Bei der Antragstellung hat man die<br />

Wahl zwischen den verschiedenen<br />

Grundleistungen der Pflegekasse:<br />

Pflegegeld oder Sachleistungen durch<br />

eine Sozialstation. Beide Leistungen<br />

kann man auch miteinander verknüpfen<br />

- man spricht dann von der<br />

Kombinationspflege.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung <strong>im</strong> Antrag für Pflegegeld<br />

ist jedoch nicht in Stein gemei-<br />

ßelt. Wenn sich also die persönliche<br />

Situation des Pflegebedürftigen oder<br />

auch der Pflegeperson nach der Antragstellung<br />

ändert, sollte man durchaus<br />

überdenken, weitere Personen in<br />

die Pflege mit einzubeziehen. Stehen<br />

<strong>im</strong> privaten Kreis keine Kandidaten<br />

zur Verfügung, bietet sich der Wechsel<br />

von Pflegegeld auf die Kombinationspflege<br />

an. Mitarbeiter einer Sozialstation<br />

helfen dann bei den Aufgaben,<br />

die vorab vereinbart wurden.<br />

<strong>Die</strong> Kosten der Sozialstation trägt die


Pflegekasse bis zum Sachleistungshöchstbetrag<br />

der jeweiligen Pflegestufe.<br />

Wird dieser Höchstbetrag nicht<br />

ausgeschöpft, erhält der Pflegebedürftige<br />

anteilig Pflegegeld.<br />

Verhinderungspflege<br />

„Wer pflegt, wenn ich als Pflegeperson<br />

einmal ausfalle?“ - eine häufig gestellte<br />

Frage der Versicherten. <strong>Die</strong><br />

Pflegekasse hat für diesen Fall ein eigenständiges<br />

Angebot: die Verhinderungspflege.<br />

Fällt die eigentliche Pflegeperson<br />

wegen Krankheit, Erholungsurlaub<br />

oder sonstigen Terminen<br />

aus, kann sich jeder Pflegebedürftige<br />

über die Verhinderungspflege Ersatz<br />

beschaffen. Unabhängig von der Pflegestufe<br />

stellt die Kasse einen gesonderten<br />

Geldtopf zur Verfügung. Aus<br />

diesem kann für längstens 28 Tage<br />

und bis zu 1.470 Euro die Ersatzpflegekraft<br />

bezahlt werden - und das jedes<br />

Kalenderjahr.<br />

Jedoch ruht das Pflegegeld in diesem<br />

Fall bis auf den ersten und letzten Tag<br />

der Verhinderungspflege. Benötigt der<br />

Pflegebedürftige die Ersatzkraft nur<br />

stundenweise, entfällt die Begrenzung<br />

auf 28 Tage sowie die Pflegegeldkür-<br />

<strong>Die</strong> pfLege<br />

koMMt noch Dazu<br />

in der Landwirtschaft werden drei mal<br />

so häufig angehörige gepflegt, wie <strong>im</strong><br />

anderen teil der Bevölkerung. Und<br />

die, die pflegen, tun dies zu sätzlich zu<br />

den arbeiten in hof, stall, Feld oder<br />

haushalt. Das ergab die Umfrage<br />

55 plus der Land- und forstwirtschaftlichen<br />

sozialversicherungen (LsV) in<br />

Bayern, die sie zusammen mit den<br />

Landfrauen des BBV und dem wissen-<br />

schaftlichen institut iqpr an der<br />

Deutschen sporthochschule in Köln<br />

durchgeführt haben.<br />

Weil die Pflege von angehörigen für<br />

die Pflegeleistenden, sehr belastend<br />

ist, bietet die Land- und forstwirtschaftliche<br />

sozialversicherung niederbayern/Oberpfalz<br />

und schwaben<br />

ihren Kunden trainings- und erholungswochen<br />

für pflegende angehörige<br />

an.<br />

Pibs (Personen in belastenden situa-<br />

tionen) heißt das angebot, das in der<br />

Klinik rosenhof in Bad Birnbach<br />

angeboten wird.<br />

eine Woche lang lernen die teilnehmer<br />

tipps und tricks zur Pflege und<br />

möglichkeiten, auch was für die<br />

eigene Gesundheit zu tun: Wasser-<br />

zung. Eine Ausnahme bei der Vergütung<br />

gibt es allerdings: Nahen Verwandten<br />

oder Personen, die mit dem<br />

Pflegebedürftigen zusammenleben,<br />

darf die Pflegekasse die Aufwendungen<br />

der Ersatzpflege grundsätzlich<br />

nur bis zur Höhe des jeweiligen<br />

Pflegegeldes ersetzen. Damit die Pflegekasse<br />

Verhinderungspflege leisten<br />

kann, muss der Pflegebedürftige seit<br />

mindestens sechs Monaten zu Hause<br />

gepflegt worden sein. Eine Pflegeeinstufung<br />

ist während dieser Vorpflegezeit<br />

nicht nötig. ■<br />

Robert Hirsch<br />

LSV­kontakt<br />

ihre ansprechpartner sind<br />

für Schwaben<br />

n katrin Franz (telefon 0821 4081-110<br />

e-Mail:<br />

pflegeberatung@augsburg.lsv.de)<br />

für niederbayern und Oberpfalz<br />

n Robert Hirsch (telefon 0871 696-731<br />

e-Mail:<br />

pflegeberatung@landshut.lsv.de)<br />

gymnastik <strong>im</strong> hauseigenen thermalbad,<br />

rückenschule und entspannungstraining.<br />

<strong>Die</strong> teilnehmer zahlen für die kom-<br />

plette Woche mit einzelz<strong>im</strong>mer und<br />

Vollpension 100 euro. Für alle, die bei<br />

der Land- und forstwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse versichert sind über-<br />

