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Jahresbericht 2016

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Chi chiude<br />

il Brennero<br />

divide<br />

l’Europa<br />

Grüne Fraktion im Landtag und Regionalrat<br />

Gruppo Verde in Consiglio provinciale e regionale


INHALT – INDICE<br />

Sguardi <strong>2016</strong> Rücksichten<br />

Titelbild: Eines der bestimmenden Jahresthemen war die Migrationspolitik und zeitweise auch die drohende<br />

Schließung der Brennergrenze durch Österreich. Mit Georg Willi und Sigi Hagl, unseren grünen Kolleg*innen<br />

aus Tirol und Bayern, sprachen wir uns im Mai am Brenner dagegen aus.<br />

Blicke auf <strong>2016</strong><br />

• Vincere nell’anno terribile....................................................................................... 3<br />

• Verfassung: Worüber abgestimmt wurde und wer gewonnen hat................. 4<br />

• VDB on track.............................................................................................................. 5<br />

• Grün wirkt - Che cosa abbiamo fatto nel <strong>2016</strong>................................................... 6<br />

Gewonnen! Abbiamo vinto!<br />

• Airport free zone....................................................................................................... 8<br />

• Ein erfolgreiches Jahr für die Bozner Grünen ............................................10<br />

• Brennerachse: Gemeinsame Strategie im Dreierlandtag............................... 11<br />

• Bio?-Logisch!........................................................................................................... 12<br />

• L’Hotel Terme restituito a Merano.......................................................................... 13<br />

Baustellen<br />

• Interview: Beteiligungsprozess Direkte Demokratie..................................... 14<br />

• Hohlräume der Rechtsstatlichkeit...................................................................... 17<br />

• Green connections.................................................................................................. 18<br />

• Interview: La Convenzione tradita..................................................................... 20<br />

Forti Controvento!<br />

• #Io sto con Vipiteno................................................................................................ 22<br />

• Ogni migrante è un progetto............................................................................... 24<br />

• Kindergärtnerinnen im Regen............................................................................. 26<br />

Ever Greens<br />

• Unioni omosessuali – und die Dorfkapelle spielte mit................................... 27<br />

• Che cosa mai abbiamo fatto?............................................................................... 28<br />

• Prostituzione, tratta, sfruttamento: problemi da maschi.............................. 29<br />

• L’orto fa bene!.......................................................................................................... 30<br />

Kreativwerkstatt<br />

• Neues Leben im Grünen Rat................................................................................. 32<br />

•Coi piedi per terra? – Bodenständig?.................................................................. 33<br />

Prospettiva<br />

• VerdECOnomia – Disinvestire dai combustibili fossili....................................... 34<br />

2


BLICKE AUF <strong>2016</strong><br />

Vincere<br />

nell’anno terribile<br />

La Brexit e Trump, Strache e Hofer,<br />

Marine Le Pen e Frauke Petry, Grillo e<br />

Casaleggio, Orbán e Kaczyński e l'Europa<br />

che va in pezzi. Siamo allo scontro<br />

populismo contro establishment? Ai<br />

popoli traviati dai pirati del web? Queste<br />

spiegazioni del terribile <strong>2016</strong> non mi<br />

convincono. Sembrano le giustificazioni<br />

di un'élite politica che non sa cambiare e<br />

dà la colpa al popolo.<br />

Come se noi, che nel <strong>2016</strong> abbiamo<br />

vinto il referendum contro l'aeroporto,<br />

dovessimo vergognarci. La demagogia<br />

non c'entra nulla. Il no all'aeroporto è<br />

stato l'atto finale di 20 anni di discussioni<br />

appassionate e di sei mesi di campagna<br />

elettorale nella quale il Sudtirolo ha<br />

studiato dati, tabelle, bilanci. E' stata<br />

volontà popolare consapevole e democratica.<br />

Ma come ha reagito la Giunta provinciale?<br />

Come doveva, cioè mettendosi al<br />

lavoro per ridimensionare il più possibile,<br />

e se possibile chiudere un aeroporto<br />

sonoramente bocciato dal voto popolare?<br />

Niente di tutto questo. Come quel<br />

bambino che dopo aver preso un gol<br />

scappa col pallone, ha ridotto la questione<br />

al solo finanziamento e ha messo<br />

in vendita ABD, salvo poi – quando il<br />

privato che se la compra non si trova<br />

e l'ente pubblico continua a pagare –<br />

prendersela con quel 70% di cittadine e<br />

cittadini che ha votato no.<br />

Lo stesso potrebbe accadere<br />

ai due esperimenti di partecipazione<br />

avviati in nome del<br />

“nuovo stile”. L'elaborazione dal<br />

basso di una buona legge sulla<br />

democrazia diretta e la Convenzione<br />

per la riforma dell'autonomia rischiano<br />

entrambi di essere mandati alla deriva<br />

da una maggioranza politica incapace di<br />

gestirli, paurosa di perdere il controllo e<br />

aggrappata ai vecchi interessi. Deludere<br />

le aspettative di partecipazione dopo<br />

averle suscitate: questa sì è benzina sul<br />

fuoco del populismo!<br />

La medicina contro la demagogia è più<br />

democrazia, non meno. E' più informazione<br />

e partecipazione, non decisioni<br />

riservate a politici e tecnocrati. E' lotta<br />

contro la svolta climatica, le disuguaglianze<br />

e la povertà. E' attingere alle<br />

energie delle cittadine e dei<br />

cittadini che volontariamente<br />

ogni giorno,<br />

sui confini terrestri<br />

come in mare,<br />

nel terremoto<br />

come sui binari<br />

della ferrovia<br />

del Brennero,<br />

salvano le<br />

vite altrui e la<br />

dignità nostra.<br />

Riccardo Dello Sbarba<br />

Capogruppo<br />

Consiglio provinciale<br />

<strong>2016</strong> war das<br />

Jahr der Wahlen,<br />

Volksabstimmungen und –<br />

befragungen – ein Jahr der großen<br />

Beteiligung. An den Debatten über<br />

Flughafen und Verfassung nahm die<br />

gesamte Gesellschaft teil. Ausgehend von<br />

den vielen Freiwilligen, die den Menschen,<br />

die vor Krieg und Hunger geflohen sind, Hilfe<br />

leisteten, war es auch das Jahr der Zivilcourage.<br />

Das Mittel gegen Demagogie ist mehr<br />

Demokratie und nicht weniger, mehr<br />

Information und Partizipation, und der<br />

Kampf gegen den Klimawandel,<br />

gegen Ungleichheit und<br />

Armut.<br />

3


BLICKE AUF <strong>2016</strong><br />

Brigitte Foppa<br />

Landtagsabgeordnete<br />

Al<br />

Referendum<br />

costituzionale in Italia ha<br />

vinto il no, in Sudtirolo il sì.<br />

Le motivazioni di ognuno/a su un<br />

semplice SÌ o un semplice NO non<br />

potrebbero essere più diverse: c‘è chi<br />

ha votato per i contenuti, chi a favore<br />

o contro il governo Renzi, chi contro il<br />

pericolo populista, chi addirittura per<br />

l‘autodeterminazione. Rimane una<br />

sola certezza: la Costituzione è<br />

rimasta invariata. E va bene<br />

così.<br />

© Alexander Alber, Wochenmagazin ff<br />

“Ho capito che adesso siamo tutti per l’Autonomia e per la Costituzione<br />

repubblicana… nata dalla Resistenza contro il nazismo e il<br />

fascismo” - Riccardo Dello Sbarba – dicembre <strong>2016</strong>, Consiglio regionale,<br />

