12.12.2012 Aufrufe

Abschlussbericht 2008 - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität ...

Abschlussbericht 2008 - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität ...

Abschlussbericht 2008 - Gleichstellungsbüro der Leibniz Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Programm<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

Bericht<br />

Des Jahrgangs <strong>2008</strong>


Impressum<br />

Herausgeberin<br />

Dipl.-Sozialwiss. Helga Gotzmann<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

<strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Päd. Agata Nowak<br />

M.A. Swantje Ludwig<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Titelgestaltung<br />

Foto: www.fotilia.com | olly<br />

Design: www.marinadesign.de<br />

Fotos<br />

Anika Werner<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Layout<br />

Anne-Kathrin Ittmann<br />

Pressestelle <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

V.i.S.d.P.<br />

Dipl.-Sozialwiss. Helga Gotzmann<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Wilhelm-Busch-Str. 4<br />

30167 Hannover<br />

Tel.: +49 511 762 3565<br />

Fax: +49 511 762 3564<br />

www.gsb.uni-hannover.de<br />

Hannover, Januar 2011


Danksagung<br />

An dieser Stelle möchten wir uns bei allen<br />

Be teiligten für das herausragende Gelingen des<br />

Programms Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft 2007/<strong>2008</strong> an <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong><br />

Hannover bedanken. Das Programm Mentoring in<br />

Wissenschaft und Wirtschaft verbindet Menschen,<br />

vereint Institutionen, schaut über den Tellerrand,<br />

entfacht Diskussionen, erzeugt Ergebnisse, unter -<br />

stützt den weiblichen Nachwuchs, vermittelt<br />

Schlüsselkompetenzen, hilft bei <strong>der</strong> Karriereplanung,<br />

vernetzt Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

Bereits seit 2001 wird das erfolgreiche Programm<br />

an <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover durchgeführt.<br />

Eine Qualifizierungsmaßnahme, die sich über<br />

die Jahre hinweg bewährt hat und als Personalentwicklungsinstrument<br />

in die Hochschulkultur<br />

implementiert wurde. Doch <strong>der</strong> Erfolg wäre ohne<br />

die vielen Mitstreiterinnen und Mitstreiter nicht<br />

möglich, und bei diesen möchten wir uns an dieser<br />

Stelle bedanken.<br />

Danke an die Tandems für die Zusammenarbeit, die<br />

Begeisterung und die Bereitschaft, sich auf etwas<br />

Neues einzulassen.<br />

Danke an die Mentees für die Eigeninitiative,<br />

das Interesse und das konstruktive Feedback.<br />

Danke an die Mentorinnen und Mentoren für<br />

die Zeit, das Engagement und die Unterstützung.<br />

Danke an die Referentinnen, Coaches und Workshopleiterinnen<br />

für die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit, die Impulse und die Kreativität.<br />

Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong>s <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

für den Einsatz, die Motivation und die Ideen.<br />

Dadurch wurden die Rahmenbedingungen dafür<br />

geschaffen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

das Programm Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft effektiv für sich nutzen konnten.<br />

Wir haben die vielen Anregungen für die kommenden<br />

Jahrgänge aufgenommen und sehen mit Spannung<br />

und Vorfreude dem nächsten Mentoring-Jahr<br />

entgegen. Darüber hinaus freuen wir uns auch<br />

immer über ein Wie<strong>der</strong>sehen mit den Mitwirkenden<br />

<strong>der</strong> vergangenen Programm durchgänge.<br />

Ihre<br />

Helga Gotzmann und Agata Nowak<br />

1


2<br />

Inhalt<br />

Einleitung .........................................................................................3<br />

1. Mentoring – ein nachhaltiges Instrument mit großer Wirkung .........................................5<br />

1.1 Mentoring als Instrument <strong>der</strong> Frauenför<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> Persönlichkeits- und Personalentwicklung ......5<br />

1.2 Mentoringprogramme für Frauen in Spitzenpositionen ..........................................6<br />

2. Das Tandem ist <strong>der</strong> Mittelpunkt des Mentoringprogramms ............................................9<br />

2.1 Die Tandems des Jahrgangs 2007/<strong>2008</strong> ........................................................9<br />

2.2 Das Matching – die Bildung <strong>der</strong> Tandempartnerschaft ..........................................13<br />

2.3 Der Mentoringauftrag in <strong>der</strong> Tandempartnerschaft .............................................13<br />

2.3.1 Die Aufgaben im Tandem ..............................................................14<br />

2.3.2 Voraussetzungen für eine erfolgreiche Tandemarbeit ......................................14<br />

3. Veranstaltungen rund ums Mentoring .............................................................15<br />

3.1 Die Rahmenveranstaltungen des Programms Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft ...........15<br />

3.2 Kompetenzaufbau und Persönlichkeitsentwicklung durch Seminare und Workshops ...............16<br />

3.3 Gruppencoaching für Mentorinnen und Mentoren .............................................19<br />

4. Die Projektaufgaben im Programmdurchgang ......................................................20<br />

4.1 Die Entwicklung <strong>der</strong> Projektaufgabe ..........................................................20<br />

4.2 Die Projektaufgaben des Mentoringjahrgangs 2007/<strong>2008</strong> .......................................20<br />

5. Der messbare Erfolg des Programms: die Langzeitstudie .............................................24<br />

5.1 Die Schwerpunkte <strong>der</strong> Langzeitstudie .........................................................24<br />

5.2 Die Zusammensetzung <strong>der</strong> Stichprobe ........................................................24<br />

5.3 Die wesentlichen Aspekte <strong>der</strong> Ergebnisanalyse .................................................25<br />

5.3.1 Die aktuelle berufliche Position <strong>der</strong> Probandinnen ........................................25<br />

5.3.2 Die persönliche Zufriedenheit <strong>der</strong> Probandinnen ..........................................25<br />

5.3.3 Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie .................................................25<br />

6. Eine positive Bilanz .............................................................................26<br />

Literatur .........................................................................................27<br />

Anhang ..........................................................................................27


Einleitung<br />

Das Programm Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover ist ein<br />

Karriere- und Qualifizierungsprogramm zur Nachwuchsför<strong>der</strong>ung<br />

von Studentinnen und Promovendinnen.<br />

Im Jahr 2000 verankerte das <strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />

dieses Programm für den weiblichen<br />

Nachwuchs an <strong>der</strong> hannoverschen <strong>Universität</strong> und<br />

richtete es seitdem bereits fünfmal erfolgreich<br />

aus 1 .<br />

Der <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover liegt die Gleichstellungsarbeit<br />

sehr am Herzen. Ein fester und<br />

wesentlicher Bestandteil dieser Arbeit ist die<br />

Frauen för<strong>der</strong>ung. Ein wichtiges Ziel ist es, den<br />

Anteil von Frauen in allen Bereichen zu erhöhen 2<br />

– und dazu leistet das regelmäßige Angebot des<br />

Programms Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

einen wichtigen Beitrag.<br />

Denn eines ist inzwischen bekannt: „Wie weit<br />

Studentinnen mit ihrem Abschluss kommen, hängt<br />

nicht nur von den Noten ab. Für die berufliche Zukunft<br />

zählt auch das Beziehungsgeflecht, das sie<br />

aufgebaut haben – an <strong>der</strong> Hochschule, in Stiftungen,<br />

bei Praktika und im Freundeskreis“,<br />

wie es Uta Jungmann 2010 3 formuliert.<br />

Das primäre Ziel <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung weiblicher Nachwuchskräfte<br />

besteht darin, dass alle von ihnen –<br />

ganz gleich, ob sie eine Karriere in Wissenschaft,<br />

Wirtschaft, Politik o<strong>der</strong> einer an<strong>der</strong>en beruflichen<br />

Sparte anstreben – ihre persönlichen beruflichen<br />

Pläne ohne Hin<strong>der</strong>nisse umsetzen können. Zudem<br />

sollen die Voraussetzungen dafür geschaffen<br />

werden, dass diese Frauen ihre berufliche Laufbahn<br />

auch mit <strong>der</strong> Familie vereinbaren können.<br />

1 Vgl. die Berichte des Programms Mentoring in<br />

Wissenschaft und Wirtschaft unter: http://www.gsb.unihannover.de/u3_berichtewuw.html<br />

2 Vgl. Bericht zum Frauenför<strong>der</strong>plan 2005, S. 5<br />

3 Jungmann, Uta (März 2010): Damenverbindungen.<br />

Gemeinsam durch die Gläserne Decke. FAZ.net, 11.03.2010<br />

Diese Ansprüche mögen auf den ersten Blick sehr<br />

hoch erscheinen – jedoch sind sie dem Gleichstellungsauftrag<br />

angemessen, werden dem herausragend<br />

qualifizierten weiblichen Nachwuchs<br />

gerecht und haben einen hohen und zukunftsweisenden<br />

gesellschaftlich-gestaltenden Wert.<br />

Der vorliegende Bericht des Programmdurchgangs<br />

2007/<strong>2008</strong> gibt den Leserinnen und Lesern Einblicke<br />

in die verschiedenen Bausteine des Programms<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

Zunächst wurde das Programm im Herbst 2007<br />

für Studentinnen <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

ausgeschrieben. Als die 16 Teilnehmerinnen<br />

feststanden, begann das Matching - die Zusammenführung<br />

einer Mentee mit einer Mentorin o<strong>der</strong><br />

einem Mentor. 16 Tandempartnerschaften wurden<br />

erfolgreich gebildet. Gleichzeitig fanden die ersten<br />

Mentoringworkshops statt.<br />

Mentees beim Einführungsworkshop, November 2007<br />

3


4<br />

Tandemvorstellung bei <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung, April <strong>2008</strong> Gleichstellungsbeauftragte Helga Gotzmann und Mentorin<br />

Sibylle Kennepohl-Koch bei <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung,<br />

November <strong>2008</strong><br />

Mit <strong>der</strong> offiziellen Auftaktveranstaltung im April<br />

<strong>2008</strong> begannen die Tandems ihre Zusammenarbeit.<br />

Nach dem Zwischenbilanz-Workshop im<br />

September <strong>2008</strong> arbeiteten die Mentees gemeinsam<br />

mit ihren Mentorinnen und Mentoren an<br />

einer Projektaufgabe, <strong>der</strong>en Ergebnisse sie bei <strong>der</strong><br />

Abschluss veranstaltung am 15. November <strong>2008</strong><br />

präsentierten.<br />

Das Highlight war dabei ein Film <strong>der</strong> Mentee Lisa<br />

Kellermann, <strong>der</strong> die Erfahrungen, Einblicke und<br />

Erkenntnisse, die die Mentees im Verlauf des<br />

Programms gewonnen hatten, zusammenfasste.<br />

Im Anschluss an die Präsentationen überreichte<br />

die Gleichstellungsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong><br />

Hannover den Tandems ihren Mentoringbrief.<br />

Der Qualitätskontrolle dient die Langzeitstudie<br />

2009: Die ehemaligen Programmteilnehmerinnen<br />

konnten im Rahmen einer Befragung ein Feedback<br />

zum Programm sowie Auskunft zu ihrer<br />

<strong>der</strong> zeitigen beruflichen Situation geben. Erfreulicherweise<br />

berichten die meisten <strong>der</strong> Befragten<br />

von einem positiven Einfluss des Mentorings auf<br />

ihre berufliche Laufbahn – ein Beleg dafür, dass<br />

das Programm Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft erfolgreich zukunftsweisende und<br />

karriererelevante Fähigkeiten und Kompetenzen<br />

vermitteln kann. Wie die Wissensvermittlung im<br />

Einzelnen erfolgt, wird auf den nächsten Seiten<br />

ausgeführt.


