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Im Schatten von Schlägel und Eisen (2)

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Opa grinste, so ernst die Sache auch war. Oma lief so schnell sie<br />

konnte, sie hatte sich noch nicht mal den Mantel zugeknöpft.<br />

Elisabeth rief:“Oma kommt! Mein Gott, der Junge ist bestimmt zu ihr<br />

gelaufen.“ „Nein,“ sagte Johanna „das ist doch unmöglich.“ Vater<br />

dachte:“Jetzt geht ein Donnerwetter los.“ Aber Oma sagte<br />

nur:“August ist bei uns. Wo ist Wilhelmine?“ Sie war so ruhig oder<br />

täuschten sie sich? Ganz bestimmt, denn Oma war noch nie so<br />

aufgeregt gewesen. Sie schaffte kaum noch die Stufen rauf.<br />

Wilhelmine schlief so ruhig, da zog sie leise die Tür zu <strong>und</strong> ging<br />

wieder nach unten. „Was glotzt ihr mich alle so an, hab ich was<br />

Besonderes an mir?“ „Nein, Oma, du hast nur vergessen deinen<br />

Mantel zu zuknöpfen.“ Alle atmeten auf. „Was war hier ein Theater<br />

um August.“ „Dem werde ich ganz schön den Hosenboden versohlen,<br />

oder hast du das besorgt, Oma?“ „Wie könnte ich, wo er in seiner<br />

Angst zu mir gelaufen ist um Hilfe zu holen? Opa behält ihn ein paar<br />

Tage bei sich. Da ist hier ein bischen Ruhe. Wie ist das alles so<br />

plötzlich gekommen?“ Johanna erzählte alles ausführlich. Da meinte<br />

Oma:“Das sieht meiner Tochter ähnlich, aber es tut mir schon ein<br />

bischen leid, dass die Überraschung nicht gelungen ist.“ „Doch,“ sagte<br />

Fritz „es lief nur anders als es sich die Beiden ausgedacht hatten. Jetzt<br />

machen wir den Rest, dann freut Mutter sich, wenn sie aufsteht.<br />

Hoffentlich schafft sie es!“<br />

Vater war schon wieder zu ihr gegangen. Er sagte nur immer<br />

wieder:“Mutter, das war das letzte Mal.“ Damit wollte er Mutter<br />

beruhigen. „Ist Oma da?Sie soll zu mir kommen.“<br />

„Sag, Oma, woher wusstest du es?“ „Das erzähl ich dir, mein Mädel,<br />

wenn du wieder auf den Beinen bist.“<br />

Mutter erholte sich langsam wieder. Sie dachte nur an Mimmis<br />

Konfirmation, es waren nur noch Tage. „Ich muss es bis dahin<br />

schaffen.“ Sie hatte ja so einen eisernen Willen. Oma sah nach dem<br />

Rechten, dass jeder seine Aufgabe erfüllte. Damit Mutter ja ihre Ruhe<br />

hatte. Johanna kam jeden Tag vorbei. „Siehst du, Mutter, alles hat sein<br />

Gutes, du hast dein Baby <strong>und</strong> Mimmi bekommt ihre<br />

Konfirmationsfeier. Ich habe mit dem Bauer gesprochen. Er bringt<br />

dich <strong>und</strong> Vater mit dem Kutschwagen zur Kirche.“ „Aber Johanna,

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