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WERKEINFÜHRUNG<br />

Richard Strauss (1864–1949)<br />

Ein Heldenleben. Tondichtung für großes Orchester op. 40<br />

Der Held<br />

Des Helden Widersacher<br />

Des Helden Gefährtin<br />

Des Helden Walstatt<br />

Des Helden Friedenswerke<br />

Des Helden Weltflucht und Vollendung<br />

Der junge Richard Strauss<br />

Die sinfonische Dichtung Ein Heldenleben ist umstritten. Einerseits gehört<br />

sie zu den musikalisch ausgereiftesten Werken ihrer Gattung und zeigt<br />

den zur Entstehungszeit 34-jährigen Komponisten auf der Höhe seines<br />

Könnens. Andererseits hat man immer wieder den Vorwurf erhoben,<br />

Strauss habe sich hier schamlos selbst zum Helden stilisiert. Der Meister<br />

selbst hat dieser Deutung Vorschub geleistet. „Ich sehe nicht ein, warum<br />

ich nicht eine Symphonie über mich selbst schreiben sollte“, äußerte er gegenüber<br />

Romain Rolland. „Ich finde mich ebenso interessant wie Napoleon<br />

oder Alexander.“ Und auch im späteren Schaffen von Strauss finden sich<br />

immer wieder autobiografische Bezüge, am deutlichsten in der Sinfonia<br />

domestica und in der Oper Intermezzo.<br />

Strauss begann die Komposition seines Heldenleben 1898 in seiner<br />

Geburtsstadt München, wo er seit 1894 als Hofkapellmeister wirkte.<br />

Sowohl als Dirigent wie auch als Komponist hatte er sich weit über die<br />

deutschen Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Mit seinen<br />

sinfonischen Dichtungen – darunter so bekannte Werke wie Till Eulenspiegels<br />

lustige Streiche und Also sprach Zarathustra – galt er als legitimer<br />

Nachfolger von Franz Liszt. Daneben bildeten die Klavierlieder einen<br />

zweiten Schwerpunkt seines Schaffens. Seine bis dato einzige Oper<br />

Guntram war allerdings noch allzu sehr dem Vorbild Wagner verhaftet;<br />

der künftige Opernmeister hatte seinen eigenen Tonfall noch nicht<br />

gefunden.<br />

Während Strauss an seinem Heldenleben arbeitete, erhielt er den Ruf an<br />

die Berliner Hofoper als königlich-preußischer Hofkapellmeister. Und<br />

obgleich die Münchner Jahre alles in allem als erfolgreich bezeichnet<br />

werden müssen, war der Komponist nur allzu froh, seiner Vaterstadt<br />

den Rücken kehren zu können. „Ha, welche Freude – dass ich endlich einmal<br />

der Münchner Bande, die mich doch wirklich schmählich behandelt<br />

hat, den Prügel vor die Füße werfen kann“, schrieb er an seine Mutter.

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