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NICHT ALLES WISSEN, ABER VIEL KÖNNEN Absolventen sind die Zukunft der Unternehmen A ls Festredner an der Nachmittagsfeier sprach Ahrendt Gruben (Bild): „Man muss nicht alles wissen, aber man soll etwas können“, meinte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schwarzwald-Baar. In den Absolventen sah er die „versammelte Zukunft des Kreises“ und die Zukunft der Unternehmen in der Region vor sich. „Sie sind im Vorteil“, bescheinigte er ihnen, da sie bereits gelernt hätten, im Team zu arbeiten. An Direktor Sommer gerichtet meinte Gruben: „Ohne Sie wäre die Berufsakademie nicht das, was sie ist“. P R E I S E F Ü R D I E B E S T E N Zum ersten Mal erhielten die Kursbesten aus 12 Studiengängen (s. Tabelle u.) eine Auszeichnung. Darüber hinaus wurden sechs Diplomarbeiten prämiert. Zu den Glücklichen zählten Maria Hansel, Angelika Schuler und Matthias Schlotter aus dem Studienbereich Sozialwesen. Die drei besten Arbeiten im Studienbereich Wirtschaft schrieben Emanuel Wiehler (WI), Christine Thieringer (IN) und Daniel Kreter KURSBESTE AUF EINEN BLICK (BK). Die Freude über die Dotierung von je 600, 400 und 250 Euro war entsprechend. Gestiftet wurden die Preise von der Bezirksvereinigung der Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreis Rottweil/ Tuttlingen. Der Vorstand der Volksbank Donau-Neckar, Guntram Leibinger, selbst BA‘ler, und Landrat Heim gratulierten den für ihre Diplomarbeit Ausgezeichneten im Sozialwesen Angelika Schuler, Maria Hansel und Matthias Schlotter im Beisein von Prof. Sommer. (v.l.) Studiengang Absolvent/in Einrichtung / Firma Banken und Bausparkassen Steffen Mangelsdorf Landesbank Baden-Württemberg Martina Schwedt Volksbank Donau-Neckar, Tuttlingen Industrie Anna Kis Stiftung Liebenau, Meckenbeuren Julia Mank Nycomec GmbH, Konstanz Sandra Martin Diehl BGT Defence, Überlingen Christine Thieringer Helmut Hechinger, Villingen-Schwenningen International Business Dorothee Günther EADS Deutschland, Friedrichshafen Johanna Stockinger Alcan Singen Mittelständische Wirtschaft Martin Scheibe Ruch Novoplast, Oberkirch Steuern und Prüfungswesen Stefanie Birgit Friederich ATS Allg. Treuhand Braun + Partner, Balingen Christoph Kalmbach Bäppler, Volz, Fehrenbach, Loßburg Christian Zimmermann RWT Reutlinger Wirtschafts-Treuhand Wirtschaftsinformatik Tim Karcher Hansgrohe, Schiltach Patrick Rupp DATEV, Nürnberg Emanuel Wiehler EADS Deutschland, Friedrichshafen Jugend-, Familien- und Sozialhilfe Matthias Schlotter Stadt Dornstetten Soziale Arbeit im Gesundheitswesen Tamara Steininger AOK Baden-Württemberg / Altenhilfe Hauptverwaltung Stuttgart Soziale Arbeit in Bildung und Beruf Angelika Schuler Christliches Jugenddorfwerk Deutschland Soziale Arbeit mit behinderten Menschen Johanna Bolz Oberschwäbische Werkstätten für Behinderte, Eva-Maria Huchler Ravensburg Soziale Arbeit mit psychisch Kranken und Suchtkranken Sabrina Wurdak Landratsamt Tuttlingen Sozialwirtschaft Lena Schönenberger St. Josefshaus Herten, Heim für geistig Behinderte, Rheinfelden
DIREKTOR SOMMER AUF DEM RAKETENSTUHL Was bringt die Zukunft? - Zukunftstag in der Region gab Antworten D ie Reise in die Zukunft beginnt im Dunkeln. Es erklingt die Titelmelodie der Fernsehserie »Raumschiff Enterprise«. Eine Stimme zählt einen Countdown herunter. Von Nebel umhüllt erscheint Direktor Prof. Dr. Sommer auf einem »Raketenstuhl«. Mit einer derartigen »Maschine« wollte bereits im 15. Jahrhundert der chinesische Mandarin Wang Lu ins Weltall reisen. So effektvoll in Szene gesetzt startete der »Zukunftstag der Region« vor rund 700 Besuchern in der Neuen Tonhalle in Villingen. Nicht das »Nach uns die Sintflut« der Madame Pompadour, sondern ein optimistisches »Nach uns die Zukunft« war das Motto. »Wir wollen schauen, welche Chancen sich aus zukünftigen Entwicklungen ergeben können«, formulierte Prof. Sommer das Tagesprogramm, das insgesamt neun Vorträge von sehr unterschiedlichen