Mostler 7 2006
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d’r Mostler
Zeitschrift des MOST
(Motorrad-Oldtimer-Stammtisch Vlbg. Oberland)
PUCH-GS
Gelände-
Sport
LIMA-Regler:
Mechanik contra
Elektronik
Delta-Gnom
Unbekannter
Österreicher
Aussgabe Nrr.. 7 Dezemberr 2006
Schutzgebühr 3,00 €
Motorrad-Oldtimer-Stammtisch - Zweck:
Wir sind eine Interessensgemeinschaft, die alte Motorräder restauriert,
instandhält und fährt. Die Beschäftigung mit dieser Thematik sehen wir als
gemeinschaftsfördernd – wir tragen zur Erhaltung von technischem Kulturgut
bei.
Unser Stammtisch soll eine offene, unkomplizierte Gemeinschaft für
Erfahrungsaustausch und Organisation gemeinsamer Ausfahrten sein, zu dem
alle Interessierten gerne willkommen sind. (dz. Mitgliederstand ca. 35)
Wer macht was ?
Ausschuss-Team:
Paul Peter, Sabine und Stefan Graber,
Klaus Amann, Alexander Petrovic, Wolfram Gabriel
Ansprechpartner des MOST:
Wolfram Gabriel, Blinzig 13, 6820 Frastanz.
Schriftverkehr: Alexander Petrovic, Wichnersiedlung 8,
6844 Altach,
Ausfahrten:
Klaus Amann
Chronik: -
Kassier: Paul Peter, Volksbank Vorderland, Blz. 45710
Konto „Oldtimer Stammmtisch“ Nr. 00114062331
MOSTLER-Redaktion, Gestaltung und Druck:
Wolfram Gabriel
Für den Inhalt ist der jeweilige Autor verantwortlich
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Seite 2 Mostler 7/2006
Was steht in diesem Mostler - Inhaltsverzeichnis
Thema
Seite
Vorwort aus der Redaktion 4
Restaurationsbericht PUCH 350 GS 5
LIMA-Regler „Mechanik contra Elektronik“ 10
Briefmarke „KTM Tarzan“ 55 Cent - 2006-12-07 14
Rückblick Mostler-Motorrad-Saison 2006 15
Delta Gnom – „Unbekannter Österreicher“
Vergessene österreichische Motorradmarken (Teil 1) 22
Terminkalender – wichtige Termine 31
Kleinanzeiger „Verkaufe – Tausche – Suche“ 32
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Mostler 7/2006 Seite 3
Vorwort aus der Redaktion:
Nun ist es wieder mal soweit – gerne sitzt man in der warmen Stube am
Kachelofen oder werkelt in der Motorrad-Garage, während draussen die Kälte
klirrt und das Salz auf der Strasse gefrässig das Metall der Fahrzeuge
anknabbert.
Die Pferde stehen wieder im Stall und warten auf die längst notwendige Pflege.
Ölwechsel, Kettenpflege und Lager- und Bowdenzüge nachstellen ist angesagt.
Fallweise ruft die nicht mehr vorhandene Profiltiefe nach neuen Reifen, die
harten Bremsbeläge wollen gegen neue, griffige ausgetauscht werden etc.
Eine herzhafte Reinigung und nachfolgende Polieraktion bereitet unseren Oldie
für einen gesunden Winterschlaf vor.
Jetzt denken wir auch gerne an die vergangene Motorradsaison 2006 zurück –
an die ersten Ausfahrten im Frühling, an die besuchten Teilemärkte und
Ausstellungen, die Motorrad-Treffen und die Ausfahrten. Sind wir dankbar!,
wenn wir unfallfrei (oder wenigstens fast….) über die Runden gekommen sind.
Die Zeit im Winter wollen wir nützen und mit Vorfreude auf die kommende
Saison 2007 blicken.
Welche Treffen und Teilemärkte wollen wir besuchen, wie wollen wir unsere
Interessensgemeinschaft nächstes Jahr pflegen. Ich appelliere an alle, doch
vermehrt an den Ausfahrten teilzunehmen. Ich bitte euch, sammelt
Informationen über Treffen und macht Vorschläge zu Ausfahrten – ich freue
mich auf unsere gemeinsamen bevorstehenden Aktivitäten im kommenden Jahr.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Marzellin Tiefenthaler, Hans
Grabher und Marcus Ammann bedanken, die mit viel Engagement und
Zeitaufwand interessante Beiträge für diesen Mostler verfasst haben.
Mit Fett und Öl
Wolfram Gabriel
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Seite 4 Mostler 7/2006
„PUCH 350 GS (Geländesport) 1939“
Restaurationsbericht:
Von Marzellin Tiefenthaler:
Keine Ahnung von Restauration und dann gleich eine Vorkriegsmaschine ?
Ab ins kalte Wasser, der „Reiz“ war da und die Gelegenheit.
Durch einen Tipp von Wolfram (mein Nachbar), ersteigerte ich im Jahr 2003,
bei eBay in letzter Sekunde diese 350er Puch Baujahr 1939.
.
Dass sie in der Nähe Hannover stand hat wohl einige „Puchler“ abgeschreckt
und nur 1 Mitbieter aus Graz machte sich die Mühe, den ich um 11.- Euro
überbot.
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Mostler 7/2006 Seite 5
Am nächsten Wochenende fuhren Wolfram und ich auf die große Tour. 5.00
Uhr früh Abfahrt, zurück um 1.30 nach ca. 1600 km mit der Maschine im Auto.
Nachdem die Puch wieder in ihrem Ursprungsland war, informierte ich mich
nach der Originalität und musste leider feststellen, daß das Vorderrad, Lenker,
Lichtkopf und (Sch...) auch der Vergaser nicht zu diesem Typ gehörten. Es war
auch kein Tacho bzw. Antrieb vorhanden.
Die Überlegung war nun: nur technisch oder gleich von Grund auf restaurieren.
Mit „gedämpfter“ Freude ging ich ans Werk, doch als nach geringer Arbeit der
Motor ein deutliches Lebenszeichen von sich gab, da kam wieder Freude auf!
Alle Blechteile sowie Rahmen und Räder wurden von einem MOSTler Kollegen
sandgestrahlt und vom mir schnellstmöglich grundiert.
Der blanke Tank zeigte nun sein wahres Gesicht und somit Chromflächen ade´.
