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Modulbereich Handeln MB H 2 Theorieprojekt - Heilpädagogische ...

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Basa- online, <strong>Theorieprojekt</strong> <strong>MB</strong> H 2, Prof. Dr. Arnold<br />

von einem leeren, nichterfüllenden oder einengenden „hier“ (oder „ist“) nach einem<br />

Geborgenheit oder Unabhängigkeit vermittelnden, reichen, erfüllenden, befreienden „dort“<br />

strebt. Diese Suche nach dem „dort“ bedingt eine Flucht vor dem „hier“. Beides wird als<br />

durch eine Grenze getrennt erlebt, die überwunden werden soll. Der Versuch, diese Grenze zu<br />

überschreiten, gelingt besonders mit Rauschmitteln. Der Aufenthalt jenseits dieser Grenze<br />

bedeutet für den Betroffenen in der ersten Zeit einen Exzess, manchmal eine Extase. (Vgl.<br />

Dörner in Tretter 1998: S. 126).<br />

Diese Beschreibung verdeutlicht die Zentralität von Umweltbezügen. Diese ausgewählten<br />

Umweltbezüge haben ein übergeordnetes Gewicht und unterdrücken andere Umweltbezüge.<br />

„Damit wird die Grundidee eines gestörten Umweltbeziehungsgleichgewichtes als ein<br />

Basisaspekt der Ökologie der Sucht sehr deutlich“ (Tretter 1998: S. 126).<br />

Eine weitere, ergänzende Beschreibung des Wesens der Sucht kann mittels der sechs<br />

diagnostischen Kriterien des ICD 10 Kap. V erfolgen. Diese benennen körper-, verhaltens-<br />

und kognitionsbezogene Merkmale der Sucht. (z.B.: Entzugssyndrom und<br />

Toleranzentwicklung, Starker Wunsch oder Zwang zum Konsum, Vernachlässigung von<br />

Interessen ).<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Phänomen „Sucht“ nicht eindimensional zu<br />

erfassen ist; eine gründliche Herangehensweise erfordert die Einbeziehung ganzheitlicher<br />

Überlegungen. Somit wird eine effektive Interventionsstrategie diese Aspekte berücksichtigen<br />

müssen. Dazu bedarf es einer Interventionsform, die über die Person als handelndes/<br />

behandeltes Objekt hinausgeht: Die systemische Therapie.<br />

3.2 Systemische Therapie in der sozialen Arbeit<br />

. Im Rahmen der SpFh ist das systemische Arbeiten das klassische Anwendungsgebiet für<br />

systemische Intervention in der sozialen Arbeit. (HERWIG- LEMPP 2002: S. 39). Um jedoch<br />

eine Einengung auf die Familientherapie zu vermeiden, verweise ich auf das Systemschema<br />

von Uri Bronfenbrenner (Mikro-, Meso-, Makro- und Exosystemebene. Vgl.: Ritscher 2005:<br />

S. 77), das sozialen Systeme auf allen Ebenen erfasst. Hierin entspräche auf das<br />

Familiensystem begrenzte Intervention lediglich dem Mikrosystem des Klienten.<br />

Baumgartner Jürgen, SS 09 17

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