07.04.2017 Aufrufe

200 Jahre

CZ_Jubilaeumsbeilage

CZ_Jubilaeumsbeilage

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

SEIT 1817<br />

SEIT 1817<br />

SEIT 1817<br />

NIEDERSÄCHSISCHE NIEDERSÄCHSISCHE NACHRICHTEN NACHRICHTEN<br />

NIEDERSÄCHSISCHE NAC<br />

2. April 1817 bis 2. April 2017 SONDERAUSGABE ZUM JUBILÄUM<br />

AUS DEM INHALT<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> durch<br />

bewegte Zeiten<br />

Die Geschichte<br />

hinter der Geschichte<br />

Die Redaktion –<br />

das Herz der CZ<br />

Die Zeitung als<br />

modernes Medienhaus<br />

Mit Hochdruck<br />

zum Flachdruck<br />

Unsere Fans –<br />

unsere Leser<br />

Für Leser<br />

von morgen<br />

Die Zeitung<br />

der Zukunft<br />

Alles rund ums Jubiläum:<br />

www.<strong>200</strong>jahre-cz.de


2 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Grußwort von<br />

BUNDESKANZLERIN<br />

ANGELA MERKEL<br />

Johanna Heuer, geb. Schweiger<br />

Georg Heinrich Pfingsten<br />

Georg Wilhelm Pfingsten<br />

Hermann Pfingsten<br />

Ernst Pfingsten<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum der<br />

Celleschen Zeitung. Mit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n zählt das<br />

Traditionsblatt zu den ältesten Zeitungen in<br />

Deutschland. Es erschien erstmals im April 1817 als<br />

„Zellescher Anzeiger“. Aus diesem<br />

Mitteilungsblatt entwickelte sich schließlich eine<br />

Zeitung, die mit ihrer Aufmachung und<br />

Themenauswahl die Leserschaft bis heute zu<br />

überzeugen weiß. Dies ist nicht zuletzt das<br />

Verdienst der Verlegerfamilie, die das Pressehaus<br />

bereits in der achten Generation führt.<br />

Verlegerische Weitsicht verbindet sich mit<br />

journalistischer Erfahrung. Ob es um Politik,<br />

Wirtschaft, Kultur oder Sport geht – Verlag und<br />

Redaktion legen ihr Hauptaugenmerk auf lokale<br />

und regionale Ereignisse. Dies erleichtert es, das<br />

jeweilige Zeitgeschehen in das konkrete<br />

Lebensumfeld der Leserschaft einzuordnen.<br />

Gerade die Nähe zum erlebten Alltag ist es, die<br />

der Celleschen Zeitung mit ihrer klassischen<br />

Printausgabe und den vielseitigen digitalen<br />

Angeboten auch in der modernen<br />

Medienlandschaft einen festen Platz sichert.<br />

Ansprechender, kompetenter und verlässlicher<br />

Lokaljournalismus – das ist das Markenzeichen der<br />

Celleschen Zeitung; und das wissen die<br />

vielen Leserinnen und Leser ganz offensichtlich<br />

zu schätzen.<br />

Ihnen wünsche ich weiterhin viel Freude an der<br />

Lektüre! Dies schließt meinen Wunsch mit ein,<br />

dass Verlag und Redaktion eine große<br />

Zeitungstradition fortzuschreiben verstehen. In<br />

diesem Sinne: Viel Erfolg!<br />

1817<br />

Franz Ignaz Schweiger Heinrich Conrad Pick<br />

Georg Heinrich Wilhelm Beneken<br />

Editorial<br />

FEIERLAUNE<br />

Wenn es Ihr Briefkasten zuließe, liebe<br />

Leserin und lieber Leser, hätten wir<br />

Ihnen zu unserer Jubiläumszeitung<br />

noch einen Sekt serviert. So aber<br />

muss diese Sonderausgabe anlässlich<br />

unseres großen Geburtstags genügen. Denn: Wir sind<br />

in Feierlaune! „Wir“, das sind 115 Mitarbeitende der<br />

Celleschen Zeitung: von der Geschäftsleitung bis zum<br />

Hausmeister, Druckfachleute, Onlineexperten, Buchhalter,<br />

Mediaberater, Vertreter der schreibenden Zunft<br />

ebenso wie Menschen im Kundencenter, im Lesermarketing,<br />

in Sekretariaten. Wir alle sind stolz auf die<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> unserer Celleschen Zeitung. Und auf Sie:<br />

unsere Leser! Denn ohne Sie könnten wir einpacken.<br />

Dass eine gedruckte Tageszeitung mit Vollredaktion<br />

und eigener Druckerei überhaupt noch in dieser Form<br />

existiert und zudem in achter Familiengeneration geführt<br />

wird, ist im Jahr 2017 keine Selbstverständlichkeit<br />

mehr. Denn diese – unsere – Medienbranche verändert<br />

sich. Rasant. Und das nicht erst seit gestern.<br />

Da sind für Anzeigenkunden in Onlineportalen neue<br />

Märkte entstanden, da werden Leserzielgruppen sehr<br />

viel kleinteiliger, und überhaupt: Das Informationsangebot<br />

von Magazinen und Anzeigenblättern, Radiound<br />

Fernsehsendern oder Online-Portalen ist gigantisch<br />

gewachsen. Trotzdem: Ihre Cellesche Zeitung ist<br />

nach wie vor eine lieb gewonnene Frühstückslektüre.<br />

Denn nur in Ihrer Tageszeitung finden Sie Informationen<br />

aus Stadt und Landkreis, die, sorgfältig recherchiert<br />

und nach allen Regeln der journalistischen Handwerkskunst<br />

aufbereitet, ihren Weg jeden Tag in die<br />

Briefkästen von rund 26.000 Celler Haushalten finden.<br />

Ob das in einhundert <strong>Jahre</strong>n auch noch so ist? Langfristige<br />

Prognosen sind schon bei Wettervorhersagen unseriös.<br />

Das wissen wir. Doch wir haben Pläne und Ideen,<br />

um das Medienhaus Cellesche Zeitung für die Zukunft<br />

zu positionieren: Die neue CZ wird <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> alt! Einen<br />

Vorgeschmack darauf, verbunden mit einem Rückblick<br />

auf <strong>200</strong> bewegte <strong>Jahre</strong> Zeitungsgeschichte, finden Sie<br />

in dieser Sonderausgabe zum Zeitungsjubiläum. Feiern<br />

Sie mit uns! <br />

Katja Müller<br />

100 <strong>Jahre</strong>. Eigentlich ein<br />

Grund zum Feiern und<br />

zum Rückblick. Doch 1917<br />

herrscht seit drei <strong>Jahre</strong>n<br />

Krieg in Europa. Bei der Celleschen<br />

Zeitung verzichtet man daher<br />

auf besondere Aktivitäten zum<br />

runden Geburtstag und schreibt lediglich,<br />

„die Herausgabe einer Geschichte<br />

solle für bessere Zeiten vorbehalten<br />

werden“. Georg Wilhelm<br />

Pfingsten hatte bis kurz vorher das<br />

Unternehmen in vierter Generation<br />

zusammen mit seinem Bruder Hermann<br />

geführt. Hermann jedoch war<br />

wenige Wochen zuvor verstorben,<br />

und auch sonst gaben die Umstände<br />

keinen Anlass für besonderes Innehalten<br />

angesichts des Jubiläums.<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>. Ein Grund zum Feiern<br />

und zum Rückblick. 2017 leben wir,<br />

zumindest in Deutschland, in einer<br />

friedlichen Zeit. Und so nehmen wir<br />

Mehr als<br />

Wenn der Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater eine Zeitung gründet,<br />

