02.03.2017 Aufrufe

01 | 2017 banking insight

Aufbruch in die Zukunft - Banken im Digital-Check >> Ausgabe für nur 59,99€ >> Gratis Vorschau

Aufbruch in die Zukunft - Banken im Digital-Check

>> Ausgabe für nur 59,99€
>> Gratis Vorschau

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

34 <strong>banking</strong> <strong>insight</strong><br />

3.<br />

Inwiefern stellen Fintechs<br />

eine Bedrohung für etablierte Banken dar?<br />

Kebbel: Die Bedrohung ist überschaubar. Im<br />

Endkundengeschäft gibt es gewisse Bereiche,<br />

in denen zwischen Banken und Fintechs harte<br />

Konkurrenz entstehen kann. Da müssen die<br />

etablierten Institute dann eine Antwort finden.<br />

Ein Beispiel ist die Smartphone-Bank N26, die<br />

vor allem in Konkurrenz zu Direktbanken tritt.<br />

Grundsätzlich stellen Fintechs aber eher eine<br />

Chance als eine Bedrohung dar. Beide Seiten<br />

können von Kooperationen profitieren. Fintechs<br />

haben ganz andere Möglichkeiten, schnell<br />

und kreativ auf Kundenwünsche zu reagieren.<br />

Das können Banken sich zunutze machen. Im<br />

Gegenzug bringen Banken für Fintechs ausreichend<br />

viele Kunden mit, damit sich ihre Ideen<br />

am Ende auch rechnen – diese kritische Masse<br />

für eine ordentliche Skalierung fehlt den Startups<br />

in der Regel. Gefährlich finde ich es eher,<br />

wenn sich die großen Internetkonzerne ans<br />

Banking wagen – sie sind schließlich auf Kooperationen<br />

mit Banken nicht angewiesen. Die<br />

IT-Konzerne haben selbst genügend Kapital<br />

und ausreichend Kunden, um ihre Geschäftsideen<br />

zu skalieren. Eine weitere Gefahr sehe<br />

ich in der geplanten Zahlungsrichtlinie PSD 2.<br />

Demnach sollen Kunden selbst entscheiden,<br />

wem sie ihre Zahlungsverkehrsdaten zur Verfügung<br />

stellen. Sie können sie etwa Fintechs<br />

verfügbar machen, die dann anhand Data-<br />

Analaytics-Methoden speziell auf die Kunden<br />

zugeschnittene Produkte anbieten. In diesem<br />

Moment stellen sich Fintechs als Dienstleister<br />

zwischen Banken und Kunden. Die Institute<br />

laufen dann Gefahr, nur noch zum Datenlieferanten<br />

degradiert zu werden.<br />

Peeters: Fintechs besetzen gezielt einzelne<br />

Schwerpunkte im Finanzsegment. Dies werden<br />

sie unterschiedlich erfolgreich machen und<br />

von dort aus versuchen zu wachsen. Bisher<br />

sehen wir keine Bedrohung oder Verdrängung<br />

durch Fintechs. Unklar ist, ob und wie sich die<br />

Tech-Giganten an das Banking wagen werden.<br />

Ullrich: Auch wenn Fintechs den Innovationsdruck<br />

in der Finanzbranche erhöhen, stellen<br />

die meisten jungen Unternehmen keine Bedrohung<br />

dar. Nur wenige Fintechs werden zu echten<br />

Konkurrenten der Banken werden. Zahlreiche<br />

Fintechs sind jedoch bereits heute als<br />

Outsourcing-Partner aufgestellt und erbringen<br />

Dienstleistungen für Banken. Dies gilt vor allem<br />

im Bereich „RegTech“, in dem auch Smart<br />

Trade aktiv ist. Wir unterstützen Finanzinstitute,<br />

die neuen regulatorischen Anforderungen<br />

zum Beispiel aus PRIIPS, MiFID II oder EMIR<br />

zu erfüllen, indem wir unter anderem die von<br />

der Finanzaufsicht geforderten Parameter und<br />

Reportings automatisiert erzeugen und über<br />

Schnittstellen zur Verfügung stellen. Unsere<br />

Kunden müssen die aufwändigen IT-Prozesse<br />

daher nicht selbst implementieren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!