bei WILLI die Bühne in Bruchsal Samstag 26 ... - Landfunker.de
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Kurztipps<br />
54 <strong>WILLI</strong> 2009<br />
Buch Buch<br />
Wir kommunizieren<br />
Runter kommen<br />
uns zu To<strong>de</strong><br />
sie immer!<br />
Ke<strong>in</strong>e Fahrt <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Stadtbahn, ohne dass<br />
nicht m<strong>in</strong><strong>de</strong>stens drei Handys kl<strong>in</strong>geln: man<br />
fragt sich, wie <strong>die</strong> Welt nur ohne Mobiltelefon<br />
lebte. Da<strong>bei</strong> ist <strong>die</strong> Erfi ndung kaum mehr<br />
als 30 Jahre alt - 1973 führte Mart<strong>in</strong> Cooper<br />
<strong>in</strong> Manhattan das erste Telefonat. Dass<br />
das Gerät e<strong>in</strong> Kilo wog und nur 20 M<strong>in</strong>uten<br />
durchhielt, war Nebensache - <strong>die</strong> Erfi ndung<br />
war gemacht, und seit <strong>de</strong>m Boom <strong>de</strong>r letzten<br />
Jahre ist das »Portable«, wie unsere französischen<br />
Freun<strong>de</strong> sagen, omnipräsent.<br />
Dies wie<strong>de</strong>rum hat zu e<strong>in</strong>er verschobenen<br />
Wahrnehmung geführt. Konnte man nämlich<br />
noch vor kurzem <strong>die</strong> eigene Wichtigkeit<br />
durch <strong>de</strong>n Besitz e<strong>in</strong>es Handys betonen, so<br />
wird heute <strong>de</strong>r benei<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>n Verzicht<br />
leisten kann - o<strong>de</strong>r will. Wenn man es<br />
nämlich recht be<strong>de</strong>nkt, hängen wir alle an <strong>de</strong>r<br />
kurzen elektronischen Le<strong>in</strong>e. Da<strong>bei</strong> übersehen<br />
wir leicht, dass <strong>de</strong>r Segen <strong>de</strong>r ständigen<br />
Erreichbarkeit uns zu mo<strong>de</strong>rnen Sklaven<br />
macht. Denn neben <strong>de</strong>m Handy s<strong>in</strong>d auch<br />
E-Mail, YouTube & Co. Nicht nur Segen, son<strong>de</strong>rn<br />
oft genug auch Fluch. Nur wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong><br />
Schattenseiten von <strong>de</strong>n meisten Zeitgenossen<br />
gar nicht mehr wahrgenommen.<br />
Hier nun setzt Gerald Groß an, <strong>de</strong>r <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
lesenswerten Buch <strong>die</strong> Auswirkungen<br />
beleuchtet, <strong>die</strong> all <strong>die</strong> schönen technischen<br />
Möglichkeiten auf unsere Sicht <strong>de</strong>r Welt<br />
haben - und nicht zuletzt auf unsere Privatsphäre.<br />
Wer möchte sich schon gerne <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
pe<strong>in</strong>lichen Situation fi lmen lassen, um das<br />
Missgeschick später im Internet sehen zu<br />
können. Und das s<strong>in</strong>d noch <strong>die</strong> harmloseren<br />
Späße.<br />
Gerald Groß gelang mit se<strong>in</strong>em überraschend<br />
unterhaltsamen Buch e<strong>in</strong> fun<strong>die</strong>rter<br />
Blick <strong>in</strong> <strong>die</strong> Welt <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Kommunikation<br />
- und <strong>die</strong> zughörigen Risiken. Das Buch<br />
ist aber nicht nur unterhaltsam und <strong>in</strong>formativ,<br />
son<strong>de</strong>rn auch lehrreich. Immerh<strong>in</strong> kommt<br />
man <strong>in</strong>s Grübeln - und schreibt zum nächsten<br />
Geburtstag <strong>de</strong>r Freund<strong>in</strong> vielleicht mal wie<strong>de</strong>r<br />
e<strong>in</strong>en Brief und ke<strong>in</strong>e SMS. Die Sensation<br />
wäre perfekt...<br />
Gerald Groß: Wir kommunizieren uns zu To<strong>de</strong>.<br />
Ueberreuter Verlag Wien, 208 Seiten, gebun<strong>de</strong>n<br />
mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-8000-<br />
7383-2, 19.95 Euro.<br />
Heiko P. Wacker<br />
2006 unternahmen 65,7 Millionen Bun<strong>de</strong>sbürger<br />
e<strong>in</strong>e Flugreise <strong>in</strong>s Ausland - gerechnet<br />
