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Leseprobe<br />
Chronik einer Bergarbeiterfamilie im Ruhrgebiet ab<br />
Achtzehnh<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>sechzig<br />
(Eine wahre Familiengeschichte)<br />
<strong>Im</strong> Jahre Achtzehnh<strong>und</strong>ertfünf<strong>und</strong>sechzig lebte in dem abgelegenen<br />
Dorf Kleyberg, in der Nähe <strong>von</strong> Stockum, eine junge Familie.<br />
Ich möchte ein bisschen aus ihrem Leben erzählen. Der Mann war <strong>von</strong><br />
Beruf Bergmann, seine Frau Haus-<br />
frau <strong>und</strong> Mutter. Sie waren noch sehr jung. Die ersten fünf Kinder<br />
kamen schnell; jedes Jahr eines. Da gab es viel, viel Arbeit.<br />
...<br />
Endlich kam die Hebamme. „Na, Frau Biel, das ist doch fein, dass es<br />
das Baby so eilig hat, da haben sie bis zur Konfirmation alles hinter<br />
sich. Es ist ja gleich soweit, nur Mut.<br />
Sie kleines Fräulein, machen heißes Wasser.“ „Johanna, bring mich<br />
nach oben, du weißt doch, die Möbel kommen gleich.“ „Oh, Mutter,<br />
das habe ich ganz vergessen. Wie kannst du nur jetzt daran denken?“<br />
„Mimmi <strong>und</strong> Elisabeth kommen auch aus der Schule. Halte sie unten<br />
fest, bis alles vorbei ist. Wo ist August? Johanna, den haben wir ganz<br />
vergessen.“ „Frau Biel, regen sie sich nur nicht auf, der ist so pfiffig,<br />
hat sich bestimmt versteckt.“<br />
Mutter schrie so laut, dass es Johanna unten hörte, dann war es wieder<br />
ein paar Minuten still. Johanna suchte alles ab <strong>und</strong> rief immer<br />
wieder:“August, bitte komm aus deinem Versteck!“ Aber es rührte<br />
sich nichts. Vor Angst merkte sie gar nicht, dass die Mädels<br />
gekommen waren. „Johann, was ist denn los, warum weinst du so?“<br />
„Ach, Kinder, Mutter bekommt ihr Baby <strong>und</strong> August ist weg. Ich habe<br />
in jeden Winkel nachgesehen, er ist nirgends zu finden.“ „Darum<br />
brauchst du doch nicht weinen. Der spielt uns mal wieder einen<br />
Streich.“ „Hoffentlich habt ihr Recht. Jetzt esst <strong>und</strong> macht eure