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Jahr der Wälder IG BAU und BDF

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AUS DEN LÄNDERN<br />

Urban Backes,<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> im <strong>BDF</strong>-<br />

Landes verband Saar<br />

30 <strong>BDF</strong>aktuell 1 2012<br />

Saarbrücken abgewartet. Dann soll erlassen<br />

werden, dass es keine regelmäßige<br />

Kontroll- <strong>und</strong> Dokumentationspflicht<br />

geben wird.<br />

FSC-Zertifizierung: Es handele<br />

sich keineswegs um einen Paradigmenwechsel.<br />

Die PEFC-Zertifizierung<br />

soll weiter erfolgen, man geht von Synergieeffekten<br />

aus. Viele Umstellungen<br />

werden dennoch kommen, im Wesentlichen<br />

im Bereich <strong>der</strong> Dokumentation.<br />

Man wird mit Pilotbetrieben starten, das<br />

Vor-Audit soll demnächst laufen. Dann<br />

wird man in die Fläche gehen.<br />

Nationalpark: Die Einrichtung ist<br />

ein Auftrag aus dem Koalitionsprogramm.<br />

Jedes Flächenland außer Baden-Württemberg<br />

hat einen Nationalpark<br />

(wobei das Saarland hier mal nicht<br />

zu den Flächenlän<strong>der</strong>n zählen soll). Die<br />

Nationale Biodiversitätsstrategie, im<br />

B<strong>und</strong> von <strong>der</strong> damaligen CDU-SPD-<br />

Koalition beschlossen <strong>und</strong> in <strong>der</strong> jetzigen<br />

„Waldstrategie 2020“ bestätigt,<br />

spielt in die Überlegungen mit hinein.<br />

Schon danach sollen/müssen 10 % <strong>der</strong><br />

Fläche des öffentlichen Waldes aus <strong>der</strong><br />

Nutzung genommen werden. Aktuell<br />

sind 3,8 % im Staatswald aus <strong>der</strong> Nutzung<br />

genommen, dazu kommen z. B.<br />

die Nullflächen <strong>der</strong> Forsteinrichtung. Die<br />

Landesregierung hat fünf vorrangig geeignete<br />

Suchräume benannt. Interessensbek<strong>und</strong>ungen<br />

aus <strong>der</strong> Region sind<br />

bis <strong>Jahr</strong>esende 2011 erwünscht. Die<br />

Verwaltung des Nationalparks soll den<br />

Belegenheitsforstämtern übertragen<br />

werden, was als Vertrauensvorschuss<br />

für Landesforsten zu werden ist.<br />

Windenergie: ein Thema von globaler<br />

Bedeutung. Die Umsteuerung <strong>der</strong><br />

Energieerzeugung sieht bis 2050 einen<br />

um 90 % reduzierten CO 2 -Ausstoß, bis<br />

2020 einen um 40 % reduzierten Ausstoß<br />

vor. Bis 2030 soll 100 % des Stroms<br />

aus erneuerbarer Energie erzeugt werden.<br />

Wäl<strong>der</strong> sind oft in Höhenlagen<br />

(= höhere Windenergie) <strong>und</strong> fernab von<br />

Ortslagen. Im Landesentwicklungsprogramm<br />

LEP 4 sollen mindestens 2 %<br />

<strong>der</strong> Waldfläche als Vorrangflächen für die<br />

Windenergie ausgewiesen werden. Der<br />

Wald in RLP ist i. d. R. geeignet, außer in<br />

Naturschutzgebieten, Kernzonen des<br />

Biosphärenreservats, dem Nationalpark,<br />

Naturwaldreservaten bzw. Naturdenkmalen.<br />

Der Wald leidet unter den Folgen<br />

<strong>der</strong> Klimaän<strong>der</strong>ung, auch daher müssen<br />

Waldbesitzer einen Beitrag leisten. Außerdem<br />

geht man von entsprechen<strong>der</strong><br />

Wertschöpfung für den Betrieb <strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Region aus. Verfahrenshinweise für<br />

die Forstämter sollen in Kürze kommen.<br />

Finanzen: Die Schuldenbremse<br />

macht vor Landesforsten nicht halt. Der<br />

Konsolidierungsprozess ist im Land unausweichlich.<br />

Der Regierungsentwurf<br />

für den Doppelhaushalt weist daher in<br />

2012 120 Mio. EUR Einsparungen aus,<br />

in 2013 240 Mio. EUR. Innerhalb des<br />

MULEWF sind dies 2012 insgesamt<br />

9 Mio. EUR, 2013 19 Mio. EUR.<br />

Im Kap. 14 10 ist ein Zuführungsbetrag<br />

von etwas über 76 Mio. EUR je<br />

<strong>Jahr</strong> vorgesehen, <strong>und</strong> zwar für die gemeinwohlorientierten,<br />

