Mostler 5 2004
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d’r <strong>Mostler</strong><br />
Zeitschrift des MOST<br />
(Motorrad-Oldtimer-Stammtisch Vlbg. Oberland)<br />
Ausgabe Nr.. 5 Sommer <strong>2004</strong><br />
Schutzgebühr 3,00 €
Motorrad-Oldtimer-Stammtisch - Zweck:<br />
Wir sind eine Interessensgemeinschaft, die alte Motorräder restauriert,<br />
instandhält und fährt. Die Beschäftigung mit dieser Thematik sehen wir als<br />
gemeinschaftsfördernd – wir tragen zur Erhaltung von technischem Kulturgut<br />
bei.<br />
Unser Stammtisch soll eine offene, unkomplizierte Gemeinschaft für<br />
Erfahrungsaustausch und Organisation gemeinsamer Ausfahrten sein, zu dem<br />
alle Interessierten gerne willkommen sind. (dz. Mitgliederstand ca. 35)<br />
Wer macht was ?<br />
Ausschuss-Team:<br />
Paul Peter, Sabine und Stefan Graber,<br />
Klaus Amann, Alexander Petrovic, Wolfram Gabriel<br />
Ansprechpartner des MOST:<br />
Wolfram Gabriel, Blinzig 13, 6820 Frastanz.<br />
Schriftverkehr: Alexander Petrovic, Wichnersiedlung 8,<br />
6844 Altach,<br />
Ausfahrten:<br />
Chronik:<br />
Klaus Ammann<br />
Stefan Graber<br />
Kassier: Paul Peter, RAIBA Frastanz, Blz. 37424<br />
Konto „Oldtimer Stammmtisch“ Nr. 30.081.129<br />
MOSTLER-Redaktion, Gestaltung und Druck:<br />
Wolfram Gabriel und Alexander Petrovic<br />
Für den Inhalt ist der jeweilige Autor verantwortlich<br />
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Seite 2 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Was steht in diesem <strong>Mostler</strong> - Inhaltsverzeichnis<br />
Thema<br />
Seite<br />
Vorwort aus der Redaktion 4<br />
Abenteuer Südtirol – Erlebnisbericht<br />
Einer 4-Tages-Ausfahrt im Mai <strong>2004</strong> 5<br />
Restauration einer PUCH TF<br />
(Exportmodell für Schweiz) 12<br />
Geschichtliches 17<br />
Frauen und Motorräder anno dazumal<br />
Zündungseinstellung - TIP für den noch besseren Funken 19<br />
Unser Stammtisch – So begann es<br />
Fortsetzungs-geschichte Teil 2 24<br />
Photo-Quiz 26<br />
Terminkalender – wichtige Termine 27<br />
Kleinanzeiger „Verkaufe – Suche“ 28<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 3 von 28
Vorwort aus der Redaktion:<br />
Wer kennt nicht das seltsame Geräusch aus der Motorrad-Garage in den ersten<br />
April-Tagen, wenn sich draußen die Schneewächten an den Straßenrändern<br />
zurückziehen und die Temperaturen langsam aber sicher wieder über den<br />
Gefrierpunkt bewegen.<br />
Klar – es sind die kratzenden Hufe unserer eingesperrten Oldtimer-<br />
Motorräder, die Frühlingsluft wittern und sich auf die erste Ausfahrt freuen.<br />
Ist die Batterie geladen, haben die Reifen genügend Luft, wie steht’s mit dem<br />
Ölstand ? Wie reagiert der Kickstarter auf die erste Abwärtsbewegung seit<br />
Monaten, funkt die Kerze noch oder läuft der Vergaser über ?<br />
All diese Fragen sind beim Erscheinen dieser neuen MOSTLER-Ausgabe<br />
hoffentlich schon geklärt. Als „körige“ Oldtimerfans haben wir natürlich unsere<br />
Gefährte schon längst aus dem Stall geholt und die ersten Ausfahrten<br />
bestritten.<br />
Sollte es beim einen oder anderen (wetterbedingt....) noch nicht dazugekommen<br />
sein, sei er hiemit herzlich eingeladen, einen Blick auf den aktualisierten<br />
Ausfahrtenplan zu werfen und alle auf sämtlichen Teilemärkten ergatterten<br />
Ersatzteile in die Maschine einzubauen.<br />
Ausfahrten tun der Maschine und dem Fahrer gut. Noch mehr Spaß macht’s,<br />
wenn eine Gruppe eine gemeinsame Fahrt unternimmt.<br />
Besonders an jene, die sich vor Pannen oder vorm Wetter fürchten und sich<br />
deshalb scheuen, mitzufahren, sei die nachfolgende Erklärung gewidmet:<br />
Unsere Motorräder haben im Gegensatz zu den modernen Plastikbombern eine<br />
echte Seele und einen Charakter. Beides zu ergründen ist des <strong>Mostler</strong>s Pflicht.<br />
Jeder hat die Gelegenheit, diese Eigenheiten seines Gefährtes zu<br />
erleben=erfahren – schliesslich lernt man am besten aus gefundenen Fehlern<br />
und hat daraufhin wieder genug Gesprächsstoff am nächsten Stammtisch.<br />
Einen schönen Saisonstart „mit Fett und Öl“ und vor allem viele unfallfreie<br />
Oldtimer-Kilometer <strong>2004</strong> wünscht<br />
Die Redaktion<br />
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Seite 4 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Abenteuer Südtirol –<br />
Erlebnisbericht einer 4-Tages-Ausfahrt im Mai <strong>2004</strong>:<br />
Gommr hür odr gommr net ins sagenumwobene Südtirol? Diese Frage<br />
beschäftigte einige fahrbegeisterte <strong>Mostler</strong> schon seit einigen Jahren. Bereits<br />
zum vierten mal entschieden sich auch heuer wieder trotz furchterregender<br />