Die Aufbereitung der Blechteile war langwierig aber relativ problemlos, mit
Schweißarbeit, Polyester und Schleifen hatte ich schon einige Erfahrung.
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Seite 6 Mostler 7/2006
Mehr Herausforderung fand ich bei dem 350er Motor, an dem der
Kurbelzapfen in einem schlechten Zustand war und nur von einem Spezialisten
(Stephan) instand gesetzt werden konnte .
(Rollenlauffläche abgenützt)
Als schwierig erwies sich die Beschaffung der fehlenden Teile, einiges musste
ich selber nach Vorlagen nachbauen z.B.: Kickstarteranschlag, Batterieständer,
Rücklichthalterung.
Im gekauften Siemens Lichtkopf war auch nur „gähnende“ Leere! Der
mechanische Abblendschalter machte Elektriker Wolfram einiges
Kopfzerbrechen! So nach und nach fügte sich das Puzzle zusammen, die
fehlenden Teile konnte ich über ebay, Oldtimermärkte und Puch-Forum
erwerben.
2005 war es dann soweit, nachdem der Motor komplett neu gelagert war und
hoffentlich alles am richtigen Platz saß, schraubte ich das Aggregat auf die
extra angefertigten „Spezialhalterungen“, kickte 3 - 4 mal durch und ......
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Mostler 7/2006 Seite 7
ein Höllenlärm kam aus den alten abgebrochenen Auspuffkrümmern, da kam
Freude auf!
Der Aufbau zog sich dann noch fast ein
Jahr dahin, viele Teile mussten
angepasst und abgeändert werden und
dabei fehlte noch eines der wichtigsten:
der orginale 350-er PUCH-Vergaser !
Ohne große Erwartungen gab ich
Wolfram ein paar Fotos von dem
fehlenden Stück mit nach Tulln und . . . .-
VOLLTREFFER -
Das war der krönende Abschluss, der
Fertigstellung im „Originalzustand“stand
nichts mehr im Wege.
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Seite 8 Mostler 7/2006
Jetzt ist sie komplett !!!
Danke für jeden guten Rat und Mithilfe, ganz alleine wäre das nicht machbar gewesen.
STECKBRIEF meiner PUCH 350 Geländesport:
Baujahr: 1939
Hubraum : 347 ccm,
Leistung: 12 PS bei 4000 U/min
Doppelkolben-Zweitaktmotor
Batterie – Zündanlage
4-Gang Fuß- u. Handschaltung
keine Hinterradfederung
untenliegende Auspuffanlage
Autor: Marzellin Tiefenthaler
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Mostler 7/2006 Seite 9
LIMA-Regler “Mechanik versus Elektronik
An alle Rostkratzer, Kolbenschaber, Speichenbieger, Auspuffbohrer,
Gewindefeiler und Seilzugakrobaten !
Aus eigener oder anderer Erfahrung habt ihr sicher schon Flüche und
Verdammung sowie Todesurteile über dieses kleine, je nach Ausführung runde,
eckige oder im kleinen Gehäuse versteckten Ding, welches sich hochtrabend
„Lichtmaschinen-Regler-Rückstromschalter-Kombination“ nennt, vernommen.
Es ist tatsächlich kein Teil eines Oldtimer-Fahrzeuges je aus Unkenntnis oder
aus Wut so malträtiert, geschunden und verflucht worden, als dieses kleine, für
die Stromversorgung so wichtige Dingelchen.
Es ist daher keine Frage, dass mit dem Aufkommen der allumfassenden,
teilweise überbewerteten Elektronik Bestrebungen auftauchten und auch
verwirklicht wurden, diesem kleinen mechanischen Werklein den Garaus zu
machen! Dabei werden Argumente vorgebracht, die jeder Grundlage entbehren,
wir kommen später darauf zurück….
Zunächst einige Erläuterungen und technische Details im allgemeinen über
unsere Oldtimer-Lichtmaschinen-Regler-Batterie-Kombination. Es kennen die
meisten von euch die sogenannte LIMA vom Aussehen her in ihren Einzelteilen,
ob es sich um „fliegende“ (Anker auf Kurbelwelle) oder geschlossene (Anker im
Gehäuse) handelt, allen gemeinsam ist der Anker mit Wicklung und Kollektor, im
folgenden Stromwender genannt, die herum konzentrisch angeordnete
Feldwicklung mit den Polschuhen und magnetischem Rückfluss als Gehäuse
ausgeführt, nicht zu vergessen, die Kohlebürsten am Stromwender, welche den
elektr. Strom abnehmen und ausführen. Abarten wie Glocken-, Scheibenanker
und andere perverse Konstruktionen werden hier nicht berücksichtigt, das
Prinzip der Stromerzeugung bleibt gleich. Es handelt sich bei dieser
elektrischen Maschine um einen Gleichstrom-Nebenschluss-Generator - elektr.
Funktion bitte nachsehen im Mostler 2, Ausgabe 1996, Seite 6; an dieser Stelle
ist auch der Rückstromschalter beschrieben, nicht jedoch der Regelkreis.
Aus den dortigen Ausführungen geht hervor, dass die Spannung und damit auch
die Leistung in weiten Grenzen abhängig ist von der antreibenden Drehzahl. Die
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Seite 10 Mostler 7/2006
Spannung der Batterie (Wir sprechen hier von der konventionellen Blei-
Schwefelsäure-Batterie) beträgt im entladenen Zustand bei einer
Zellenspannung von 1,8 Volt, bei 3 Zellen (6 Volt-Batterie) ca. 5,4 Volt. Bei
einer vollgeladnenen Zelle 2,7 V (also 8,1 V). Daraus ist ersichtlich, dass eine
Lichtmaschine mindestens 8 Volt abgeben muss, um die Batterie voll zu laden.
Tatsächlich sind elektronische Regler auf diese Spannung fix eingestellt.
Betrachten wir den Ladevorgang bei einer leeren Batterie: Der elektronische
Regler gibt der Lichtmaschine den Befehl, 8 Volt zu liefern. Bei dieser
Spannungsdifferenz (Batterie 5 Volt, Maschine 8 Volt, also 3 Volt) steigt der
Ladestrom auf einen so hohen Wert, dass die Lichtmaschine gefährdet ist. Wir
dürfen nicht vergessen, unsere Lima besitzt Stromwender und Kohlebürsten,
welches die schwächsten Glieder beim Nebenschlussgenerator sind.
