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Samstag, 8. April 2017<br />

FREIZEIT<br />

und<br />

REISEN<br />

Andreas Caminada<br />

Spitzenkoch<br />

ohne Starallüren<br />

SEITE 16<br />

WETTBEWERB<br />

Tolle Preise<br />

zu gewinnen


Meine Ostschweiz: Thurweg<br />

Seite 4<br />

Nächster Halt: Maestrani<br />

Seite 18<br />

Das Ostschweizer Magazin für Freizeit und Mobilität<br />

der Thurbo Regionalbahn – ein Unternehmen der <strong>SBB</strong>.<br />

thurbo.ch/ausblick<br />

APRIL 2017<br />

2<br />

KUNDENBEITRAG<br />

15 Jahre Thurbo<br />

2017 gibt es etwas zu feiern. Seit anderthalb<br />

Jahrzehnten bringt Thurbo Pendlerinnen und Pendler<br />

sowie Freizeit reisende pünktlich und zuverlässig<br />

an ihr Ziel.<br />

Die Erfolgsgeschichte der Ostschweizer<br />

Regionalbahn begann<br />

Ende 2002. Am 15. Dezember<br />

machte sich Thurbo auf<br />

den Weg auf das 470 Kilometer lange<br />

Strec kennetz in der Ostschweiz<br />

und die etwa 80 Kilometer im süddeutschen<br />

Raum. Heute fährt Thurbo<br />

regelmässig auf rund 640 Kilometer<br />

Schienen und befördert<br />

täglich 93 000 Fahrgäste. Beim<br />

Start im Jahr 2002 gaben 250 Mitarbeitende<br />

ihr Bes tes, 2017 sind es bereits<br />

450. Heute legen die 105 Thurbo<br />

Gelenktriebwagen pro Jahr rund<br />

18,4 Millionen Fahrzeugkilometer<br />

zurück, das sind fast 460 Erdumrundungen.<br />

Wie kam die Regionalbahn Thurbo<br />

zu ihrem Namen? Bei der Firmengründung<br />

wurde ein Namenswettbewerb<br />

ausgeschrieben. Zahlreiche<br />

Teilnehmer lieferten tolle Vorschläge.<br />

Gleich mehrere Personen reichten<br />

den Namen Thurbo in der heutigen<br />

Form oder in einer Kombination ein.<br />

(Thurbo steht für Thurgau Bodensee.)<br />

Die Seelinie zwischen Schaffhausen,<br />

Kreuzlingen und Rorschach ist<br />

ein Geheimtipp. Reizvolle Orte, herrliche<br />

Park anlagen sowie unzählige<br />

Sehenswürdigkeiten und Museen liegen<br />

entlang der Strecke. Thurbo verbindet<br />

alle Haltestellen auf der<br />

See linie im Halbstundentakt. So lässt<br />

sich überall spontan eine Pause einlegen,<br />

wo es einem gefällt. Eintreten,<br />

Ausfliegen und die Aussicht aus den<br />

grossen Panorama fenstern geniessen.<br />

So macht Reisen Spass.<br />

Thurbo freut sich sehr darauf, im<br />

2017 den 15. Geburtstag zu feiern.<br />

Aus diesem Anlass werden übers ganze<br />

Jahr verteilt 15 mal 15 attraktive<br />

Preise ver lost. Mitmachen lohnt sich.<br />

Thurbo bedankt sich bei allen<br />

Reisenden für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen und wünscht allen<br />

weiterhin viel Spass und gute<br />

Fahrt!<br />

thurbo.ch/15jahre<br />

«Ausblick» – das neue<br />

Kundenmagazin von Thurbo<br />

Der Frühling steht vor der Tür, und jetzt wird’s richtig bunt. Das Kundenmagazin der Regionalbahn Thurbo<br />

erscheint Anfang April aufgefrischt in einem neuen Kleid und mit einem neuem Namen: Ausblick.<br />

Parallel zum Jubiläum werden<br />

auf Anfang April die Freizeit-<br />

Webseite sowie das Kundenmagazin<br />

neu lanciert. Unter thurbo.<br />

ch/freizeit finden sich viele inspirierende<br />

Ausflugsideen und unter<br />

thurbo.ch/ausblick kann das neue<br />

Thurbo Kundenmagazin online entdeckt<br />

werden.<br />

Das Ostschweizer Magazin für<br />

Freizeit und Mobilität bietet einen<br />

bunten Frühlingsstrauss an Ausflugsmöglichkeiten.<br />

«Ausblick» zeigt<br />

interessante Freizeittipps für Jung<br />

und Alt. In der integrierten Broschüre<br />

«Ausflug» finden sich 42 attraktive<br />

Ausflugsziele in der Ostschweiz,<br />

welche teils als <strong>SBB</strong> RailAway-Kombi<br />

erhältlich sind. Auf diese Weise profitiert<br />

man von ermässigten Freizeitangeboten<br />

für das ÖV-Billett und<br />

Zusatzleistungen wie z.B. Eintritte.<br />

Schokolade und Schmusekatzen<br />

beginnen mit denselben drei<br />

Buchstaben und zaubern allen<br />

Kindern ein strahlendes Lächeln<br />

ins Gesicht. In «Ausblick» liest<br />

man, wie das Glück in die Schokolade<br />

kommt oder wo eine Romanze<br />

zwischen Schmusekatzen stattfindet.<br />

Schokolade lässt jedes Kinderherz<br />

höher schlagen, der Thurweg<br />

jedes Wanderherz: Die Wanderung<br />

im Obertoggenburg zeigt die Thur<br />

von einer überraschenden Seite.<br />

Diese und andere Geschichten finden<br />

sich im neuen Kundenmagazin<br />

«Ausblick.»<br />

Das Thurbo Kundenmagazin ist<br />

ab sofort gratis erhältlich an vielen<br />

<strong>SBB</strong> Bahnhöfen und in Thurbo<br />

Zügen.<br />

thurbo.ch/ausblick<br />

Da kann man<br />

was erleben.<br />

Das neue Magazin für Freizeit und Mobilität ist da.<br />

51.05<br />

Schön und wild:<br />

Die junge Thur<br />

Wie das Glück in<br />

die Schokolade<br />

kommt<br />

Im Heft<br />

Broschüre mit<br />

42 Ausflugszielen<br />

Seite 9<br />

1. April bis 31. Oktober 2017<br />

AUS<br />

FLUG<br />

<strong>SBB</strong> RailAway<br />

Kombi-Angebote<br />

bis zu 20 % Rabatt


3<br />

EDITO / INHALT<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Das Buffet Erster Klasse im Bahnhof Luzern<br />

war nicht nur ein Lokal, in welchem sich Durchreisende<br />

verpflegten. Es war viel mehr: ein<br />

gediegenes Speiserestaurant, das auch von<br />

Luzerns «besserer Gesellschaft» frequentiert wurde.<br />

Auch Göschenen (Seite 7) war in den ersten<br />

Jahrzehnten des Bahnreisens bekannt für sein<br />

Bahnhofbuffet; sogar italienische Könige speisten<br />

dort mit Schweizer Bundesräten. In der Epoche<br />

der Dampflokomotiven legten Züge in Göschenen<br />

eine zwanzigminütige Pause ein, während der<br />

die Reisenden im Buffet ein Menü mit drei Gängen<br />

hinununterschletzten. Das Bahnhofbuffet<br />

Olten seinerseits war wegen seiner zentralen<br />

Lage der ideale Ort für Sitzungen, Konferenzen und<br />

Treffen aller Art.<br />

Während sich Olten nach wie vor als «berühmtestes<br />

Bahnhofbuffet der Schweiz» anpreist und<br />

etwa im Zürcher Hauptbahnhof weiterhin auf hohem<br />

Niveau gewirtet wird, sind andere verschwunden:<br />

Das alte Luzerner Erstklass-Buffet brannte im<br />

Februar 1971 ab – mitsamt dem ganzen Bahnhof.<br />

Jenes von Göschenen ist längst geschlossen, wie<br />

andere auch. Kürzere Reise- und Umsteigezeiten,<br />

andere Ernährungsgewohnheiten, Stress und Zeitmangel<br />

dürften dafür mitverantwortlich sein.<br />

Doch gleichzeitig wird es wegen laufend verschärfter<br />

Vorschriften bezüglich Alkohol und Strassenverkehr<br />

immer interessanter, mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln in den Ausgang zu fahren. Auch<br />

Spitzenköche wie der Bündner Andreas Caminada,<br />

dem unsere Titelgeschichte gewidmet ist (Seiten<br />

8–10), ermutigen ihre Gäste, den ÖV zu benutzen:<br />

Wer in Caminadas Schloss Schauenstein im eher<br />

abgelegenen Domleschg tafeln möchte, kann sich<br />

entweder am Bahnhof von Chur oder Thusis abholen<br />

lassen oder direkt mit dem Postauto vorfahren.<br />

Wer rechtzeitig reserviert, kann im Schloss sogar<br />

übernachten.<br />

Und auch sonst muss nicht verzagen, wer in<br />

Bahnhofsnähe eine gute Tafel sucht. Wir haben,<br />

ohne Anspruch auf Vollständigkeit, eine Liste gut<br />

benoteter Restaurants in der Umgebung von Bahnhöfen<br />

erstellt (Seite 10). Es gibt sie in grösseren<br />

Städten und kleinen Orten. Kein Bahnreisender<br />

muss auf ein kulinarisches Erlebnis verzichten – und<br />

kein Gourmet auf die Anreise mit der Bahn.<br />

4<br />

6<br />

7<br />

Attraktive Ausflüge<br />

Im Frühling laden Schweizer Städte − im Bild oben Chur − zum Flanieren ein.<br />