nicht erwerbswirtschaftlichen<br />

Aufgaben (inkl. <strong>der</strong><br />

Pensionen). Das sind 3 Mio. EUR mehr<br />

als bisher, was allerdings auch bitter<br />

notwendig war. Ferner können aus<br />

dem Län<strong>der</strong>finanzausgleich (LFAG-<br />

Mittel) bis zu 10 Mio. EUR zur Gegenfinanzierung<br />

<strong>der</strong> Kostenfreiheit <strong>der</strong> Betreuung<br />

kommunaler Forstbetriebe<br />

(Forsteinrichtung; Holzverkauf; generell<br />

Leistungen des Gemeinschaftsforstamts)<br />

gezogen werden.<br />

Personal: 40 % des Landeshaushalts<br />

sind Personalkosten. Das Land hat<br />

in den kommenden <strong>Jahr</strong>en nur eine<br />

1-prozentige Erhöhung <strong>der</strong> Beamtengehälter<br />

vorgesehen. An<strong>der</strong>erseits sind die<br />

demografische Entwicklung <strong>und</strong> die<br />

Nachhaltigkeit in <strong>der</strong> Personalentwicklung<br />

zu beachten. Ferner greifen nach<br />

wie vor die Rechnungshofprüfungen. So<br />

müssen nach <strong>der</strong> Rechnungshofprüfung<br />

<strong>der</strong> ZdF (inkl. <strong>der</strong> Außenstellen) sowie des<br />

Einsatzes <strong>der</strong> Produktleiter insgesamt 95<br />

Stellen sozialverträglich bis 2015/2016<br />

abgebaut werden. Auch nach Abbau dieser<br />

95 Stellen wird es wohl nicht gelingen,<br />

den dann erreichten Stand als Zielgröße<br />

zu halten. Der (neue) Einstellungskorridor<br />

sieht max. 1 Stelle im höheren Dienst, 2<br />

im gehobenen Dienst <strong>und</strong> Neubesetzung<br />

max. <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> durch Ausscheiden<br />

freiwerdenden Beschäftigtenstellen im<br />

TV-L-Bereich vor. Bei den Waldarbeitern<br />

gilt <strong>der</strong>zeit noch die Dienstvereinbarung<br />

zur Übernahme von Jungforstwirten.<br />

Diesjährig konnten zur Beför<strong>der</strong>ung des<br />

Themas Windenergie zusätzlich 3 Neueinstellungen<br />

im gehobenen Dienst erreicht<br />

werden. Und zu beachten ist ferner,<br />

dass an<strong>der</strong>e Bereiche des Ressorts über<br />

gar keinen Einstellungskorridor verfügen<br />

werden.<br />

Die notwendigen Antworten sind<br />

jetzt nie<strong>der</strong>zulegen in einer Personalent-<br />

wicklungskonzeption. Dabei soll bestmöglich<br />

das persönliche Potenzial berücksichtigt<br />

werden beim Finden <strong>der</strong><br />

optimalen Einsatzstellen. Die PE-Konzeption<br />

liegt im Entwurf dem MULEWF<br />

vor <strong>und</strong> wird dort aktuell abgestimmt.<br />

2) Urban Backes, Vorsitzen<strong>der</strong> im<br />

<strong>BDF</strong>-Landesverband Saar: „Neue<br />

Strukturen bei SaarForst Landesbetrieb<br />

– Anzahl <strong>der</strong> Reviere (fast)<br />

verdoppelt“.<br />

„Jammern gilt nicht“, so Urban Backes,<br />

<strong>und</strong> den Kopf in den Sand zu stecken<br />

löst keine Probleme. Der <strong>BDF</strong> Saar<br />

hat die Kontakte zu diversen Gesprächspartnern<br />

<strong>der</strong> Politik verstärkt <strong>und</strong> selbst<br />

Lösungen für verschiedenste politische<br />

Fragen erarbeitet. Das war gerade in <strong>der</strong><br />

Frage <strong>der</strong> Anpassung <strong>der</strong> Organisation<br />

an die heutigen Herausfor<strong>der</strong>ungen ein<br />

schwieriger Diskussionsprozess. Nach<br />

<strong>und</strong> nach gelang es aber, dass die Überlegungen<br />

des <strong>BDF</strong> immer wie<strong>der</strong> mit in<br />

den politischen Entscheidungsprozess<br />

einbezogen wurden, insbeson<strong>der</strong>e weil<br />

die Notwendigkeit gesehen wurde, diese<br />

Entscheidungen MIT dem <strong>und</strong> nicht<br />

GEGEN das Personal zu treffen. So<br />

konnte erreicht werden, dass die Reviergrößen<br />

wie<strong>der</strong> reduziert <strong>und</strong> damit die<br />

Revieranzahl vermehrt wurde.<br />

Im Anschluss kam es zu einer lebhaften<br />

Diskussion, wie <strong>der</strong> Stellenwert<br />

des Waldes mehr in den Blickpunkt<br />

<strong>der</strong> Öffentlichkeit <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Politik<br />

gelenkt werden könne. Kritisch wurde<br />

vermerkt, dass unter diesen Restriktionen<br />

die Gestaltung <strong>der</strong> Zukunft noch<br />

überhaupt nicht klar sei.<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

bot ein Imbiss in Verbindung mit einem<br />

schönen Getränkeangebot die Möglichkeit,<br />

die vielen Inhalte des Nachmittags<br />

zu diskutieren. Die Rückmeldung<br />

<strong>der</strong> Teilnehmer zur Veranstaltung als<br />

solcher (nicht zu den Zukunftsaussichten)<br />

waren großteils sehr positiv, so<br />

dass wir hoffen, diverse Überlegungen<br />

in die Diskussion <strong>der</strong> zukünftigen Vorgehensweise<br />

bei Landesforsten einbringen<br />

zu können. � Jürgen Thielen<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Jochen Raschdorf<br />

Telefon: (0 67 06) 91 34 74<br />

Mobil: (01 75) 8 99 89 70<br />

info@bdf-rlp.de<br />

www.bdf-rlp.de

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