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Jahr der Wälder IG BAU und BDF

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AUS DEN LÄNDERN<br />

16 <strong>BDF</strong>aktuell 1 2012<br />

Besucher in <strong>der</strong> neuen Aula Festvortrag MD W. Reimer Vortrag M. Stutz, stellv. BBW-Vorsitzen<strong>der</strong><br />

bereichen gesenkt werden kann. Im aktuellen<br />

Kabinettsbeschluss zum Haushaltsentwurf<br />

2012 würden im Forst<br />

dennoch 35 von 350 betroffenen Stellen<br />

bis zum <strong>Jahr</strong> 2020 gestrichen. Dies betrifft<br />

die Ebene <strong>der</strong> Betriebsleitung <strong>und</strong><br />

die Landesbeamten in den Kreisen. Eine<br />

Haushaltsstrukturkommission soll im<br />

nächsten <strong>Jahr</strong> die Schwerpunkte neu<br />

erarbeiten. Hier bestand <strong>der</strong> Landesvorsitzende<br />

Dietmar Hellmann auf <strong>der</strong> Einhaltung<br />

des Koalitionsvertrages: „Stärkung<br />

<strong>der</strong> Forstverwaltung entsprechend<br />

ihren Aufgaben, weiterer Abbau ist Realität.<br />

Wir beginnen an <strong>der</strong> Glaubwürdigkeit<br />

<strong>der</strong> Aussagen im Koalitionsvertrag<br />

zu zweifeln, wenn jetzt weiter abgebaut<br />

statt aufgebaut wird“!<br />

<strong>BDF</strong> for<strong>der</strong>t neue Stellen<br />

Der <strong>BDF</strong> for<strong>der</strong>t finanzielle Mittel für<br />

zwei Stellen je Kreis für Umweltbildung,<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Naturschutzaufgaben<br />

im Wald, die neuen Aufgaben aus dem<br />

Bereich Klimastabilisierung <strong>der</strong> Wäl<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> erneuerbare Energien <strong>und</strong> als Ausgleich<br />