Erinnerungs-Geschichten früherer Ausfahrtsteilnehmer 8 Mitglieder unseres<br />
Stammtisches, in das „Abenteuer Südtirol“ zu starten.<br />
Ein kurzer Rückblick auf die vergangenen Ausfahrten ins Südtirol bestätigt die<br />
„Sagenumwobenheit“. So startete die erste Fahrt sehr sehr naß – erst hinter<br />
dem Reschenpaß hatte Petrus Erbarmen mit den ersten <strong>Mostler</strong>n, die sich ins<br />
Südtirol wagten. Auch beim zweiten Anlauf ein Jahr später goß es aus vollen<br />
Kübeln von Frastanz bis in die Nähe des Reschenpasses – dort nämlich endete<br />
die lang geplante Ausfahrt für den Autor dieses Berichtes mit einem<br />
fingergrossen Loch im Kolben der TFS.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 5 von 28
Endlich beim dritten Start ins heilige Land Tirol im Sommer 2002 wurde uns<br />
das bestellte Kaiserwetter geliefert und die Fahrt entwickelte sich zu einem<br />
der schönsten Ausflüge seit Beginn unseres Stammtisches. Die<br />
verschiedensten kleineren technischen Pannen geben heute noch Anlass zum<br />
herzhaften Lachen – damals empfand die gerissenen Seilzüge, das verlorene<br />
Werkzeug und die Nummerntafel, die kaputte Brille und Batterie usw. natürlich<br />
nicht jeder zum lachen.<br />
Heuer soll die Fahrt ins Südtirol zu einem früheren Zeitpunkt, nämlich exakt<br />
aus Anlass des Südtiroler Oldtimer-Motorrad-Bergpreises vom 20. bis 23. Mai<br />
<strong>2004</strong> stattfinden. Unser Ausfahr-Minister Klaus bemühte sich, geeignete<br />
Unterkünfte für Fahrer und Motorrad in der Nähe von NALS zu buchen. Selbst<br />
unser kleinster MOSTLER, Leon Graber (9 Monate alt) durfte in einem Auto<br />
mit zum Bergrennen fahren. Allerdings (leider) nicht im geplanten Begleit-VW-<br />
Bus von Stefan und Sabine für liegengebliebene Oldtimer-Motorräder, sondern<br />
(aufgrund dessem technischem k.o. ) in einem PKW.<br />
So standen am Christi-Himmelfahrts-Tag Sabine auf PUCH SV175, Klaus auf<br />
BMW R60 mit Dagmar (Harley Davidson 1200), Rudi auf PUCH SGS 250, Emil<br />
auf BMW R50, Werner auf PUCH TF250, Franz auf DKW NZ 250 und Wolfram<br />
auf BMW R50 (sowie Stefan mit Leon im PKW) pünktlich und voller Vorfreude<br />
auf das Kommende um 9:00<br />
am<br />
Frastanzer<br />
Bahnhofsplatz zur Abfahrt<br />
bereit.<br />
Rasch wurden die<br />
wichtigsten Fahrregeln<br />
(Rückspiegel für den<br />
Nachkommenden) und die<br />
ersten Treffpunkte für<br />
den Fall des<br />
Verlorengehens einzelner<br />
Fahrer besprochen und<br />
dann die Boliden gestartet.<br />
Photo oben: „Oh wenn mir doch nur ein Licht aufgehen würde“<br />
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Alle – fast alle wollten, nur die SGS von Rudi meldete sich aufgrund eines<br />
Total-Stromausfalles nicht zu Wort.<br />
Nach oberflächlicher visueller Verdrahtungskontrolle ohne Findung eines<br />
Fehlers und Überbrückung der Sicherung wurde auf die rasche Reaktion von<br />
Rudi gesetzt, im Falle eines rauchenden Kabels die Stromzufuhr zu<br />
unterbrechen. Diese etwas grobe Fehlersuchmethode führte schon in Bings und<br />
dann in Braz zum rauchenden Erfolg – ein eingeklemmtes und weiters ein<br />
scheuerndes Kabel wurde behelfsmässig repariert.<br />
So trafen sich nach längerem Warten am Arlbergpass alle am ersten<br />
Treffpunkt. Alle mit Ausnahme von Franz mit der ältesten und PS-schwächsten<br />
Maschine. Keiner hatte ihn auf der Strecke stehen gesehen. Da zu einer DKW<br />
aus den Kriegsjahren natürlich kein Handy passt, konnten wir keinen Kontakt<br />
aufnehmen und mussten wohl oder übel davon ausgehen, dass Franz umgekehrt<br />
oder schon weitergefahren sei. Leider konnten wir Franz auch bei der zweiten<br />
vereinbarten Flüssigkeits-Nachfüllpause (für Fahrer, nicht für Motorräder) in<br />
Flirsch nicht entdecken.<br />
Ehre wem Ehre<br />
gebührt – so<br />
dachte sich die<br />
PUCH SV175 von<br />
Sabine, als sie in<br />
die Nähe jener<br />
Tankstelle vor<br />
dem Reschenpaß<br />
kam, an der vor<br />
2 Jahren die<br />
PUCH TFS250<br />
von Wolfram<br />
ihren letzten<br />
Kolbenhub<br />
ausatmete – und<br />
erzwang<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 7 von 28
meckernd, spuckend und ruckelnd einen Zwangshalt zum Gedenken an den<br />
damaligen Aufenthalt ihrer Marken-kollegin.<br />
Wie sich beim Blick in den Benzintank Gott sei Dank herausstellte, lag es nur<br />
am fehlenden Treibstoff – schliesslich haben auch Motorräder und nicht nur<br />
Fahrer Durst.<br />
Nach überstandener Reschenpass-Erklimmung trafen wir uns im Südtirol auf<br />
einer Sonnenterasse vor Mals zum verdienten Mittagessen. Stefan verpasste<br />
Sabines Puch als Belohnung für die brave Fahrt zwischen Hauptspeise und<br />