Commento all’esito del referendum costituzionale<br />

Verfassungsreferendum<br />

Worüber abgestimmt wurde und wer<br />

gewonnen hat<br />

In Italien hat das Nein zur Reform Renzi-Boschi<br />

gewonnen, in Südtirol das Ja.<br />

In der Analyse des Ergebnisses kreuzen<br />

sich mehrere Interpretationsachsen.<br />

Erste Feststellung: Die hohe Wahlbeteiligung<br />

ist ein gutes Zeichen. Fast drei Viertel<br />

der BürgerInnen Italiens hat sich mit dem<br />

wichtigsten Dokument der Republik<br />

befasst und sich dazu geäußert. Die Verfassung<br />

wird vorerst nicht abgeändert, und<br />

das ist gut so.<br />

Denn zweitens war die Reform inhaltlich<br />

untragbar. In einem schlecht gemachten,<br />

streckenweise unleserlichen und nur im<br />

Gesamtblock zur Abstimmung gebrachten<br />

Text wurden die Rezentralisierung des<br />

Staates und die Schwächung der<br />

demokratischen Institutionen<br />

vorgeschlagen – in Verbindung<br />

mit einem schändlichen<br />

Wahlgesetz eine<br />

fatale Aussicht. Zudem<br />

zielte die Reform an den<br />

eigentlichen Problemen<br />

der Bevölkerung und des<br />

Staates total vorbei.<br />

Die politischen Folgen, die<br />

dritte Ebene, geben besonders<br />

zu denken. Die allgemein wahrnehmbare<br />

Schalheit bewies, dass es weder Sieger<br />

noch Verlierer gab. Als Renzi den Ausgang<br />

des Referendums an seine politische<br />

Zukunft kettete, machte er nicht nur einen<br />

strategischen Fehler. Er hat, mit vehementer<br />

Unterstützung sämtlicher politischer<br />

Leader, diese Abstimmung zwangspolitisiert<br />

und -personalisiert. Darin liegt die<br />

wahre Verantwortung Renzis der Demokratie<br />

gegenüber. Referenden sollten sich<br />

von Wahlen genau dadurch unterscheiden,<br />

dass frei über eine Sachfrage abgestimmt<br />

werden kann. Diese Freiheit hat Renzi, und<br />

mit ihm Grillo und Salvini, den Wählerinnen<br />

und Wählern genommen.<br />

So stimmte jede und jeder über etwas<br />

anderes ab: über die Inhalte der Reform,<br />

über die Regierung Renzi, über die populistischen<br />

Gefahren, in Südtirol auch über die<br />

Schutzklausel und sogar über die Selbstbestimmung.<br />

Dieses Ergebnis macht daher nachdenklich<br />

und auch ein wenig ratlos. Vielleicht bleibt<br />

nur die eine Feststellung, dass es am Ende<br />

doch eine Gewinnerin gibt. Unberührt von<br />

den politischen Spielen und Eitelkeiten<br />

bietet sie seit 1948 gewährte Gewissheit.<br />

Die Regierungen kommen und gehen, sie<br />

bleibt: die Verfassung.<br />

4


BLICKE AUF <strong>2016</strong><br />

“In questi tempi di Trump, it's time for rock'n roll.“ - Riccardo<br />

Dello Sbarba per il compleanno di Hans Heiss, dopo l’elezione di<br />

Donald Trump, accompagnando un CD dei Rolling Stones<br />

VDB on track<br />

Der neue Bundespräsident Österreichs<br />

am Start<br />

Die Breaking-News erreichten uns auf der<br />

Heimfahrt vom Kongress der Europäischen<br />

Grünen in Glasgow: Grünen-Nationalrat<br />

Georg Willi meldete sich noch<br />

vor Schließung der Wahllokale am 4.<br />

Dezember <strong>2016</strong> bei Brigitte: Sascha Van<br />

der Bellen liege nach ersten Stichproben<br />

aus den Wahllokalen der ganzen Republik<br />

uneinholbar vorn – das definitive<br />

Wahlergebnis sei nur mehr Formsache.<br />

Die Exklusiv-Nachricht freute uns umso<br />

mehr, als absehbar war, dass das Verfassungs-Referendum<br />

in Italien am selben<br />

Abend mit „Nein!“ enden und damit zwar<br />

unsere Position siegen würde, allerdings<br />

um den Preis neuer Immobilität. So war<br />

der Sascha-Sieg in Österreich mehr als ein<br />

Lichtblick, zumal vier Wochen nach dem<br />

Trump-Durchmarsch in den USA.<br />

Persönlich hatte ich am VDB-Durchbruch<br />

gezweifelt: Der Kandidat schien nach bald<br />

einem Jahr Wahlkampf müde, der Gegner<br />

blutrünstig und aggressiv. Umso erfreulicher<br />

die Überraschung, als der Sieg,<br />

anders als beim ersten Wahlgang im Mai<br />

<strong>2016</strong>, mit komfortablen 54% ausfiel. Österreichs<br />

Wahlvolk hat Weitblick bewiesen:<br />

Vor allem Frauen und Jüngere gaben<br />

Van der Bellen den Vorzug und ließen<br />

Norbert Hofer unerwartet hart landen.<br />

Bundespräsident Heinz Fischer erhält<br />

damit einen kongenialen Nachfolger.<br />

In seiner Herkunft klar verortet, von<br />

europäischem Ansehen, abwägend,<br />

getragen von einem offenen Heimatbegriff<br />

und integrativem Amtsverständnis,<br />

wird Alexander Van der Bellen im Land<br />

selbst ebenso gute Figur machen wie<br />

in Europa. In einer Ära aufsteigender<br />

Renationalisierung (America first!, make<br />

Austria, Ahrntal great again!), wird<br />

die abwägende Stimme des gesetzten<br />

Herrn gut tun – aber auch Südtirol. Der<br />

bekennende Kaunertaler und frühere<br />

Innsbrucker Hochschullehrer wird sich<br />

in Sachen Autonomie ebenso zu Wort<br />

melden wie zu Themen des Zusammenlebens<br />

und zu grenzüberschreitenden<br />

Fragen von Flucht und Umwelt. Und<br />

vielleicht haben wir auch die<br />

Chance, Präsident Sascha die<br />

grüne Sicht Südtirols und<br />

des Alpenraums auch im<br />

Gespräch zu vermitteln.<br />

So könnte er erfahren,<br />

dass in Südtirol nicht nur<br />

die SVP-Spitze kompetenter<br />

Ansprechpartner<br />

ist, sondern auch die „Verdi-Grünen-Vërc“<br />

über starke<br />

Visionen zu Südtirol und den<br />

Alpenraum verfügen.<br />

Hans Heiss<br />

Fraktionssprecher<br />

im Regionalrat<br />

Il 4 dicembre <strong>2016</strong><br />

Sascha Van der Bellen ha<br />

vinto le elezioni presidenziali.<br />

In un’era di crescenti nazionalismi<br />

di ritorno, la voce di questo signore<br />

farà sicuramente bene, all’Austria,<br />

all’Europa e anche al Sudtirolo. Non<br />

vediamo l’ora di trasmettergli di<br />

persona la visione che i „Verdi-<br />

Grünen-Vërc“ hanno dell’Alto<br />

Adige/Südtirol e dell’arco<br />

alpino.<br />

5


BLICKE AUF <strong>2016</strong><br />

Grün wirkt! – Che cosa<br />

abbiamo fatto nel <strong>2016</strong><br />

Proposte al parlamento<br />

Anträge ans Parlament<br />

Mozioni ai disegni di legge<br />

Anträge zu Gesetzentwürfen<br />

Mozioni<br />

Beschlussanträge<br />

23<br />

1<br />

14<br />

1<br />

Disegni di legge<br />

Gesetzentwürfe<br />

Nel <strong>2016</strong> abbiamo controllato il lavoro<br />

della Giunta e chiesto chiarimenti con 227<br />

interrogazioni complessive.<br />

Interrogazioni<br />

Anfragen<br />

73<br />

Il nostro lavoro<br />

Unsere Arbeit 154<br />

Interrogazioni su temi di attualità<br />

Anfragen in der aktuellen Fragestunde<br />

Anna Hupel<br />

Wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin<br />

Serena Rauzi<br />

Coordinatrice<br />

del gruppo<br />

Salute & Sanità<br />

Gesundheit & Sanität<br />

Formazione<br />

Bildung<br />

Agricoltura<br />

Landwirtschaft<br />

5,1%<br />

5,3%<br />

15,4%<br />

Tutela dell’ambiente<br />

Umweltschutz<br />

8,0%<br />

Cultura<br />

Kultur<br />

8,5%<br />

I nostri temi<br />

Unsere Themen<br />

13,6%<br />

Sociale<br />

Soziales<br />

Abbiamo fatto 39 proposte concrete (tra<br />

mozioni, proposte al Parlamento italiano,<br />

mozioni legate a disegni di legge e<br />

disegni di legge) soprattutto su temi<br />

ambientali, sociali e legati alla mobilità.<br />

Urbanistica<br />

Raumplanung<br />

8,7%<br />

Economia<br />

Wirtschaft<br />

11,7%<br />

11,7%<br />

12,0%<br />

Democrazia<br />

Demokratie<br />

Mobilità<br />

Mobilität<br />

6


BLICKE AUF <strong>2016</strong><br />

Orti/Gärten<br />

Autonomia/Autonomie<br />

Mondo digitale/Digitale Welt<br />

BBT<br />

Teleriscaldamento/Fernwärme<br />

Pesticidi/Pestizide<br />

Inceneritore/Müllverbrennungsofen<br />

SEL/Alperia<br />

Clima/Klima<br />

A22<br />

Asili/Kindergarten<br />

Animali/Tierwelt<br />

Riforma sanitaria/Sanitätsreform<br />

Su profughi, aeroporto e riforma<br />

sanitaria abbiamo presentato il<br />

maggior numero di proposte.<br />

Aeroporto/Flughafen<br />

Profughi/Flüchtlinge<br />

0 5 10 15 20 25 Numeri assoluti / Absolute Zahlen<br />

Sono state approvate<br />

venti proposte verdi.<br />

La proposta di legge “Thermenhotel<br />

Meran”. Evento storico<br />

con cui l’area delle Terme meranesi<br />

è tornata al Comune di Merano (p.<br />

13).<br />

Tre proposte al Parlamento<br />

italiano:<br />

• a favore di una legge contro ogni<br />

revival fascista e nazionalsocialista<br />

e il relativo merchandising;<br />

• per inserire tra i criteri per i limiti<br />

di velocità sulle autostrade quelli<br />

della salute delle persone e della<br />

tutela della natura;<br />

• per inserire il rispetto dei diritti<br />

umani, la protezione dell’ambiente<br />

e la lotta alla corruzione tra le<br />

regole dello sport internazionale.<br />

Zehn Beschlussanträge an die<br />

Landesregierung:<br />

• Volksbefragung zum Flughafen:<br />

Informationsbroschüre des<br />

Landtages;<br />

• Mehr biologische Produkte in den<br />

öffentlichen Mensen (S. 12);<br />

• Bessere Überwachung der Luftqualität;<br />

• Maßnahmen gegen Altersarmut<br />

von Frauen;<br />

• Über Menschenhandel und sexuelle<br />

Ausbeutung informieren und<br />

sensibilisieren (S. 29);<br />

• Wiederherstellung von Wasserbrunnen<br />

auf den Bahnsteigen;<br />

• Gewährleistung einer sanften Nutzung<br />

des Areals am Kalterer See;<br />

• Leitfaden für eine geschlechtergerechte<br />

Sprache im Landtag;<br />

• Ökologischer Fußabdruck für<br />

Unternehmen, Organisationen<br />

und Verwaltung;<br />

• Diözesanarchiv Brixen: Abschluss<br />

einer Vereinbarung mit der Landesregierung.<br />

Sechs Beschlussanträge zu<br />

Gesetzentwürfen:<br />

• Unterstützung von Unternehmen,<br />

die sich durch den Ankauf<br />

von Elektrofahrzeugen für eine<br />

nachhaltigere Mobilität entscheiden;<br />

• Mehr Forschung und Lehrangebote<br />

für die biologische Landwirtschaft<br />

(S. 12);<br />

• Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

des Kindergartenpersonals:<br />

Unverzüglicher Beginn der<br />

Verhandlung des Bereichsvertrages<br />

(S. 26);<br />

• Freie Universität Bozen: Evaluation<br />

der Ausbildung der GrundschullehrerInnen<br />

durch die<br />

Schuldirektionen;<br />

• Veröffentlichung der Rechte der<br />

BürgerInnen im Hinblick auf die<br />

öffentliche Verwaltung;<br />

• Umsetzung des Landesvergabegesetzes.<br />

7


GEWONNEN! – ABBIAMO VINTO!<br />

Airport free zone<br />

Riccardo Dello Sbarba<br />

Dopo vent’anni di impegno ambientalista, il 12 giugno <strong>2016</strong> il Sudtirolo ha<br />

