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Waadtland

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DAS BALLONFESTIVAL<br />

SNOWBOARD-STAR<br />

12 VON CHATEAU-D'OEX IST 16 FANNY SMITH ÜBER IHRE 22<br />

WELTWEIT EINZIGARTIG<br />

LIEBLINGSPISTEN<br />

DAS THERMALBAD VON<br />

LAVEY LOHNT SICH AUCH<br />

FÜR EINEN KURZURLAUB<br />

No. 01 — 4. November 2018<br />

Eine Zusammenarbeit von<br />

<strong>Waadtland</strong> Tourismus<br />

mit der SonntagsZeitung<br />

<strong>Waadtland</strong><br />

DIE SCHÖNSTE FERIENREGION DER WESTSCHWEIZ<br />

06<br />

GIPFELTRÄUME IM<br />

WINTERPARADIES VON<br />

GLACIER 3000


Inhalt<br />

Editorial<br />

03<br />

06–15<br />

Einmaliges Panorama: Vom<br />

Drehrestaurant Kuklos führen<br />

traumhafte Pisten hinunter ins Tal<br />

Andreas Banholzer<br />

Tourismusdirektor<br />

des Kantons Waadt<br />

Titelfoto und Fotos: <strong>Waadtland</strong> Tourismus<br />

16–17<br />

22–23<br />

Erholung pur: Das Thermalbad von Lavey<br />

bietet Wellness auf 1600 Quadratmetern<br />

Internationaler Star:<br />

Snowboard-Weltmeisterin<br />

Fanny<br />

Smith lebt in Villars<br />

18–19<br />

Sanfter Tourismus:<br />

Das Vallée de Joux<br />

ist ein Paradies<br />

für Langläufer<br />

Hoch hinaus: Das<br />

Ballonfestival<br />

von Château-d'Oex ist<br />

weltweit bekannt<br />

Lange Abfahrten: In der Region Villars<br />

gibt es über 100 Kilometer Pisten<br />

04–05<br />

Einzigartige Vielfalt:<br />

Das <strong>Waadtland</strong><br />

bietet unzählige<br />

Attraktionen<br />

20–21<br />

Automatenbauer:<br />

François Junot<br />

lässt seine Puppen<br />

Gedichte schreiben<br />

24–25<br />

Genussregion:<br />

Wo es die besten<br />

Fondue- und<br />

Raclette-Beizli gibt<br />

26<br />

Weihnachtsmärkte:<br />

Unzählige Stände<br />

locken in Lausanne<br />

und Montreux<br />

27<br />

Olympische Jugend-<br />

Winterspiele:<br />

Lausanne ist bereit<br />

für den Mega-Event<br />

Herzlich willkommen im<br />

erlebnisreichen <strong>Waadtland</strong><br />

Skifahren, Schlitteln, Schneeschuhwandern,<br />

Langlaufen, Käsegerichte<br />

auf der Sonnenterrasse geniessen oder<br />

einfach die Seele baumeln lassen. Der<br />

Winter weckt die mannigfachsten Gelüste.<br />

Das <strong>Waadtland</strong> erfüllt sie alle<br />

und noch mehr. Die Ferienorte in den<br />

Waadtländer Alpen und im Jura bieten<br />

eine Vielfalt an Aktivitäten für<br />

jedes Niveau und jedes Budget.<br />

Die Waadtländer Alpen eignen sich<br />

sowohl für erste Versuche im Skifahren<br />

als auch für berauschende Abfahrten,<br />

etwa im Skigebiet von Villars/Les<br />

Diablerets. Diese Region ist auch für<br />

ihr Wellness-Angebot beliebt, dank<br />

dem Thermalbad von Lavey oder dem<br />

Wellnesscenter von Villars. Die sonnige<br />

Lage von Leysin lässt sich im<br />

Drehrestaurant Kuklos geniessen,<br />

Funsportler kommen im Tobogganing<br />

Park auf ihre Kosten, während das für<br />

sein Ballonfestival bekannte Châteaud’Oex<br />

durch Authentizität bezaubert.<br />

Aber auch der Waadtländer Jura<br />

empfängt Sie mit offenen Armen. Die<br />

Ferienorte des Juras stehen für einen<br />

sanften Wintertourismus. Im Vallée<br />

de Joux führen Wege rund um den zugefrorenen<br />

See, der zur grössten<br />

Natureisbahn Europas wird. In<br />

Sainte-Croix/Les Rasses eröffnet sich<br />

Langläufern eine atemberaubende<br />

Aussicht. Und in Saint-Cergue/La<br />

Dôle sorgen Ausfahrten mit Hundeschlitten<br />

für einmalige Erinnerungen.<br />

Im anmutenden Winterkleid zeigen<br />

sich auch die Waadtländer Städte,<br />

wo man sich auf den Weihnachtsmärkten<br />

trifft. Lausanne richtet zudem<br />

die Olympischen Jugend-Winterspiele<br />

2020 aus, zu denen 1200 der<br />

weltbesten Nachwuchssportler erwartet<br />

werden. Und nicht umsonst gilt<br />

die Weinregion als Hochburg der Gastronomie,<br />

wo man authentische<br />

Regionalprodukte sowie raffinierte<br />

Gerichte geniessen kann.<br />

Eine Zusammenarbeit von <strong>Waadtland</strong><br />

Tourismus mit der SonntagsZeitung<br />

IMPRESSUM Leitung & Produktion Dominic<br />

Geisseler Redaktion Erik Brühlmann, Markus<br />

Ganz, Isabel Leder, Marius Leutenegger,<br />

Peter Rothenbühler Art Direktion Fabienne<br />

Boesch Fotoredaktion Suse Heinz Verlag<br />

Marcel Tappeiner Tamedia Advertising<br />

Philipp Mankowski (Chief Sales Officer),<br />

Adriano Valeri (Head of Advertising)


04 Kultur<br />

Im Vallée de Joux finden sich viele<br />

renommierte Uhrenmanufakturen<br />

Eintauchen in das Hollywood von einst: Das<br />

multimediale Museum «Chaplins World» in Vevey<br />

Weinberge und Winzerdörfer:<br />

Das Laveaux gehört zum Unesco-Welterbe<br />

DIE WAADT HATS<br />

Unberührte Landschaften, herrliche Weinberge,<br />

malerische Städte und einzigartige Baudenkmäler.<br />

Das <strong>Waadtland</strong> bietet eine einzigartige Vielfalt an<br />

Attraktionen und SehenswürdigkeitenMarius Leutenegger<br />

König des Slapsticks<br />

Als Charlie Chaplin 1952 Genf besuchte,<br />

um seinen Film «Limelight»<br />

zu bewerben, tobte in den USA der<br />

Kampf gegen die Kommunisten.<br />

Auch Chaplin wurde vom fanatischen<br />

Senator Joseph McCarthy<br />

und dessen «Ausschuss für unamerikanische<br />

Umtriebe» ins Visier genommen<br />

– weil er sagte, dass auch<br />

Kommunisten Menschen seien. Es<br />

war klar, dass Chaplin mit seiner<br />

Familie nicht mehr in die USA zurückkehren<br />

konnte. Deshalb schaute<br />

er sich in der Region nach einer<br />

neuen Bleibe um – und wurde oberhalb<br />

von Vevey fündig. Der Blick auf<br />

den Genfersee und die Alpen berauschte<br />

ihn derart, dass er bis zu<br />

seinem Tod 1977 nie wieder woanders<br />

wohnte und die Jahre in der<br />

Waadt als die glücklichsten seines<br />

Lebens bezeichnete. Vor zwei Jahren<br />

wurde Chaplins Anwesen<br />

«Manoir de Ban» mitsamt einer neuen,<br />

fünfteiligen Beton-Komposition<br />

als «Chaplins World» der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Das multimediale<br />

