Mostler 5 2004
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sich im darauffolgenden Sonntag erdreistete, mit ihrem Freund einen<br />
Radausflug zu machen. Der Chronist dazu: Das Radfahren muss nicht gesund<br />
sein für das schöne Geschlecht, wenn man so ein kaltes Herz bekommt.“<br />
Über die Bregenzer Radfahrerinnen, die abends spazieren fuhren, hieß es:<br />
„Diesen Damen wäre sehr zu empfehlen, sie würden ihre freie zeit zu ihrer<br />
besseren Ausbildung in der Hauswirtschaft, benützen, denn ein vernünftiger<br />
Mann wird ganz sicher lieber eine tüchtige Hausfrau in sein neues heim<br />
einführen, als eine gute – Radlerin.“<br />
Noch Ende der 20-er Jahre wurden zwei Radfahrerinnen, die moderne<br />
„Dächlekappen“ trugen, vom Götzner Pfarrer aus der Kirche geschickt.<br />
Ähnlich wie den Radlerinnen erging es den ersten Frauen, wenn sie ein<br />
Motorrad, einen PKW, einen LKW, einen Traktor oder einen Bus steuerten. Es<br />
dauerte Jahrzehnte – eigentlich bis in die jüngste Vergangenheit – bis dies als<br />
Selbstverstänlichkeit angesehen wurde.<br />
Verkehrsentwicklung in Vorarlberg<br />
(Quelle: Verkehrsgeschichtliche Sammlung Willi Rupp, Amt der Vlbg. Landesreg. Abt. Statistik)<br />
Jahr Motorräder PKW LKW+Bus Gesamtzahl<br />
1905 42 11 53<br />
1911 86 64 150<br />
1920 29 41 42 112<br />
1925 367 323 199 889<br />
1930 1071 541 315 2024<br />
1935 1483 670 379 2710<br />
1945 1615 405 387 2741<br />
1950 5777 1970 1113 9550<br />
1960 24254 12791 2048 43227<br />
1970 23807 40535 3985 75560<br />
(Abschrift aus einer Sonderbeilage der Vorarlberger Nachrichten aus dem<br />
Jahr 1999, Autor Willi Rupp.)<br />
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Seite 18 von 28 <strong>Mostler</strong> 5/<strong>2004</strong>