n<strong>im</strong>mt die LsV den rest. Wie Land-<br />

wirte und Bäuerinnen an Pibs teilneh-<br />

men können, die nicht bei der LKV<br />

versichert sind, lässt sich am besten in<br />

einem persönlichen Gespräch klären.<br />

ihre ansprechpartner für PibS sind<br />

■ sieglinde schreiner<br />

telefon 0871 696-368<br />

Fax 0871 696-9368<br />

sieglinde.schreiner@<br />

landshut.lsv.de)<br />

■ Dagmar Kühl<br />

telefon 0871 696-280<br />

Fax 0871 696-9499<br />

Dagmar.Kuehl@landshut.lsv.de<br />

Von ihnen kann mann und Frau auch<br />

die nächsten termine erfahren.<br />

Übrigens: auch männer sind stark an<br />

der Pflege von angehörigen beteiligt.<br />

<strong>Die</strong>s ist ein weiteres ergebnis der<br />

Befragung 55plus. Michael Holzer<br />

rezept gegen knochenbruch<br />

unD nerVenLeiDen<br />

n<strong>im</strong>m neun teile splitt, am Besten von<br />

der dunklen sorte (Basalt) und ein teil<br />

salz. mische es gut und streue es<br />

großzügig über alle vereisten stellen.<br />

Beobachte in den nächsten stunden<br />

zwei- bis dre<strong>im</strong>al die Wirkung. sollte<br />

wegen tau, eisregen oder anderer<br />

einflüsse der splitt untergehen, hilft<br />

großzügiges nachstreuen mit der<br />

gleichen mischung.<br />

Gut streuen schützt vor Haftung<br />

Wer räumt und streut und glatte stellen<br />

abstumpft, schützt sich selbst vor haf-<br />

tungsansprüchen Dritter.<br />

sturzunfälle sind regelmäßig teuer, weil<br />

die Verletzungen schwer und langwierig<br />

in der Behandlung sind. regressansprüche<br />

sind die ebenso regelmäßige Folge.<br />

Deshalb: neun teile splitt (dunkel) und<br />

ein teil salz schützen die Knochen, das<br />

Konto und die nerven.<br />

Fritz Allinger<br />

für kleinere eisflächen und akutfälle von<br />

glatteis kann auf die öffentlichen streugutbehälter<br />

zurückgegriffen werden. für<br />

privatflächen ist eigenes streumaterial zu<br />

besorgen.<br />

luis, ein<br />

schlauer<br />

kopf:<br />

er weiß, dass er ihn<br />

bei der Waldarbeit<br />

schützen muss. ein<br />

echtes Vorbild für<br />

die erwachsenen.<br />

pfLege ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 13


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

hOLZhacKschnitZeL<br />

VorsichT be<strong>im</strong> Verladen<br />

Pilzsporen spielen bei einigen<br />

Atemwegserkrankungen die<br />

entscheidende krankmachende Rolle.<br />

Bei der Aufnahme mit dem Frontlader<br />

und vor allem be<strong>im</strong> Auskippen<br />

14 LSV kompakt Dezember i 09<br />

Be<strong>im</strong> Verladen von holzhackschnitzeln<br />

werden sch<strong>im</strong>melpilze freigesetzt, die zu<br />

atemwegserkrankungen führen können.<br />

aus der Frontladerschaufel auf einen<br />

Transportanhänger oder in den<br />

Hackschnitzelbunker der Heizungsanlage<br />

werden die Pilzsporen freigesetzt.<br />

<strong>Die</strong>s konnte auch durch Messungen<br />

belegt werden. <strong>Die</strong> Belastung<br />

für den Schlepperfahrer steigt dabei<br />

gegenüber der Umgebung stark an.<br />

Auch bei Reinigungsarbeiten mit dem<br />