und interaktiv ausgerichtete<br />

Museum überführt die alte<br />

Kunst des Stummfilm-Königs ins<br />

21. Jahrhundert. Hier kann man<br />

kann tief in das frühe Hollywood<br />

eintauchen und im Park nachvollziehen,<br />

warum sich der König des<br />

Slapsticks hier so wohl fühlte.<br />

Weltschönste Weinberge<br />

Viele Tourismusregionen der Schweiz<br />

haben schwierige Jahre hinter sich.<br />

Nicht das <strong>Waadtland</strong>: Die Zahl der<br />

Logiernächte ist kontinuierlich gewachsen,<br />

in einzelnen Jahren sogar<br />

schweizweit am stärksten. Zum<br />

einen scheinen immer mehr Menschen<br />

die Vorzüge dieser extrem<br />

vielfältigen Region zu entdecken –<br />

die New York Times nahm die Waadt<br />

2016 als einzige Destination der<br />

Schweiz auf ihre Liste der «Places<br />

to Go» auf. Zum anderen wird das<br />

touristische Angebot laufend ausgebaut,<br />

was immer wieder neue<br />

Zielgruppen anlockt. Aber auch bewährte<br />

Magnete haben nichts von<br />

ihrer Anziehungskraft eingebüsst.<br />

Dazu zählt etwa das Weinbaugebiet<br />

von Lavaux, das 2007 zum<br />

Unesco-Welterbe erhoben wurde.<br />

Die Landschaft zählt zu Recht zu<br />

den schönsten der Schweiz. Ein einmaliges<br />

Erlebnis bietet etwa eine<br />

Wanderung durch eine der schönsten<br />

Landschaften der Schweiz: Gut<br />

markierte Wanderwege, die einen<br />

herrlichen Blick auf den Genfersee<br />

und die Alpen bieten, führen durch<br />

die imposanten, terrassenförmig<br />

angelegten Weingärten. Schmalspurbahnen<br />

erleichtern den Aufstieg<br />

bei den Spaziergängen.<br />

Luxus aus der Kälte<br />

Das Vallée de Joux im Waadtländer<br />

Jura ist ein völlig abgeschlossenes<br />

Hochtal, das von eher harschen Bedingungen<br />

geprägt ist. Im Winter<br />

kann es hier auch mal 40 Grad unter<br />

Null werden. Nicht umsonst bezeichnet<br />

man das Tal daher manchmal<br />

als «Waadtländisches Sibirien».<br />

Im 18. Jahrhundert begannen die<br />

Bauern, hochwertige Uhrenteile herzustellen<br />

und damit die Manufakturen<br />

im rund eine Stunde entfernten<br />

Genf zu beliefern. Das führte<br />

dazu, dass das Vallée de Joux zur<br />

Heimat einer der wichtigsten Exportbranchen<br />

der Schweiz wurde.<br />

Die Marke Audemars Piguet und<br />

Jaeger Le Coultre entstanden vor<br />

Ort, längst haben sich hier aber auch<br />

auswärtige Weltmarken wie Breguet,<br />

Patek Philippe, Vacheron<br />

Constantin oder Blancpain niedergelassen,<br />

um vom Knowhow der<br />

Region zu profitieren. Die riesige<br />

Nachfrage nach hochwertigen Zeitmessern<br />

hat dazu geführt, dass die<br />

Zahl der Arbeitsplätze jene der Einwohner<br />

im Vallée de Joux – rund<br />

6000 – mittlerweile übersteigt. Auf<br />

jeden 150. Bewohner kommt ein<br />

Betrieb aus der Uhrenbranche. Wer<br />

sich im Winter nicht vor Kälte fürchtet<br />

und im Vallée de Joux langlaufen<br />

geht, sollte sich den Besuch<br />

eines Betriebes – etwa Audemars<br />

Piguet – nicht entgehen lassen.<br />

Alle Infos zum <strong>Waadtland</strong><br />

myvaud.ch/de<br />

Telefon: +41 21 613 26 26<br />

Mail: info@region-du-leman.ch


Das Märchenschloss<br />

Das Schloss Chillon ist das meistbesuchte<br />

historische Gebäude der<br />

Schweiz. Kein Wunder: Die hinreissende<br />

Anlage am Genfersee sieht<br />

aus wie die steingewordene Umsetzung<br />

eines Ideals – jenes des perfekten<br />

Schlosses. Hier findet man<br />

alles, was man als Kind von einem<br />

richtigen Schloss gefordert hätte:<br />

eine Art Burggraben – die Anlage<br />

steht auf einer Felseninsel und ist<br />

zehn Meter vom Ufer entfernt –,<br />

Türmchen und Zinnen, Noblesse<br />

und Trutzigkeit. Im Unterschied zu<br />

ähnlich pittoresken Bauten, deren<br />

Wehrhaftigkeit nur noch Kulisse<br />

war, diente das Schloss Chillon einst<br />

tatsächlich der Verteidigung. Erstmals<br />

erwähnt wurde es 1005. Von<br />

hier aus kontrollierte das Bistum<br />

Sitten damals die Strasse von Lausanne<br />

zum Grossen St. Bernhard<br />

und über den Simplonpass. Im<br />

12. Jahrhundert übernahmen die<br />

Savoyer das Anwesen mit seinen<br />

insgesamt 25 Gebäuden und bauten<br />

es aus. Zum einen wurde das<br />

Schloss noch sicherer, zum anderen<br />

noch repräsentativer. Später eroberten<br />

die Berner das Anwesen.<br />

1798 schliesslich ging es in den Besitz<br />

des Kantons Waadt über. Beinahe<br />

wäre es als Steinbruch für den<br />

Eisenbahnbau genutzt Rubrikentitelchen worden;<br />

weitsichtige Heimatschützer bewahrten<br />

es aber vor solch grobem<br />

Unfug und restaurierten es aufwendig.<br />

Im ganzjährig geöffneten<br />

Schloss werden verschiedene Führungen<br />

angeboten, natürlich auch<br />

solche in Verbindung mit der<br />

Degustation eines edlen «Clos de<br />

Chillon», der im Schlosskeller ausgebaut<br />

und abgefüllt wird.<br />

05<br />

Perfekte Burganlage: Das Schloss Chillon<br />

stammt aus dem Jahr 1005


06 Wintersport<br />

SONNE,<br />

SCHNEE<br />

UND<br />

COOLE<br />

PISTEN<br />

Die Waadtländer Alpen sind in der Deutschschweiz<br />

noch wenig bekannt – zu Unrecht. Nicht nur die<br />

Skiorte wie Leysin, Villars oder Château-d'Oex<br />

bieten traumhafte Verhältnisse. Die Region ist auch<br />

reich an vielen Trouvaillen Marius Leutenegger


In eineinhalb Stunden einmal rundherum:<br />

Drehrestaurant Kuklos oberhalb von Leysin


08 Wintersport<br />

Fondue im Iglu-Dorf: Das «Village<br />

des Neiges» überzeugt mit viel Ästhetik<br />

Im prall aufgepumpten Pneu durch den<br />

Eiskanal: Tobogganing-Park bei Leysin<br />

m Jahre 1789 veröffentlichte der britische<br />

I Ökonom Thomas Malthus seinen epochalen<br />

«Essay upon the principles of population»,<br />

der Leysin – damals ein von der Aussenwelt<br />

fast komplett abgeschiedenes alpines Bauerndorf<br />

– schlagartig einem weiten Kreis von<br />

Intellektuellen rund um den Globus bekannt<br />

machte. Malthus verwies auf die eindrückliche<br />

Tatsache, dass die Bewohner von Leysin<br />

eine rekordverdächtige Lebenserwartung aufwiesen:<br />

Sie wurden im Durchschnitt 61 Jahre<br />

alt, fast 25 Jahre älter als die übrigen Europäer.<br />

Malthus führte das vor allem auf das überaus<br />

gesunde Klima zurück: Das Dorf liegt an<br />

einem Südhang oberhalb der Dunst- und Hochnebeldecke<br />

und ist von den kalten Nordwinden<br />

gut geschützt.<br />

Vor allem Tuberkulosekranke reisten anfänglich<br />

in riesiger Zahl in die Waadtländer<br />

Alpen, wo sie einer «Sonnentherapie» unterzogen<br />

wurden. Vor dem Ersten Weltkrieg gab<br />

es auf Gemeindegebiet rund achtzig Sanatorien.<br />

Antibiotika machten dann allerdings Kuraufenthalte<br />

in den Alpen obsolet. Zum Glück<br />

hatte sich Leysin aber inzwischen zur Wintersportdestination<br />

gemausert – und die meisten<br />

Sanatorien wurden zu Hotels oder Ferienwohnungen<br />

umgenutzt. Im Ausland blieb Leysin<br />

beliebt wie eh und je, und so erstaunt es nicht,<br />

dass das Dorf heute die Gemeinde mit dem<br />

höchsten Ausländeranteil in der ganzen<br />

Schweiz ist: 60 Prozent der rund 4000 Einwohner<br />

haben keinen roten Pass.<br />

Dass Leysin ein überaus gutes Klima aufweist,<br />

schlägt sich noch heute im Slogan des<br />

Ortes nieder: «Oxygène des Alpes». Gesund<br />

bleibt man in Leysin aber nicht allein der guten<br />

Luft wegen, sondern auch, weil man von<br />

früh bis spät draussen aktiv sein kein. Am Morgen<br />

etwa sollte man so schnell wie möglich die<br />

Gondel zum Gipfel «La Berneuse» besteigen.<br />

Dort oben erwartet einen das erst vor kurzem<br />

eröffnete Drehrestaurant Kuklos. In neunzig<br />

Minuten dreht es sich einmal um die eigene<br />

Achse; dabei gibt es den Blick frei auf die Alpen<br />

bis hinunter zum Genfersee, auf die Jurakette<br />

und das Rhonetal. Dann geht es raus in<br />

den Schnee. Das Skigebiet Leysin ist durch<br />

einen Shuttlebus mit jenem von Les Mosses–<br />

La Lécherette verbunden, insgesamt stehen so<br />

rund hundert Kilometer Pisten verschiedenster<br />

Schwierigkeitsgrade zur Verfügung.<br />

In den letzten Jahren hat sich Leysin zudem<br />

zu einer Schweizer Freestyle-Hochburg entwickelt.<br />

Der in der Szene äusserst beliebte<br />

Leysin Park liegt auf der Piste Chaux-de-Mont<br />

unterhalb des Kuklos-Drehrestaurants. Er bietet<br />

die einzige Halfpipe der Waadtländer<br />

Alpen. Jedes Jahr werden zudem neue Kicks,<br />

Gaps, Step-ups, Step-downs und Hips gestaltet.<br />

Für Anfänger und Kinder gibt es einen speziellen<br />

Bereich mit einfachen Sprüngen, Boxen<br />

und Rails. Die tollen Anlagen auszuprobieren,<br />

macht natürlich Hunger. Wer nicht ins<br />

Kuklos will – obwohl man sich an der überwältigenden<br />

Aussicht kaum sattsehen kann –,<br />

fährt zum Bergrestaurant Les Fers hinüber, das<br />

in einem heimeligen Waadtländer Chalet<br />

untergebracht ist und eine französische und<br />

lokale Küche bietet, wie man sie an diesem Ort<br />

nie erwarten würde.<br />

Wer nach einem schönen Skitag und einer<br />

langen Talabfahrt noch immer nicht müde ist,<br />

geht in den Tobogganing-Park am Dorfeingang.<br />

Eine echte Exklusivität: Silvio Giobellina,<br />

der aus dem Ort stammende Olympiamedaillengewinner<br />

und Weltmeister im Bobfahren,<br />

hat diese Anlage mit zehn verschiedenen<br />

«Snowtubingpisten» konzipiert. Tobogganing<br />

ist indianisch und bedeutet schlicht<br />

Schlittenfahren – hier donnert man aber nicht<br />

auf Kufen den Eiskanal hinunter, sondern in<br />

einem prall gepumpten Reifenschlauch. Ein<br />

wenig erinnert das an die zum Kreischen animierenden<br />

Wasserrutschbahnen im Erlebnisbad.<br />

Es gibt Pisten jeden Schwierigkeitsgrads,<br />

für Kinder wie auch für Abenteurer, die Spitzengeschwindigkeiten<br />

von bis zu sechzig Stundenkilometern<br />

erreichen. Hauptattraktionen<br />

sind eine 360-Grad-Kurve und ein Sprung, bei<br />

dem man nach einem Höhenflug sanft vom<br />

Luftkissen Big Air Bag aufgefangen wird. Die<br />

grösste Herausforderung aber ist ein Looping.<br />

Das alles hat Suchtpotential. Der Park ist ein<br />

gutes Beispiel für den Innovationsgeist von<br />

Leysin. Der frühere Luftkurort passt sich stets<br />

wandelnden Bedürfnisse an und erschliesst<br />

sich mit neuen Angeboten wie Musikfestivals<br />

und Trend-Sportarten neue Zielgruppen.<br />

Für den Einfallsreichtum der Leysiner steht<br />

auch das «Village des Neiges» gleich neben<br />

dem Tobogganging-Park. Das Iglu-Dorf überzeugt<br />

mit besonders viel Grosszügigkeit und<br />

Ästhetik. Hier lässt es sich erst noch in einer<br />

tatsächlich sakral anmutenden Kirche ganz aus<br />

Eis und Schnee heiraten. Wer jetzt immer noch<br />

nicht genug hat von der guten Luft von Leysin<br />

und sich noch nicht ins Hotelzimmer zurückziehen<br />

möchte, dem bietet sich das etwas unterhalb<br />

von Leysin gelegene «Les Noisetiers» an.<br />

Dort schläft man in umgebauten Zirkuswagen,<br />

also quasi noch immer halb draussen. Hotellier<br />

Guy Baumberger betreibt nebenher eine<br />

Zucht von Bio-Highlandrindern und einen<br />

kleinen Privatzoo. «Wir haben sehr visionäre<br />

Behörden», sagt er, «die stetes die Nasen im<br />

Wind haben.» aigle-leysin-lesmosses.ch<br />

Leysin war lange Zeit ein<br />

weltberühmter Luftkurort.<br />

Heute ist hier aktive<br />

Erholung im Schnee<br />

angesagt – von früh bis spät.