detto addio al traffico aereo.<br />

“Carnevale di Laives<br />

2017: c’è anche un carro<br />

per festeggiare l’esito<br />

del referendum. E...<br />

guarda che ti riguarda,<br />

mi pare di vedermi.<br />

Sì, sono proprio io! E’<br />

la soddisfazione più<br />

grande che mi abbia<br />

mai dato la politica.<br />

Grazie alle ragazze<br />

e ai ragazzi (anche<br />

ai grandicelli) del<br />

comitato no-airport!”<br />

Riccardo Dello Sbarba<br />

All’inizio eravamo poche decine di persone<br />

volenterose in una stanzuccia a Laives, la<br />

“città dell’aeroporto”. Studiavamo il “piano<br />

di sviluppo” costato alla Provincia migliaia<br />

di euro e un esercito di esperti. Ricalcolavamo<br />

i dati, ci informavano su aerei, mercati,<br />

voli, bilanci. A liberarci dall’ossessione delle<br />

cifre fu poi il sindaco di Vadena Alessandro<br />

Beati: “Attenti, - disse, e restò famoso -<br />

dove cominciano i numeri finisce il buon<br />

senso!”<br />

A vincere il 12 giugno con oltre il 70% di<br />

NO furono in effetti il buon senso contro i<br />

numeri, le cittadine e i cittadini contro gli<br />

esperti, la società civile contro gran parte<br />

della politica e dell’economia.<br />

La vittoria unì il Sudtirolo: se nel 2009<br />

Durnwalder era riuscito a spaventare la popolazione<br />

italiana facendo fallire il referendum,<br />

nel <strong>2016</strong> erano stati proprio i centri<br />

della Bassa Atesina a maggioranza italiana e<br />

quelli dell’Oltradige a maggioranza tedesca,<br />

con in testa associazioni, sindaci e consigli<br />

comunali, a guidare il fronte del No. La<br />

stessa città di Bolzano bocciò l’aeroporto.<br />

E’ stata una vittoria favorita da una corretta<br />

informazione, grazie a un opuscolo<br />

referendario spedito a ogni famiglia dal<br />

Consiglio provinciale grazie a una mozione<br />

del Gruppo Verde.<br />

Dopo il referendum, però, il cammino si è<br />

dimostrato ancora lungo.<br />

La Giunta provinciale ha ignorato la<br />

richiesta del Comune di Laives di eliminare<br />

dal piano urbanistico l’allungamento della<br />

pista e invece ha annunciato l’intenzione<br />

di mettere in vendita la società provinciale<br />

ABD che gestisce l’aeroporto.<br />

Una scelta dalla doppia faccia. Da un lato,<br />

infatti, la Provincia dichiara l’intenzione di<br />

non finanziare più l’aeroporto. Ma dall’altro<br />

avvia una privatizzazione da cui qualcuno<br />

spera ancora che si realizzi quel “piano di<br />

sviluppo” che il voto popolare ha impedito<br />

alla Provincia. Sarebbe un tradimento.<br />

Perché il voto non può essere ridotto al solo<br />

no al finanziamento pubblico. E’ stato un<br />

no all’aeroporto. Le cittadine i cittadini hanno<br />

chiesto che l’attività aerea venga ridotta<br />

il più possibile, opzione zero compresa.<br />

8


Nach 20 Jahren<br />

Einsatz für die Umwelt<br />

hat Südtirol am 12. Juni<br />

<strong>2016</strong> dem Flugverkehr einen<br />

Riegel vorgeschoben. Am Ende<br />

hat der gesunde Menschenverstand<br />

gegen die Zahlen, die BürgerInnenn<br />

gegen die ExpertInnen und die<br />

Zivilgesellschaft gegen einen großen<br />

Teil der Wirtschaft gewonnen.<br />

Wir warten nun auf die<br />

Umsetzung.<br />

© Stefano Rellandini<br />

A questo fine, noi Verdi abbiamo subito<br />

presentato una proposta di legge (la n.<br />

92/<strong>2016</strong>) per trasferire alla Provincia il<br />

potere sull’aeroporto e i suoi beni, in modo<br />

che possiamo decidere autonomamente<br />

a Bolzano sul suo destino. La Svp ha<br />

respinto questa nostra proposta: il partito<br />

dell’”autonomia integrale” preferisce lasciare<br />

l’aeroporto nelle mani dello Stato, per<br />

non doversi prendere la responsabilità di<br />

decidere.<br />

Intanto il <strong>2016</strong> finisce e l’annunciata<br />

messa in vendita di ABD ancora non si<br />

vede (mancano gli acquirenti?), mentre<br />

la Provincia rinnova per il 2017 la gestione<br />

“provvisoria” di ABD al costo di 5,2 milioni.<br />

Così l’annuncio della “cessione di ABD”<br />

eliminando il finanziamento pubblico si è<br />

trasformato nel suo contrario: l’aeroporto<br />

va avanti non si sa dove, ma sempre a spese<br />

della mano pubblica.<br />

“Si comincia con le cifre, quando finisce il buon<br />

senso“ – Alessandro Beati, sindaco di Vadena,<br />

durante un dibattito sul Referendum sull’aeroporto<br />

di Bolzano.<br />

9


GEWONNEN! – ABBIAMO VINTO!<br />

Ein erfolgreiches Jahr<br />

für die Bozner Grünen<br />

Corinna Lorenzi<br />

Erica Fassa<br />

Co-Sprecherinnen<br />

der Bozner Grünen<br />

Dopo un 2015 a dir<br />

poco intenso e doloroso,<br />

i Verdi di Bolzano hanno<br />

ritrovato slancio grazie alle tante<br />

sfide del <strong>2016</strong>: Progetto Benko, elezioni<br />

comunali, aeroporto. A maggio Maria<br />

Laura Lorenzini è diventata assessora<br />

all’ambiente e in Consiglio comunale<br />

siedono ora Norbert Lantschner, Chiara<br />

Rabini e Tobias Planer. Lavoriamo<br />

con impegno, per un nuovo<br />

clima a Bolzano e in tutta la<br />

provincia!<br />

<strong>2016</strong> war für Bozner Grünen ein Jahr<br />

voller Herausforderungen, das mit der<br />

Wahlkampagne im Frühling begann und<br />

sich mit unserem vielfältigen Engagement<br />

auf zivilgesellschaftlicher und<br />

politischer Ebene fortsetzte. Der Einsatz<br />

gegen das Projekt „Benko“ hat den Beginn<br />

des Jahres geprägt. Ihm sind nahtlos<br />

Koalitionsgespräche mit verschiedenen<br />

Parteien gefolgt und schließlich der<br />

Entschluss, zusammen mit Projekt<br />

Bozen ein Listenbündnis mit<br />

Rifondazione Comunista<br />

einzugehen. Mit unserem<br />

Spitzenkandidaten<br />

Norbert Lantschner<br />

ist uns ein - für<br />

viele unerwartetes -<br />

gutes Wahlergebnis<br />

gelungen: Wir haben<br />

unsere Sitze im Gemeinderat<br />

verdoppeln<br />

können. Einziger großer<br />

Wermutstropfen: Unsere<br />

Bündnispartner von Rifondazione<br />

konnten kein Mandat erreichen. Der<br />

gemeinsame Weg wurde jedoch im Engagement<br />

gegen den Ausbau des Bozner<br />

Flughafens und auch später fortgesetzt.<br />

Dabei trug die enge Zusammenarbeit mit<br />

unseren Landtagsabgeordneten, den Grünen<br />

von Leifers und mit Umweltschutzgruppen<br />

besonders reiche Früchte.<br />

Im Juni wurde Maria Laura Lorenzini<br />

unsere Grüne Stadträtin in der Bozner<br />

Stadtregierung. Mit ihr sind Kompetenz,<br />

Leidenschaft und Zielstrebigkeit in die<br />

Bozner Stadtpolitik eingezogen.<br />

Norbert Lantschner, Experte in Sachen<br />

Klima- und Umweltschutz, Tobe Planer,<br />

vielseitiger Ansprechpartner für „junge“<br />

Anliegen und Chiara Rabini, die der<br />

Gemeinderat zur Flüchtlingsbeauftragten<br />

der Stadt Bozen ernannt hat, bilden ein<br />

engagiertes und weitsichtiges Team im<br />

städtischen Gemeinderat.<br />

Den Grünen/Projekt Bozen ist es auch<br />

gelungen, in alle Stadtviertel von Bozen<br />

VertreterInnen zu entsenden.<br />

10


GEWONNEN! – ABBIAMO VINTO!<br />

Brennerachse:<br />

Eine gemeinsame Strategie im Dreierlandtag<br />

© Karl Wolf, Südtiroler Landtag<br />

hatte, ungleich wässriger, ungleich konsensfähiger.<br />

Aber wir erfuhren: andere Landtage,<br />

andere Mehrheiten! Dank einer ökologisch-progressiven<br />

Dreiländerachse mit<br />

listiger Unterstützung diverser Oppositionen<br />

ging unser Antrag durch.<br />

So erhielten die Regierungen der drei<br />

Länder diesen Auftrag:<br />

Brigitte Foppa<br />

Der Dreierlandtag, also das gemeinsame<br />

Tagen der Landtage Tirols, Südtirols und<br />

des Trentino alle zwei Jahre ist normalerweise<br />

ein interessantes, geselliges<br />

Schaulaufen ohne jede Dramatik und vor<br />

allem ohne jegliche Wirkung. Der erste<br />

Dreierlandtag, an dem ich teilnahm, war<br />

2014 in Schwaz, ein heiterer Tag an der<br />

Seite von Hans Heiss in Bestform und<br />

voller Spottlaune. Ich erinnere mich an den<br />

landesüblichen Empfang, das Schnapsl in<br />

aller Herrgottsfrühe, eine heiße Debatte<br />

um das Andreas-Hofer-Lied als gemeinsame<br />

Landeshymne (das mit unserer Hilfe<br />

glücklich abgeschmettert wurde) und die<br />

Trentiner Kollegen, die zu früh abgereist<br />

waren und auf Halbweg umkehren mussten,<br />

weil die Beschlussfähigkeit abhanden<br />

gekommen war.<br />

1. Einrichtung einer interregionalen<br />

Arbeitsgruppe mit dem Veneto<br />

und Bayern, zur Erarbeitung eines<br />

verkehrspolitischen Gesamtkonzepts<br />

auf der Achse München-Verona.<br />

Ziel: Vereinheitlichung der<br />

Mauttarife im Rahmen der<br />

EU- Wegekostenrichtlinie<br />

zur Verringerung der<br />

Transitfahrten;<br />

2. Konkretisierung der<br />

Alpentransitbörse;<br />

3. Verhandlungen mit der EU,<br />

um Stau- und Unfallkosten in der<br />

Tarifkalkulation zu berücksichtigen;<br />

4. Vereinheitlichung des Schadstoff-<br />

Monitoring entlang der Achse<br />

München-Verona;<br />

Durante<br />

l’ultimo<br />

Dreierlandtag a Trento<br />

ci aspettava una sorpresa:<br />

la nostra proposta per una<br />

strategia comune per l’asse<br />

autostradale del Brennero è stata<br />

accolta, grazie al supporto verde<br />

transalpino. Altri Consigli,<br />

altre maggioranze… il<br />

lieto fine è possibile!<br />

Der letzte Dreierlandtag in Trient <strong>2016</strong><br />

hingegen barg eine Überraschung. Wir<br />

hatten einen Beschlussantrag zur Brennerautobahn<br />

vorgelegt und wie üblich<br />

rüsteten wir uns innerlich für die gewohnte<br />

Ablehnung – zumal die SVP zur selben<br />

Thematik ebenfalls einen Antrag gebracht<br />

5. Anzeige der aktuellen Stickoxid- und<br />

Feinstaubwerte neben den jeweiligen<br />

Grenzwerten an den Anzeigetafeln<br />

und probeweise Installierung von<br />

Durchfahrtszählern.<br />

11


GEWONNEN! – ABBIAMO VINTO!<br />

Bio?-Logisch!<br />

Bio-Lebensmittel in Mensen,<br />

Bildung & Forschung in<br />

Bio-Landwirtschaft<br />

Anna Hupel<br />

GESUNDHEIT – hat auch immer mit<br />

Ernährung zu tun. Für uns Grüne stellen<br />

biologische Lebensmittel einen wichtigen<br />

Teil der gesunden Ernährung dar. Sie<br />

immer mehr Menschen zugänglich zu<br />

machen, ist eine unserer Grundauffassungen<br />

und daher auch unserer Landtagsarbeit.<br />

Im letzten Jahr haben wir in diesem<br />

Bereich zwei Erfolge erzielt:<br />

MEHR BIO IN DEN MENSEN<br />

Per noi Verdi la<br />

produzione biologica è<br />

parte fondamentale di una<br />

alimentazione sana. Fare in modo<br />

che sempre più persone ne abbiano<br />

accesso è uno dei nostri obiettivi e quindi<br />

parte integrante del lavoro in Consiglio<br />

provinciale. Nel <strong>2016</strong> abbiamo ottenuto<br />

due successi in questo ambito: nelle<br />

mense pubbliche ci saranno più<br />

prodotti biologici e la formazione<br />

sul biologico verrà rafforzata.<br />

Für die schwächeren Mitglieder unserer<br />

Gesellschaft, wie Kinder und Jugendliche,<br />

ältere oder kranke Menschen, ist die<br />

Ernährung ein besonders wichtiges<br />

und heikles Thema.<br />

Die Auswahl möglichst<br />

gesunder und natürlicher<br />

Nahrungsmittel<br />

liegt nicht nur in der<br />

Verantwortung der<br />

Familien, insbesondere<br />

die öffentlichen<br />

Körperschaften mit<br />

ihren Kantinen sind<br />

gefragt. Der Südtiroler<br />

Landtag hat im Juni <strong>2016</strong><br />

einen grünen Beschlussantrag<br />

genehmigt, wonach sich die Landesregierung<br />

verpflichtet, dass die Betreiberinnen<br />

und Betreiber von Kantinen ihre<br />

verwendeten Nahrungsmittel mehrheitlich<br />

aus „biologischem” Anbau bzw. „biologischer”<br />

Tierhaltung (gemäß geltenden<br />

EU-Vorgaben) beziehen und diese gut<br />

erkennbar anführen müssen.<br />

BIO-LANDWIRTSCHAFT – MEHR<br />

FORSCHUNG UND BILDUNG<br />

Ende des Jahres, im Dezember, konnten<br />

wir auch einen Erfolg hinsichtlich<br />

Forschung und Bildung in der Bio-Landwirtschaft<br />

erzielen. Im Rahmen des<br />

Haushaltsgesetzes 2017 wurde unser<br />

entsprechender Beschlussantrag angenommen.<br />

Die Landesregierung muss<br />

jetzt das Amt für Versuchswesen, das<br />

sich im Versuchszentrum Laimburg mit<br />

biologischer Landwirtschaft beschäftigt,<br />

mit angemessenen personellen und<br />

finanziellen Mitteln ausstatten. Darüber<br />

hinaus muss sie das Bildungsangebot zur<br />

biologischen Landwirtschaft der verschiedenen<br />

Bildungs- und Forschungsanstalten<br />

in Südtirol, von den Oberschulen bis<br />

hin zur Universität, ausbauen. Damit ist<br />

ein weiterer wichtiger Punkt für mehr<br />

biologische Lebensmittel abgedeckt.<br />

12


GEWONNEN! – ABBIAMO VINTO!<br />

Approvata la nostra<br />

legge - L’hotel<br />

Terme restituito<br />

a Merano<br />

L'8 giugno <strong>2016</strong> in Consiglio provinciale<br />

è successo un fatto storico. Per<br />

la materia, cioè l'approvazione di una<br />

legge Verde di modifica delle legge<br />

urbanistica provinciale, che la maggioranza<br />

ha sempre considerato una<br />

propria esclusiva. E per l'argomento:<br />

l'hotel Terme di Merano. Cioè uno degli<br />

scandali dell'urbanistica provinciale.<br />

La storia: la Provincia allora guidata da<br />

Durnwalder si mise in testa la folle idea<br />

di costruire con soldi pubblici un Hotel,<br />

facendo tra l'altro concorrenza sleale a<br />

tutti gli altri alberghi che non potevano<br />

certo scaricare sulle finanze pubbliche i<br />

bilanci in rosso, come invece fece l'hotel<br />

Terme.<br />

Ma l'ulteriore scandalo fu che per<br />

costruire l'hotel l'allora giunta provinciale<br />

inserì nella legge urbanistica un<br />

articolo ad hoc (il 128 bis) in cui l'area<br />

veniva convertita in “zona per impianti<br />

pubblici sovracomunali” e così sottratta<br />

al Comune e trasferita alla Provincia.<br />

Una destinazione d'uso obbligata per<br />

legge non si era mai vista.<br />

Riccardo Dello Sbarba<br />

La nuova giunta a guida Verde di<br />

Merano si è data subito l'obbiettivo di<br />

cancellare questo scandalo urbanistico<br />

e restituire l'area dell'hotel al Comune.<br />

In sinergia con Merano, noi Verdi<br />

provinciali nel novembre 2015 abbiamo<br />

presentato una proposta di legge per<br />

cancellare l'obbrobrioso articolo 128 bis<br />

dalla legge urbanistica. Dopo 8 mesi<br />

di discussioni, dopo i pronunciamenti<br />

favorevoli del comune di Merano e del<br />

Consiglio dei Comuni, alla fine la legge<br />

è passata. E dal 1° febbraio 2017 l'area<br />

è tornata al Comune.<br />

Der 8. Juni <strong>2016</strong><br />

Come Gruppo Verde vogliamo<br />

ringraziare chi des Landtags eingegangen:<br />

ist in die Geschichte<br />

ha il merito di questo Das Urbanistikgesetz<br />

successo: il sindaco wurde im Hinblick auf das<br />

Paul Rösch, l'assessora<br />

verde all'urba-<br />

raumplanerischer Fehltritt des Landes<br />

Thermenhotel Meran geändert, ein<br />

nistica Madeleine rückgängig gemacht. Ein Dank an<br />

Rohrer e la capogruppo<br />

Cristina Kury, che<br />

Cristina Kury, die sich bereits<br />

zu Anfangszeiten vehement<br />

dagegen im Landtag<br />

contro questo scandalo<br />

einsetzte.<br />

urbanistico si batté come<br />

una leonessa già quando tutto<br />

cominciò in Consiglio provinciale.<br />

13


BAUSTELLEN<br />

„Hier ist ein Vertrauenssprung in der politischen<br />

Zusammenarbeit passiert.“ – Beteiligungsprozess<br />

Direkte Demokratie<br />

Katharina Erlacher (KE) und Katherina Longariva (KL) von blufink im Gespräch mit Anna Hupel über<br />

die Prozessbegleitung zum Gesetzentwurf „Direkte Demokratie, Partizipation und politische Bildung“.<br />