Viele Leser werden sich mit Recht fragen, warum die elektronischen Regler an
den neuen, so genannten Drehstromgeneratoren (Synchrongeneratoren)
einwandfrei arbeiten? Die Sache ist einfach zu erklären: diese Maschinen
besitzen eine ganz einfache Drehstromwicklung mit nachgeschalteten Dioden,
welche sehr hohe Stromdichten vertragen (allerdings mit Verlusten) –
gleichzeitig wirken die Gleichrichterdioden als Rückstromsperre und das Polrad
ist sehr einfach aufgebaut und besitzt meistens 2 glatte Schleifringe und
Schleifkohlen, wo der kleine Erregerstrom (Polradstrom) geregelt zugeführt
wird. Diese Synchronmaschinen unterscheiden sich ganz erheblich in der
Konstruktionsweise vom Gleichstromgenerator – sie erzeugen auch nur
Wechselstrom, der von den Dioden gleichgerichtet der Batterie zugeführt
wird. Was aber der Gleichstromgenerator der Synchronmaschine wesentlich
voraus hat, ist die Selbsterregung. Eine Oldtimer-Lichtmaschine oben
erwähnter Bauart ist imstande, ohne Batterie, bei genügend hoher Drehzahl
eine Leistung aufzubauen und abzugeben, dass das Fahrzeug bei
Batteriezündung einwandfrei in Betrieb gehen kann.
Dasselbe ist bei der Synchronmaschine nicht möglich, dieselbe braucht am
Polrad eine Zusatzerregung von der Bordbatterie, meistens genügt ein kleiner
Strom über die Kontrollleuchte, aber ohne denselben kommt die
Synchronmaschine nicht auf Leistung. Wir sehen, autark ist nur der
Gleichstromgenerator. Wahrscheinlich haben die meisten von uns schon einen
Besuch in einem grossen Kraftwerk vorgenommen. Dabei ist ihnen neben dem
grossen Generator ein auf der selben Welle angeordnetes kleines putziges
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Mostler 7/2006 Seite 11
Maschinchen aufgefallen. Das ist unsere Lichtmaschine in etwas grösserer
Bauart, ohne dieses kleine Brüderchen wird der grosse Generator drehen in
Ewigkeit, ohne einen Funken Strom abzugeben. Diese Maschine wird als
„Erregermaschine“ bezeichnet, sie allein bringt dem Polrad im grossen Bruder
den belebenden Impuls (Magnetfeld).
Nach diesem Abschweifen zurück zu unseren Oldtimer-Lichtmaschinen und
Reglern. Der Fa. Eisemann in Deuschland gebührt der Verdienst, die
Problematik der Überlastungsfolgen, wie verheizte Wicklungen, ausgeglühte
Kohlebürsten, verbrannte Stromwender und weiss der Teufel noch was alles,
erkannt, und in der Folge daraus die Konsequenzen gezogen zu haben. Die
Lösung des Problems hiess: Spannungsregelung PLUS Stromregelung.
Grundsätzlich ist der elektronische Regler nur ein simpler Spannungsbegrenzer.
Er nimmt weder Rücksicht auf den Ladezustand der Batterie, noch auf die
Netzlast, während der elektromechanische Regler die Lichtmaschine vor
Überlastungsschaden schützt. Im Mostler-Heft Nr. 3 Ausgabe 1998 ist der
Regelvorgang genau beschrieben, da die meisten keinen Zugang zu dieser
Broschüre mehr haben dürften, soll dies kurz wiederholt werden. Wir nehmen
zu dieser Betrachtung einen uns allen zu gut Bekannten aus den PUCH-Oldies,
den tausendfach bewährten Milles-Regler-Rückstromschalter heran, ein
Spitzenerzeugnis österreichischer Herkunft (Ing. Milles, Wien) – ein
erstklassiges Gerät, einfach im Aufbau, technisch perfekt und zuverlässig. Es
ist ein Einkontakt-Regler-Schalter im Leistungsbereich von 25 bis 60 Watt bei
6 Volt.
Durch Drehen des Rotors im Generator „G“ wird eine Spannung an den
Kohlebürsten „K+“ und „K“- abgegriffen, welche unmittelbar der
Spannungsspule „SS“ des Reglers zugeführt wird, der Eisenkern „EK“ wird
magnetisiert und versucht den Anker „A“ am Reglerkontakt „RK“ anzuziehen,
der Gegenzug wird durch eine Feder „FF“ bewerkstelligt, dieser Zug ist durch
die Einstellschraube „ES“ variabel.
Der Kontakt „RK“ ist also im stromlosen Zustand geschlossen, die aufbauende
elektrische Spannung legt sich an die Feldwicklung „F“ und bewirkt, wie schon
früher erwähnt, die Selbsterregung des Generators bis sich durch das
aufbauende Magnetfeld im Eisenkern „EK“ der Kontakt „RK“ öffnet und
bewirkt, dass der Strom nun nicht mehr voll durch die Feldkwicklung „F“
fliesst, sondern durch den vorgeschalteten Widerstand „EW“. Die Folge davon
ist, dass die Spannung etwas absinkt und der Kontakt „RK“ sich wieder schließt,
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Seite 12 Mostler 7/2006
die Spannung steigt wieder etwas an, „RK“ öffnet wieder, dieses Spiel
wiederholt sich solange die Maschine dreht, in rascher Folge, so dass sich eine
mittlere Spannung am Ausgang des Reglers einstellt.
Gleichzeitig schließt sich bei einem vorbestimmten Spannungswert der Kontakt
„SK“ und verbindet die Lichtmaschine mit der Batterie. Da die beiden Spulen
„SS“ und „STS“ auf dem Eisenkern „EK“ gleichsinnig aufgewickelt sind,
versteht es sich von selbst, dass der durch die Wicklung „STS“ fliessende
Strom verstärkend auf das Feld der Spule „SS“ einwirkt und dass der Kontakt
„RK“ auch vom durchfließenden Maschinenstrom beeinflusst wird. So haben wir
die Stromregelung.