An Ostern in den Süden<br />

Bequem mit der Bahn, noch bequemer dank dem Gotthard-Basistunnel.<br />

Auf und ab in Göschenen<br />

Das klassische «Verkehrsdorf» hofft auf einen neuen Aufschwung.<br />

8 Ausnahmetalent<br />

Er ist knapp 40 Jahre alt und hat alles erreicht, was man in der Kochkunst<br />

erreichen kann: Andreas Caminada erhält für seine Küche im Domleschg<br />

drei Michelin-Sterne und 19 GaultMillau-Punkte. Von Artur K. Vogel<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

15<br />

16<br />

Mit der Bahn ins Restaurant<br />

Einige der besten Schweizer Lokale in Bahnhofsnähe.<br />

Yvette erklärt die App<br />

Wer hinter der Figur «Yvette Michel» steckt, die für die App <strong>SBB</strong> Mobile wirbt.<br />

Schlafen auf Schienen<br />

Wer im «Nightjet» Bahn fährt, kommt am Morgen ausgeruht ans Ziel.<br />

Von Stadt zu Stadt<br />

Interrail ist die beliebte Art, Europa bequem zu bereisen.<br />

Hier ist etwas los<br />

Veranstaltungen in den Regionen.<br />

Wettbewerb<br />

Attraktive Preise zu gewinnen.<br />

BILD: MARKUS BÜHLER/SWISS-IMAGE.CH<br />

Artur K. Vogel<br />

IMPRESSUM Freizeit und Reisen: Eine Sonderbeilage der Zeitungen Tages-Anzeiger, BZ Berner Zeitung, Langenthaler Tagblatt, Thuner Tagblatt, Berner Oberländer, Der Bund, Zürichsee-Zeitung, Zürcher Unterländer, Züricher Oberländer und<br />

Der Landbote in Zusammenarbeit mit der <strong>SBB</strong>. Gesamtauflage: 432 600 Herausgeberin Tamedia AG, Werdstrasse 21, 8004 Zürich Projektleiter Oliver Pargätzi Redaktion und Produktion Vesna Burkhalter (Leiterin Beilagen),<br />

Artur K. Vogel, Sarina Keller (Redaktion), Andrea Thüler, Pedä Siegrist (Layout), Manu Friederich (Titelbild), Andréas Härry, Karin Meier (Mitarbeit) Telefon 031 330 31 11 E-Mail beilagen@tamedia.ch Druck Druckzentrum Zürich,<br />

Druckzentrum Bern Verantwortliche <strong>SBB</strong> Werner Loosli (Region Mittelland), Blazenka Karaula-Volic (Region Zürich), Catherine Grace Schweizer (Region Nordostschweiz)


Publireportage<br />

Frühling in den Schweizer Städten<br />

Swiss cities –<br />

designed for you.<br />

Schweizer Städte warten im Frühling nur darauf,<br />

entdeckt zu werden. Wenige Minuten von der<br />

geschäftigen Innenstadt entfernt, laden Parks und<br />

Spazierwege zum Flanieren ein. Auch kulturell<br />

haben unsere Städte Spannendes und Lehrreiches<br />

an der frischen Luft zu bieten.<br />

MySwitzerland.com/staedte<br />

Skulpturen im Park.<br />

Chur, Graubünden Nur einen kurzen Spaziergang<br />

vom Stadtzentrum entfernt, lockt das Forum Würth.<br />

Der 1200 Quadratmeter grosse Park versteckt<br />

sich hinter dem Gebäude der international tätigen<br />

Firma. Dieser Bau der Churer Architekten Jüngling<br />

und Hagmann verdient einen zweiten Blick.<br />

Danach taucht man in die grüne Oase ein und<br />

freut sich am Anblick der mächtigen Skulpturen<br />

von Jean Tinguely, Bernhard Luginbühl und<br />

Niki de Saint Phalle.<br />

105_17e_02_publi_reg_beilage_sbb_441x300_de.indd Alle Seiten


Kunstvoller<br />

Spaziergang.<br />

Basel, Basel Region Dieser Weg<br />

verbindet zwei Länder, zwei Kulturinstitutionen<br />

– und unzählige Geschichten:<br />

Der neu gestaltete Rehberger-Weg führt<br />

auf einer Länge von sechs Kilometern<br />

vom Vitra Campus in Weil am Rhein zur<br />

Fondation Beyeler in Riehen. Geleitet<br />

von «24 Stops» – 24 Wegmarken des<br />

Künstlers Tobias Rehberger – lässt sich<br />

eine einzigartig vielfältige Natur- und<br />

Kulturlandschaft erkunden.<br />

Die Genfer Kunst<br />

des Lebens.<br />

Genf Auf der alten Mole im Pâquis-<br />

Quartier trifft sich ganz Genf, um zu<br />

entspannen: Die Bains des Pâquis,<br />

ein Seebad im Bau haus-Stil, sind der<br />

beste Ort für einen Apéritif in der<br />

warmen Jahreszeit, nur wenige Meter<br />

vom berühmten Jet d’eau entfernt.<br />

Als Genfer Kulturtreffpunkt bieten die<br />

Bains des Pâquis zudem ein abwechslungsreiches<br />

Veranstaltungs programm,<br />

bestehend aus Lesungen,<br />

Ausstellungen und Live-Musik.<br />

Im Reich der Blumen.<br />

Lugano, Tessin Rosen, Azaleen, Magnolien und<br />

Kamelien – im 63 000 Quadratmeter grossen Park<br />

der majestätischen Villa Ciani spielen Blumen die<br />

Hauptrolle. Die Spazierwege des Parks sind von<br />

eindrücklichen alten Bäumen gesäumt und bieten<br />

beste Erholung vom regen Stadtbetrieb. Spaziergänger<br />

kommen hier genauso auf ihre Kosten wie<br />

Familien, die im Kinderbereich dank zahlreicher<br />

Attraktionen Abwechslung finden.<br />

Mehr Informationen finden Sie unter MySwitzerland.com/staedte oder<br />

Telefon 0800 100 200 (kostenlos).<br />

15.03.17 09:22


6<br />

OSTERVERKEHR<br />

OSTERN<br />

Oben drüber oder unten durch<br />

Dass es über Ostern am Gotthard mit der Bahn komfortabler ist, gehört längst<br />

zu den Binsenwahrheiten. Das gilt auch für die ersten Ostern mit dem neuen Basistunnel –<br />

ob man unten durch fährt oder die alte Panoramastrecke geniesst.<br />

Sind<br />

mehrere<br />

Personen<br />

miteinander<br />

unterwegs,<br />

empfiehlt<br />

sich eine<br />

Reservation.<br />

Onlinefahrplan.<br />

In jedem Fall empfiehlt sich, vor der Reise<br />

den Onlinefahrplan oder den Fahrplan<br />

auf <strong>SBB</strong> Mobile zu konsultieren.<br />

Die Symbole mit den Figuren geben Auskunft<br />

über die Auslastung der jeweiligen<br />

Züge: = hohe Belegung, = sehr hohe<br />

Belegung (Zug praktisch ausgebucht).<br />

sbb.ch<br />

Spezialfahrplan Ostern.<br />

Eine Übersicht aller Zusatzzüge an Ostern<br />

inklusive Direktverbindungen ab<br />

Zürich nach Locarno und Lugano gibt es<br />

auf sbb.ch/ostern. Reisenden ab Zürich<br />

HB wird geraten einen IC-Zug zu nehmen.<br />

sbb.ch/ostern<br />

Reservation.<br />

Sind mehrere Personen miteinander<br />

unterwegs, die im Zug zusammensitzen<br />

möchten, empfiehlt sich eine Reservation<br />

der Sitzplätze. Die kostet pro Sitzplatz<br />

5 Franken und kann am Schalter,<br />

online oder neu auch per App <strong>SBB</strong> Mobile<br />

gebucht werden. Bei Reisen nach<br />

Italien ist eine möglichst frühzeitige<br />

Reservation sozusagen Pflicht, denn erfahrungsgemäss<br />

sind die EC-Züge nach<br />

Milano über Ostern früh ausgebucht.<br />

sbb.ch/reservation<br />

Durchsagen beachten.<br />

Auch das ist ein hilfreicher Tipp: Am<br />

Reise tag ist den Durchsagen am Bahnhof<br />

und im Zug Beachtung zu schenken.<br />

Die Teams der <strong>SBB</strong>-Kundenlenker werden<br />

im Bahnhof Arth-Goldau über die<br />

Ostertage speziell verstärkt.<br />

Velo-Selbstverlad:<br />

Reservationspflicht.<br />

Für die Züge durch den Gotthard-Basistunnel<br />

gilt für alle Velos Reservierungspflicht,<br />

weil die Anzahl Veloplätze<br />

auf diesen Zügen sehr beschränkt ist.<br />

Auf den EC-Zügen Richtung Italien können<br />

keine Velos im Selbstverlad transportiert<br />

werden. Als Alternative zu den<br />

IC-Zusatzzügen empfehlen sich auch<br />

die Regio-Express über die Bergstrecke<br />

zwischen Erstfeld und Bellinzona oder<br />

der «Gotthard Weekender». Auf diesen<br />

Zügen können Velos ohne Reservation<br />

transportiert werden. Eine gute Alternative<br />

zum Velo-Selbstverlad ist die Velomiete.<br />

Entsprechende Angebote gibt es<br />

bei Rentabike. Walter Schnieper<br />

sbb.ch/velo<br />

rentabike.ch <br />

<br />

Anzeige<br />

An Ostern bequem reisen.<br />

Von Gründonnerstag bis Ostermontag werden viele Reisende in Richtung Gotthard, Tessin,<br />

