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indigo August 2011

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�tonträger<br />

Uneasy Lies the Crown<br />

The Domino State<br />

Bliss Release<br />

Cloud Control<br />

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Schwelgerisch, schwebend,<br />

sphärisch – The Domino State<br />

heben mit einer melancholischmelodischen<br />

Mischung aus 80er-<br />

Jahre-Wave und Post-Punk sowie<br />

Brilljant Sounds 90er-Jahre-Shoegaze und Brit-<br />

Pop eindrucksvoll ab. Coldplay<br />

lieben die fünf Londoner, was wenig verwunderlich<br />

ist, da der Bruder von Gitarrist Tim Buckland<br />

bei den Stadion-Superstars spielt. The Domino<br />

State haben mit ihnen das Hymnische und den<br />

Pop-Appeal gemein, beschreiten dennoch genug<br />

eigene Wege auf einem Album, das beständig<br />

wächst und hoffentlich nicht untergehen wird.<br />

����� �����<br />

Lange verfilzte Haare, verwaschene<br />

Batikhemden, ausgelatschte<br />

Sandalen? Mit diesen<br />

alten Hippie-Klischees haben<br />

Cloud Control nur wenig zu tun.<br />

Infectious Was das australische Quartett<br />

jedoch tief verinnerlicht hat, ist<br />

der legendäre Sound dieser endlosen 60er-Sommertage.<br />

Melodischer, naturverbundener Folk-<br />

Pop mit mehrstimmigem Harmoniegesang, instrumentalen<br />

Passagen und Schellenkranzgerassel.<br />

Mal malerisch-verträumt, mal psychedlisch<br />

abdriftend. Fans von sanften Indie-Folk-<br />

Helden können auch mit Cloud Control fliegen.<br />

The Breakers<br />

The Breakers<br />

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Eine dicke Lobeshymne von Labelboss,<br />

Produzent, Musiker<br />

(Bruce Springsteens E Street<br />

Band) und Schauspieler („The<br />

Sopranos“) Steven Van Zandt<br />

Wicked Cool prangt als Aufkleber auf dem<br />

Cover des dritten Albums der<br />

dänischen Rhythm‘n‘Blues-Truppe. Verweise zu<br />

Van Morrison, Smokey Robinson und den Rolling<br />

Stones werden darauf gegeben, die The Breakers<br />

aber gar nicht benötigen. Ihr authentischer, dynamischer<br />

Sound huldigt den guten alten Motown-Zeiten,<br />

Sänger Toke Nisted röhrt dazu wie<br />

der junge Rod Stewart: „Lighting the Soulfire“.<br />

Revelator<br />

Tedeschi Trucks Band<br />

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Der blonde Kalifornier Derek<br />

Trucks sieht aus wie ein junger<br />

Johnny Winter und gilt als weißes<br />

Wunderkind des Blues. Bereits<br />

mit neun Jahren spielte der Mu-<br />

Sony Classical sikersohn Gitarre. Der begnadete<br />

Slide-Gitarrist rockte bei den Allman<br />

Brothers und in der Band Eric Claptons und<br />

ist seit einem Jahr mit der elfköpfigen Tedeschi<br />

Trucks Band unterwegs. Deren erstes Album<br />

bietet einen groovigen, handwerklich souveränen<br />

Delta-Funk-Blues-Mix, bei dem der Bandboss<br />

jedoch zu stark in den Vordergrund steht. Stärkeres<br />

Teamplay hätte „Revelator“ gut getan.<br />

�musikmarkt<br />

Ein Vinyl-Veteran<br />

Der Wahl-Wolfsburger DJ Scott Bells im Interview<br />

Mondo Club, Stardust, Novum:<br />

Scott Bells ist seit 1995 Teil<br />

der Wolfsburger Clubszene<br />

und hat ein eigenes Label —<br />

mehr auf facebook.com/scott.<br />

bells. Heute noch houst er in<br />

diversen Großraumdiscos in<br />

Wolfsburg und Umgebung.<br />

Du hast die Anfänge, das Stardust und das<br />

Novum, miterlebt. Wie war das?<br />

Es war phantastisch in so einer Großraumdiscothek<br />

und es hat mich, bis ich dort 1995<br />

Resident wurde, die ganze Zeit über begleitet<br />

und inspiriert. Mittlerweile plane ich<br />

wieder ein Scott-Bells- und ein Chill-Out-<br />

Album, für das ich bereits zehn Songs habe,<br />

die ich auch veröffentlichen will.<br />

Scott Bells durchblickt<br />

Wolfsburger<br />

Nächte<br />

18�<strong>August</strong> <strong>2011</strong><br />

Wie siehst du die Wolfsburger Clubszene?<br />

Heute ist alles Mainstream geworden, die<br />

Nischen fehlen. Und die Clubs haben es heute<br />

auch nicht mehr so einfach, denn die<br />

Leute werden mit den Dingen konfrontiert,<br />

die sie ohnehin im Radio hören, und die DJs<br />

stellen ihren Mix heute ins Facebook. Man<br />

wird komplett mit Musik überlagert.<br />

Scheitern deswegen so viele regionale Clubs?<br />

Es ist ein grundsätzliches und vielleicht<br />

europaweites Problem, dass Clubs nicht<br />

mehr das zentrale Thema für junge Menschen<br />

sind. In Wolfsburg waren es die falschen<br />

Orte oder die Ideen fehlten. Doch<br />

diese Stadt hat Potential, mit den richtigen<br />

Konzepten würde einiges funktionieren.<br />

Inwieweit ist künstlerische Freiheit noch mit<br />

den Interessen der Zuhörer vereinbar?<br />

Die Technohochzeit ist lange vorbei und<br />

man muss sich auch anpassen. Ich finde es<br />

schlimm, wenn ein DJ sich nicht auf das<br />

Publikum einstellt und somit einen schlechten<br />

Job macht. Ich habe mir über die Jahre<br />

angeeignet, auf das Publikum einzugehen,<br />

und es macht mir Spaß, andere Musikrichtungen<br />

zu präsentieren. Sonst gibt es keine<br />

Herausforderung, gerade angesichts der<br />

technischen Möglichkeiten.<br />

Wieso ist elektronische Musik heute noch<br />

derart aktuell und erfolgreich?<br />

Sie ist rhythmisch und zum Tanzen sehr<br />

gut geeignet und deshalb wird sie, ähnlich<br />

wie Rock, immer ein fester Bestandteil<br />

der Musiklandschaft sein.<br />

Momentan geht der musikalische Trend<br />

allerdings in Richtung einer Verschmelzung<br />

der ursprünglichen Black Music und<br />

elektronischer Musik oder Housemusik. Es<br />

wird aber wieder kommerzieller und spaßiger<br />

auf dem Dancefloor werden.<br />

Wie wandelbar ist Technomusik noch?<br />

Mit den nun verfügbaren Geräten haben<br />

alle dieselben Möglichkeiten. Entsprechend<br />

unterscheidet sich die amerikanische Musik<br />

wenig von der Deutschen, obwohl die hier<br />

erfolgreichen DJs nur noch in den USA sind.<br />

Interview: Andrea-Mareike Fenner, Foto: Privat<br />

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