Kaffee noch einen neuen Kupplungsseilzug.<br />
So rollten wir dann weiter gegen Süden – bis zur nächsten Hürde. Diese<br />
bestand aus einer praktisch stehenden Autokolonne von Mals bis kurz vor<br />
Meran. Kaum zu glauben quälten sich aufgrund des verlängerten Wochenendes<br />
tausende Autos und Motorräder wie wir auf Meran zu. Unsere Motorräder<br />
begannen aufgrund der Stauhitze und des Schritttempos bereits zu spucken,<br />
als endlich die Ausfahrt Richtung Lana von Klaus als Vorreiter unserer Truppe<br />
angesteuert wurde. Die letzten Kilometer über die ländlichen Dorfsträsschen<br />
genossen wir und trafen spät um 18:00, aber wohlbehalten in unseren beiden<br />
Privat-Unterkünften ein.<br />
Leider ohne Franz, aber<br />
schliesslich wäre die lange<br />
Strecke und ermüdende<br />
Staufahrt eine grosse Strapaze<br />
für die DKW gewesen – dachten<br />
wir, und plötzlich klingelte ein<br />
Handy. Was dann über diese<br />
moderne telefonische Einrichtung<br />
von unserem Unterkunfts-Zimmer<br />
aus über die Alpen nach<br />
Vorarlberg und wieder zurück<br />
gesprochen wurde, ist schwer zu<br />
erraten. Es meldete sich nämlich<br />
ein Fahrer einer DKW von einer<br />
Tankstelle in Lana (ca. 100 Meter<br />
von unserer Unterkunft entfernt).<br />
Er sei nach erfolglosem Warten<br />
am Arlberg, in Flirsch und Mals<br />
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Seite 8 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
maus-alleine nach Lana gefahren und warte trotz seiner wenigen PS seit 15:00<br />
bereits auf unsere Ankunft – logischerweise an der einzigen Tankstelle im<br />
Dorf, wo der Durst für Maschine (und Fahrer) gestillt werden kann. So endete<br />
dann der erste Tag glücklich in einer wunderschönen Gartenwirtschaft in Lana<br />
für alle gestarteten MOST-Teilnehmer.<br />
Unser Ausfahrtenminister Klaus hat für den kommenden Freitag eine<br />
Ganztages-Ausfahrt in die Dolomiten durchgeplant – leider hat er nicht die<br />
richtige Handy-Nummer von Petrus, den Wetterverantwortlichen im Himmel<br />
gefunden. Wir starteten bei wolkenlosem Himmel über Meran, Dorf Tirol nach<br />
Hafling, weiter über die Hochebene bis nach Jenesien und dann hinunter nach<br />
Bozen. Gerade rechtzeitig zum Beginn eines kräftigen Gewitters landeten wir in<br />
einer Pizzeria in der Bozner Altstadt und warteten bei herrlichem Mittagessen<br />
auf die Sonne. Da trotz aufgetrockneter Strassen im Tal die Dolomiten im<br />
Nebel bzw. Regen standen, entschlossen wir uns, nach Nals zu fahren, wo<br />
bereits die Rennstrecke nach Obersirmian für den „Südtiroler Bergpreis für<br />
Oldtimermotorräder“ am Samstag vorbereitet wurde.<br />
Vom Start<br />
beim<br />
Schloss<br />
Schwanburg<br />
ging es ca. 5<br />
Kilometer<br />
auf einer 3<br />
bis 4 Meter<br />
breiten<br />
Strasse mit<br />
angenehmer<br />
Steigung<br />
von 14 % in<br />
das ca. 600<br />
Meter<br />
höher gelegene Ziel. Die wunderschöne Fahrstrecke wurde von uns regelrecht<br />
aufgesogen, endlich konnten mal alle Pferde unserer Oldtimer aus dem Stall<br />
gelassen werden.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 9 von 28
Den ersten Lauf des Gleichmässigkeits-wettbewerbes am Samstag besuchten<br />
wir nur als Zuschauer, da wir ja am zweiten Renntag (Sonntag) bereits wieder<br />
den Heimweg antreten wollten. Ein Erlebnis erster Klasse, beginnend mit dem<br />
Startraum mit ohrenbetäubender Zwei- und Viertakt-Akustik, posierten wir<br />
uns während des Rennens an der Strecke, um alle die hervorragenden Bikes live<br />
zu erleben. Die Befürchtung einer langsamen Gleichmässigkeitsfahrt schwand<br />
bereits beim ersten<br />
Vorläufer, Jim Redman auf<br />
MV Agusta. Die<br />
ausgewerteten Photos von<br />
vorbeiflitzenden Rennern<br />
mögen ein Zeugnis von der<br />
Geschwindigkeit geben – von 5<br />
photographierten Rennläufern<br />
war bei 4 Photos nur mehr die<br />
leere Strasse oder vielleicht<br />
noch das Rücklicht zu<br />
sehen......<br />
Leider konnten wir am<br />
nächsten Tag den zweiten<br />
Lauf bei völlig trockener Fahrbahn und strahlend blauem Himmel nicht mehr<br />
geniessen, da für uns die Heimfahrt geplant war. Die Wettervorhersagen<br />
liessen nur eine Vernunftentscheidung zu, nämlich über den niedrigsten Pass<br />
(Reschen) wieder nach Hause – eine richtige Entscheidung, wie das<br />
Schneetreiben und der starke Wind am Arlbergpass bewies.<br />
„Südtirol – Ein Abenteuer“. Damit dieser Titel noch manifestiert wird, seien<br />
ganz am Rande noch einige kleinere technische Details erzählt. So z.B. wird<br />
unser lieber Werner auf TF250 vermutlich einen Wanderpokal erhalten – nicht<br />