Italien und zurück unterwegs sein. Deshalb ergänzen wir unser Angebot auf diesen Strecken<br />

sowie in Richtung Wallis und Graubünden mit zusätzlichen Zügen und Wagen. Bitte informieren<br />

Sie sich vor Ihrer Reise im Online-Fahrplan über die Auslastung der Züge, und beachten Sie<br />

unsere Reisetipps. Auskünfte erhalten Sie beim Rail Service unter 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.<br />

vom Schweizer Festnetz) oder unter sbb.ch/ostern.


BILD: SRF<br />

7<br />

GÖSCHENEN<br />

Mit der<br />

Eisenbahn wurde<br />

der Gotthard<br />

ab 1882 zum<br />

wichtigsten<br />

Übergang über<br />

die Alpen.<br />

Mani Matters Lied von den Bahnhöfen<br />

kommt einem in den Sinn,<br />

wenn man in Göschenen ankommt.<br />

Man steigt aus dem Regio Express<br />

aus Erstfeld und steht vor dem<br />

Bahnhofbuffet. In der Ära der Dampflokomotiven<br />

nahmen die Reisenden an der<br />

Table d‘hôte ein rasches dreigängiges<br />

Mittagsmenü ein, während draussen die<br />

Loks gewartet wurden. Das Buffet ist<br />

längst geschlossen; übrig geblieben sind<br />

ein Kiosk und ein winziges Bistro.<br />

Göschenen am Fuss des Gotthards verkörpert<br />

wie kaum ein anderer Ort die Entwicklung<br />

des Verkehrs. Und der in Solothurn<br />

aufgewachsene Historiker Kilian<br />

Elsasser ist der Chronist dieser Entwicklung.<br />

Um seinem Studienobjekt nahe zu<br />

sein, hat er im Dorf ein ehemaliges Schulhaus<br />

gekauft. Es steht neben der alten Kirche<br />

Maria Himmelfahrt teils aus dem 14.,<br />

teils dem 19. Jahrhundert, die heute als<br />

Event-Lokal dient.<br />

Elsasser hat einen «Rundgang Gotthardtunneldorf»<br />

konzipiert, der auf 14<br />

ausgeschilderten Stationen die Entwicklung<br />

des Dorfes plastisch erfahren lässt.<br />

Gotthardtunneldorf<br />

Göschenen im Kanton Uri lebt im Rhythmus des Verkehrs:<br />

Aufschwung und Niedergang wechseln sich periodisch ab.<br />

Diese begann im 13. Jahrhundert, als die<br />

erste Brücke über die Göschener-Reuss<br />

geschlagen wurde, was die Säumerei<br />

über den Gotthard erst möglich machte.<br />

Rund um diese Brücke entstand eine<br />

kleine Siedlung. Heute noch kann man<br />

die alte Zollbrücke mit ihrem Torbogen<br />

begehen; sie wurde um 1500 gebaut und<br />

steht im Schatten des riesigen Elektrizitätswerks,<br />

das die Centralschweizerischen<br />

Kraftwerke CKW, die <strong>SBB</strong> und<br />

der Kanton Uri gemeinsam betreiben.<br />

Etappenort wird Goldgräberdorf<br />

1830 kam die Dorfbrücke hinzu, eine<br />

Steinbogenbrücke. Die Kantone Uri und<br />

Tessin hatten eine Strasse über den<br />

Gotthard gebaut; dank dieser konnte der<br />

Pass nun von Fuhrwerken und Postkutschen<br />

befahren werden. Göschenen wurde<br />

zu einem wichtigen Etappenort; neue<br />

Hotels wurden gebaut. 1872 wurde<br />

Göschenen, das nur etwa 200 Einwohner<br />

zählte, zum Goldgräberdorf: Als hier für<br />

den Bau des Gotthardtunnels rund 3000<br />

Italiener und Italienerinnen einquartiert<br />

wurden, profitierten Hausbesitzer, Händler<br />

und Beizer gewaltig. Ein zweiteiliger<br />

Film des Fernsehens SRF, zur Eröffnung<br />

des Gotthard-Basistunmnels 2016 gedreht,<br />

dokumentierte das Jahrzehnt des<br />

ersten Tunnelbaus eindrücklich.<br />

Mit der Eisenbahn wurde der Gotthard<br />

ab 1882 zur wichtigsten Alpentransversale.<br />

Und nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

zehrte Göschenen auch vom zunehmenden<br />

Autoverkehr über den Gotthard:<br />

Lastwagen-, Car- und Autofahrer mit ihren<br />

Mitreisenden hielten hier an, verpflegten<br />

sich, tankten, übernachteten.<br />

Links liegen gelassen<br />

Zweimal noch bevölkerten ausländische<br />

Arbeitskräfte das Dorf: 1952−1962 für<br />

den Bau des Staudamms auf der Göscheneralp<br />

und des Kraftwerks Göschenen<br />

und 1970−1980 für den Bau des Autobahntunnels.<br />

Doch spätestens mit dessen<br />

Eröffnung begann der Abstieg: Man<br />

raste im Zug oder im Auto am Dorf vorbei.<br />

Läden, Tankstellen und die Post<br />

machten dicht. Karin Rieser, die mit ihrem<br />

Mann Hans die Bäckerei an der<br />

Gotthardstrasse betreibt, ist auch schon<br />

im AHV-Alter. Immerhin gibt es noch<br />

eine Coop-Filiale.<br />

Doch man erwartet, dass sich Leute in<br />

Göschenen niederlassen werden, die im<br />

aufstrebenden Ferienort Andermatt<br />

abeiten, das nur zehn Bahnminuten entfernt<br />

ist. Und dann steht der Bau des<br />

nächsten grossen Verkehrsprojekts an:<br />

Bis 2027 soll die zweite Röhre des<br />

Gotthard-Autobahntunnels gebaut, danach<br />

die bestehende Röhre saniert werden.<br />

Göschenen mit seinen momentan<br />

440 Einwohnern sollte dann den nächsten<br />

Aufschwung erleben. AKV<br />

Die Dreharbeiten<br />

zum zweiteiligen<br />

Spielfilm «Gotthard»<br />

des Fernsehens SRF.<br />

Fahrplan und Billette<br />

nach Göschenen<br />

Nach wie vor hält jeden<br />

Tag stündlich ein<br />

Schnellzug in Göschenen.<br />

Um den Tagesausflug<br />

ausserhalb des<br />

Pendler- und Berufsverkehrs<br />

geniessen zu<br />

können, empfiehlt es<br />

sich, Montag bis Freitag<br />

die Anreise nach 9 Uhr<br />

und die Rückreise vor<br />

16 Uhr oder nach 19 Uhr<br />

anzutreten. Informationen<br />

und Billette gibt<br />

es an allen bedienten<br />

Bahnhöfen, beim Rail<br />

Service 0900 300 300<br />

(CHF 1.19/Min vom<br />

Schweizer Festnetz),<br />

online auf <strong>SBB</strong>.ch oder<br />

ganz bequem und schnell<br />

über die App <strong>SBB</strong> Mobile.<br />

sbb.ch


8<br />

SCHWEIZ<br />

KULINARISCH<br />

BILDER: MANU FRIEDERICH<br />

Spitzenkoch ohne Starallüren<br />

DREI MAGISCHE<br />

STERNE<br />

Nur drei Schweizer<br />

Restaurants erhalten<br />

vom renommierten<br />

Guide Michelin die<br />

Höchstnote: Das Hôtel<br />

de Ville in Crissier VD wird<br />

schon seit der Ära von<br />

Frédy Girardet, der hier<br />

von 1971 bis 1996 wirkte,<br />

mit drei Sternen bewertet,<br />

die seine Nachfolger<br />

Philippe Rochat und<br />

Benoît Violier, beide früh<br />

verstorben, und aktuell<br />

Franck Giovannini halten<br />

konnten. Peter Knogl im<br />

Restaurant Cheval Blanc<br />

des Basler 5*-Hotels Trois<br />