Besen in der Lagerhalle der Hackschnitzel<br />

ist eine starke Belastung<br />

festzustellen.<br />

Wenig staub aufwirbeln<br />

Be<strong>im</strong> Verladen von Holzhackschnitzeln<br />

muss darauf geachtet werden,<br />

dass möglichst wenig Staub aufgewirbelt<br />

wird. Es dürfen sich dabei keine<br />

weiteren Personen unnötig in der Lagerhalle<br />

aufhalten. Werden die Holzhackschnitzel<br />

auf einen Anhänger<br />

verladen, sollte dieser <strong>im</strong> Freien aufge-<br />

rückewagenbetreiber müssen einen<br />

sicheren stand bei der Bedienung des<br />

Fahrzeugs haben.<br />

unsichere Standorte sind unbequem<br />

und gefährlich. Sehr oft<br />

sind Metallteile nass, oder das Schuhwerk<br />

ist schmutzig – leicht rutscht man<br />

aus und fällt herunter.<br />

Schon be<strong>im</strong> Kauf des Rückewagens<br />

muss auf eine vernünftige Arbeitsplattform<br />

geachtet werden. <strong>Die</strong> besteht aus<br />

einem Aufstieg aus rutschsicheren<br />

Sprossen. <strong>Die</strong> unterste Trittstufe sollte<br />

vom Boden nicht weiter als 550 Mill<strong>im</strong>eter<br />

entfernt sein, Sprossenabstand<br />

circa 300 Mill<strong>im</strong>eter. Ebenso wie die<br />

stellt werden, um eine gute Belüftung<br />

zu haben. Der Schlepperfahrer kann<br />

sich durch eine geschlossene Kabine<br />

mit entsprechenden Staubfiltern oder<br />

mit einer Staubschutzmaske der<br />

Schutzstufe P2 oder P3 vor den Pilzsporen<br />

und dem Staub schützen.<br />

Auch bei der Lagerung von Holzhackschnitzeln<br />

entstehen Sch<strong>im</strong>melpilze.<br />

<strong>Die</strong>se sind meist von außen nicht<br />

sichtbar. Sie bilden sich in einer Schicht<br />

unter der Oberfläche, genau in dem<br />

Bereich, in dem für den Pilz die günstigsten<br />

Feuchte- und Temperaturverhältnisse<br />

sind. <strong>Die</strong>se Sch<strong>im</strong>melpilze<br />

stellen erst einmal keine Gefährdung<br />

dar. Werden die Hackschnitzel jedoch<br />

bewegt, werden die Pilzsporen freigesetzt.<br />

<strong>Die</strong>s ist vor allem dann der Fall,<br />

wenn sie verladen werden. ■<br />

Konrad Fischer<br />

sicherer arBeitsPLatZ rückeWagen<br />

rückewagen mit rutschsicherer arbeitsplattform<br />

und rückenstütze<br />

Sprossen sollte die Plattform aus griffigem,<br />

perforiertem Stahlblech sein, so<br />

dass der Schmutz leicht nach unten fallen<br />

kann. Geschlossenes Riffelblech ist<br />

nicht geeignet.<br />

Für eine etwas entspanntere Arbeitsweise<br />

sorgt ein Rückenschutz. Be<strong>im</strong><br />

Anlehnen werden die Beine entlastet<br />

und gleichzeitig erfüllt dieser den<br />

Zweck einer kleinen Absturzsicherung.<br />

■<br />

Oswald Haslbeck


aUF aUF <strong>Die</strong> trePPe<br />

Weg miT der leiTer<br />

Fast jeder zweite über 75-Jährige, der in der Landwirtschaft lebt und arbeitet<br />

steigt täglich, wöchentlich, mindestens aber alle paar monate auf die Leiter.<br />

Das ergab die Umfrage 55plus<br />

der Land- und forstwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong>en<br />