etwa für ein mehrfach gewonnenes Rennen, sondern für seine dritte verlorene<br />
Nummerntafel im Südtirol. Dies könnte unter anderem daran gelegen sein, dass<br />
seine TF einfach die „schnellste steirische Norton“ unseres Stammtisches ist.<br />
(weitere Details siehe Chronik).<br />
Nun, wie bei allen schönen Erlebnissen, denkt man gerne daran zurück, aber<br />
natürlich auch nach vorne – Die nächste Südtirol-Ausfahrt zum Bergpreis von<br />
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Seite 10 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Nals müsste mindestens 5 Tage dauern, damit auch die vielen Dolomitenpässe<br />
entsprechend gewürdigt werden können.<br />
Autor: Wolfram Gabriel<br />
Umgangssprachliche Motorrad-Marken-Bezeichnungen anno dazumal:<br />
<br />
<br />
<br />
NSU stand nicht nur für „Neckars-Ulmer-Motorradwerke“, sondern<br />
auch für:“Nudel Sieder Ulm“ oder für „Noch sehr unsicher“.<br />
Eine BMW war nicht nur das Synonym für „Bayrische Motoren Werke“,<br />
das Motorrad war auch unter „Bayrischer Mistwagen“ bekannt.<br />
Schließlich stammte zwar eine DKW von „Deutscher Kraftwagen“<br />
Gerne wurde aber der Slogan „Die Kunden weinen“ oder „Deutscher<br />
Kinderwagen“ verwendet.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 11 von 28
Restauration einer PUCH TF 250<br />
(Ein Bericht von Daniel Müller aus Bad Ragaz über ein 1950 in die Schweiz<br />
eingeführtes österreichisches Motorrad als Exportmodell).<br />
Im Dezember 2000 kaufte ich diese PUCH TF Baujahr 1950. Eigentlich war es<br />
eher ein Zufall, dass es ausgerechnet eine PUCH war – denn dieses Motorrad<br />
stammt aus einer Sammlung von etlichen verschiedenen Motorradmarken.<br />
Ich suchte irgendetwas zum restaurieren – etwas „für noch nicht so<br />
eingefleischte Restaurierer“, also eine Nachkriegsmarke, bei der man noch<br />
relativ leicht zu Ersatzteilen kam.<br />
Beschreibung des Zustandes beim Kauf:<br />
Die PUCH war rot (Anm. der Redaktion: die TF war in der Farbe rot in<br />
Österreich nicht erhältlich, nur als Exportmodell) mit goldenen Zierlinien.<br />
Perfekt im<br />
Orginalzustand,<br />
außer der<br />
Zylinderkopf und<br />
das Scheinwerfer-<br />
Lampenglas fehlte.<br />
Bemerkenswert<br />
war<br />
der<br />
Soziussattel mit<br />
Gepäckbrücke und<br />
der hintere<br />
Gepäcksträger.<br />
Die hinteren<br />
Fußrasten waren<br />
lediglich aus zwei gebogenen Metallrohren gefertigt. Bei den vorderen<br />
Fußrasten wurde ebenfalls improvisiert – es wurde einfach eine Eisenstange auf<br />
den Rahmen geschweißt, diese zurechtgebogen und die Fußrastengummis<br />
draufgeschoben.<br />
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Seite 12 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Auch war anstatt des orginalen Kickstarters schlichtweg ein anderer auf die<br />
Welle aufgeschweisst.<br />
Der Motor war fest.<br />
Und wie fest er war.<br />
Tagelang versuchte ich<br />
mit Rostlöser und<br />
diversen Hilfsmitteln–<br />
leider ohne Erfolg. Es<br />
blieb nichts anderes<br />
übrig als zu Hammer<br />
und Meißel zu greifen.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 13 von 28
Restaurierung und Neuaufbau:<br />
Der Zylinder wurde auf das nächste Übermaß ausgeschliffen und mit neuen<br />
Kolben bestückt. Ebenfalls wurde die Kurbelwelle überholt. Die Kupplung wurde<br />
mit neuen Scheiben belegt; Ölpumpe und Getriebe blieben orginal.<br />
Alle lackierten Teile habe<br />
ich sandgestrahlt und<br />
wieder in rot lackieren<br />
lassen. Sämtliche<br />
Chromteile wurden<br />
ersetzt außer beim<br />
Benzintank, welcher im<br />
Orginalchrom verblieb.<br />
Die kleinen verbleibenden<br />
Beulen nahm ich dabei in<br />
Kauf.<br />
Felgen, Speichen und Nippel wurden neu bestellt und von einem Profi montiert.<br />
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Seite 14 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Der Zusamenbau war<br />
dann die schönste<br />
Arbeit<br />
ohne<br />
nennenswerte<br />
Vorkommnisse.<br />
So sieht sie nun nach der fertiggestellten Restaurierung aus – nicht mehr ganz<br />
100 % Orginal, aber mir gefällt sie so! Mit den Burgess-Auspufftöpfen wirkt<br />
sie ein wenig sportlich und im Ton deutlich agressiver.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 15 von 28
Einige Daten zur TF 250 (entnommen aus dem PUCH-Buch von H. Weishaupt:<br />
Hubraum 248 ccm, Leistung 12 PS bei 4500 U/min<br />
Produktion 59.601 Stück<br />
Doppelkolben-Zweitaktmotor<br />
Batterie-Zündanlage, Graugusszylinder mit<br />
Leichtmetallkopf, seitenwagentauglich bis 75 kg<br />
Farben: elfenbeinbeige mit roter Beschneidung, ab 1952<br />
schwarz mit weiss/roter Beschneidung. (andere Farben<br />
nur für Export)<br />