Brigitte Foppa hat den Prozess im Gesetzgebungsausschuss initiiert.<br />

Katharina und Katherina, über<br />

zwei Jahre habt ihr den Beteiligungsprozess<br />

begleitet. Wie habt<br />

ihr die Stimmung der Bürger*Innen<br />

erlebt? Bei den ersten Veranstaltungen<br />

war die Anspannung hoch …<br />

KE: Das ist ganz normal bei partizipativen<br />

Prozessen. Menschen<br />

müssen Gedanken und Gefühle<br />

rauslassen, sich ausschütten und<br />

nicht länger aufstauen. Erst danach<br />

kommt eine Veränderung im Denken<br />

zu Stande, die zu neuen Ideen<br />

und Lösungen führt.<br />

14<br />

Katherina Longariva<br />

Katharina Erlacher<br />

KL: Ja genau, dafür<br />

einen Raum zu<br />

schaffen gehört<br />

zu unseren Aufgaben<br />

als Prozessbegleiterinnen.<br />

Die<br />

Qualität hat sich<br />

im Laufe des Prozesses<br />

verändert.<br />

Anfangs überwog<br />

vor allem bei den<br />

Vereinen und Verbänden,<br />

die sich<br />

seit langer Zeit für<br />

das Thema einsetzen,<br />

Vorsicht<br />

und Misstrauen,<br />

mit der Zeit haben sie sich mehr und<br />

mehr eingelassen und begonnen<br />

ergebnisorientiert zu arbeiten.<br />

Was ist das Besondere des Gesetzes?<br />

Merkt man, dass so viele<br />

Köpfe mitgedacht haben, findet<br />

man sich wieder?<br />

KE: Das Gesetz ist mit den Dokumenten<br />

zu den drei Phasen (s.<br />

Graphik S. 15) nachvollziehbar<br />

und online allen zugänglich. Die<br />

Arbeitsgruppe hat die erarbeitenden<br />

Vorschläge der Zivilgesellschaft als<br />

Ausgangspunkt für die Weiterarbeit<br />

verwendet. Hier ist ein Vertrauenssprung<br />

in der politischen Zusammenarbeit<br />

passiert.<br />

KL: Die Instrumente der Direkten<br />

Demokratie (z.B. Volksbegehren,<br />

Volksabstimmung etc.) sind gut<br />

durchdacht und wurden durchgespielt,<br />

um die Anwendbarkeit zu<br />

überprüfen. Für einige Knackpunkte<br />

wurden Konsenslösungen gefunden,<br />

zwischen Menschen mit sehr unterschiedlichen<br />

Positionen, z.B. bei den<br />

Beschlüssen der Landesregierung (s.<br />

Kasten „Andreas-Prinzip“ S. 16).<br />

In welchen Bereichen gab es<br />

Konsens oder Konfliktpotenzial?<br />

KE: Konsens gab es bei der Notwendigkeit<br />

von politischer Bildung,<br />

mehr Chancengleichheit und Information,<br />

und es hat sich gezeigt, dass<br />

ein Gesetz zur Direkten Demokratie<br />

auch partizipative Demokratie miteinbeziehen<br />

soll. Konfliktträchtiger<br />

waren die Abwicklung der Volksabstimmungen,<br />

das Quorum und das<br />

Abstimmen über die Beschlüsse.


BAUSTELLEN<br />

Breve storia di una legge<br />

Febbraio 2014: al<br />

referendum confermativo<br />

la legge Schuler viene<br />

bocciata<br />

Primavera/Estate 2014:<br />

costituzione di un gruppo<br />

di lavoro della prima<br />

commissione legislativa<br />

Autunno 2014: inizio del<br />

processo partecipativo per il<br />

disegno di legge “Democrazia<br />

Diretta, partecipazione e<br />

formazione politica”<br />

gen feb mar apr mag giu lug ago set ott nov dic<br />

©blufink (“Nuove forme di collaborazione”)<br />

2014<br />

<strong>2016</strong> 2015<br />

26/02<br />

Società civile<br />

*Iniziative pubbliche<br />

→ Documentazione<br />

Mondo delle associazioni<br />

*Percorso di 4 workshop<br />

→ Documentazione<br />

Gruppo di lavoro Democrazia Diretta della Commissione<br />

legislativa del Consiglio provinciale<br />

*Confronto: documentazione della prima fase<br />

*Approfondimento<br />

*Consulenza di esperti<br />

→ Bozza del disegno di legge<br />

Mondo delle associazioni e società civile<br />

*Gruppo di lavoro Democrazia Diretta informa e<br />

raccoglie idee per soluzioni condivise<br />

26/05<br />

Conferenza: prospettiva esterna<br />

*Feedback da tre esperti internazionali<br />

Commissione legislativa del Consiglio Provinciale<br />

*Presentazione disegno di legge<br />

→ testo di legge online<br />

26/10<br />

1 a fase 2 a fase 3 a fase<br />

KL: Zu ergänzen ist noch die Rolle<br />

von partizipativen Prozessen, welche<br />

ein Bindeglied zwischen der Politik<br />

und der Gesellschaft darstellen und<br />

eine auslotende und vertrauensbildende<br />

Funktion haben. Im Vorfeld<br />

direktdemokratischer Prozesse z.B.<br />

sind dialogorientierte Verfahren<br />

wichtig, um von Positionen und<br />

Interessenskämpfen hin zu einem<br />

offenen Austausch und einer vertieften<br />

Meinungsbildung zu gelangen.<br />

Was wird für einen erfolgreichen<br />

partizipativen Prozess dieser Art<br />

benötigt?<br />

KL: Der politische Rahmen des<br />

Prozesses muss klar gesteckt und der<br />

politische Willen für die Umsetzung<br />

der Ergebnisse vorhanden sein.<br />

Die Entscheidungsträger*innen<br />

müssen Teil des Prozesses sein und<br />

dessen Ergebnisse tragen. Ansonsten<br />

passiert es, dass sie sich erst am<br />

Ende des Prozesses mit dem Resultat<br />

beschäftigen, sich darin nicht finden<br />

und den Prozess und das Ergebnis<br />

nicht weiter bringen.<br />

KE: Entscheidend ist sicher auch<br />

eine gemeinsame Sprache, wie das<br />

Glossar, das gemeinsam ausgearbeitet<br />

worden ist, die Miteinbeziehung<br />

der Medien bereits im Vorfeld, eine<br />

klare und prozessorientierte Sprache<br />

und die Ausstattung der politischen<br />

Institutionen mit den notwendigen<br />

Ressourcen.<br />

15


BAUSTELLEN<br />

Anna Hupel, Katherina Longariva,<br />

Katharina Erlacher<br />

Was wünscht ihr euch für zukünftige<br />

partizipative Prozesse in<br />

Südtirol?<br />

KL: Eine konstruktive und offene<br />

Auseinandersetzung mit dem<br />

Thema der Weiterentwicklung der<br />

Demokratie in unserem Land. Reflexion<br />

über Macht, Vertrauen und<br />

die Beziehung zwischen Politik und<br />

Gesellschaft. Und den Mut überparteilich<br />

und sachorientiert an den<br />

wichtigen Themen der Zukunft zu<br />

arbeiten. Beteiligungsverfahren und<br />

die Miteinbeziehung von Expertise<br />

in der Bevölkerung können hierbei<br />

einen wichtigen und konstruktiven<br />

Beitrag leisten.<br />

KE: Dieser Prozess hat gezeigt, dass<br />

eine andere Form der politischen<br />

Zusammenarbeit möglich ist.<br />

Das ”<br />

Andreas-Prinzip“<br />

Zunehmend stelle ich fest und leide darunter, dass Politik auf Polarisierung hinausläuft. Meistens wird sie<br />

dadurch verhärtet und unfruchtbar. In unserem Prozess zum Gesetz zur Direkten Demokratie haben wir den<br />

Versuch gewagt, aus der Polarisierung eine Lösung erwachsen zu lassen.<br />

Wir hingen an einer der Kernfragen des Gesetzes fest, nämlich wie man in sinnvoller Weise die Beschlüsse<br />

der Landesregierung einer Volksabstimmung unterziehen könne. Die Meinungen hierzu gingen diametral<br />

auseinander. Wir haben dann den, der am allermeisten dagegen war und einen der wärmsten Befürworter<br />

eingeladen. Kurioserweise hießen sie beide Andreas, und sie ließen sich auf das Experiment ein. Sie setzten<br />

sich in ein Kämmerlein des Landtages und legten ihre Meinungen auf den Tisch. Wir haben zugehört und<br />

nachgefragt, Beweggründe nachvollzogen und nach Auswegen gesucht.<br />

Am Ende des Vormittags verließen die beiden Andreasse das Gebäude. Wir haben uns bei ihnen bedankt.<br />

Dann sind wir in mein Büro gegangen und haben den Artikel 14 geschrieben: „Abwicklung der Volksbefragung<br />

über Beschlüsse der Landesregierung“.<br />

Auch das ist Partizipation, mit unterschiedlichen Menschen etwas ganz Neues zu probieren, manchmal<br />