was heißt das dann für die berufliche Laufbahn der Nachfahren?<br />

Dass auch sie automatisch Zeitungsverleger werden?<br />

In „Erbmonarchie“ sozusagen? Im Grunde schon, sagt<br />

Friederike Pfingsten, Verlegerin in achter Generation, und nähert<br />

sich einer Antwort auf die Frage, wie sie damit umgeht.<br />

VVN<br />

FRIEDERIKE PFINGSTEN<br />

uns Gelegenheit, dieses Jubiläum<br />

zu begehen und – auch – zurückzuschauen.<br />

Ob man sich vor 100<br />

<strong>Jahre</strong>n bei der Celleschen Zeitung<br />

„Verleger zu sein,<br />

heißt zunächst<br />

einmal Verlust eines<br />

anderen Lebens, das<br />

man hätte führen<br />

können.“<br />

hätte vorstellen können, dass sich<br />

die Generationenfolge verdoppelt?<br />

Nach Georg Wilhelm übernahm<br />

dessen Sohn Ernst die Leitung des<br />

Unternehmens. Ihm folgte sein Sohn<br />

Georg, diesem wiederum dessen<br />

Söhne Georg Christian und Ernst<br />

Andreas. Schon ist die achte Generation<br />

erreicht: Ich, Friederike, bin<br />

nun Verlegerin.<br />

Sieben Generationen sind mir vorangegangen,<br />

Gründer des Unternehmens<br />

ist mein Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßvater<br />

Ignaz Schweiger. Das<br />

erinnert an Erbmonarchie? Stimmt.<br />

Das Amt des Verlegers wird immer<br />

vom Vater auf den Sohn, in zwei Fällen<br />

auf die Tochter, weitergegeben.<br />

Es stellt sich die Frage: Mit welchem<br />

Selbstverständnis geht man da heran?<br />

Ich will versuchen, mich der Beantwortung<br />

anzunähern.<br />

Verleger zu sein, heißt zunächst<br />

einmal Verlust. Nämlich den Verlust<br />

eines anderen Lebens, das man hätte<br />

führen können. Manch ein Vorfahre<br />

wäre Naturwissenschaftler ge-


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 3<br />

Georg Pfingsten<br />

Georg Christian Pfingsten<br />

Ernst Andreas Pfingsten<br />

2017<br />

Friederike Pfingsten<br />

Geschäftsführer<br />

WERNER HEYER<br />

Angekommen in Celle und zu Hause fühlt sich<br />

der gebürtige Niederrheiner Werner Heyer (32)<br />

inzwischen in der Residenzstadt. Der Geschäftsführer<br />

der Celleschen Zeitung ist im vierten Jahr<br />

an Bord des Familienunternehmens.<br />

Schwerpunkt seines Verantwortungsbereiches<br />

sind die Finanzen und das Personal, die<br />

Vertriebslogistik und das CZ-Druckzentrum in<br />

Klein Hehlen. Parallel zum Studium der<br />

Betriebswirtschaftslehre in Duisburg hat er eine<br />

Ausbildung zum Speditionskaufmann<br />

absolviert. Logistik ist also sein Spezialgebiet.<br />

Sein Anliegen ist es deshalb, die gesamte<br />

Vertriebslogistik des Verlages für die Leser stets<br />

weiter zu optimieren.<br />

„Ich freue mich über die Vielfältigkeit unseres<br />

Unternehmens. Neben der Weiterentwicklung<br />

der gedruckten CZ ist es reizvoll, an neuen Projekten<br />

zu arbeiten. Sei es die Mediabox für den<br />

Geschäftskundenbereich, die Optimierung des E-<br />

Papers oder die Einführung des CZ-Media stores<br />

als digitales Rundum-Sorglos-Paket für unsere<br />

Leser. Dabei ist die Tradition des Unternehmens<br />

und das reichhaltige Know-how unserer Mitarbeiter<br />

eine Ressource, die einen tollen Nährboden<br />

dafür bildet“, sagt er. Vorbereitet auf seine<br />

Tätigkeit in einem Medienhaus hat sich Heyer<br />

bei einem Trainee-Programm mit Schwerpunkt<br />

Medienmanagement, das er bei der Verlagsgesellschaft<br />

Madsack GmbH & Co. KG in Hannover<br />

absolviert hat. 2013 hat er als Geschäftsführer<br />

der Transport- und Vertriebs GmbH, der Zustellgesellschaft<br />

der Celleschen Zeitung, in der<br />

Residenzstadt beruflich Fuß gefasst; seit Anfang<br />

2014 ist er Geschäftsführer der Celleschen<br />

Zeitung. Ein schöner Ausgleich zu<br />

Excel-Tabellen und Umsatz zahlen<br />

ist für ihn die Arbeit mit Holz.<br />

„Es tut gut, zu sehen, wie<br />

etwas durch die eigenen<br />

Hände entsteht und Gestalt<br />

annimmt“, erzählt<br />

Werner Heyer über sein<br />

Hobby. Und, ja, manchmal<br />

vermisst er auch die<br />

großen Karnevalsumzüge<br />

und die Jecken aus dem<br />

Rheinland. Doch oberste<br />

Priorität hat seine Familie: Im<br />

vergangenen Jahr ist er Vater<br />

eines Sohnes geworden, mit<br />

dem er gern seine Freizeit<br />

verbringt.<br />

„nur Zeitung“<br />

Verlagsleiter<br />

CARSTEN WIESSNER<br />

„Darin liegt mein<br />

Selbstverständnis:<br />

Ich möchte unsere<br />

Stadt voranbringen.“<br />

worden, Richter oder Musiker, wenn<br />

nicht die Pflicht – der Verlag – beizeiten<br />

gerufen hätte. Berufe wurden<br />

nun einmal von einer Generation<br />

zur nächsten weitergegeben, der<br />

Sohn eines Schmieds wurde ebenfalls<br />

Schmied. Und so wurde das<br />

Kind eines Zeitungsverlegers eben<br />

auch Zeitungsverleger. Ich glaube<br />

nicht, dass Für oder Wider großartig<br />

diskutabel waren.<br />

Und heute? Wurde auch mir bereits<br />

symbolisch die Zeitung „in die<br />

Wiege gelegt“? – Ich bin mit einer<br />

größeren Nähe zu dem Medium<br />

aufgewachsen als andere meiner<br />

Generation. Seit meiner frühen Jugend<br />

lese ich täglich Zeitung. Mein<br />

Leseverhalten hat sich über die<br />

<strong>Jahre</strong> gewandelt: Als Kind und Jugendliche<br />

fand ich die „bunte Seite“<br />

Weltspiegel spannend, die Glosse<br />

„Spot(t)“, dann die fröhlichen und<br />

traurigen Familienanzeigen auf den<br />

letzten Seiten. Im Studium fern der<br />

Heimat las ich nicht die Cellesche,<br />

sondern überregionale Zeitungen,<br />

interessierte mich für Politik und<br />

Feuilleton. Seit ein paar <strong>Jahre</strong>n bin<br />

ich erwachsen und zurück in Celle<br />

– jetzt ist der Lokalteil das Wichtigste.<br />

Was passiert in der Altstadt? Wie<br />

kommt Celle wirtschaftlich voran?<br />

Gibt es Veranstaltungen, die mich<br />

als Mutter eines kleinen Kindes ansprechen?<br />

Ich lese übrigens immer eine gedruckte<br />

Zeitung. Morgens brauche<br />

ich das, um mich zu sammeln und<br />

dem Tag anzunähern. Ich genieße<br />

die Ruhe und den ausführlichen<br />

Überblick, dass mich nichts anflimmert<br />

oder eingehende Push-Nachrichten<br />

meine Konzentration ablenken.<br />

Die digitale „Rush Hour“<br />

beginnt ohnehin früh genug. Außerdem<br />

stören Brotkrümel auf dem<br />

Papier wesentlich weniger als auf<br />

einem elektronischen Gerät.<br />

Trotz meiner offensichtlichen Verbindung<br />

zum Medium Zeitung kam<br />

es meinem Vater nicht in den Sinn,<br />

mir eine Vorherbestimmung aufzustempeln:<br />

„Später wirst du selbst<br />

Zeitungsverlegerin“ – das habe ich<br />

in meiner Kindheit und Jugend, als<br />

junge Erwachsene nie gehört oder<br />

auf anderem Wege vermittelt bekommen.<br />

Nun bin ich es doch.<br />

Hätte ich es einfach sein lassen<br />

können? Könnte ich morgen gewissermaßen<br />

kündigen und etwas<br />

anderes machen? Das ist schwierig.<br />

Die Verantwortung holt einen<br />

ein. Sie mag ein altmodischer Wert<br />

sein, unzeitgemäß und weit weg von<br />

Selbstfindung, Selbstverwirklichung<br />

und allem, worin man heutzutage<br />

Lebenssinn sucht. Doch in Familienunternehmen,<br />

gerade im Mittelstand,<br />

ist nun einmal die Verpflichtung<br />

zum Erhalt immens groß.<br />

Aber ist das nicht ungerecht?<br />

Sollte die Zeitung nicht besser neu,<br />

ohne Vorgeschichte, ohne die ganze<br />

Vergangenheit gedacht und gemacht<br />

werden? So, wie ich die Medienlandschaft<br />

derzeit zu beurteilen<br />

vermag, ist die bis heute bestehende<br />

Unabhängigkeit ein hohes Gut, das<br />

mit dem Verbleib in Familienhand<br />

einhergeht. Ohne diesen wäre die<br />

Übernahme durch eine der großen<br />

Verlagsgruppen und letztlich die<br />

Rationalisierung bis auf maximal<br />

eine Handvoll Reporter vor Ort vermutlich<br />

gemachte Sache.<br />

Ich fühle mich verantwortlich –<br />

den Mitarbeitern gegenüber und<br />

den Lesern: Dafür, dass sie eine Zeitung<br />

haben, die nicht nur Hülle ist;<br />

deren Essenz des Lokalen echt und<br />

hier in Celle wirklich mit Leben gefüllt<br />

ist. Zugegebenermaßen haben<br />

wir mit unseren <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n in Sachen<br />

Innovation und Beweglichkeit<br />

durchaus Aufholbedarf – glauben<br />

Sie nicht, wir wüssten das nicht. Erfahrung<br />

und lokale Verankerung<br />

sind aber kostbare Werte, und die<br />

kann man nicht mal eben neu aufsetzen.<br />

Wir machen hier in Celle mehr als<br />

nur Zeitung. Wir sind der Stadt und<br />

dem Landkreis tief verbunden durch<br />

vielerlei Aktivitäten und Initiativen<br />

– einen Einblick geben die nächsten<br />

Seiten dieser Beilage. Darin liegt<br />

mein Selbstverständnis: Ich möchte<br />

unsere Stadt voranbringen. Die<br />

Cellesche liegt mir am Herzen, und<br />

mit ihr untrennbar verbunden eben<br />

auch Celle. Dies ist unser Lebensraum,<br />

den wir lebenswert gestalten<br />

sollten. Mit diesem Ziel bin ich Verlegerin<br />

geworden.<br />

Er ist Verkäufer aus Leidenschaft, denn: „Ich<br />

mag es, Bedürfnisse von Kunden zu erkennen,<br />

und unterstütze sie gern dabei, erfolgreiche<br />

Geschäfte zu generieren“, sagt Carsten<br />

Wießner (47), Verlagsleiter der Celleschen<br />

Zeitung. Seit <strong>200</strong>1 gehört er in dieser<br />

Funktion zur Mannschaft. Zuvor war er als<br />

leitender Angestellter in verschiedenen<br />

Verlagen in Niedersachsen und Schleswig-<br />

Holstein tätig. Als Verlagsleiter verantwortet<br />

er sowohl den Privat- als auch den Geschäftskundenbereich<br />

– und damit alles, was mit<br />

Vertriebsmarketing in Sachen Leser oder<br />

dem kommerziellen Werbemarkt zu tun hat:<br />

Anzeigenverkauf und -gestaltung, das Kundencenter<br />

der Celleschen Zeitung oder das<br />

Lesermarketing fallen in seinen Zuständigkeitsbereich.<br />

Kurz: Alle Erlöse des<br />

Unternehmens – mit Ausnahme jener der<br />

Druckerei – gehen über seinen Schreibtisch.<br />

Zudem ist er verantwortlich für die beiden<br />

Anzeigenblätter der Celleschen Zeitung: den<br />

Celler Markt und den Bergener Stadt- und<br />

Örtzeanzeiger. An seinem Arbeitsalltag<br />

schätzt er vor allem den Umgang mit vielen<br />

unterschiedlichen Menschen. „Ich finde den<br />

Kontakt zu unseren Kunden ausgesprochen<br />

spannend. Dabei muss ich mich ständig mit<br />

neuen Situationen und Herausforderungen<br />

auseinandersetzen. Mein Anliegen<br />

ist es, unseren Anzeigenkunden<br />

erfolgreiche Werbelösungen<br />

in unseren etablierten<br />

Print produkten<br />

ebenso zu präsentieren<br />

wie in unseren verschiedenen,<br />

neuen Online-Kanälen.“<br />

Carsten<br />

Wießner ist gebürtiger<br />

Celler und Vater zweier<br />

erwachsener Töchter.<br />

Seine Freizeit teilt er<br />

zudem mit einem Vierbeiner:<br />

Ein Magyar Viszla<br />

begleitet ihn bei Läufen<br />

durch Wald und Flur in<br />

der heimischen<br />

Umgebung.


