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Beförderung gefährlicher Güter

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10.4.2.3 Die Ergebnisse vier verschiedener Prüfarten der Prüfreihe 6 werden verwendet, um<br />

festzustellen, welche Unterklasse der Unterklassen 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 am ehesten dem Verhalten<br />

eines Produktes entspricht, wenn die Ladung einem Brand inneren oder äußeren Ursprungs oder<br />

einer Explosion inneren Ursprungs (Kästchen 26, 28, 30, 32 und 33 der Abbildung 10.3) ausgesetzt<br />

ist. Die Ergebnisse sind ebenfalls erforderlich, um zu beurteilen, ob ein Produkt der Verträglichkeitsgruppe<br />

S der Unterklasse 1.4 zugeordnet werden kann und ob es aus der Klasse 1 herausgenommen<br />

werden kann oder nicht (Kästchen 35 und 36 der Abbildung 10.3). Die vier Prüfarten sind:<br />

Prüfart 6 (a): eine Prüfung mit einem einzelnen Versandstück, um festzustellen, ob<br />

eine Massenexplosion des Inhaltes ausgelöst wird;<br />

Prüfart 6 (b): eine Prüfung mit Versandstücken mit einem explosiven Stoff oder mit<br />

explosiven Gegenständen oder von unverpackten explosiven Gegenständen,<br />

um festzustellen, ob eine Explosion von einem Versandstück<br />

auf ein anderes oder von einem unverpackten Gegenstand auf einen<br />

anderen weitergeleitet wird;<br />

Prüfart 6 (c): eine Prüfung mit Versandstücken mit einem explosiven Stoff oder mit<br />

explosiven Gegenständen oder mit unverpackten explosiven Gegenständen,<br />

um festzustellen, ob es eine Massenexplosion gibt oder eine<br />

Gefahr durch gefährliche Wurfteile *1 , Wärmestrahlung und/oder heftigen<br />

Abbrand oder irgendeine andere gefährliche Wirkung besteht, wenn sie<br />

einem Außenfeuer unterworfen werden; und<br />

Prüfart 6 (d): eine Prüfung mit einem Versandstück, ohne Einschluss, mit explosiven<br />

Gegenständen, auf die die Sondervorschrift 347 des Kapitels 3.3 der<br />

Modellvorschriften anzuwenden ist, um zu ermitteln, ob bei unbeabsichtigter<br />

Anzündung oder Zündung des Inhalts gefährliche Wirkungen außerhalb<br />

des Versandstücks, auftreten.<br />

10.4.2.4 Die Frage „Handelt es sich um einen extrem unempfindlichen explosiven Gegenstand?"<br />

(Kästchen 40, Abbildung 10.3) wird durch Prüfungen der Prüfreihe 7 beantwortet und jeder Kandidat,<br />

der für Unterklasse 1.6 in Betracht kommt, muss auf Basis jeder der elf Prüfarten, welche die Prüfreihe<br />

umfasst, bewertet werden. Das Verfahren für die Bestimmung der Prüfanforderungen ist in Abbildung<br />

10.5 beschrieben. Die ersten sechs Prüfarten (7 (a) – 7 (f)) werden angewendet, um zu bestimmen,<br />

ob eine Substanz ein extrem unempfindlichen Stoff (EIS *2 ) ist. Die Absicht dieser Prüfungen ist<br />

es, Kenntnisse über die Empfindlichkeit des(r) im Gegenstand befindlichen Stoffes(e) zu erhalten,<br />

welche Informationen zu und Vertrauen in die Prüfungen des Gegenstandes herstellen sollen. Die<br />

verbleibenden fünf Prüfarten (7 (g), 7 (h), 7 (j) 7 (k) und 7 (l)) werden angewendet, um festzustellen,<br />

ob ein Gegenstand, der überwiegend EIS enthält, der Unterklasse 1.6 zugeordnet werden kann. Die<br />

elf Prüfarten sind:<br />

Prüfart 7 (a): eine Stoßprüfung, um die Empfindlichkeit gegenüber intensiver mechanischer<br />

Beanspruchung *3 festzustellen;<br />

Prüfart 7 (b): eine Stoßprüfung mit einer definierten Verstärkungsladung und einem<br />

definierten Einschluss, um die Empfindlichkeit gegenüber Stoß festzustellen;<br />

Prüfart 7 (c): eine Prüfung, um die Empfindlichkeit des explosiven Stoffes gegenüber<br />

einer Verschlechterung unter Schlagwirkung festzustellen;<br />

Prüfart 7 (d): eine Prüfung, um den Reaktionsgrad des explosiven Stoffes gegenüber<br />

Schlag oder Durchschlagen, resultierend aus einer vorgegebenen Energiequelle,<br />

festzustellen;<br />

Prüfart 7 (e): eine Prüfung, um die Reaktion des explosiven Stoffes gegenüber Außenbrand<br />

festzustellen, wenn das Material eingeschlossen ist;<br />

*1 Wurfteile können ganze Gegenstände oder Teile von Gegenständen (z. B. Splitter) sein.<br />

*2 EIS = Extremely Insensitive Substance<br />

*3 Im Englischen steht „mechanische Beanspruchung“. Es handelt sich aber um eine detonative<br />

Beanspruchung durch einen Standarddetonator.<br />

22<br />

Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

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