(LSV) in Bayern, die sie zusammen<br />

mit den Landfrauen des BBV und<br />

dem wissenschaftlichen Institut iqpr<br />

an der Deutschen Sporthochschule<br />

in Köln durchgeführt haben.<br />

Wer auf die Leiter steigt, geht <strong>im</strong>mer<br />

ein hohes Risiko ein. Wer <strong>im</strong> Alter<br />

auf die Leiter steigt, potenziert das<br />

Risiko sogar noch. „Wer <strong>im</strong> Alter auf<br />

eine Leiter steigt kann rasch Herz-<br />

und Kreislaufbeschwerden bekommen.<br />

Den Leuten wird‘s schwarz vor<br />

Augen und sie fallen von der Leiter.<br />

Überleben sie den Absturz, haben sie<br />

meistens schwere Verletzungen, die<br />

eine lange Krankheits- und Behandlungszeit<br />

zur Folge haben“, sagt Dr.<br />

Kathrin Zirngibl, Betriebsärztin der<br />

LSV in Landshut.<br />

<strong>Die</strong> LSV Niederbayern/Oberpfalz<br />

und Schwaben rät deshalb ihren Kunden:<br />

Weg mit der Leiter – Treppen,<br />

boDenöffnungen abDecken<br />

bodenöffnungen sind zu sichern<br />

Hubarbeitsbühnen und Arbeitskörbe<br />

sind sichere und auch komfortable<br />

Alternativen. ■<br />

Michael Holzer<br />

LSV­info<br />

Treppen sind die bessere und bequemere alternative zu leitern<br />

Übrigens: Jeder zehnte der befragten<br />

von 55plus benutzt bereits Hubarbeitsbühnen<br />

und arbeitkörbe. wer mehr<br />

darüber wissen möchte, wählt<br />

für Landshut 0871 696-280 oder<br />

für augsburg 0821 4081-179<br />

sie sind fast in jeder scheune<br />

anzutreffen – abwurfschächte.<br />

öffnungen in Böden und<br />

Wänden in mehr als 1 meter<br />

höhe sind dabei mit schutzeinrichtungen<br />

zu versehen, die das<br />

abstürzen von Personen<br />

verhindern.<br />

auf der Bodenöffnung von circa<br />

30 auf 30 Zent<strong>im</strong>eter, wie <strong>im</strong> Bild<br />

dargestellt, muss ein stabiler<br />

abdeckrost aufgebracht werden.<br />

Der stababstand darf nicht<br />

größer als 5 Zent<strong>im</strong>eter sein. Das<br />

Getreide kann dort noch leicht<br />

hindurch fallen, ohne dass die<br />

schutzwirkung verloren geht.<br />

Oswald Haslbeck<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aktueLL<br />

beiTragsenTlasTUng<br />

für 2010<br />

mit Gesamtausgaben in der<br />

landwirtschaftlichen sozialversicherung<br />

bundesweit von<br />

rund 6,2 milliarden euro<br />

wird das Kalenderjahr 2009<br />

abschließen.<br />

Für 2010 werden Ausgaben von<br />

rund 6 Milliarden Euro erwartet,<br />

darauf hat Leo Blum, Vorstandsvorsitzender<br />

des Spitzenverbandes<br />

der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong>,<br />

am 19. November in Goslar<br />

hingewiesen. <strong>Die</strong> <strong>Sozialversicherung</strong>sbeiträge<br />

dürften in 2010 leicht<br />

zurückgehen, wofür zum Teil die<br />

Ausgabenentwicklung, aber auch gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklungen<br />

verantwortlich sind.<br />

erfolgreiche selbstverwaltung<br />

<strong>Die</strong> Selbstverwaltung war für die landwirtschaftliche<br />

<strong>Sozialversicherung</strong><br />

2009 erfolgreich, stellt der Vorstandsvorsitzende<br />

weiter fest. <strong>Die</strong> Politik<br />

bleibt bei ihrem großen agrarsozialpolitischen<br />

Engagement. 2009 sind<br />

knapp vier Milliarden Euro an Bundesmitteln<br />

in die landwirtschaftliche<br />

Biogasanlagen: gefährliche hydrolyse<br />

Zur Leistungssteigerung von Biogasanlagen wird von einigen<br />

herstellern die nachrüstung bestehender anlagen mit einer<br />

hydrolysestufe empfohlen. <strong>Die</strong> hydrolyse ist ein langsam<br />

ablaufender Zersetzungsprozess. Dabei wird explosionsfähiger<br />

Wasserstoff freigesetzt.<br />

Wenn eine hydrolysestufe nachgerüstet werden soll, muss<br />

auch die sicherheitstechnik angepasst werden. Betreiber von<br />

Biogasanlagen, die sich dazu entscheiden, müssen die anlage<br />

vor der inbetriebnahme durch eine befähigte Person entsprechend<br />

„trBs 1203 teil 1 Befähigte Personen – Besondere<br />

anforderungen – explosionsgefährdungen“ oder durch eine<br />

zugelassene Überwachungsstelle prüfen lassen.<br />

Bei einer geplanten nachrüstung sollte die Beratung durch<br />

den technischen aufsichtsdienst der landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaft in anspruch genommen werden.<br />