4 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

VVN<br />

350.000 D-Mark<br />

für Maximilians Herz<br />

AMELIE THIEMANN<br />

Spenden für Menschen aus<br />

der Region können viel<br />

bewirken – und manchmal<br />

sogar Leben retten. Wie im<br />

Fall von Maximilian Ruddat,<br />

dessen Schicksal im Rahmen<br />

der CZ-Weihnachtsaktion 1991<br />

die Leser bewegte und eine<br />

wahre Spendenflut auslöste.<br />

Als Maximilian am 29. Oktober<br />

1990 das Licht der Welt erblickte,<br />

erhielten seine Eltern<br />

Elisabeth und Bernd die schockierende<br />

Diagnose: Ihr Sohn<br />

wurde mit einem Herzfehler<br />

geboren. Beim hypoplastischen<br />

Linksherz-Syndrom ist<br />

die linke Herzkammer nur<br />

verkümmert ausgebildet und<br />

nicht funktionsfähig. Die Ruddats<br />

wurden von einem Arzt im<br />

Bremer Krankenhaus Links der<br />

Weser vor die Wahl gestellt:<br />

Entweder sie ließen ihr Neugeborenes<br />

sterben, hofften auf<br />

eine Herztransplantation mit<br />

geringen Chancen – oder aber<br />

sie unterzogen Maximilien in<br />

den USA einer Operation nach<br />

einer neuen Methode, die dort<br />

bereits erfolgreich umgesetzt<br />

worden war.<br />

„Wir dachten uns: Wenn es<br />

diesen berühmten Herzchirurgen<br />

in Philadelphia gibt, könnte<br />

man Maximilian nicht dort<br />

hinbringen? Das war eigentlich<br />

nur eine Schnapsidee“, erinnert<br />

sich Bernd Ruddat an die<br />

dramatischen Stunden nach<br />

Maximilians Geburt. Doch mithilfe<br />

einer in Bremen arbeitenden<br />

amerikanischen Ärztin<br />

und der Deutschen Rettungsflugwacht<br />

organisierte die Familie<br />

kurzerhand den Transport<br />

nach Philadelphia zum<br />

Kardiologen William Norwood.<br />

„Ohne zu wissen, was das alles<br />

kostet“, sagt Bernd Ruddat,<br />

der damals als Polizist in Bremerhaven<br />

arbeitete und für die<br />

Kosten bürgte. „Aber es musste<br />

alles sehr schnell gehen.“<br />

Schon wenige Tage nach der<br />

Geburt wurde Maximilian zum<br />

ersten Mal erfolgreich operiert,<br />

zwei weitere Operationen<br />

sollten im mehrmonatigen Abstand<br />

folgen. In der Zwischenzeit<br />

begannen Freunde, Kollegen<br />

und Nachbarn der Ruddats<br />

in Bremerhaven, Spenden zu<br />

sammeln. Auch Bundesligist<br />

Werder Bremen veranstaltete<br />

seinerzeit ein Benefizspiel.<br />

Dann wurde Bernd Ruddat<br />

auf eigenen Wunsch nach Cel-<br />

Maximilian Ruddat erblickte mit einem schweren Herzfehler das Licht der Welt.<br />

Nur durch drei Operationen in den USA konnte sein Leben gerettet werden.<br />

Die CZ-Leser spendeten 1991 im Rahmen der Weihnachtsaktion rund 350.000 D-Mark<br />

für den Jungen, der heute im Alter von 26 <strong>Jahre</strong>n in Kiel studiert.<br />

le versetzt, um näher bei Eltern<br />

und Schwiegereltern zu wohnen.<br />

Die Familie zog im Juni<br />

1991 mit Maximilian und dessen<br />

älterem Bruder Julian nach<br />

Endeholz. Bernd Ruddats neue<br />

Celler Polizeikollegen wandten<br />

sich damals an die Cellesche<br />

Zeitung und gaben den<br />

Anstoß dafür, dass Maximilians<br />

Schicksal im Rahmen der CZ-<br />

Weihnachtsaktion bekannt<br />

wurde.<br />

Die Resonanz war überwältigend:<br />

Bei jedem Anlass wurde<br />

gesammelt, am Ende waren es<br />

rund 350.000 D-Mark, die für<br />

die dritte Herz-OP von Maximilian<br />

gespendet wurden<br />

– so viel wie bei keiner anderen<br />

Weihnachtsaktion der CZ<br />

überhaupt. Im Februar 1992<br />

wurde Maximilian erfolgreich<br />

operiert. Insgesamt kamen<br />

in Celle sowie durch weitere<br />

Spendenaktionen mehr als<br />

eine Million D-Mark für ihn<br />

zusammen. „Wir konnten am<br />

Anfang gar nicht damit umgehen“,<br />

erinnert sich Bernd<br />

Ruddat, der noch immer voller<br />

Dankbarkeit von den zahlreichen<br />

Spendern spricht.<br />

Die Verwaltung der Beiträge<br />

übernahm die Hilfsorganisation<br />

„Herzkind“ in Braunschweig.<br />

„Wir wollten, dass<br />

das Geld in guten Händen ist“,<br />

sagt der 58-Jährige. Nachdem<br />

die Kosten für Maximilians Behandlung<br />

dank der Spenden<br />

beglichen waren, kam das Geld<br />

anderen herzkranken Kindern<br />

zugute. Außerdem wurde der<br />

Maximilian-Forschungsförderpreis<br />

für wissenschaftliche Projekte<br />

vergeben.<br />

Nach den OP-Strapazen war<br />

Maximilian „quietschvergnügt<br />

und fast gesund“. Er wuchs<br />

normal auf, fuhr leidenschaftlich<br />

gern Ski und machte mit<br />

19 <strong>Jahre</strong>n sein Fachabitur.<br />

„Dann hat das Herz den Löffel<br />

abgeben“, fasst Bernd Ruddat<br />

zusammen. Nach einer Routineuntersuchung<br />

hatte Maximilian<br />

einen leichten Herzinfarkt<br />

und litt anschließend an<br />

einer Lungenentzündung. „Da<br />

wurde das erste Mal von einer<br />

Herztransplantation gesprochen“,<br />

so Ruddat.<br />

Maximilian erholte sich zunächst<br />

ein wenig. Während<br />

er auf ein Spenderherz wartete,<br />

begann er in Kiel Soziale<br />

Arbeit zu studieren. Im Mai<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>s bekam<br />

der Student dann endlich sein<br />

neues Herz transplantiert. Nun<br />

kann der 26-Jährige sein Leben<br />

wieder in vollen Zügen<br />

genießen. „Es geht ihm super<br />

gut“, freut sich Bernd Ruddat.<br />

Der Beginn<br />

Wer gab den Anstoß dazu, die Leser in der<br />

Vorweihnachtszeit zu Spenden aufzurufen? Und<br />

warum überhaupt engagiert sich eine Zeitung in<br />

diesem Bereich?<br />

Im Dezember 1985 hatte sich die Arbeiterwohlfahrt<br />

an die Cellesche Zeitung mit der Bitte<br />

gewandt, eine Aktion für Menschen ins Leben zu<br />

rufen, die unverschuldet in Not geraten sind. Da<br />

sich die CZ von jeher auch in einer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung für die Region sieht, in der<br />