auf <strong>die</strong> Gesamtbevölkerung war somit<br />
<strong>de</strong>r größte Teil <strong>de</strong>r Nation zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st kurzfristig<br />
<strong>in</strong> <strong>de</strong>r Luft. Was eigentlich gar nicht so<br />
übel ist, wären doch sonst <strong>die</strong> Schlangen vor<br />
<strong>de</strong>r Ampel o<strong>de</strong>r <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Bäckerei noch länger.<br />
An<strong>de</strong>rerseits fi n<strong>de</strong>n sich eben <strong>die</strong>se Schlangen<br />
am Flughafen wie<strong>de</strong>r, hat doch nicht<br />
zuletzt <strong>die</strong> Paranoia <strong>de</strong>r Sicherheitsfanatiker<br />
dafür gesorgt, dass man zuweilen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Luft<br />
gehen möchte, bevor man <strong>in</strong> <strong>die</strong> Luft gehen<br />
darf. Bezeichnen<strong>de</strong>rweise und aus gutem<br />
Grund wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Sicherheitspersonal am<br />
Frankfurter Flughafen kürzlich e<strong>in</strong> höfl icheres<br />
Benehmen nahe gelegt …<br />
Was hilft: Lesestoff ! Echte, gute Fachliteratur,<br />
<strong>die</strong> erklärt, wie das da oben am Himmel alles<br />
funktioniert. O<strong>de</strong>r eben nicht. Was man tun<br />
und was man lassen soll. Wie man heil rauf-<br />
und heil wie<strong>de</strong>r runterkommt. Wie das mit<br />
<strong>de</strong>n billigen Tickets und <strong>de</strong>m Buchen funktioniert.<br />
Und überhaupt. Zu fi n<strong>de</strong>n ist das <strong>in</strong><br />
Hans Kantereits nicht ganz ernst geme<strong>in</strong>ten<br />
Ratgeber, <strong>de</strong>r sich mit se<strong>in</strong>en knapp 100 Seiten<br />
zum<strong>in</strong><strong>de</strong>st für Kurzstrecken als Bordlektüre<br />
eignet, und mit se<strong>in</strong>en gelegentlichen<br />
<strong>in</strong>haltlichen Konfusionen e<strong>in</strong>en schönen<br />
Spiegel <strong>de</strong>r nur sche<strong>in</strong>bar majestätischen<br />
Wirklichkeit am Himmel darstellt. E<strong>in</strong> fl ottes<br />
Büchle<strong>in</strong> für fl otten Lesespaß zwischendurch.<br />
Wer schnell reisen will hat nämlich erstaunlich<br />
oft seeehr viel Wartezeit…<br />
Hans Kantereit: Runter kommen sie immer!<br />
Das Buch, das Sie brauchen, bevor Sie <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Luft gehen. Lappan Verlag Ol<strong>de</strong>nburg, 96 Seiten,<br />
fester E<strong>in</strong>band, ISBN 978-3-8303-3158-<br />
2, 9.95 Euro.<br />
Heiko P. Wacker<br />
CD<br />
Billy Talent -<br />
III<br />
Das erste Album war e<strong>in</strong> funkensprühen<strong>de</strong>r,<br />
wil<strong>de</strong>r Trip, e<strong>in</strong> freundschaftlicher Schlag <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />
Magengrube. Das Zweitwerk dann <strong>die</strong> überraschen<strong>de</strong>,<br />
wenn auch gelungene H<strong>in</strong>kehr zur<br />
glatteren Produktion und eher unterschwelligen<br />
als frontalen Wutattacken. »III« ist ganz<br />
bestimmt ke<strong>in</strong> Teenie-Wohlfühl-Rock Album<br />
gewor<strong>de</strong>n, dazu s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> meisten Songs viel zu<br />
düster und nach<strong>de</strong>nklich. Billy-Talent-Fans alter<br />
Schule mag es zu glattgebügelt kl<strong>in</strong>gen, allerd<strong>in</strong>gs<br />
beziehen e<strong>in</strong>ige Songs aus <strong>de</strong>m Hochglanz-Sound<br />
auch e<strong>in</strong>e ganz eigene, spannen<strong>de</strong><br />
Stimmung. Dennoch ist »III« das bisher enttäuschendste<br />
Album <strong>de</strong>r Band vor allem aber<br />
darum, weil <strong>die</strong> Hitdichte im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />
durchgängig grandiosen Vorgängern <strong>de</strong>utlich<br />
gesunken ist.<br />
Buch<br />
Urlaub<br />
mit Papa<br />
Es sollte e<strong>in</strong> entspannter Ar<strong>bei</strong>tsurlaub wer<strong>de</strong>n:<br />
