Forschungsbericht 2010 | 2011 - ifw Jena
Forschungsbericht 2010 | 2011 - ifw Jena
Forschungsbericht 2010 | 2011 - ifw Jena
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Thermisches Fügen von dünnwandigen Strukturbauteilen<br />
mit niedrig schmelzenden Zusatzwerkstoffen<br />
Ansprechpartner: Dipl.-Ing. (FH) T. Ebersbach, tebersbach@<strong>ifw</strong>-jena.de<br />
Projektpartner: Hochschule Lausitz (FH), Senftenberg<br />
Zuwendungsgeber: FOSTA e. V. | Stiftung Stahlanwendnungsforschung<br />
Projektnummer: P777 / 05 / 2008 / S24 / 10141 / 07<br />
Bild 1: ZnAl4-Lot im gelöteten Zustand | Bild 2: Makroschliff der Bördelnaht am 1.4509 | Bild 3: Überlappnaht der Verbindung Dx56 + Z mit<br />
Bondal gelötet mit ZnAl4 | Bild 4: Zugproben der VerbindungDX56 + Z + ZnAl4 nach 90 Zyklen im Salzsprühnebeltest<br />
Aufgabe Das Ziel des Forschungsvorhabens bestand<br />
in der Entwicklung einer Technologie, die es ermög-<br />
licht, dünnwandige Strukturbauteile für die Automo-<br />
bilindustrie durch MIG-Löten mit Zinkbasisloten zu<br />
fügen. Der bei thermischen Fügeprozessen auftretende<br />
Zinkabbrand und der thermische Verzug soll auf ein<br />
Minimum reduziert werden, so dass bei Dünnblech-<br />
verbindungen die Beschichtung erhalten bleibt.<br />
Ergebnisse Die durchgeführten Lötversuche an den<br />
Werkstoffen DX56+Z; Bondal; 1.4301 und 1.4016 wur-<br />
den getestet und beurteilt. Als Zusatzwerkstoffe kamen<br />
Lote aus ZnAl4, ZnAl15 sowie ZnAl4Cu1,5 zur Anwen-<br />
dung. Die Verbindungen wurden als Überlapp- und<br />
als Bördelnähte ausgeführt und beurteilt. Die Füge-<br />
parameter wurden für die Blechstärken s = 0,5 bis 1,5<br />
mm festgelegt.<br />
Im Rahmen der Untersuchungen konnte festgestellt<br />
werden, dass die Lichtbogenausbildung einen signifi -<br />
kanten Einfl uss auf das Benetzungsverhalten hat. Durch<br />
die spezifi sche Regelung des Lichtbogens konnte die<br />
Benetzung auch an den hochlegierten Cr-Ni-Stählen<br />
gewährleistet werden.<br />
Der untersuchte Grundwerkstoff DX56D+Z konnte bis<br />
zu einer Blechdicke s =1,35 mm sicher unter Erhalt der<br />
Zinkschicht mit den Zinkbasisloten gefügt werden.<br />
Metallographische und korrosive Betrachtungen komplettierten<br />
die durchgeführten Untersuchungen. Die<br />
Lötverbindungen an den beschichteten Bauteilen<br />
führten zu keiner korrosiven Beeinträchtigung des<br />
Grundwerkstoffes. Die defi nierten Fügeparameter<br />
wurden zusammenfassend in einem Datenbanksystem<br />
dokumentiert.<br />
Anwendung Die Nutzung der entwickelten Füge-<br />
technologie führt im Automobilbau zu einem gerin-<br />
geren Bauteilverzug sowie zu einer garantierten Kor-<br />
rosionsbeständigkeit. Da artgleiche bzw. artähnliche<br />
Verbindungen hergestellt werden, sind keine Entsor-<br />
gungsprobleme zu erwarten. Durch den Einsatz der<br />
modernen Lichtbogenlöttechnik in Verbindung mit<br />
Zinkbasisloten wird der Mangel an anforderungsge-<br />
rechten Fügetechnologien für elektrolytisch-schmelz-<br />
tauchverzinkten Werkstoffe beseitigt.<br />
Das Forschungsvorhaben P777 wurde von der Hochschule<br />
Lausitz (FH) und dem <strong>ifw</strong> <strong>Jena</strong> mit fachlicher<br />
Begleitung und fi nanzieller Förderung durch die For-<br />
schungsvereinigung Stahlanwendung e. V., Düsseldorf,<br />
aus Mitteln der Stiftung Stahlanwendungsforschung,<br />
Essen, durchgeführt.<br />
19<br />
ABTEILUNG SCHWEISSTECHNIK