Rois bekommt ebenfalls<br />

die Michelin-Bestnote.<br />

Zum exklusiven Kreis der<br />

Dreisterne-Küchen<br />

gehört seit 2010 auch<br />

Andreas Caminadas<br />

Schloss Schauenstein.<br />

Zwei teure deutsche Autos stehen hinter dem Schloss Schauenstein in<br />

Fürstenau im bündnerischen Domleschg. Doch der Hausherr, Andreas Caminada,<br />

nimmt für längere Strecken am liebsten die Bahn.<br />

Der Gastroguide GaultMillau führte<br />

ihn 2004 als «Entdeckung des Jahres»<br />

und zwei Jahre später als «Aufsteiger<br />

des Jahres». Ebenfalls 2004 erhielt<br />

er vom Guide Michelin den ersten Stern,<br />

2006 einen zweiten. 2008 und 2010 kürte<br />

ihn GaultMillau zweimal zum «Koch<br />

des Jahres» und gab ihm 2010 erstmals<br />

19 Punkte. 2010 kam Andreas Caminada,<br />

erst 33 Jahre alt, endgültig im erlauchten<br />

Kreis der ganz grossen Köche an: Er erhielt<br />

den dritten Michelin-Stern, die höchste<br />

Auszeichnung, die einem Restaurant widerfahren<br />

kann. Letztes Jahr verlieh ihm<br />

auch noch der legendäre österreichische<br />

Kochmeister Eckart Witzigmann den<br />

«Eckart 2016 für grosse Kochkunst».<br />

Andreas Caminada, mit anderen Worten,<br />

ist ein Superstar, doch Starallüren<br />

hat er keine. Wir haben uns im Schloss<br />

Schauenstein verabredet, das er seit 2003<br />

gepachtet hat, und wo er seine Gäste empfängt<br />

und verwöhnt. Er trägt Jeans, Turnschuhe<br />

und seine legendäre schwarze<br />

Kochjacke, zu der er gleich eine Erklärung<br />

abgibt: «Ich besitze auch weisse. Aber ich<br />

kümmere mich oft selber um die Gäste,<br />

und weisse Kleider wirken schmuddelig,<br />

wenn man in der Küche einen Spritzer abbekommen<br />

hat.» Niemand wird bestreiten,<br />

dass schwarze Kochtracht, schwarzer,<br />

grau-melierter Bart und schwarze, sorgfältig<br />

nach hinten gegelte Haare den<br />

Kochkünstler, der im Mai 40 wird, selber<br />

zum Gesamtkunstwerk machen.<br />

Ein Schloss von 1742<br />

Er führt uns durchs Schloss, zeigt uns einige<br />

der sechs stilvollen Gästezimmer im<br />

Obergeschoss und die ebenso eleganten<br />

wie gemütlichen Salons, posiert ohne<br />

Protest für eine lange Fotosession, und<br />

rasch sind wir beim «Du». Fundamente<br />

eines Turms der mittelalterlichen Wehranlage<br />

bilden den Kern des Schlosses. Um<br />

1670 erwarben die Cousins Rudolf und<br />

Johann Rudolf von Schauenstein den Bau<br />

und bezogen die alte Substanz in ihren<br />

Neubau ein. Als das Schloss 1742 mitsamt<br />

dem Städtchen niederbrannte, wurde es<br />

im alten Stil wieder aufgebaut. Von 1769<br />

bis 1941 waren nacheinander diverse Mitglieder<br />

der Familie von Planta Eigentümer;<br />

einer von ihnen, Major Friedrich<br />

von Planta, der in französischen Diensten<br />

stand, brachte um 1790 aus Paris Malereien<br />

mit Schäferszenen nach Fürstenau,<br />

die heute einen der Salons im ersten<br />

Obergeschoss zieren. 1998 kaufte die<br />

Heinrich Schwendener-Stiftung aus dem<br />

benachbarten Sils das Schloss und verpachtete<br />

es 2003 an Andreas Caminada.<br />

Fürstenau mit seinen rund 350 Einwohnern<br />

nennt sich kokett «die kleinste<br />

Stadt der Welt». Die Churer Bischöfe hatten<br />

hier ihre Sommerresidenz (heute in<br />

Privatbesitz); der Ort mit seiner winzigen,<br />

bis heute intakten Altstadt bekam im<br />

Spätmittelalter das Stadtrecht. Wären wir<br />

in der Toskana oder der Provence, so wären<br />

die aneinandergebauten Häuser von<br />

Künstlern bewohnt; in den Gassen drängten<br />

sich Touristen an Marktständen und<br />

Souvenirläden vorbei.Andreas Caminada<br />

jedoch wundert sich, dass Fürstenau so


9<br />

SCHWEIZ<br />

KULINARISCH<br />

In der kleinen Küche des<br />

Schlosses Schauenstein in<br />

Fürstenau kreiert Andreas<br />

Caminada kulinarische<br />

Kunstwerke.<br />

wenig bekannt zu sein scheint − ausser<br />

natürlich für sein Restaurant. Deshalb realisiert<br />

er neue Ideen: Vor sechs Jahren<br />

eröffnete er in einer ehemaligen Kutschenscheune<br />

nebenan die «Remisa − La<br />

Tavlada», wo die Hotelgäste frühstücken,<br />

und wo am Samstag- und Sonntagnachmittag<br />

an einer grossen Tafel einfache<br />

Speisen oder Kaffee mit Kuchen und Gebäck<br />

aufgetischt werden. Momentan werden<br />

zusätzlich zu den oft ausgebuchten<br />

sechs Hotelzimmern drei weitere gebaut.<br />

Und mitten im Städtchen entsteht in<br />

einem ehemaligen Ökonomiegebäude die<br />

«Casa Caminada» mit einer Bäckerei mit<br />

Laden und acht Boutique-Hotelzimmern.<br />

So baut der Ausnahmekoch sein Unternehmen<br />

nach und nach aus, ohne<br />

Hast, aber mit der Sicherheit eines<br />

Mannes, dessen Projekte gelingen: 2003<br />

fing man zu fünft an; heute arbeiten in<br />

Fürstenau 40 Angestellte, von ihnen 13<br />

in der Küche. (Offen ist das Restaurant<br />

am Mittwochabend und von Donnerstag<br />

bis Sonntag mittags und abends, das Hotel<br />

von Mittwoch bis Montag.) Caminada<br />

begann einst mit klassisch-französischen<br />

Gerichten und wird jetzt immer regionaler:<br />

Saibling aus dem Walensee, Forellen<br />

aus dem Val Lumnezia, Lamm aus<br />

dem Misox, Getreide aus dem Albulatal,<br />

Damhirsche, Gemüse, Pilze, Safran, Honig,<br />

Früchte, Artischocken aus der Umgebung:<br />

«Sie alle wachsen in höchster Qualität<br />

vor unserer Türe», sagt er und weist<br />

mit ausladender Geste über die Landschaft<br />

zu Füssen des Schlosses.<br />

Expansion<br />

Jetzt greift Andreas Caminada, der in Sagogn<br />

in der Surselva aufwuchs und im<br />

benachbarten Laax eine Kochlehre absolvierte,<br />

über Fürstenau hinaus: Im Wellnesshotel<br />

Grand Resort Bad Ragaz hat er<br />

im Dezember 2015 ein neues Projekt mit<br />

neuem Gastronomiekonzept lanciert, das<br />

sich «IGNIV by Andreas Caminada»<br />

nennt. Umgesetzt wird es erfolgreich vom<br />

jungen Luzerner Küchenchef Silvio Germann,<br />

der sein Talent im Schloss Schauenstein<br />

unter Beweis gestellt hat, und seinem<br />

Team. Michelin hat dem IGNIV in<br />

Bad Ragaz bereits einen Stern verliehen:<br />

den ersten überhaupt für ein Restaurant,<br />

das nach dem «Fine Dining Sharing-Konzept»<br />

funktioniert. Was heisst das? «Mit<br />

