MANmagazin Ausgabe Bus 2/2016 Österreich

IAA-THEMENSPEZIAL
02/2016
Voll unter
Strom
Schnellladen via Pantograf: Der
Elektrobus wird an der Haltestelle
über einen Ladearm geladen.
© MAN
Fünf Millionen Menschen fahren
täglich in Deutschland mit
Linienbussen, seit fast 90 Jahren
werden diese vornehmlich von
Dieselmotoren angetrieben. Und auch bei den
Lkw dominiert die Dieseltechnik. Doch ein
Wandel ist in Sicht. Wie eine von Shell durchgeführte
Studie zu Nutzfahrzeugen bestätigt,
werden elektrische Antriebe neben Gasmotoren
bei Nutzfahrzeugen und Bussen mittelfristig
an Bedeutung gewinnen.
Ein Trend, den MAN frühzeitig erkannt
hat. Mit der Stadtbusfamilie Lion’s City bietet
MAN neben der Dieseltechnologie schon heute
eine Reihe von alternativen Antrieben in
sämtlichen Längenvarianten an. Auf der diesjährigen
IAA wurde nun ein Buskonzept als
Technologieträger für eMobility mit unterschiedlichen
Ladesystemen vorgestellt. Dabei
ist der Anspruch immer, den Kunden wirtschaftliche
und ausgereifte Fahrzeuge anzubieten.
Durch die langjährige Erfahrung
mit elektrifizierten Antriebssträngen und
weiteren Komponenten beim MAN Lion’s City
Hybrid ist der Nutzfahrzeughersteller bestens
aufgestellt, um den Verkehrsbetrieben eine
praxistaugliche und effiziente Lösung im
Bereich Elektrobus zur Verfügung zu stellen.
Hierfür setzt MAN auf ein modulares Konzept,
bei dem Ladetechnologien ebenso nach
Bedarf gewählt und kombiniert werden
können wie die Anzahl der Speichermodule
je nach erforderlicher Reichweite und Transportkapazität.
Zukunftsfähige Lösungen werden für den
weiterhin wachsenden Nutzfahrzeugmarkt immer
wichtiger. MAN stellte deshalb auf der IAA
ein modulares Konzept für Elektromobilität vor.
Laden über Nacht: Spezielle Steckdosen in den
Busdepots liefern Elektrobussen den nötigen Strom
für den Einsatz am nächsten Morgen.
IM ERSTEN SCHRITT konzentriert sich
MAN dabei auf die etablierten Technologien.
Dazu gehören das Nachtladen und das
Schnellladen sowie eine Kombination der
Systeme. Beim Nachtladen wird das Fahrzeug
via CCS-Schnittstelle an Endstationen
oder in Depots aufgeladen, beim Schnellladen
werden Elektrobusse per automatisierter
Schnittstelle an Haltestellen über einen
„Pantograf“ genannten Ladearm geladen. Um
den Verkehrsbetrieben die gewohnte Flexibilität
bei der Linienführung und Kapazitätsplanung
zu bieten, wird das Startportfolio
sowohl zwölf Meter lange Solo- als auch
18-Meter-Gelenkniederflurbusse umfassen.
Denn je nach Einsatzzweck, Linienführung
und Topografie erscheint eine Kombination
verschiedener Fahrzeuge und Ladetechnologien
im tatsächlichen Alltagsbetrieb
wahrscheinlich. Bereits 2018 wird MAN im
Rahmen der eMobility-Roadmap eine Vorserienversion
eines Batteriebusses (BEV) in
den Feldversuch schicken. Die Serienproduktion
eines zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen
Stadtbusses wird noch vor 2020
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