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TECHNIK Leitebene<br />

[1]<br />

Sicherheitsgerichtete Automatisierungslösungen<br />

müssen heute<br />

neben der Safety (funktionale<br />

Sicherheit) auch Security (Cyber Security)<br />

gewährleisten. Zur Unterscheidung:<br />

Funktionale Sicherheit hat den Schutz<br />

von Mensch, Maschine und Umwelt zur<br />

Aufgabe, das heißt, die Umgebung soll<br />

vor der Anlage geschützt werden. Cyber<br />

Security hat die Schutzziele Verfügbarkeit,<br />

Integrität und Vertraulichkeit von<br />

Daten. Mit anderen Worten: Bei Cyber Security<br />

soll die Anlage vor der Umgebung<br />

geschützt werden. Erst die Kombination<br />

aus funktionaler Sicherheit und Informationssicherheit<br />

gewährt die Gesamtsicherheit<br />

der Anlage.<br />

Die an einem Cyber-Security-Projekt beteiligten<br />

Unternehmen verfolgen unterschiedliche<br />

Schutzziele. Der Hersteller<br />

möchte den Schutz seines Betriebssystems<br />

gewährleisten, dem Integrator ist der<br />

Schutz seines Engineering-Know-Hows<br />

Sicherheit = Safety + Security<br />

Brennpunkt:<br />

Cyber Security<br />

Die Netzwerke der Unternehmens-IT und der industriellen Automation wachsen immer<br />

weiter zusammen. Damit erhöht sich gleichzeitig die Gefahr von Cyber-Attacken auf<br />

Anlagen über das Netzwerk. Auch wenn es derzeit keinen Standard für Cyber Security<br />

gibt, müssen Systeme und Anlagen heute bestmöglich vor Angriffen geschützt<br />

werden.<br />

22 <strong>IEE</strong> • 9-2010<br />

[1] Das Engineering-Tool sorgt für<br />

zuverlässigen Schutz vor Manipulationen<br />

und Bedienfehlern.<br />

wichtig und der Anwender ist für den<br />

Schutz des Anlagenbetriebes verantwortlich.<br />

Probleme der Risikobewertung<br />

Um die Jahrtausendwende hat die Automatisierungswelt<br />

durch den Einsatz der<br />

Ethernet-Technologie einen bedeutenden<br />

Schub erhalten. Die Verknüpfung der Office-IT<br />

mit der Automations-IT führt zu<br />

einer offenen Netzwerkarchitektur und<br />

somit vermehrt zu Security-Risiken in der<br />

Automation. Dies steigert die Verwundbarkeit<br />

eines Unternehmens. Die Auswirkungen<br />

können schmerzhaft sein, mitunter<br />

sogar existenzbedrohend. Je größer<br />

und umfangreicher die Netzwerke sind,<br />

desto wichtiger wird Security.<br />

Derzeit zeichnet sich noch kein anwendbarer<br />

Security-Standard für die industrielle<br />

Automation ab. Viele Gremien bemühen<br />

sich um einen Standard oder ein Regelwerk,<br />

andere um Zertifikate einer neu-<br />

tralen Prüfstelle und Firmen pflegen<br />

gleichzeitig ihre eigene Security Policy.<br />

Das führt zu einem kaum überschaubaren<br />

Dschungel an Vorschriften für Hersteller,<br />

Integratoren und Anwender. Bei Safety<br />

und Security handelt es sich größtenteils<br />

um Wahrscheinlichkeits- beziehungsweise<br />

Risikobetrachtungen. Bei funktionaler<br />

Sicherheit lassen sich die Wahrscheinlichkeiten<br />

für Fehler sehr gut statistisch ermitteln.<br />

Dieser Bereich ist umfassend in einer<br />

Grundnorm (IEC 61508) erfasst. Im Fall<br />

der Cyber Security spielt jedoch der völlig<br />

unberechenbare Faktor Mensch eine entscheidende<br />

Rolle. Daher ist hier eine ständige<br />

Weiterentwicklung erkennbar, was<br />

die Definition eines Standards sehr<br />

schwierig macht. Sowohl bei Safety als<br />

auch bei Cyber Security sollte unbedingt<br />

das Verhältnis zwischen potenziellem<br />

Schadensausmaß und den Kosten für die<br />

Sicherungsmaßnahme berücksichtigt<br />

werden. Um eine passende Lösung für ➜

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