Freunden und Bekannten gemeinsam aus<br />

den Menükomponenten auswählen und<br />

ein Essen zusammenstellen, welches in<br />

Töpfen und Platten als Sharing Dishes serviert<br />

wird», erklärt Caminada: Speisen,<br />

die man miteinander teilt und von denen<br />

jeder am Tisch naschen darf.<br />

«Igniv» ist Rätoromanisch für «Nest»,<br />

und die spanische Architektin und Designerin<br />

Patricia Urquiola, eine Meisterin<br />

Fortsetzung auf Seite 10


10<br />

SCHWEIZ<br />

KULINARISCH<br />

GUT ESSEN IN<br />

BAHNHOFSNÄHE<br />

1091 Grandvaux<br />

Die freundliche Auberge<br />

de la Gare hat 13 Gault-<br />

Millau-Punkte (GM).<br />

aubergegrandvaux.ch<br />

1700 Freiburg<br />

Pierrot Ayer im Le Pérolles<br />

am gleichnamigen<br />

Boulevard wird mit<br />

1 Michelin-Stern und<br />

18 GM-Punkten<br />

honoriert.<br />

leperolles.ch<br />

3001 Bern<br />

Jack‘s Brasserie (14 GM-<br />

Punkte) im Schweizerhof<br />

beim Bahnhof ist ein<br />

beliebter Treffpunkt.<br />

schweizerhof-bern.ch<br />

3960 Siders<br />

Didier de Courtens<br />

Restaurant, Rue du<br />

Bourg 1, (2 Michelin-<br />

Sterne, 19 Punkte GM),<br />

gehört zu den allerbesten.<br />

hotel-terminus.ch<br />

4002 Basel<br />

Das Restaurant Caspar‘s<br />

im Hotel Euler am<br />

Centralbahnplatz hat die<br />

Auszeichnung Best of<br />

Swiss Gastro erhalten.<br />

hoteleuler.ch<br />

6005 Luzern<br />

Das Restaurant Red im<br />

KKL direkt neben dem<br />

Bahnhof hat bei Gault<br />

Millau 15 Punkte.<br />

kkl-luzern.ch<br />

8001 Zürich<br />

Im Hauptbahnhof findet<br />

sich Au Premier ein gediegenes<br />

Bahnhofbuffet.<br />

au-premier.ch<br />

8004 Zürich<br />

Das Gustav an der<br />

Europa-Allee, Gustav-<br />

Gull-Platz 5, hat bereits<br />

16 GM-Punkte erkocht.<br />

gustav-zürich.ch<br />

8201 Schaffhausen<br />

Die originelle Weinwirtschaft<br />

im Hotel Arcona<br />

liegt hinter dem Bahnhof.<br />

schaffhausen.arcona.ch<br />

Bukolische Bilder des 18. Jahrhunderts aus Frankreich zieren einen Salon im Obergeschoss von Schloss Schauenstein.<br />

Fortsetzung von Seite 9<br />

der raffinierten Behaglichkeit, hat hier<br />

mit hochwertigen, natürlichen Materialien<br />

eine Oase des Komforts und der Sinnenfreuden<br />

geschaffen. Im letzten Dezember<br />

hat Caminada ein zweites IGNIV<br />

eröffnet, dieses Mal im Badrutt’s Palace<br />

Hotel in St. Moritz, das nur während der<br />

Wintersaison geöffnet ist. Geleitet wird es<br />

von Marcel Skibba, Caminadas Stellvertreter<br />

in der Schauenstein-Küche.<br />

Für Reisen die Bahn<br />

Wie ein Rock- oder Sportstar ist Andreas<br />

Caminada Botschafter mehrerer bekannter<br />

Marken: Er steht für die Edeluhren von<br />

Hublot, für Bulthaup-Küchen, Apparate<br />

von V-Zug, die Privatbank Lombard Odier<br />

& Co. und Autos von Audi. Ein weisser<br />

SUV der Marke und eine dunkle Limousine<br />

mit dem Schauenstein-Logo auf den<br />

Flanken stehen auf dem Kopfsteinpflaster<br />

hinter dem Schloss.<br />

Doch Caminada outet sich als besonnener<br />

Benutzer des Öffentlichen Verkehrs:<br />

«Wenn ich grössere Strecken zurücklegen<br />

muss, zum Beispiel nach<br />

Genf, nehme ich in Chur die <strong>SBB</strong>», sagt<br />

er. Der dunkle Audi A8 dient vor allem<br />

dazu, Gäste vom Bahnhof Thusis oder<br />

Chur abzuholen. Wer ganz auf den ÖV<br />

setzt, reist ebenfalls problemlos an: Jede<br />

Stunde hält das Postauto direkt vor der<br />

Tür; die Haltestelle heisst selbstverständlich<br />

«Schloss».<br />

Engagement für den Nachwuchs<br />

Andreas Caminada ist auch Herausgeber<br />

einer edlen Gourmet- und Lifestyle-Zeitschrift,<br />

die seinen Namen trägt. Doch<br />

Eckart Witzigmann hat bei der Verleihung<br />

des «Eckart 2016» eine andere Aktivität<br />

des Bündners besonders hervorgehoben:<br />

die Fundaziun Uccelin (zu<br />

Deutsch «Stiftung Vögelchen»). Damit<br />

wollen Andreas Caminada und seine<br />

Frau Sarah talentierte Nachwuchskräfte<br />

fördern, denn «es wird immer schwieriger,<br />

gute junge Leute zu finden, die<br />

auch bereit sind, dem Gastgewerbe treu<br />

zu bleiben», sagt Caminada. Unregelmässige<br />

Arbeitszeiten und anstrengende<br />

Arbeitstage schrecken viele ab: «Darum<br />

ist es wichtig, die schönen und interessanten<br />

Seiten dieser Berufe zu vermitteln.»<br />

Dem hoffnungsvollen Berufsnachwuchs<br />

sollen «eigene Erfahrungen bei<br />

namhaften Berufskollegen – auch im<br />

Ausland – ermöglicht werden».<br />

Schon bisher bewies Caminada Talent<br />

als Ausbildner: Mehreren inzwischen<br />

hoch dekorierten Köchen hat er in Fürstenau<br />

gezeigt, worauf es in der Spitzengastronomie<br />

ankommt. Doch irgendwann<br />

verspürte er das Bedürfnis, mehr<br />

zu tun. Im November 2015, kurz nach<br />

der Geburt des zweiten Babys, wurde die<br />

Stiftung gegründet, deren Geschäfte<br />

Sarah Caminada führt. Stiftungsratspräsident<br />

ist Andreas Caminada selbst; ihm<br />

Getreide,<br />

Gemüse, Pilze,<br />

Früchte, Safran,<br />

Honig; sie alle<br />

wachsen in<br />

höchster Qualität<br />

vor unserer Tür.<br />

ANDREAS CAMINADA<br />

BILDER: MANU FRIEDERICH<br />

stehen die Spitzenköchin Tanja Grandits<br />

vom Restaurant Bruderholz in Basel, der<br />

Fotograf und Künstler Rolf Sachs und die<br />

Unternehmer Beat Curti und Hans-Peter<br />

Strebel zur Seite.<br />

Das Programm beginnt in Caminadas<br />

Betrieb und dauert 20 Wochen. Die Absolventinnen<br />

und Absolventen bekommen<br />

die Chance, bei verschiedenen<br />

Produzen ten und Restaurants im In- und<br />

Ausland zu schnuppern; Reise- und<br />

Übernachtungskosten übernimmt die<br />

Stiftung. Die erste Ausschreibung ist vorbei;<br />

im Februar sind die ersten Nachwuchskräfte<br />

gestartet, die man aus rund<br />

150 Bewerbungen aus der ganzen Welt<br />

ausgewählt hat.<br />

ARTUR K. VOGEL


11<br />

Wer ein<br />

Billett lösen<br />

will, muss<br />

auf ihr Bild<br />

klicken<br />

APP <strong>SBB</strong> MOBILE<br />

Yvette Michel ist die Werbebotschafterin der digitalen Kanäle der <strong>SBB</strong>:<br />

Sie erklärt in Fernsehspots, wie die neue App <strong>SBB</strong> Mobile funktioniert. Verkörpert wird<br />

