06.04.2017 Aufrufe

Wohnen & Gesellschaft - Das Branchenmagazin von Vonovia

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VERBESSERN<br />

45<br />

LICHTBLICKE<br />

FÜR<br />

STEILSHOOP<br />

In einer Hamburger Großsiedlung engagieren sich<br />

alle gemeinsam für das Zusammenleben, Freiräume<br />

und bessere Wohnungen<br />

Seinen ersten Frühling erlebte<br />

Hamburg-Steilshoop vor knapp 40<br />

Jahren. Ab 1969 entstand es als eine<br />

der letzten großen Sozialbau-Siedlungen<br />

der Nachkriegszeit. Sie sollte<br />

besser sein als die zuvor gebauten, aus<br />

deren Fehlern die Planer gelernt hatten.<br />

Steilshoop bekam also keine verwirrende<br />

Anhäufung <strong>von</strong> Hauszeilen und Hochhaustürmen,<br />

sondern 22 heimelige Karrees mit<br />

grünen Innenhöfen. Es entstand keine Verkehrswüste,<br />

sondern ein ruhiger Stadtteil<br />

mit zentralen Fußweg-Alleen. Aber auch<br />

keine reine Schlafstadt, sondern ein Quartier,<br />

angereichert mit Einkaufszentrum,<br />

zahlreichen Pavillons und Kiosken.<br />

Aber der Frühling währte nicht lange.<br />

<strong>Das</strong> damals so gern als Gestaltungsmittel<br />

verwendete Betongrau war allzu streng,<br />

und vor allem gab es Armut, Vernachlässigung<br />

und Wohnungsleerstand. In Steilshoop<br />

konzentrierten sich in den 1990er-<br />

Jahren Bewohner, die keine Alternative<br />

hatten.<br />

Zweiter Frühling im Quartier<br />

Doch jetzt ändert sich das. Silke Loose, die<br />

für die <strong>Vonovia</strong> deren 2100 Wohnungen im<br />

Quartier managt, und viele andere sorgen<br />

für einen zweiten Frühling des ganzen<br />

Stadtteils mit seinen 18.000 Bewohnern.<br />

Und die Aussichten sind gut, dass er nicht<br />

rasch vergeht. Die <strong>Vonovia</strong> Häuser werden<br />

optisch und energetisch aufgefrischt. „In<br />

fünf Jahren wird man sie nicht mehr wiedererkennen.“<br />

Zwischen ihnen verwandeln<br />

sich schon jetzt unübersichtliche Fußwege<br />

in luftig klare Achsen.<br />

Es dürfte weniger Anonymität und<br />

Einsamkeit geben, dafür ein dichtes<br />

Nachbarschaftsnetz und viel gegenseitige<br />

Hilfe. Und wenn alles gut geht, auch ein<br />

neues urbanes Zentrum für den Stadtteil.<br />

» Viele Leute<br />

erkennen,<br />

dass es im<br />

Stadtteil wieder<br />

bergauf<br />

geht«<br />

Silke Loose,<br />

Bewirtschafterin<br />

bei <strong>Vonovia</strong><br />

Spiegelungen: Auf dem<br />

Foto aus dem Foyer<br />

über lagern sich Fassade<br />

und Plätze<br />

Menschen wie Silke Loose tragen diesen<br />

Wandel. Die gelernte Immobilienfachwirtin<br />

vertritt mit <strong>Vonovia</strong> die größte Eigentümerin<br />

im Quartier. Sie kennt Mieter, die seit<br />

dem Bau des Gebiets vor fast 50 Jahren<br />

hier leben, ebenso wie den taubstummen<br />

jungen Syrer, der vor Kurzem hier Zuflucht<br />

gefunden hat. Die Arbeiterwohlfahrt ist<br />

ihr so vertraut wie die Parkdecks und die<br />

Moschee. „Teils gab es eine negative Grundstimmung“,<br />

berichtet sie. „Jetzt erkennen<br />

viele Leute, dass es wieder bergauf geht.“<br />

Gemeinschaftswerk namens HID<br />

Loose arbeitet mit an einem Pioniermodell<br />

– einem so frischen, dass es nicht einmal<br />

ein deutsches Wort dafür gibt, sondern<br />

nur den englischen Begriff „Housing<br />

Improvement District“, abgekürzt HID –<br />

Wohngebiet auf dem Weg der Besserung.<br />

Hier sitzen Vertreter der Stadt sowie der<br />

großen und kleinen Wohnungseigentümer<br />

an einem Tisch und verfügen über einen<br />

gemeinsamen Geldtopf, um das Quartier<br />

voranzubringen. <strong>Das</strong> Besondere daran:<br />

Damit nicht die einen investieren und die<br />

anderen profitieren, muss jeder Eigentümer<br />

im Gebiet mitmachen. <strong>Das</strong> gebietet der<br />

Paragraf 171f des Baugesetzbuchs. Große<br />

gingen diesen Weg gern und initiierten mit<br />

der Stadt den HID.<br />

Die Stadtteil-Optimierer nahmen sich<br />

vor allem die zentrale Achse vor, die mit<br />

zwei Knicken einmal längs durchs Gebiet<br />

führt. Sie war über die Jahrzehnte verschlissen<br />

und in Beeten <strong>von</strong> wildem Grün<br />

bewachsen; vor allem abends war das<br />

Gehen zwischen dichten Büschen, auf<br />

schadhaften Fußwegen und unter trüben<br />

Laternen nicht gerade einladend. Aber jetzt<br />

wurde und wird aufgeräumt. Die allzu eng<br />

gepflanzten und gewachsenen Bäume und<br />

Büsche sind zum Teil schon ausgelichtet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!