Durch entsprechende Auslegung der Stromspule ist es möglich, der
Lichtmaschine den grössten zulässigen Strom zu entnehmen, ohne dieselbe zu
gefährden. Gleichzeitig lässt sich eine schöne, flache Ladungskennlinie
erreichen, schonend für die Batterie und den Generator. Wir sehen hier
deutlich die Überlegenheit gegenüber der Elektronik. Eingangs erwähnte
Argumente sind die Behauptung eines höheren Wirkungsgrades und damit einem
Leistungszugewinn. Diese Behauptung kann widerlegt werden durch Messungen
dieser Verlustleistungen; so ist der vorhin erwähnte MILLES-Regler mit einem
Verlust von 2,1 Watt bei 7 Volt Spitze, der BOSCH-F-Regler bringt es auf 4,2
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Mostler 7/2006 Seite 13
Watt bei 7 Volt. Eine Rückstromdiode, z.B. die MBR 20/100 bringt es ohne
Regelkreis auf 3,9 Watt, mit Regelkreis auf gesamt 6,2 Watt.
Nicht umsonst pocht der Hersteller dieser Wunderdinger bei der Montage auf
eine sorgfältige Wärmeableitung mittels Pasten und Salben und sonstige
Vorkehrungen gegen Überhitzung. Ein Betrieb ohne Batterie ist ebenfalls nicht
möglich. Sollte sich während des Betriebes eine Unterbrechung des
Batteriekreises ergeben, verabschiedet sich das High-Tech-Produkt auf die
Müllhalde. Wir ersehen aus diesen Ausführungen die Überlegenheit dieses
kleinen elektromechanischen Werkleins !
Autor: Hans Grabher
Achtung Briefmarken-Fans:
Im September dieses Jahres ist eine Briefmarke für 55 Cent herausgegeben
worden. Darauf ist ein Oldtimer-Motorrad abgebildet – eine KTM R 125
„Tarzan“
Unser Mostler-Kollege
Marcus Ammann hat
gleich stapelweise
solche Marken
beschafft und gibt sie
bei Bedarf zum
Selbstkostenpreis von
55 Cent gerne weiter.
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Seite 14 Mostler 7/2006
Rückblick auf Motorradsaison 2006:
Zufrieden können wir auf das Oldtimer-Motorrad-Jahr 2006 zurückblicken –
gerne rufen wir in Erinnerung, was wir denn alles erlebt haben. Einige
besondere Erlebnisse möchte ich in diesem Rückblick beschreiben.
Nach dem ersten großen Teilemarkt-Event, der VETERAMA in Ulm, zog wie
schon in den vergangenen Jahren wieder einmal eine „Fahnenabordnung“ des
MOST im Mai nach Tulln in die Nähe von Wien. Dort findet jedes Jahr einer
der größten Oldtimer-Teilemärkte Österreichs statt.
Bei der Hinfahrt stand der Besuch des Motorradmuseums Krems-Egelsee auf
dem Programm. Diese wirklich sehr große und empfehlenswerte Sammlung
beinhaltet schwerpunktsmäßig österreichische Motorräder – so konnten wir
viele Detail-Infos für zukünftige noch ausstehende PUCH-Restaurationen
photographisch sammeln.
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Mostler 7/2006 Seite 15
Weiter gings durch die wunderschöne Wachau Richtung Tulln. Nach einem
kurzen Abstecher zur Fa. RBO Stöckl, die einige wirklich sehenswerte
Maschinen (z.B. echte Scheunenfunde in Form von PUCH 350GS und PUCH
500VL) in ihrem Museum ausgestellt haben, bezogen wir unsere Unterkunft in
Langenlebarn und stürmten traditionsgemäß schon vor der eigentlichen
Eröffnung das Messegelände.
Viele Klein- und Ersatzteile-Händler, Gebraucht- und Raritätenschmankerl,
diverse Oldtimer-Fahrzeuge etc. füllten das Tullner Messegelände bis auf den
letzten Quadratmeter. Aufmerksame Beobachter stellten sogar fest, dass für
einen Vorarlberger Verkaufsstand mangels Platz letztlich sogar eine
Niederösterreichische Landesfahne samt Mast weichen musste… (ma hilft
anand). Viele ausgestellte erstklassig restaurierte Motorräder und Autos
verschiedenster Marken sowie eine Sonderausstellung (heuer SAURER-LKW
und –Busse) vervollständigten das Programm.
Der eigentliche Messetag wurde natürlich ausgiebig genossen – schon vor der
offiziellen Öffnung wurde das Messegelände frühmorgens inspiziert, um ja
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Seite 16 Mostler 7/2006
keine Raritäten zu übersehen (man trifft so in unerwarteter Weise
jägertachosuchende Mostler-Kollegen) – verlassen wurde das Gelände erst
schwerbeladen nach Torschluss… Für das Auffinden wirklich gesuchter Stücke
wie z.B. PUCH-GS350-Vergaser unter einem Haufen voll VW-Autoteilen
braucht man schließlich ausreichend Zeit (und zugegebenermaßen auch ein
kleinwenig Glück…).
Nach diesem wunderschönen Herrenurlaub kamen alle Mitfahrenden zur klaren
Erkenntnis: „unbedingt wiederholenswert“
Eine der ersten längeren Ausfahrten, an der erfreulicherweise 9 Mostler mit
ihren Fahrzeugen teilnahmen, führte uns am 18. Juni zum Oldtimertreffen nach
Wangen im Allgäu. Die Fahrtroute wurde von Josef exzellent ausgesucht und
führte uns über den Vorder-Bregenzerwald kreuz und quer über wunderschöne
motorradfreundliche Hügellandsträßchen durch das Allgäu.
Trotz bestem Wetter seien
beim Anstieg auf die Fluh
bei Bregenz vereinzelt
leichte (Rauch-) Wolken zu
sehen gewesen, deren
Herkunft für uns PUCH-
Fahrer selbstverständlich
unerklärlich waren.
Photo: Gottseidank ein
Vergaserklemmer und kein
Kolbenklemmer……
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Mostler 7/2006 Seite 17
Für die Rückfahrt wurde nicht der kürzeste Weg gewählt – wenn schon mal
ausgefahren wird, dann
„körig“. So gönnten wir
unseren Fahrzeugen den
Bregenzerwald und kehrten
über Damüls, Faschina und
das große Walsertal wieder
nach Hause zurück.
Uns Fahrern selbst gönnten
wir natürlich auch eine kleine
Abkühlung.
Photo:
2 kg Eisbecher am Fusse der
Kanisfluh.