die Figur von der Schauspielerin Maja Stolle.<br />

ich ein Zugbillett löse,<br />

haue ich dir immer eins<br />

«Wenn<br />

auf die Nase’, meinte die<br />

neunjährige Tochter einer Freundin neulich<br />

zu mir», erzählt Maja Stolle. Die<br />

72-jährige Zürcher Schauspielerin spielt<br />

Yvette Michel, eine alte Dame, die sich<br />

mit neuer Technologie bestens auskennt.<br />

In Werbespots erklärt sie, was die neue<br />

App <strong>SBB</strong> Mobile alles kann: etwa mit wenigen<br />

Klicks Billette für den öffentlichen<br />

Verkehr kaufen oder sekundenschnell<br />

Fahrplanauskünfte einholen.<br />

Die Rolle erhielt sie, weil sie sich in<br />

einem Casting durchsetzte. Danach überlegte<br />

sie allerdings kurz, ob sie sie auch<br />

annehmen wollte: «Ich trete nur selten in<br />

Werbekampagnen auf. Doch Yvette Michel<br />

ist eine witzige Figur, die den Jungen<br />

zeigt, wie die digitale Welt funktioniert.<br />

Das Konzept gefällt mir, und ich sagte zu.»<br />

Seither ist Maja Stolle in Werbespots im<br />

Fernsehen, auf Plakatwänden und eben<br />

auch auf dem Bildschirm der <strong>SBB</strong>-Billettautomaten<br />

zu sehen: Wer ein Billett lösen<br />

will, muss zuerst auf ihr Bild klicken.<br />

Erste Kampagne vor über 60 Jahren<br />

Die Tochter der Freundin ist nicht die einzige,<br />

die Maja Stolle als Yvette Michel erkennt.<br />

«Einmal kam ein Mann an einer<br />

Tramhaltestelle mit ausgestrecktem Zeigefinger<br />

auf mich zu und sagte, Sie sind<br />

die vom Billettautomaten. Ich konterte,<br />

Billette gebe es bei mir keine.» Selbst während<br />

der Dreharbeiten hat sie Reaktionen<br />

erhalten. «Eine Gruppe Jugendlicher beobachtete<br />

uns beim Filmen in einem Café<br />

im Zürcher Hauptbahnhof. Sie hielten<br />

immer wieder die Daumen hoch – das<br />

waren ganz viele ‚Likes’», sagt Maja Stolle.<br />

Publicity für die <strong>SBB</strong> hat sie schon vor<br />

langer Zeit erfahren: Als sieben- oder<br />

achtjähriges Mädchen wurde sie von<br />

einem Fotografen für die Kampagne «Gesunde<br />

Kinder durch Schweizer Ferien»<br />

abgelichtet. Das Porträt zierte dann die<br />

Titelseite des <strong>SBB</strong>-Kundenmagazins.<br />

Die Rolle der Yvette Michel passt zur<br />

Schauspielerin. Mitte 30 beendete sie ihr<br />

damaliges Engagement am Basler Theater,<br />

um freiberuflich zu arbeiten. Nicht<br />

etwa, weil ihr die Arbeit nicht gefallen<br />

hätte. Im Gegenteil: «Ich hatte einen guten<br />

Vertrag, und alles stimmte. Aber ich<br />

sagte mir: Das kann doch noch nicht alles<br />

sein. Meine Kollegen meinten, ich sei<br />

verrückt geworden», erzählt Maja Stolle.<br />

Der Sprung in die Selbstständigkeit war<br />

zwar riskant, doch die Engagements liessen<br />

nicht auf sich warten. Maja Stolle trat<br />

auf Theaterbühnen im In- und Ausland<br />

auf, wurde Dozentin, und bald klopfte<br />

das Schweizer Fernsehen an. Es verfilmte<br />

das Stück «Sennentuntschi» des Schweizer<br />

Schriftstellers Hansjörg Schneider,<br />

Yvette<br />

Michel ist eine<br />

witzige Figur.<br />

MAJA STOLLE<br />

und Maja Stolle übernahm die Titelrolle.<br />

Der Rest ist Geschichte: Als die TV-Produktion<br />

1981 ausgestrahlt wurde, empörte<br />

sich die halbe Deutschschweiz<br />

über die <strong>def</strong>tige Sprache.<br />

«Mein Beruf ist mein Hobby»<br />

Derzeit ist sie wieder in einer Titelrolle<br />

zu sehen: Maja Stolle spielt am Theater<br />

St. Gallen das Fräulein Stark in der<br />

gleichnamigen Novelle des Schweizer<br />

Schriftstellers Thomas Hürlimann. Die<br />

Strecke von ihrem Wohnort Zürich nach<br />

St. Gallen legt sie mit dem Zug zurück, da<br />

sie mittlerweile kein Auto mehr besitzt.<br />

Die Hinfahrt nutzt sie, um sich auf die<br />

Aufführung vorzubereiten, auf der<br />

Rückfahrt lässt sie sie nochmals Revue<br />

passieren – am liebsten bei einem Glas<br />

Wein im Speisewagen. Ihr nächstes Bühnen-Engagement<br />

steht schon vor der Tür.<br />

Ans Aufhören denkt Maja Stolle nicht:<br />

«Mein Beruf ist mein Hobby.» KARIN MEIER<br />

Yvettes Tipps zur App<br />

<strong>SBB</strong> Mobile.<br />

Startseite personalisieren:<br />

Die Reihenfolge der<br />

Lieblingsorte bestimmen<br />

und mit eigenen Fotos<br />

hinterlegen.<br />

Rascher zum Billett:<br />

Für Billette bis 40 Franken<br />

muss das Passwort<br />

nicht mehr eingegeben<br />

werden.<br />

Verbundsbillette:<br />

Dank GPS-Lokalisierung<br />

wird die nächstgelegene<br />

Haltestelle auf der<br />

Startseite angezeigt.<br />

Reisebegleiter: Die<br />

Reisebegleiter-Funktion<br />

informiert unterwegs<br />

und weckt Sie sogar,<br />

wenn es Zeit zum Umsteigen<br />

ist.<br />

Mitreisende: Daten für<br />

weitere Mitreisende in<br />

der App abspeichern.<br />

sbb.ch/mobile


12<br />

NIGHTJET<br />

Nightjet<br />

Sieben Städte sind<br />

ab der Schweiz täglich<br />

in nächtlicher Fahrt<br />

erreichbar. Die Reise<br />

nach Berlin oder<br />

Hamburg (von Ostern bis<br />

Oktober mit Velo-Mitnahmemöglichkeit),<br />

respektive Graz oder<br />

Wien kann auch<br />

kombiniert erfolgen:<br />

Hinfahrt am Tag,<br />

Rückfahrt im «Nightjet».<br />

Die aktuellen Sparpreise<br />

sind sehr attraktiv:<br />

Sitzplätze gibt es ab<br />

CHF 43.–, im Liegewagen<br />

ab CHF 65.– und<br />

im luxuriösen Schlafwagen<br />

ab CHF 87.–.<br />

sbb.ch/nightjet<br />

Reisen und Schlafen<br />

Der Schlafwagen erlebt eine Renaissance: In Träumen<br />

versunken erreichen Reisende aus der Schweiz die Städte<br />

Berlin, Hamburg, Wien, Budapest, Prag, Graz und Zagreb.<br />

Das Wort «Schlafwagen» tönt nach<br />

20. Jahrhundert. «Nightjet» klar<br />

nach 2017! So heisst das neue Angebot<br />

der Österreichischen Bundesbahn, die<br />

auf ehemaligen Citynightline-Strecken<br />

der Deutschen Bahn ein interessantes Angebot<br />

fürs Reisen während der Nacht aufgebaut<br />

haben. Kern element des Konzepts<br />

sind natürlich bequeme Schlaf- und Liegewagen:<br />

Die Züge bieten nicht weniger<br />

als sechs verschiedene Möglichkeiten für<br />

die nächtliche Fahrt, vom «einfachen»<br />

Sitzplatz über den Schlafplatz in Liegewagen,<br />

auf Wunsch nur mit weiblicher<br />

Belegung, oder Spezialabteilen für Familien<br />

bis zum Deluxe-Schlafwagen mit eigenem<br />

Badezimmer, Snacks und Frühstück.<br />

Am Morgen treffen die Reisenden<br />

erholt im jeweiligen Stadtzentrum ein:<br />

Eine attraktive Alternative zur Flugreise<br />

oder der ermüdenden Autofahrt.<br />

Schlafen im Zug ist eine erholsame, zuverlässige<br />

Überwindung langer Strecken:<br />

Die Zeit ist reif für eine moderne Renaissance<br />

dieser auch ökologisch sinnvollen<br />

Art des Reisens! <br />

ANDRÉAS HÄRRY<br />

Anzeigen<br />

30 Fachgeschäfte<br />

365 Tage offen<br />

Bahnhof Winterthur<br />

Von früh bis spät. Einkaufen<br />

im Bahnhof Winterthur.<br />

sbb.ch/bahnhof-winterthur<br />

Wechseln Sie in Ferienstimmung.<br />

Über 90 Währungen wechseln Sie von früh bis spät an Ihrem Bahnhof. Auch am Wochenende. Neu können Sie über 60 Währungen<br />

einfach online bestellen und sie sich danach für nur 5 Franken nach Hause schicken lassen.<br />

Jetzt auf sbb.ch/change.