16 LSV kompakt Dezember i 09<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> geflossen;<br />

in 2010 werden<br />

es rund 3,7 Milliarden<br />

Euro sein. Der Rückgang<br />

bei den Bundesmitteln in<br />

2010 ist auf die 2009 zusätzlich<br />

zur Verfügung<br />

gestellten Sondermittel<br />

zur Finanzierung der<br />

Abfindungsaktion von<br />

Renten der landwirtschaftlichenBerufsge-<br />

leo blum<br />

nossenschaftenzurückzuführen. Für die Abfindungsaktion<br />

hatte der Bund in den Jahren 2008 und<br />

2009 insgesamt 400 Millionen Euro<br />

und die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />

250 Millionen Euro zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Bundesweit wurden rund 35.000 Unfallrenten<br />

abgefunden. Der jährliche<br />

Rentenaufwand der landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaften hat<br />

sich dadurch um anfänglich 75 Millionen<br />

Euro verringert.<br />

beitragsanpassung<br />

In der landwirtschaftlichen Krankenversicherung<br />

bleibt in 2010 die Beitragsentwicklung<br />

für die Unternehmer<br />

entspannt. Der Bund gewährt einen<br />

weiteren finanziellen Ausgleich von 23<br />

Millionen Euro. Insgesamt, so Blum,<br />

Wolfgang Vogel<br />

ist die Entwicklung der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> auf einem<br />

guten Weg, um auch in Zukunft als eigenständiges<br />

System „für unsere Landwirte<br />

bezahlbar zu bleiben“.<br />

Mit dem positiven Finanzansatz in<br />

der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

kann der Berufsstand kurzfristig<br />

mit Zuversicht in die Zukunft<br />

<strong>blick</strong>en, dies stellt der Vorsitzende<br />

der Vertreterversammlung, Wolfgang<br />

Vogel, fest. Gleichwohl werden<br />

die Ini tiativen des Ge setzgebers zur<br />

Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> und<br />

ihrer Finanzierung aufmerksam verfolgt,<br />

damit die gesetzliche Aufgabe,<br />

nämlich die Betreuung und Beratung<br />

der Versicherten und Mitglieder, opt<strong>im</strong>al<br />

erfolgen kann. ■<br />

foto: förster


����� ������<br />

Jetzt gilt’s:<br />

� Naturtagebuch-Wettbewerb<br />

Du hast dein Tagebuch das Jahr über<br />

geführt? Dann zeig es uns! Mit etwas Glück<br />

gewinnst du einen von drei MP3-Playern.<br />

Schicke dein Buch bis zum 8. Januar 2010<br />

�<br />

(Poststempel gilt) an:<br />

Spitzenverband der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />

Pressestelle – Stichwort „Naturtagebuch“<br />

Weißensteinstr. 70-72<br />

34131 Kassel<br />

Eine Jury wählt die drei gelungensten Tagebücher aus.<br />

<strong>Die</strong> Tagebücher werden später an die Teilnehmer zurückgeschickt.<br />

Der Gegenwert der Gewinne kann nicht ausgezahlt werden.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Kreativ-Post<br />

Du brauchst farbigen Zeichenkarton,<br />

Kleber, einen Silber- oder Goldstift<br />

und Umschläge passend für die ferti-<br />

gen Karten. <strong>Die</strong> Kartonbögen auf<br />

DIN A-5 Größe (die Hälfte von<br />

einem Blatt Papier) schneiden und<br />

die beiden Hälften jeweils einmal<br />

quer falzen. Nun aus einem andersfarbigen Karton,<br />

Buntpapier oder Moosgummi Motive (z. B. Stern, Tannenbaum,<br />

Rakete, Jahreszahl 2010 …) ausschneiden und auf die Karte<br />

kleben. Mit dem Stift beschreiben und verzieren.<br />

Linktipps<br />

Rituale zu Weihnachten:<br />

www.kinder-hd-uni.de/rituale/ritu15.html<br />

Surfschein fürs Internet machen:<br />

selbst gemacht<br />

www.internet-abc.de/kinder/surfschein.php?<br />

�<br />

�<br />

Aus Lebkuchen (natur, ohne Guss), Kuvertüre<br />

und Mandelsplittern kannst du dir oder anderen<br />

Naschkatzen eine Freude machen:<br />

Lebkuchen zerbröseln oder in kleine Stückchen<br />

schneiden (Vorsicht mit dem Messer!). Schokolade<br />

<strong>im</strong> Wasserbad schmelzen. Dann Lebkuchenbrösel<br />

und Mandelstiftchen unterrühren. Alles gut vermi-<br />

schen. Mit zwei Teelöffeln kleine Häufchen auf ein<br />

mit Backpapier belegtes Backblech setzen und diese<br />

erkalten lassen. Hübsch verpackt ein köstliches<br />

Geschenk.<br />

� �<br />

Weihnachtliche<br />

Schokoberge


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

maschinensicherheiT<br />

Wird besser<br />

<strong>Die</strong> sicherheit von Landmaschinen<br />

ist <strong>im</strong> Focus der<br />

landwirtschaftlichen sozialversicherung.<br />

Zahlreiche<br />

Landmaschinennormen<br />

werden an die neue europäische<br />

maschinenrichtlinie<br />

angepasst.<br />

schutz gegen absturz (arbeitsplattform)<br />

kamerasystem für die sicht nach hinten<br />

18 LSV kompakt Dezember i 09<br />

Mit Blick auf die neue Maschinenrichtlinie<br />

hat die landwirtschaftliche<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> bereits<br />