sie erscheint, war die Entscheidung nicht schwer.<br />

Sechs Tage vor Heiligabend erschien unter<br />

dem Motto „CZ-Weihnachtshilfe“ erstmals ein<br />

Spendenaufruf. Ihm folgten beispielhaft<br />

Schilderungen von Einzelschicksalen, die die<br />

Leser bewegt haben müssen: Trotz der Kürze der<br />

Zeit kam eine fünfstellige D-Mark-Summe zusammen.<br />

Zudem konnte einem arbeitslosen Familienvater<br />

eine Arbeitsstelle vermittelt werden.<br />

Es geht weiter<br />

Wie ging es nach diesem etwas hektischen<br />

Beginn weiter?<br />

Es wurde ein Kuratorium mit Vertretern der<br />

Kirchen und Sozialverbände, von Stadt und Landkreis<br />

sowie der CZ gegründet, das die Verteilung<br />

der Gelder koordinierte. 1990 gingen bereits<br />

Spenden in Höhe von 17.000 Euro ein.<br />

Im Jahr 1991 wurde die „CZ-Weihnachtshilfe“<br />

dann aus aktuellem Anlass abgewandelt.<br />

Eine vom Schicksal besonders hart getroffene<br />

Familie aus dem Landkreis bedurfte dringender<br />

Unterstützung.<br />

Der gemeinsame Aufruf von CZ und dem gemeinnützigen<br />

Verein „Herzkind“, dem einjährigen<br />

Maximilian – er musste wegen eines schweren<br />

Herzfehlers in den USA operiert werden – zu<br />

helfen, fand ein überwältigendes Echo. Über<br />

Wochen gab es kaum eine Veranstaltung im<br />

Landkreis, bei der nicht für Maximilian gesammelt<br />

wurde. (siehe Artikel links).<br />

In den folgenden drei <strong>Jahre</strong>n kam der Erlös der<br />

Weihnachtsaktionen der Kinderklinik des Allgemeinen<br />

Krankenhauses, den Not leidenden Menschen<br />

in Celles ukrainischer Partnerstadt Sumy<br />

sowie der Krebsberatungsstelle zugute. 1995<br />

wurde dann die Aktion „Mitmenschen in Not“ ins<br />

Leben gerufen. Anlass war die steigende Zahl von<br />

Sozialhilfeempfängern. In Stadt und Landkreis<br />

Celle umfasste diese Bevölkerungsgruppe fast<br />

zehn Prozent aller Bewohner.<br />

Wie haben die Leser auf diese Aktion reagiert?<br />

Großartig. Waren es im ersten Jahr rund<br />

19.500 Euro, so kletterte die Spendensumme<br />

zwölf Monate später schon auf rund 34.750 Euro.<br />

Schulklassen sammelten, Firmen verzichteten<br />

auf Weihnachtsgeschenke für ihre<br />

Kunden und beschenkten stattdessen<br />

„Mitmenschen in Not“. Dazu kamen aus<br />

Leserkreisen Sachspenden.<br />

Eine Idee<br />

Und dann kam der Gedanke zu einer Tombola<br />

Die CZ-Mitarbeiter hatten sich über <strong>Jahre</strong> als<br />

Würstchenverkäufer für den guten Zweck<br />

engagiert. Letztlich aber musste die CZ zur<br />

Kenntnis nehmen, dass die Möglichkeiten, auf diesem<br />

Weg Spenden zu sammeln, beschränkt sind.<br />

Als dann 1997 die Idee aufkam, die hiesige<br />

Wirtschaft um Spenden für eine Tombola zu<br />

bitten, konnte niemand ahnen, was sich hieraus<br />

einmal entwickeln würde. Bereits bei der<br />

Premiere im gleichen Jahr auf dem<br />

Weihnachtsmarkt in Wienhausen wurden<br />

<strong>200</strong>0, durchweg gespendete, Preise ausgelobt.<br />

Nach zwei Tagen waren 10.915 Euro in der Kasse.<br />

Der Gesamtspendenerlös kletterte auf mehr als<br />

55.730 Euro.<br />

Tradition verbindet ...<br />

Die Harke von 1871 sendet von der Weser an die Aller herzliche<br />

Glückwünsche zum <strong>200</strong>. Geburtstag.<br />

Ihr Medienpartner<br />

im<br />

Landkreis Nienburg<br />

DIE HARKE<br />

Nienburger Zeitung von 1871<br />

53299001_17040700300030316<br />

5301001_17040700300030317


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 5<br />

Tombola als Spendenquelle<br />

Aber das war doch nur der bescheidene Beginn<br />

eines neuen Kapitels der CZ-Weihnachtsaktion?<br />

In der Tat hat sich die Tombola in den Folgejahren<br />

immer stärker zur Hauptquelle des<br />

Spendenerlöses entwickelt. Seitdem das<br />

damalige Autohaus Frye 1998 einen Renault Clio<br />

als Hauptpreis spendete, die CZ fortan jedes<br />

Jahr ein Auto als Hauptpreis präsentiert und<br />

im Jahr <strong>200</strong>0 mit der Veranstaltung nach Celle<br />

wechselte, wo die CZ sie über ein Wochenende<br />

hinaus ausdehnen konnte, stieg der Erlös auf<br />

die zwischenzeitliche Rekordsumme von 71.090<br />

Euro.<br />

Wie ist der aktuelle Stand?<br />

Im Jahr 2016 kam an sieben Tagen die<br />

bisherige Rekordsumme von 101.049 Euro in<br />

die Kasse. Damit hatte die CZ rund zwei Drittel<br />

des Gesamterlöses mit der Tombola gesammelt.<br />

Dies ist möglich, weil in so großer Zahl<br />

attraktive Preise zur Verfügung gestellt<br />

wurden, weil so viele Spaß daran haben, zu<br />

helfen und gleich-zeitig mit etwas Glück zu<br />

gewinnen, und weil sich so viele CZ-Mitarbeiter,<br />

aber auch Celler Persönlichkeiten ehrenamtlich<br />

als Losverkäufer in den Dienst der guten Sache<br />

gestellt haben.<br />

Erlös<br />

Kann man den Gesamterlös aus<br />

„Mitmenschen in Not“ beziffern?<br />

Mit dem Erlös des vergangenen <strong>Jahre</strong>s, der<br />

bei mehr als 143.475 Euro liegt, kommt eine<br />

Gesamtsumme von fast 2,4 Millionen Euro<br />

zusammen. Der Tombola-Erlös aus 20 <strong>Jahre</strong>n<br />

beläuft sich auf knapp 1,5 Millionen Euro.<br />

Wie werden die Mittel verteilt?<br />

Natürlich kann die CZ nicht jedem helfen, aber<br />

dank der Spendenfreudigkeit der Leser war<br />

es möglich, in vielen Fällen die größte Not zu<br />

lindern und Betroffenen Hoffnung zu geben.<br />

Impressum<br />

Eine Sonderausgabe anlässlich des<br />

<strong>200</strong>-jährigen Bestehens der Celleschen Zeitung<br />

7. April 2017<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Ralf Leineweber<br />

Für den Anzeigenteil verantwortlich:<br />

Carsten Wießner<br />

Projektleitung: Katja Müller<br />

Gestaltung: Maren Schulze, Susanne Harbott<br />

Redaktion:<br />

Andreas Babel, Katharina Baumgartner, Michael Ende,<br />

Volker Franke, Florian Friedrich, Klaus M. Frieling,<br />

Joachim Gries, Lea Madeleine Harbott, Heiko Hartung,<br />

Doris Hennies, Ralf Leineweber, Frida Maecker,<br />

Uwe Meier, Gunther Meinrenken, Christopher Menge,<br />

Katja Müller, Michael Ottinger, Friederike Pfingsten,<br />

Jürgen Poestges, Jessica Poszwa, Harald Range,<br />

Carsten Richter, Dagny Rößler, Thomas Röttmer,<br />

Oliver Schreiber, Maren Schulze, Amelie Thiemann,<br />

Simon Ziegler, Andreas Ziesemer, Christoph Zimmer<br />

Fotos: Marcus Jacobs<br />

weitere Fotos: Kurt Adler (S. 75), Heike Alpers (S. 94),<br />

Holger Ambroselli (S. 111), Archiv Cellesche Zeitung (S. 14,<br />

17, 18, 19, 20, 21, 22, 79), Archiv Familie Pfingsten (S. 2, 3,<br />

21)/Montage (S. 2+3) Maren Schulze, Archiv Joachim Gries<br />

(S. 23, 31), Lothar H. Bluhm (S. 69), Bomann Museum/ Stadt<br />

Celle (S. 17), Bundesregierung/Steffen Kugler (S. 2),<br />

Ralf Decker (S. 56), Sarah Deneke (S. 70), dpa/ Oliver Berg<br />

(S. 29), dpa/ Fredrik von Erichsen (S. 28), dpa/ Rainer<br />

Jensen (S. 28), dpa/ Ingo Wagner (S. 30, 31), Fotolia/<br />

Cobracz (S. 105), Fotolia/Boyan Dimitrov (S. 13), Fotolia/<br />

Nicole Effinger (S. 105), Fotolia/Jr Casas (S. 38), Fotolia/<br />

Kentauros (S. 97), Fotolia/ Marco Tarascio (S. 36), Fotolia/<br />

PhotoSG (S. 104), Anne Friesenborg (S. 92), Udo Genth<br />

(S. 8), Jörg Grünhagen (S. 109), Kai Knoche (S. 93), Bernd<br />

Könecke (S. 75), Oliver Knoblich (S. 10, 15, 29, 49, 52, 65, 68,<br />

69, 84, 85, 88, 89, 96, 109), Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