1. Mentoring –<br />

ein nachhaltiges Instrument mit großer Wirkung<br />

Wie bekommen junge weibliche Nachwuchskräfte<br />

ein möglichst realitätsnahes Bild von <strong>der</strong> Berufswelt?<br />

Wie lassen sich Frauen für eine außerordentliche<br />

Karriere begeistern? Und was sollten<br />

sie unbedingt wissen, bevor sie ins Berufsleben<br />

einsteigen?<br />

Antworten auf Fragen wie diese liefern Mentoringprogramme<br />

4 : Während <strong>der</strong> Abschlussphase<br />

des Studiums o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Promotion werden junge<br />

Frauen individuell von einer Mentorin o<strong>der</strong> einem<br />

Mentor begleitet und beraten. Dadurch lernen sie<br />

Berufsfel<strong>der</strong> kennen, knüpfen Kontakte zu Fach-<br />

bzw. Führungskräften und erwerben wichtige<br />

Schlüsselqualifikationen.<br />

Tandems und Gäste beim Mentoring-Clubabend, Juni <strong>2008</strong><br />

Das Programm vermittelt den Hochschulabgängerinnen<br />

wichtige Informationen und Werkzeuge für<br />

ihren weiteren beruflichen Weg. Sie erhalten die<br />

Gelegenheit, ihre Ziele und Ressourcen zu überprüfen<br />

und Visionen für ihre berufliche und private<br />

Zukunft zu entwickeln. Der Austausch mit Fach-<br />

und Führungskräften ermöglicht dem weiblichen<br />

Nachwuchs Einblicke in die unterschiedlichsten<br />

Branchen und Organisationen. Dazu gehören auch<br />

informelle Tipps, beispielsweise zu betriebsinternen<br />

Klei<strong>der</strong>ordnungen o<strong>der</strong> Fettnäpfchen, die unbedingt<br />

vermieden werden sollten. Zudem lernen die<br />

jungen Frauen Möglichkeiten kennen, Beruf und<br />

Familie zu vereinbaren.<br />

Die Kombination aus Kompetenzaufbau und Persönlichkeitsentwicklung,<br />

die Mentoringprogramme<br />

bieten, ist ein Garant für sicheres Auftreten, Professionalität<br />

und Motivation.<br />

4 Vgl. Franzke, Astrid; Gotzmann, Helga (Hg.) (2006):<br />

Mentoring als Wettbewerbsfaktor für Hochschulen.<br />

Strukturelle Ansätze <strong>der</strong> Implementierung. LIT Verlag,<br />

Hamburg. Seite 122.<br />

1.1 Mentoring als Instrument <strong>der</strong><br />

Frauenför<strong>der</strong>ung, <strong>der</strong> Persönlichkeits-<br />

und Personalentwicklung<br />

Bei Mentoring bietet eine „(berufs)erfahrene und<br />

meist ältere Person (Mentor/-in) (.) einer jüngeren<br />

Person (Mentee) hierarchieübergreifend Unterstützung,<br />

Beratung, Zugang zu Netzwerken und<br />

informellen Informationen (…)“. 5 Inzwischen ist<br />

Mentoring auch ein wichtiges Instrument zur<br />

Erhöhung des Anteils von Frauen in Führungs-<br />

etagen geworden.<br />

Mentoring konzentriert sich <strong>der</strong> klassischen Definition<br />

nach vor allem auf die Persönlichkeitsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Mentees, während verwandte<br />

Modelle wie Coaching und Beratung in erster<br />

Linie berufliche Fähigkeiten vermitteln sollen. In<br />

Deutschland wird mit dem Begriff Mentoring eher<br />

Bildung als Erziehung assoziiert. Mentoring kann<br />

als eine gezielt unterstützende Beziehung verstanden<br />

werden, die Vergangenheit und Zukunft miteinan<strong>der</strong><br />

verbindet. 6<br />

Die Gleichstellungsbeauftragten deutscher Hochschulen<br />

führten erstmals Ende <strong>der</strong> 1990er Jahre<br />

Mentoringprogramme ein, um weibliches Personal<br />

zu entwickeln und zu för<strong>der</strong>n 7 . Das Ziel, junge<br />

Berufseinsteigerinnen mit konkreten Maßnahmen<br />

und Programmen bei <strong>der</strong> Karriereplanung zu unterstützen,<br />

ist bis heute gleich geblieben. Die verschiedenen<br />

Elemente von Mentoringprogrammen<br />

wie Trainings, Coachings und durch Mentorinnen<br />

und Mentoren vermittelte Praxiserfahrungen<br />

haben sich dank ihrer positiven Effekte bundesweit<br />

an deutschen Hochschulen etabliert.<br />

Inzwischen nutzen auch Firmen, Betriebe und Institutionen<br />

Mentoringprogramme, um junge Frauen<br />

anzuwerben und an das Unternehmen zu binden.<br />

Auch Organisationen wie Parteien, Gewerkschaften,<br />

Sportverbände und Behörden setzen Mentoring<br />

ein, um den Nachwuchs zu för<strong>der</strong>n.<br />

5 Wen<strong>der</strong>, Ingeborg; Popoff, Aglaja (Hg.)<br />

(2005): Mentoring & Mobilität. Motivierung und Qualifizierung<br />

junger Frauen für Technik und Naturwissenschaft. Shaker<br />

Verlag, Aachen. S. 43<br />

6 Vgl. Hansen, Katrin: Mentoring-Programme nachhaltig<br />

erfolgreich implementieren. In: Franzke, Gotzmann (Hg.)<br />

Mentoring als Wettbewerbsfaktor für Hochschulen.<br />

Strukturelle Ansätze <strong>der</strong> Implementierung. LIT Verlag,<br />

Hamburg. Seite 31.<br />

7 Vgl. Landeskonferenz Nie<strong>der</strong>sächsischer<br />

Hochschulfrauenbeauftragter, LNHF (Hg.) (Nov. 2003). S. 6<br />

5


6<br />

Mentoringprogramme „bieten flexible Facetten<br />

des Suchens nach unkonventionellen Lösungen<br />

für Personal- und Organisationsentwicklung, die<br />

schnell, effizient, temporär, vorbereitend und auch<br />

einweisend eingesetzt werden können.<br />

Mentees, Mentorinnen und Mentoren bei <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung, April <strong>2008</strong><br />

Somit stellt Mentoring ein informelles personal —<br />

und organisationspolitisches Instrument in großen<br />

Unternehmen dar, (…)“. 8 Für die Personalentwicklung<br />

an Hochschulen fasst Mentoring folgende<br />

Aktivitäten zusammen: „Gewinnung, Betreuung,<br />

Anleitung, Unterstützung, For<strong>der</strong>ung und För<strong>der</strong>ung<br />

von Studentinnen, dem weiblichen wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs, dem Lehr- und Hochschulpersonal.“<br />

9<br />

Die Institutionen setzen Mentoringprogramme<br />

also vor allem dazu ein, die Leistungen ihrer<br />

Belegschaft zu verbessern und <strong>der</strong>en Potenziale<br />

zu för<strong>der</strong>n.<br />

8 Peters, Sibylle; Schmickler, Sonja; Weinert, Sybille (Hg.)<br />

(2004): Flankierende Personalentwicklung durch Mentoring.<br />

Rainer Hampp Verlag, München/Mering. S. 7<br />

9 Roloff, Christine (<strong>2008</strong>): Mentoring im Rahmen <strong>der</strong><br />

Personalentwicklung an Hochschulen. In: Franzke,<br />

Astrid; Gotzmann, Helga (Hg.) (2006): Mentoring als<br />

Wettbewerbsfaktor für Hochschulen. Strukturelle Ansätze<br />

<strong>der</strong> Implementierung. LIT Verlag, Hamburg. S. 135.<br />

1.2 Mentoringprogramme für Frauen<br />

in Spitzenpositionen<br />

Noch nie gab es so viele herausragend qualifizierte<br />

Frauen wie heute, aber ihre Etablierung in den<br />

Führungsetagen von Unternehmen und Hochschulen<br />

verläuft schleppend. Die „Frauen kommen<br />

auf den Chefetagen nicht voran! In den obersten<br />

Führungsetagen von Großbetrieben haben Frauen<br />

immer noch Seltenheitswert“. 10 Laut <strong>der</strong> IAB-Studie<br />

lag <strong>der</strong> Frauenanteil <strong>2008</strong> in <strong>der</strong> ersten Führungsebene<br />

bei allen Branchen bei 25%. An den Hochschulen<br />

liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Professorinnen unter<br />

20%. Und von den Aufsichts räten <strong>der</strong> börsennotierten<br />

Unternehmen in Deutschland sind gerade<br />

einmal 12% weiblich.<br />

Hinzu kommt, dass Frauen 2009 in Deutschland<br />

durchschnittlich 23% weniger als Männer<br />

verdienten.<br />

Die Gründe für dieses Ungleichgewicht sind<br />

vielfältig: Oft wird das Phänomen <strong>der</strong> „gläsernen<br />

Decke“. 11 genannt. Demnach gelangen Frauen<br />

im mer nur bis zu einer bestimmten Karriere-<br />

und Hierarchiestufe und werden dann von ihren<br />

Kollegen überholt. Teil des Problems ist sicherlich<br />

die Tatsache, dass die Kin<strong>der</strong>frage insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Deutschland nach wie vor eine Frauenfrage ist.<br />

Das bedeutet zunächst einmal, dass es zu wenige<br />

staatliche Kin<strong>der</strong>betreuungsangebote gibt, auf die<br />

berufstätige Frauen zurückgreifen können. Hinzu<br />

kommt, dass auch bei Akademiker-Paaren <strong>der</strong> weit<br />

größere Teil <strong>der</strong> Verantwortung für Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

und -betreuung bei den Frauen liegt. Brigitte<br />

E<strong>der</strong>er, Vorstandsmitglied von Siemens in Österreich,<br />

sagte auf dem WoMenPower-Fachkongress<br />

am 23.04.2010, junge Frauen begegneten auf<br />

ihrem Berufs- und Karriereweg einem Labyrinth<br />

verschiedener Faktoren, von denen nicht alle<br />

för<strong>der</strong>lich seien. Beispielsweise wirke es sich bei<br />

Frauen negativ auf die Karriere aus, verheiratet zu<br />

sein und Kin<strong>der</strong> zu haben. Bei Männern dagegen<br />

habe das Vorhandensein einer Familie positive<br />

Auswirkungen auf die Karriere.<br />

Dieses Ungleichgewicht zu beenden ist nicht nur<br />

eine Idee von Frauenrechtlerinnen, die aus einem<br />

Gerechtigkeitsempfinden heraus Frauen in Führungsetagen<br />

for<strong>der</strong>n. Vermehrt sehen auch Wirtschaftsfunktionäre<br />

und Manager großer Unternehmen<br />

Frauen als Wirtschaftsfaktor.<br />

10 IAB-Kurzbericht, 6/2010. Führungspositionen in <strong>der</strong><br />

Privatwirtschaft. http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb0610.pdf<br />

11 Vgl. Littmann-Wernli, Sabina (Juli 2004):<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>ung: Die Bedeutung von sozialem Kapital.<br />

FAZ.net


Sie wissen, dass <strong>der</strong>en Kompetenz und Innovationskraft<br />

für die Gestaltung <strong>der</strong> Zukunft dieser<br />

Welt notwendig sind.<br />

Deshalb müssen Frauen nach wie vor auf ihrem<br />

Weg in die Chefetagen geför<strong>der</strong>t werden. Dazu<br />

kann und wird auch die viel kritisierte Quote einen<br />

Beitrag leisten. Norwegen und Spanien haben<br />

die Quote für alle staatlich kontrollierten börsennotierten<br />

Unternehmen gesetzlich verankert – in<br />

Deutschland gibt es hierfür nach wie vor nur eine<br />

freiwillige Basis. Nichtsdestotrotz setzen zahl reiche<br />

Betriebe und Wirtschaftsunternehmen Maßnahmen<br />

ein, die <strong>der</strong> mangelnden Repräsentanz von<br />

Frauen in höheren Führungsebenen entgegenwirken<br />

sollen. Die deutsche Telekom beispielsweise<br />

will bis 2013 30% <strong>der</strong> oberen Führungspositionen<br />

mit Frauen besetzen. Die <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

will bis 2013 den Anteil von Wissenschaftlerinnen<br />

an den höchstbezahlten Professuren<br />

von <strong>der</strong>zeit 14% auf 20% erhöhen.<br />

Mentoringprogramme sind ein wichtiges und<br />

wirksames Instrument, um diese Ziele zu erreichen.<br />

„Mentoring als frauenspezifisches Personalentwicklungsinstrument<br />

bildet (…) die wohl<br />

vielversprechendste Maßnahme, um mehr Frauen<br />

in Führungspositionen zu bringen, ihren Mut und<br />

ihren Ehrgeiz anzustacheln und ihre Lust auf die<br />

vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten in einer<br />

herausgehobenen Position zu wecken.“ 12 Die<br />

Gleichstellungsbeauftragten in Hochschulen,<br />

Kommunen, Wirtschaftsunternehmen etc.<br />

etablierten in den letzten 20 Jahren sehr erfolgreich<br />

solche Programme für Personalentwicklung<br />

und Qualitätssicherung, die dazu beitragen, den<br />

Anteil von Frauen zu erhöhen, weibliche Nachwuchskräfte<br />

für Karriere- und Spitzenpositionen<br />

zu begeistern und Führungspositionen mit<br />

Frauen zu besetzen.<br />

Neben den Mentoringprogrammen werden vor<br />

allem auch Maßnahmen zur Verbesserung <strong>der</strong><br />

Vereinbarkeit von Beruf, Wissenschaft und Familie<br />

eingesetzt – beispielsweise Angebote zur Kin<strong>der</strong>betreuung,<br />

flexible Arbeitszeiten, Telearbeitsplätze<br />

und Dual Career für Akademiker-Paare. Es bleibt<br />

also <strong>der</strong> wichtigste Auftrag <strong>der</strong> Gleichstellungsarbeit,<br />