vor drei Jahren gemeinsam mit<br />

der Kommission Arbeitsschutz und<br />

Normung (KAN) einen Normüberprüfungsprozess<br />

angestoßen. <strong>Die</strong> KAN<br />

unterstützt die Weiterentwicklung der<br />

Sicherheitsnormen in der Landwirtschaft<br />

(www.kan.de). <strong>Die</strong> Normüberprüfung<br />

betrifft alle wichtigen Landmaschinen.<br />

Künftig können Landwirte<br />

folgende Verbesserungen der Arbeitssicherheit<br />

erwarten:<br />

sicht nach hinten<br />

Bei Mähdreschern, Feldhäckslern,<br />

selbstfahrenden Rüben- und Kartoffelvollerntern,<br />

Futtermischwagen mit<br />

Fahrerplatz und anderen selbstfahrenden<br />

Arbeitsmaschinen muss eine<br />

ausreichende Sicht auch nach hinten<br />

möglich sein.<br />

Das kann durch zusätzliche Spiegel<br />

für die seitlichen Bereiche und eine<br />

Rückfahrkamera für den Bereich hinter<br />

der Maschine erreicht werden. In<br />

den Sicherheitsnormen für angebaute<br />

und gezogene Landmaschinen soll<br />

diese Anforderung ebenfalls umgesetzt<br />

werden.<br />

sicherung gegen absturz<br />

An hochgelegenen Plattformen und<br />

Wartungsplätzen, z. B. von Mähdreschern,<br />

muss ein Geländer vorhanden<br />

sein, das den Absturz von Personen<br />

verhindert.<br />

LSV­prüfzeichen<br />

<strong>Die</strong> Prüf- und Zertifizierungsstelle der landwirtschaftlichen<br />