Einiges würde ich jetzt sicher anders machen – aber mit der Methode „learning<br />
by doing“ macht man so seine Erfahrungen.<br />
Autor: Daniel Müller (Bad Ragaz, CH)<br />
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Seite 16 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Geschichtliches – Frauen und Motorräder anno dazumal:<br />
Sport ist unfraulich !!!<br />
Hatten die männlichen Verkehrspioniere Probleme, anerkannt zu werden, so<br />
war es für die radelnden oder motorisierten Frauen doppelt schwer, wenn<br />
sie „diesen modischem Sport“ frönten.<br />
Es galt als unschicklich, ja sogar als unanständig, sich in einer Hose auf ein<br />
Fahrzeug zu begeben. Überhaupt jede Sportart galt als unfraulich. Die Frau<br />
sollte ihre drei Reiche „Kinder, Küche, Kirche“ nicht verlassen. 1896 hatten in<br />
Lustenau zwei junge<br />
Frauen mit dem<br />
Radfahren begonnen,<br />
nachdem sie im<br />
Dachboden heimlich<br />
die<br />
ersten<br />
Fahrübungen<br />
absolviert hatten.<br />
Im Jahr danach<br />
ritten „bereits deren<br />
fünf das Stahlross“.<br />
Skandalös erschien<br />
das Verhalten der<br />
Tochter des<br />
Lustenauer<br />
Oberlehrers<br />
Hämmerle, die im<br />
März 1899 einen<br />
fünfjährigen Bub<br />
niedergefahren und<br />
verletzt hatte und<br />
Emanzipierte Frau:<br />
die attraktive Bürserin Maria Wachter in den 30-er Jahren.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 17 von 28
sich im darauffolgenden Sonntag erdreistete, mit ihrem Freund einen<br />
Radausflug zu machen. Der Chronist dazu: Das Radfahren muss nicht gesund<br />
sein für das schöne Geschlecht, wenn man so ein kaltes Herz bekommt.“<br />
Über die Bregenzer Radfahrerinnen, die abends spazieren fuhren, hieß es:<br />
„Diesen Damen wäre sehr zu empfehlen, sie würden ihre freie zeit zu ihrer<br />
besseren Ausbildung in der Hauswirtschaft, benützen, denn ein vernünftiger<br />
Mann wird ganz sicher lieber eine tüchtige Hausfrau in sein neues heim<br />
einführen, als eine gute – Radlerin.“<br />
Noch Ende der 20-er Jahre wurden zwei Radfahrerinnen, die moderne<br />
„Dächlekappen“ trugen, vom Götzner Pfarrer aus der Kirche geschickt.<br />
Ähnlich wie den Radlerinnen erging es den ersten Frauen, wenn sie ein<br />
Motorrad, einen PKW, einen LKW, einen Traktor oder einen Bus steuerten. Es<br />
dauerte Jahrzehnte – eigentlich bis in die jüngste Vergangenheit – bis dies als<br />
Selbstverstänlichkeit angesehen wurde.<br />
Verkehrsentwicklung in Vorarlberg<br />
(Quelle: Verkehrsgeschichtliche Sammlung Willi Rupp, Amt der Vlbg. Landesreg. Abt. Statistik)<br />
Jahr Motorräder PKW LKW+Bus Gesamtzahl<br />
1905 42 11 53<br />
1911 86 64 150<br />
1920 29 41 42 112<br />
1925 367 323 199 889<br />
1930 1071 541 315 2024<br />
1935 1483 670 379 2710<br />
1945 1615 405 387 2741<br />
1950 5777 1970 1113 9550<br />
1960 24254 12791 2048 43227<br />
1970 23807 40535 3985 75560<br />
(Abschrift aus einer Sonderbeilage der Vorarlberger Nachrichten aus dem<br />
Jahr 1999, Autor Willi Rupp.)<br />
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Seite 18 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>
Technik-Beitrag „Zündung einstellen, aber richtig“:<br />
Die richtige Einstellung der Zündung bereitet vielen immer noch<br />
Schwierigkeiten, besonders durch die Veränderung der Oktanzahl des heutigen<br />
Benzins im Vergleich zu den 50er Jahren, geschweige denn noch früher.<br />
Wer eine PUCH aus den 50er Jahren fährt, wird sich freuen, wenn er im<br />
Handbuch liest, wie einfach die Zündeinstellung mit einem Stift ist, welcher<br />
genau zum Zündzeitpunkt in der Kurbelwelle einrastet.<br />
Für eine Grobeinstellung reicht das sicher aus. Will man mit der Puch aber auch<br />
etwas rasanter unterwegs sein, ohne das Motorrad bzw. den Kolben zu<br />
„verheizen“, muss man jedoch der Zündeinstellung etwas mehr Augenmerk<br />
widmen.<br />
Vorerst ein wenig Theorie:<br />
Eine Nocke, die meist am Lichtmaschinenanker sitzt, hebt den Unterbrecher<br />
an, wenn die Nocke richtig steht, öffnen sich die Kontakte gerade dann, wenn<br />
der richtige Zeitpunkt ist, d.h. wenn der Kolben eine gewisse Anzahl von<br />
Millimetern (Vorzündung) vor dem oberen Totpunkt steht. Genauer kann man<br />
den Zündzeitpunkt in Graden vor dem oberen Totpunkt angeben. Wir bleiben<br />
aber vorerst bei den Millimetern.<br />
Wie kann man feststellen, wann der Unterbrecher öffnet?<br />
Mit freiem Auge sieht man natürlich fast nichts. Ein praktikables Verfahren ist<br />
folgendes:<br />
Die Unterbrecherkontakte sind geschlossen, sodass man ein Stückchen<br />
Seidenpapier oder Zigarettenpapier dazwischenklemmen kann, an welchem man<br />