Frauen, die Spitzenpositionen anstreben,<br />

zu unterstützen und den Karriereknick für junge<br />

weibliche Nachwuchskräfte zu verhin<strong>der</strong>n. Dazu<br />

gehört auch, die „gläsernen Decken“ zu durchbrechen<br />

und für gleiche Löhne für Frauen und Männer<br />

zu sorgen. 13<br />

12 von Winsen, Christa: Mentoring als effizientes Instrument<br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung. In: AKTIV Frauen in Baden-<br />

Württemberg. www.frauen-aktiv.de.<br />

Von Brigitte E<strong>der</strong>er wurde das Problem folgen<strong>der</strong>maßen<br />

in Worte gefasst: Die fachlich herausragende<br />

Qualifikation allein reiche für Frauen in<br />

diesem Land nicht aus, um ihre beruflichen Pläne<br />

zu verwirklichen und Karriere machen zu können.<br />

Wichtig sei es, dass die „Entschei<strong>der</strong>“ dies einsähen<br />

und sich für die Präsenz von Frauen vom Kin<strong>der</strong>garten<br />

bis in die Aufsichtsräte einsetzten.<br />

Mentees beim Workshop „Die Kunst des Klüngelns“, Februar <strong>2008</strong><br />

13 Dallhoff, Jutta (Hg.) (2009): Frauen für die Stärkung<br />

von Wissenschaft und Forschung. Konferenz im Rahmen<br />

des Europäischen Jahres für Kreativität und Innovation –<br />

Konferenzdokumentation. CEWS-Publik. http://www.gesis.org/<br />

download/fileadmin/cews/www/download/cews-publik14.pdf.<br />

7


8<br />

Der Mentoringjahrgang 2007/<strong>2008</strong>, bei <strong>der</strong><br />

Abschlussveranstaltung im November <strong>2008</strong>


2. Das Tandem ist <strong>der</strong> Mittelpunkt des Mentoringprogramms<br />

Im Mittelpunkt eines jeden Mentoringprogramms<br />

steht die Tandempartnerschaft zwischen zwei<br />

Menschen, die sich auf verschiedenen Berufs-/Karrierestufen<br />

befinden. Es handelt sich dabei um eine<br />

„För<strong>der</strong>beziehung, bei <strong>der</strong> die beteiligten Personen<br />

sich während des Mentoring auf unterschiedlichen<br />

Erfahrungs- und Hierarchieebenen befinden.“ 14<br />

Die Mentorin bzw. <strong>der</strong> Mentor ist eine erfahrene<br />

Fach- und Führungskraft, <strong>der</strong>en Berufseinstieg<br />

bereits eine Weile zurückliegt und die sich in einer<br />

beruflich gefestigten Position befindet. Mentorinnen<br />

und Mentoren sind bereit, ihre beruflichen<br />

Erfahrungen weiterzugeben und <strong>der</strong> Nachwuchskraft<br />

beratend und begleitend bei <strong>der</strong> Planung<br />

ihrer beruflichen Laufbahn zur Seite zu stehen.<br />

Die Mentee befindet sich in <strong>der</strong> Qualifizierungsphase<br />

zum Abschluss ihres Studiums und hat<br />

durch die Teilnahme am Programm die Initiative<br />

ergriffen, an <strong>der</strong> eigenen beruflichen Entwicklung<br />

zu arbeiten, sich <strong>der</strong> Zukunft zu stellen und ihre<br />

Ziele zu formulieren.<br />

14 Heinze, Christine (2002): Frauen auf Erfolgskurs mit<br />

Mentoring. So kommen Sie weiter. Her<strong>der</strong>, Freiburg. S. 21<br />

Die Tandems des Jahrgangs 2007/<strong>2008</strong><br />

2.1 Die Tandems des Jahrgangs<br />

2007/<strong>2008</strong><br />

Für den Programmdurchgang 2007/<strong>2008</strong> wurden<br />

16 Tandempartnerschaften gebildet, die ein Jahr<br />

lang miteinan<strong>der</strong> arbeiteten. Die Mentees waren<br />

Studentinnen aus 6 verschiedenen Fakultäten<br />

<strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover. Die Mentorinnen<br />

und Mentoren waren Fach- und Führungskräfte<br />

aus Ministerien, Hochschulen, Banken,<br />

Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsunternehmen<br />

sowie aus kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen.<br />

Mentee Mentorin<br />

Tandem 1<br />

Verena Anton<br />

Sozialwissenschaften,<br />

Philosophische Fakultät<br />

Tandem 2<br />

Henrike Baumgarten<br />

Geowissenschaften,<br />

Naturwissenschaftliche Fakultät<br />

9<br />

Dr. Ulrike Witt<br />

Nie<strong>der</strong>sächsisches Ministerium<br />

für Wissenschaft und Kultur,<br />

Referentin mit den Schwerpunkten<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Innovations kapazitäten<br />

und gesellschaftlicher Wissenspotenziale<br />

sowie Europäische<br />

Strukturfonds<br />

Dr. Jürgen Schnei<strong>der</strong><br />

Landesamt für Bergbau, Energie und<br />

Geologie/Geozentrum Hannover<br />

Referent für Landwirtschaft und Bodenschutz,<br />

Landesplanung


10<br />

Tandem 3<br />

Daniela Brändle<br />

Rechtswissenschaften<br />

Juristische Fakultät<br />

Tandem 4<br />

Ellen Ebner<br />

Mathematik/Chemie<br />

(Lehramt Gymnasien),<br />

Philosophische Fakultät<br />

Tandem 5<br />

Elisabeth Edom<br />

Bauingenieurwesen,<br />

Fakultät für Bauingenieurwesen<br />

und Geodäsie<br />

Tandem 6<br />

Tamara Gogolashvili<br />

Mathematik,<br />

Fakultät für Mathematik und<br />

Physik<br />

Tandem 7<br />

Tugba Kekilli<br />

Mathematik,<br />

Fakultät für Mathematik und<br />

Physik<br />

Inga Meyer-Marcotty<br />

TUI AG, Hannover<br />

Referentin für Arbeitsrecht und<br />

Arbeitsbeziehungen<br />

Athanasia-Elena Exarchou<br />

Volkswagen AG, Wolfsburg<br />

Projektmanagerin für<br />

Fahrzeugprojekte<br />

Dr.–Ing. Michael Klaas<br />

Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen (RWTH)<br />

Geschäftsführer des Lehrstuhls für<br />

Strömungslehre und Aerodynamisches<br />

Institut<br />

Michaela Gerhus<br />

Management-Trainerin<br />

(Coaching, Training und Beratung)<br />

Regina Skibbe<br />

Hannover Rückversicherung AG<br />

Referatsleiterin des Bereichs<br />

Hannover Re Advanced Solutions


Tandem 8<br />

Lisa Kellermann<br />

Sozialwissenschaften<br />

Philosophische Fakultät<br />

Tandem 9<br />

Judith Krawinkel<br />

Physik/Meteorologie<br />

Fakultät für Mathematik und<br />

Physik,<br />

Tandem 10<br />

Lydia Legel<br />

Bauingenieurwesen<br />

Fakultät für Bauingenieurwesen<br />

und Geodäsie<br />

Tandem 11<br />

Ronja Müller-Kalkstein<br />

Sozialwissenschaften<br />

Philosophische Fakultät<br />

Tandem 12<br />

Andrea Nemeti<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

und Maschinenbau<br />

Wirtschaftswissenschaftliche<br />

Fakultät & Fakultät für<br />

Maschinenbau<br />

Stefanie Schoeneborn<br />

ZDF LS Nie<strong>der</strong>sachsen (Hannover) Redakteurin<br />

Dr. Martina Läufer<br />

Gramm, Lins & Partner, Patentanwaltskanzlei,<br />

Hannover<br />

Patentanwältin mit den Schwerpunkten<br />

gewerblicher Rechtsschutz und<br />

patentanwaltliche Beratung<br />

Sibylle Kennepohl-Koch<br />

Staatl. Baumanagement Hannover<br />

Leiterin <strong>der</strong> Baugruppe 3: <strong>Leibniz</strong><br />

<strong>Universität</strong> Hannover, Fachhochschule<br />

Hannover, Hochschule für Musik und<br />

Theater sowie Studentenwerk<br />

Hannover<br />

Mechthild Schramme-Haack und<br />

Helga Schneedhorst-Wegner<br />

Region Hannover<br />

Gleichstellungsbeauftragte und stellvertretendeGleichstellungsbeauftragte<br />

für die Region Hannover<br />

Birgit Zich<br />

Hochschule Bremen<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiterin <strong>der</strong><br />

Fakultät Elektrotechnik und Informatik<br />

(Department of Electrical Engineering<br />

& Computer Science)<br />

11


12<br />

Tandem 13<br />

Angelika von Rekowski<br />

Bauingenieurwesen<br />

Fakultät für Bauingenieurwesen<br />

und Geodäsie,<br />

Tandem 14<br />

Judith Schulte<br />

Mathematik/Chemie (Lehramt<br />

Gymnasien) Mathematik: Diplom<br />

Fakultät für Mathematik und<br />

Physik /Philosophische Fakultät<br />

Tandem 15<br />

Marion Wodniczak<br />

Mathematik<br />

Fakultät für Mathematik und<br />

Physik<br />

Tandem 16<br />

Anna Zorndt<br />

Bauingenieurwesen<br />

Fakultät für Bauingenieurwesen<br />

und Geodäsie<br />

Jörg Duensing<br />

Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft<br />

mbH, Hannover<br />

Prüfingenieur für Baustatik ,<br />

Schwerpunkte Projektsteuerung,<br />

Objekt überwachung, Baumanagement<br />

Marion Schmidt<br />

Deutsche Bank, Frankfurt am Main<br />

Leiterin des europaweiten Customer<br />

Relationship Managements für die<br />

Bereiche Global Banking sowie Loan<br />

Exposure Management Group<br />

Dr. Carsten Steinhoff<br />

Norddeutsche Landesbank<br />

Girozentrale, Hannover<br />

Leiter des RC Operationelle Risiken<br />

Prof. Dr.–Ing.<br />

Nicole von Lieberman<br />

Technische <strong>Universität</strong><br />

Hamburg-Harburg (TUHH)<br />

Professorin des Instituts für<br />

Wasserbau, Fachgebiet<br />

Küstenzonenmanagement


2.2 Das Matching –<br />

die Bildung <strong>der</strong> Tandempartnerschaft<br />

Im November <strong>2008</strong>, nachdem die Auswahl <strong>der</strong><br />

Studentinnen durch die Auswahlkommission des<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong>s stattgefunden hatte, wurde<br />

gezielt bei Fach- und Führungskräften angefragt,<br />

ob sie bereit wären, beim Mentoringprogramm<br />

mitzuwirken.<br />

Die Studentinnen, die sich in <strong>der</strong> Abschlussphase<br />

ihres Studiums befanden, konnten in ihren Bewerbungsbögen<br />

angeben, aus welchen Bereichen sie<br />

eine Mentorin bzw. einen Mentor wünschten und<br />

ob sie eine Frau o<strong>der</strong> einen Mann bevorzugten.<br />

Aufgrund jahrelanger Erfahrungen kann das<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> auf einen Pool regionaler und<br />

