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Modulbereich Handeln MB H 2 Theorieprojekt - Heilpädagogische ...

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Basa- online, <strong>Theorieprojekt</strong> <strong>MB</strong> H 2, Prof. Dr. Arnold<br />

Darum sollte eine passende Theorie, in Anlehnung an Punkt 4 (es geht hier nur um die<br />

Praxisrelevanz) der obigen Aussage, sollte sie praxistauglich sein, möglichst auch alle<br />

bedeutsamen Aspekte des subjektiven Erlebens (incl. vorhandener Ressourcen) eines<br />

suchtkranken Menschen widerspiegeln.<br />

Bezogen auf die Beispiele ergeben sich z.B. folgende Kriterien im Hinblick auf positive<br />

Veränderungsmöglichkeiten (Ressourcen):<br />

Beispiel 1: Bewusstwerdung der Krankheit als solche; Einsicht in die Notwendigkeit von<br />

Hilfe; unbedingter Wille zur Gesundung; Gesundung der Beziehungssituation.<br />

Beispiel 2: unbedingter Wille zur Gesundung; Einsicht in die Notwendigkeit von Hilfe;<br />

soziale Integration; Klärung und Entwicklung der Identität; Entwicklung eines gesunden<br />

Selbstwertgefühls.<br />

Da jedoch eine reine Ressourcenorientierung nicht hinlänglich ist (keine eindeutige Auswahl<br />

möglich), suche ich weitere Anhaltspunkte.<br />

Obwohl sich Sucht in vielfältigen Erscheinungsformen darstellt, ist es vorab möglich,<br />

aufgrund der stoffgebundenen und der nichtstoffgebundenen Erscheinungsformen rein<br />

einseitig erklärende Theorien auszuklammern. Hierzu ein weiterer Ausflug in die<br />

Theorientheorie:<br />

Eine ausreichend erklärende Theorie sollte in der Lage sein, gesetzesartige Allaussagen zu<br />

treffen: „Es gibt also durchaus eine Unterscheidung in gesetzesartige und in akzidentielle<br />

Allaussagen. Die gesetzesartigen Allaussagen sind einer Ableitung fähig, welche Gründe für<br />

die zu beobachtete Eigenschaft angibt und erlaubt, auch für noch nicht beobachtete<br />

Einzelfälle unter anderer Randbedingungen eine Prognose zu erstellen. Allerdings hat diese<br />

Unterscheidung einen Nachteil: sie garantiert mitnichten die Wahrheit oder Richtigkeit der<br />

Theorie, sondern nur einen Vorteil in der Konkurrenz mit anderen Theorien.“ (Cernoch, S. 9;<br />

bezieht sich auf Karl Poppers „Logik der Forschung“).<br />

Daraus folgt, dass sich eine im Vergleich zu den anderen Theorien stimmigere Theorie z.B.<br />

durch die Anzahl der durch sie erklärten Gründe auszeichnet.<br />

Bezogen auf die angeführten Beispiele kann damit jegliche rein stoffgebundene Theorie<br />

zurück gestellt werden. Jedoch kann auch jede rein nichtstoffliche Theorie zurück gestellt<br />

werden, da die Abwesenheit des Suchtstoffes im Körper angegebenes Ziel beider Beispiele ist<br />

(Bsp. 1: „…das Leben nüchtern zu leben…“, Bsp. 2: Drogenentzugsstation als erste Station).<br />

Auch betonen beide Beispiele die Notwendigkeit sozialer Beziehung im Kontext der<br />

Rehabilitation.<br />

Baumgartner Jürgen, SS 09 15

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