(S. 9), Stefanie Lampe (S. 8), Andree Luhmann<br />

(S. 67), Christopher Menge (S. 30), Ingo Misiak (S. 36),<br />

Peter Müller (S. 8, 26, 32, 99), obs (S. 29), Florian Petrow<br />

(S. 56), Sammlung Gerhard Barth (S. 8), Bernd Ruddat<br />

(S. 4), Laura Röben (S. 29), Sebastian Schack (S. 75),<br />

Michael Schäfer (S. 29, 40, 41, 59, 74, 107, 108), Henning<br />

Scheffen (S. 14),Maren Schulze (S. 1), Sabine Schwieder<br />

(S. 9), Björn Siebke (S. 42), Alex Sorokin (S. 5, 7, 11, 28, 43,<br />

70, 71 ,75, 76, 82, 84), Nell Spitzer (S. 74), Torsten Volkmer<br />

(S. 66), Hans-Juergen Wege (S. 26), Benjamin Westhoff<br />

(S. 66), Dorothea Wohlgemuth (S. 75)<br />

Zeichnungen:<br />

Heike Alpers (S. 66+67), Ulrich Frassl (S. 86, 98–99),<br />

Götz Wiedenroth (S. 102), Schwarwel/toonpool.com<br />

(S. 26+27)<br />

Objekte aus Zeitungspapier:<br />

Heike Alpers, Maren Schulze, Katja Müller<br />

Druck: Cellesche Zeitung<br />

Papierröllchen bringen<br />

fast 1,5 Millionen Euro<br />

VVN<br />

MICHAEL OTTINGER<br />

Der Himmel ist grau,<br />

die Temperaturen sind<br />

knapp über null Grad,<br />

und vereinzelte Windböen lassen<br />

einen kurzzeitig erschauern.<br />

Eigentlich kein Wetter, bei<br />

dem man gern lange draußen<br />

bleibt. Und doch tummelt sich<br />

in der Celler Innenstadt am<br />

Alten Rathaus eine Gruppe<br />

von Menschen. Zwischen ihnen<br />

sind vereinzelt welche mit<br />

grünen Leibchen und Eimern<br />

in der Hand. Es sind Mitarbeiter<br />

der Celleschen Zeitung.<br />

In ihren Behältern findet sich<br />

der Grund für die Menschenansammlung:<br />

kleine gelbe<br />

Papierröllchen. Die Lose der<br />

CZ-Weihnachtstombola. Die<br />

umstehenden Menschen greifen<br />

beherzt in die Eimer, ziehen<br />

ein oder mehrere Lose heraus<br />

und reißen sie energisch<br />

auf – in freudiger Erwartung<br />

eines Gewinns.<br />

Bereits zum 20. Mal fand die<br />

Tombola zugunsten der Aktion<br />

„Mitmenschen in Not“ im vergangenen<br />

Dezember statt. Los<br />

ging einst alles 1997 auf dem<br />

Weihnachtsmarkt in Wienhausen.<br />

10.915 Euro kamen<br />

seinerzeit an zwei Tagen in die<br />

Kasse – der Hauptpreis war<br />

noch kein Auto, sondern eine<br />

Schiffsreise nach England.<br />

Längst ist aus dem Wochenende<br />

eine Woche geworden,<br />

und der Erlös hat sich in Richtung<br />

sechsstelliger Summen<br />

entwickelt. Insgesamt kamen<br />

bislang fast 1,5 Millionen Euro<br />

zusammen. Möglich ist dies<br />

durch die großzügige Unterstützung<br />

vieler Sponsoren aus<br />

der Region, aber auch weit<br />

darüber hinaus. So wurden<br />

allein im vergangenen Jahr<br />

9039 Preise zur Verfügung gestellt,<br />

die über die Lose einen<br />

neuen Besitzer fanden. Am begehrtesten<br />

war ein roter Seat<br />

Mii 1.0, den das Autohaus Fischer<br />

und die CZ gemeinsam<br />

präsentierten.<br />

Die einen versuchen es an<br />

diesem trüben Dezember-Tag<br />

mit einem oder zwei Losen,<br />

viele investieren aber auch<br />

größere Summen. „Dank dieser<br />

wieder einmal tollen Resonanz<br />

werden wir am Ende<br />

61425601_17040700300030316<br />

Gewinn oder kein Gewinn? Das scheint hier die Frage. Doch tatsächlich ist die Tombola<br />

zugunsten der CZ-Aktion „Mitmenschen in Not“ immer ein Gewinn.<br />

wohl einen sechsstelligen Erlös<br />

eingespielt haben“, prognostiziert<br />

Chefredakteur Ralf Leineweber,<br />

der nahezu während<br />

der gesamten Woche als Losverkäufer<br />

im Einsatz ist. „Bei<br />

keiner anderen Aktion komme<br />

ich in so kurzer Zeit mit so vielen<br />

Menschen und damit auch<br />

mit so vielen Lesern in Kontakt<br />

wie hier“, sagt er.<br />

„Die Gewinne sind ganz<br />

unten im Eimer, aber ich muss<br />

da ein bisschen aufpassen,<br />

dass nicht zu viele gezogen<br />

werden“, scherzt Leineweber.<br />

Eine Frau hatte mit einem Augenzwinkern<br />

gefragt, wo denn<br />

die meisten Gewinne zu holen<br />

seien. In Wahrheit wurden die<br />

Lose am Vortag des Tombola-<br />

Starts unter notarieller Aufsicht<br />

gemischt und niemand<br />

weiß, in welchem Eimer sich<br />

welche Preise befinden. „Wir<br />

sind ja hier nicht auf dem<br />

Schützenplatz“, so der Chefredakteur.<br />

Am Ende bewahrheitet sich<br />

seine Prognose bezüglich des<br />

zu erwartenden Erlöses. Samstagmittag<br />

sind die letzten Lose<br />

vergriffen, und der anschließende<br />

Kassensturz ergibt eine<br />

Summe von 101.049 Euro – so<br />

viel wie nie zuvor. „Eine maßgebliche<br />

Rolle für Erlös und<br />

Dauer des Losverkaufs spielt<br />

Ein Partner mit Größe<br />

Wir gratulieren der Celleschen Zeitung zum <strong>200</strong>-jährigen Bestehen!<br />

Es ist eine große Herausforderung, sich in dieser schnellen Zeit<br />

auf die neuen Technologien und Anforderungen einzustellen.<br />

Die Cellesche Zeitung hat dies kompetent gemeistert.<br />

Unser Betrieb wurde vor fast 60 <strong>Jahre</strong>n von Waltraud und<br />

Rudolf Bremer gegründet und geht nunmehr in die 3. Generation über.<br />

Bereits seit 40 <strong>Jahre</strong>n sind wir mit dem weltgrößten<br />

Automobilhersteller TOYOTA immer auf dem neuesten Stand der Technik.<br />

Im Wandel der Zeiten sind wir weiter gewachsen und<br />

arbeiten jeden Tag mit Freude in unserem Betrieb.<br />

Ohne unsere treuen Kunden wäre dies sicher nicht möglich gewesen.<br />

Wer hätte in den 60er <strong>Jahre</strong>n gedacht, dass es einmal Autos<br />