leicht zieht. Wenn nun die Kontakte sich zu öffnen beginnen, lässt sich das mit<br />
ein wenig Gefühl leicht feststellen.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 19 von 28
Die elegantere Methode ist aber ein Lämpchen zwischen Unterbrecher und<br />
Masse. Man sucht jenen Punkt, an des das Lämpchen nicht weiß, ob es ausgehen<br />
oder leuchten soll. Das ist der Zündzeitpunkt. Am einfachsten bringt man an<br />
den Kabeln Krokodilklemmen an und verwendet eine alte Lampenfassung von z.B.<br />
einem Moped. Gedreht wird am Anker, bei den Puchs mit einem 11er Schlüssel,<br />
oder man muss Not oder Übel vorsichtig am Hinterrad drehen, wobei natürlich<br />
ein Gang eingelegt sein muss.<br />
Jetzt heißt es auszumessen, um wie viel Millimeter der Kolben vor dem oberen<br />
Totpunkt steht.<br />
Das geht am genauesten, wenn man den Zylinderkopf abnimmt. Man misst vom<br />
Kolbenboden bis zur Zylinderwand, wenn der Kolben im oberen Totpunkt steht,<br />
bei einem Doppelkolbenmotor wie dem der Puch muss am hinteren Kolben<br />
gemessen werden.<br />
Man notiert sich das Maß und dreht die Kurbelwelle verkehrt, dass der<br />
Zündzeitpunkt vor dem O.T. (oberer Totpunkt) liegt. Ein leichter Kick auf den<br />
Kickstarter genügt, um die Drehrichtung festzustellen.<br />
Wir stellen jetzt die Kurbelwelle so, dass der Unterbrecher gerade zu öffnen<br />
beginnt (aha – Zigarettenpapier!).<br />
Jetzt messen wir wieder und notieren uns den Wert. Nun muss nur noch der<br />
O.T vom Zündzeitpunkt abgezogen werden, und wir haben die Vorzündung in<br />
Millimetern.<br />
Es gibt natürlich auch noch Möglichkeiten, bei montiertem Zylinderkopf die<br />
Zündung durch das Kerzenloch einzustellen, aber davon vielleicht das nächste<br />
mal.<br />
Damit die ganze Einstellerei aber auch richtig funktioniert, müssen die<br />
Unterbrecherkontakte immer parallel stehen. Ältere Unterbrecher mit<br />
Einstellschrauben müssen unbedingt ganz gerade sein. Ansonsten verstellt sich<br />
der Unterbrecherabstand mit jeder Umdrehung und kann so nicht exakt<br />
eingestell werden. Sollten die Unterbrecher ungleich abgebrannt sein (ist fast<br />
immer der Fall) nimmt man entweder gleich neue Kontakte oder man feilt sie<br />
mit einer Kontaktfeile plan.<br />
Je stärker die Kontakte abgebrannt sind, desto früher „springt“ der Funke,<br />
d.h. die Vorzündung wird größer! Bei starkem Abbrand kann das um mehrere<br />
Millimeter mehr Vorzündung ergeben!<br />
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Um wieder auf richtige Verhältnisse zu kommen, muss man die<br />
Unterbrecherkontakte auf den richtigen Abstand bringen und den Amboss<br />
verstellen.<br />
Merke: Vergrößerung des Unterbrecherabstandes gibt mehr, Verkleinerung<br />
weniger Vorzündung.<br />
Ganz Schlaue könne jetzt meinen, die Zündung gänzlich mit dem<br />
Unterbrecherabstand einzustellen.<br />
Der Kontaktabstand bei voller Öffnung darf allerdings nicht über 0,5 mm<br />
betragen, besonders bei Motoren mit hoher Drehzahl fängt sonst der<br />
Unterbrecher an zu flattern.<br />
Ich habe mir bei meiner SGS-Super damit geholfen, dass ich eine zweite<br />
Unterbrecherfeder eingebaut habe. Das Motorrad dreht nun „ohne Ende“ ohne<br />
im oberen Drehzahlbereich Zündaussetzer zu haben. Ideal ist aber ein Abstand<br />
von 0,3 mm, normal sind 0,4 mm.<br />
Der Abstand der Kontakte darf aber nicht zur Einstellung der Vorzündung<br />
verwendet werden!<br />
Am besten ist, den Abstand etwas knapper einzustellen und dann auf das<br />
richtige Maß mit einer Kontaktfeile aufzufeilen. Dies hat auch den Vorteil, dass<br />
man immer plane Kontakte hat.<br />
Auch das Kunststoffklötzchen, welches an der Nocke liegt, unterliegt einem<br />
gewissen Verschleiß. Deshalb soll man den Schmierfilz immer mit Heißlagerfett<br />
schmieren, da sich ansonsten auch die Zündung verstellt.<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 21 von 28
Durch die heute verwendeten Benzinsorten kann man die Zündung ruhig etwas<br />
mehr vorstellen, als in den Handbüchern der 50er Jahre angegeben ist. Ich<br />
habe meiner Puch ca. 9 mm mm Vorzündung gegeben, statt den vorgegebenen<br />
6,5 bis 7 mm. Je höher man aber<br />
den Motor verdichtet, desto mehr<br />
muss man auch die Vorzündung<br />
zurücknehmen. Ansonsten hat man<br />
schnell ein Loch in den Kolben<br />
gebrannt – Siehe nebenstehendes<br />
Photo von Wolframs Kolbenschaden<br />
and der Puch TFS!<br />
Bei der Puch muss man mühsam den<br />
Anker lösen und dann verstellen,<br />
wenn man die Zündung einstellen<br />
will. Da mir das zu aufwendig war,<br />
habe ich in die Grundplatte<br />
Längslöcher bei den<br />
Halterungsbohrungen gefeilt. So<br />
kann ich mühelos die Grundplatte<br />