sozialversicherung vergibt für neue<br />

sichere maschinen das rechts abgebildete Prüf-<br />

zeichen (www.lsv.de/spv > Prüfung/Zertifizierung).<br />

achten sie be<strong>im</strong> Kauf von maschinen auch auf die<br />

sicherheit. ihre Gesundheit ist bares Geld wert.<br />

schutz vor bewegten Teilen<br />

Bewegte Teile, von denen eine Gefahr<br />

ausgeht, besonders dann, wenn die<br />

Gefahr nicht erkennbar ist, müssen<br />

gesichert sein. Ziel muss es sein, den<br />

Schutz so zu gestalten, dass beispielsweise<br />

niemand in nachlaufende<br />

Häckslertrommeln hineingreifen<br />

kann.<br />

sicherheitsabstände<br />

Wo Bedienpersonen in der Nähe gefährlicher<br />

Werkzeuge arbeiten, müssen<br />

die Hersteller ihre Maschinen grundsätzlich<br />

so bauen, dass das Erreichen<br />

der Gefahrstelle verhindert wird.<br />

bedienelemente<br />

Bedienelemente, wie Knöpfe, Kippschalter,<br />

Hebel, müssen ergonomisch<br />

angeordnet und gestaltet sein. Ihre<br />

Bewegungsrichtung muss mit der<br />

Steuerwirkung übereinst<strong>im</strong>men. Sie<br />

müssen so gekennzeichnet werden,<br />

dass ihre Funktion eindeutig erkennbar<br />

ist. Bei der Gestaltung ist auch zu<br />

berücksichtigen, dass der Bediener<br />

Schutzhandschuhe oder Sicherheitsschuhe<br />

trägt.<br />

Bedienelemente müssen be<strong>im</strong> Loslassen<br />

in die Nullstellung zurückgehen<br />

und gegebenenfalls gegen unbeabsichtigtes<br />

Betätigen gesichert sein,<br />

wenn mit ihnen gefährliche Vorgänge<br />

eingeleitet werden. ■<br />

LANDWIRTSCHAFTLICHE<br />

BERUFSGENOSSENSCHAFT<br />

GARTENBAUTECHNIK<br />

FORSTTECHNIK<br />

SICHERHEIT<br />

LANDTECHNIK


aLterssicherUnG Der LanDWirte<br />

beiTrag Und beiTrags-<br />

ZUschUss ändern sich<br />

in der Alterssicherung der Landwirte<br />

ist ab Januar 2010 eine Beitragsanpassung<br />

auf monatlich 212<br />

Euro (2009: 217 Euro) in den alten<br />

Bundesländern und 179 Euro (2009:<br />

183 Euro) in den neuen Bundeslän-<br />

dern vorgesehen. Auch der Beitragszuschuss<br />

in der Alterssicherung wird<br />

entsprechend angepasst, darauf weist<br />

der Spitzenverband der landwirtschaftlichen<br />

<strong>Sozialversicherung</strong> hin.<br />

beitragszuschuss 2010 (alle Werte in eUr)<br />

Jahreseinkommen bis beitragszuschuss<br />

alleinstehende Verheiratete alte bundesländer neue bundesländer<br />

8.220 16.440 127 107<br />

8.740 17.480 119 100<br />

9.260 18.520 110 93<br />

9.780 19.560 102 86<br />

10.300 20.600 93 79<br />

10.820 21.640 85 72<br />

11.340 22.680 76 64<br />

11.860 23.720 68 57<br />

12.380 24.760 59 50<br />

12.900 25.800 51 43<br />

13.420 26.840 42 36<br />

13.940 27.880 34 29<br />

14.460 28.920 25 21<br />

14.980 29.960 17 14<br />

15.500 31.000 8 7<br />

neUe BrOschÜre<br />

WeideTiere sicher halTen<br />

weidezäune sind je nach Lage der Weidefläche<br />

sowie der Tierart und Nutzungsrichtung<br />

unterschiedlich zu gestalten. Für<br />

Schäden durch Tierausbrüche haftet der Tierhalter<br />

– es sei denn, er kann nachweisen, dass er die<br />

notwendigen Sorgfaltsansprüche beachtet hat.<br />

Für Zaunart und -höhe gibt es keine gesetzlichen<br />

Vorschriften. Das aid-Heft „Sichere Weidezäune“,<br />

entstanden in Zusammenarbeit mit der landwirtschaftlichen<br />

Berufsgenossenschaft, informiert<br />

über mögliche Weidezaunarten und -varianten.<br />

Enthalten sind die rechtlichen Grundlagen<br />

mit Tierhalterhaftung und aktuellen Gerichtsentscheidungen<br />

– ein Muss für Nutztierhalter und<br />

alle, die sich mit Haftungsfragen bei der Weidehaltung beschäftigen. <strong>Die</strong> Broschüre<br />

(76 Seiten, Bestell-Nr. 1132, ISBN 978-3-8308-0866-4, Preis: 3 Euro, Versandkostenpauschale:<br />