für die bereits jetzt nicht mehr<br />

leistbaren Standardaufgaben. Außerdem<br />

sind die Zusatzaufgaben in <strong>der</strong><br />

Betriebsleitung mit dem vorhandenen<br />

Personal bereits nicht mehr leistbar.<br />

Statt <strong>der</strong> Kürzung müsse endlich eine<br />

Stärkung erfolgen! In <strong>der</strong> folgenden<br />

Diskussion wurde angesprochen, dass<br />

außerhalb des Beamten bereichs bei<br />

den Forstwirten ein direkter Ansatzpunkt<br />

für die versprochene Stärkung<br />

besteht, in dem hier das für eine reibungslose<br />

Arbeit in den Revieren benötigte<br />

Personal weiterhin beschäftigt <strong>und</strong><br />

teilweise verstärkt wird.<br />

Strukturelle Än<strong>der</strong>ungen<br />

drohen – Bekenntnis zum<br />

Einheitsforstamt<br />

Doch <strong>der</strong> Forstverwaltung im Lande<br />

drohen weitere strukturelle Ände-<br />

rungen durch die Ankündigung des<br />

B<strong>und</strong>eskartellamtes, die Vermarktungsgrenze<br />

für die gemeinsame Vermarktung<br />

von Kommunal- <strong>und</strong> Privatwald<br />

zusammen mit ForstBW auf 100 bis<br />

200 ha zu senken, falls ForstBW bis<br />

Mitte nächsten <strong>Jahr</strong>es nicht die Selbstvermarktung<br />

aktiv unterstütze. Die gefor<strong>der</strong>ten<br />

Gebührenerhöhungen werden<br />

Folgen bei größeren Kommunen<br />

<strong>und</strong> Privatwaldbesitzern haben. Ziel sei<br />

es aber, das Einheitsforstamt zu halten<br />

<strong>und</strong> weiterhin die Hölzer des Kleinprivatwaldes<br />

mitzuvermarkten.<br />

Insgesamt konnte MD Reimer <strong>der</strong><br />

Versammlung sehr gut seinen Einsatz<br />

für eine Stärkung <strong>der</strong> Forstverwaltung<br />

vermitteln, verschwieg dabei aber<br />

auch nicht die Grenzen seiner Möglichkeiten.<br />

Hierfür erntete er ehrlichen<br />

Applaus.<br />

„Beamte – Sparschweine <strong>der</strong><br />

Landesregierung“<br />

Für den Beamtenb<strong>und</strong> Baden-<br />

Württemberg sprach anschließend<br />

Manfred Stutz, stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong><br />

des BBW. Die Fakten lägen<br />

nun auf dem Tisch. Letztlich würden<br />

130 Mio. € Einsparungen bei den Beamten<br />

als Son<strong>der</strong>opfer gefor<strong>der</strong>t, 100<br />

Mio. durch gestaffelte Verschiebung<br />

<strong>der</strong> Besoldungserhöhung <strong>und</strong> 30 Mio.<br />

durch Eingriffe in die Beihilfe. Stutz belegte,<br />

dass die Beamtenschaft, verglichen<br />

mit Tarifabschlüssen verschiedener<br />

Branchen, ohnehin am Ende <strong>der</strong><br />

Einkommensentwicklung rangiert. Seit<br />

1997 kam es insgesamt zu 21 Son<strong>der</strong>sparmaßnahmen<br />

im Beamtenbereich!<br />

Nach einer Online-Befragung<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> Abstimmung im<br />

Landesvorstand war trotzdem die einhellige<br />

Meinung für ein Verhandeln mit<br />

<strong>der</strong> Regierung <strong>und</strong> nicht für eine starre<br />

Blockadehaltung. Manfred Stutz präsentierte<br />

eine sogenannte „Giftliste“<br />

des Finanzministeriums. Sie enthalte<br />

substanzielle <strong>und</strong> strukturelle Eingriffe<br />

in die Besoldung, Versorgung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsabsicherung<br />

<strong>der</strong> Beamten,<br />

die sich prozentual weit im zweistelligen<br />

Bereich bewegt. Der BBW konnte<br />

sich zwar mit einer sozialen Staffelung<br />

<strong>der</strong> Verschiebung <strong>der</strong> Besoldungserhöhung<br />

durchsetzen, letztlich blieb<br />

<strong>der</strong> Finanzminister aber bei <strong>der</strong> Aufrechterhaltung<br />

<strong>der</strong> strukturellen Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Stutz räumte ein, dass zum<br />

Beginn <strong>der</strong> Spardebatte verschiedentlich<br />

Aussagen des BBW-Vorsitzenden<br />

Volker Stich zu Missverständnissen<br />

geführt hätten, Stich aber zu keiner<br />

Zeit einseitige Zugeständnisse gegenüber<br />

<strong>der</strong> Landesregierung gemacht<br />

habe. Der aktuelle Vorschlag des<br />

BBW zur Verschiebung <strong>der</strong> Besoldungserhöhungen<br />

für 2012 ist verb<strong>und</strong>en<br />

mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung zum Verzicht<br />

auf weitere Eingriffe im Laufe <strong>der</strong><br />

aktuellen Legislaturperiode. Noch sei<br />

das konkrete Ergebnis offen. Zum<br />

Schluss zeigte Stutz, dass es auch<br />

an<strong>der</strong>s gehen kann als im Lande. Im<br />

B<strong>und</strong>estag befindet sich das Fachkräftegewinnungsgesetz<br />

auf dem Weg<br />

in die 2. <strong>und</strong> 3. Lesung. Dieses sieht<br />

für Ingenieure in den Verwaltungen<br />

des B<strong>und</strong>es künftig generell das Eingangsamt<br />

A 11 vor. Der B<strong>und</strong> hat die<br />

Zeichen <strong>der</strong> Zeit erkannt <strong>und</strong> weiß,<br />

dass er ohne attraktive Bezahlung den<br />

Wettbewerb um gut qualifizierte Fachkräfte<br />

verliert.<br />

Kooperationen sind<br />

unverzichtbar<br />

Im verbandsinternen Teil zog <strong>der</strong><br />

Landesvorsitzende Dietmar Hellmann<br />

Bilanz über den personellen Zustand<br />

<strong>der</strong> Forstverwaltung in Baden-Württemberg<br />

mit insgesamt ca.1.400 Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen mit einem<br />

Durchschnittsalter im höheren Dienst<br />

von 54 <strong>Jahr</strong>en <strong>und</strong> knapp 50 <strong>Jahr</strong>en<br />

im gehobenen Dienst. Er betonte,

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