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Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen - Agrobiodiversity-Net

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Zur Bewertung <strong>der</strong> Tierbestände existieren verschiedene national und international<br />

gebräuchliche Schlüssel und Modelle. In <strong>der</strong> vorliegenden Studie wurden die einzelnen<br />

Tierrassen anhand des FAO-Schlüssels (aus ‚Expert consultation on the management of<br />

global animal genetic resources’, sowie ‚Animal Production and Health paper Nr. 99: In situ<br />

conservation of livestock and poultry‘ von E.L. Henson) in vier Gefährdungskategorien<br />

eingeteilt. Demnach wird eine Rasse o<strong>der</strong> Schlag primär nach <strong>der</strong> Populationsgrösse, d.h.<br />

nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> weiblichen Tiere in Reproduktion beurteilt. Das Vorhanden- o<strong>der</strong><br />

Nichtvorhandensein zusätzlicher, spezieller Risiken (z.B. sehr schmale genetische Basis bei<br />

sehr geringer Anzahl männlicher Tiere, hoher Blutanteil an<strong>der</strong>er Rassen ect.) kann zudem<br />

eine Tiefer- o<strong>der</strong> Höherbewertung bewirken.<br />

Die vier Kategorien sind:<br />

Anzahl weiblicher Tiere in Reproduktion Gefährdungsgrad<br />

< 100 critical<br />

100 - 1000 endangered<br />

1000 - 5000 vulnerable<br />

5000 – 10‘000 rare<br />

Im Pflanzenbereich ist eine Bewertung nach vergleichbaren populationsdynamischen<br />

Kriterien, wie sie bei den Nutztieren angewendet wurde, nicht möglich. Auf eine Einteilung in<br />

Gefährdungskategorien wurde deshalb verzichtet. Zur Beurteilung des Gefährdungsgrades bei<br />

Pflanzengruppen wurde aufgrund <strong>der</strong> verfügbaren Daten jeweils eine persönliche<br />

Einschätzung des Handlungsbedarfs vorgenommen. Es wurde zudem ein Monitoring <strong>der</strong><br />

traditionell angebauten Kulturpflanzen durchgeführt. Mittels Recherchen wurde eine Liste <strong>der</strong><br />

wichtigsten, traditionell in den einzelnen Regionen angebauten Kulturpflanzenarten erstellt.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass <strong>der</strong>en Diversität im entsprechenden Gebiet relativ gross ist<br />

o<strong>der</strong> war und somit Erhaltungsstrategien, sofern noch nicht vorhanden, beson<strong>der</strong>s wichtig<br />

sind. Einige dieser traditionell angebauten Kulturpflanzen werden durch ‚Labels’ (z.B. durch<br />

die EU o<strong>der</strong> von Slowfood) schon geför<strong>der</strong>t. Weitere sind als regionale Spezialitäten heute<br />

noch im Handel o<strong>der</strong> bereits durch konkrete Erhaltungsarbeit geschützt. Bei denjenigen<br />

Pflanzengruppen, für welche diese Studie keine Erhaltungsstrategie aufzeigen konnte, muss<br />

gehandelt werden.<br />

3.2. Der globale Aktionsplan<br />

Der globale Aktionsplan (Leipzig, 1996) wurde im Anschluss an die Riokonvention zur<br />

Biodiversität 1992 (Convention on Biological Diversity – CBD) von <strong>der</strong> FAO-Komission für<br />

pflanzengenetische Ressourcen ausgearbeitet. Die unterzeichnenden Län<strong>der</strong> sind verpflichtet,<br />

die in <strong>der</strong> Biodiversitätskonvention vorgesehenen Ziele zu verfolgen. Sämtliche im<br />

<strong>Alpen</strong>raum liegenden Län<strong>der</strong> haben die Rio Konvention unterzeichnet.<br />

3.3. EU Projekte und Bestimmungen betreffend<br />

landwirtschaftliche Biodiversität<br />

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