Leysin<br />

Col des Mosses<br />

Sauerstoff<br />

für Seele, Geist<br />

und Körper<br />

Traumhaft: Blick auf den Freestyle-Park<br />

und das Drehrestaurant Kuklos


Glacier 3000<br />

Topmodern und vielfältig<br />

Nur einen Katzensprung von Villars<br />

und Les Diablerets entfernt lockt die<br />

Gletscherwelt von Glacier 3000. Das<br />

höchstgelegene Skigebiet der Waadtländer<br />

Alpen ist berühmt für seinen<br />

107 Meter langen Peak Walk, die erste<br />

Hängebrücke der Welt, die zwei<br />

Berggipfel miteinander verbindet.<br />

Schneesportler jedes Niveaus kommen<br />

in dem von Oktober bis Mai geöffneten<br />

Skigebiet jedenfalls voll auf<br />

ihre Kosten. Zehn Anlagen erschliessen<br />

28 Kilometer Pisten. Zu den interessantesten<br />

zählt etwa der neue Red<br />

Run, eine acht Kilometer lange Abfahrt,<br />

oder die schwarze Oldenpiste. Aber<br />

auch für Nicht-Skifahrer bieten sich<br />

zahlreiche Erlebnisse. Allen voran die<br />

atemberaubende Aussicht: Von der<br />

Bergstation «Botta 3000», entworfen<br />

vom namensgebenden Architekten,<br />

sieht man 24 Viertausender. Zudem<br />

locken Schneeschuhwanderungen,<br />

Ausflüge im Snow Bus, einem zum öffentlichen<br />

Verkehrsmittel umfunktionierten<br />

Pistenfahrzeug, Fahrten im<br />

Hundeschlitten oder die höchstgelegene<br />

Rodelbahn, der Alpine Coaster.<br />

Villars<br />

Les Diablerets<br />

Schnell erreichbare<br />

Sonnenstube<br />

Skisport total: Villars verfügt über<br />

hundert Kilometer Pisten


Wintersport 11<br />

Hervorragende Gastronomie:<br />

Das Pisten-Restaurant L’Etable bei Gryon<br />

Sind auch im Winter geöffnet:<br />

Die jahrhundertealte Salzmine von Bex<br />

Die Frage nach dem ersten Vorzug von Villars<br />

beantwortet Dominique Geissberger wie aus<br />

der Schneekanone geschossen: «Die atemberaubende<br />

Aussicht vom Mont-Blanc-Massiv<br />

bis zum Genfersee!» Doch dann kommt die<br />

Medienverantwortliche des Waadtländer Skiorts<br />

gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus:<br />

«Wir sind so nah von allem. Der Genfersee<br />

ist 25 Minuten entfernt, in 45 Minuten erreicht<br />

man Lausanne, und auch das Berner<br />

Oberland liegt gleich um die Ecke. Von hier<br />

aus lässt sich ein riesiges touristisches Gebiet<br />

nutzen.» Dominique Geissberger ist in Villars<br />

geboren und nach Jahren in der Ferne aus Sehnsucht<br />

wieder hierher zurückgekehrt. Ausserdem<br />

wirkt sie ein bisschen wie Villars selbst:<br />

sonnig, sympathisch, weltoffen, sportlich. «Ich<br />

finde schön, dass unser Dorf so flach ist – da<br />

kann auch die Grossmutter in die Skiferien<br />

mitkommen. Und Villars liegt nicht am Ende<br />

eines Tals, sondern auf einer nach Süden exponierten<br />

Sonnenterrasse. Alle finden hier die<br />

passenden Aktivitäten.»<br />

Zunächst einmal kommen vor allem Skifahrer<br />

und Snowboarder auf ihre Kosten. Skifahren<br />

hat hier eine lange Tradition, bereits<br />

1936 wurde der erste Schlepplift installiert.<br />

Das Skigebiet gilt mit seinen rund hundert Pistenkilometern<br />

zwar nur als mittelgross, es besticht<br />

aber durch eine besondere Vielfalt. Das<br />

ist auch der Tatsache zu verdanken, dass die<br />

Wintersportorte Villars, Gryon und Les Diablerets<br />

miteinander über Pisten und Liftanlagen<br />

verbunden sind. Wagemutige fahren am<br />

besten einfach drauflos und haben Spass am<br />

Entdecken – plötzlich taucht ein Schlepp- oder<br />

Sessellift auf, der einen irgendwo hinführt.<br />

Man muss nur aufpassen, dass man rechtzeitig<br />

aus Les Diablerets wieder nach Villars oder<br />

umgekehrt zurückkommt. Denn versäumt man<br />

die letzte Bergfahrt, muss man mit dem Bus<br />

zurück. Und würde auch eine der tollen Talabfahrten<br />

verpassen, die das Skigebiet auszeichnen.<br />

Diese führen durch zahlreiche romantische<br />

Wälder, in denen man sich immer<br />

wieder mitten in einer zauberhaften, winterlichen<br />

Märchenlandschaft wähnt.<br />

Das authentisch gebliebene<br />

Villars ist eine prächtige<br />

Winterdestination – und<br />

noch immer ein Geheimtipp<br />

für Deutschschweizer.<br />

Seit einiger Zeit setzt Villars zudem stark auf<br />

Skicross. Das ist kein Zufall. Fanny Smith, die<br />

an den letzten Olympischen Spielen Bronze<br />

in dieser Disziplin holte und auch schon Weltmeisterin<br />

war, wurde in Villars geboren und<br />

lebt hier. Sie hat dem Trendsport im Ort viel<br />

Schub verliehen. Ausdruck davon ist, dass bei<br />

den Olympischen Jugend-Winterspielen 2020<br />

die Skicross-Wettbewerbe in Villars ausgetragen<br />

werden. Eine tausend Meter lange, von<br />

Fanny Smith mitdesignte Piste, auf der sich<br />

vier Fahrerinnen und Fahrer gleichzeitig ein<br />

schnelles Rennen liefern können, lädt dazu<br />

ein, sich auch einmal in diesem rasanten Sport<br />

zu versuchen. Tempobolzen lässt sich zudem<br />

auch auf der neuen Fatbike-Piste.<br />

In Villars muss es aber nicht immer Schneesport<br />

sein: 2017 wurden «Les Bains de Villars»<br />

eröffnet, ein Spa- und Schwimmkomplex mit<br />

Sauna, Haman und Massagesälen. Und dann<br />

gibt es natürlich noch die berühmte Salzmine<br />

von Bex, die auch im Winter besucht werden<br />

kann. Ausserdem ist ein Spaziergang durchs<br />

Dorf schon selbst ein Erlebnis. Weitsichtige<br />

Planung hat dazu geführt, dass sich Villars<br />

trotz der rasanten touristischen Entwicklung<br />

ein authentisches Gepräge fern von Chalet-<br />

Kitsch und Alpine Chic bewahren konnte. Die<br />

zum Teil sehr alten Dörfer der Region fügen<br />

sich noch immer perfekt in die Landschaft ein.<br />

Ein weiterer Vorzug von Villars, so Dominique<br />

Geissberger, sei seine Internationalität.<br />

Villars ist nicht nur Ferien-, sondern auch Ausbildungsort.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts<br />