mit Hybridtechnik oder gar autonom fahrende Fahrzeuge geben wird?<br />

Es bleibt also spannend, heute und in der Zukunft!<br />

das Wetter und da hatten wir<br />

diesmal bis auf einige kurze<br />

feuchte Abschnitte Glück“,<br />

freut sich der Chefredakteur.<br />

Zum dritten Mal in 20 <strong>Jahre</strong>n<br />

ist die 100.000-Euro-Grenze<br />

geknackt worden. Nicht<br />

jeder Teilnehmer hat gewonnen,<br />

aber alle haben geholfen.<br />

„Wirklich verlieren kann<br />

man hier auch nicht“, versichert<br />

Leineweber. „Das Geld<br />

ist gut angelegt und bleibt in<br />

der Region.“ Über die Aktion<br />

„Mitmenschen in Not“ wird<br />

damit Bedürftigen in Stadt und<br />

Landkreis Celle geholfen. Und<br />

von denen gibt es leider immer<br />

mehr.<br />

Autohaus Bremer GmbH<br />

Braunschweiger Heerstr. 98<br />

29227 Altencelle • Tel. 0 51 41/8 40 37<br />

weitere Fahrzeugangebote unter<br />

www.autohausbremer.de


6 Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 7<br />

14<br />

Samstag, 30. April 2016 LOKALES<br />

für<br />

S<br />

“<br />

h-Klassikers „Heidi“<br />

rlichtspiele Celle<br />

it großer Begeisterung<br />

Nachwuchs-Künstler<br />

r das Mädchen aus den<br />

So wie diese<br />

beiden Mädchen<br />

haben sich die<br />

16-jährige<br />

Sara-Marie, ihr<br />

kleiner Bruder<br />

und ihre neue<br />

Pflegefamilie in<br />

den Center Parcs<br />

Bispingen<br />

vergnügt.<br />

Ablenkung in Bispingen<br />

„Mitmenschen in Not“: Celler Familie erholt sich in Center Parcs<br />

CELLE. Manchmal schlägt<br />

das Schicksal erbarmungslos<br />

zu – so im Fall der 16-jährigen<br />

Sara-Marie. Von ihrem Schicksal<br />

hatte die CZ im Rahmen<br />

ihrer Aktion „Mitmenschen in<br />

not“ in der Weihnachtsausgabe<br />

2015 berichtet: ein junges<br />

Mädchen, das innerhalb von<br />

drei <strong>Jahre</strong>n beide Eltern und<br />

seine Großmutter verlor und<br />

mit dem schweren Unfall seines<br />

kleinen Bruders fertig werden<br />

musste. Vielen Lesern ging<br />

dieser Fall besonders zu Herzen<br />

– unter anderem den Celler<br />

Reservisten, die beim neujahrsempfang<br />

eine Sammlung<br />

veranstalteten. Dank dieser Initiative<br />

und weiterer Spenden<br />

wurde jetzt für die neue Familie<br />

ein Kurzurlaub zur Erholung<br />

im Center Parcs Bispingen<br />

finanziert.<br />

Donnerstag, 24. Dezember 2015<br />

Zur Erinnerung: nachdem<br />

Sara-Marie (name von der Redaktion<br />

geändert) ihre Mutter<br />

leblos im Bett vorgefunden und<br />

den notarzt alarmiert hatte,<br />

war zwar eine Reanimierung<br />

gelungen, aber nach fünf Tagen<br />

im Koma war der Kampf doch<br />

verloren. Dem Mädchen zur<br />

Seite stand in der ganzen Zeit<br />

nicole Hagenow. Die nachbarin<br />

und Freundin hat die beiden<br />

Kinder zu sich genommen und<br />

erfolgreich dafür gekämpft,<br />

dass die Waisen in ihrer Obhut<br />

bleiben dürfen: „Ich habe es<br />

ihrer Mutter am Sterbebett<br />

versprochen – dass ich für die<br />

15<br />

Schicksal<br />

schlägt<br />

viermal zu<br />

In drei <strong>Jahre</strong>n zur Vollwaisen<br />

Kinder sorgen werde“, sagt sie.<br />

Die 38-Jährige hat ihr Versprechen<br />

gehalten. Seit dem<br />

27. Oktober leben Sara-Marie<br />

und ihr siebenjähriger, stark<br />

behinderter Bruder bei der Alleinerziehenden.<br />

„Irgendwer<br />

musste sich doch um die beiden<br />

kümmern“, sagt Hagenow.<br />

„Es war ein Hürdenlauf, aber<br />

ich kann nur das Beste von den<br />

Leuten im Celler Jugendamt<br />

sagen.“<br />

Familienhilfe, Kinderpflegedienst,<br />

Familienanwalt: Alle<br />

mussten vom Wohl der Kinder<br />

überzeugt werden. Seit 1. März<br />

ist nicole Hagenow offizielle<br />

Pflegemutter. In der Vierzimmerwohnung<br />

ist es eng geworden,<br />

schließlich leben auch ihre<br />

CELLE. Bis zu jenem Tag im Elisabeth Hausmann eine rollstuhlgerechte<br />

Wohnung und zog<br />

Sommer 2013 lebten die Hausmanns<br />

(alle namen von der Redaktion<br />

geändert) als ganz norge<br />

Monate Ruhe war der klei-<br />

mit den Kindern um. nur wenimale<br />

Familie: Der Vater ging nen Familie gegönnt, dann folgte<br />

im Sommer 2015 der nächste<br />

arbeiten, die Mutter betreute<br />

den dreijährigen Sohn, und Schicksalsschlag: Saras Großmutter<br />

verstarb<br />

Tochter Sara-<br />

Marie besuchte<br />

unerwartet. Ihre<br />

die Schule. Als<br />

Mutter musste<br />

der Anruf kam,<br />

sich jetzt auch<br />

ahnte Elisabeth<br />

um den untröstlichen<br />

Großvater<br />

Hausmann noch<br />

nicht, wie<br />

kümmern.<br />

schwer das<br />

Und dann ist<br />

Schicksal zugeschlagen<br />

hat: Ihr<br />

Welt der Schüle-<br />

tatsächlich die<br />

Mann hatte im<br />

rin zusammengebrochen:<br />

An-<br />

Büro einen Herzanfall<br />

erlitten<br />

fang november<br />

und war in die<br />

findet Sara ihre<br />

Klinik gebracht<br />

Mutter leblos im<br />

worden. Als sie dort ankam, war Bett. Fünf Tage kämpft Elisabeth<br />

Hausmann in der Klinik –<br />

ihr Mann bereits gestorben.<br />

Die damals 13-jährige Sara ihre Tochter Sara stets an ihrer<br />

verkraftete den plötzlichen Tod Seite – dann ist ihre Kraft zu<br />

ihres Vaters nur schwer. Eine Ende. Als Vollwaise kehrt das<br />

große Stütze wurden ihre Großeltern,<br />

die Tochter und Enkelin rück. nach außen scheint sie<br />

Mädchen zu ihrem Bruder zu-<br />

bei jedem Gang zur Seite standen.<br />

nach einigen Monaten zog Trauma sich nicht gelöst.<br />

halbwegs gefasst, noch hat das<br />

Elisabeth Hausmann mit ihren Die nachbarfamilie hatte<br />

beiden Kindern in das alte schon zu Beginn des Dramas<br />

Häuschen ihrer Eltern, um mit Björn bei sich aufgenommen.<br />

deren Hilfe wieder arbeiten gehen<br />

zu können.<br />

bemüht. Trotz enger Finanzen<br />

Jetzt sind sie auch sehr um Sara<br />

Im Frühjahr 2014 traf sie das versucht die fünfköpfige Familie<br />

alles, um die beiden so vom<br />

Schicksal erneut: Der inzwischen<br />

fünfjährige Björn kletterte<br />

im Garten auf einen Baum, stabilisieren. Sara hat zwei gro-<br />

Schicksal gebeutelten Kinder zu<br />

stürzte und landete unglücklich ße Wünsche zu Weihnachten:<br />

auf dem Hinterkopf. Wochenlang<br />

liegt der Junge im Koma. Bruder und ich zusammenblei-<br />

„Endlich Ruhe“ und „dass mein<br />

nach neun Monaten in der Reha-Klinik<br />

und Therapie geht es le Pflegemutter ergänzt: „Die<br />

ben können!“ Und die potenziel-<br />

ihm heute besser – er wird aber Kinder brauchen dringend Erholung<br />

und wieder etwas Freu-<br />

behindert bleiben.<br />

nach langem Suchen fand de im Leben.“ Doris Hennies<br />

beiden jüngeren Kinder dort.<br />

Die finden den Familienzuwachs<br />

„richtig gut“. Trotzdem<br />

gingen psychische Belastungen<br />

an den Fünfen nicht spurlos vorüber.<br />

Die Patchwork-Familie<br />

hatte ein paar Tage Entspannung<br />

bitter nötig. Da kam das<br />

lange Wochenende im Center<br />

Parcs Bispingen gerade recht.<br />

„Wir haben uns gut erholt“, so<br />

Hagenow. „Die beiden Jüngsten<br />

waren aus dem Wasser kaum<br />

rauszubekommen. Leider war<br />

das Wetter schlecht und man<br />

konnte kaum draußen etwas<br />

unternehmen, aber es war<br />

schön, den Alltag nach all der<br />

Aufregung einmal hinter sich<br />

lassen zu können.“<br />

Doris Hennies<br />

Kirchliche NachrichteN<br />

Staudenmarkt<br />

auf Hof Wietfeldt<br />

BEnnEBOSTEL. Open-Air-<br />

Gottesdienst, ein bunter Mix<br />

aus verschiedenen Kräuter-,<br />

Stauden-, Gemüse- und Blumentöpfen,<br />

mehrere hundert<br />

tolle Gewinne bei der traditionellen<br />

Tombola für Groß<br />

und Klein, Platz zum Herumtollen<br />

auf dem schönen Hof,<br />

Kaffee und Kuchen im Hofcafé<br />

und das alles musikalisch<br />

begleitet von jazzigen Klängen<br />

junger, hochkarätiger<br />

Musiker aus der Formation<br />

„Sophiel zum Thema Jazz“:<br />

Wer so den Himmelfahrtstag<br />

gemeinsam mit der Familie<br />

verbringen möchte, ist am 5.<br />

CELLE. Am Sonntag, 12.<br />

Juni, werden der Große Plan<br />

und der Robert-Meyer-Platz<br />

in der Innenstadt von 11 bis<br />

16 Uhr zum Esszimmer. Hunderte<br />

Celler werden dann<br />

beim Bürger-Brunch der Bürgerstiftung<br />

gemeinsam im<br />

Freien speisen. Der Vorverkauf<br />

für die Tische startet am<br />

kommenden Montag, 2. Mai.<br />

Die Reservierungen laufen<br />

dabei ausschließlich über den<br />

Ticket-Shop der Congress<br />

Union, der von Montag bis<br />

Freitag zwischen 12 und 18<br />

Uhr geöffnet hat.<br />

150 Tische werden die fleißigen<br />

Helfer für die Gäste der<br />

Veranstaltung aufbauen. Ein<br />

Mai auf dem Hof Wietfeldt in<br />

Bennebostel an der richtigen<br />

Adresse.<br />

Zwischen 10 und 15 Uhr<br />

werden beim mittlerweile<br />

zwölften Kräuter- und Stau-<br />

CZ-Aktion schließt Lücken<br />

denmarkt auf der idyllischen<br />

Hofanlage die Pflanzen gegen<br />

angemessene Spenden abgegeben.<br />

Alle Einnahmen fließen<br />

in die Arbeit des Onkologischen<br />

Forums Celle, das die<br />

Region und den Landkreis<br />

mit kostenloser Krebsberatung<br />

und palliativer Betreuung<br />

für Schwerstkranke versorgt.<br />

Der Eintritt zu der Veranstaltung<br />

ist frei. (gu)<br />

Bürgerbrunch:<br />

Vorverkauf startet<br />

VVon<br />

DORIS HEononIES<br />

Tisch für 8 Personen kostet<br />

50 Euro. Größere Gesellschaften<br />

können gerne nebeneinanderliegende<br />

Tische buchen.<br />

Speisen, Getränke, Geschirr<br />

EvangElisch-luthErischE Sonntag, 10.10 Uhr, Konfirmation<br />

Uhr, Abendmahls-Gottesdienst 10 Uhr, Konfirmation Gruppe Dr. Noordveld).<br />

Luther-Kirche), Hannoversche<br />

mit Junger Chor Celle für Senioren im Wilhelm-Buch-<br />

Ummern mit Posaunenchor<br />

Straße 51: Sonntag, 10 Uhr,<br />

landEskirchE<br />

(Pastorin Greunig).<br />

holz-Stift (Hans-Günther Buhl). Ummern.<br />

Sülze: Sonntag, 10 Uhr, Kurzgottesdienst mit KiGo und<br />

www.kirche-celle.de<br />

Abendmahls-Gottesdienst mit anschließender Gemeindeversammlung<br />

Allgemeines Krankenhaus<br />

Celle, Raum der Stille:<br />

Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst<br />

Stadtkirche: Sonntag, 10 Uhr,<br />

Gottesdienst (Superintendent<br />

Dr. Sundermann).<br />

Landeskirchliche Gemeinschaft,<br />

Alter Bremer Weg 57:<br />

Samstag, 18 Uhr, Feier zum<br />

Sonntag. Mittwoch, 20 Uhr,<br />

Lachendorf: Sonntag, 10 Uhr,<br />

Gottesdienst mit Abendmahl<br />

(Pastor Dalby).<br />

Kirchenchor, in der Predigtreihe:<br />

Fritz von Bodelschwingh;<br />

anschließend Kirchenkaffee<br />

(Pastor Bein).<br />

(Pastor Dr. Söllner).<br />

Garnison-Kirche Celle<br />

(Philipp-Melanchthon Gemeinde):<br />

Sonntag, 10.30 Uhr, Gottesdienst<br />

(Gemeindereferentin Burghardt). Vorwerk: Sonntag, siehe Bibel im Gespräch.<br />

Nienhagen: Sonntag, 10 Uhr,<br />

(Pastor Gaete).<br />

Garßen.<br />

Gottesdienst mit Abendmahl EvangElisch-rEformiErtE<br />

Altencelle: Sonntag, 10 Uhr,<br />

Eschede: Sonntag, 10 Uhr, (Pastor Schmidt-Seffers).<br />

Gottesdienst (Pastor i. R. Th. A. Westercelle: Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst im Freibad mit<br />

landEskirchE<br />

katholischE<br />

Müller).<br />

Gottesdienst (Pastorin Heger); Posaunenchor (Pastor von Unterlüß: Sonntag, 10 Uhr, Ev.-reformierte Kirche,<br />

kirchEn<br />

10 Uhr, Kindergottesdienst. Butler).<br />

Gottesdienst mit Abendmahl Hannoversche Straße 61: St. Johannes der Täufer,<br />