funktioniert‘s.<br />

Brigitte Foppa<br />

16


BAUSTELLEN<br />

Smarthotel Saslong / St. Christina<br />

Hohlräume der Rechtsstaatlichkeit<br />

Das Smarthotel „Saslong“ in St. Christina<br />

ist ein Modellfall gebeugter Raumordnung<br />

und serienweise genehmigter Gefälligkeiten.<br />

Sein Ausbau von der kleinen Pension<br />

zum aufgeblähten Kubaturmonster ist<br />

ein Fallbeispiel für die Exzesse eines fehl<br />

gesteuerten Tourismus.<br />

Das drohende Gerichtsverfahren veranlasste<br />

inzwischen sogar die Gemeinde<br />

dazu, eine Abbruchverfügung für die<br />

widerrechtlichen Zimmer zu verhängen<br />

- allerdings noch ohne Ergebnis und mit<br />

kaltschnäuziger Weiter-Vermietung der<br />

nicht zugelassenen Zimmer.<br />

Hans Heiss<br />

Seit Jahren hat der Eigentümer des „Saslong“<br />

eine Serie von Bausünden vollführt:<br />

1. Sechs Räume sind nur als „statische<br />

Hohlräume“ ausgewiesen, werden aber<br />

bei Bedarf widerrechtlich an Gäste<br />

vermietet.<br />

2. Das Raumvolumen des Hotels ist<br />

um mindestens 1000 Kubikmeter<br />

überzogen.<br />

3. Die Gebäudehöhe ist um mindestens<br />

einen Meter zu hoch.<br />

4. Im Hotel wird widerrechtlich ein Schiverleih<br />

betrieben.<br />

5. An der Hotelfassade prangt eine riesige<br />

Plakatfläche, die in dieser Größe nicht<br />

gestattet ist.<br />

Die frühere, bis 2015 amtierende Gemeindeverwaltung<br />

räumte dem Besitzer seit<br />

Jahren jede sich nur bietende Möglichkeit<br />

der Sanierung ein und beschränkte sich<br />

auf äußerst nachsichtige Kontrollen. Der<br />

neue BM Moritz Demetz versuchte mit<br />

einem Teil der Mehrheit dem Eigentümer<br />

mit einer Tourismuszone mit weiterhin 20<br />

Betten „Goldene Brücken“ zu bauen, um<br />

dessen Unternehmen rechtlich zu sanieren.<br />

All dies, obwohl die Staatsanwaltschaft<br />

inzwischen Anklage erhoben hat und der<br />

Rechnungshof nach einer Eingabe der<br />

Grünen wegen Schaden des öffentlichen<br />

Interesses einschreiten will.<br />

Die Landesregierung hat im August <strong>2016</strong><br />

die Ausweisung einer Tourismuszone<br />

am Hotel abgewiesen. Der Stopp<br />

erfolgte in letzter Minute.<br />

• Der Fall des „Saslong“<br />

in St. Christina ist<br />

kein nur örtliches<br />

Thema. Vielmehr<br />

geht es um die<br />

grundsätzliche<br />

Frage, ob rechtsstaatliche<br />

Grundsätze<br />

überhaupt noch<br />

gelten.<br />

• Von besonderer Schwere<br />

ist der Fall auch deshalb, da<br />

der Eigentümer Präsident des<br />

örtlichen Tourismusvereins ist: Sein<br />

Vorgehen ist von verheerender Vorbildwirkung<br />

und ein Imageschaden für das<br />

Grödner Gastgewerbe.<br />

Die Reform der Raumordnung wird sich<br />

auch daran messen lassen müssen, ob<br />

solche Fälle künftig kategorisch ausgeschlossen<br />

werden. Andernfalls droht eine<br />

bruchlose Kontinuität der Rechtsbrüche<br />

von Luis‘ und Laimers Zeiten hinein in die<br />

„Neue Ära“.<br />

Lo Smarthotel<br />

”Saslong“ a S. Cristina<br />

è un brutto caso di politica<br />

urbanistica piegata agli interessi<br />

di pochi. L’evoluzione da piccola<br />

pensione a mostriciattolo edilizio è<br />

una conseguenza esemplare di un<br />

turismo eccessivo e mal gestito. Oltre<br />

al Comune la vicenda ha tenuto col<br />

fiato sospeso anche la Giunta<br />

provinciale, i tribunali e il<br />

nostro Gruppo.<br />

17


BAUSTELLEN<br />

Green<br />

connections<br />

Anna Hupel<br />

In der Landtagsarbeit lassen wir uns von Expert*innen<br />

aus verschiedenen Bereichen beraten und laden<br />

sie zum Meinungsaustausch ein. Im letzten Jahr<br />

haben wir einen Tisch zur Sanitätsreform und einen<br />

zum neuen Urbanistikgesetz ins Leben gerufen, die<br />

uns weiterhin begleiten werden.<br />

© Riccardo Pareggiani, EGP<br />

Siamo convinte/i che<br />

abbiamo bisogno di<br />

una visione europea,<br />

a maggior ragione in<br />

questo periodo di crisi<br />

della UE. Abbiamo così<br />

invitato e accolto alcune/i<br />

rappresentanti dei<br />

Verdi europei e siamo<br />

andati in missione a<br />

Utrecht e Glasgow.<br />

18


BAUSTELLEN<br />

Im vergangenen Jahr waren<br />

wir auf vielen Lokalaugenscheinen,<br />

im Oktober<br />

beispielweise im Langtauferer<br />

Tal, wo wir uns über<br />

die geplante Skiverbindung<br />

Langtaufers-Kaunertal informierten,<br />

die wirtschaftlich<br />

fragwürdig und ein ökologischer<br />

Tiefschlag ist.<br />

In agosto ci siamo riuniti a Montagna con tante persone impegnate<br />

nelle liste civiche e Verdi nei vari comuni della Provincia. Con<br />

trasparenza ed entusiasmo abbiamo parlato di costi della politica,<br />

solidarietà, clima, natura.<br />

Jedes Jahr kommen Delegationen zum Austausch nach Südtirol. <strong>2016</strong> haben wir unter<br />

anderem eine Reisegruppe der Grünen Bildungswerkstatt Oberösterreich, Bildungssprecher*innen<br />

der Grünen Österreichs sowie grüne Vertreterinnen der Landtage Brandenburgs<br />

und Hessens begrüßt und ihnen von Südtirol erzählt.<br />

19


BAUSTELLEN<br />

Il futuro dell’Autonomia<br />

La Convenzione tradita<br />

Serena Rauzi<br />

Laura Polonioli (LP) e Riccardo Dello Sbarba (RDS) sulla riforma dello Statuto,<br />

le promesse non mantenute e che farne, adesso, del “Konvent”.<br />

Laura Polonioli, Lei rappresenta il Comune<br />

di Bolzano nella Convenzione, di<br />

cui è diventata vicepresidente. Qual era<br />

l’obbiettivo di questo organismo?<br />

LP: Riformare lo Statuto con la partecipazione<br />

della società civile, tenendo conto<br />

che dal 1972 tante cose sono cambiate:<br />

l’Europa, l’immigrazione, le famiglie<br />

mistilingui e così via. Bisognava adeguare<br />

lo Statuto alla realtà vivente e immaginare<br />

una nuova autonomia.<br />

RDS: Fin dalla chiusura del “Pacchetto” nel<br />

1992 noi Verdi parliamo di una terza fase<br />

dell’autonomia: più aperta, più democratica,<br />

con al centro la convivenza e non la<br />

divisione. Speravamo che la Convenzione<br />

fosse l’occasione buona.<br />

Invece questo spirito è andato perso.<br />

Perché?<br />

LP: La promessa fatta dai partiti in campagna<br />

elettorale non era sincera. Infatti,<br />

scavalcando la Convenzione i partiti hanno<br />

continuato a presentare a Roma leggi di<br />

riforma dello Statuto con la logica delle<br />

trattative segrete in parlamento. Dopo la<br />

vittoria del No al referendum molti hanno<br />

detto addirittura che la Convenzione<br />

Riccardo Dello Sbarba, Laura Polonioli, Serena Rauzi<br />

20


doveva fermarsi, o limitarsi a redigere un<br />

semplice ”documento di proposte” e non<br />

una legge di riforma. Quando hanno cambiato<br />

la legge a metà lavori della Convenzione<br />

il cerchio si è chiuso.<br />

RDS: SVP e PD hanno avviato un processo<br />

senza avere la minima idea a che cosa<br />

andassero incontro. Poi si sono pentiti: già<br />

subito dopo le provinciali del 2013 molti<br />

hanno cominciato a dire che con quel che<br />

accadeva a Roma non c’erano più le condizioni.<br />

La verità è che per partiti abituati a<br />

decidere tutto loro, il tempo dei cittadini e<br />

delle cittadine non arriva mai!<br />

Cos’è che non funziona in questa Convenzione?<br />

LP: E’ nata viziata. Primo, non è stata<br />

data pari dignità ai gruppi linguistici con<br />

una composizione paritetica, ma è stata<br />

applicata la proporzionale, cioè la logica<br />

del più forte. Secondo, la legge prevede<br />

il “metodo del consenso”, ma senza un<br />

gruppo di moderazione esterno e forte ciò<br />

è impossibile. Terzo, il Consiglio provinciale<br />

non ha dotato il Konvent di una consulenza<br />

giuridica indipendente. Quarto, manca<br />

completamente un coordinamento tra il<br />

Forum dei 100, la Convenzione dei 33 e<br />

la Consulta di Trento. Tutto ciò si poteva<br />

rimediare, se ci fosse stata la volontà<br />

politica.<br />

RDS: Invece la maggioranza ha preferito<br />

ridurre la Convenzione in una sorta di<br />

workshop culturale.<br />

A questo punto che cosa uscirà?<br />

LP: La maggioranza centra tutto sulle<br />

competenze da strappare a Roma. L’altra<br />

prospettiva del nuovo patto di convivenza<br />

è portata avanti da una minoranza. La<br />

cosa più brutta per me, che ho sempre<br />

vissuto in ambienti misti, è che esco dalle<br />

sedute della Convenzione con in testa il<br />

linguaggio del “noi” e del “loro”.<br />

RDS: Il Konvent è servito per far emergere<br />

chiaramente le diverse visioni: la “Vollautonomie”<br />

della Svp, cioè più competenze<br />

possibili alla Provincia. Gli Schützen<br />

cavalcano la Vollautonomie convinti che<br />

renderà obbligata la strada della “Selbstbestimmung”.<br />

E poi c’è l’idea di una<br />

nuova qualità della convivenza, più libera,<br />

democratica e europea. Che è la nostra.<br />

Dunque non è tutto<br />

inutile?<br />

RDS: La Convenzione<br />

serve per<br />

mettere nero su<br />

bianco queste<br />

tre diverse<br />

visioni e aprire<br />

una discussione<br />

vera nella<br />

società.<br />

LP: Se non può<br />

essere un punto di<br />

arrivo, almeno sia un<br />

punto di partenza.<br />

Laura<br />

Polonioli<br />

und Riccardo Dello<br />

Sbarba sind Mitglieder des<br />

Konvents der 33. Wir haben sie<br />

zum Überarbeitungsprozess des<br />

Autonomiestatuts interviewt. „Wir brauchen<br />

den Konvent, um Schwarz auf Weiß alle<br />

unterschiedlichen Visionen unserer Autonomie<br />

darzulegen. Das kann uns helfen, eine echte<br />

Diskussion darüber in der Gesellschaft zu<br />

führen“, sagt Riccardo Dello Sbarba. Und<br />

Laura Polonioli unterstreicht: „Wenn der<br />

Konvent kein Ergebnis bringen kann,<br />

dann soll er mindestens der<br />

Start von etwas Neuem<br />

sein.“<br />

21


FORTI CONTROVENTO!<br />

#Io sto con Vipiteno<br />

Hans Heiss<br />

22<br />

Würde Südtirols Gesundheitswesen in die<br />

Erste Hilfe eingeliefert, so müsste man<br />

sich um den Patienten ernstliche Sorgen<br />

machen. Ein Krankheitsbild zum Stirnrunzeln:<br />

Überhöhter Blutdruck, Herzrasen,<br />

Bewusstseins- und Sehtrübungen bei starken<br />

Koordinationsmängeln, Verdauungsstörungen<br />

trotz starken Appetits, heftige<br />

Prellungen an den Extremitäten, starker<br />

Leukozyten- und Parasitenüberhang,<br />

informatisch induzierte Inkontinenz.<br />

Psychischer Zustand: Wahnvorstellungen<br />

bei stark narzisstischer Persönlichkeitsstruktur,<br />

Notwendigkeit der sofortigen<br />

Verabreichung von Antidepressiva aufgrund<br />

manisch-depressiver Schübe.<br />

Una Prima in Consiglio<br />

provinciale! Tutte le<br />

donne del Consiglio hanno<br />

organizzato insieme, sotto la guida<br />

di Brigitte, un’audizione sul partonascita<br />

che si è svolta il 14 aprile <strong>2016</strong>.<br />

Al centro non stavano le strutture, gli<br />

standards, i primari, ma, per una volta,<br />

i papà, le mamme e il loro diritto<br />

a partorire in libertà. Questa è<br />

autodeterminazione.<br />

(Foto 2, 3)<br />

Da die Lage ernst ist, aber nicht aussichtslos,<br />

sei ein wenig Satire erlaubt. Grundsätzlich<br />

ist die Situation von Südtirols<br />

Sanität trotz guter Grundleistung und<br />

mancher Exzellenz dringend zu<br />

bessern. Es gibt vier zentrale<br />

Problemfelder:<br />

Im Nachwuchs,<br />

in Struktur und<br />

Organisation, in<br />

der Qualifikation<br />

und in der<br />

Führung.<br />

Nachwuchs fehlt: Die Hausärzte, Träger<br />

der Grundversorgung, zunehmend überaltert,<br />

gehen in Pension, der Nachwuchs<br />

ist dünn gesät. Zudem ist der Abschluss<br />

eines neuen Vertrags mit ihnen seit 2014<br />

ein steter Stein des Anstoßes. Die kommenden<br />

Jungärzte haben sich vehement<br />

zu Wort gemeldet - gottseidank: Ihre<br />

Mängel- und Forderungsliste ist eine<br />

Diskussionsgrundlage, um sie für Südtirol<br />

zu gewinnen. Sie sind die Zukunft des<br />

Gesundheitswesens und haben Anrecht<br />

auf tragfähige Perspektiven.<br />

Strukturen im Umbruch: Die klinische<br />

Reform lässt auf sich warten: Der kürzlich<br />

verabschiedete Landesgesundheitsplan<br />

ist ebenso konturenlos wie offen; die<br />

nun anstehende Strukturreform ist<br />

vermintes Terrain. Das neue Prinzip der<br />

Vereinheitlichung „Zwei Krankenhäuser,<br />

eine Abteilung“ klingt zwar theoretisch<br />

überzeugend, schwächt faktisch aber die<br />

kleineren Krankenhäuser. Die Abteilungen<br />

müssen gefördert werden, an Autonomie<br />

gewinnen, aber auch durchlässiger und reaktionsschneller<br />

werden. Die Schließung<br />

von Geburtenabteilungen, vorab von<br />

Sterzing, war signifikant für fehlgeleitete<br />

Strategie: Medizinisch dubios, war das<br />

La cosa più viva del Suo discorso, Landeshauptmann,<br />

è lo Yogurt a pagina ventuno - Brigitte<br />

Foppa - dicembre <strong>2016</strong>, discorso sul bilancio 2017.


