MAUENSEE WELLEN - Gemeinde Mauensee

Der Lindenbaum
. . . und seine Blüten
Wenn man jetzt einen ausgedehnten Abendspaziergang
macht, hat man vielleicht das Glück und kommt unter
einer Linde vorbei. Früher dominierten die Linden zu-
sammen mit den Ulmen, Eschen und Eichen unsere
Mischwälder. Doch nicht nur die wechselnden Umweltbedingungen,
sondern auch der Mensch hat die Verbreitung
der Linde wesentlich beeinflusst.
Lindenblüten und Bienen
Die Linde bildet Dolden mit 5 bis 7 einzelnen Blüten.
Diese Dolden verfügen über ein charakteristisches
Tragblatt. Täglich produzieren diese Blüten mehrere
Mikroliter Nektar.
Die Linde gehört zu jenen 80% der Nutz- und Zierpflanzen,
die fremdbestäubt werden müssen. Für 80%
dieser Bestäubung ist die Honigbiene verantwortlich.
Für die einen mag sie bloss ein lästiges, stechendes
Insekt sein. Für die andern ist die Biene ein interessantes
Geschöpf. Sie lebt in einem hochsozialen und bestens
organisierten Staat. Das Bienenvolk besteht immer aus
einer Königin, 20‘000 bis 50‘000 Arbeiterinnen und einigen
Hundert Männchen, den Drohnen.
Während die Königin bis zu 2‘000 Eier pro Tag legt,
reinigen die Arbeiterinnen, je nach Alter die Wabenzellen
und den Stock, sorgen als Ammen für den Nachwuchs,
bewirtschaften das Lager und sorgen gleichzeitig für
eine konstante Temperatur im Stock. Mit 14 Tagen
sind bei den Bienen die Wachsdrüsen am Hinterleib
voll entwickelt. Für die nächsten 3-4 Tage sind sie
Baumeisterinnen. Die Waben eines Bienenvolkes sind
wahre Kunstwerke. Anschliessend werden die Arbei-
terinnen in den Wachsdienst am Eingang versetzt. Erst
ab dem 22. Tag fliegen die Bienen aus und suchen
Nektar, Pollen und Honigtau.
Die Drohnen sind die einzigen Männchen im Volk.
Sie können sich nicht selber ernähren. Auch für den
Wachdienst sind die Drohnen ungeeignet, da ihnen
der Stachel fehlt. Ihre Hauptaufgabe besteht darin,
die Königin während des Hochzeitfluges zu besamen.
Dieser Flug endet für die Drohnen tödlich.
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Für die Bienen sind die Lindenblüten ein gefundenes
Fressen in einer trachtarmen Zeit. Manche Sammlerinnen
haben bereits nach dem Besuch von 10 Blüten eine
gefüllte Honigblase und können heimfliegen. Damit ist
für die Bienen noch ungefähr 4 Wochen lang der Tisch
reichlich gedeckt.
Lindenhonig
Wie gesagt gibt es den Lindenblütenhonig und den
Lindenhonig. Für den Lindenblütenhonig sammeln die
Bienen den Nektar. Er ist weiss und der Geruch kann
kräftig sein und an Menthol erinnern. Spricht der Imker
von Lindenhonig, so meint er den Honig aus dem
Nektar und dem Honigtau der Pflanze. Dies ist eine sehr
süße Honigsorte mit einem fruchtigen Geschmack.
Bedenkt man, dass eine Biene weniger als ein Gramm
wiegt, kann sie logischerweise nur einen Bruchteil ihres
Gewichts durch die Luft transportieren. Für 500 g Honig
muss eine Biene zwischen 1,5 und 2,5 Millionen Blüten
befliegen.
Der Honig ist ein Geschenk der Natur. Mit den über
190 Nährstoffen ist der Honig ein sehr gesundes
Nahrungsmittel und gleichzeitig ein Heilprodukt. Honig
wirkt desinfizierend, nervenberuhigend und wird auch
bei fiebrigen Erkrankungen und Nervosität eingesetzt
und unterstützt das schwache Herz.
Versuchen Sie doch mal ein ganz einfaches Hausmittel
gegen Einschlafstörungen.
Vor dem Einschlafen warme Milch mit Lindenblütenhonig
mischen. Linde beruhigt und kann die Wirkung
über die Botenstoffe der Milch noch steigern. Das
schmeckt ganz ausgezeichnet.