Blumlage: Sonntag, 18 Uhr,<br />

(Pastor Manneke)<br />

Sonntag, 9.45 Uhr, Gottesdienst Garßener Weg 24 (Nähe<br />

Musikalischer Abendgottesdienst<br />

mit Kreisposaunenchor.<br />

Wietzenbruch: Sonntag, 18<br />

Uhr, „Bestseller Gottesdienst“<br />

Großmoor: Sonntag, 10 Uhr,<br />

Gottesdienst in Adelheidsdorf. Eicklingen: Heute, 15 Uhr,<br />

(Pastor Dr. Flick); anschließend<br />

Gemeindecafe.<br />

Silbersee): Sonntag, 10.30 Uhr,<br />

Hochamt. Dienstag, 18 Uhr,<br />

(Pastorin Dr. Arnold-Krüger).<br />

Gottesdienst (Pastor Dr.<br />

Maiandacht anschließend<br />

Garßen: Sonntag, 11 Uhr,<br />

Hohne: Heute, 19 Uhr, Abendmahls-Gottesdienst<br />

Noordveld).<br />

EvangElisch-luthErischE Heilige Messe. Donnerstag,<br />

am<br />

10.30 Uhr, Heilige Messe.<br />

Gottesdienst an der Kirche mit „Zum Guten Hirten“ Lobetal:<br />

Posaunenchor; anschließend Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst Vorabend der Konfirmation Wienhausen: Sonntag, 10 Uhr,<br />

frEikirchE<br />

St. Theresia vom Kinde Jesu,<br />

Frühschoppen (Pastor Seelemeyer).<br />

(Rita Bakker). Dienstag, 9.45 (Gruppe Ummern). Sonntag, Gottesdienst mit Taufe (Pastor Concordia-Gemeinde (Martin- Grünackerstraße 8 b, Eschede:<br />

Sonntag, 9 Uhr, Heilige<br />

Messe. Mittwoch, 8.30 Uhr,<br />

Groß Hehlen: Heute, 19 Uhr,<br />

Rosenkranzgebet; 9 Uhr, Heilige<br />

Abendmahls-Gottesdienst zur<br />

orgen ist der 1. Mai, auch von Gott wird erzählt, Arbeit: Gott vertreibt den Mensch und Maschine künftig<br />

zusammenwirken? Wie St. Paulus, Müdener Straße<br />

Messe.<br />

Konfirmation II (Pastor Dierßen).<br />

der Tag der Arbeit. dass er nach der Arbeit ruhte.<br />

und sagt: „Im Schweiße dei-<br />

werden Menschen für die 33, Unterlüß: Samstag, 18 Uhr,<br />

Mensch aus dem Paradies<br />

Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst MUnternehmen werben<br />

zur Konfirmation II (Pastor<br />

verstärkt damit, dass Wie wird die Arbeit der nes Angesichts sollst du dein Arbeit von morgen qualifi-<br />

Vorabendmesse. Himmelfahrt,<br />

Dierßen/Pastorin Dr. Noordveld- bei ihnen Arbeit „Spaß“ Zukunft aussehen? Durch Brot essen“ (1. Mose 3) Hier ziert? Wie gehen wir solidarisch<br />

9 Uhr, Heilige Messe. Freitag,<br />

Lorenz).<br />

oder zumindest Freude mache.<br />

die Digitalisierung wird es benennt die Bibel die Erfahrung:<br />

damit um, wenn es keine Heilige Messe.<br />

Die Bibel blickt span-<br />

weniger Arbeit geben<br />

„Arbeit„Irgendwer ist oft müharbeiterinnen<br />

musste und sich Prokuris-<br />

Evangelisch-Freikirchliche<br />

Klein Hehlen: Dietrich-Bonhoeffer-Haus:<br />

Heute, 18 Uhr,<br />

Zunächst zum Guten. So-<br />

Eine ideale Arbeitsnungsvoll<br />

auf Arbeit.<br />

Wort zum sonntag<br />

sollte?<br />

frEikirchEn in<br />

Gottesdienst mit Taufen<br />

gar im Paradies arbeitet der<br />

welt werden wir nicht<br />

dEr rEgion<br />

(Pastorin Ahnert-Sundermann). Mensch. Er soll den Garten<br />

erreichen; der Himmel Ecclesia-Christengemeinde<br />

Arbeiten chen – dass wie ich für die Kinder sorgen werde“,<br />

Bonifatiuskirche: Sonntag, Eden „bebauen und bewahren“<br />

(1. Mose 2). Das heißt: sagt sie. Die 38-Jährige hat ihr Versprechen<br />

nicht schaffen. Doch Celle: Sonntag, 10 Uhr,<br />

auf Erden lässt sich Celle, Königsberger Straße 47,<br />

10 Uhr, Gottesdienst mit Taufen<br />

(Pastorin Ahnert-Sundermann). „Im perfekten Leben gehört im lassen wir uns von der Gottesdienst mit parallelem<br />

Bonifatiushaus: Sonntag,<br />

zum Mensch eine Aufgabe.“<br />

gehalten.<br />

Paradies?<br />

Inzwischen leben Sara-Marie<br />

Paradies-Geschichte<br />

und ihr<br />

Kinderprogramm – weitere<br />

10 Uhr, Kindergottesdienst. Laut einer aktuellen Umfrage<br />

sind 37 Prozent der Be-<br />

als Angestellte, Mit-<br />

siebenjähriger, stark behinderter Bruder<br />

anregen:<br />

bei<br />

Wir arbeiten Veranstaltungen auf:<br />

Kreuzkirche: Sonntag, 10 Uhr, schäftigten mit ihrer Arbeit möglich der – und Alleinerziehenden. nötig? – werden,<br />

unabhängiger von Orsam.“<br />

Offenbar überwiegt ten Gottes. Lassen Sie uns Gemeinde, Wederweg 41:<br />

Gottesdienst mit Abendmahl/ zufrieden.<br />

Saft (Pastor Kurmeier).<br />

Das dürfte am angemessenen<br />

ten und doch Zeiten zu um arbeiten. die beiden dieses Erleben kümmern“, bei den an-sagt<br />

die Welt „bebauen und be-<br />

Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst.<br />

Gehalt, interessanten Öfter mal einen Tag im Hoderen<br />

63 Prozent der Bewahren“<br />

und nach seinem Mittwoch, 9.30 Uhr, Singkreis<br />

Neuenhäusen: Sonntag, 8.30 Tätigkeiten und einer guten meoffice.<br />

Hagenow.<br />

Erste Unternehmen<br />

machen<br />

„Es<br />

schäftigten:<br />

war ein Hürdenlauf,<br />

Bei ihnen Vorbild<br />

aber<br />

für<br />

ich<br />

heilsame Unterbrechungen<br />

am Vormittag.<br />

Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl/Wein<br />

(Pastor Kurmeier). Hinzu kommt die eigene „demokratischen“ Fühgabe<br />

oder das Klima am kommen wir dem Paradies Freie Evangelische Gemeinde<br />

Unternehmenskultur liegen.<br />

kann<br />

sich<br />

nur<br />

auf<br />

das<br />

zu<br />

Beste<br />

stimmt das<br />

von<br />

Gehalt,<br />

den<br />

die<br />

Leuten<br />

Auf-<br />

im<br />

sorgen! So<br />

Einstellung: Viele arbeiten rungsstilen Celler mit mehr Jugendamt Beteiligung<br />

Arbeitsplatz sagen.“ nicht – oder so-<br />

etwas näher.<br />

Wienhausen, Bahnhofstr. 24:<br />

und Verantwortung gar alles davon.<br />

Stephan Eimterbäumer, Sonntag, 10 Uhr, Gottesdienst.<br />

Neustadt: Sonntag, 10 Uhr, insgesamt gern und identifizieren<br />

sich mit ihrem Be-<br />

für die Familienhilfe, Beschäftigten (siehe Kinderpflegedienst, Am 1. Mai wird zu Recht Familien-<br />

Pastor beim Kirchlichen ☏ (05149) 8585<br />

Gottesdienst; anschließend<br />

Kirchkaffee (Lektor Lehne). ruf; sie arbeiten „aus Berufung“.<br />

Doch selbst wenn genhoehe-wege.de).<br />

den neuen Film www.au-<br />

gefragt: Welche Gesetze und Dienst der Arbeitswelt<br />

www.fegwiehausen.de<br />

anwalt: Alle mussten<br />

Tarifverträge<br />

vom<br />

brauchen<br />

Wohl<br />

wir<br />

der Kinder<br />

im Haus kirchlicher Freie Evangelische Gemeinde<br />

Pauluskirche: Heute, 18 Uhr, Arbeit so erfüllend ist, Doch die<br />

überzeugt<br />

Bibel kennt auch<br />

werden.<br />

für eine<br />

Jetzt<br />

menschenwürdige<br />

ist onicole Hagenow<br />

Dienste der Celle, Wiesenstraße 22:<br />

Vorabendgottesdienst mit<br />

braucht sie Grenzen: denn den anderen Blick auf Arbeitswelt? Wie sollen Landeskirche Hannovers Sonntag, 11 Uhr, Gottesdienst.<br />