überregionaler Fach- und Führungskräfte zurückgreifen,<br />

die bereits als Mentorin bzw. Mentor tätig<br />

waren und bereit sind, auch an zukünftigen Programmen<br />

teilzunehmen.<br />

Dennoch gibt es immer wie<strong>der</strong> Wünsche von Mentees,<br />

die eher schwierig zu erfüllen sind. So ist es<br />

beispielsweise keine leichte Aufgabe, eine Patentanwältin<br />

aus dem naturwissenschaftlichen Bereich<br />

o<strong>der</strong> weibliche Führungskräfte aus dem Sparkassen-<br />

und Bankenwesen zu finden. Eine Mentorin<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> Gleichstellungsarbeit lässt<br />

sich dagegen relativ leicht akquirieren.<br />

In <strong>der</strong> Regel wird zuerst bei den bereits bekannten<br />

Fach- und Führungskräften angefragt. Wird<br />

eine Mentorin o<strong>der</strong> ein Mentor aus einem neuen<br />

Bereich gesucht, kontaktieren die Mitarbeiterinnen<br />

des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s die entsprechenden Personalabteilungen.<br />

Selbstverständlich werden auch<br />

bestehende Netzwerke genutzt. Denn es gibt, wie<br />

es Anni Hausladen 15 ausdrückt, immer jemanden,<br />

„die einen kennt, <strong>der</strong> eine kennt, die einen kennt…“<br />

Haben die künftigen Mentorinnen und Mentoren<br />

ihre Teilnahme am Programm bestätigt, erhalten<br />

sie ein Kurzprofil <strong>der</strong> ihnen zugeordneten Studentin<br />

- in <strong>der</strong> Regel ohne die Nennung des Namens.<br />

Wird dieses Profil von <strong>der</strong> Mentorin o<strong>der</strong> dem<br />

Mentor akzeptiert, koordiniert das <strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />

den ersten Kontakt <strong>der</strong> neuen Tandempartnerschaft.<br />

Das Matching <strong>der</strong> Tandems ist abgeschlossen,<br />

wenn sie alle auf <strong>der</strong> offiziellen Auftaktveranstaltung<br />

vorgestellt wurden und anschließend die<br />

Mentoringvereinbarung unterschrieben haben:<br />

1 5 Hausladen, Anni/Laufenberg, Gerda (4. Aufl. <strong>2008</strong>):<br />

Die Kunst des Klüngelns. Erfolgsstrategien für Frauen.<br />

Rowohlt, Reinbek.<br />

„Die Mentee und die Mentorin/<strong>der</strong> Mentor treffen<br />

für die Dauer des Programms folgende Vereinbarung:<br />

• Beide respektieren die Privatsphäre sowie Unternehmensgeheimnisse<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Mentoring-Partnerin/des<br />

Mentoring-Partners und<br />

behandeln alle Informationen vertraulich.<br />

• Beide vereinbaren am Anfang Art, Dauer, Häufigkeit<br />

<strong>der</strong> Mentoringtreffen sowie die Formen<br />

des Kontakts zwischen den Treffen per Telefon,<br />

E-Mail o<strong>der</strong> Fax. Antworten auf elektronische,<br />

telefonische o<strong>der</strong> Fax- Nachrichten sollten<br />

innerhalb von einer Woche möglich sein.<br />

• Mentee und Mentorin/Mentor planen gemeinsam<br />

die Projektaufgabe nach den jeweils<br />

vorhandenen Möglichkeiten und Rahmenbedingungen.<br />

Zur Beratung kann die Programmleitung<br />

(Projektleitung) hinzugezogen werden.<br />

Die Mentee präsentiert das Ergebnis auf <strong>der</strong><br />

Abschlussveranstaltung.<br />

• Sollten Schwierigkeiten innerhalb <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

auftreten, so können beide Mentoring-Partner/innen<br />

Kontakt zur Projektleitung<br />

aufnehmen.<br />

Zum Abschluss des offiziellen Programms vereinbaren<br />

die Tandempartnerinnen und Tandempartner,<br />

ob und auf welchem Weg sie sich weiterhin<br />

austauschen wollen“ (siehe Anhang Mentoringvereinbarung).<br />

2.3 Der Mentoringauftrag<br />

in <strong>der</strong> Tandempartnerschaft<br />

Die Beziehung zwischen Mentorin/Mentor und<br />

Mentee kann man sich wie eine Fahrt mit einem<br />

Tandem vorstellen: Vorne sitzt die Nachwuchskraft<br />

und bestimmt den Weg, und hinten sitzt die Mentorin<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mentor und gibt Regieanweisungen<br />

und Tipps. Bisweilen tritt die Mentorin o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Mentor richtig „in die Pedale“ und treibt Entscheidungsprozesse<br />

voran – wenn nötig, wird aber auch<br />

auf die Bremse getreten.<br />

Von einer idealen Tandempartnerschaft profitieren<br />

beide Beteiligten. Es ergibt sich eine Win-Win-<br />

Situation: Zwischen den Tandempartnerinnen und<br />

Tandempartnern besteht ein Vertrauensverhältnis,<br />

das es ihnen ermöglicht, voneinan<strong>der</strong> zu lernen.<br />

Für die Mentees ist es ein großer Vorteil, neue<br />

Berufsfel<strong>der</strong> kennen zu lernen und in die dazugehörigen<br />

formellen und informellen Spielregeln<br />

eingeweiht zu werden. Dazu gehört auch ein ausführliches<br />

Feedback bei <strong>der</strong> Berufs- und Karriereplanung.<br />

Außerdem lernen die Mentees, Netzwerke<br />

aufzubauen, zu nutzen und zu pflegen.<br />

13


14<br />

Im Gegenzug vermitteln die Mentees den Mentorinnen<br />

und Mentoren den aktuellen Wissens- und<br />

Erkenntnisstand ihres Fachs. Darüber hinaus lernen<br />

die Mentorinnen und Mentoren die Berufs-<br />

und Karrierewünsche von Hochschulabgängerinnen<br />

kennen. Im Rahmen ihrer Beratungs- und<br />

Begleitungstätigkeit können sie den eigenen<br />

Arbeits- und Führungsstil reflektieren, in den<br />

Gruppencoachings neue Netzwerke erschließen<br />

und Feedback für ihre Rolle als Mentorin o<strong>der</strong><br />

Mentor erhalten.<br />

2.3.1 Die Aufgaben im Tandem<br />

Die Tandempartnerschaft besteht für die jeweils<br />

einjährige Dauer des Programmablaufs. Um realistisch<br />

einschätzen zu können, wie viel Zeit und<br />

Energie die Tandempartnerschaft erfor<strong>der</strong>t, sollten<br />

die Mentee und die Mentorin o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mentor<br />

mindestens einmal im Monat miteinan<strong>der</strong> in Kontakt<br />

treten. Für die Tandemarbeit, die gemeinsamen<br />

Treffen, den Mail-Austausch, die Telefonate,<br />

den Besuch von Veranstaltungen etc. ergibt sich in<br />

<strong>der</strong> Regel ein Zeitaufwand von ca. 100 Stunden.<br />

Für die Mentees kommen die Workshops und die<br />

Arbeit an <strong>der</strong> Projektaufgabe hinzu, für die Mentorinnen<br />

und Mentoren die Veranstaltungen im<br />

Rahmenprogramm und die Coachings.<br />

Die Aufgaben <strong>der</strong> Mentees und <strong>der</strong> Mentorinnen<br />

und Mentoren sind unterschiedlich. Die Mentees<br />

organisieren und planen die Tandemtreffen und<br />

bereiten sie inhaltlich vor. Die Mentorinnen und<br />

Mentoren geben den Mentees ihre Informationen<br />

und Erfahrungen weiter und liefern Input für die<br />

Projektaufgabe.<br />

Um ein Tandemtreffen zu organisieren, nimmt<br />

die Mentee zunächst Kontakt mit ihrer Mentorin/<br />

ihrem Mentor auf und bespricht mit ihr/ihm den<br />

Treffpunkt und den Termin. Das erste Kennenlernen<br />

findet üblicherweise an einem neutralen Ort<br />

statt - beispielsweise in einem Café, einer Lounge<br />

o<strong>der</strong> einem Restaurant auf einem Bahnhof. Die<br />

Mentee kann in Absprache mit <strong>der</strong> Mentorin/dem<br />

Mentor auch <strong>der</strong>en/dessen Arbeitsbereich aufsuchen.<br />

Bei Bedarf ist außerdem ein Treffen in den<br />

Räumlichkeiten des <strong>Gleichstellungsbüro</strong>s <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong><br />

<strong>Universität</strong> Hannover möglich.<br />

Da die Zeit <strong>der</strong> Mentorinnen und Mentoren meist<br />

sehr begrenzt ist, sollte sich die Mentee inhaltlich<br />

gut auf die Zusammenkunft vorbereiten. Im Idealfall<br />

erarbeitet sie einen konkreten Fragen- o<strong>der</strong><br />

Themenkatalog, aus dem ihr Interesse an bestimmten<br />

Berufsfel<strong>der</strong>n, Bewerbungsstrategien und<br />

Führungsstilen o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie deutlich hervorgeht. Hilfreich ist<br />

es auch, im Vorfeld möglichst viel über die Institution,<br />

Firma o<strong>der</strong> Hochschule, in <strong>der</strong> die Mentorin/<strong>der</strong><br />

Mentor tätig ist, in Erfahrung zu bringen.<br />

Wichtige Informationsquellen sind Pressemitteilungen,<br />

Nachrichten, Texte zum Firmenimage<br />

und Leitbild sowie zur Frauen- und Gleichstellungspolitik.<br />

Mentorinnen und Mentoren haben vor allem den<br />

Auftrag, zuzuhören, zu beraten und ihre Erfahrungen<br />

weiterzugeben. Selbstverständlich sollte<br />

auch die Mentorin/<strong>der</strong> Mentor gut vorbereitet sein<br />

und die Erinnerungen an den eigenen Berufseinstieg<br />

präsent haben. Denn die Mentee möchte von<br />

den persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen<br />

ihrer Mentorin/ihres Mentors profitieren und<br />

erfahren, welche Chancen und Hin<strong>der</strong>nisse ihre/<br />

seine Karriere geprägt haben. Darüber hinaus sind<br />

Mentorinnen und Mentoren dazu angehalten, den<br />

Mentees Netzwerke zu empfehlen, die ihnen weiterhelfen<br />

können.<br />

2.3.2 Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Tandemarbeit<br />

Damit die Tandempartnerinnen und Tandempartner<br />

möglichst effektiv zusammenarbeiten können,<br />

erhalten sie einige Hinweise zum richtigen Umgang<br />

miteinan<strong>der</strong>.<br />

Kommunikationsregeln: Eine wertfreie und nichtverurteilende<br />

Sprache sowie aktives Zuhören hilft<br />

Verständnisprobleme zu vermeiden.<br />

Verbindlichkeit: Die Einhaltung von Vereinbarungen,<br />

die bei Bedarf neu verhandelt werden können,<br />

hält die Motivation und Kooperation aufrecht.<br />

Offenheit: Heikle, aber subtil mitgeführte Diskussionspunkte<br />

können die Partnerschaft beeinträchtigen.<br />

Wenn beide voneinan<strong>der</strong> wissen, was sie<br />

aktuell beschäftigt, sowie Fehler und Schwächen<br />

offenbart werden können, kann aus Fehlern o<strong>der</strong><br />

schwierigen Situationen gelernt werden.<br />

Wechselseitigkeit: Mentoring ist ein Prozess von<br />

Geben und Nehmen, wenn beide Seiten voneinan<strong>der</strong><br />

lernen und nicht ausgenutzt werden.<br />

Gegenseitige Verständigung: Klare Formulierungen<br />

über die auf beiden Seiten bestehenden und sich<br />

im Mentoring-Prozess entwickelnden Ziele sowie<br />

Fragestellungen in den Kontakten helfen bei <strong>der</strong><br />

Zielerreichung und Beantwortung <strong>der</strong> Fragen.<br />

Werden diese Anregungen umgesetzt, tragen sie<br />

zu einer angenehmen Arbeitsatmosphäre für beide<br />

Beteiligten bei.