wurden auf der Sonnenterrasse die ersten Internate<br />

für vorwiegend englisch- und französischsprachige<br />

Kinder und Jugendliche eröffnet.<br />

Heute gibt es mehrere bedeutende Einrichtungen,<br />

in denen jährlich 700 bis 800 Schülerinnen<br />

und Schüler aus der ganzen Welt<br />

unterrichtet werden. Die meisten von ihnen<br />

kehren später wieder nach Villars zurück. Da<br />

viele von ihnen aus der Oberschicht stammen,<br />

hat sich Villars denn auch zu einer besonders<br />

qualitätsvollen Destination entwickelt. «Doch<br />

Schickimicki haben wir hier nicht», wirft<br />

Dominique Geissberger ein. «Es kommen zwar<br />

viele reiche und berühmte Leute zu uns, sie<br />

suchen in Villars aber die Normalität.»<br />

Spitzenhotellerie gibt es in Villars trotzdem:<br />

Mit dem Chalet RoyAlp verfügt der Ort<br />

über das einzige Fünfsternhotel in den Waadtländer<br />

Alpen, hinzu kommen zwei hochkarätige<br />

Viersternhotels. Und natürlich findet man<br />

hier auch herausragende Küchen. Diese lassen<br />

sich übrigens auch auf der Piste geniessen.<br />

Eine besondere Empfehlung ist das Restaurant<br />

L’Etable im Gebiet von Gryon. Die gemütliche,<br />

umgebaute Scheune wartet mit hervorragenden<br />

Gerichten aus Regionalprodukten auf,<br />

etwa einer Pilzpastete serviert auf einem<br />

Röstinest. Aber auch eine einfache Quiche<br />

wird hier zum kulinarischen Erlebnis.<br />

Schweizerdeutsch hört man im L’Etable und<br />

auf den Pisten auffallend selten. Das wirft die<br />

Frage auf, warum nicht mehr Deutschschweizer<br />

in dieses Ferienparadies, in diese Oase des<br />

Genusses und der Natur kommen. Noch ist<br />

Villars für sie ein Geheimtipp. Das könnte sich<br />

aber schnell ändern. villars-diablerets.ch


12 Wintersport<br />

Gemahnen an einen fröhlichen Kindergeburtstag: Die Dutzenden<br />

Heissluftballone am Internationalen Ballonfestival Château-d'Oex<br />

Wenige Kilometer vor Château-d’Oex im Saanental,<br />

nicht weit weg von Gstaad. Eine scharfe<br />

Kurve nach rechts, um einen Felsen herum<br />

– und man ist überwältigt: Plötzlich ist der<br />

Himmel, dessen strahlende Bläue zuvor von<br />

keinem Wölkchen getrübt wurde, voller farbiger<br />

Ballone. Zu Dutzenden hängen sie leise<br />

und scheinbar unbeweglich in der klaren Bergluft.<br />

Manche sind einfach schön, andere witzig<br />

geformt, manche gerade etwas sehr bunt –<br />

das Ensemble gemahnt fast ein wenig an einen<br />

fröhlichen Kindergeburtstag. Hin und wieder<br />

ist das Zischen eines Brenners zu hören, der<br />

die Luft in einer Nylonhülle erhitzt.<br />

Die Szenerie wirkt fast unwirklich, und es<br />

gibt wohl kaum jemanden, der sich der Faszination<br />

dieses Anblicks entziehen kann. Davon<br />

zeugen auch die vielen Autos, die am Strassenrand<br />

abgestellt worden sind und deren Fahrerinnen<br />

und Fahrer davor stehen, um ein Himmelsbild<br />

nach dem anderen zu schiessen. Mit<br />

Ballonen ist es allerdings ein wenig wie mit<br />

Sonnenuntergängen oder Vulkanausbrüchen:<br />

Das Live-Erlebnis lässt sich leider kaum bildlich<br />

festhalten.<br />

Geballt wie hier trifft man Heissluftballone<br />

denn auch nur an wenigen Orten der Welt.<br />

Rudelbildung ist meistens die Folge eines günstigen<br />

Mikroklimas, und dieses ist in der Gegend<br />

von Château-d’Oex nahezu perfekt. Das<br />

Saanental ist sonnig, hohe Gebirgszüge schützen<br />

vor zu starken Winden – und die Berglandschaft<br />

fragmentiert den Westwind derart,<br />

dass er in verschiedenen Höhenlagen in verschiedene<br />

Richtungen bläst. Diese Vielfalt<br />

brauchen Piloten von Luftballonen, denn steuern<br />

lassen sich ihre riesigen Gefährte nicht.<br />

Die Richtung, in die es geht, lässt sich nur<br />

dadurch beeinflussen, indem man die verschiedenen<br />

Winde in den verschiedenen Lagen<br />

nutzt. Will der Pilot nach Süden, muss er vielleicht<br />

etwas weiter hinunter, und soll es nach<br />

Westen gehen, steigt er hoch. Das Ballonfahren<br />

ist eine grosse Kunst, die extrem viel<br />

Können und eine gute Ausrüstung voraussetzt.<br />

Noch wichtiger ist allerdings die langjährige<br />

Erfahrung der Ballonpiloten.<br />

Das immer Ende Januar<br />

stattfindende Internationale<br />

Ballonfestival in Château-d’Oex<br />

ist eines der wichtigsten<br />

seiner Art in Europa.<br />

Das massenhafte Auftreten von Ballonen an<br />

diesem Wintertag ist kein Zufall. Wir befinden<br />

uns mitten im Internationalen Ballonfestival,<br />

das hier seit 1979 immer Ende Januar,<br />

Anfang Februar stattfindet. Rund hundert<br />

Heissluftballone mit Piloten aus zwanzig verschiedenen<br />

Nationen sind vor Ort und steigen<br />

eine Woche lang in die Lüfte. Zum Festivalprogramm<br />

zählen unter anderem der David<br />

Niven Cup – benannt nach dem britischen<br />

Schauspieler, der in Château-d'Oex begraben<br />

ist –, ein Kindertag, Ausstellungen und zwei<br />

ganz besondere Höhepunkte. Der eine ist der<br />

«Night Glow», ein nächtliches Spektakel «Sons<br />

et Lumières». Die aufgeblasenen Ballone werden<br />

auf einem Hügel fest verankert, und wenn<br />

der Pilot den Brenner bedient, leuchtet sein<br />

Ballon wie ein gigantisches Lampion auf. Dieses<br />

Aufglimmen folgt einer vorgegebenen<br />

Choreographie zu atmosphärischer Musik. Am<br />

Ende fliegen Gleitschirmpiloten mit Fackeln<br />

über das entzückte Publikum. Eindrücklicher<br />

lässt sich der Ballon wohl nicht inszenieren.<br />

Der zweite Höhepunkt sind die Passagierfahrten.<br />

Sie sind zwar nicht gerade billig – aber<br />

für jeden, der ein Herz hat, unvergesslich.<br />

Allein schon der Start: Wie sich die dünne<br />

Nylonhülle zu einer gewaltigen Skulptur aufbläht,<br />

wie der Korb ganz allmählich abhebt,<br />

wie es plötzlich hoch geht, und man kaum<br />

glauben mag, dass die nahen Häuser keine unüberwindlichen<br />

Hindernisse darstellen. Dass<br />

unter dem Korb nichts ist, dass man nur an<br />

heisser Luft hängt, daran darf man in höchster<br />

Höhe gar nicht denken – und das tut man<br />

auch nicht, denn die Piloten strahlen so viel<br />

unerschütterliche Kompetenz aus, dass man<br />

sich geborgen fühlt. Reinhold Messner hat einmal<br />

gesagt, am schönsten seien die Berge von<br />

unten, doch hier irrte der Meister: Von oben<br />

ist diese Ecke der Waadt eine einzige Pracht.<br />

Die vielen anderen Ballone am Himmel<br />

sind interessante Bezugspunkte: Wie hoch<br />

manche steigen, wie steif manche in der frischen<br />

Winterluft zu hängen scheinen. Plötzlich<br />

sind wir über jenem, der gerade noch über<br />

uns war, ohne dass wir Bewegung gespürt hätten.<br />

Faszinierend an einer Ballonfahrt ist die<br />

absolute Stille zwischendurch. Eigentlich ist<br />

es kein Fahren, sondern ein Schweben im<br />

Raum. Und in der Zeit: Wohin die Reise geht,<br />

wie lang sie dauert, das ist nicht genau klar.<br />

Irgendwo, irgendwann stösst der Ballon sanft<br />

auf, auf der verschneiten Wiese eines Bauern<br />

vielleicht, nahe eines kleines Wäldchens, dessen<br />

Bäume von unten dann gar nicht mehr so<br />

klein sind. Ins Auto zu steigen, das einen zurück<br />

an den Startplatz bringt, wirkt plötzlich<br />

profan – und fast ärgerlich alltäglich.<br />

41. Internationales<br />

Ballonfestival Château-d’Oex<br />

26. Januar bis 3. Februar 2019<br />

chateau-doex.ch/de


Châteaud’Oex<br />

Rougemont<br />

Für Kinder bis<br />

neun Jahre sind die<br />

Bahnen gratis<br />

Atemberaubend: Passagierfahrten<br />

mit dem Heissluftballon


14 Wintersport<br />

VON<br />

SEEN<br />

UND<br />

BERGEN<br />

Illustration: Lehel Kovacs


REGION<br />

LEYSIN<br />

TIPPS<br />

alle Schneesportfans. Trotzdem trägt<br />

das Bergdorf, das bis heute seinen<br />

Charme erhalten konnte, einen<br />

höllischen Namen: Die schroffe Felswand<br />

ums Dorf galt im Mittelalter<br />

als verfluchter Ort, in dem der Teufel<br />

(le Diable) sein Unwesen trieb.<br />

Les Mosses<br />

Für Familien und Langläufer<br />

Nordöstlich von Leysin liegt das<br />

familienfreundliche Skigebiet von<br />

Les Mosses. Es gilt dank seines<br />

Mikroklimas als besonders schneesicher<br />

und bietet 40 Kilometer Skipisten.<br />

Die jüngsten Schneesportler<br />

vergnügen sich im herzigen Les<br />

Mosses Parc mit Kinderkrippe. Besonders<br />

beliebt ist Les Mosses aber<br />

auch bei Langläufern: Das Dorf gilt<br />

als Biathlon-Zentrum und verfügt<br />

über 42 Kilometer Loipen. Nach dem<br />

Spass auf den Alpin- oder Langlaufpisten<br />

locken die beiden Snowtubingpisten<br />

in der Dorfmitte, auf<br />

denen man in einem aufgeblasenen<br />

Schlauch nach unten donnert<br />

– eine tolle Ergänzung zum Tobogganing<br />

Park in Leysin.<br />

Angebot Übernachtung mit Halbpension,<br />

Skipass, Eintritt in den<br />

Tobogganing Park, unlimitierter Zugang<br />

zu Schwimmbad und Eisbahn<br />

sowie andere Vergünstigungen: ab<br />

Fr. 290.-/Person für 2 Nächte oder<br />

Fr. 880.-/Person für 7 Nächte.<br />

aigle-leysin-lesmosses.ch<br />

RESTAURANT-TIPPS<br />

Restaurant les Fers, Leysin<br />

Ein typisches Chalet der Waadtländer<br />

Alpen, direkt an der Piste.<br />

Le Kuklos In eineinhalb Stunden<br />

dreht sich das Restaurant um seine<br />

eigene Achse. Traumhaftes<br />

Panorama, gediegene Bar.<br />

REGION<br />

VILLARS<br />

Angebot Ski & Sleep beinhaltet<br />

2 Übernachtungen im Doppelzimmer<br />

inkl. Frühstück sowie 2 Tagespässe<br />

(inkl. Glacier 3000): ab<br />

Fr. 230.-/Person (nur ausserhalb<br />

der Schulferien buchbar).<br />

villars-diablerets.ch<br />

RESTAURANT-TIPPS<br />

Auberge du Col-de-Soud, Villars<br />

Für eine Feinschmeckerpause,<br />

direkt an der Piste «La Populaire».<br />

The Crazy Moose, Villars<br />

Urchiges Panoramarestaurant auf<br />

1700 Meter. Serviert werden Pizzas,<br />

Fleischspiesschen und Raclette.<br />

REGION<br />

CHÂTEAU-D’OEX<br />

Pays-d’Enhaut<br />

Für Schneeschuhwanderer<br />

Ein ausgezeichneter Kompromiss<br />

zwischen Skifahren und Wandern<br />

sind Schneeschuhwanderungen.<br />

Jeder kann mitmachen – Gross oder<br />

Klein, sportlich oder weniger sportlich.<br />

Im Pays-d’Enhaut laden 65 Kilometer<br />

markierte Wanderwege aller<br />

Schwierigkeitsgrade dazu ein,<br />

die traumhafte Schneelandschaften<br />

zu entdecken. Das Skigebiet ist<br />

mit der Wintersport-Region Gstaad<br />

verbunden und kann per Zug von<br />

Schönried oder Saanenmöser erreicht<br />

werden. Oder mit der Gondelbahn<br />

Rougemont-Videmanette, die<br />

direkt auf die Pisten des Gstaader<br />

Hausbergs Eggli führt.<br />

Angebot Unterkunft im 3-Sternhotel,<br />

Schneeschuhmiete, Degustationsplatte,<br />

Begrüssungsdrink und<br />

Pass d’Enhaut: Fr. 90.-/Person.<br />

chateau-doex.ch<br />

Les Diablerets<br />

Charmantes Teufels-Dorf<br />

Les Diablerets, nordöstlich von<br />

Villars gelegen, verfügt gleich über<br />

zwei Skigebiete: Das gemeinsame,<br />

112 Kilometer lange Pistennetz umfasst<br />

Villars-Gryon und Glacier 3000.<br />

Eine himmlische Ausgangslage für<br />

RESTAURANT-TIPPS<br />

Cabane des Monts-Chevreuils<br />

Eine Skihütte wie aus dem Bilderbuch.<br />

Es gibt Fondue, Raclette und<br />

Pasta. Nur zu Fuss erreichbar.<br />

Restaurant Valrose, Rougemont<br />

Eine der besten Adressen im Paysd'Enhaut.<br />

Das Gourmet-Restaurant<br />

hat 14 «Gault-Millau»-Punkte.