Schlag auf Schlag folgte am kommenden
Wochenende die nächste gemeinsame
Ausfahrt zum Oldtimertreffen nach
Ettenkirch am Bodensee. Dieses wirklich tolle
Event wird jedes Jahr, man höre und staune,
durch den örtlichen Blasmusikverein
organisiert – eine Riesen-Wiese gefüllt mit
alten Traktoren, wenigen Autos aber dafür
umso mehr Motorräder.
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Seite 18 Mostler 7/2006
Für reichlich Essen und Trinken sind die Schwaben ja bekannt – so verweilte
man sich auf einer Wiese im Schatten von Obstbäumen mit Live-Blasmusik-
Unterhaltung.
Besonders erwähnenswert war heuer, dass (fast) keine Reparaturen auf der
Strecke notwendig
wurden, lediglich bei
einer sehr schnellen
PUCH ist nach
kurvenauskostender
Fahrt unmittelbar
nach dem Versagen
des aktiven
Kupplungsseilzuges
auch der bereits
parallel
eingeschleifte
Reserveseilzug
gerissen…..
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Mostler 7/2006 Seite 19
Nach dem heissen Frühsommer trafen sich etliche Mostlerkollegen zum
alljährlich stattfindenden Weilerer Motorradtreffen, organisiert vom MSC
Weiler. Viele Prunkstücke glänzten in der Sonne – unter den Obstbäumen
wurden dank ausgiebiger Flüssigkeitskühlung in Form von gelben Hopfensaft
ausgedehnte Fachgespräche geführt. So breiteten sich Gerüchte aus, dass z.B.
das auf dem Titelbild zu sehende Motorrad (Edi’s Terrot) zu verkaufen sei –
Gott sei dank erwies sich dieses Gerücht als völlig haltlos…… .
Einige frisch restaurierte Leckerbissen waren der Anziehungspunkt vieler Fans.
So wurde unter anderem Jürgen’s belgische REX 350 ccm Baujahr 1928 mit
seitengesteuertem JAP-Motor sowie Marzellin’s PUCH Geländesport 350 aus
dem Jahr 1939 „unter die Lupe genommen“.
Bei letztgenannter war noch kaum die Farbe des neuen Kennzeichens
getrocknet, nachdem die Fertigstellung, technische Abnahme und
Nummernausgabe am Vorabend erfolgt ist (siehe Restaurationsbericht Seite 5)
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Seite 20 Mostler 7/2006
Am Nachmittag erfolgte die Preisverteilung
des Geschicklichkeits-Wettbewerbes vom
Vormittag. Es zeigte sich einmal mehr, dass
Frauen Fingerspitzengefühl beim Schrauben
und Schätzen beweisen können – so konnte
Angelika den sensationellen Hauptpreis „eine
Dampfschiff-Fahrt auf dem Bodensee“ in
Empfang nehmen.
Anmerkung der Redaktion: die „Hohentwiel“
ist nicht das einzige Dampfschiff auf dem
Bodensee – es gibt noch ein zweites,
allerdings etwas kleineres….)
Vielleicht ist dies ein Wink an unsere
Mostler-Frauen, doch vermehrt auch an unseren Ausfahrten/Ausflügen
teilzunehmen…….. .
Was werden die MOSTLER-high-lights im kommenden Jahr 2007 sein ?
Wieviele Ausfahrten werden wir durchführen ?
Wer wird unsere Ausfahrten-Chronik übernehmen, nachdem Stephan
familiennachwuchsbedingt diese abgeben möchte.
Wer hat Ideen für oldtimer-orientierte Aktivitäten ?
All diese Fragen möchte ich euch stellen und freue mich auf eure positiven
Rückmeldungen.
Ganz dringend möchte ich euch ans Herz legen, an verschiedenen gemeinsamen
Ausfahrten in der Gruppe teilzunehmen – ich freue mich auf die neue
Motorrad-Saison 2007.
Autor: Wolfram Gabriel
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Mostler 7/2006 Seite 21
Vergessene österreichische Motorradmarken, Teil 1
Delta Gnom
Der Beginn ist nicht mehr exakt nachvollziehbar. Wer wann wo experimentiert
hat und schlussendlich den ersten Motor oder das erste Fahrzeug gebaut hat
liegt im Dunkeln.
Im Ersten österreichischen Motorradmuseeum in Eggenburg steht nach
Eigendefinition von Ing. Ehn ein Versuchsmodell von ca. 1920-22.
Jedenfalls schreibt die "Österr. Auto- und Motorrad-Zeitung" von 1924:
"Es ist zu begrüßen, daß die österreichische Industrie in der diesjährigen
Saison den Beweis erbracht hat, den Kampf mit der fremden Konkurrenz
erfolgreich aufnehmen zu können. Unter den Motorrädern, die spezifisch
österreichisches Fabrikat sind, hat sich besonders auch das Delta-Gnom-
Motorrad durch sein schmuckes Aussehen und durch seinen, gerade für unsere
Straßen so notwendigen robusten Rahmenbau bestens bewährt. Es hat durch
seine anerkannte Strapaz- und Leistungsfähigkeit sicherlich dazu beigetragen,
die Voreingenommenheit, die man österreichischen Fabrikaten gegenüber
findet, zu verringern."
(Hat man das damals auch auf Puch bezogen ??!)
Die Fa. Maschinen- u. Industriebedarfs-Ges.m.b.H. in Wien XIV,
Stättermayerg. 33 unter den Gesellschaftern Ing. Hermann Engler und Ing.
Ignaz Josef Wolmersdorfer und unter Direktor Mischko Abutt begann mit der
Produktion eines eigenen Zweitaktmotors von 123ccm als Fahrradhilfsmotor
und der Bezeichnung "DELTA".
(So einen Motor habe ich leider noch nicht gefunden ! Brauche ich aber noch !)
Auch das erste, komplett selbst gebaute Motorrad hatte einen eigenen
Zweitaktmotor mit 170ccm und der Bezeichnung "DELTA" auf dem Motor.
Laut Werbung "Für Sport und Beruf, verläßlich und sparsam, 2 3/4 PS, Zweioder
Dreigang-Getriebe mit Kupplung und Kickstarter, besonders geeignet zum
Fahren zu Zweit"
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Seite 22 Mostler 7/2006
(Offensichtlich waren
das noch kräftige
„PeEss“ !!!; so eine ist
das
nächste
Maschinchen, das bei
mir fertig werden
sollte.)