3. Veranstaltungen rund ums Mentoring<br />

Die Auftakt- und Abschlussveranstaltung waren<br />

die größten Events des Programmdurchgangs<br />

2007/<strong>2008</strong>. Sie gehören zu den Rahmenveranstaltungen,<br />

an denen sowohl die Mentees als auch<br />

die Mentorinnen und Mentoren teilnehmen. Die<br />

zweite Veranstaltungskategorie bilden die Workshops<br />

zum Kompetenzaufbau und zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

<strong>der</strong> Mentees. Die dritte Kategorie<br />

bilden die Gruppencoachings für die Mentorinnen<br />

und Mentoren.<br />

3.1 Die Rahmenveranstaltungen des<br />

Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft<br />

Am Freitag, 18.04.<strong>2008</strong>, fand die Auftaktveranstaltung<br />

des Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft im Dekanatssitzungssaal <strong>der</strong><br />

Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong><br />

<strong>Universität</strong> Hannover statt. An <strong>der</strong> Auftaktveranstaltung<br />

nahmen die Mentees, Mentorinnen und<br />

Mentoren des aktuellen Programmjahrgangs teil.<br />

Mo<strong>der</strong>iert von Helga Gotzmann und Agata Nowak<br />

wurden alle 16 Tandems des Programms offiziell<br />

zusammengeführt und vorgestellt. Im Anschluss<br />

an die Veranstaltung nutzten die Beteiligten die<br />

Chance, Gespräche im Hinblick auf die bevorstehende<br />

Tandemarbeit zu führen und die ersten<br />

Treffen zu vereinbaren.<br />

Zwischenbilanzworkshop, Juli <strong>2008</strong><br />

Der Mentoring-Clubabend zum Thema „Karriereplanung<br />

und Visionen – Persönlichkeiten und<br />

Potenziale“ im Juni <strong>2008</strong> bot die Gelegenheit, Einblicke<br />

in an<strong>der</strong>e Mentoringprogramme zu erhalten.<br />

Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, sich über<br />

die eigenen Erfahrungen auszutauschen und über<br />

Karrierepläne zu diskutieren.<br />

Tabelle 1: Die Rahmenveranstaltungen des<br />

Programms Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft<br />

April <strong>2008</strong><br />

Offizielle Auftaktveranstaltung<br />

15<br />

• Vorstellung des Programms Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• Vorstellung <strong>der</strong> Tandems<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Juni <strong>2008</strong><br />

Mentoring-Clubabend<br />

• Karriereplanung und Visionen – Persönlichkeiten und Potenziale<br />

• Vorträge<br />

Elke Breuer, Projektkoordinatorin, RWTH Aachen<br />

Petra-Johanna Regner, Geschäfts führerin <strong>der</strong> RubiCon GmbH, Hannover<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Juli <strong>2008</strong><br />

Zwischenbilanz-Workshop mit den Tandems<br />

Referentin: Dr. Cornelia Ott<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

November <strong>2008</strong><br />

Abschlussveranstaltung des Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft <strong>2008</strong><br />

• Präsentation <strong>der</strong> Projektaufgaben<br />

• Überreichung <strong>der</strong> Mentoringbriefe


16<br />

Im Juli <strong>2008</strong> zogen die Tandems auf dem Zwischenbilanzworkshop<br />

gemeinsam Bilanz, reflektierten<br />

in Gruppen ihre Ziele und Erwartungen und<br />

sammelten Ideen für die Projektaufgabe.<br />

Bei <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung am 15. November<br />

<strong>2008</strong> berichteten die Tandems über ihre Arbeit und<br />

präsentierten die Projektaufgaben vor 50 Gästen.<br />

Anwesend waren ehemalige Programmteilnehmerinnen<br />

und –teilnehmer sowie Kooperationspartner/innen<br />

und Gäste aus Hochschulpolitik,<br />

Gleichstellungsarbeit, Wissenschaft und Wirtschaft.<br />

Den Schwerpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung bildeten die<br />

Präsentationen <strong>der</strong> Projektaufgaben <strong>der</strong> Mentees<br />

(siehe dazu Kapitel 4). Die Studentinnen stellten<br />

ihre Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen,<br />

PowerPoint-Präsentationen und Postern vor. Die<br />

Hauptattraktion war ein Film von Lisa Kellermann<br />

über die Zusammenarbeit in den Tandempartnerschaften.<br />

Darüber hinaus wurden die Mentoringbriefe verteilt<br />

und das obligatorische Abschlussfoto<br />

gemacht. Das Abschlussevent des Programmdurchgangs<br />

2007/<strong>2008</strong> gehörte zudem zum Veranstaltungsangebot<br />

des ersten „November <strong>der</strong><br />

WISSENschaf(f)ten“ <strong>2008</strong>. Diese Initiative <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

Hannover mit den hannoverschen<br />

Hochschulen legt mit verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Projekten die hohe Qualität <strong>der</strong> Forschung<br />

und Lehre in Hannover dar.<br />

3.2 Kompetenzaufbau und<br />

Persönlichkeitsentwicklung durch<br />

Seminare und Workshops<br />

Den zweiten großen Schwerpunkt des Programms<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft bilden<br />

die Seminare und Workshops zum Kompetenzaufbau<br />

und zur Persönlichkeitsentwicklung. Im<br />

Rahmen dieser Veranstaltungen eignen sich die<br />

Mentees überfachliche Qualifikationen, Schlüsselkompetenzen<br />

und Strategien zur Ressourcenentwicklung<br />

an – so z. B. „Stärken <strong>der</strong> Stärken“ und<br />

Persönlichkeitstrainings.<br />

Im November 2007 starteten insgesamt neun<br />

Workshops und Seminare sowie ein Kulturprogramm<br />

für die Mentees.


Tabelle: Seminare und Workshops<br />

Datum Workshops, Seminare und Kulturprogramm<br />

November 2007 Einführungsworkshop für Mentees<br />

Dezember 2007 Wirkungsvoll präsentieren<br />

Januar <strong>2008</strong><br />

Dr. Cornelia Ott, Systemische Beratung, Sozialwissenschaftlerin, Hannover<br />

• Gegenseitiges Kennenlernen: Personenvorstellung, Fachrichtung und Schwerpunkt sowie wichtige<br />

Lebensstationen<br />

• Ziele erarbeiten, benennen und dokumentieren<br />

• individuelle Erwartungen an das Programm und an die künftigen Mentorinnen und Mentoren erarbeiten<br />

Sabine Mariß, VoiceArt, Coaching, Seminare, Musikevents, Diemarden<br />

• Präsentation als wichtiger Bereich <strong>der</strong> beruflichen Tätigkeit<br />

• sowohl Darstellung teilweise sehr komplexer Inhalte als auch immer wie<strong>der</strong> die Präsentation <strong>der</strong> eigenen<br />

Person (persönliche Ausstrahlung, stimmiger Auftritt)<br />

• die eigene Person in Gesprächen und Präsentationen wirkungsvoll „in Szene setzen“ lernen, ohne<br />

sich selbst untreu zu werden.<br />

• authentisches, lebendiges Auftreten erlernen<br />

• Atem- und Stimmarbeit, Wahrnehmungsübungen, individuelle Videoanalyse, Rollenspiele,<br />

differenziertes, konstruktives Feedback und vieles mehr<br />

Selbst- und Zeitmanagement<br />

Felicitas Becker, Zentrale Studienberatung, <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

• Reflexion des Ist-Zustands: Wie ist <strong>der</strong> bisherige Umgang mit Zeit und Zielen?<br />

• Ziele und Zielformulierung<br />

• Was ist ein Ziel?<br />

- Zeitliche Dimension von Zielen – Zielformulierung/Zielvereinbarung<br />

- Umsetzung von Zielen - Zeitplantechniken<br />

• Aufgabenplanung, machbare Schritte und Voraussetzungen<br />

• Prioritäten: Tages-, Wochenpläne<br />

• Was tun, wenn die Planung nicht weiter hilft?<br />

• (Lern-)Blockaden/Wi<strong>der</strong>stände/Zeitdiebe<br />

Februar <strong>2008</strong> Die Tandemarbeit – Aufgaben und Pflichten<br />

Dr. Cornelia Ott<br />

Vorbereitungsworkshop auf die Zusammenarbeit mit den Mentorinnen und Mentoren<br />

Die Kunst des Klüngelns. Networking, <strong>der</strong> Schlüssel zum Erfolg<br />

Anni Hausladen<br />

Buchautorin, Klüngeln & Co., Köln<br />

• Wie funktioniert das Vernetzen, also das Klüngeln?<br />

• Wie können Sie Ihre Netze aufbauen und pflegen?<br />

• Wer sind und wo finden Sie Ihre KlüngelPartnerInnen?<br />

• Welche Regeln sollten Sie kennen und beachten?<br />

• Welche Klüngel-Zeiten und –Orte sollten Sie wahrnehmen?<br />

17


18<br />

Februar <strong>2008</strong> • Wie nehmen Sie das KlüngelPotential an<strong>der</strong>er wahr?<br />

Mai <strong>2008</strong><br />

Juni <strong>2008</strong><br />

September <strong>2008</strong><br />

• Was ist Ihr KlüngelPotential und wie stellen Sie es dar? Struktur, Ablauf und Regeln von Networking/<br />

Zusammenhänge und Wirkung<br />

• Wie lässt sich Networking für Sie o<strong>der</strong> Ihr Unternehmen einsetzen?<br />

• Welches Know-how brauchen Sie und wie wenden Sie es an?<br />

Potenzialanalyse. Motiviert und mit Können in den Beruf<br />

Karin Weyler, Coach, Berufscoaching & Training, Burgwedel-Engensen<br />

• Wo stehe ich? Was kann ich? Was will ich?<br />

• Wie bringe ich meine Fähigkeiten, Talente und Wünsche mit einer Tätigkeit in Verbindung, in <strong>der</strong> ich<br />

das leben kann, was mir wichtig ist? Wo will ich hin?<br />

• Was sind meine nächsten Schritte?<br />

• Praktische Übungen und individuelles Feedback von einem erfahrenen Berufscoach. Individuelle<br />

Stärken, natürliche Eignung und mögliche Perspektiven erkennen, als Grundlage vertiefen und im<br />

Persönlichkeitsprofil miteinan<strong>der</strong> vernetzen<br />

• Gewinn für eine authentische berufliche Zukunft<br />

Karriereplanung in Wissenschaft und Wirtschaft. Die eigene Zukunft gestalten<br />

Dr. Anja Frohnen, Impulsplus, Köln<br />

• Unterstützung und Entscheidungshilfen bei <strong>der</strong> Entwicklung des eigenen Berufswegs/Raum zur Reflexion,<br />

um den Berufsweg methodisch angeleitet überdenken zu können<br />

• Chancen und Möglichkeiten erkennen und Ideen zur Konkretisierung und Verwirklichung <strong>der</strong> beruflichen<br />

Wünsche entwickeln<br />

• Reflexion eigener Lebensideale, Visionen des zukünftigen beruflichen (und privaten) Lebens, Klärung<br />

von persönlichen Entwicklungszielen, formelle und informelle Erfolgsfaktoren für einen<br />

Berufseinstieg/-weg, Hürden und Barrieren in <strong>der</strong> Karriereplanung, Beson<strong>der</strong>heiten weiblicher Laufbahnentwicklungsmechanismen<br />

• Coachingtechniken, Kurzvortrag, Erfahrungsaustausch in Kleingruppen und im Plenum<br />

Praxisnahes Projektmanagement<br />

Christine Issa, Impulsplus, Köln<br />

Oktober <strong>2008</strong> Rathausführung<br />

• Vorbereitung auf die Aufgabe <strong>der</strong> Projektmanagerin<br />

• Vermittlung effektiver Methoden, um den Überblick über das Projekt zu behalten<br />

• Reaktion auf ungeplante Entwicklungen und Gegenmaßnahmen<br />

• Projektleitung und Projektsteuerung als Aufgaben <strong>der</strong> Projektmanagerin/des Projektmanagers<br />

• Bedeutung und Funktionen von Auftraggeber/in, Projektleiter/in,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

• Wie ein Projektstrukturplan für Durchblick sorgt:<br />

Ziele – Aufgaben – Beteiligte – Durchführung - Meilensteine<br />

• Die richtige Aufwandsschätzung: Zeit und Aufwand einzuschätzen lernen<br />

• Ablaufplanung: Was ist wann von wem zu tun?<br />

• Kostenplanung erstellen<br />

• Fallbeispiele, Rollenspiele, Kurzvortrag<br />

Agata Nowak, Projektleitung Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft


3.3 Gruppencoaching für Mentorinnen<br />

und Mentoren<br />

Während <strong>der</strong> Programmlaufzeit haben die Mentorinnen<br />

und Mentoren die Möglichkeit, sich regelmäßig<br />

zu treffen und auszutauschen. Im Coaching-<br />

Workshop werden sie von <strong>der</strong> Supervisorin Monika<br />

Grabowski begleitet.<br />

Datum Veranstaltungen<br />

März <strong>2008</strong> Einführungsworkshop<br />

Dabei werden anhand <strong>der</strong> persönlichen Erfahrungen<br />

z.B. Themen zur Tandemarbeit, zur Rolle <strong>der</strong><br />

Mentorin/des Mentors o<strong>der</strong> zur Projektaufgabe erörtert<br />

und diskutiert. Dadurch lernen sich die Mentorinnen<br />

und Mentoren untereinan<strong>der</strong> kennen und<br />

erfahren mehr über die jeweiligen Berufsfel<strong>der</strong>.<br />

Einführungsworkshop für Mentees im November 2007; v.l. Dr. Cornelia Ott, Agata Nowak, Helga Gotzmann<br />

Tabelle 3: Gruppencoaching für die Mentorinnen und Mentoren<br />

Monika Grabowski<br />

Coach und Supervisorin, Hemmingen<br />

Helga Gotzmann<br />

Gleichstellungsbeauftragte <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Juni <strong>2008</strong> Gruppencoaching<br />

• Kennenlernen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Mentorinnen und Mentoren und des Programms<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

• Die Mentorinnen und Mentoren erhalten Informationen zu den Aufgaben in<br />

<strong>der</strong> Tandemarbeit.<br />

• Anhand konkreter Fragen werden Beispiele für die Rolle <strong>der</strong> Mentorin/des<br />

Mentors angeboten.<br />

Monika Grabowski<br />

Coach und Supervisorin, Hemmingen<br />

• Erfahrungsaustausch über die Treffen mit den Mentees<br />

• Unterstützungsangebote/Karriereberatung<br />

• Individuelle Fragen – globale Lösungen<br />

19


20<br />

4. Die Projektaufgaben im Programmdurchgang<br />

Ein fester Bestandteil des Programms Mentoring<br />

in Wissenschaft und Wirtschaft ist die Projektaufgabe,<br />

die von den Mentees bearbeitet wird. Die<br />

Tandempartnerinnen und Tandempartner entwickeln<br />

die Aufgabe in <strong>der</strong> Regel im Verlauf des Programms.<br />

Die konkrete Fragestellung, <strong>der</strong> methodische<br />

Ansatz und das Resultat <strong>der</strong> Projektaufgabe<br />

basieren auf den Studieninhalten <strong>der</strong> Mentees<br />

sowie den Berufserfahrungen <strong>der</strong> Mentorinnen<br />

und Mentoren.<br />

Die Projektaufgabe soll zunächst einmal Erlerntes,<br />

Ideen o<strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> Mentees wi<strong>der</strong>spiegeln. Der<br />

Bearbeitungsprozess ermöglicht es den Mentees<br />

außerdem, selbstständiges Arbeiten und Präsentationstechniken<br />

zu üben. Im Vor<strong>der</strong>grund stehen<br />

dabei die Realisierbarkeit und <strong>der</strong> Nutzen <strong>der</strong><br />

Projektaufgabe für die Mentees – weniger entscheidend<br />

sind Umfang und Repräsentativität <strong>der</strong><br />

Ergebnisse.<br />

Beispiel für eine Präsentation <strong>der</strong> Projektaufgabe, Mentee: H. Baumgarten<br />

4.1 Die Entwicklung <strong>der</strong><br />

Projektaufgabe<br />

Zunächst legen die Tandempartnerinnen und Tandempartner<br />

gemeinsam die Art und den Umfang<br />

<strong>der</strong> Projektaufgabe fest. Die Inhalte <strong>der</strong> Aufgabe<br />

können dabei sowohl aus dem Arbeitsbereich <strong>der</strong><br />

Mentorin o<strong>der</strong> des Mentors als auch aus dem Themengebiet<br />

des Studiums, <strong>der</strong> Dissertation o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Abschlussarbeit <strong>der</strong> Mentee stammen. Die Mentee<br />

bearbeitet dann die Aufgabenstellung und entwikkelt<br />

ein Konzept, mit dem die Ergebnisse im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Abschlussveranstaltung vorgestellt werden<br />

können (z. B. eine PowerPoint-Präsentation,<br />

ein Poster o<strong>der</strong> eine Collage). Ihre Mentorin o<strong>der</strong><br />

ihr Mentor unterstützt und berät sie dabei.<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeit an <strong>der</strong> Projektaufgabe können die<br />

Mentees ihre Kenntnisse und Kompetenzen erproben<br />

und weiterentwickeln. Durch die Gespräche<br />

mit den Mentees lernen die Mentorinnen<br />

und Mentoren, ein gutes Feedback zu geben, und<br />

entwickeln somit ihre Beratungskompetenzen weiter.<br />

Beide Tandempartner/innen können erlernte<br />

Instrumente des Projektmanagements anwenden,<br />

um die Projektaufgabe zu strukturieren.<br />

Die Ergebnisse <strong>der</strong> Projektaufgaben des Mentoringjahrgangs<br />

2007/<strong>2008</strong> wurden auf <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />

am 15. November <strong>2008</strong><br />

präsentiert.<br />

4.2 Die Projektaufgaben des<br />

Mentoringjahrgangs 2007/<strong>2008</strong><br />

Im Folgenden werden die Projektaufgaben des<br />

Mentoringjahrgangs 2007/<strong>2008</strong> vorgestellt. Die<br />

Kurzbeschreibungen <strong>der</strong> Mentees stellen die Inhalte<br />

<strong>der</strong> Projektaufgaben (z. B. Bereiche, Projekte,<br />

Berufsfel<strong>der</strong>, Zusammenhänge, Unterschiede)<br />

sowie den methodischen Ansatz (z. B. Internetrecherche,<br />

Zusammenstellung, Auflistung, Gegenüberstellung,<br />

Befragung, Vergleich) dar.


„Kritische Standorte für den Energiepflanzenbau“<br />

Tandem 1: Henrike Baumgarten – Dr. Jürgen Schnei<strong>der</strong><br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Projektaufgabe entwickelte die Mentee mit ihrem Mentor Dr. Jürgen Schnei<strong>der</strong> ein<br />

mögliches Diplomarbeitsthema zu einer aktuellen Fragestellung. In einem geowissenschaftlichen<br />

Zusammenhang sollte ein bodenkundlicher Schwerpunkt untersucht werden und die Entscheidung<br />

fiel auf die Einsatzmöglichkeiten regenerativer Rohstoffe für die Energieversorgung. Das Thema<br />

ergab sich aus einem aktuellen Projekt im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG),<br />

nachdem <strong>der</strong> Mentor die Kontakte zu Bearbeitern des Projekts hergestellt hatte. Die Konzeption <strong>der</strong><br />

Projektaufgabe basierte auf Gesprächen und eigener Internetrecherche.<br />

„Mütterprozess bei TUI Deutschland“<br />

Tandem 2: Daniela Brändle – Inga Meyer-Marcotty<br />

Die Projektaufgabe stellt den Prozess dar, den werdende Mütter bei <strong>der</strong> TUI GmbH durchlaufen - vom<br />

Zeitpunkt, zu dem die Mitarbeiterin von ihrer Schwangerschaft erfährt, bis zur eventuellen Rückkehr<br />

ins Unternehmen.<br />

Hierfür wurden die einzelnen Schritte des Prozesses dargestellt sowie die gesetzlichen und betrieblichen<br />

Grundlagen, auf denen sie beruhen, aufgelistet.<br />

„Eine Erfindung – Viele Patente“<br />

Tandem 3: Judith Krawinkel – Dr. Martina Läufer<br />

Bei <strong>der</strong> Projektaufgabe ging es zum einen um Patente im Allgemeinen und zum an<strong>der</strong>en um den<br />

Vergleich zweier Patente, die ähnliche Erfindungen betreffen, aber methodische Unterschiede aufweisen.<br />

Die fachliche Ausrichtung erfolgte nach einer Erörterung <strong>der</strong> Thematik mit <strong>der</strong> Mentorin, <strong>der</strong><br />

Patentanwältin Frau Dr. Läufer. Die Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgabe und die Ergebnispräsentation in Form<br />

eines Posters erfolgten auf Basis von Internetrecherchen, die insbeson<strong>der</strong>e Patentschriften betrafen.<br />

„Architekten - Bauingenieure: Unterschiede und Gemeinsamkeiten“<br />

Tandem 4: Lydia Legel – Sibylle Kennepohl-Koch<br />

Die Projektaufgabe stellt die Unterschiede und Gemeinsamkeiten <strong>der</strong> Berufsfel<strong>der</strong> von Architekten<br />

und Bauingenieuren in Form eines Posters dar. Die Idee für das Poster hatte die Mentee während <strong>der</strong><br />

Gespräche mit ihrer Mentorin, Frau Kennepohl-Koch. Methodisch ist das Poster aus diesen Gesprächen<br />

und einer Internetrecherche entstanden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse hat die Mentee<br />

in einer schriftlichen Ausarbeitung formuliert und schließlich auf das Poster gebracht.<br />

„Arbeitsfeld einer Gleichstellungsbeauftragten“<br />

Tandem 5: Ronja Müller-Kalkstein – Mechthild Schramme-Haack/Helga<br />

Schneedhorst-Wegner<br />

Um sich den Themen Gleichstellung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Arbeitsbereiche <strong>der</strong><br />

Mentorinnen zu nähern, wurde in <strong>der</strong> Projektarbeit auf die Geschichte/Entwicklung, die gesetzliche<br />

Arbeitsgrundlage, generelle Arbeitsbereiche sowie die speziellen Arbeitsfel<strong>der</strong> des Teams Gleichstellung<br />

in <strong>der</strong> Region Hannover eingegangen. Beson<strong>der</strong>es Augenmerk lag hierbei auf den zukünftigen<br />

Arbeitsbereichen <strong>der</strong> Gleichstellung und den damit verbundenen offenen Fragen zur Schwerpunktsetzung<br />

<strong>der</strong> Gleichstellung in Bezug auf die Themen Vereinbarkeit von Familie und Beruf, harte und<br />

weiche Gleichstellungsthemen, Gen<strong>der</strong> Mainstreaming und Diversity Management. Die Annäherung<br />

an das Thema erfolgte durch Literatur- und Internetrecherche, gezielte Gespräche, Hospitation bei<br />

Sitzungen und Publikationsmaterial <strong>der</strong> Region Hannover.<br />

21


22<br />

„Projektarbeit im Hochschulbereich am Beispiel des DFG-Projekts ‚Protektive<br />

Beatmung’“<br />

Tandem 6: Elisabeth Edom – Dr.-Ing. Michael Klaas<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Projektaufgabe wurde nachvollzogen, wie die Antragsstellung auf Finanzierung universitärer<br />

Forschungsprojekte verläuft. Als Beispiel diente ein von <strong>der</strong> Deutschen Forschungsgesellschaft<br />

(DFG) unterstütztes Projekt aus dem Bereich <strong>der</strong> Biofluiddynamik, so dass die Mentee neben<br />

den Einblicken in die finanzielle Planung auch neue Kenntnisse auf dem Gebiet <strong>der</strong> Fluiddynamik<br />

gewinnen konnte. Der Besuch eines Symposiums am betrachteten Projekt beteiligter Institutionen<br />

vermittelte den aktuellen Forschungsstand sowie Eindrücke von Ablauf, Organisation und Stellenwert<br />

wissenschaftlicher Konferenzen.<br />

Bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Projektaufgabe wurden vorhandene DFG-Anträge analysiert und verglichen;<br />

dabei gesammelte Informationen wurden durch Befragung am Projekt Beteiligter ergänzt. Mittels<br />

einer Internetrecherche wurde das Verfahren seitens <strong>der</strong> DFG zur Beurteilung von Forschungsanträgen<br />

untersucht, ferner wurden Nachbesserungen an Forschungsanträgen betrachtet. Fachwissen<br />

über den Aspekt <strong>der</strong> Biofluiddynamik wurde im Gespräch mit Wissenschaftlern und durch den Besuch<br />

des oben genannten Symposiums erlangt.<br />

„Mathematiker bei Rückversicherungen“<br />

Tandem 7: Tugba Kekilli – Regina Skibbe<br />

Die Mentee wollte einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten eines Mathematikers/einer Mathematikerin<br />

im Allgemeinen geben. Der Schwerpunkt lag dabei bei <strong>der</strong> Hannoverschen Rückversicherung.<br />