FORTI CONTROVENTO!<br />

Aus für eine vitale, Optimismus ausstrahlende<br />

Abteilung ein krachender, für die<br />

Betroffenen und den Bezirk tief schmerzlicher<br />

Fehlschlag; zudem ein Desaster in<br />

Sachen Kommunikation.<br />

Qualifikation ist anzugleichen und zu<br />

heben: Südtirol verfügt über vorzügliche<br />

Primariate und Exzellenzen der Betreuung:<br />

Neonatologie und Urologie in<br />

Bozen, Traumatologie in Bruneck, Innere<br />

Medizin in Meran, sind international an<br />

der Spitze, Pflegebereiche und Ausstattung<br />

sind etwa in Brixen herausragend.<br />

Andere Abteilungen hingegen dümpeln<br />

dahin, schlecht geführt, mit demotiviertem<br />

Personal und besorgten Patienten.<br />

Falls nicht Ausgleich geschaffen wird und<br />

die Abteilungen nicht radikal zu “Lernenden<br />

Organisationen“ werden, ist ein<br />

Absinken unvermeidlich.<br />

1<br />

2<br />

Mamme, papà,<br />

ostetriche hanno<br />

sfilato il 26 luglio<br />

<strong>2016</strong> nelle strade di<br />

Bolzano per difendere il<br />

punto nascita di eccellenza<br />

di Vipiteno. (Foto 1, 4)<br />

Die Crux liegt in der Führung: Der ob<br />

seiner Effizienz zunächst hoch gepriesene<br />

Generaldirektor Schael hat an Vertrauen<br />

unwiderruflich verloren; der neue<br />

Sanitätsdirektor Lanthaler ist geschwächt,<br />

viele Primare sind entweder aufgebracht,<br />

gekränkt oder auf Tauchstation. Landesrätin<br />

Stocker hingegen hat sich an der<br />

Reform gründlich verhoben, trifft allenthalben<br />

auf tiefes Misstrauen und ist trotz<br />

eiserner Pflichterfüllung und Totaleinsatzes<br />

in ihrem Amt beschädigt. Der Aufbau<br />

einer neuen Führungsspitze nach 2018 ist<br />

überfällig.<br />

3<br />

4<br />

23


FORTI CONTROVENTO!<br />

Ogni migrante è un progetto<br />

Riccardo Dello Sbarba<br />

Anche nel terribile <strong>2016</strong>, più solidarietà che paura, più accoglienza che muri, più<br />

persone volontarie che razzisti.<br />

Il Sudtirolo ha avuto anche questo: un<br />

ragazzo di 17 anni morto saltando su<br />

un treno merci per il Brennero. Abeil<br />

Temergen veniva dall‘Eritrea, aveva<br />

superato deserto e mare e visto morire<br />

molti compagni. Era stato identificato a<br />

Lampedusa, a Roma, Milano e infine a<br />

Bolzano e nessuno gli aveva detto che<br />

lui, Abeil, eritreo, profugo, aveva il diritto<br />

di raggiungere il fratello in Germania con<br />

regolare biglietto.<br />

Lungo la tratta ferroviaria del Brennero<br />

altre persone sono rimaste schiacciate,<br />

o assiderate sui carri merci. Molte sono<br />

sparite chissà dove, o si sono affidate agli<br />

“scafisti di montagna”. E tutto questo<br />

dolore solo perché la “fortezza<br />

Trotz eines schrecklichen<br />

Jahres <strong>2016</strong> überwog im<br />

Rückblick die Solidarität über die<br />

Angst, war die Willkommenskultur<br />

stärker als die Mauern und es gab mehr<br />

freiwillige HelferInnen als RassistInnen.<br />

Millionen von Menschen sind auf der Flucht vor<br />

den Folgen des Klimawandels und vor Kriegen,<br />

für die unsere Erdhälfte verantwortlich ist. Als<br />

Grüne Fraktion haben wir die Aufenthaltsorte<br />

der MigrantInnen besucht und haben durch<br />

Anfragen und Anträge die Vorschläge<br />

der solidarischen Zivilgesellschaft<br />

in Landtag und Regionalrat<br />

eingebracht.<br />

Europa” dai profughi si<br />

difende, invece che<br />

difenderli come<br />

dovrebbe.<br />

Milioni di persone<br />

sono in fuga<br />

dai cambiamenti<br />

climatici e<br />

dalle guerre che<br />

la nostra parte di<br />

mondo ha provocato.<br />

I mercati del<br />

lavoro dei paesi ricchi<br />

(ma poveri di figli) sono più rapidi ad<br />

assorbire le persone migranti di quanto<br />

non lo siano sistemi politici paralizzati<br />

dalla paura.<br />

Eppure basterebbe ascoltare le centinaia<br />

di persone impegnate nella solidarietà,<br />

le chiese, le associazioni per capire che<br />

ogni migrante ha un suo progetto che<br />

andrebbe sostenuto, che ogni migrante<br />

che ci sembra un problema in realtà porta<br />

con sé la sua soluzione.<br />

Anche in Sudtirolo la rete della solidarietà<br />

è molto più forte dei razzisti e della paura.<br />

Tante persone mettono a disposizione<br />

tempo, conoscenze linguistiche, biciclette,<br />

vestiti, cibo. Abbiamo le risorse umane<br />

e materiali per vincere la sfida.<br />

Va chiesta a gran voce una politica europea<br />

dell‘accoglienza e la revisione delle<br />

assurde “regole di Dublino”. Ma anche le<br />

nostre istituzioni devono fare il proprio<br />

dovere.<br />

Non per tutte le persone richiedenti asilo<br />

è stata allestita un‘accoglienza dignitosa.<br />

Negli ex magazzini della zona industriale<br />

di Bolzano sono stati mescolati uomini,<br />

donne, minorenni soli, persone vulnerabili<br />

in stanzoni privi di assistenza medica,<br />

24


FORTI CONTROVENTO!<br />

psicologica, giuridica. Troppi hanno dormito<br />

all‘aperto nell‘inverno gelato, alcune<br />

persone fortunate sono state ospitate da<br />

famiglie con un impegno privato che le<br />

istituzioni non riconoscono.<br />

Come Gruppo Verde siamo andati<br />

personalmente nei luoghi dei migranti<br />

e con interrogazioni e mozioni abbiamo<br />

portato in Consiglio le proposte della rete<br />

di solidarietà. Che sono molto semplici.<br />

Accoglienza dignitosa per chi ne ha diritto.<br />

Il modello diffuso funziona meglio,<br />

in ogni comune, in piccoli nuclei o anche<br />

presso privati. Il Sudtirolo deve entrare<br />

nel sistema SPRAR, che è considerato<br />

un‘eccellenza. Per persone vulnerabili e<br />

minori non accompagnati servono centri<br />

e programmi dedicati. Il presidio della<br />

stazione di Bolzano va tenuto aperto 24<br />

ore su 24 e riqualificato.<br />

Poiché i tradizionali gestori sono al limite<br />

delle forze, la Provincia deve esaminare<br />

una possibile gestione pubblica. Il Tirolo<br />

si è dotato di un‘agenzia pubblica per<br />

l‘accoglienza, che ha dato buoni risultati.<br />

Le buone pratiche ci sono. Diamo valore<br />

alle persone che le realizzano.<br />

Un gruppo di young greens ha partecipato in aprile a una manifestazione al Brennero contro la chiusura del confine.<br />

25


FORTI CONTROVENTO!<br />

It’s rainin’ again.<br />

Kindergärtnerinnen im Regen<br />

Brigitte Foppa Die Kindergärtnerinnen sind normalerweise<br />

die Ruhigsten im Bildungssystem.<br />

Sie haben einen Beruf dessen Belastungsgrad<br />

bis vor kurzem den wenigsten<br />

bewusst war. In einer Landtagsanfrage<br />

erhoben wir das gesamte Pensum, das<br />

da war: 38 Wochenarbeitsstunden,<br />

davon 35 mit den Kindern. In den<br />

Le maestre d‘asilo verbleibenden 3 (!?!) Stunden<br />

di solito sono le leisten die Kindergärtnerinnen<br />

außerdem jede Menge<br />

più tranquille di tutto il<br />

sistema scolastico. Nel <strong>2016</strong><br />

anderer Tätigkeiten, darunter:<br />

però si sono fatte sentire e<br />

vedere per chiedere migliori Gremienarbeit, Vorbereitung<br />

condizioni di lavoro. ”Stare und Auswertung der Bildungsarbeit,<br />

Zusammenarbeit<br />

zitte non ha mai fatto<br />

bene a nessuna“! mit den Familien, Gestaltung<br />

der Übergänge, Zusammenarbeit<br />

mit Fachdiensten, Koordinierungsarbeit,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Arbeitsschutz<br />

