Anlagen - Breitbandkompetenzzentrum Thüringen
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6. Zusammenfassung<br />
28<br />
Die derzeitige Situation der Breitbandversorgung in <strong>Thüringen</strong> ist nicht befriedigend.<br />
Lediglich etwa 77 % der privaten Haushalte können Datenübertragungsgeschwindigkeiten<br />
von mindestens 2 MBit/s nutzen. Sowohl diese Situation als auch die<br />
wachsende Bedeutung des Internets beim Informationsaustausch erfordern ein<br />
rasches Gegensteuern.<br />
Eine zügige bedarfsgerechte, möglichst flächendeckende Breitbandversorgung in<br />
<strong>Thüringen</strong> ist vorrangig eine Aufgabe der Telekommunikationsunternehmen. Da<br />
gerade dünn besiedelte Räume kaum wirtschaftlich mit schnellen<br />
Internetverbindungen ausgestattet werden können, ist – flankierend zu den<br />
Aktivitäten der Telekommunikationsunternehmen - staatliches Handeln erforderlich.<br />
Das flankierende staatliche Handeln ist grundsätzlich darauf auszurichten, möglichst<br />
zügig eine bedarfsgerechte, möglichst flächendeckende Grundversorgung<br />
(mindestens 2 MBit/s) zu erreichen und dabei die knappen finanziellen Ressourcen<br />
möglichst effektiv einzusetzen. Zu beachten ist dabei der Vorrang eines nachhaltigen<br />
Ausbaus, sodass eine mögliche Breitbandversorgung mit höheren<br />
Datenübertragungsgeschwindigkeiten durch die Sicherung einer Grundversorgung<br />
technisch nicht behindert wird.<br />
Dieser grundsätzlichen Ausrichtung entsprechend, sollen – sofern durch Ausbauvorhaben<br />
der Telekommunikationsunternehmen noch nicht erreicht - zunächst Orte<br />
mit zentralörtlicher Bedeutung bedarfsgerecht, möglichst flächendeckend versorgt<br />
werden. Innerhalb der zentralen Orte wird die Grundversorgung zunächst in<br />
Oberzentren, dann in Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums, dann in<br />
Mittelzentren und schließlich in Grundzentren sichergestellt. In konzentrischen<br />
Kreisen um die zentralen Orte werden auch die anderen Orte in <strong>Thüringen</strong> versorgt,<br />
wobei Orte mit geringen Einwohnerverlusten vorrangig gegenüber Orten mit hohen<br />
Einwohnerverlusten zu versorgen sind. Anzustreben ist, die Grundversorgung mit 2<br />
MBit/s bis 2015 bedarfsgerecht, möglichst flächendeckend abzuschließen.<br />
Parallel zur Sicherung einer Grundversorgung in zentralen Orten sollen wichtige<br />
Wirtschaftsstandorte (Industriegroßstandorte, Industrieflächen mit regionaler<br />
Bedeutung, Gründer- und Technologiezentren sowie Standorte außeruniversitärer<br />
Forschungseinrichtungen) mit einer technisch anspruchsvollen und zukunftsfähigen<br />
Versorgung versehen werden.<br />
Zur schnellstmöglichen, gleichzeitig kostengünstigen Sicherung der Grundversorgung<br />
sind alle technischen Datenübertragungstechniken zu nutzen. Im Übrigen ist<br />
das Optimierungspotenzial auszuschöpfen, das sich durch Gemeindegrenzen<br />
überschreitendes Handeln ergibt.<br />
Perspektivisch können die Bedarfe an Datenübertragungsraten vor allem durch<br />
Glasfaserleitungen gedeckt werden, die auch aus ökologischen Gründen Vorteile<br />
gegenüber anderen Datenübertragungstechniken aufweisen. Deshalb ist langfristig<br />
ein flächendeckendes Glasfasernetz in <strong>Thüringen</strong> aufzubauen, das<br />
Datenübertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 50 MBit/s ermöglicht und<br />
Masterplan�Breitbandinfrastrukturausbau�<strong>Thüringen</strong>