13<br />

INTERRAIL<br />

BILDER: SARINA KELLER<br />

Flamingos,<br />

Tapas und Paris<br />

als Wiegenlied<br />

Drei Nächte in drei Städten, drei verpasste Anschlüsszüge<br />

und viele sonnige Aussichten durch viele<br />

verschmierte Zugfenster. Ein Kurztrip mit Interrail.<br />

Der TGV Lyria zwischen Basel und<br />

Paris ist ziemlich voll. Asiatische<br />

Reisegruppen stolpern lärmend<br />

durch die Gänge, suchen ihre Plätze und<br />

veranstalten eine grosse Aufregung. Ich<br />

vergesse oft, wie nahe Paris liegt, ab Basel<br />

ist man über Mulhouse und Belfort<br />

nach drei Stunden am Ziel. In meiner<br />

Reisetaschen liegen neben meinem Interrail<br />

Global Pass meine Reservationen.<br />

Auf europäischen Zügen sind diese nämlich<br />

oft obligatorisch. Leider. Denn sie<br />

erfordern Planung, was der romantischen<br />

Vorstellung vom spontanen Interrail-Abenteuer<br />

bereits im Vorfeld ein<br />

wenig den Reiz nimmt.<br />

Paris als Wiegenlied<br />

Als ich Paris erreiche, zeigt es sich von<br />

seiner schönsten Seite. Die Märzsonne<br />

lockt Einheimische und Touristen ins<br />

Freie, die Strassencafés sind bis auf den<br />

letzten Platz belegt. Nach einem Kurzbesuch<br />

beim Eiffelturm mache ich mich<br />

auf ins Quartier Latin. Die engen Gässchen<br />

vibrieren vor Leben. Ich quetsche<br />

mich an einem aufgeregten Trubel vorbei,<br />

der vor einem Club Handybilder von<br />

einer Schönheit mit Federmaske schiesst,<br />

und ergattere den letzten Platz auf einer<br />

vollbesetzen Terrasse.<br />

Nach einem vietnamesischen Abendessen<br />

wandere ich über die Seine an der<br />

Kathedrale Notre Dame vorbei zurück zu<br />

meinem Dachzimmer im Hôtel de Nice.<br />

Unter goldenen und rosa Blüten auf türkisfarbenem<br />

Grund ist der gedämpfte<br />

Lärm der Stadt mein Wiegenlied.<br />

Am Tag darauf besteige ich den TGV<br />

nach Perpignan. Diesmal ganz feudal in<br />

der ersten Klasse. Unterwegs stechen die<br />

endlosen Reihen von niedrigen Mandelbäumchen<br />

ins Auge; sie stehen gerade in<br />

lieblicher blassrosa Blüte. Der TGV rast<br />

Richtung Süden, passiert die Städte Valence<br />

und Nîmes. Der Abschnitt von<br />

Montpelier über Bézier und Narbonne<br />

nach Perpignan macht richtig Spass. Wir<br />

fahren durch eine Art Marschland oder<br />

Moor, vor den schmierigen Zugfenstern<br />

erstreckt sich zeitweise Wasser auf beiden<br />

Seiten, in welches Scharen von Flamingos<br />

ihre anmutigen Hälse tauchen.<br />

In Perpignan mache ich mich zu Fuss<br />

auf den Weg, folge den «Centre Ville»-Schildern<br />

und erreiche nach etwa 15<br />

Minuten eines der Wahrzeichen der<br />

Stadt: Das Castillet. Ganz in der Nähe<br />

entdecke ich ein Hotel, wo ich mich für<br />

50 Euro einquartiere. Ich sei hier im<br />

«Centre du monde», erklärt der Mann an<br />

der Rezeption, packt eine Karte aus und<br />

kritzelt darauf herum. «Absolument visiter»<br />

müsse ich vor allem die Kathedrale.<br />

Sightseeing, Sportler, Sänger<br />

Und tatsächlich, gleich um die Ecke<br />

meines Hotels beginnen die Fussgängerzone<br />

und die Altstadt. Ich verliebe mich<br />

auf den ersten Blick. Die Fassaden sind in<br />

pudrigen Pastelltönen gehalten; zartes<br />

Orange, Gelb, Lila, grüne Fensterläden.<br />

Da blättert etwas ab, dort sind Stellen<br />

von Wind und Wetter gezeichnet.<br />

Ich bin froh um meinen Stadtplan.<br />

Die Gassen von Perpignan sind so verwinkelt,<br />

dass ich an jeder Ecke anhalten<br />

und die Karte konsultieren muss.<br />

Schliesslich finde ich die Kathedrale,<br />

und werde für die Sucherei entschädigt:<br />

Majestätisch thront sie vor mir, am Ende<br />

einer Gasse. Im eindrücklichen Kirchenschiff<br />

treffe ich bis auf einen alten Mann<br />

beim Gebet keine Menschenseele an.<br />

Barcelona ist nur knapp anderthalb<br />

Stunden von Perpignan entfernt. Ich<br />

übernachte mit Airbnb bei Igor und Monique<br />

in einem Distrikt namens Eixample.<br />

Gleich um die Ecke liegt die angeblich<br />

beste Tapasbar der Stadt. Für mein Doppelbett<br />

zahle ich 26 Franken – Mitbenützung<br />

von Küche, Wohnzimmer, Dachterrasse<br />

und eigenem Kühlschrankfach<br />

inklusive. In Barcelona bin ich zum ersten<br />

Mal, und schon nach einer Stunde bereue<br />

ich, dass ich nur einen Tag hier verbringen<br />

kann. Ich flüchte vor der Taubenschar<br />

auf der Placa de Catalunya und<br />

wandere die Rambla hinunter.<br />

Am Südende der schmalen Fussgängerzone<br />

reiht sich Restaurant an<br />

Restaurant und Bar an Bar. Sangria<br />

und Bier und gefährlich aussehende<br />

Drinks in riesigen Einliter-Humpen<br />

mit vielen bunten Strohhalmen.<br />

Happy hour überall. Ich esse eine<br />

Crèpe am Strand und wandere<br />

durchs Barri Gotic, Barcelonas<br />

Altstadt. Vor einer Kathedrale<br />

singt ein junger Mann mit Gitarre<br />

ein Duett und wechselt dabei gekonnt<br />

zwischen weiblicher und männlicher<br />

Stimmlage. Die berühmte Tapasbar bei<br />

mir um die Ecke ist leider bis auf den letzten<br />

Platz ausgebucht. Zum Glück gibt es<br />

aber Tapas auch an jeder anderen Ecke,<br />

und ich esse die wahrscheinlich zweitbesten<br />

von ganz Barcelona.<br />

Um ein Haar gestrandet<br />

Um 13.20 am nächsten Tag fährt mein<br />

Zug. Mein Reiseplan ist straff; Barcelona-Montpelier,<br />

Montpelier-Lyon, Lyon-Genf,<br />

Genf-Bern und schliesslich<br />

Bern-Thun. Ankunft zu Hause, nach fast<br />

zehn Stunden Reisezeit, um 23 Uhr. Soweit<br />

die Planung. Doch bereits in Perpignan<br />

bleibt der TGV stehen. Nach einer<br />

Weile müssen alle Passagiere vom hinteren<br />

in den vorderen Zugteil wechseln.<br />

Wo wir nochmals eine halbe Stunde herumsitzen,<br />

bevor wir schliesslich in einen<br />

Ersatzzug umsteigen müssen.<br />

Ich erreiche Montpelier mit eineinhalb<br />

Stunden Verspätung. Immerhin hat<br />

mir das Zugpersonal offenbar eine neue<br />

Reservation besorgt, welche ich mir für<br />

den Zug nach Lyon gratis abholen kann.<br />

Was die Verspätung aber nicht wettmacht,<br />

alle meine Anschlüsse sind weg.<br />

Nach vielen Regios und vielem Bibbern<br />

schaffe ich schliesslich in Lausanne die<br />

letzte Verbindung nach Bern. SARINA KELLER<br />

Es lohnt sich, sie in den<br />

verwinkelten Gassen<br />

zu suchen: Die Kathedrale<br />

St-Jean in Perpignan<br />

(Bild links).<br />

Mehr Tauben als Touristen:<br />

die Placa de Catalunya<br />

in Barcelona (rechts).<br />

Der Schlüssel zu<br />

Europa – Interrail<br />

Interrail bietet bis zu<br />

einem Monat lang freie<br />

Fahrt: Interrail Global<br />

Pässe stehen für Touren<br />

durch 30 Länder in<br />

Europa zur Verfügung. Es<br />

gibt sie als flexibles<br />

Angebot (5 Gültigkeitstage<br />

innerhalb von 15<br />

Tagen oder 7, 10, 15<br />

Gültigkeitstage<br />

innerhalb eines Monats)<br />

und als fortlaufendes<br />

Angebot für 15, 22 Tage<br />

oder einen Monat.<br />

Mit dem Interrail One<br />

Country Pass kann man<br />

unbeschränkt durch<br />

eines der 30 Länder<br />

reisen. Der One Country<br />

Pass ist ein flexibles<br />

Angebot für je 3, 4, 6<br />

oder 8 Gültigkeitstage<br />

innerhalb eines Monats<br />

im ausgewählten Land.<br />

sbb.ch/interrail


Firmensitz mit<br />

Gleisanschluss.<br />

westlink.ch<br />

andreasturm.ch<br />

franklinturm.ch<br />

gleisarena.ch<br />

perron-luzern.ch<br />

Kontakt:<br />

<strong>SBB</strong> AG, Immobilien Development<br />

Christian Toso<br />

Telefon: +41 79 652 83 00<br />

E-Mail: christian.toso@sbb.ch


15<br />

Hier ist was los<br />

EVENT-KALENDER<br />

Tickets für Konzerte, Musicals, Sportveranstaltungen und zahlreiche weitere Anlässe<br />

erhalten Sie an rund 200 Event-Vorverkaufsstellen am <strong>SBB</strong> Bahnhof. Im Sortiment<br />

finden sich alle Veranstaltungen von Ticketcorner. RailAway bietet zudem für ausgewählte<br />

Events Kombi-Billette an, darin inbegriffen sind ein ermässigtes ÖV-Billet<br />

für die An- und Rückreise und das Eventticket oder eine Zusatzleistung vor Ort.<br />