Gastrednern aufzubieten hatte. Dementsprechend weit spannte sich der Bogen der Themenfelder, die sich an den Megatrends des 21. Jahrhunderts, die John Naisbitt schon in den 80er-Jahren ausgemacht hatte, orientierten: Bildung, Informationstechnologie, Globalisierung, Umweltpolitik, Gesundheit sowie der Aufstieg der Frauen zählten dazu. An diesem Tag wollte man jedoch »nicht die Zukunft vorhersehen, sondern einen Beitrag dazu leisten, sich auf die Zukunft vorzubereiten«, umschrieb Prof. Dr. Stefan Stoll. Dabei, so machte der Leiter des Studiengangs Wirtschaftsinformatik und Initiator des Zukunftstages in einem anschaulichen Einführungsvortrag deutlich, gehe es nicht um »Kaffeesatzleserei« oder exakte Zeitpunktvorhersagen, sondern um das Erkennen von Mustern und Wellen: »Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie neigt dazu, sich zu reimen«, zitierte er Mark Gaby Hauptmann beleuchtete amüsant-ironisch den Aufstieg der Frauen mit Zukunft für den Mann. Twain. Bei der Einschätzung solcher Zyklen, Wellen und Trends spiele Wissen »eine herausragende Rolle«, wie Stefan Stoll feststellte. Nicht nur das Erkennen, sondern auch das Aufbrechen von Mustern kann für den Erfolg eines Unternehmens auf dem Markt der Zukunft wichtig sein, wie Stoll deutlich machte. Er warnte vor einem zunehmenden 'Karaoke-Kapitalismus': Alle singen das gleiche Lied nach. Statt die bereits Erfolgreichen nachzuäffen, entwickeln aber ideenreiche Innovatoren neue Geschäftsmodelle, die die alten verdrängen. »Ideen, Kreativität, Wissen sind wesentlich für neues wirtschaftliches Wachstum«, stellte Prof. Stoll fest. Nach dem flotten Einstieg von Sommer und Stoll erörterte Staatssekretär Dietrich Birk vom Wissenschaftsministerium die Ziele der Bildungs- und Forschungspolitik im Lande. »Als rohstoffarmes Land investiert Baden-Württemberg in die Köpfe der Menschen, um im globalen Wettbewerb zu bestehen«, konstatierte der Landespolitiker. Die Initiatoren des Zukunftstages Prof. Dr. Stefan Stoll und Prof. Dr. Ulrich Sommer mit den Referenten Sylvia Kotting-Uhl, Prof. Dieter Kempf, Frithjof Finkbeiner und Kurt Kammerer. Detaillierte Einblicke in die Unverzichtbarkeit der Informationstechnologien im weltweiten Geschäft erläuterten Hans-Jörg Hager, Vorstandsvorsitzender des Logistikunternehmens Schenker Deutschland, und Wirtschaftsingenieur Kurt Kammerer, Chef einer Softwarefirma in USA. Als überzeugter Verfechter des Mittelstands trat Prof. Dieter Kempf, Steuerberater und Vorstandsvorsitzender der DATEV eG, mit seinen Erläuterungen zu »Mittelstand-Mittelmaß-Mittelpunkt« auf. Der Vortrag von Aesculap-Chef Prof. Dr. Michael Ungethüm machte deutlich, dass die Besonderheit der medizintechnischen Branche in der Vielfalt neuer Technologien liege. Einen Appell an das ökologische Gewissen richtete Frithjof Finkbeiner, Unternehmer und Koordinator der »Global Marshall Plan Initiative«, die sich für eine faire Gestaltung der Globalisierung stark macht. Mit einem Feuerwerk an Anregungen sowie beeindruckenden Zahlen und Fakten verstand es der »Aufklärer in Sachen Globalisierung« in faszinierender Weise die Probleme aufzureißen. Ähnlich die bündnisgrüne Bundestagsabgeordnete Sylvia Kotting-Uhl. Sie richtete den Blick auf die vom Menschen verursachten Folgen des Klimawandels und mögliche Lösungen. »Wenn jeder so leben würde wie wir Europäer, bräuchten wir drei Planeten, wenn wie die Amerikaner, sogar fünf.« Beide plädierten für die Übertragung öko-sozialer Marktwirtschaft weltweit. Journalistin und Buchautorin Gaby Hauptmann servierte in brillanter Sprache, wohl recherchiert ihre feuilletonistischbissigen Betrachtungen zum Thema »Die Zukunft ohne Mann - der Mann ohne Zukunft«. Trotz etlicher Seitenhiebe aufs vermeintlich starke Geschlecht und der Hervorhebung weiblicher Leistungen, Fähigkeiten und Qualitäten gab sie beiden Geschlechtern dennoch die Chance für eine gemeinsame Zukunft.
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