16<br />

Skicross<br />

”<br />

ICH LEBE MEINE<br />

LEIDENSCHAFT<br />

Sie wuchsen in Villars-sur-Ollon auf, einem<br />

Dorf mit nur 1500 Einwohnern. Wie war das?<br />

Grossartig! Ich hatte viel Spass, war schnell in<br />

der Natur, und es gab immer etwas zu erleben.<br />

Villars ist ja auch ein Skiort. Landet man<br />

da automatisch auf den Brettern? Genau.<br />

Villars ist perfekt zum Skifahren für die ganze<br />

Familie und auch für die Einheimischen.<br />

Ich stand schon mit zweieinhalb Jahren zum<br />

ersten Mal auf den Skis – Pizza-Style!<br />

Und irgendwann realisierten Sie, dass Sie<br />

schneller und besser als Ihre Freunde sind?<br />

Nein, eigentlich nicht. Im Skiclub ging es<br />

eigentlich nur darum, miteinander Spass zu<br />

haben. Für mich war es einfach extrem wichtig,<br />

stets das Beste aus mir herauszuholen.<br />

Wettbewerbe faszinierten Sie aber? Ja klar.<br />

Trotzdem fuhr ich damals vor allem Rennen,<br />

weil mir das Spass machte. Dass ein paar Erfolge<br />

dabei herauskamen, war eine Art Bonus.<br />

Mit 16 Jahren kehrten Sie dem alpinen Skisport<br />

den Rücken und wurden Skicrosserin.<br />

Damals war Skicross eine junge Sportart. Aber<br />

sie war genau das Richtige für mich. Skicross<br />

ist spannender zu fahren als Alpin, und die<br />

Rennen gewinnt, wer am schnellsten ist.<br />

Ihr Vater ermöglichte schliesslich den Wechsel<br />

zu den Skicross-Profis. Er fand Mäzene,<br />

die mich finanziell unterstützen. Im Skicross<br />

gab es damals noch kaum Profistrukturen, daher<br />

war dies für mich die beste Lösung.<br />

Beim Skicross sind mehrere Fahrer gleichzeitig<br />

unterwegs. Braucht es da richtigen<br />

Kampfgeist, um sich durchzusetzen? Nicht<br />

gerade Kampfgeist, man darf die Konkurrenz<br />

ja nicht umhauen. Aber Wettbewerbsgeist.<br />

Braucht es für Skicross andere Fähigkeiten<br />

als für alpine Disziplinen? Es braucht umfassendere<br />

Fähigkeiten. Man benötigt die Fähigkeiten<br />

aller Alpindisziplinen zusammen, man<br />

braucht Kraft und Dynamik – und Taktiken.<br />

Und Glück? Ein bisschen vielleicht. Aber dieses<br />

Glück kann man sich erarbeiten.<br />

Wie geht das? Indem man seine Rennen analysiert,<br />

sich bestmöglichst vorbereitet und von<br />

den Konkurrenten weiss, wie sie reagieren.<br />

Haben Sie es jemals bereut, zum Skicross<br />

gewechselt zu haben? Überhaupt nicht. Um<br />

erfolgreich zu sein, braucht es wahnsinnig viel<br />

Leidenschaft. Die konnte ich in den alpinen<br />

Disziplinen nicht aufbringen. Deshalb wäre<br />

ich dort wohl auch nie so erfolgreich geworden.<br />

Aber ehrlich gesagt, denke ich über so<br />

etwas gar nicht gross nach.<br />

Fanny Smith<br />

wurde im Kanton<br />

Waadt geboren – und<br />

hat von hier aus<br />

die Skicross-Welt<br />

erobert.<br />

Sie hätten vermutlich besser verdient... Es<br />

geht doch nicht immer nur ums Geld! Ich finde,<br />

ich bin reich – weil ich meine Leidenschaft<br />

leben kann und glücklich bin dabei.<br />

Sie sind jetzt 26. Wie lange kann man bei<br />

den Skicrossern im Profibereich fahren? Meine<br />

Freundin und Konkurrentin Ophélie<br />

David ist dieses Jahr zurückgetreten – mit 42<br />

Jahren! Sie war immer noch schnell unterwegs.<br />

Möchten Sie so lange fahren? Wenn der Körper<br />

mitmacht und der Spass bleibt, klar!<br />

Und danach? Keine Ahnung. Erst einmal konzentriere<br />

ich mich auf die nächste Saison. Da<br />

haben wir einen echten Höhepunkt mit den<br />

Weltmeisterschaften in Solitude in den USA.<br />

Aber Sie wohnen nach wie vor in Villars, also<br />

scheint es Ihnen hier im <strong>Waadtland</strong> zu<br />

gefallen. Sehr, aber ich reise auch viel und<br />

gern. Und wenn ich dann doch einmal Heimweh<br />

bekomme, sehne ich mich nach Villars.<br />

Hier ist es für mich perfekt: Berge, freie<br />

Natur, eine Wahnsinnsaussicht, die Nähe zum<br />

Genfersee. Und im Winter kann ich vor der<br />

Haustür Skifahren, wann immer ich Lust dazu<br />

habe. Das ist einfach perfekt. Erik Brühlmann<br />

Fanny Smith wurde 1992 in Aigle VD geboren<br />

und wuchs in Villars-sur-Ollon auf.<br />

Die ersten Erfolge feierte sie bei den alpinen<br />

Junioren, wo sie als 13-Jährige die<br />

Westschweizer Jugendmeisterschaft im<br />

Super-G gewann. Mit 16 Jahren wechselte<br />

sie zum Skicross. 2010 erreichte sie an<br />

den Olympischen Winterspielen in Vancouver<br />

den Halbfinal, ein Jahr später wurde<br />

sie Schweizermeisterin. Nach einer<br />

verletzungsbedingten Pause war sie an<br />

der WM 2013 bereits wieder Favoritin und<br />

gewann die Goldmedaille. An den Weltmeisterschaften<br />

2015 erreichte sie in<br />

Kreischberg Bronze, zwei Jahre später in<br />

der Sierra Nevada Silber. Bei den Olympischen<br />

Winterspielen 2018 in Pyeongchang<br />

holte Fanny Smith mit dem Bronzeplatz<br />

ihre erste Olympiamedaille.