und Sicherheit usw.<br />

Unvorstellbar. Trotzdem war frau im<br />

Kindergarten bis zum Frühling <strong>2016</strong><br />

meistens still. Mit der wöchentlichen<br />

Arbeitsleistung war die Belastungsgrenze<br />

meist eh erreicht, für Protest und<br />

Auflehnung war nie Zeit.<br />

Über Facebook formierte sich schließlich<br />

der Protest und die Kindergärtnerinnen<br />

kamen auf den Magnago-Platz. Zwei<br />

Mal. Beide Male regnete es und das<br />

bunte Schirmemeer mit den singenden<br />

Pädagoginnen war beeindruckend.<br />

Der Protest der Kindergärtnerinnen fand<br />

einen Aufhänger im Bildungsgesetz, das<br />

im Juni im Landtag behandelt wurde.<br />

Wir brachten als grüne Fraktion das<br />

Thema in die Debatte des Bildungsomnibusgesetzes,<br />

indem wir einige Gesetzesänderungen<br />

vorschlugen, etwa die<br />

Herabsetzung der maximalen Gruppengröße<br />

von 25 auf 20 und die personelle<br />

Ausstattung der Gruppen mit 2 Vollzeitäquivalenten.<br />

Angenommen wurde nur<br />

unser Vorschlag, mit der Verhandlung<br />

des Bereichsvertrages für das Kindergartenpersonal<br />

unverzüglich zu beginnen.<br />

Bildungs- und FamilienpolitikerInnen,<br />

die in ihren Reden stets die Wichtigkeit<br />

des Kindergartens für das Bildungssystem<br />

beteuern, mussten den Protest zur<br />

Kenntnis nehmen und einlenken. Einige<br />

Stellen wurden zusätzlich geschaffen, am<br />

Freitag wird eine Stunde weniger gearbeitet,<br />

die Verhandlungen am Vertrag<br />

laufen. Nicht viel, aber besser als nichts.<br />

Es zeigt sich wieder mal: Still sein hat<br />

noch nie jemander genützt (frei nach<br />

Johanna Dohnal).<br />

26


EVER GREENS<br />

I tempi cambiano:<br />

anche in Alto Adige/<br />

Südtirol le coppie omosessuali<br />

possono sposarsi! Il Gruppo Verde<br />

in Consiglio provinciale e regionale si<br />

è sempre impegnato per i diritti degli/<br />

lle omosessuali, consegnando già nel 2003,<br />

aggiornato poi nelle legislature successive, un<br />

disegno di legge contro le discriminazioni<br />

dovute all’orientamento sessuale. Un<br />

grande passo ora è stato fatto. La<br />

strada contro le discriminazioni è<br />

però ancora lunga e colma di<br />

ostacoli.<br />

Unioni omosessuali:<br />

una prova di civiltà<br />

…und die Dorfkapelle<br />

spielte mit...<br />

Lange Zeit war Italien das letzte westliche<br />

Land, das noch keine rechtliche<br />

Regelung für gleichgeschlechtliche<br />

Partnerschaften besaß.<br />

<strong>2016</strong> war es dann endlich soweit. Am<br />

20. Mai wird das Gesetz 76/<strong>2016</strong> (Legge<br />

Cirinnà) verabschiedet, welches die<br />

eingetragenen Lebenspartnerschaften<br />

regelt. Diese sind rechtlich der Ehe<br />

zwischen Mann und Frau weitgehend<br />

gleichgestellt.<br />

Nach einigen bürokratischen Problemen,<br />

besonders was die Zweisprachigkeit der<br />

Formulare betraf, war es dann auch in<br />

Südtirol endlich soweit. Am 10. September<br />

<strong>2016</strong> unterzeichneten Roland Girardi<br />

und Fabio Madonna in Sarnthein vor<br />

Bürgermeister Franz Locher die erste<br />

eingetragene Partnerschaft Südtirols.<br />

Bewegend ist vor allem, dass nicht nur<br />

das ganze Dorf mitfeierte, sondern auch<br />

die Dorfkapelle spielte.<br />

Andreas Unterkircher<br />

Präsident Associazione<br />

Centaurus Verein<br />

„Normalität ist kein gutes Kriterium für eine Gesellschaft“<br />

– Brigitte Foppa - Juni <strong>2016</strong>, Debatte zur<br />

„natürlichen Familie“ auf Antrag der Freiheitlichen.<br />

27


EVER GREENS<br />

Che cosa mai<br />

abbiamo fatto?<br />

Serena Rauzi<br />

Rosanna Sestito,<br />

ostetrica, sociologa e<br />

antropologa.<br />

Lunedì 10 ottobre <strong>2016</strong> il Gruppo Verde ha<br />

organizzato insieme alle Donne Verdi presso<br />

l’Archivio delle donne un incontro sulle<br />

mutilazioni genitali femminili con Rosanna<br />

Sestito, ostetrica, sociologa e antropologa.<br />

Le argomentazioni esposte ci hanno svelato<br />

la complessità del fenomeno.<br />

Molte le informazioni ricevute:<br />

L’escissione di parte degli organi sessuali<br />

femminili è una pratica patriarcale, volta<br />

a preservare la purezza del corpo della<br />

donna e risale a un periodo anteriore a<br />

tutte le religioni oggi vigenti.<br />

Il Paese con la percentuale più alta di<br />

donne escisse è l’Indonesia. In quasi tutti<br />

i paesi in cui viene praticata, questo intervento<br />

è fuori legge. Nonostante il divieto,<br />

viene comunque effettuata anche<br />

ambulatorialmente.<br />

Rosanna Sestito hat<br />

ihre Ausbildung in Bologna<br />

absolviert und als Hebamme in<br />

Ländern wie Dschibuti, Angola, Kongo,<br />

Elfenbeinküste und Liberia gearbeitet.<br />

Sie hat Soziologie und Anthropologie<br />

studiert. Momentan ist sie Doktorandin an<br />

der Universität von Lausanne und arbeitet<br />

an einem Forschungsprojekt im Iran. Sie<br />

hat der Fraktion und den Grünen Frauen<br />

ihre Erfahrung und ihr Wissen über<br />

weibliche Genitalverstümmelung<br />

nähergebracht.<br />

Si tratta di un rito di<br />

passaggio. È una<br />

pratica tramite<br />

cui le bambine<br />

diventano “vere<br />

donne”.<br />

Molte donne<br />

e organizzazioni<br />

femministe<br />

africane fanno da<br />

tempo un lavoro<br />

egregio di sensibilizzazione<br />

per eradicare un<br />

fenomeno culturale e profondamente<br />

radicato in culture altre da noi.<br />

Bisogna condannare la pratica, non le<br />

donne che l’hanno subita. In Occidente,<br />

le donne immigrate escisse subiscono una<br />

seconda violenza, ritrovandosi all‘improvviso<br />

mutilate, incomplete, da “rimettere a<br />

posto”.<br />

Tante le domande rimaste aperte:<br />

Possiamo accettare che questa pratica patriarcale<br />

venga praticata e accettata dalle<br />

stesse donne come un rito di passaggio?<br />

Riusciamo a condannare questa pratica,<br />

senza vittimizzare le donne e condannare<br />

le loro famiglie?<br />

Anche noi donne europee non siamo<br />

immuni da mutilazioni, camuffate da “interventi<br />

di chirurgia estetica”. Ci possiamo<br />

permettere di giudicare senza prima fare i<br />

conti con gli scheletri nei nostri armadi?<br />

E poi l‘amara domanda: che cosa mai<br />

abbiamo fatto, noi donne, di così terribile<br />

per subire tali interventi?<br />

Una sola certezza:<br />

Spesso il benessere delle donne può essere<br />

raggiunto in modo più efficace facendo<br />

un passo indietro. Quello che possiamo<br />

fare è liberarci dal pregiudizio continuare a<br />

lavorare sulla nostra autodeterminazione,<br />

affiancando alla pari le tante donne impegnate<br />

in tutto il mondo per il benessere<br />

fisico e mentale di tutte noi, nel rispetto<br />

dell’autodeterminazione di ognuna.<br />

28


EVER GREENS<br />

Prostituzione, tratta e sfruttamento<br />

Problemi da maschi<br />

Il 29 giugno <strong>2016</strong> il Consiglio provinciale<br />

ha approvato la nostra proposta<br />

di “realizzare, in collaborazione con la<br />

rete di istituzioni impegnate nel campo<br />

del contrasto dello sfruttamento della<br />

prostituzione e della lotta alla tratta,<br />

una più accurata indagine conoscitiva su<br />

questo fenomeno in Provincia di Bolzano,<br />

tenendo conto di tutti i fattori e i soggetti<br />

che ne partecipano, compresa la realtà<br />

dei clienti”.<br />

È un passo importante riconoscere che<br />

nel fenomeno della prostituzione e dei<br />

problemi di tratta e sfruttamento a essa<br />

collegati siano inclusi anche i clienti. Di<br />

solito si parla di prostituzione sottintendendo<br />

che si tratta di un un problema<br />

delle donne. Secondo noi invece è un<br />

problema principalmente dei maschi ed è<br />

giusto che chi usufruisce di tale “servizio”<br />

se ne assuma anche la responsabilità.<br />

Le informazioni e i dati su tutto il fenomeno<br />

sono molto fumosi e approssimativi.<br />

Sono per lo più stime. E dell’ultimo<br />

anello, quello più numeroso, quello dei<br />

clienti per l’appunto, si sa ancora meno.<br />

Dai pochi studi effettuati si sa che in<br />

Italia i clienti di prostituzione sono<br />

principalmente maschi, di tutte le classi<br />

sociali, hanno le professioni e le età più<br />

disparate, sono alcuni milioni e muovono<br />

un’ingente massa di denaro (ca.<br />

3,5 miliardi/anno). Sono proprio loro a<br />

entrare direttamente in contatto<br />

con donne, probabili vittime<br />

di tratta e di sfruttamento.<br />

E di questo è<br />

importante prendano<br />

consapevolezza.<br />

Una volta portata a<br />

termine l’indagine<br />

conoscitiva sul nostro<br />

territorio, sarà quindi<br />

decisivo individuare<br />

delle efficaci misure di<br />

sensibilizzazione rivolte ai<br />

clienti e attivare degli strumenti<br />

che favoriscano la segnalazione di casi<br />

sospetti e il sostegno alle vittime.<br />

Riccardo Dello Sbarba,<br />

Serena Rauzi<br />

Am 29. Juni <strong>2016</strong><br />

hat der Landtag unseren<br />

Antrag, „eine ausführliche<br />

Erhebung des Phänomens<br />

der sexuellen Ausbeutung und<br />

des Menschenhandels in Südtirol<br />

durchzuführen, wobei alle Faktoren und<br />

Beteiligten – einschließlich die Kunden –<br />

berücksichtigt werden“, angenommen.<br />

Die Idee zu diesem Vorschlag ist aus dem<br />

Kontakt zu einer spanischen Forscherin,<br />

Elisa Alcaide, entstanden, die ihre<br />

Doktorarbeit über Freier<br />

geschrieben hat.<br />

„Herr Leitner, wir sind nicht „eure Frauen“!“<br />

Brigitte Foppa - Juni <strong>2016</strong>, Debatte zum Frauenhandel<br />

29


EVER GREENS<br />

Per l’ambiente,<br />

la società e l’economia<br />

L’orto fa bene!<br />

Esmiralda Halilaj<br />

tirocinante<br />

ottobre-novembre<br />

Gärten sind<br />

nicht nur Orte der<br />

Nachhaltigkeit und der<br />

Nahrungsmittelproduktion, sondern<br />

auch Stätten von Therapie und<br />

Genesung. Alle Menschen, junge und<br />

ältere, gesunde und kranke Leute, mit<br />

oder auch ohne Beeinträchtigung können<br />

einen Nutzen davon haben. Dem muss<br />

auch die Politik Rechnung tragen und<br />

hierzu bessere Voraussetzungen<br />

schaffen. Die Grüne Fraktion<br />

setzt sich dafür ein.<br />

Negli ultimi anni, gli orti urbani stanno<br />

attirando in tutto il mondo sempre più<br />

attenzione, non solo da parte dei media,<br />

ma anche di architetti, urbanisti/e,<br />

amministrazioni, movimenti ambientalisti,<br />

società civile diffusa e istituti di ricerca.<br />

Nascono spesso come pratiche dal basso<br />

in opposizione all’occupazione di suolo e<br />

alla speculazione edilizia per poi inserirsi<br />

nei programmi delle politiche di<br />

pianificazione e rigenerazione<br />

urbana. È una nuova pratica<br />

dai molteplici effetti<br />

positivi tanto che viene<br />

ormai considerata come<br />

indicatore di benessere<br />

sociale ed economico.<br />

Fanno bene<br />

all’ambiente. Gli<br />

orti contribuiscono ad<br />

aumentare il verde urbano,<br />

a migliorare la qualità<br />

dell’aria nelle città e, in quanto<br />

terreni pieni di humus, sono ottimi<br />

magazzini di CO 2<br />

. Il suolo è il secondo<br />

serbatoio di CO 2<br />

dopo gli oceani. Gli orti<br />

contribuiscono a regolare la temperatura<br />

dell’aria nelle città e possono essere<br />

utilizzati per risanare e rivitalizzare terreni<br />

contaminati di ex zone industriali.<br />

“L’orto fa bene perché ci si può anche innamorare“.<br />

Maria Laura Lorenzini, assessora all’ambiente, Bolzano<br />

Fanno bene alla società. Gli orti sono<br />

elementi importanti per la riqualificazione<br />

di quartieri urbani degradati, portando un<br />

maggior benessere sociale. Sono strumenti<br />

terapeutici utilizzati in strutture di cura<br />

e di riabilitazione e in programmi di<br />

integrazione e di reinserimento sociale e<br />

lavorativo.<br />

Fanno bene all’economia. Gli orti<br />

contribuiscono allo sviluppo di un altro<br />

modello di economia. Promuovono una<br />

maggiore consapevolezza alimentare e la<br />

produzione a km 0. Questa richiede meno<br />

costi di trasporto e per la refrigerazione,<br />

meno necessità di imballaggi e di spazi per<br />

l’immagazzinamento e la conservazione.<br />

Nonostante diverse esperienza<br />

positive, in provincia di Bolzano non è<br />

una pratica ancora molto diffusa e le<br />

istituzioni pubbliche si rivolgono quasi<br />

esclusivamente a un pubblico anziano.<br />

Se tutte le famiglie sudtirolesi<br />

(214.425) richiedessero un orto di<br />

una dimensione media circa 50m²,<br />

verrebbe occupata una superficie<br />

di circa 1100 ha. Solo lo 0,2% della<br />

superficie agricola complessiva.<br />

Che cosa si può fare:<br />

1. Includere altre fasce di età tra i gruppi<br />

dei persone idonei a richiedere la<br />

fruizione di orti comunali.<br />

30


EVER GREENS<br />