Weiter ging es bereits 1925 mit der kompletten Überarbeitung und
Neukonstruktion für eine 250er Zweitakt mit neuem Rahmen. Der Motor war
wieder eine völlig eigenständige Entwicklung mit doppelwandigem
Kurbelgehäuse, das gleichzeitig das Ölreservoir für die
FRISCHÖLSCHMIERUNG mit drehzahlabhängiger Pumpe war.
Sogar in einer deutschen Motorzeitung von 1926 habe ich eine Beschreibung
dieses Motorrades gefunden.
(Dieses Modell fehlt mir auch noch ! Einen restaurierten Motor habe ich schon
im Regal stehen. Auch das passende englische Burman-Getriebe ist vorhanden.)
Bereits 1926 wurden dann die ersten Viertakter mit englischen JAP-Motoren
auf den Markt gebracht.
"Einem vielfachen Wunsche Rechnung tragend" wurden 300 und 500 ccm-
Motoren eingebaut, obwohl man bereits heftig an einer "500 ccm oben
gesteuerten Sportmaschine" gearbeitet hatte.
Ob diese neue Maschine mit neuem Rahmen, eigener Gabel und vor allem mit
eigenem Motor bereits 1926 erhältlich war, ist mir nicht bekannt. Vorliegend
sind mir Werbeinserate und -beschreibungen vom März 1927.
Dieses Motorrad wurde von Ing. Hans Pitzek konstruiert, dessen Gattin
Antonia als eine der ersten Motorradfahrerinnen Österreichs auf dem Bild der
250er Zweitakt zu sehen ist.
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Mostler 7/2006 Seite 23
In mehreren Entwicklungsschritten und Modellverbesserungen wurde dieses
Spitzenmodell bis ca. 1934 gebaut. Bei einem Hubvolumen von 496ccm leistete
der Motor bereits 18 PS. Ein sehr beachtlicher Wert für die damalige Zeit und
für die eigenständige Entwicklung einer so kleinen Firma. Bei der Vorstellung
1927 kostete dieses Modell S 2.850,- ohne elektrische Zündlichtanlage. Für
diese mußte S 350,- Aufpreis bezahlt werden.
Auch als Rennfahrzeug wurde dieses Modell einige Jahre in Österreich
erfolgreich verwendet.
(Ein unkomplettes Fragment mit zwei Motoren von diesem Modell ist meine
jüngste Erwerbung; am Freitag den 13.ten Oktober !!!)
Daneben gab es weiterhin die 250er Zweitakt, die 300er und 500er JAP und
bereits eine 600er mit dem seitengesteuerten JAP-Motor.
Bereits im Jänner 1928 wurde im "Der Motorfahrer" berichtet, dass die Firma
ein Rad mit 1000ccm herausbringen wolle. Motor entweder auch ein englischer
JAP oder ein schweizerischer MAG.
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Seite 24 Mostler 7/2006
Überhaupt war 1928 wieder ein Jahr der Umstellung und Neuentwicklung.
Nicht nur, dass neue Rahmen und Gabeln konstruiert wurden, auch die
englischen Sturmey-Archer-Motoren mit 350ccm, seiten- und obengesteuert
und die Sturmey-Archer–Getriebe fanden erstmals Verwendung.
Ein hervorragend restauriertes Modell, bereits mit dem, ab Modell 1929
verwendeten Satteltank werden die meisten schon mit Manfred Eiler im Sattel
gesehen haben.
Bei diesem Motorrad ist auch eine weitere Besonderheit der Delta-Gnom-
Motorräder zu erkennen: Auf Wunsch erhielt man die Motorräder in "blaubeige"
lackiert.
Im Herbst 1928 war es dann soweit, dass die 1000er, Modell J6 in der Presse
vorgestellt wurde.
Viel muß man hier nicht erklären: 1000ccm JAP-Motor mit 30 PS, Burman-3-
Gang-Getriebe schwerster Ausführung, deutsche Tiger-Gabel stärkste Type
mit zwei Federn, Bereifung 4.00x19, Preis S 5.150,- incl. luxuriösem Beiwagen
und viertem kompl. Reserverad.
Im Programm
blieb sie nur
bis 1930.
Nennenswerte
Stückzahlen
dürften nie
verkauft
worden sein,
da die
englischen,
amerikanischen und französischen Mitbewerber in dieser Hubraumklasse
bekannter und meistens auch billiger waren.
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Mostler 7/2006 Seite 25
So ging es dahin bis 1932 der alte, offensichtlich immer noch zahlreich
vorhandene 250er Zweitaktmotor nochmals mit viel Werbung auf den Markt
gebracht wurde. Und zwar im neuen Rahmen mit neuem Outfit: "Vernickelter
Satteltank, rot eingefasst" ! Nur bei der Leistung mußten jene 7 PS aus 1927
genügen. Das war dann auch doch zu wenig, denn gegen die 250er Sportpuch mit
9 PS und die 1934 erschienene S4 mit 10,5 PS war es trotz allem eine lahme
Gurke.
Ab jetzt wurde es wesentlich stiller um Delta-Gnom. Die Verkäufe waren nach
wie vor nicht berauschend und die Konkurrenz immer zahlreicher.
Lediglich 1934 gab es nochmals eine "kurze Raserei" !
Völlig neu konstruiert, 250er obengesteuerter JAP-Motor, riesige konische
Aluminiumbremstrommeln, Fußschaltung, neue Gabel mit Rückholfedern á la
Norton und einer "schnellen" Auspuffführung sollten gegen die übermächtige
Puch-Konkurrenz "ein Brot haben".
Aber außer einem einzigen Artikel anläßlich der Markteinführung ist in den
damaligen Motorradzeitungen nichts mehr von diesem Modell bemerkbar. Nicht
einmal ein paar Werbeinserate gab es.
Mit viel Glück kann
man
ein
restauriertes
Exemplar, das der
Geschichte nach
früher einmal der
Feldkircher
Rennfahrer Konrad
Amann bewegt hat,
mit
einem
Stammtischler drauf
herumfahren
sehen….
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Seite 26 Mostler 7/2006
Das abgebildete Foto (vor Jahren in dankenswerter Weise vom Sohn des
Rennfahrers für ein Repro zur Verfügung gestellt) zeigt den Zustand
unmittelbar nach Erwerb durch Konrad Amann mit der damaligen
Zulassungsnummer.