Rubrikentitelchen<br />

17<br />

Will noch lange weitermachen:<br />

Skircross-Weltmeisterin Fanny Smith


18 Rubrikentitelchen<br />

Langlauf<br />

ie ein kleines Engadin sieht es aus, das<br />

W Vallée de Joux. Ein Hochtal mit zwei<br />

Seen, neun Skiliften und vielen Langlaufloipen.<br />

Hier hat sich, in Le Brassus, bis in die<br />

Sechzigerjahre noch die Weltelite der nordischen<br />

Kombinierer zu Wettkämpfen getroffen,<br />

die grosse Schanze, «La Chirurgienne», wurde<br />

ihrem Namen regelmässig gerecht. Geblieben<br />

sind 220 Kilometer bestens präparierte<br />

Langlaufpisten. Sie führen durch eine praktisch<br />

unberührte Natur. An gewissen Tagen<br />

ist man so allein auf den Loipen, dass man froh<br />

ist, wenn mal jemand entgegenkommt.<br />

Es kann aber auch geschehen, dass einen<br />

eine Art Rakete auf Skis überholt. Das wäre<br />

dann Laurence Rochat, die Bronzegewinnerin<br />

bei den Olympischen Spielen von 2002, und<br />

noch immer eine angefressene Langläuferin.<br />

Sie ist heute Head of Hospitality bei der<br />

Luxus-Uhrenmanufaktur Audemars Piguet<br />

und schwärmt von den Loipen ihrer Heimat:<br />

«Sie sind so abwechslungsreich, einmal flach,<br />

dann ein Hügel, dann Wald, dann hart, dann<br />

weich, nie dasselbe. Das macht Spass.»<br />

Die schönste Langlaufstrecke im Vallée de<br />

Joux verbindet die Passhöhe des Col du<br />

Marchairuz mit der Passhöhe des Col du<br />

Mollendruz, 17 Kilometer, in zwei Stunden<br />

zu schaffen, ein echtes Erlebnis. «Vor allem<br />

bei Vollmond», wie Jean-Claude Biver<br />

schwärmt, der Uhrenboss des Luxuskonzerns<br />

LVMH, ein grosser Fan des Vallée de Joux, wo<br />

er einst die Uhrenmarke Blancpain zu neuem<br />

Leben erweckt hat: «Bei Vollmond hat man<br />

das Gefühl, viel schneller unterwegs zu sein.»<br />

Das Vallée de Joux mit seinen Seen und<br />

dem grössten zusammenhängenden Wald der<br />

Schweiz, dem Risoux, wo das beste Geigenholz<br />

Europas wächst und sich Fuchs, Wolf,<br />

Luchs, Hase und Auerhahn Gute Nacht sagen,<br />

ist so unberührt, weil es früher im Winter<br />

völlig von der Welt abgeschieden war. Man<br />

nannte es «La Vallée des Loups». Und noch<br />

heute wird manchmal ein Wolf gesichtet.<br />

Drei Passstrassen führen in das Tal, aber<br />

die lagen bis vor hundertfünfzig Jahren monatelang<br />

unter hohem Schnee. Die Bauern<br />

montierten in den langen Wintern Uhrwerke<br />

für die Genfer Uhrenfabriken. Im Frühjahr<br />

brachten sie die Arbeit nach Genf. Schliesslich<br />

gründeten sie anfangs des 19. Jahrhunderts<br />

eigene Marken. Heute befinden sich zwanzig<br />

der berühmtesten Manufakturen im Vallée de<br />

Joux: Audemars Piguet, Jaeger Le Coultre,<br />

Breguet, Blancpain, Patek Philippe, Bulgari.<br />

Weil die Uhrenindustrie so floriert, haben<br />

die «Combiers», wie man die Bewohner des<br />

Hochtals nennt, nie Bock darauf gehabt, ihr<br />

Tal zum touristischen Rummelpatz zu machen.<br />

Sie haben es nicht nötig. Sie verhinderten deshalb<br />

jedes Projekt für Ferienwohnungen, Hotels<br />

und touristische Infrastrukturen. Der<br />

Yachtclub des Tals muss jedes Jahr ein Zelt am<br />

See aufstellen, weil die Gemeinde den Bau<br />

eines Yachthauses nicht erlaubt. Das nordische<br />

Zentrum, das die Organisatoren der Olympischen<br />

Jugend-Winterspiele 2020 bauen, muss<br />

nach dem Anlass zurückgebaut werden. Und<br />

die Schanze bei den «Grandes Roches», die<br />

ausser den Auerhahn und Pro Natura niemanden<br />

stört, wurde verboten. Zwar gibts in Le<br />

Sentier ein schönes Sportzentrum mit neuem<br />

Hallenbad, Kunsteisbahn und Spa, das selbstverständlich<br />

auch den Touristen offen steht.<br />

Aber gebaut wurde es für die Einheimischen.<br />

«Die Fische im See, die Pilze im Wald und<br />

der Schnee gehören uns und basta», sagt ein<br />

alter Combier. Eher konservativ, links und grün<br />

sind die Leute hier oben. Gegen die geplanten<br />

Windmühlen auf den «Grands Plats de Bise»<br />

Das Vallée de<br />

Joux ist ein<br />

Traum für<br />

Langläufer und<br />

Naturliebhaber<br />

IM TAL<br />

DER WÖLFE


protestiert sogar der prominenteste Uhrmacher<br />

des «Watch Valley», Philippe Dufour, der in<br />

Japan als Star gefeiert wird.<br />

Grosse Hoffnungen setzt der Chef des Tourismusbüros,<br />

Cedric Paillard, auf ein Projekt<br />

der Uhrenmanufaktur Audemars Piguet, die<br />

ein Museum und ein «Hôtel des Horlogers»<br />

bauen will. Es soll nicht nur gute Kunden empfangen,<br />

sondern zu einem Anziehungspunkt<br />

für gestresste Städter werden, die von der unberührten<br />

Natur träumen, von Langlauf,<br />

Velofahren, Kajak, Pilzsammeln und Fischen.<br />

Ein grosser Vorteil des «Tals der Wölfe« ist<br />

aber seine Temperatur: immer sieben Grad<br />

kühler als im Mittelland. Und in kalten Wintern<br />

gefriert der See. Bei Vollmond mit den<br />

Langlaufskis oder den Schlittschuhen (bei<br />

«schwarzem Eis») über den See zu brettern, ist<br />

das exklusivste Wintervergnügen. Wenn man<br />

nicht in die «Faille», die Spalte mitten im See<br />

fällt. Aus der aber noch jeder gerettet wurde.<br />

myvalleedejoux.ch<br />

Peter Rothenbühler<br />

TIP<br />

Langlauf<br />

auf dem<br />

Waadtländer<br />

Markus Ganz<br />

Balkon<br />

Les Charbonnières Terminus: originelle Beiz mit<br />

den besten Eglifilets Passhöhe Marchairuz Hervorragendes<br />

Fondue und hausgemachten Desserts<br />

Le Pont Restaurant du Lac: Fischspezialitäten<br />

Chalet du Mollendruz Eine Alphütte, 800<br />

Meter von der Passstrasse entfernt, heisse<br />

Vacherins, exzellente Früchtekuchen Le Sentier<br />

Restaurant Bellevue: gutbürgerliche Küche<br />

Unberührte Natur: Das Valleé de Joux<br />

verfügt über 220 Kilometer Loipen<br />

Idyllische Landschaften in<br />

Sainte-Croix und Les Rasses<br />

Die Nachbardörfer Sainte-Croix und<br />

Les Rasses liegen nur zehn Kilometer<br />

von Yverdon-les-Bains entfernt.<br />

Und doch befindet man sich hier in<br />

einer völlig anderen Welt, die als<br />

«Balkon des Waadtländer Juras»<br />

bezeichnet wird. Blickt man von hier<br />

über das Nebelmeer zum prächtigen<br />

Alpenpanorama mitsamt Mont<br />

Blanc, versteht man, weshalb diese<br />

Orte seit über 150 Jahren eine<br />

beliebte Feriendestination sind.<br />

Auf Langlaufskis kann man diese<br />

idyllische Gegend besonders eindrücklich<br />

erkunden. Die nordisch<br />

anmutenden Landschaften mit<br />

ihren Wäldern, Hochebenen und<br />

Weiden sind wildromantisch, besonders<br />

die Moore beim Naturschutzgebiet<br />

La Vraconnaz.<br />

Das für klassischen Stil und Skating<br />

gespurte, 83 Kilometer lange Loipennetz<br />

bietet zahlreiche Rundstrecken<br />

für Langläufer jedes Könnens.<br />

Les Rasses ist Zentrum für die nordischen<br />

Skisportarten und Austragungsort<br />

des MARA, des Königslaufs<br />

unter den Langlaufrennen. Hier kann<br />

die Landschaft auch nach Sonnenuntergang<br />

genossen werden: Eine<br />

Loipe wird bis 22 Uhr beleuchtet.<br />

yverdonlesbainsregion.ch<br />

La Casba Die urige Alphütte inmitten<br />

der Natur ist per Skis oder in<br />

rund einer Stunde per Fuss ab dem<br />

Bahnhof Sainte-Croix erreichbar. Sie<br />

ist nur am Wochenende geöffnet.<br />

Spezielle Langlaufloipen für<br />

Hunde in Saint-Cergue<br />

Ähnlich aussergewöhnlich auf dem<br />

Jurarücken gelegen ist das Dorf<br />

Saint-Cergue. Es ist nur gerade neun<br />

Kilometer von Nyon am Genfersee<br />

entfernt und kann wie Sainte-Croix<br />

mit einer Schmalspurbahn erreicht<br />

werden. Das Dorf liegt inmitten des<br />

Parc Jurassien Vaudois, eines 530<br />

Quadratkilometer grossen Naturparks.<br />

Je vierzig Kilometer Loipen<br />

für klassischen Stil und Skating führen<br />

durch romantische Tannenwälder<br />

und besonnte Weiden.<br />

Ausgangspunkt für die meisten<br />

Loipen ist der nahgelegene Ort<br />

La Givrine. Hier gibt es zusätzlich<br />

rund zehn Kilometer Loipen für<br />

Langläufer mit Hund sowie fünf<br />

Kilometer für Schlittenhunde. Wem<br />

dies noch immer nicht genügt: Die<br />

Loipe zum Bauernhof Les Pralets<br />

kann mit einer weiteren Loipe bis<br />

unterhalb des Col du Marchairuz verlängert<br />

werden (18 Kilometer). Von<br />

da aus führt eine Höhenroute bis<br />

zum Col du Mollendruz (15 Kilometer),<br />

wo eine Rundloipe anschliesst<br />

(14 Kilometer). Zudem liegt nur 15<br />

Kilometer von Saint-Cergue entfernt<br />

das Dorf Saint-George, das weitere<br />

20 Kilometer Langlaufloipen bietet.<br />

lacote-tourisme.ch<br />

Refuge de la Trélasse Sechs Kilometer<br />

von Saint-Cergue entfernt<br />

liegt diese romantische Berghütte.<br />

Im Winter wird unter anderem eine<br />

Fondue-Trilogie serviert.