Die Mentee wollte das Unternehmen und die Bereiche, die für Mathematiker/innen von Interesse<br />

sind, vorstellen. Ein kurzer Einblick in die Aufgabenfel<strong>der</strong> wurde gegeben und die Ausbildung<br />

zum Aktuar wurde kurz angerissen. Hauptsächlich basieren die Ausführungen auf unternehmensinternen<br />

Informationen. Die Mentee befragte zudem Mathematikerinnen aus den einzelnen Bereichen,<br />

um sich ein genaueres Bild von <strong>der</strong>en Aufgabengebieten zu machen. Sie benutzte auch Fachliteratur,<br />

um den Begriff Rückversicherung genau zu definieren.<br />

Die Ergebnisse wurden in Form einer PowerPoint-Präsentation aufbereitet.<br />

„Die Beziehungskiste – Korrelationen, Copulas und an<strong>der</strong>e Antworten <strong>der</strong><br />

Mathematik“<br />

Tandem 8: Marion Wodniczak – Dr. Carsten Steinhoff<br />

Die Aufbereitung <strong>der</strong> Ergebnisse dieser Projektaufgabe erfolgte in Form eines PowerPoint-gestützten<br />

Vortrages, <strong>der</strong> sich mit den Möglichkeiten und Modellen <strong>der</strong> Mathematik befasst, Beziehungen und<br />

Abhängigkeiten zwischen Zufallsvariablen abzubilden.<br />

Dazu recherchierte die Mentee im Internet und fasste schließlich Grundlagen, neuere Modelle und<br />

ihre Anwendungsbereiche in <strong>der</strong> Präsentation zusammen. Eine gekürzte Version wurde auf <strong>der</strong> Abschlussveranstaltung<br />

vorgestellt.<br />

„Mentoring – hilfreiche Unterstützung im Studium?<br />

Selbsterfahrungsberichte von Mentees und MentorInnen“<br />

Tandem 9: Lisa Kellermann – Stefanie Schoenborn<br />

Die Mentorin, Stefanie Schoenborn, arbeitet als Redakteurin beim ZDF Nie<strong>der</strong>sachsen. Um die Aufgabe<br />

möglichst praxisnah zu bearbeiten, realisierte die Mentee ein Filmprojekt, das von <strong>der</strong> Konzeption<br />

bis zum Schnitt alle Schritte enthielt, die auch bei Fernsehproduktionen erfor<strong>der</strong>lich sind. Inhalt<br />

des fertigen Films war das Mentoring-Programm selbst; Inhalte, Ziele und Erfahrungen <strong>der</strong> Mentees<br />

wurden dargestellt.


„Vereinbarkeit von Beruf und Familie – Wie ist die Realität?“<br />

Tandem 10: Andrea Nemeti - Birgit Zich<br />

Die Projektarbeit zeigt die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei erwerbstätigen Frauen auf. Viele<br />

Frauen möchten sich nicht zwischen Familie und Beruf entscheiden. Ihr Ziel ist es, beides miteinan<strong>der</strong><br />

zu vereinbaren. Da die Unternehmen die Potentiale und Fähigkeiten <strong>der</strong> Frauen erkannt haben<br />

und benötigen, versuchen sie, die Frauen mit Versprechungen hinsichtlich <strong>der</strong> Vereinbarkeit von<br />

Familie und Beruf in ihr Unternehmen zu locken. Die Frage ist nur: Wie sieht die Realität aus? Wie<br />

tiefgründig sind diese Versprechungen bzw. wie sehen die Karrierechancen <strong>der</strong> Frauen aus? Um auf<br />

diese Fragen Antworten zu bekommen, wurden Interviews mit berufstätigen Frauen bei Daimler und<br />

Bosch geführt. Dabei waren die Bereiche einer Abteilungsleiterin, einer Projektleiterin, einer Planerin<br />

sowie einer Angestellten vertreten. Zusätzlich wurden Internetrecherchen vorgenommen sowie Gespräche<br />

auf <strong>der</strong> WoMenPower <strong>2008</strong> geführt.<br />

„Risikoanalyse eines Unternehmens“<br />

Tandem 11: Judith Schulte – Marion Schmidt<br />

In dem Projekt wird ein Überblick über die Risikoanalyse eines Unternehmens gegeben, angefangen<br />

bei den Aufgaben des Analysten bis hin zu den einzelnen Risikofaktoren, die bei <strong>der</strong> Erstellung eines<br />

Bewertungsberichtes über das Unternehmen bzw. den Kunden berücksichtigt werden müssen.<br />

Das Projekt basiert auf dem Risikomanagement <strong>der</strong> Deutschen Bank; die notwendigen Informationen<br />

erhielt die Mentee hauptsächlich von ihrer dort arbeitenden Mentorin. Nach einigen Erläuterungen<br />

und Begriffserklärungen wurden die Risikofaktoren schematisch aufgelistet.<br />

„Karrierewege für BauingenieurInnen im Wasserbau/Küsteningenieurwesen“<br />

Tandem 12: Anna Zorndt – Prof. Dr.-Ing. Nicole von Lieberman<br />

Im Projekt „Karrierewege für BauingenieurInnen im Wasserbau/Küsteningenieurwesen“ wurden Berufseinstiegsmöglichkeiten<br />

in den Bereichen Öffentlicher Dienst, Wirtschaft und Wissenschaft untersucht.<br />

Die Ergebnisse basieren auf Expertengesprächen und Internetrecherchen.<br />

„Brennstoffzellen – Energiequelle <strong>der</strong> Zukunft?“<br />

Tandem 13: Ellen Ebner – Athanasia-Elena Exarchou<br />

Die Projektaufgabe stellte eine Zusammenfassung bzw. Übersicht über die Thematik <strong>der</strong> Examensarbeit<br />

<strong>der</strong> Mentee dar. Dabei ging es um Brennstoffzellen, ihre Anwendungen und den aktuellen Bezug<br />

zur heutigen Umweltproblematik.<br />

Ausgearbeitet wurde sie mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation. Die Projektaufgabe wurde in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Mentorin erstellt. Sie gab <strong>der</strong> Mentee Tipps und Anregungen und zeigte ihr,<br />

inwieweit sich das Volkswagenwerk in Wolfsburg bzgl. <strong>der</strong> Automobilindustrie mit Brennstoffzellen<br />

auseinan<strong>der</strong>setzt.<br />

23


24<br />

5. Der messbare Erfolg des Programms: die Langzeitstudie<br />

Das Anliegen des Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft ist es, Frauen auf dem<br />

Weg zu einer Führungsposition und in Fragen <strong>der</strong><br />

Vereinbarkeit von Karriere und Familie zu unterstützen.<br />

Doch woran kann man erkennen, ob das<br />

Programm diesem Anspruch gerecht wird?<br />

Grundsätzlich lässt sich <strong>der</strong> Erfolg des Programms<br />

daran messen, inwieweit sich für die Tandempartnerinnen<br />

und Tandempartner eine Win-Win-<br />

Situation ergibt. Denn sowohl die Mentees als<br />

auch die Mentorinnen und Mentoren können von<br />

ihrer Zusammenarbeit im Rahmen des Programms<br />

profitieren: Die Mentees erwerben Schlüsselkompetenzen,<br />

Know-How und Praxiserfahrung für<br />

ihren beruflichen Werdegang. Die Mentorinnen<br />

und Mentoren erhalten dafür einen Einblick in die<br />

aktuelle Situation <strong>der</strong> Studierenden <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Fachrichtung sowie den gegenwärtigen Forschungsstand.<br />

Darüber hinaus erfahren sie mehr<br />

über die beruflichen Orientierungen, Pläne und<br />

Wünsche <strong>der</strong> weiblichen Nachwuchskräfte. Somit<br />

gewinnen beide Tandempartnerinnen o<strong>der</strong> Tandempartner<br />

Erkenntnisse, die sie im Berufsleben<br />

verwerten können.<br />

In welchem Umfang das aktuelle Programm<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft diese<br />

Ziele verwirklichen konnte, hat die Langzeitstudie<br />

2009 16 ermittelt und dokumentiert: Die Mentee-<br />

Jahrgänge 2001 bis 2006 konnten an einer Befragung<br />

teilnehmen, die ihnen ein Feedback zum Programm<br />

und zu dessen Einfluss auf ihren weiteren<br />

beruflichen Weg ermöglichte.<br />

Die Langzeitstudie 2009 ist bereits die dritte<br />

Erhebung, die den Verbleib <strong>der</strong> Mentees nach<br />

17 18<br />

ihrer Programmteilnahme untersucht.<br />

Als messbare Kriterien für die Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

des Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft dienen bei <strong>der</strong> Auswertung<br />

<strong>der</strong> Studie die aktuelle berufliche Position <strong>der</strong><br />

ehemaligen Mentees, ihre Zufriedenheit mit ihrer<br />

<strong>der</strong>zeitigen Tätigkeit sowie <strong>der</strong>en Vereinbarkeit mit<br />

<strong>der</strong> Familie. Die Ergebnisse werden als Hinweis auf<br />

den Erfolg des Programms, nicht aber als Beleg<br />

gewertet, da es keine Gegenstudie gibt.<br />

16 Vgl. Einfluss - Erfolg - Nachhaltigkeit. Auswertung<br />

<strong>der</strong> Langzeitstudie <strong>der</strong> Jahrgänge 2001 bis 2006.<br />

www.gsb.uni-hannover.de/fileadmin/institut/<br />

pdf/012011Auswertung_Mentoringprogramm.pdf<br />

17 Kurmeyer, Christine (2005): Mentoring im Blick.<br />

Langzeitstudie. Zwischenbericht zum Jahrgang 2002/2003.<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover.<br />

18 Kurmeyer, Christine/Meuthen, Gabriele (Jan. 2005):<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft. Langzeitstudie.<br />

Zwischenbericht zum Jahrgang 2001. <strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover.<br />

Mit Hilfe <strong>der</strong> Langzeitstudie 2009 soll das Programm<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

qualitativ an künftige Zielgruppen angepasst<br />

werden. Die Erfahrungen <strong>der</strong> Mentees mit<br />

dem Programm bieten auch eine Orientierung und<br />

liefern wichtige Hinweise zur Weiterentwicklung<br />

und Optimierung des Programms an <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong><br />

<strong>Universität</strong> Hannover. Denn welchen Nutzen das<br />

Mentoring für die einzelnen Teilnehmerinnen hat,<br />

zeigt sich ohnehin erst, nachdem sie das Programm<br />

absolviert haben. Zudem lebt jedes gute<br />

Nachwuchsför<strong>der</strong>programm von den Anregungen<br />

seiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer.<br />

5.1 Die Schwerpunkte <strong>der</strong><br />

Langzeitstudie<br />

Die Befragung ermittelte im Wesentlichen folgende<br />

Informationen:<br />

• Ziele und Verbleib <strong>der</strong> Mentees<br />

• Berufliche Ausrichtung<br />

• Einfluss des Programms Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft auf die Laufbahn <strong>der</strong><br />

Mentees nach dem Studium, <strong>der</strong> Promotion<br />

bzw. <strong>der</strong> Habilitation<br />

• Einfluss <strong>der</strong> Mentorin/des Mentors hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> beruflichen Entscheidungen <strong>der</strong> Mentees<br />

• Vereinbarkeit von Beruf/Qualifizierung und<br />

Familie<br />

5.2 Die Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

Stichprobe<br />

Der Fragebogen zur Langzeitstudie 2009 wurde<br />

per Post an 98 von 131 ehemaligen Studentinnen,<br />

Doktorandinnen und Habilitandinnen, die als Mentees<br />

in den Jahrgängen 2001 bis 2006 am Programm<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

teilgenommen hatten und <strong>der</strong>en aktuelle Adressen<br />

bekannt waren, verschickt.<br />

12 Briefe kamen mit dem Hinweis „unbekannt verzogen“<br />

zurück. Somit ist davon auszugehen, dass<br />

86 ehemalige Mentees den Fragebogen erhalten<br />

haben. Eine Rückmeldung gaben 39 von ihnen.<br />

In dem teilstandardisierten Fragebogen konnten<br />

die ehemaligen Mentees unter an<strong>der</strong>em bewerten,<br />

wie zufrieden sie mit den einzelnen Programmbausteinen<br />

waren, ob eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

in den Tandempartnerschaften zustande<br />

kam und ob es ausreichend Möglichkeiten<br />

zum Netzwerken gab.<br />

Darüber hinaus wurden den Probandinnen Fragen<br />

zu ihrer <strong>der</strong>zeitigen beruflichen Situation gestellt,<br />

auf die im Folgenden näher eingegangen wird.