Noch bevor 1934 das letzte Exemplar des Spitzenmodells mit eigenem 500er
Motor gebaut worden war (beinahe hätte ich geschrieben: vom Band gelaufen !!)
wurden die meisten anderen Modelle schon nicht mehr angeboten.
Es gibt lediglich Prospekte und Beschreibungen für 600er SV- und OHV-
Modelle mit englischen JAP-Motoren, die in wiederum neuen Design angeboten
wurden.
DELTA GNOM 500 ohv, eigener Motor, letztes Modell 1932 bis 1934
Aus den späten 30iger Jahren und aus der Kriegszeit ist mir nichts bekannt.
Nach dem Krieg fertigte die Fa. Motorenfabrik Engler, Wolmersdorfer & Co.,
Wien X, Gudrunstr. 179 diverseste Spezialerzeugnisse, wie Kurbelzapfen,
Ventile, Getriebwellen und –zahnräder, Ritzel, Buchsen, Lagerschalen, Lenker.
Auch die Produktion von Fahrrädern, die es vermutlich schon vor dem Krieg
gab, wurde wieder aufgenommen.
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Mostler 7/2006 Seite 27
Schließlich wurde im Juni 1953 die Neukonstruktion eines Leichtmotorrades
mit 98ccm an die Redaktion der österreichischen Zeitschrift "Motorrad
internationale Fachzeitschrift" für einen Testbericht übergeben (siehe den
diesbezüglichen Artikel in Heft 31 und 32 aus 1953 dieser Zeitschrift). In zwei
verschiedenen
Varianten, darunter
auch eine mit dem
Seilzugstartermotor
von Rotax, wurde um
Kundschaft geworben.
(So ein Luxusmodell
mit Seilzugstarter und
in relativ gutem
Originalzustand hoffe
ich in absehbarer Zeit
anmelden zu können).
Nach
dieser
Vorstellung
verschwand der Name
Engler aus der
Firmenbezeichnung.
Den Grund dafür habe
ich noch nicht
herausbekommen.
Weiter ging es 1954
mit
neuen
Modellvarianten,
Neukonstruktionen mit
125er Rotax oder
ILO-Motoren und
175er ILO-Motor. Die billigste 98er kostete nun S 5500,- und die teuerste
175er mit ILO-Motor S 9500,-.
Bereits 1955 kamen noch Mopeds dazu. Jeweils mit Puch-, HMW- oder ILO-
Motor. Wobei größtwahrscheinlich die Ausführung mit HMW-Motor die am
meisten verkaufte war. Alle Varianten bis zum zweisitzigen "Tandem-Modell"
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Seite 28 Mostler 7/2006
waren im damalig topmodischen italienischen Design gehalten: Schalenrahmen,
sehr sportlicher Büffeltank, schmale Lenker, Vollnabenbremsen und exquisite
Lackierung.
Über die Einstellung der Fertigung und das Ende der Firmengeschichte ist mir
leider noch sehr wenig bis gar nichts bekannt. Nur eine Geschichte, die ich
beim Kauf eines Mopeds erfahren habe, deutet auf ein baldiges Ende der Firma
hin:
Nachdem ich im Juni 2004 bei ebay den Zuschlag für ein Delta-Gnom Moped in
der raren Zweisitzerausführung, aber schlechtem Zustand erhalten habe, bin
ich nach Wien gefahren um es abzuholen. Der Besitzer aus Kaisermühlen (ja
genau, das blues-ige mit dem Schoitl, dem Gneisser, Schebesta u.s.w.) hat mir
bei der Verladung erzählt, dass er damals 1957 dieses Moped mit seinem Vater
zusammen auf einer Messe gekauft habe. Am Tag nach der Messe seien sie in
die Firma gefahren und hätten das Moped direkt von Herrn
Ing. Wolmersdorfer übergeben bekommen. Dabei hätten sie nur noch 5 bis 6
Leute in der Firma arbeiten gesehen. Und er glaube, dass das dann nicht mehr
lange gegangen sei bis man von Delta-Gnom nichts mehr gehört habe.
Sollte die geschätzte Leserschaft zu Delta-Gnom irgend eine Geschichte, ein
Fahrzeug, egal ob Motorrad, Moped oder Fahrrad, irgend einen Zeitungsartikel,
Prospekte oder Fotos beisteuern können, wäre ich überaus dankbar. Auch
kosten darf es etwas.
Jeder Hinweis zur Vervollständigung und Abrundung dieser Firmengeschichte
wäre hoch willkommen.
Autor: Marcus Ammann
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Mostler 7/2006 Seite 29
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Seite 30 Mostler 7/2006
Terminkalender – Interessante Events:
28. April 2007
Oldtimer-Teilemarkt in RANKWEIL
(Betriebsgelände Fa. Banner Batterien) 8:00 bis 17:00
Veranstalter-Kontaktperson: Bruno Mathis Tel. 0664-9302343
5. und 6. Mai 2007
Oldtimer-Messe und Teilemarkt in ULM
19. und 20. Mai 2007
Oldtimermesse und Teilemarkt in TULLN
25. bis 27. Mai 2007 (Pfingsten)
Südtiroler Bergpreis in NALS (http://www.oldtimer-suedtirol.it/)
17. Juni 2007
Oldtimertreffen in WANGEN im Allgäu (http://www.wokc.de)
15. Juli 2007
Motorrad-Oldtimer-Treffen in Weiler (http://www.msc-weiler.at)
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Mostler 7/2006 Seite 31
Kleinanzeiger
„Verkaufe – Tausche - Suche“:
VERKAUFE:
• englische TRIUMPH 550 CSD SV, Bj. 1930-31,
teilweise
restauriert.