Skurrile Welt: Die Werkstatt von François Junod<br />

ist ein einzigartiges Sammelsurium


Sainte-Croix<br />

21<br />

AUTOMATEN, TANZENDE<br />

PUPPEN UND VOGELUHREN<br />

Sainte-Croix im Waadtländer Jura gilt als Welthauptstadt der<br />

Spieldosen. Einer ihrer bekanntesten Bewohner ist François<br />

Junod, Automatenbauer, Künstler und Erfinder des Androiden<br />

«Alexander Puschkin» – eines mechanischen Roboters, der<br />

zufällige Gedichte schreibt. Marius Leutenegger<br />

Foto: Hans Schürmann/13 Photo<br />

D<br />

ie Begeisterung steht dem Waadtländer<br />

Künstler ins Gesicht geschrieben. «Wirklich<br />

nützlich sind die Automaten ja nicht», gibt<br />

François Junod zwar unumwunden zu, «aber<br />

sie machen unglaublich viel Freude.» In<br />

Sainte-Croix habe er seinen Platz und seine<br />

Berufung gefunden. «Ich habe das Glück, jeden<br />

Tag das tun zu dürfen, was ich gern mache.»<br />

In seiner Werkstatt kommt man aus dem<br />

Staunen nicht mehr heraus. Hier stehen unter<br />

anderem antike Plattenspieler, Vogeluhren,<br />

Kameras, tanzende Figuren, mechanische<br />

Tischventilatoren und sogenannte «Marcheurs»<br />

– laufende Figuren im Giacometti-Stil. In einer<br />

Ecke entsteht «Leonardo da Vinci», ein mechanischer<br />

Androide, der auf zufälliger Basis technische<br />

Zeichnungen erstellt.<br />

Gleich neben der Tür steht auf einem Tischchen<br />

ein abstraktes Gesicht aus Draht, das jenem<br />

der Kleopatra nachempfunden ist. Es<br />

formt seine Lippen zum Kuss und blinzelt verführerisch.<br />

«Wir sind noch auf der Suche nach<br />

einer Möglichkeit, Kussgeräusche mechanisch<br />

herzustellen», sagt Junod und ahmt die fehlenden<br />

Geräusche nach.<br />

Er und seine Mitarbeitenden sind immer<br />

mit mehreren Projekten gleichzeitig beschäftigt.<br />

Die meisten sind Auftragsarbeiten für<br />

Museen, Firmen oder Privatpersonen auf der<br />

ganzen Welt. Auch wenn sie oft ganze Jahre<br />

an einem Automaten arbeiten – das Team stellt<br />

alle Teile selber her –, fällt es Junod nicht<br />

schwer, sich von seinen Werken zu trennen,<br />

im Gegenteil. «Für mich ist immer klar, dass<br />

wir die Automaten für jemand anderen herstellen.<br />

Oft ist es auch befreiend, wenn sie weg<br />

sind, denn das bedeutet, dass die Arbeit abgeschlossen<br />

und es Raum für Neues gibt.»<br />

François Junod ist beruflich viel auf Reisen.<br />

Er stellt seine Arbeiten vor, besucht Ausstellungen<br />

und stöbert in Brockenhäusern auf<br />

der Suche nach neuen Inspirationen und ausgefallenen<br />

Gerätschaften. Zurück in Sainte-<br />

Croix nimmt er diese auseinander, repariert<br />

sie oder setzt sie zu etwas Neuem zusammen.<br />

Er habe nie davon geträumt, Automatenbauer<br />

zu werden. «Ich wusste gar nicht, dass es das<br />

überhaupt gibt. Ich habe mich aber immer<br />

schon dafür interessiert, wie Dinge funktionieren.»<br />

Diese Neugierde und seine Liebe zum<br />

allerkleinsten mechanischen Detail sind es<br />

auch, die ihn zum Meister seines Fachs machen<br />

– und seine Objekte zu Wunderwerken.<br />

An den Automaten<br />

wird oft jahrelang<br />

gearbeitet. Alle<br />

Teile werden<br />

selber hergestellt.<br />

Mechanischer Androide:<br />

«Alexander Puschkin»<br />

verfasst selbständig Gedichte<br />

Musée CIMA in Sainte-Croix<br />

Das CIMA, das internationale Zentrum für künstlerische<br />

Mechanik, befindet sich in einer ehemaligen Spieldosenfabrik<br />

in Sainte-Croix. Hier lassen sich die mechanischen<br />

Kunstwerke von François Junod und vielen anderen Künstlern<br />

bestaunen. Die Sammlung besteht aus Automaten,<br />

Spieldosen, Drehorgeln, Singvögeln und mechanische Puppen.<br />

Das Museum ist von Yverdon-les-Bains in einer guten<br />

halben Stunde zu erreichen. musees.ch


22<br />

Wellness<br />

EINTAUCHEN<br />

UND RELAXEN<br />

Für Deutschschweizer ein Geheimtipp, für<br />

Einheimische ein Magnet: Les Bains de Lavey<br />

sind eine Oase der Erholung und bieten sich ideal<br />

für einen Kurzurlaub an. Marius Leutenegger<br />

ir schreiben das Jahr 1831. Tatort:<br />

W Lavey. Die malerische Gemeinde an der<br />

Rhone liegt am äussersten Zipfel der Waadt<br />

und grenzt im Westen und Süden ans Wallis.<br />

Ein Fischer legt gerade seine Reusen aus. Alles<br />

ist wie immer, Berufsroutine. Aber plötzlich<br />

zuckt der Fischer zurück: An einer Stelle<br />

ist das Wasser extrem warm. Wir wissen nicht,<br />

was der gute Mann in diesem Moment denkt<br />

und wie er die Hitze interpretiert. Überliefert<br />

ist aber, dass er überall von seinem Erlebnis<br />

erzählt – und die Episode auch zum Geologen<br />

Jean de Charpentier dringt, dem Direktor der<br />

Salzminen in Bex. De Charpentier reist nach<br />

Lavey. Und entdeckt in der Mitte der Felsen<br />

und Kieselsteine der Rhone eine schwefelhaltige<br />

Quelle. Das heisse Wasser stammt aus<br />

einer Tiefe von 3000 Metern und steigt durch<br />

ein Netzwerk von kleinen Kanälen hoch. Dabei<br />

ist es bis zu 5000 Jahre lang unterwegs.<br />

Wenn es die Oberfläche erreicht, ist es noch<br />

etwa 65 Grad warm. De Charpentier hat die<br />

wärmste Quelle der Schweiz gefunden – so<br />

warmes Wasser gibt es sonst nirgendwo.<br />

Darüber hinaus enthält das urzeitliche Nass<br />

Lithium, Fluorid, Borsäure, Meta-Kieselsäure<br />

und weitere Spurenelemente. Daher weist<br />

es hervorragende Eigenschaften für die Behandlung<br />

von Muskelerkrankungen, Rheuma<br />

und Hautproblemen auf. Es ist die Blütezeit<br />

der Thermen, und schnell lanciert die Waadtländer<br />

Regierung ein Projekt: 1833 kauft sie<br />

das angrenzende Land und errichtet erste Bäder.<br />

Der Erfolg ist durchschlagend. Während<br />

andere historische Thermalbäder irgendwann<br />

dicht machen, überstehen Les Bains de Lavey<br />

alle Krisen und gedeihen prächtig. Im Jahr<br />

2000 werden sie von den französischen Eurothermes<br />

übernommen. Das Unternehmen erneuert<br />

und erweitert die Anlage – und stärkt<br />

gleichzeitig deren historische Substanz. 2004<br />

kommt auch noch der grosse «Espace Wellness»<br />

hinzu, wo man aus einem riesigen Angebot<br />

von Behandlungen wählen kann.<br />

Heute zählt das Thermalbad eine halbe<br />

Million Besuchende jährlich. Vor allem im<br />

Winter ist es ein starker Magnet in der Region<br />

– an den besten Tagen tummeln sich bis zu<br />

3000 Besucher in den verschiedenen Becken,<br />

im Haman, den Saunas und den Ruheräumen.<br />

Sie verteilen sich gut, denn die Anlage ist äusserst<br />

grosszügig – die Becken mit einer Temperatur<br />

von 33 bis 36 Grad weisen eine Fläche<br />

von 1600 Quadratmetern auf –, und Eintrittsbeschränkungen<br />

sorgen dafür, dass es nie zu<br />

voll wird. «Wenn es schneit, und das warme<br />

Wasser dampft, entsteht eine fast mythische<br />

Atmosphäre», sagt Generaldirektorin Silvana<br />

Tomasino. «Kalt wird es einem im Wasser nie.»<br />

Von den Becken aus geniesst man zudem die<br />

zauberhafte Aussicht auf die Bergzüge, in die<br />

das Thermalbad eingebettet ist.


Rubrikentitelchen<br />

23<br />

Wellness auf 1600 Quadratmetern:<br />

Die Therme Les Bains de Lavey<br />

Auch in Lavey fragt sich der Journalist aus der<br />

Deutschschweiz irgendwann – und zwar eher<br />

früher als später: Warum habe ich das nicht<br />

gekannt? Und warum hört man hier praktisch<br />

kein Bern-, Basel oder Zürichdeutsch?<br />

Les Bains de Lavey sind eine echte Trouvaille.<br />

Man fühlt sich von allem weit weg, geniesst<br />

Entspannung auf höchstem Niveau – und das<br />

zu äusserst vernünftigen Preisen. Völlig unerklärlich<br />

wird die Absenz der Deutschschweizer<br />

schliesslich während der Besichtigung des<br />

historischen Hotels, das zur Anlage gehört.<br />

Der gewaltige Frühstücksraum, mit Jahrgang<br />

1860 der älteste Gebäudeteil, ist von überwältigender<br />

Schönheit, die kürzlich völlig neu<br />

konzipierten und grosszügigen 68 Zimmer<br />

sind äusserst geschmackvoll eingerichtet, das<br />

Personal ist von unaufdringlicher Präsenz –<br />

alles genau so, wie man es haben möchte.<br />

Warum dieses Hotel «nur» als Dreistern-<br />

Superior gelistet ist, erschliesst sich dem Besucher<br />

nicht. Dimitrios Trikaliotis, der souveräne<br />

Rooms Division Director, meint dazu nur<br />

lakonisch, man habe eben andere Prioritäten<br />

gehabt, als sich um eine Höherstufung zu kümmern.<br />

«Und wir freuen uns, wenn die Gäste<br />

überrascht sind von unserem Vierstern-Service.»<br />

Gar fünf Sterne verdiente der riesige und<br />

dennoch lauschige Hotelpark, der mit Vorliebe<br />

als Kulisse für Hochzeiten genutzt wird.<br />

Aber auch für all jene, die mit Baden nicht<br />

so viel anfangen können, lohnt sich eine Reise<br />

nach Lavey. Nur schon die Anfahrt mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln ist eine Art «Best<br />

of Switzerland». Ausgangspunkt ist Vevey, von<br />

wo aus man mit dem Zug nach St. Maurice<br />

fährt. Von dort gehts mit dem Postauto in fünf<br />

Minuten zur Therme. Noch entspannender ist<br />

der 35-minütiger Spaziergang bis zu diesem<br />

wunderbaren Hotel, das einen vergessen lässt,<br />

dass man wegen einer der schönsten Badeanlagen<br />

hergekommen ist. Aber Wellness bedeutet<br />

ja letztlich einfach, dass man es sich gut gehen<br />

lässt. Und das kann man in Les Bains de<br />

Lavey auf vielfältigste Weise. bains-lavey.ch<br />

Die Bäder von Villars<br />

Nur wenige Schritte vom Dorfzentrum<br />

entfernt lädt das neue Hallenbad in<br />

Villars zur Erholung ein. Es verfügt über<br />

ein Becken mit 36 Grad warmem Wasser,<br />

diverse Saunen und einen Hamam.<br />

Wellness im Vallée de Joux<br />

Das Schwimmbad von Le Sentier ist die<br />

Hauptattraktion im Sportzentrum vom<br />

Vallée de Joux. Zudem gibt es einen<br />

grosszügigen Wellness-Bereich mit<br />

Sauna, Hamam und Outdoor-Jacuzzi.<br />

Grand Hôtel & Centre<br />

Thermal Yverdon-les-Bains<br />

Die Therme in Yverdon hat eine Tradition,<br />

die bis zu den Römern zurückgeht.<br />

Das Bad und Viersternhotel aus der<br />

Belle Epoque befinden sich in einem<br />

herrlichen Park in städtischem Umfeld.


Ist das<br />

Kulinarische Genüsse spielen in der Weinregion Waadt eine<br />

ganz besondere Rolle – sie stehen daher auch bei grossen<br />

Veranstaltungen immer im Zentrum. Isabel Leder<br />

Lausanne, die Lichterstadt<br />

Vom 21. November bis Ende Dezember<br />

2018 erstrahlt Lausanne in<br />

ganz besonderem Glanz – dann<br />

steigt in der Stadt nämlich das siebte<br />

Festival Lausanne Lumières. Es<br />

wartet mit magisch-überraschenden<br />

Meisterleistungen von Schweizer<br />

und französischen Lichtkünstlern<br />

auf. Koordinator Thibaud<br />

Borer: «Wir möchten, dass die<br />

Künstler ihrer Fantasie freien Lauf<br />

lassen können, deshalb geben wir<br />

auch kein Thema vor.» Wer durch<br />

die Weihnachtsmärkte zieht, kann<br />

die kreativen Werke auf besonders<br />

eindrückliche Weise erleben, denn<br />

sie betonen mit ihrem sanften Glanz<br />

die märchenhafte Atmosphäre.<br />

Junge Künstler präsentieren ihre<br />

Werke zudem in den Schaufenstern<br />

der Stadt und tragen mit fünf Installationen<br />

zum Festival bei. Wer will,<br />

kann jeden Donnerstag auf geführten<br />

Touren durchs Stadtzentrum<br />

und die Altstadt mehr über die Lichtkunst<br />

erfahren. Zusätzlich finden<br />

wie letztes Jahr auch Gourmet-Führungen<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