5.3 Die wesentlichen Aspekte <strong>der</strong><br />

Ergebnisanalyse<br />

Von Bedeutung für die Qualitätssicherung des<br />

Programms sind vor allem drei Aspekte, die auch<br />

in <strong>der</strong> Befragung erhoben wurden:<br />

• In welchen beruflichen Positionen befinden<br />

sich die ehemaligen Mentees aktuell?<br />

• Wie zufrieden sind sie mit ihrer Tätigkeit?<br />

• Welche Erfahrungen haben sie mit <strong>der</strong><br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie gemacht?<br />

5.3.1 Die aktuelle berufliche Position <strong>der</strong><br />

Probandinnen<br />

19 ehemalige Mentees - das entspricht 49% <strong>der</strong><br />

Probandinnen – gaben an, in einer leitenden<br />

Funktion zu arbeiten. Im Einzelnen benannten die<br />

jungen Frauen die Tätigkeit als Projektleiterin (6),<br />

Vorgesetzte (4), Professorinnen (2), Ausbildungsleiterin<br />

(1), Referentin (2), Ausbildungs- und Bauleiterin<br />

(2) und Sonstiges (2).<br />

16 ehemalige Mentees sind zudem in Positionen<br />

und Funktionen, die für weitere Karriereschritte<br />

geeignet sind. Sie arbeiten als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterinnen (7), als Angestellte und Selbstständige<br />

(7) und Lehrerinnen (2).<br />

Zwei <strong>der</strong> Probandinnen machten keine Angaben zu<br />

ihrer beruflichen Position, eine Befragte hat<br />

ihr Studium noch nicht abgeschlossen und eine<br />

weitere war zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Befragung arbeitssuchend.<br />

5.3.2 Die persönliche Zufriedenheit <strong>der</strong><br />

Probandinnen<br />

Auf die Frage, ob sie mit ihrer <strong>der</strong>zeitigen beruflichen<br />

Tätigkeit zufrieden seien, gab die überwältigende<br />

Mehrheit von 34 Befragungsteilnehmerinnen<br />

(87%) an, „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ zu<br />

sein. Drei Probandinnen gaben an, dass sie nicht<br />

zufrieden sind, und zwei machten an dieser Stelle<br />

keine Angaben.<br />

29 <strong>der</strong> Befragten sind „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“<br />

mit ihrer beruflichen Position.<br />

Die hohe berufliche Zufriedenheit <strong>der</strong> Probandinnen<br />

muss nicht zwangsläufig aus dem Einfluss des<br />

Mentoringprogramms resultieren. Doch da über<br />

die Hälfte <strong>der</strong> Befragten angab, in ihren beruflichen<br />

Entscheidungen von ihrer Mentorin o<strong>der</strong><br />

ihrem Mentor beeinflusst worden zu sein – sei es<br />

durch Motivation o<strong>der</strong> die Entwicklung von Visionen<br />

–, ist von einem Zusammenhang zwischen<br />

<strong>der</strong> Teilnahme am Mentoringprogramm und <strong>der</strong><br />

ausgeprägten beruflichen Zufriedenheit <strong>der</strong> Probandinnen<br />

auszugehen. Zudem zeigen die Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Befragung, dass die Mehrheit <strong>der</strong> jungen<br />

Frauen ihre Karrierepläne verwirklichen konnte.<br />

5.3.3 Die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie<br />

Ein wichtiger Aspekt <strong>der</strong> Gleichstellungsarbeit besteht<br />

darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

dass Frauen Familie und Karriere erfolgreich<br />

miteinan<strong>der</strong> kombinieren können. Daher war dieser<br />

Punkt natürlich auch bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong><br />

Langzeitstudie von beson<strong>der</strong>em Interesse.<br />

Etwa die Hälfte <strong>der</strong> Probandinnen (18 Frauen) gab<br />

an, dass sie Kin<strong>der</strong> haben. Darunter sind 15 Frauen<br />

mit ein bis zwei Kin<strong>der</strong>n und drei Frauen mit drei<br />

bis vier Kin<strong>der</strong>n. 14 dieser Frauen haben promoviert<br />

bzw. habilitiert.<br />

25


26<br />

6. Eine positive Bilanz<br />

Wie<strong>der</strong> wurde ein Mentoring-Jahr mit interessanten<br />

und facettenreichen Projektaufgaben, vielen<br />

informativen Veranstaltungen und nützlichen<br />

neuen Kontakten zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

gebracht. Damit hat das Programm Mentoring in<br />

Wissenschaft und Wirtschaft als innovatives und<br />

praxisrelevantes Instrument zur För<strong>der</strong>ung des<br />

weiblichen Nachwuchses erneut gehalten, was es<br />

verspricht.<br />

Dies bestätigen auch die vorliegenden Ergebnisse<br />

<strong>der</strong> Langzeitstudie 2009:<br />

An den überwiegend positiven Rückmeldungen<br />

<strong>der</strong> ehemaligen Mentees ist deutlich zu erkennen,<br />

dass die Teilnahme am Programm Mentoring<br />

in Wissenschaft und Wirtschaft die berufliche<br />

Entwicklung junger Frauen maßgeblich beeinflussen<br />

und för<strong>der</strong>n kann. Das gilt sowohl für die<br />

Erkenntnisse und Einblicke, die die Mentees durch<br />

die Zusammenarbeit mit ihren Mentorinnen und<br />

Mentoren gewinnen, als auch für die zahlreichen<br />

Schlüsselkompetenzen, die sie im Rahmen des Programms<br />

erwerben und vertiefen können.<br />

Das erfreuliche Feedback <strong>der</strong> Befragten gibt nicht<br />

nur dem Programmkonzept - <strong>der</strong> ausgewogenen<br />

Kombination aus Tandemarbeit, Trainings und<br />

Networking - Recht, son<strong>der</strong>n ist darüber hinaus<br />

ein klares Signal dafür, das Programm Mentoring<br />

in Wissenschaft und Wirtschaft auch weiterhin an<br />

<strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover anzubieten und<br />

kontinuierlich im Hinblick auf die Bedürfnisse und<br />

Zielsetzungen des weiblichen Nachwuchses zu<br />

optimieren.<br />

Wir wünschen insbeson<strong>der</strong>e den Mentees, die<br />

ein Jahr lang an <strong>der</strong> eigenen Karriereplanung<br />

und Persönlichkeitsentwicklung gearbeitet haben<br />

und dabei von ihren Mentorinnen und Mentoren<br />

begleitet wurden, weiterhin viel Erfolg, Mut, Ausdauer,<br />

aber auch viel Spaß beim Erreichen ihrer<br />

Ziele.


Literatur<br />

Dallhoff, Jutta (Hg.) (2009): Frauen für die Stärkung<br />

von Wissenschaft und Forschung. Konferenz im<br />

Rahmen des Europäischen Jahres für Kreativität und<br />

Innovation – Konferenzdokumentation. CEWS-Publik.<br />

http://www.gesis.org/download/fileadmin/cews/www/<br />

download/cews-publik14.pdf.<br />

Einfluss - Erfolg - Nachhaltigkeit. Auswertung<br />

<strong>der</strong> Langzeitstudie <strong>der</strong> Jahrgänge 2001 bis 2006.<br />

(2009) www.gsb.uni-hannover.de/fileadmin/institut/<br />

pdf/012011Auswertung_Mentoringprogramm.pdf<br />

Fischer, Gabriele; Dahms, Vera; Bechmann, Sebastian;<br />

Frei, Marek; Leber, Ute (2009): IAB Forschungsbericht<br />

4/2009. Aktuelle Ergebnisse aus <strong>der</strong> Projektarbeit<br />

des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.<br />

Gleich und doch nicht gleich: Frauenbeschäftigung<br />

in deutschen Betrieben. Auswertungen des IAB-Betriebspanels<br />

<strong>2008</strong>. Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

<strong>der</strong> Bundesagentur für Arbeit, Nürnberg.<br />

Franzke, Astrid; Gotzmann, Helga (Hg.) (2006): Mentoring<br />

als Wettbewerbsfaktor für Hochschulen.<br />

Strukturelle Ansätze <strong>der</strong> Implementierung. LIT Verlag,<br />

Hamburg.<br />

Gotzmann, Helga (Hg.) (Jan. 2006): Mentoring in Wissenschaft<br />

und Wirtschaft, <strong>Abschlussbericht</strong> 2004.<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover.<br />

Gotzmann, Helga (Hg.) (Apr. <strong>2008</strong>): Mentoring in<br />

Wissenschaft und Wirtschaft, Bericht <strong>der</strong> Jahrgänge<br />

2005/2006. <strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong><br />

Hannover.<br />

Hausladen, Anni/Laufenberg, Gerda (4. Aufl. <strong>2008</strong>): Die<br />

Kunst des Klüngelns. Erfolgsstrategien für Frauen. Rowohlt,<br />

Reinbek.<br />

Heinze, Christine (2002): Frauen auf Erfolgskurs mit<br />

Mentoring. So kommen Sie weiter. Her<strong>der</strong>, Freiburg.<br />

Jungmann, Uta (März 2010): Damenverbindungen.<br />

Gemeinsam durch die Gläserne Decke. FAZ.net,<br />

11.03.2010.<br />

Kurmeyer, Christine (2005): Mentoring im Blick. Langzeitstudie.<br />

Zwischenbericht zum Jahrgang 2002/2003.<br />

<strong>Gleichstellungsbüro</strong> <strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover.<br />

Kurmeyer, Christine/Meuthen, Gabriele (Jan. 2005):<br />

Mentoring in Wissenschaft und Wirtschaft. Langzeitstudie.<br />

Zwischenbericht zum Jahrgang 2001. <strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover.<br />

Landeskonferenz Nie<strong>der</strong>sächsischer Hochschulfrauenbeauftragter,<br />

LNHF (Hg.) (Nov. 2003):<br />

Mentoringprojekte für Frauen an nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

Hochschulen, Evaluation 2001 bis 2003.<br />

LNHF-Center für Informations- und Wissensmanagement,<br />

Göttingen.<br />

Littmann-Wernli, Sabina (Juli 2004): Nachwuchsför<strong>der</strong>ung:<br />

Die Bedeutung von sozialem Kapital. FAZ.net,<br />

23.07.2004.<br />

Peters, Sibylle; Schmickler, Sonja; Weinert, Sybille (Hg.)<br />

(2004): Flankierende Personalentwicklung durch Mentoring.<br />

Rainer Hampp Verlag, München/Mering.<br />

Präsident <strong>der</strong> <strong>Universität</strong> Hannover, Zentrale Kommission<br />

für Frauenför<strong>der</strong>ung und Gleichstellung (Hg.)<br />

(Dez. 2005): Bericht zum Frauenför<strong>der</strong>plan 2005,<br />

Gleichstellung von Frauen und Männern an <strong>der</strong> <strong>Universität</strong><br />

Hannover.<br />

Wen<strong>der</strong>, Ingeborg; Popoff, Aglaja (Hg.) (2005): Mentoring<br />

& Mobilität. Motivierung und Qualifizierung<br />

junger Frauen für Technik und Naturwissenschaft.<br />

SHAKER VERLAG, Aachen<br />

von Winsen, Christa: Mentoring als effizientes Instrument<br />

<strong>der</strong> Personalentwicklung. In: AKTIV Frauen in<br />

Baden-Württemberg, www.frauen-aktiv.de. (Landesweites<br />

Frauenportal, ein Serviceangebot des Ministeriums<br />

für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg)<br />

Anhang<br />

• Mentoringflyer<br />

• Pressemitteilung zum Mentoring-Programm<br />

• Einladung zum Mentoring Clubabend<br />

• Programm Mentoring in Wissenschaft und<br />

Wirtschaft<br />

• Mentoringvereinbarung<br />

• Einladung zum Coaching-Workshop für<br />

Mentorinnen und Mentoren<br />

• Einladung zur Abschlussveranstaltung<br />

• Fragebogen für die Langzeitstudie 2009<br />

27


<strong>Gleichstellungsbüro</strong><br />

<strong>Leibniz</strong> <strong>Universität</strong> Hannover<br />

Wilhelm-Busch-Str. 4<br />

30167 Hannover<br />

Tel: +49 511 762 4058<br />

Fax: +49 511 762 3564<br />

www.gsb.uni-hannover.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!