Gli orti, in tutti i loro aspetti e funzioni, hanno accompagnato<br />

il Gruppo nel corso del <strong>2016</strong>. A maggio l’orto Semirurali<br />

delle Donne Nissà ha ospitato un brainstorming di idee su<br />

come poter garantire a tutte le persone residenti in Alto<br />

Adige/Südtirol la possibilità di coltivare un orto. A novembre,<br />

nella clinica di Martinsbrunn a Merano ci siamo invece concentrati<br />

sull’aspetto terapeutico di orti e giardini. Questi sono<br />

infatti veri e propri luoghi di benessere e terapia per tutti e<br />

tutte e la politica deve tenerne conto.<br />

Abbiamo così proposto di cambiare le linee guida sull’edilizia<br />

scolastica, affinché in futuro tutte le scuole abbiano lo spazio<br />

da poter adibire a orto didattico. Lo spazio è una condizione<br />

necessaria, ma non sufficiente: cercheremo la strada per<br />

valorizzare e riconoscere dei profili professionali adeguati, sia<br />

alla didattica che alla terapia.<br />

2. Inserire gli orti nella legge urbanistica<br />

quale fondamentale strumento di<br />

verde urbano.<br />

3. Realizzare una mappatura provinciale<br />

sulle aree dismesse. Una banca dati<br />

di questo tipo può essere utile per<br />

la ridefinizione d’uso, tra cui non<br />

può mancare la destinazione ad area<br />

orticola.<br />

4. Inserire gli orti nelle strutture<br />

ospedaliere e di cura. La loro presenza<br />

contribuisce a ridurre lo stress e dona<br />

un senso di benessere, portando<br />

benefici psicologici e fisiologici tra<br />

cui riduzione di ansia, abbassamento<br />

della pressione sanguigna e un<br />

migliore funzionamento del sistema<br />

immunitario.<br />

31


KREATIVWERKSTATT<br />

Neues Leben im Grünen Rat<br />

Karl Tragust<br />

Vorsitzender<br />

Grüner Rat<br />

Nel <strong>2016</strong><br />

ci siamo accomiatati<br />

da Hanno Mayr, che ha<br />

deciso di dedicarsi al 100% alla<br />

sua attività di agricoltore. All’inizio<br />

dell’estate ha passato il testimone<br />

della segreteria in Via Bottai a Verena<br />

Frei che accompagna con competenza<br />

ed entusiasmo tutte le attività. Il<br />

Coordinamento provinciale (Grüner<br />

Rat) ha avviato un percorso di<br />

riorganizzazione e viene guidato<br />

dal neo presidente Karl<br />

Tragust.<br />

Die Verdi Grüne Vërc agieren kompakt<br />

wie eine Partei und beweglich wie eine<br />

Bewegung. Dabei hat der Grüne Rat eine<br />

zentrale Rolle. Laut Satzung definiert<br />

er – im Zusammenspiel mit der Landesversammlung,<br />

dem Vorstand, den<br />

Vorsitzenden, den Orts-, Bezirks- und<br />

Fachgruppen – die programmatische und<br />

politische Ausrichtung der Partei. Er trifft<br />

sich einmal im Monat und sorgt für die<br />

Verbindung der Basis (in den Gemeinden<br />

und Bezirken) mit den Themengruppen<br />

(social&green, Grüne Wirtschaft,<br />

Grüne Frauen, young greens<br />

South Tyrol, Digitals), mit<br />

der Landesversammlung,<br />

dem Vorstand, den<br />

Vorsitzenden, den MandatarInnen<br />

und den<br />

Vorfeldorganisationen.<br />

Ein Umschlageplatz für<br />

Ideen, Initiativen, Diskussion,<br />

Absprachen und<br />

Beschlüssen. Sie garantieren<br />

Lebendigkeit und Kontinuität.<br />

Im Frühjahr <strong>2016</strong> leiteten die Vorsitzenden<br />

Brigitte Foppa und Hans Heiss<br />

einen Prozess der Wiederbelebung und<br />

Stärkung des Grünen Rates ein. Er sollte<br />

als Impulsgeber für neuen Schwung und<br />

Aufwind sorgen.<br />

In der Folge gab sich der Grüne Rat<br />

folgendes Aktionsprogramm:<br />

a) Explizites Ziel und Programmorientierung<br />

mit Definition von Zielen, Strategien,<br />

Umsetzung und Evaluation;<br />

b) Struktur und Kontinuität in der Sitzungsfolge,<br />

Moderation, Diskussion<br />

und Ergebnissen;<br />

c) Einbeziehung und Partizipation aller<br />

Ebenen, Gruppen und Vorfeldorganisationen;<br />

d) Stärkung und Unterstützung der<br />

MandatarInnen in den Gemeinden,<br />

Bezirken, Landtag, Parlament;<br />

e) Pflege von Kommunikation und<br />

Netzwerken.<br />

Im Zuge der Neuorganisation wurde ich<br />

als Ratsvorsitzer mit der Umsetzung des<br />

Programmes betraut. Inzwischen steht<br />

der Zeit- und Sitzungsplan, die Zielvorgaben<br />

für 2017 sind definiert und werden<br />

dem Grünen Rat zur endgültigen Beschlussfassung<br />

unterbreitet. Das Forum<br />

der Gemeinden ist im Entstehen.<br />

Der Rat vom Februar 2017 hat auf Einladung<br />

der Grünen GemeinderätInnen in<br />

Brixen stattgefunden und war der Arbeit<br />

in den Gemeinden gewidmet.<br />

Wir sind auf dem Weg und laden Mitglieder,<br />

FreundInnen und Interessierte<br />

ein, ihn mit uns zu gehen.<br />

32


KREATIKWERKSTATT<br />

Coi piedi per terra…?<br />

Frammenti di una ricerca collettiva<br />

intorno a un termine “irritante”.<br />

Durante l’elaborazione della „Vision“ dei<br />

Verdi Grüne Vërc, siamo “inciampati”<br />

nel termine „Bodenständigkeit“. E così<br />

abbiamo deciso di parlarne più a fondo.<br />

„Stein des Anstoßes“ (nel senso che ha<br />

fatto rotolare altri sassi…) è stata questa<br />

frase: „Die Bodenständigkeit und die verschiedenen<br />

Sprachen Südtirols sind für uns<br />

wertvoll.“ Letteralmente potrebbe essere<br />

reso così: Viviamo l’essere coi piedi per terra<br />

e le diverse lingue del Sudtirolo come un<br />

patrimonio prezioso.<br />

L’irritazione suscitata ha fatto emergere<br />

l’universo che può stare in una parola, anzi<br />

gli universi - di valori, idee, visioni del mondo<br />

– che possono concentrarsi in un unico<br />

termine. Troppo raramente ci si dedica, in<br />

un mondo politico tutto incentrato sul fare<br />

e sul sembrare, allo studio delle parole. Per<br />

questo abbiamo vissuto la discussione sulla<br />

Bodenständigkeit quasi come un lusso.<br />

Un segnale di quanto sia sterile il normale<br />

dibattito politico.<br />

Am Ende der Debatte, die wir sinnigerweise<br />

beim Törggelen angesetzt hatten,<br />

haben wir uns im Verständnis aneinander<br />

angenähert. Jene, die finden, dass Bodenständigkeit<br />

in Zeiten der großen Veränderungen<br />

für Realitätssinn und Achtsamkeit<br />

steht und durchaus auch zu uns Grünen<br />

passt – und jene, die überzeugt sind, dass<br />

die Bodenhaftung den Blick für das Neue<br />

aus den Augen verlieren lässt und uns in<br />

eine provinzielle Eindimensionalität hinunter<br />

zieht. Dazwischen liegen Überlegungen<br />

zum Boden als ökologische Grundlage, zu<br />

„Die<br />

den verschiedenen Arten,<br />

Bodenständigkeit und<br />

die verschiedenen Sprachen<br />

Wurzeln zu schlagen,<br />

Südtirols sind für uns wertvoll. -<br />

zum identitären<br />

Viviamo l’essere coi piedi per terra e<br />

Dilemma in einer<br />

le diverse lingue del Sudtirolo come un<br />

selektiven Gesellschaft, patrimonio prezioso.” Bodenständigkeit<br />

der wir Grüne oft den muss für uns den gleichen Stellenwert<br />

ungeliebten Spiegel wie die immer bedeutender wachsende<br />

vorhalten. D’altronde Weltoffenheit haben. Wir schaffen<br />

come Verdi siamo spesso es noch nicht Südtirol mit diesem<br />

percepiti come un po’<br />

Binom zu beschreiben. Daher<br />

sollen wir in diese Richtung<br />

“campati per aria” e quindi<br />

weiterarbeiten.<br />

ci farebbe bene essere a volte<br />

più terra-terra… anche se poi con la<br />

ristrettezza dell’esclusivo legame con una<br />

Brigitte Foppa<br />

terra che si difende gelosamente non<br />

abbiamo alcuna affinità.<br />

Siamo giunti così a una sorta di compromesso.<br />

Per noi „Bodenständigkeit“<br />

deve andare di pari passo con una<br />

più che mai necessaria “Weltoffenheit”.<br />

Non riusciamo<br />

(ancora) a descrivere il<br />

Sudtirolo con questo<br />

binomio. Continuiamo<br />

a lavorare<br />

in questa<br />

direzione.<br />

33


PROSPETTIVA<br />

verdECOnomia<br />

Disinvestire dai<br />

combustibili fossili<br />

Johanna Donà<br />

Co-Sprecherin<br />

verdECOnomia<br />

„Obwohl ich in einer<br />

Kiffgeneration aufgewachsen<br />

bin, habe<br />

ich nie leichte Drogen<br />

ausprobiert. Die Politik<br />

ist Droge genug für<br />

mich“ - Hans Heiss -<br />

Dolomiten 28/7/2017<br />

34<br />

Ausstieg aus Investitionen, die in den<br />

fossilen Energiesektor fließen – das ist<br />

Divestment. Verdi Grüne Vërc brachten<br />

die globale Bewegung im September<br />

nach Südtirol. Denn es geht um weltweite<br />

Klimaziele, den Schutz der Natur und<br />

finanzielle Risiken.<br />

Reinhard Bütikofer, Europaparlamentarier<br />

und Co-Vorsitzender der europäischen<br />

Grünen Partei, engagiert sich für das<br />

Divestment. Wir nutzten seine Präsenz in<br />

Südtirol, um das Thema bei einer Informations-<br />

und Diskussionsveranstaltung im<br />

Bozner Kolpinghaus vorzustellen.<br />

Klimawandel und Erderwärmung können<br />

nicht wirksam bekämpft werden, wenn<br />

wir zugleich unsere Gelder weiterhin in<br />

fossile Energien investieren. Dieser Widerspruch<br />

wird immer öfter verstanden,<br />

sodass etwa Vereine, Institutionen und<br />

Kirchen die Umlenkung ihrer Investitionen<br />

veranlassen. Daneben wachsen aber<br />

auch die Zweifel der InvestorInnen an der<br />

wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit der Anlage<br />

in fossile Energien. Der CO 2<br />

-Gehalt der<br />

Öl-, Gas- und Kohlereserven verändert<br />

auch das Klima an den Finanzmärkten.<br />

Sollen die Klimaziele erreicht werden –<br />

und das haben die Staaten auch bei der<br />

Pariser Klimakonferenz im Herbst 2015<br />

ein weiteres Mal bekräftigt -, dann muss<br />

ein großer Teil der fossilen Reserven im<br />

Boden bleiben. Je mehr derzeit aber in<br />

fossile Energien investiert wird, desto größer<br />

ist die Gefahr einer „Carbon Bubble“,<br />

einer Kohlenstoffblase, die derzeit noch<br />

die Märkte aufbläht, irgendwann aber<br />

platzen könnte. Das macht die „fossilen<br />

Investitionen“ nicht nur klimaschädlich,<br />

sondern auch immer riskanter. Dies haben<br />

Konzerne wie Rockefeller oder Allianz<br />

ebenso erkannt wie Großstädte (Stockholm,<br />

Oslo, Bristol, Berlin…) oder etwa<br />

der Norwegische Staatsfonds. Bütikofer<br />

rief eindringlich dazu auf, als Einzelpersonen,<br />

als Kommunen und als Länder dieses<br />

Thema aufzugreifen und den Ausstieg<br />

vorzubereiten.<br />

Il Gruppo verde ha presentato due interrogazioni,<br />

grazie alle quali abbiamo potuto<br />

esaminare gli investimenti nelle energie<br />

fossili a livello provinciale e regionale.<br />

Questi sono presenti essenzialmente in<br />

PensPlan Centrum S.p.A. nel cui portfolio<br />

si trovano tra 1,5 e 2% di azioni indirizzate<br />

ai settori di petrolio, carbone e gas.<br />

Inoltre, tramite Medio Credito, la Provincia<br />

ha partecipazioni in Alto Garda (6%),<br />

Enercoop (15 %) e Dolomiti Energia<br />

(0,27%). La Autostrada del Brennero<br />

S.p.A. da parte sua partecipa per il 52%<br />

alla Auto Plose Sadobre Srl.<br />

La nostra richiesta come Verdi e come<br />

verdECOnomia è quindi di rinunciare a<br />

queste partecipazioni. Così la Provincia<br />

potrà rafforzare la sua strategia per la<br />

protezione del clima e la Regione potrà<br />

minimizzare il rischio finanziario. In un<br />

modo o nell’altro si tratta dei nostri soldi e<br />

del nostro futuro.


LET’S<br />

DIVEST!<br />

Es geht um Kohle<br />

Disinvestire dai<br />

combustibili<br />

fossili<br />

Reinhard Bütikofer MEP & Co-Chair European Green Party<br />

Dienstag, martedi 20.09.<strong>2016</strong> ore 18 Uhr - Kolping BZ<br />

www.verdi.bz.it<br />

www.gruene.bz.it<br />

Reinhard<br />

Bütikofer mit<br />

Brigitte Foppa<br />

und Hans Heiss<br />

in Glasgow.<br />

© Riccardo Pareggiani, EGP<br />

35


Lioba Gasser, Eleonora Gruber ed Esmiralda Halilaj hanno accompagnato il Gruppo con un breve periodo di<br />

tirocinio durante il quale hanno contribuito con grande impegno all‘elaborazione di proposte concrete soprattutto<br />

riguardo la tutela della biodiversità, mobilità, orti e pari opportunità.<br />

„Während meines vierwöchigen Praktikums in der<br />

Grünen Fraktion im Landtag und Regionalrat habe<br />

ich gesehen, was es bedeutet, gute Politik zu machen<br />

und wieviel Arbeit dahintersteckt.“<br />

- Eleonora Gruber<br />

„Was mir am meisten gefallen hat, war die Menschlichkeit<br />

mit der ich empfangen wurde. Mir wurde ermöglicht,<br />

hautnah zu erfahren, was alles hinter der Politik<br />

steckt, sowohl die Sonnen- als auch Schattenseiten.“<br />

- Lioba Gasser<br />

Impressum:<br />

Herausgeberin/Editore: Gruppo Verde in Consiglio provinciale - Grüne Fraktion im Landtag<br />

Piazza Silvius-Magnago Platz, 6 - 39100 Bolzano Bozen<br />

Direttore responsabile/ Verantwortlicher Direktor: Riccardo Dello Sbarba<br />

Stampa/Druck: GruberDruck, Lana<br />

März / Marzo 2017<br />

WWW.VERDI.BZ.IT – WWW.GRUENE.BZ.IT<br />

36

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