«Bô Noël de Lausanne» statt.<br />

lausanne-tourisme.ch<br />

Magische Welt des Weines<br />

Im kommenden Sommer bietet sich<br />

eine fast einmalige Gelegenheit,<br />

einem Anlass beizuwohnen – denn<br />

er wird nur etwa alle 25 Jahre durchgeführt:<br />

Vom 18. Juli bis 11. August<br />

2019 steigt in Vevey das «Fête<br />

des Vignerons», das es bis auf die<br />

Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes<br />

geschafft hat.<br />

Tatsächlich weist das Fest, bei dem<br />

die besten Winzer gekrönt werden,<br />

eine lange Tradition auf. Im 17. Jahrhundert<br />

begann es als schlichter<br />

Umzug, heute füllt es ein ganzes<br />

Stadion. Nachdem schon die letzte<br />

Austragung 1999 spektakulär war,<br />

soll es nächstes Jahr noch mitreissender<br />

werden. «Das Publikum wird<br />

in die magische Welt des Weinbaus<br />

hineinversetzt», sagt Daniele Finzi<br />

Pasca, Regisseur der zentralen Inszenierung.<br />

«Dabei werden alle Abschnitte<br />

des Weinbaujahrs in szenische<br />

Spiele, Choreographien und<br />

Bilder umgesetzt.» Co-Komponist<br />

Jérôme Berney verspricht dazu eine<br />

tanzbare und lebendige Musik. Und<br />

natürlich spielt auch der Wein eine<br />

zentrale Rolle: Wie schon 1999 produziert<br />

die Confrérie des Vignerons<br />

einen eigenen Wein für das Festival.<br />

fetedesvignerons.ch<br />

Immer dem Genuss nach<br />

Lust auf ein nächtliches Abenteuer?<br />

Dann sei die «Nuit de la Raquette»<br />

in Leysin emphohlen. Am 19. Januar<br />

2019 findet man sich zwischen<br />

17 und 18 Uhr bei der Talstation der<br />

Kabinenbahn in Leysin ein. Die<br />

Wanderung ist für alle zu bewältigen,<br />

ein Tempo wird nicht vorgegeben.<br />

«Sie kann dreissig Minuten<br />

oder auch eineinhalb Stunden dauern»,<br />

sagt Dylan Sanden, einer der<br />

Organisatoren.<br />

Die Schneewanderung führt über<br />

den Chemin des Chèvres zum Bergrestaurant<br />

des Fers. Farbige Lampen<br />

weisen den Weg. In der Mitte<br />

der Wanderung gibts einen Glühwein<br />

und eine künstlerische Unterhaltung.<br />

Beim Restaurant wird der<br />

Anlass schliesslich mit einem traditionellen<br />

Fondue abgerundet.<br />

aigle-leysin-lesmosses.ch<br />

Auf zur Geschmacks-Rallye!<br />

Am Samstag, 23. Februar 2019,<br />

startet um 16.30 Uhr die nächste<br />

Geschmacks-Rallye in Châteaud’Oex:<br />

Gourmets begeben sich, gut<br />

verpackt in Winterkleidung, auf<br />

einen Genuss-Nachtspaziergang der<br />

Extraklasse. Die benötigten Schneeschuhe<br />

werden gratis zur Verfügung<br />

gestellt. «Der Spaziergang ist einfach<br />

zu bewältigen und angenehm<br />

für Personen jeden Alters», sagt die<br />

Organisatorin Gaëlle Bousquet.<br />

Der gemütliche Spaziergang führt<br />

drei Kilometer der Saane entlang,<br />

vorbei an elf Ständen, an denen passionierte<br />

lokale Produzenten ihre<br />

Ware anbieten und auch gern Auskunft<br />

über ihr Handwerk geben. Die<br />

Auswahl an lokalen Käsereispezialitäten,<br />

Trockenfleisch, Wurstwaren,<br />

Honig, Bio-Sirups und verschiedenen<br />

Kräutertees aus der Region ist<br />

so vielfältig wie hochstehend. Für<br />

einen gebührenden Abschluss<br />

sorgen eine heisse «Soupe de<br />

Chalet» und eine Auswahl an hausgemachten<br />

Desserts, die in der<br />

Gemeindehalle serviert werden.<br />

rallyedugout.ch


Spezialitäten<br />

25<br />

gut!<br />

Edler Käse: Der Tomme Fleurette gibts an der<br />

Genuss-Rallye in Château-d'Oex<br />

Fête des Vignerons. Der Event<br />

findet nur ca. alle 25 Jahre statt<br />

Nuit de la Raquette: Die Wanderung<br />

führt zum Bergrestaurant des Fers<br />

Daniele Finzi Pasca<br />

inszeniert die Mega-Show<br />

Festival Lausanne Lumières: Vom 21. November bis 31. Dezember 2018 wird<br />

die Hauptstadt der Waadt mit unzähligen Lichtinstallationen verzaubert<br />

Sirup mit Zitrone und Thymian: Das süsse<br />

Getränk ist bei Jardin des Monts erhältlich


26 Weihnachtsmärkte<br />

Morges: Eine besondere Stimmung<br />

bietet der Markt im Schlosshof<br />

Montreux: Die Markthalle lädt zum<br />

vorweihnächtlichen Erlebnis<br />

Aigle<br />

In der historischen Altstadt und in<br />

jedem Winkel der Jerusalemstrasse<br />

in Aigle zeigen Künstler und<br />

Kunsthandwerker ihre Werke.<br />

24. und 25. November<br />

Orbe: In den Gassen der Altstadt<br />

gibt es buntes Markttreiben<br />

Lausanne: Gleich auf drei Plätzen wird<br />

der traditionelle Bô Noël gefeiert<br />

Coppet<br />

Unweit von Nyon und dem Genfersee<br />

lädt das Schloss Coppet drei<br />

Tage lang zu einem Weihnachtsmarkt<br />

wie aus einer anderen Zeit.<br />

30. November bis 2. Dezember<br />

Lausanne<br />

Der Bô Noël in Lausanne findet auf<br />

drei verschiedenen Plätzen statt.<br />

Hier gibt es kulinarische Verführungen,<br />

Kunsthandwerk, Degustationen<br />

und Konzerte (bo-noel.ch).<br />

21. November bis 31. Dezember<br />

Der feine Duft<br />

von Zimt<br />

und Glühwein<br />

Wenn die Tage kürzer werden und die Temperaturen<br />

sinken, erstrahlen die Waadtländer<br />

Dörfer und Städte in einer zauberhaften Adventstimmung.<br />

Es riecht nach Zimt und Glühwein,<br />

nach Gewürzen und Kerzen. Von Aigle<br />

bis Villars locken wunderschöne Weihnachtsmärkte<br />

mit zahlreichen Ständen, traditionellem<br />

Handwerk, weihnächtlichen Leckerein<br />

und vielen Attraktionen und Darbietungen.<br />

Einer der schönsten Märkte der ganzen Region<br />

findet sich in Montreux. Auf einer Länge<br />

von rund einem Kilometer entlang der Seepromenade<br />

stehen 160 wunderschön dekorierte<br />

Holz-Chalets und lassen eine einzigartige,<br />

magische Atmosphäre aufkommen. Hier kann<br />

man handgemachte Kunstgegenstände und<br />

Raritäten entdecken oder bei einem Glas Glühwein<br />

regionalen Spezialitäten geniessen. Mehr<br />

als ein Dutzend Stände locken mit Fondue und<br />

Gratins, Raclette, Austern, Crêpes und auf dem<br />

Holzfeuer gebackenen Pizzas.<br />

Dazu dreht ein mit Hunderten von Lämpchen<br />

bestücktes Riesenrad seine Runden, und<br />

im Espace Gourmand und in der Markthalle<br />

spielen jeweils bis um Mitternacht lokale und<br />

nationale Bands zum fröhlichen Beisammensein<br />

und zum Tanzen auf. Eine besondere Attraktion<br />

ist der fliegende Weihnachtsmann,<br />

der am Himmel zwischen dem Holzfällerdorf<br />

und dem Marktplatz mit beleuchtetem Schlitten<br />

seine Bahnen zieht.<br />

Marché de Noël Montreux<br />

22. November bis 24. Dezember<br />

montreuxnoel.com/de<br />

Morges<br />

Ein ganz besonderes Erlebnis mit<br />

seinen Ständen und Zelten bietet<br />

der Weihnachtsmarkt im mittelalterlichen<br />

Schloss von Morges.<br />

5. bis 9. Dezember und<br />

12. bis 16. Dezember<br />

Orbe<br />

Der authentische Markt mit seiner<br />

gemütlicher Atmosphäre findet<br />

in den malerischen Gassen der<br />

Altstadt von Orbe statt.<br />

2. Dezember<br />

Saint-Cergue<br />

Dank seiner Lage mitten im Dorf<br />

und unweit der Pisten lässt sich der<br />

Besuch des Weihnachtsmarktes<br />

auch mit Skifahren kombinieren.<br />

24. und 25. November<br />

Villars sur Ollon<br />

Auf dem Place du Marché bietet der<br />

traditionelle Markt einheimische<br />

Produkte und viele Animationen.<br />

19. Dezember bis 6. Januar 2019


”<br />

MEIN SPEZIELLES<br />

STUCK ERDE<br />

Rubrikentitelchen<br />

Ian Logan, Militärpilot und ehemaliger Direktor<br />

der Flugschau Air14, ist der Generaldirektor<br />

des Organisationskomitees der Olympischen<br />

Jugend-Winterspiele Lausanne 2020. Ein<br />

Essay über sein ganz «spezielles Stück Erde».<br />

27<br />

er Kanton Waadt, meine<br />

D Heimat, ist unbestreitbar<br />

eine besondere Region. Meine<br />

Tätigkeit als Militärpilot führt<br />

dazu, dass ich die Grenzen dieser<br />

Region von umwerfender<br />

Schönheit unermüdlich abfliege. Der blaue<br />

Glanz des Genfersees. Das Gold der Rebberge.<br />

Das Schloss Chillon, das sich stolz gegenüber<br />

dem lebhaften Weiss der Alpen erhebt.<br />

Aber auch weg von den Klischees zeigt sich<br />

mein Kanton von einer aussergewöhnlichen<br />

Seite. Es ist eine Region, welche die Ausbildung,<br />

die Innovation und das Unternehmertum<br />

lebt. 2016 haben die Waadtländer Startups<br />

die Hälfte der in der Schweiz investierten<br />

Mittel beschafft. Hier findet man mit der ETH<br />

Lausanne eine der besten wissenschaftlichen<br />

Universitäten der Welt, mit der Ecole Hotelière<br />

de Lausanne die beste Hotelfachschule,<br />

an der IMD einen der besten MBA Europas<br />

und mit der Uni Lausanne eine weltbekannte<br />

Volluniversität.<br />

Der Wunsch, etwas zu unternehmen, die<br />

Welt zu verändern – das ist es, was wir der<br />

Welt mit den Olympischen Jugend-Winterspielen<br />

zeigen wollen, die wir im Januar 2020<br />

in den Waadtländer Alpen, im Wallis, im Jura,<br />

im benachbarten Frankreich und in St. Moritz<br />

organisieren. Olympische Spiele für 1880 Athletinnen<br />

und Athleten aus siebzig Ländern,<br />

entstanden im Herzen der «olympischen<br />

Hauptstadt» Lausanne mit ihren sechzig internationalen<br />

Sportorganisationen. Eine Veranstaltung<br />

der Bildung und der Kultur für Jugendliche<br />

zwischen 15 und 18 Jahren.<br />

Indem wir uns diese Spiele aneignen, das<br />

Beste geben, das dieser Kanton und dieses<br />

Land zu bieten haben, ist unser Ehrgeiz, die<br />

Jugend zu würdigen und Talente zu entwickeln.<br />

Mit einer langfristigen Vision wollen<br />

wir einen Beitrag zur Entwicklung des Sports<br />

leisten und innovative Partnerschaften entwickeln.<br />

Als Brutkasten für neue Ideen wollen<br />

wir einen Beitrag zur Gestaltung des Olympias<br />

der Zukunft leisten, des Trägers von starken<br />

Werten für die Jugend. Die Jugend wird<br />

sich nach den Spielen sagen können, dass diese<br />

Region tatsächlich ein aussergewöhnlicher<br />

Ort ist: um zu lernen, etwas zu unternehmen<br />

und – die Welt zu verändern. Kurz, ein spezielles<br />

Stück Erde für das Leben.<br />

Lausanne 2020<br />

Die 3. Olympischen Jugend-Winterspiele finden<br />

vom 9. bis 22. Januar 2020 in Lausanne statt.<br />

lausanne2020.sport


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