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Schulhof

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Naturbereich ‹ SIK-Holz®<br />

09<br />

Das Interesse des<br />

Kindes hängt von<br />

der Möglichkeit ab,<br />

eigene Entdeckungen<br />

zu machen.<br />

Naturbereich<br />

Natur erleben und begreifen<br />

m. montessori<br />

Mit einem verhältnismäßig geringen finanziellen Aufwand<br />

können aus tristen Schulhöfen Freilandlabore für<br />

ein dynamisches und lustbetontes Lernen werden. Dazu<br />

braucht jeder <strong>Schulhof</strong> ein tragfähiges ›Grüngerüst‹ aus<br />

Bäumen, Sträuchern, Wiesen und Rabatten. Je vielfältiger<br />

die Arten, desto besser. Es ist vergleichsweise einfach,<br />

ein prächtiges Blumenfeld auf den <strong>Schulhof</strong> zu holen.<br />

Dazu braucht es nur ein Stück offenen Boden. Schon im<br />

ersten Jahr kommen viele Wildkräuter.<br />

Verstärkt werden kann das Zusammenspiel von Flora<br />

und Fauna am besten auf den Flächen des <strong>Schulhof</strong>es,<br />

die nicht so stark frequentiert sind. Durch zusätzliches<br />

Anlegen von Laub- und Steinhaufen, idealerweise auch<br />

durch einen kleinen Teich, kann man unzählige Vögel,<br />

Insekten und kleine Tiere auf den <strong>Schulhof</strong> holen. Nistkästen<br />

und Insektenhotels können zur Beobachtung der<br />

Tiere gebaut werden. Jedes Kind sollte im Laufe seiner<br />

Schulzeit auch den Lebenslauf einer Pflanze von der Aussaat<br />

bis zur Ernte erleben können. Der Aufwand dafür<br />

ist nicht groß. Für jedes Kind genügt ein kleines Beet,<br />

das ca. einen halben Quadratmeter groß ist. Besonders<br />

bewährt haben sich 50 cm hohe Hochbeete. Hier können<br />

auch Kinder, die in Rollstühlen sitzen oder Prothesen<br />

tragen, gärtnerisch arbeiten. Eine andere Möglichkeit,<br />

jedem Kind einen kleinen Garten anzulegen, sind mobile<br />

Gemüsekisten, die in den Ferien mit nach Hause ge-<br />

nommen werden können. Nach der Ernte kann das Gemüse<br />

gemeinsam zubereitet und gegessen werden. Oder<br />

es wird zu Marmelade, Dörrobst oder Tee verarbeitet.<br />

Das alles sind prägende Gemeinschaftserlebnisse mit sehr<br />

komplexen Lerninhalten. Im Zeitalter des Computers<br />

dürfen diese Dinge nicht verloren gehen.<br />

Jedes Kind sollte auch erfahren, wie aus den Pflanzenabfällen<br />

und Speiseresten wertvoller Kompost wird. Hier<br />

kann die Bedeutung von Regenwürmern, Schnecken,<br />

Käfern und anderem Getier durch Beobachtung gelernt<br />

werden. Einfache Kompostbehälter können aus geschichteten<br />

und verkeilten Holzbohlen aufgebaut werden. Die<br />

gleichmäßige Mischung aus trockenen und nassen Abfällen<br />

verhindert lästige Gerüche. Aber auch diese gehören<br />

zu den sinnlichen Naturerlebnissen auf einem <strong>Schulhof</strong>.<br />

Andere Sinneserfahrungen auf dem <strong>Schulhof</strong> können<br />

selbstgebaute Windorgeln sein, die in den Bäumen hängen<br />

und den Hörsinn ansprechen. Oder der bekannte<br />

Tastpfad, der durch das Berühren natürlicher Elemente<br />

mit Füßen oder Händen den Tastsinn und den Temperatursinn<br />

schult. Der Gleichgewichtssinn wird durch<br />

interessante Bewegungsangebote geschult. Hierzu befinden<br />

sich auf den folgenden Seiten viele Beispiele. Erst<br />

die Gesamtheit der Sinne lässt uns die Dimensionen<br />

unseres Seins erfahren.

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