3 Euro) ist über www.aid-medienshop.de zu bestellen.<br />

beiträge zur<br />

krankenVerSicherung<br />

ab 2010 höher abSetzbar<br />

aktueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

mit dem Bürgerentlastungsgesetz<br />

Krankenversicherung vom 16. Juli 2009<br />

wird die steuerliche Berücksichtigung der<br />

Vorsorgeaufwendungen verbessert. alle<br />

aufwendungen, die ein Versorgungsniveau<br />

absichern, das <strong>im</strong> Wesentlichen dem<br />

Leistungsspektrum der gesetzlichen<br />

Kranken- und sozialen Pflegeversicherung<br />

entspricht, können steuerlich<br />

abgesetzt werden.<br />

<strong>Die</strong> Beiträge zur gesetzlichen Pflegeversicherung<br />

können in voller höhe abgesetzt<br />

werden, die Krankenversicherungsbeiträge<br />

sind dagegen um vier Prozent zu<br />

vermindern. Bei arbeitnehmern werden<br />

diese Beiträge schon bisher mit der<br />

Lohnsteuerbescheinigung an die Finanzämter<br />

übermittelt. Bei anderen gesetzlich<br />

Krankenversicherten (sogenannten<br />

selbstzahlern wie landwirtschaftliche<br />

Unternehmer, freiwillig Versicherte) wird<br />

eine meldeverpflichtung durch die<br />

Krankenkassen eingeführt. erstmals für<br />

das Beitragsjahr 2010 muss bis spätestens<br />

zum 28. Februar 2011 eine meldung an die<br />

Finanzverwaltung erstattet werden. Übermittelt<br />

werden die <strong>im</strong> jeweiligen Beitragsjahr<br />

tatsächlich geleisteten und<br />

erstatteten Beiträge zur Kranken- und<br />

Pflegeversicherung. <strong>Die</strong> übermittelten<br />

angaben werden dem Versicherten<br />

schriftlich mitgeteilt.<br />

Für die Übermittlung an die Finanzverwaltung<br />

ist eine einwilligung des Versicherten<br />

erforderlich. Bei den Versicherungsverhältnissen,<br />

die vor dem<br />

1. Januar 2010 bestanden haben, gilt die<br />

einwilligung zur Datenübermittlung als<br />

erteilt, wenn der steuerpflichtige nicht<br />

innerhalb von vier Wochen nach erhalt<br />

einer information schriftlich widerspricht.<br />

Für Versicherungsverhältnisse, die ab<br />

dem 1. Januar 2010 beginnen, gilt diese<br />

Übergangsregelung nicht mehr. Der<br />

Datenübermittlung muss dann ausdrücklich<br />

zugest<strong>im</strong>mt werden. <strong>Die</strong> für die<br />

Übermittlung notwendige steuer-identifikationsnummer<br />

des Versicherten kann<br />

von der Krankenkasse vorab be<strong>im</strong><br />

Bundeszentralamt für steuern erfragt<br />

werden. Dadurch sollen entlastungen der<br />

Bürger sowie Vereinfachungen in der<br />

steuerverwaltung erreicht werden.<br />

sofern bereits vorab eine Beitragsbescheinigung<br />

benötigt wird, kann diese auf anfor-<br />

derung von der LKK ausgestellt werden. Bei<br />

Fragen zu den auswirkungen des geänder-<br />

ten steuerrechts auf die persönliche situa-<br />

tion können die LsV, der steuerberater<br />

oder das Finanzamt weiterhelfen. Weitere<br />

informationen gibt es unter<br />

www.bundesfinanzministerium.de<br />

Fragen und antworten<br />

zum Bürgerentlas tungsgesetz.<br />

Dezember i 09 LSV kompakt 19


alle beiträge und bemessungsgrenzen neue Länder alte Länder<br />

besondere beiträge<br />

KV-Beitrag für Praktikanten und Studenten<br />

seit Wintersemester 09 / 10 monatlich 53,40 EUR<br />

PV-Beitrag für Studenten monatlich 9,98 EUR (11,26 EUR für Kinderlose)<br />

Beitragssatz Rentenversicherung 19,90 %<br />

Beitragssatz Arbeitslosenversicherung 2,80 %<br />

Beitragssatz Krankenversicherung für geringfügig Beschäftigte 13 % (private Haushalte 5 %)<br />

Beitragssatz Rentenversicherung für geringfügig Beschäftigte 15 % (private Haushalte 5 %)<br />

Insolvenzgeldumlage (Arbeitgeber)<br />

beitragsbemessungsgrenzen<br />

0,41 %<br />

Renten- und Arbeitslosenversicherung jährlich<br />

monatlich<br />

Krankenversicherung – Beitragsbemessung jährlich<br />

monatlich<br />

Bezugsgröße jährlich<br />

monatlich<br />

55.800 EUR<br />

4.650 EUR<br />

26.040 EUR<br />

2.170 EUR<br />

45.000,00 EUR<br />

3.750,00 EUR<br />

66.000 EUR<br />

5.500 EUR<br />

30.660 EUR<br />

2.555 EUR<br />

mindestbemessungsgrundlage für freiwillig Versicherte, die hauptberuflich selbstständig erwerbstätig sind<br />

ohne Einkommensnachweis monatlich mindestens 3.750,00 EUR<br />

bei Nachweis eines niedrigeren Arbeitseinkommens monatlich mindestens 1.916,25 EUR<br />

bei Anspruch auf Existenzgründungszuschuss und Härtefälle<br />

monatlich<br />

Grenzwert für die Beurteilung der Renten- und Arbeitslosenversi-<br />

1.277,50 EUR<br />

cherungspflicht bei mitarbeitenden Familienangehörigen monatlich 540,00 EUR 630,00 EUR<br />

mindestbemessungsgrundlage für freiwillig Versicherte und antragsteller auf alg-leistungen<br />

monatlich 851,67 EUR<br />

mindestzahlbetrag für beitragserhebung aus Versorgungsbezügen und außerland- und<br />

außerforst wirtschaftlichem arbeitseinkommen<br />

1 / 20 der monatlichen Bezugsgröße<br />

freigrenze in der familienversicherung<br />

Freigrenze 1 / 7 der monatlichen Bezugsgröße<br />

monatlich 127,75 EUR<br />

(bei Minijob monatlich 400 EUR) monatlich 365,00 EUR<br />

Wer ein höheres Einkommen hat oder hauptberuflich selbstständig tätig ist, ist nicht mehr mitversichert,<br />

sondern muss sich selbst freiwillig versichern<br />

Das ändert sich<br />

krankengeld / mutterschaftsgeld<br />

Das pauschalierte Krankengeld und das Mutterschaftsgeld betragen kalendertäglich 15,63 EUR<br />

Das nicht pauschalierte Krankengeld richtet sich, wie in der allgemeinen Krankenversicherung, nach dem Regellohn.<br />

prüfung der Versicherungspflicht bei kleinlandwirten<br />

Wenn das Unternehmen die von der LAK festgesetzte Mindestgröße um nicht mehr als die Hälfte unterschreitet<br />

und das sonstige Arbeitsentgelt und Arbeitseinkommen die Hälfte der gesetzlichen jährlichen<br />

Bezugsgröße (2010 jährlich 15.330,00 EUR alte Länder, 13.020,00 EUR neue Länder) nicht übersteigt<br />

beitragszuschuss in der krankenversicherung<br />

monatlich 117,00 EUR<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013

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