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Landwirtschaftliche Genressourcen der Alpen - Agrobiodiversity-Net

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Agrarabkommen Schweiz – EU<br />

Die Schweiz ist vom riesigen Landwirtschaftsmarkt <strong>der</strong> EU umgeben. Die dortigen<br />

Entwicklungen haben auf die Schweiz einen grossen Einfluss. Grosse Unterschiede zur<br />

Schweiz bestehen beim Preisniveau, das in <strong>der</strong> EU wesentlich tiefer ist. Mit <strong>der</strong> sogenannten<br />

Einheit des Marktes, also dem freien Verkehr für alle agrarischen Erzeugnisse innerhalb <strong>der</strong><br />

Gemeinschaft, ist ein riesiges Potential an KonsumentInnen erreichbar. Zu diesem Zweck sind<br />

in <strong>der</strong> EU alle Zölle und Handelshemmnisse beseitigt worden. Deshalb ist das Kostenumfeld<br />

für die Bauern in <strong>der</strong> Schweiz ganz an<strong>der</strong>s.<br />

Bezüglich Ökologisierung <strong>der</strong> Landwirtschaft hinkt die EU als Ganzes <strong>der</strong> Schweiz deutlich<br />

hinterher.<br />

Am 21. Mai 2001 wurden die bilateralen Verträge <strong>der</strong> Schweiz mit <strong>der</strong> EU durch das<br />

Schweizer Volk angenommen. Diese Verträge betreffen massgeblich auch die Landwirtschaft.<br />

Das bilaterale Agrarabkommen Schweiz-EU sieht sowohl quantitative als auch qualitative<br />

Erleichterungen des gegenseitigen Marktzutrittes für einige Landwirtschaftsprodukte vor. Das<br />

heisst, es sollen einerseits Zollschranken abgebaut und an<strong>der</strong>erseits Grenzformalitäten<br />

vereinfacht werden. Betroffen sind vorwiegend Spezialitäten. Grundnahrungsmittel wie<br />

Getreide und Fleisch sind ebenso ausgeschlossen wie verarbeitete Landwirtschaftsprodukte.<br />

In Bereichen wie Pflanzenschutz, Saatgut, Tierfutter und Biolandbau werden ferner die<br />

Grenzformalitäten erleichtert o<strong>der</strong> beseitigt. Das bilaterale Agrarabkommen mit <strong>der</strong> EU<br />

ergänzt die seit 1999 in Umsetzung befindliche Reform Agrarpolitik 2002.<br />

Die Märkte werden für einige landwirtschaftliche Produkte gegenseitig geöffnet. Damit wird<br />

unter an<strong>der</strong>em den Schweizer Bauern die Möglichkeit eröffnet, Nahrungsmittel in die EU<br />

exportieren zu können.<br />

3.8.6. Slowenien<br />

Nach den letzten statistischen Daten in 1996 gehört knapp 43% (780000 ha) des nationalen<br />

Territoriums Sloweniens zur landwirtschaftlich genutzten Fläche. Nur gerade ein Drittel<br />

davon wird kultiviert. Der größte Teil <strong>der</strong> kultivierten Fläche sind Fel<strong>der</strong> und Gärten, 4% sind<br />

Obstgärten und 3% Weinberge. Wiesen und Weiden dominieren stark, sie nehmen fast zwei<br />

Drittel davon ein.<br />

Die traditionelle Landwirtschaft hat in den meisten Regionen Sloweniens nicht überlebt, wo<br />

heute großflächig neue Kultursorten angebaut werden. Die meisten alten Landsorten und<br />

Kultursorten sind in einigen unterentwickelten und marginalen Regionen erhalten geblieben,<br />

wo alte Bauern diese immer noch anbauen. Auch in diesen Regionen wird die Generosion<br />

jedoch immer deutlicher.<br />

3.9. Gemeinschaftliche Agrarpolitik (GAP) <strong>der</strong> EU<br />

1972 wurde zur Verbesserung <strong>der</strong> Agrarstrukturen innerhalb <strong>der</strong> EU die GAP –<br />

Gemeinschaftliche Agrarpolitik - eingeführt. 1992 trat das radikalste Reformpaket für die<br />

Europäische Landwirtschaft seit Einführung <strong>der</strong> GAP in Kraft. Hauptanliegen war, bei <strong>der</strong><br />

Markt- und Technologieentwicklung mitzuhalten, Überproduktion zu limitieren und durch<br />

Ausgabenbremse die Einkommensabnahmen bei den Bauern zu verhin<strong>der</strong>n. Dieses<br />

Reformpaket soll durch Verbesserung <strong>der</strong> internen und externen Wettbewerbsfähigkeit<br />

sicherstellen, dass die EU die Position des grossen Produzenten und Exporteur behalten kann.<br />

Des weitern haben diese Reformen Umweltschutz, För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> ländlichen Zone,<br />

Verhin<strong>der</strong>ung von Abwan<strong>der</strong>ungen und Reduktion <strong>der</strong> Unterstützungen auf ein marktnahes<br />

Niveau zum Inhalt.<br />

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