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PRAXIS HALTUNG<br />
Blitzeblank und ultrarein oder darf es ruhig ein wenig<br />
dreckig sein? Diese Frage stellt sich Reitern wie Stallbetreibern,<br />
wenn der alljährliche Frühjahrsputz ansteht.<br />
Keimfreiheit wie auf der Intensivstation eines<br />
Krankenhauses ist dabei im Pferdestall weder erreichbar<br />
noch sinnvoll. „Solange sie nicht überhandnehmen,<br />
steckt ein gesundes Pferd Umweltkeime locker weg“, beruhigt<br />
Dr. Klaus Banzhaf, der den zur Tierseuchenkasse Baden-<br />
Württemberg gehörenden Pferdegesundheitsdienst Aulendorf<br />
leitet. „Die Keime können höchstens dann zum Problem<br />
werden, wenn das Immunsystem des Tieres stark geschwächt<br />
ist.“<br />
Was den Pferdehalter allerdings nicht von der Pflicht entbindet,<br />
die Ausbreitung der vorhandenen und das Dazukommen<br />
weiterer Keime bestmöglich zu verhindern. Doch wo<br />
verläuft die Grenze zwischen „unbedenklich“ und „krankmachend“,<br />
zwischen „gerade noch tolerierbar“ und „zu viel“?<br />
Eine schwierige Frage, denn wissenschaftlich fundierte<br />
Grenzwerte gibt es nicht. Fest steht aber, dass man seine Pferde<br />
einem sträflichen Risiko aussetzt, wenn man die Sauberkeit<br />
im Stall vernachlässigt. In Dreck lauern Viren, Bakterien<br />
und sonstige Krankheitserreger, die von Atemwegs- über Magen-<br />
und Darm- bis zu Huferkrankungen ein ganzes Bataillon<br />
an Gesundheitsproblemen nach sich ziehen können.<br />
Täglich die Boxen misten und, auch wenn es mühsam ist,<br />
Paddocks, Ausläufe und Weiden abäppeln, lautet deshalb<br />
eine der maßgeblichen Regeln. Auf den folgenden Seiten finden<br />
Sie die wichtigsten Tipps für ein reines Stall-Gewissen. ><br />
FOTO: PRIVAT<br />
UNSER EXPERTE<br />
Dr. Klaus<br />
Banzhaf<br />
ist Leiter des<br />
Pferdegesundheitsdienstes<br />
Aulendorf, der<br />
zur Tierseuchenkasse Baden-Württemberg<br />
gehört.<br />
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REITER REVUE INTERNATIONAL 4/<strong>2017</strong> 61