und somit die Zündung verstellen.<br />
Achtung: Es ist auch mir schon öfter passiert, dass sich dauernd die Zündung<br />
verstellt und sie nicht genau eingestellt werden kann. Bei mir lag es daran, dass<br />
sich die Niete, mit welcher das Kunststoffklötzchen am Unterbrecher<br />
befestigt ist, gelockert hat – unbedingt kontrollieren!<br />
Auch die Bohrung der Hammerachse kann ausgeschlagen sein.<br />
Bei einer neuen Unterbrechernocke muss das Kunststoffklötzchen an die<br />
Nocke angepasst werden, da sich die Zündung ansonsten schnell verstellen<br />
würde. Das geschieht am einfachsten dadurch, dass man einen Streifen<br />
Schleifpapier verkehrt über die Nocke legt, das Klötzchen anpresst und den<br />
Streifen mehrmals durchzieht.<br />
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schnell einmal eine Stunde dafür drauf.<br />
Wie ihr seht, ist<br />
die richtige<br />
Einstellung der<br />
Zündung eine<br />
Geduldsache. Ein<br />
neuer<br />
Unterbrecher ist in<br />
5 Minuten montiert.<br />
Will man aber die<br />
Zündung richtig<br />
einstellen, geht<br />
Ich hoffe, euch einen kleinen Einblick in die Zündeinstellung gegeben zu haben.<br />
Nur nicht aufgeben, wenns nicht auf Anhieb klappt – Übung macht den Meister!<br />
Autor: Alexander Petrovic<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 23 von 28
FORTSETZUNGS-GESCHICHTE (aus Heft 1)<br />
Unser Stammtisch – so begann es:<br />
Sehr schnell wurde von den 7 ersten Frastanzer Motorrad-Oldtimer-<br />
Werteisen-Veredlern Klaus, Elmar, Martin, Jacques, Max, Harald und Wolfram<br />
erkannt, dass Ersatzteile das Um und Auf waren. Nach Plünderung des<br />
heimischen Motorradhändlers Gantner nach PUCH-Teilen kam es 1995 zum<br />
ersten Auslands-Aufenthalt, sprich Ausflug nach Steyr in Oberösterreich zu<br />
einem Teilemarkt.<br />
Nicht so bequem wie heute per Internet, aber schon anhand einer Sammlung<br />
von Explosionszeichnungen mit Ersatzteil-Nummern wurden einzelne Firmen<br />
entdeckt, die BMW, PUCH etc. Teile liefern konnten.<br />
An eine Tatsache sei wehmütig zurückgedacht – die ersten von uns besuchten<br />
Teilemärkte waren durchwegs mit echten, brauchbaren Orginal-Altteilen<br />
bestückt – heute hat sich das leider gewandelt. Es soll ja damals schon <strong>Mostler</strong><br />
gegeben haben, die in Ermangelung eines gesuchten, aber nicht gefundenen<br />
Motorrades ein, zwei, ja sogar drei Ersatzmotoren für den bereits vorhandenen<br />
Oldtimer gehortet haben.<br />
Während der ersten Restaurationen entwickelte sich ein reger<br />
Erfahrungsaustausch – so wurden Firmen gefunden, die z.B. Chromteile in<br />
neuem Glanz erscheinen ließen (oder auch nicht, wie einige mit leidvoller<br />
Erlebnissen aus einem heimischen Betrieb erfahren mussten); Fachleute, die<br />
dem sogenannten Kupferwurm Herr wurden (und natürlich nach wie vor als<br />
Ansprechpartner für LIMA- und Zündungsprobleme zur Verfügung stehen – wie<br />
z.B. unser „master of darkness“ Hans Grabher in Frastanz). Weitere<br />
Oldtimerfreunde, die z.B. einer bekannten Kolben-Hersteller-Firma<br />
nahestanden, gesellten sich zu unserem Kreis und ermöglichten neben<br />
Kolbenlieferungen u.a. auch Zylinderhonungen.<br />
Wurden die ersten Ausfahrten vorsichtig noch im nahen Walgau bestritten,<br />
ging es später z.B. ins Hochmontafon zu weiteren Oldtimerfans sowie in den<br />
süddeutschen Raum zu Veranstaltungen in Weingarten etc. Eine Reihe von<br />
Pokalen und schönen Erinnerungsphotos erzählen von damals.<br />
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Gleich von Anfang an wurden diese schönen und vor allem unterhaltsamen<br />
Ereignisse in einer handschriftlichen Chronik festgehalten. Beginnend mit Eva<br />
Nasahl, über Wolfram und Paul wird diese Tradition heute von Stefan trotz<br />
aktuellerer Methodiken so weitergeführt. An erster Stelle der<br />
Berichterstattung stehen natürlich die fast nie vorkommenden Pannen und<br />
Irrfahrten.<br />
Unsere rührige Seele Harald erkannte als Organisator der ersten Stunde sehr<br />
bald die Notwendigkeit, die MOST-Idee in einer „Fahne“ zu dokumentieren,<br />
sprich ein Stammtisch-Logo zu entwerfen. Dieses wurde dann zwar auf<br />
verschiedenen T-Shirts gerne getragen, nie aber entsprechend unserem<br />
bescheidenen Motto in allzu auffälliger Werbung präsentiert.<br />
Vorarlberg ist schön, aber klein – so weiteten sich die Aktivitäten des MOST<br />
auch bis zum ersten Messebesuch in Tulln in Niederösterreich aus. Dieser<br />
erste 3-Tages-Ausflug mit Freunden aus dem LKH Feldkirch per ÖBB<br />
entwickelte sich zu vertieften (gemeint ist der Flüssigkeitspegel im Glas)<br />
Gesprächen über gewünschte und ergatterte Ersatzteile bis in die entlegensten<br />
