COMPACT-Magazin 07-2016
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<strong>COMPACT</strong> Editorial<br />
Heute bin ich schwul<br />
Nein, das ist kein Outing. «Ich bin heterosexuell,<br />
und das ist auch gut so», schrieb ich vor einiger Zeit<br />
an dieser Stelle, und dazu stehe ich als altgedienter<br />
Macho auch. Aber nach Orlando hat sich etwas geändert<br />
– nicht in meiner Unterhose, aber in meinem Oberstübchen:<br />
Wenn da einer in einen Homo-Club marschiert<br />
und 50 Leute massakriert, nur weil ihm deren<br />
Sexualität nicht gefällt, sehe ich mich auf der Seite der<br />
Opfer. Hey, Ihr beschissenen Dschihad-Typen, sage ich<br />
deshalb, ich bin auch schwul – wollt Ihr Euch mit mir<br />
anlegen? Kommt her, Ihr bekommt Saures, Ihr Muftis!<br />
Unvergessen der Mut der Dänen, die sich zur Zeit<br />
der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg, als<br />
die Nazis die Juden deportieren wollten, fast alle den<br />
gelben Stern anhefteten. Am Ende wusste die SS nicht<br />
mehr, wen sie mitnehmen sollte – sie konnte ja kaum<br />
die ganze Bevölkerung ins KZ abtransportieren. Ein<br />
schwacher Abglanz dieses historischen Vorbilds war<br />
die Kampagne «Je suis Charlie» nach dem IS-Überfall<br />
auf ein Satire-<strong>Magazin</strong> in Paris zu Jahresanfang<br />
2015. Jetzt, nach dem größten Terroranschlag in den<br />
USA seit 9/11, fehlt diese Solidarität. Da gab es keinen<br />
Aufschrei mehr, keine Demonstrationen – die Fußball-EM<br />
war wichtiger. Der suizidale Westen hat sich<br />
daran gewöhnt, dass der Heilige Krieg der Mohammedaner<br />
in immer kürzeren Abständen seine Opfer fordert.<br />
Egal, ob man Barack Obama, Hillary Clinton, Mutti<br />
Merkel oder ihre GEZ-Schranzen hört: Alle bezeichnen<br />
den Orlando-Killer als Einzeltäter und machen die<br />
laxen US-Waffengesetze für die Tat verantwortlich.<br />
Verdammt, es war ein Muslim – und es war der Koran,<br />
also angeblich Allah selbst, der ihm befahl, die sündigen<br />
Schwulen auszurotten. «Das hat nichts mit dem<br />
Islam zu tun», war schon die Sprechblase nach Charlie<br />
Hebdo und nach Bataclan, nach den Kölner Rapefugee-Krawallen<br />
an Sylvester wie nach dem Brüsseler<br />
Blutbad vor Ostern – man kann es nicht mehr hören.<br />
Gut, dass immerhin Donald Trump Klartext spricht und<br />
gegen eine Einwanderungspolitik wettert, «die islamische<br />
Extremisten in unser Land bringt, die Frauen<br />
und Schwule und jeden, der ihre Ansichten nicht teilt,<br />
unterdrücken».<br />
In Deutschland gibt es nach dem Massenmord in<br />
Florida immerhin Diskussionen in der homosexuellen<br />
Szene. «Was gestern in Orlando passierte, kann morgen<br />
in Köln in der Schaafenstraße oder übermorgen in<br />
Berlin beim CSD passieren. Wer sich durch die sozialen<br />
Netzwerke klickt, bemerkt: Die Angst gerade schwuler<br />
Männer ist sehr groß», schrieb das Webportal gaystream.info.<br />
Des Weiteren kritisiert die Redaktion die<br />
rosa Verbandsfunktionäre: «Nachdem man jahrelang<br />
islamistische Gewalt gegen Homosexuelle bagatellisiert<br />
oder verschwiegen hat, versucht man nun, die<br />
Opfer von Orlando für seine eigenen Interessen und<br />
Selbstdarstellung zu instrumentalisieren.» In Vergeltung<br />
für solche und ähnliche klaren Worte wurde die<br />
Seite bei Facebook gesperrt. Logisch: Die Refugee-<br />
Lobby um Heiko Maas und Mark Zuckerberg unterdrückt<br />
jeden Widerstand gegen die Islamisierung,<br />
egal ob von bösen Rechtspopulisten, braven Katholiken<br />
oder schrillen Tunten.<br />
Keiner soll glauben, er sei vom Dschihad nicht<br />
bedroht. Farhad Afshar, der Präsident der Koordination<br />
Islamischer Organisationen Schweiz, sagte nach<br />
Orlando: «Der Islam toleriert generell keinen Austausch<br />
von Zärtlichkeiten und Intimitäten in der Öffentlichkeit,<br />
weder hetero- noch homosexuelle.» Wollen wir wirklich<br />
abwarten, bis Typen wie er Macht haben – oder<br />
wollen wir sie vorher rausschmeißen? Der Islam ist<br />
totalitär, er will uns alle unter die Scharia zwingen:<br />
die warmen Brüder und die heißen Pussies, die Christen<br />
und die Juden, die Kommunisten und die Nationalisten.<br />
Wann erkennen wir, dass wir uns gegen diese<br />
Gefahr zusammenschließen müssen – und die Diskussion<br />
über das, was uns trennt, lieber auf den Tag nach<br />
der Befreiung verschieben sollten?<br />
Chefredakteur Jürgen Elsässer.<br />
Foto: Jörg Gründler<br />
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