Online<br />

Veranstaltungstipps und<br />

Tickets gibt's auf zwei<br />

Internetplattformen:<br />

28. April bis 7. Mai 2017:<br />

Tierisch viel Action – BEA<br />

Die BEA ist die grösste und vielfältigste<br />

Publikumsmesse der Region<br />

Bern. Rund tausend Aussteller<br />

präsentieren ein riesiges Angebot.<br />

Faszinierende Sonderschauen, grosse<br />

und kleine Tiere sowie eine bunte<br />

Abendunterhaltung werden auch<br />

dieses Jahr begeistern.<br />

RailAway-Kombi: 10 % Ermässigung<br />

auf die Fahrt mit dem ÖV nach Bern<br />

Guisanplatz Expo oder nach Bern<br />

Wankdorf und zurück. 30 % Ermässigung<br />

auf den regulären Eintritt (der<br />

Eintrittsgutschein muss nicht an der<br />

Messekasse umgetauscht werden).<br />

sbb.ch/bea<br />

6. Mai 2017<br />

Epesses nouveau en fête<br />

Am Winzerfest «Epesses nouveau<br />

en fête» können Sie den Jahrgangswein<br />

2016 dieser Anbauregion im<br />

waadtländischen Lavaux degustieren.<br />

Sie füllen nach traditioneller<br />

Art Ihren eigenen Pot Vaudois<br />

ab – eine 140cl-Flasche aus dem<br />

Jahr 1822 mit Sammeletikette.<br />

Mittags wird ein Winzermahl<br />

serviert.<br />

RailAway-Kombi: 30 % Ermässigung<br />

auf die Fahrt mit dem ÖV nach<br />

Cully oder Epesses und zurück.<br />

10% Ermässigung auf<br />

Degustationspauschale.<br />

sbb.ch/epesses<br />

23. bis 25. Juni 2017:<br />

Rock the Ring in Hinwil<br />

Im Sommer zieht es Rockfans<br />

bereits zum vierten Mal ins Zürcher<br />

Oberland – ans Rock the Ring im<br />

Autobahnkreisel Betzholz in Hinwil.<br />

Musikgrössen wie Deep Purple, John<br />

Fogerty, Die Fantastischen Vier, Gotthard,<br />

Krokus und Pegasus sorgen für<br />

unvergessliche Festivalmomente.<br />

RailAway-Kombi: 20 % Ermässigung<br />

auf die ÖV-Fahrt nach Bubikon und<br />

zurück. 10 % Ermässigung auf die<br />

Hin- und Rückfahrt im Tarifverbund<br />

ZVV. Ein Getränkegutschein<br />

im Wert von CHF 5.– (Mineral,<br />

Süssgetränk, Bier).<br />

sbb.ch/rockthering<br />

sbb.ch/veranstaltungen<br />

• Alles über die<br />

RailAway-Kombis<br />

• Details zur Anreise<br />

• Kombis und Billette<br />

kaufen<br />

• Allgemeine Infos zu<br />

Veranstaltungen<br />

sbb.ch/events<br />

• Eventtickets von<br />

Ticketcorner kaufen<br />

Tipp: Falls Sie für eine<br />

Veranstaltung bereits<br />

das Eventticket haben,<br />

erhalten Sie das ermässigte<br />

ÖV-Billett auch im<br />

Nachhinein, wenn für<br />

den entsprechenden<br />

Anlass ein Kombi-Billett<br />

angeboten wird.<br />

29. Juni bis 2. Juli 2017:<br />

Blues’n’Jazz Festival<br />

Bob Geldof, Jan Delay mit der Live-<br />

Combo Disko No. 1 und Züri West<br />

sind die drei Haupt-Acts des diesjährigen<br />

Blues’n’Jazz Festivals<br />

in Rapperswil-Jona.<br />

Die Berner Band Züri West, mehr<br />

als 30-jährig, gehört zur Schweizer<br />

Musikgeschichte wie die Butter<br />

aufs Brot. Ihre Platten wurden mit<br />

Dreifach-Platin ausgezeichnet.<br />

Mit Songs wie «I Schänke Dir Mis<br />

Härz» hat sie eine ganze Nation<br />

infiziert. Nun sind Züri West nach<br />

einer längeren Pause endlich<br />

zurück mit einem neuen Album.<br />

bluesnjazz.ch<br />

24. August 2017:<br />

Weltklasse Zürich<br />

Weltklasse Zürich schreibt seit über<br />

85 Jahren Leichtathletik-Geschichte.<br />

Unzählige Weltstars gaben seither<br />

im Zürcher Letzigrund ihr Bestes.<br />

In der IAAF Diamond League<br />

kommt es auf die kommende Saison<br />

hin zu einer Umstrukturierung.<br />

Weltklasse Zürich wird zukünftig<br />

zum grossen Saisonfinale der IAAF<br />

Diamond League und bietet deutlich<br />

mehr Spannung und Drama.<br />

Es beginnt alles wieder bei Null<br />

und gleichzeitig wird das Preisgeld<br />

massiv erhöht. Geniessen Sie<br />

Leichtathletik auf höchstem Niveau.<br />

zurich/diamondleague.com<br />

2. September 2017:<br />

Lange Nacht<br />

Die Lange Nacht der Zürcher<br />

Museen hat sich schon seit Jahren<br />

ihren festen Platz im Zürcher<br />

Kulturkalender erobert. Jeweils am<br />

ersten Samstag im September öffnen<br />

zahlreiche<br />

Museen ihre Türen, wenn es draussen<br />

dunkel wird.<br />

Ab 19.00 Uhr ermöglicht das abwechslungsreiche<br />

Programm eine<br />

einmalige Entdeckungsreise durch<br />

die unterschiedlichsten Sammlungen<br />

sowie Dauer- und Sonderausstellungen<br />

und bietet ein variantenreiches<br />

Rahmenprogramm.<br />

langenacht.ch


16<br />

WETTBEWERB<br />

1. Preis<br />

Global Pass Interrail<br />

Für 2 Personen<br />

1. Klasse<br />

Wert CHF 1218.–<br />

1.Preis<br />

1. Klasse Interrail Global<br />

Pass für 2 Erwachsene,<br />

gültig für 15 Tage im<br />

Wert von CHF 1218.–.<br />

Preis gültig für Personen<br />

mit Wohnsitz in der<br />

Schweiz. Zuzüglich allfälliger<br />

Reservierungen.<br />

2. Preis<br />

2. Klasse Interrail Global<br />

Pass für 2 Erwachsene,<br />

gültig für 15 Tage im<br />

Wert von CHF 912.–.<br />

Preis gültig für Personen<br />

mit Wohnsitz in der<br />

Schweiz. Zuzüglich allfälliger<br />

Reservierungen.<br />

3. Preis<br />

Ein Gutschein für eine<br />

Hin- und Rückfahrt<br />

für 2 Personen mit<br />

dem ÖBB Nightjet im<br />

Schlafwagen Double<br />

im Wert von bis zu<br />

CHF 780.– (je nach<br />

Destination).<br />

4. bis 9. Preis<br />

ZVV Tageskarte 2. Klasse<br />

Wert je CHF 34.40<br />

10. bis 15. Preis<br />

<strong>SBB</strong> Reisewecker<br />

Wert je CHF 15.–<br />

Richtige Antworten bitte ankreuzen:<br />

Wie oft wurde Barcelona von der Reisenden<br />

Sarina Keller besucht?<br />

A 1 Mal<br />

B 6 Mal<br />

C Nie<br />

Wie heisst das Schloss, welches Andreas Caminada<br />

seit 2003 gepachtet hat?<br />

A Schloss Neuschwanstein<br />

B Schloss Schauenstein<br />

C Schloss Hallwyl<br />

In welchem verfilmten Theaterstück spielte Maja Stolle mit?<br />

A Heidi<br />

B Sennentuntschi<br />

C Schellen-Ursli<br />

Vorname/Name:<br />

Strasse/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Talon per Post einsenden an:<br />

<strong>SBB</strong> Personenverkehr, Wettbewerb Freizeit und Ferien, Regionales Marketing, Postfach 1901, 8021 Zürich.<br />

Oder senden Sie eine E-Mail mit dem Betreff GEWINNEN und der richtigen Buchstabenkombination<br />

sowie Name und Adresse an gewinnen@sbb.ch.<br />

Die Preise werden unter allen Teilnehmenden mit den richtigen Antworten verlost. Falls Sie gewinnen,<br />

werden Sie schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz<br />

über den Wettbewerb geführt. Mitarbeitende der <strong>SBB</strong> sowie der am Wettbewerb beteiligten Unternehmen<br />

sind von der Teilnahmen ausgeschlossen. Keine Barauszahlung der Preise. Kein Kaufzwang.<br />

Mit Interrail Europa<br />

entdecken<br />

30 Länder und<br />

1 Monat Zeit: Man ist<br />

frei zu reisen, wann und<br />

wohin man will, man<br />

begegnet spannenden<br />

Menschen, schliesst<br />

neue Freundschaften,<br />

erlebt abwechslungsreiche<br />

Zugfahrten und<br />

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Abenteuer.<br />

In den letzten 40 Jahren<br />

hat Interrail sich zum<br />

Symbol für uneingeschränktes<br />

Reisen mit<br />

dem Zug durch ganz<br />

Europa entwickelt.<br />

interrail.ch<br />

EINSENDESCHLUSS: 30. April 2017 (Poststempel)

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