Christ<strong>in</strong>e (45) und Dorothea (40) wollen<br />
für e<strong>in</strong> paar Tage nach Nor<strong>de</strong>rney, um ihrer<br />
Freund<strong>in</strong> Marleen <strong>bei</strong> <strong>de</strong>r Renovierung ihrer<br />
Kneipe zu helfen. Doch dann wird Christ<strong>in</strong>e<br />
von ihrer Mutter dazu verdonnert, ihren Vater<br />
(73) mit <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Urlaub zu nehmen. Die H<strong>in</strong>reise<br />
br<strong>in</strong>gt <strong>die</strong> <strong>bei</strong><strong>de</strong>n Frauen bereits an <strong>de</strong>n<br />
Rand e<strong>in</strong>es Nervenzusammenbruchs. Kaum<br />
auf <strong>de</strong>r Insel angekommen, übernimmt er das<br />
Zepter auf <strong>de</strong>r Baustelle. Es kommt jedoch<br />
noch schlimmer, als Papa Gisbert von Meyer<br />
kennenlernt. Der Inselreporter ist ihm sofort<br />
sympathisch. Folglich fi n<strong>de</strong>t He<strong>in</strong>z es ganz<br />
<strong>in</strong> Ordnung, dass <strong>de</strong>r Schreiberl<strong>in</strong>g Christ<strong>in</strong>e<br />
aufs Heftigste umwirbt. Zumal ihm Meyer<br />
nicht so gefährlich ersche<strong>in</strong>t wie Johann<br />
Thiess, <strong>de</strong>r mysteriöse Gast <strong>in</strong> Marleens Pension,<br />
<strong>de</strong>r Christ<strong>in</strong>e mit se<strong>in</strong>en sanften Augen<br />
völlig aus <strong>de</strong>r Fassung br<strong>in</strong>gt. Gisbert hat<br />
erfahren, dass <strong>die</strong> Polizei auf <strong>de</strong>n Nordsee<strong>in</strong>seln<br />
nach e<strong>in</strong>em Heiratsschw<strong>in</strong>dler fahn<strong>de</strong>t.<br />
Mithilfe von Papas neuen Freun<strong>de</strong>n Carsten<br />
(72), Kali (75) und Onu (63) soll nun Johann<br />
zur Strecke gebracht wer<strong>de</strong>n<br />
Dora Held:Urlaub mit Papa,<br />
ISBN 9783423246415, 12 EURO<br />
<strong>WILLI</strong> verlost von <strong>die</strong>sem vorgestellten<br />
Buch 4 Exemplare. Wer sich schnell bis<br />
zum 15. September unter <strong>de</strong>m Stichwort:<br />
»Urlaub mit Papa« <strong>bei</strong><br />
<strong>in</strong>fo@willi-onl<strong>in</strong>e.<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r per Post mel<strong>de</strong>t,<br />
kann gew<strong>in</strong>nen.<br />
<strong>WILLI</strong>, Ted 6, 76646 <strong>Bruchsal</strong><br />
CD<br />
The 69-Eyes -<br />
Back <strong>in</strong> Blood<br />
Nach <strong>de</strong>n <strong>bei</strong><strong>de</strong>n letzten Alben von The 69<br />
Eyes, »Angels« und »Devils«, hätte man <strong>die</strong><br />
F<strong>in</strong>nen fast abschreiben können. Hochglanzpolierter<br />
Gothicmetalrock, recht durchschnittlich,<br />
ohne richtig viel Leben. Die Vampire aus<br />
Hels<strong>in</strong>ki zehrten immer noch von <strong>de</strong>m grandiosen<br />
»Blessed be«-Album, von <strong>die</strong>sem Album<br />
stammen<strong>de</strong> Über-Hits wie »Brandon Lee« s<strong>in</strong>d<br />
bereits Klassiker <strong>de</strong>s Genres. In Los Angeles<br />
wur<strong>de</strong> das neue Werk »Back In Blood« e<strong>in</strong>gezimmert,<br />
<strong>de</strong>r Erfolg könnte durchschlagen<strong>de</strong>r<br />
nicht se<strong>in</strong>. »Back In Blood« ist nicht weniger<br />
als e<strong>in</strong> Meilenste<strong>in</strong> <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Gothic Hard<br />
Rock, da<strong>bei</strong> achtet <strong>die</strong> Band darauf, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Stücke nicht zu überla<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>r Song<br />
ist unverkennbar The 69 Eyes, aber mal Rock<br />
(»Dead Girls Are Easy« - was für e<strong>in</strong> sensationeller<br />
Rausschmeißer!) mal Gothic Metal (Songs<br />
wie »Night Watch«, »Lips Of Blood« o<strong>de</strong>r »Eternal«<br />
wären auch auf »Blessed Be« absolute<br />
Highlights). Ganz großes K<strong>in</strong>o!