200 Jahre
CZ_Jubilaeumsbeilage
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32 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />
Freitag, 7. April 2017<br />
Anekdoten aus der Redaktion<br />
Wenn die Gäule durchgehen<br />
VVon<br />
VOLKER FRAonKE<br />
Ehrlich – wir bekommen<br />
gern Besuch. Wir hatten<br />
schon Schlangen in<br />
der Redaktion, Affen, Clowns,<br />
Diebe, Künstler und natürlich<br />
jede Menge Politiker. Einer,<br />
der uns immer in Erinnerung<br />
bleibt, war der Sänger Heinz<br />
Bövers. Die Liebe, der Spargel<br />
und die Heide waren für<br />
ihn das Größte. Der kräftig gebaute<br />
Heidesänger kam regelmäßig<br />
zu uns in die Redaktion<br />
– mit seiner Gitarre und einem<br />
Lied auf den Lippen. Auch der<br />
Ulli aus Hermannsburg stand<br />
unerwartet im Büro: „Ich produziere<br />
Filme in Berlin. Wollt<br />
ihr was drüber schreiben?“<br />
Natürlich. Drum unser Appell<br />
an alle, die etwas zu zeigen<br />
oder erzählen haben: Kommt<br />
einfach bei uns vorbei.<br />
Es gibt aber auch Momente<br />
im Berufsleben eines Journalisten,<br />
mit denen schwer klarzukommen<br />
ist. An einem Montagnachmittag<br />
war es so weit.<br />
Das Telefon klingelte und ein<br />
Mann war am Telefon. Offensichtlich<br />
sehr wütend. Es war<br />
der Vater eines 18-Jährigen,<br />
der am Tag zuvor bei einem<br />
Autounfall ums Leben gekommen<br />
war. Laut Polizei waren er<br />
und ein Freund auf dem Weg<br />
zur Disco ein Rennen gefahren.<br />
Die CZ hatte an diesem<br />
Tag darüber berichtet. Der Vater<br />
störte sich daran, dass im<br />
Bericht stand, dass das Auto<br />
seines Jungen getunt war und<br />
dies in negativen Zusammenhang<br />
mit der Unfallursache gebracht<br />
wurde. „Wollen Sie den<br />
jungen Leuten ihren Spaß am<br />
Hobby nehmen?“, fragte er.<br />
Dieser Blickwinkel überraschte<br />
völlig. Was soll man sagen?<br />
Merkel im fernen Berlin zu<br />
kritisieren ist einfach. Vor Ort<br />
aber muss man auf direkte<br />
Reaktionen gefasst sein. Ein<br />
Verwaltungschef fragte mich<br />
einmal, wie ich damit umgehe,<br />
dass er und seine Familie in<br />
ihrem Ort beschimpft würden.<br />
Es ging um einen Kindergarten,<br />
den der Verwaltungschef<br />
nicht so fördern wollte, wie<br />
es die Eltern sich wünschten.<br />
Eigentlich war die Berichterstattung<br />
gar nicht so kritisch,<br />
aber allein durch das Bekanntwerden<br />
brach ein Sturm der<br />
Entrüstung im Dorf aus. Die<br />
Kinder des Mannes wurden in<br />
der Schule beschimpft, seine<br />
Frau beim Bäcker nicht mehr<br />
bedient. Ja, oft lassen sich die<br />
Auswirkungen negativer Presse<br />
nicht vorhersehen. Doch wo<br />
sollen wir Grenzen der Kritik<br />
ziehen?<br />
Stellen Sie sich vor, ihr Bericht<br />
sorgt dafür, dass in einem<br />
Ort der Schießstand des Schützenvereins<br />
aus Sicherheitsgründen<br />
dicht gemacht wird<br />
– zwei Wochen vor dem Schützenfest.<br />
Weil Sie die Mängel<br />
aufgedeckt hatten. Drei Tage<br />
später müssen Sie genau dorthin<br />
zur Ratssitzung. Sie hätten<br />
ihren Wagen sicher auch ein<br />
paar Straßen um die Ecke geparkt.<br />
Und dann war da noch die<br />
Sache mit Rita Süssmuth. Die<br />
Präsidentin des Deutschen<br />
Bundestages war für ein Interview<br />
zum Thema Aids in die<br />
Redaktion gekommen. Ein<br />
übermotivierter Kollege konfrontierte<br />
sie mit der Frage:<br />
„Warum tätowiert man Aids-<br />
Kranken nicht ein >A< auf<br />
den Allerwertesten?“ Peinlich.<br />
Frau Süssmuth brach das Gespräch<br />
ab. Verständlich.<br />
Manchmal gehen mit uns in<br />
der Redaktion tatsächlich die<br />
Gäule durch. So auch im letzten<br />
hier genannten Beispiel.<br />
Als im Celler Stadtgebiet ein<br />
bekanntes Freudenhaus abgerissen<br />
wurde, titelte die Lokalredaktion<br />
launisch: „Und den<br />
letzten Stoß tat der Bagger.“<br />
Bedingt witzig, befanden die<br />
Verantwortlichen. Wir entschuldigen<br />
uns für diesen<br />
Fauxpas – und stellvertretend<br />
für alle, die da sicherlich<br />
noch kommen werden.<br />
Auch hier mischte die CZ aktiv mit: Beim „Tag der Niedersachsen“ feierte<br />
Christian Wulff seinen Geburtstag und bekam eine außergewöhnliche<br />
Geburtstagstorte vom Celler Konditormeister Rolf Baxmann (rechts).<br />
Wir gratulieren<br />
der Celleschen Zeitung<br />
zum <strong>200</strong>-jährigen<br />
Jubiläum!<br />
Wir gratulieren zu<br />
104 <strong>Jahre</strong>n Vorsprung!<br />
Als Celler Traditionsverlag gratuliert die<br />
Schadinsky-Werbung GmbH & Cie KG der<br />
Celleschen Zeitung herzlichst zu Ihrem<br />
<strong>200</strong>-jährigen Bestehen.<br />
„Wer sich bewegt,<br />
bringt etwas in Bewegung.“<br />
(Robert Lerch)<br />
Kaffee & Feinkost<br />
Präsente<br />
Ein Slogan, der sich hervorragend auf die<br />
Cellesche Zeitung, als feste Medieninstitution<br />
in der Region Celle, übertragen lässt.<br />
Wir bedanken uns für die tägliche regionale<br />
und überregionale Berichterstattung und<br />
wünschen der Jubilarin noch viele weitere<br />
erfolgreiche <strong>Jahre</strong>.<br />
Wir freuen uns auf eine weitere konstruktive<br />
Zusammenarbeit!<br />
Das Schadinsky-Team<br />
www.sellwerk.de<br />
Eine Marke Ihres<br />
www.schadinsky.de<br />
Tel.: 05141-9292-0<br />
www.huthskaffee.de<br />
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