Buschenschenken des Dorfes.<br />
Grillfeste, Weihnachtsfeiern und sogar eine „Most-interne“ Hochzeit rundeten<br />
das bisherige „kulturelle“ Geschehen ab.<br />
Damit die Benzingespräche auch über die nasskalte Jahreszeit nicht<br />
verstummen können, gibt’s nach wie vor alle 3 Wochen die Gelegenheit, an<br />
unserem Stammtisch-Abend im Gasthaus LINDE in Göfis teilzunehmen. Sehr<br />
erfreulich ist es, dass wir jetzt eine von allen gern besuchte Wirtschaft mit<br />
einer netten Wirtin gefunden haben.<br />
Allen jenen, die in den vergangenen Jahren zum Wohle unseres Stammtisches<br />
beigetragen haben, vor allem Harald und Jacques, sei an dieser Stelle ein<br />
herzliches Danke ausgesprochen.<br />
Autor: Wolfram Gabriel<br />
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<strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong> Seite 25 von 28
Photoquiz:<br />
Diesmal handelt es sich um ein Photo eines teilnehmenden Gespannes an<br />
einem Motorradrennen in Vorarlberg.<br />
Die Quizfragen lauten:<br />
Von wo nach wo fand das<br />
Rennen statt (Wo steht<br />
die prägnante Kirche im<br />
Hintergrund...) ?<br />
Wer waren die damaligen<br />
Fahrer und Beifahrer auf<br />
der Gespannmaschine<br />
Um was für eine Maschine<br />
handelt es sich?<br />
Autor: Wolfram Gabriel<br />
Einige wertvolle Tips:<br />
Das Rennen fand im Jahre<br />
1946 statt. Es handelte sich<br />
um bekannte Vorarlberger<br />
Rennfahrer – Die Initialen des<br />
Fahrers waren „JB“. Die<br />
Kurve, um welche die<br />
Rennfahrer in bravöser Art<br />
driften, kann heute noch von<br />
fleissig-fahrenden <strong>Mostler</strong>n<br />
auf Asphalt befahren werden.<br />
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Terminkalender – Interessante Events:<br />
17. Juli <strong>2004</strong> (9:30-17:00)<br />
Nostalgica – Zimbapark Int. Klassiker/Oldtimertreffen<br />
Veranstalter: Oldie Scheune Dornbirn, Beim Zimbapark in Bürs<br />
Info: Burkhard Fussenegger, 0664-4413531, www.zimbapark.at<br />
18. Juli <strong>2004</strong> (Beginn 9:00)<br />
Motorrad-Oldtimertreffen in Weiler<br />
Veranstalter: MSC Weiler. Gelände der Fa. Farben Morscher in Weiler<br />
Info: msc-weiler@aon.at<br />
16.-18. Juli <strong>2004</strong><br />
8. Int. Motorrad-Veteranenrallye<br />
Veranstalter: Oldtimerfreunde Montafon, Aktivpark in Tschagguns<br />
Info: Hansjörg Pfefferkorn 0664-3580006, info@pfefferkorn.cc<br />
8.-11. Juli <strong>2004</strong><br />
Silvretta Classic<br />
Veranstalter: Motorpresse und Montafon-Tourismus<br />
Info: www.silvretta-classic.de<br />
28. August <strong>2004</strong> Motorrad-Oldtimer-Treffen in Weingarten<br />
19. September <strong>2004</strong> Oldtimertreffen in Lindau<br />
(weitere Termine im Detail siehe <strong>Mostler</strong>-Ausfahrtenliste)<br />
Stammtisch-Abend: alle 3 Wochen an einem Mittwoch abend (20:00 Uhr)<br />
in unserem Stammtisch-Lokal:<br />
Gasthaus LINDE, Runggels 52, 6811 GÖFIS, Tel. 05522-31365, (Fam. Lampert)<br />
Nächste Stammtisch-Termine <strong>2004</strong>:<br />
14. Juli, 4. August, 25. August, 15. September, 6. Oktober, 27.<br />
Oktober, 17. November, 8. Dezember, 29. Dezember <strong>2004</strong>.<br />
Wochen-Ausfahrt: Je nach Wetter jeden Mittwoch 18:30 (vollgetankt und<br />
pünktlich) vor dem Interspar Altenstadt (vis a`vis Baumax Rankweil).<br />
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Kleinanzeiger<br />
„Verkaufe – Suche“:<br />
VERKAUFE:<br />
• PUCH TF Vordergabel und Vorderrad 100.- €; Denfeld Sitzbank (BMW<br />
R50 etc.) 100.- €; Lichtmaschine inkl. Anker für R27 100.- €;<br />
[Alexander Petrovic, 05576-75824]<br />
• Vorderrad für DKW NZ 350 [Marzellin Tiefenthaler, 05522-53054]<br />
• PUCH SGS 250, Zustand 1-2, Preis VB, ohne Papiere<br />
PUCH SVS 175 zum Restaurieren, mit Papiere, Preis VB [Paul Peter,<br />
05522-43097]<br />
• Sitzbank für Triumph Tiger 500 [Glatzl Franz, 05522-51360]<br />
• PUCH-Roller Baujahr 1960, Liebhaberfahrzeug, 150 ccm, Farbe<br />
dunkelgrau/hellgrau, 2 Sättel, restauriert, sehr guter Zustand.<br />
[Wolfram Gabriel, 05522-52315] VB 2300.- €<br />
SUCHE:<br />
• DUCATI SS900 Baujahr 1977 (Tausch gegen BMW R60 möglich)<br />
[Klaus Amann, 0650-5329796]<br />
• Alle Literatur zu FELBER-Beiwagen-Produkten, vor allem vor dem 2.<br />
Weltkrieg<br />
Handschalthebel samt Kulisse für NSU OSL 351, Baujahr 1937.<br />
[Wolfram Gabriel, 05522-52315]<br />
Achtung:<br />
Oldtimer-themenbezogene Inserate unter „Verkaufe“ und „Suche“ sind für alle<br />
Stammtisch-Mitglieder GRATIS.<br />
Redaktionsschluss für den nächsten MOSTLER: Anfang November <strong>2004</strong><br />
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