Erstklassig für
Beiwagenbetrieb
[Manfred Eiler,
0650-9214871, manfred.eiler@utanet.at]
• PUCH Motorroller Type SR 150, Erstzulassung 15.7.1968. Zu
besichtigen in der Erlenstrasse 6 in 6706 BÜRS, VP 1.500.- €
[Bernhard Bachmann, 0664-4007778]
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Seite 32 Mostler 7/2006
• HERCULES 125 GS,
7-Gang, 22 PS, Bj. 1976,
komplett überholt
[Manfred Eiler, 0650-9214871,
manfred.eiler@utanet.at]
• Für NSU-Superfox 125 ccm
Viertakt: Zylinder mit neuem Kolben
150.- € [Marcus Ammann 05573/84894 oder 0676/6761760 oder
marcus.ammann@utanet.at]
• BMW R60/7 Baujahr 1974, blau [Paul Peter 05522-43097]
• PUCH-Teile (S4 Zylinderdeckel 40.- €; S4 Vergaser ohne
Schwimmerkammer 100.- €; S4 Vorderrad 120.- €;
S4 Hinterrad mir neuem Kettenrad 220.- €; TF Fahrersattel für
gelbes Gestell 60.- €; TF Scheinwerfer mit org. PUCH-Glas (ohne
Tacho, b. Lichtschalter ein Stück abgebrochen) 110.- €;
TL150-Motor unrestauriert (Zylinder gehont inkl. neue Kolben) 140.- €;
für Puch 200 Baujahr 1937 bis 1939 diverse Motor- und Getriebe-
Altteile 60.-€ [Marcus Ammann 05573/84894 oder 0676/6761760
oder marcus.ammann@utanet.at]
• DKW NZ 350 Baujahr 350 [Paul Peter 05522-43097]
• BOSCH-Scheinwerfer ES150, Bj. Ca. 1934 bis 1940, 150 mm
Lichtaustritt, Seilzugabblendschalter (wie z.B. NSU OSL 200 bis 500,
auf Wunsch mit VEIGEL Zeigertacho
LUCAS-Scheinwerfer für BSA/NORTON/AJS/MATCHLESS/
TRIUMPH etc. 30-er und 40-er Jahre, 5 Zoll Durchmesser, neu mit
restauriertem Schalter und Amperemeter 340.- €
[Marcus Ammann 05573/84894 oder 0676/6761760 oder
marcus.ammann@utanet.at]
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Mostler 7/2006 Seite 33
• PUCH 175 SVS mit org. Typenschein [Paul Peter 05522-43097]
• Vergaser:
SUM für BMW, Düsen sind für R4 drinnen 40.- €; NSU-Max-Vergaser;
Jikov 24-er, hervorragender Zustand, komplett mit Luftfilter 60.- €
Bing (für BMW R51/3 und R50) 1/22/61 und 1/22/62
[Marcus Ammann 05573/84894 oder 0676/6761760 oder
marcus.ammann@utanet.at]
• TORPEDO-Beiwagen Bj. 1927 bis 1928, rechts, extremes Spitzheck,
unrestauriert, Marke SWAN München 1200.- €
CASTEK-Beiwagengestell, 50-er Jahre, hinten offener Rohrbogen,
rostig mit Längsblattfedern 300.- € [Marcus Ammann 05573/84894
oder 0676/6761760 oder marcus.ammann@utanet.at]
• Tachometer diverse 60 mm Durchmesser für PUCH und andere 50-er
Jahre
WANDERER Damen-SACHS Tank ohne Beule, grün, sehr rar, 120.-
€[Marcus Ammann 05573/84894 oder 0676/6761760 oder
marcus.ammann@utanet.at]
BIKER-WITZ:
Eines Tages steht ein Biker, der vor langer Zeit auf einer einsamen Insel
gestrandet ist, wieder mal am Ufer, als eine umwerfende Blondine in einem
hautengen, nassen Badeanzug dem Meer entsteigt, ihn anlächelt und fragt:
„Wann hast du das letzte Mal guten Tabak geraucht ?“ „Vor etwa 10 Jahren“,
antwortet der Biker. Da öffnet sie eine wasserdichte Tasche und gibt ihm eine
frische Packung Zigaretten samt Feuer – der Mann steckt sich eine an, nimmt
einen tiefen Zug und sagt: „Oh Mann, tut das gut“.
„Und wann hattest du deinen letzten Whisky?“ fragt die Blondiene – „Auch vor
etwa 10 Jahren“ seufzt der Biker. Die Blondine öffnet eine andere Tasche, holt
einen Flachmann heraus, den sie ihm in die Hand drückt. „Oh, das tut wirklich
gut“
(Fortsetzung siehe nächste Seite….)
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Seite 34 Mostler 7/2006
Da greift die Blondine an den langen Reissverschluss ihres Anzuges, der vom
Hals bis zu den Beinen geht – hält im Ansatz inne – und stellt die ultimative
Frage: „und wann hattest du das letzte Mal so richtig echten S…pass?“
Der Biker hüpft freudig erregt und unruhig von einem Bein auf das andere:
„Mein Gott !“ jubelt er, „sag jetzt nicht, du hast noch ein Motorrad da
drinnen…..“
SUCHE:
• Alle Literatur zu FELBER-Beiwagen-Produkten, vor allem vor dem 2.
Weltkrieg
Handschalthebel für NSU OSL 351, Baujahr 1934-1937.
[Wolfram Gabriel, 05522-52315]
• Teile, Fahrzeuge, Photos, Typenscheine etc. von DELTA GNOM,
weiters 1-Zyl. Fahrradhilfsmotor für Austro-Morette, 2-Zylinder
TITAN; LAG; JAP-Motore, BURMANN-Getriebe, STURMEY-ARCHER
Motoren und Getriebe, SIEMENS- und SEKLEHNER Zünd-
Lichtmaschinen, AMAC- und BROWN&BARLOW- und BINKS-Vergaser
etc. [Marcus Ammann, 05573-84894 oder 0676-6761760]
Achtung:
Oldtimer-themenbezogene Inserate unter „Verkaufe-Tausche-Suche“ sind für
alle Stammtisch-Mitglieder GRATIS.
Stammtisch-Abend: alle 3 Wochen an einem Mittwoch abend (20:00 Uhr)
in unserem Stammtisch-Lokal:
Gasthaus LINDE, Runggels 52, 6811 GÖFIS, Tel. 05522-31365, (Fam. Lampert)
Stammtisch-Termine 2007:
3. Jänner, 24. Jänner, 14. Februar, 7. März, 28. März,
18. April, 9. Mai, 30. Mai, 20. Juni, 11. Juli, 1. August,
22. August, 12. September, 3. Oktober, 24. Oktober,
14. November, 5. Dezember.
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Mostler 7/2006 Seite 35
Engl. JAP-Motor (John Alfred Prestwich) 350 ccm – 9,5 PS auf REX Bj. 1928
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Seite 36 Mostler 7/2006