Abendmahl (Pastorin Greunig).<br />

o der Hilfe<br />

schen in Not“<br />

r und Hussein<br />

ßen bedienen.<br />

für, dass wir durch<br />

Z-Weihnachtsaktion<br />

erlässigen Partner<br />

er unsere Arbeit<br />

zt. Vielen Menschen<br />

in existenzieller und<br />

ler not geholfen sowie<br />

htete und langfristige<br />

geleitet werden.“<br />

änger der Hilfsleistund<br />

auch in diesem Jahr<br />

geratene Einzelpersod<br />

Familien, über deren<br />

sal die CZ in den vergangenen<br />

Wochen exemplarisch<br />

berichtet hat. Sie erhalten,<br />

um Missbrauch zu vermeiden,<br />

ihre Unterstützung in<br />

Form von Sachleistungen. Darüber<br />

hinaus kommen soziale<br />

Einrichtungen wie die Bahnhofsmission,<br />

die Essenszeit,<br />

die Ambulante Hilfe für wohnungslose<br />

Männer und Frauen,<br />

Schwangerschaftsberatungsstellen<br />

sowie das Projekt<br />

Brückenbau, das sich um die<br />

Wiedereingliederung von<br />

Strafgefangenen ins gesellschaftliche<br />

Leben bemüht, in<br />

den Genuss einer Unterstützung.<br />

Die verbliebenen Gelder<br />

und solche, die in den nächsten<br />

Tagen noch auf dem<br />

Spendenkonto bei der Sparkasse<br />

Celle, IBAn: DE38 2575<br />

0001 0000 0099 10, eingehen,<br />

werden bedarfsorientiert<br />

ausgeschüttet. „Dabei<br />

berücksichtigen wir, dass Hilfe<br />

natürlich nicht nur in der<br />

Weihnachtszeit, sondern<br />

ganzjährig benötigt wird“, so<br />

CZ-Chefredakteur Ralf Leineweber.<br />

Sein Dank gilt allen,<br />

die die Weihnachtsaktion<br />

wieder durch Geld- und Sachspenden<br />

oder auch durch die<br />

Zurverfügungstellung von<br />

Preisen für die Tombola<br />

unterstützt haben. (mi)<br />

Thomas Buhr<br />

Es ist viel, was die<br />

16-jährige Sara-Marie<br />

innerhalb von drei<br />

<strong>Jahre</strong>n ertragen muss:<br />

den plötzlichen Tod<br />

des Vaters, den Unfall<br />

des Bruders und den<br />

Tod der Großmutter.<br />

Vor Kurzem ist auch<br />

ihre Mutter gestorben.<br />

Schicksal einer 16-Jährigen: Erholung nach Verlusten<br />

Manchmal ist das Schicksal erbarmungslos.<br />

So im Fall der 16-jährigen Sara-Marie. Über sie<br />

hatte die CZ im Rahmen der Aktion<br />

„Mitmenschen in onot“ in der Heiligabend-<br />

Ausgabe 2015 berichtet: ein junges Mädchen,<br />

das innerhalb von drei <strong>Jahre</strong>n beide Eltern teile<br />

sowie seine Großmutter verlor und zudem mit<br />

dem schweren Unfall seines kleinen Bruders<br />

fertig werden musste. Vielen Lesern ging<br />

dieses Schicksal besonders zu Herzen – unter<br />

anderem den Celler Reservisten, die beim<br />

oneujahrsempfang eine Sammlung veranstalteten.<br />

Dank dieser Initiative und zahlreicher<br />

weiterer Spenden wurde für Sara-Maries neue<br />

Familie ein Kurzurlaub zur Erholung in den<br />

Center Parcs Bispingen finanziert.<br />

Zur Erinnerung: onachdem Sara-Marie (alle<br />

onamen von der Redaktion geändert) ihre<br />

Mutter leblos im Bett vorgefunden und den<br />

onotarzt alarmiert hatte, war zwar eine<br />

Reanimierung gelungen, aber nach fünf Tagen<br />

im Koma war der Kampf doch verloren. Dem<br />

Mädchen zur Seite stand in der ganzen Zeit<br />

onicole Hagenow. Die onachbarin und Freundin<br />

hat die beiden Kinder zu sich genommen<br />

und erfolgreich dafür gekämpft, dass die<br />

Waisen in ihrer Obhut bleiben dürfen: „Ich<br />

habe es ihrer Mutter am Sterbebett verspro-<br />

500 Euro für CZ-Aktion<br />

Die Celler Firma Malerschröder unterstützt die<br />

CZ-Weihnachtsaktion „Mitmenschen in Not“ mit einer<br />

Spende in Höhe von 500 Euro. Geschäftsführer<br />

Karsten Schröder (rechts) übergab einen entsprechenden<br />

Scheck an Chefredakteur Ralf Leineweber. (hae)<br />

Ohne Ausnahme. Auch für reduzierte Ware.<br />

Den günstigsten Artikel gibts gratis dazu.<br />

2Aktion gilt bis 3<br />

&<br />

ung --- Mauernstrasse 10-12<br />

Shop<br />

1<br />

3 8<br />

offizielle Pflegemutter. In der Vierzimmerwohnung<br />

ist es eng geworden, schließlich<br />

leben auch ihre beiden jüngeren Kinder dort.<br />

Die finden den Familienzuwachs „richtig gut“.<br />

Trotzdem gingen psychische Belastungen an<br />

den fünfen nicht spurlos vorüber. Die Patchwork-Familie<br />

hatte ein paar Tage Entspannung<br />

bitter nötig. Da kam das lange Wochenende<br />

in den Center Parcs gerade recht.<br />

„Wir haben uns gut erholt“, so Hagenow.<br />

„Die beiden Jüngsten waren aus dem Wasser<br />

kaum rauszubekommen. Leider war das<br />

Wetter schlecht und man konnte kaum<br />

draußen etwas unternehmen, aber es war<br />

schön, den Alltag nach all der Aufregung<br />

einmal hinter sich lassen zu können.“ (dhe)<br />

Schuhe<br />

1<br />

3 8<br />

Westcellertorstrasse 11<br />

Am Heiligen Kreuz 26<br />

Menschen sind uns<br />

müssen wichtig! Eine Zeitung<br />

für Menschen<br />

zu machen, bedeutet<br />

nicht nur, über<br />

zur<br />

sie zu berichten, sondern auch, ihre<br />

Wünsche, Sorgen und Nöte aufzunehmen,<br />

ernst zu nehmen und die<br />

Möglichkeiten zu nutzen, sich über<br />

eine Berichterstattung hinaus zu engagieren.<br />

Vor diesem Hintergrund ent-<br />

und Tischschmuck<br />

die Besucher des Bürger-<br />

Brunches selbst mitbringen.<br />

Die Bürgerstiftung wird einen<br />

Ausschank für Bier, Wein und<br />

Erfrischungsgetränke<br />

Verfügung stellen. Außerdem<br />

gibt es ein Unterhaltungsprogramm<br />

für die Erwachsenen<br />

und Kinderbetreuung auf<br />

dem Robert-Meyer-Platz. Der<br />

Erlös aus der Veranstaltung<br />

kommt den zahlreichen Projekten<br />

der Bürgerstiftung zugute.<br />

(gu)<br />

AnZEIGE<br />

stand 1995 aus einem breit gefächerten<br />

sozialen Engagement der<br />

Celleschen Zeitung die Aktion<br />

„Mitmenschen in Not“. Was als<br />

Weihnachts-Spendenaktion zur<br />

Unterstützung Hilfsbedürftiger<br />

in und um Celle begann, ist inzwischen<br />

zu einem gemeinnützigen<br />

Verein geworden, der ganzjährig<br />

um Spenden wirbt und<br />

Hilfsmaßnahmen unterstützt.<br />

Die Bilanz kann sich sehen<br />

lassen: Fast 2,4 Millionen Euro<br />

wurden bislang allein aus den in<br />

der Weihnachtszeit gespendeten<br />

Geldern ausgeschüttet.<br />

Empfänger der Leistungen sind<br />

laut Vereinssatzung „hilfsbedürftige<br />

Menschen in Stadt und Landkreis<br />

Celle“. Außerdem werden auch Einrichtungen,<br />

Vereine und Gruppen<br />

bedacht, die sich anerkannt sozial<br />

engagieren. So erhalten unter anderem<br />

die Celler Tafel, die Essenszeit,<br />

die Bahnhofsmission, aber auch<br />

das Onkologische Forum, das Projekt<br />

Brückenbau sowie zahlreiche<br />

www.ecg-celle.de.<br />

Jugendhilfe- und Stadtteilprojekte<br />

regelmäßig Förderbeträge für ihre<br />

Arbeit.<br />

www.efg-celle.de<br />

Längst tun sich in unserer Wohlstandsgesellschaft<br />

Lücken auf, geraten<br />

scheinbar sichere Lebensplanungen<br />

in Schräglage, folgen Notlagen<br />

und www.fegcelle.de Armut. Gegen Schicksalsschläge<br />

ist niemand gefeit: Egal ob durch<br />

Krankheit, Trennung, Unglücksfälle<br />

oder gar Tod – die Betroffenen sehen<br />

sich ad hoc aus ihrem Alltag gerissen<br />

und werden mit Problemen konfrontiert,<br />

die sie oft überfordern und deren<br />

Lösung sie ohne Unterstützung<br />

nicht leisten können. Im Gegenteil:<br />

Viele Menschen sind allein auf sich<br />

gestellt und auf Hilfe von außen angewiesen.<br />

Regelmäßig in den Wochen vor<br />

Weihnachten berichtet die Cellesche<br />

Zeitung exemplarisch für viele nicht<br />

genannte und dennoch unterstützte<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Wir gratulieren!<br />

HOTEL CELLER HOF<br />

Ihr Hotel im Herzen von Celle<br />

der Wohlstandsgesellschaft<br />

Spendenkonto: Sparkasse Celle<br />

Fälle von menschlichen<br />

Schicksalsschlägen,<br />

die zu Notlagen geführt<br />

haben. Dabei erfassen diese Beispiele<br />

nur die Spitze eines mächtigen<br />

Eisbergs. Nach Angaben der Niedersächsischen<br />

Landesarmutskonferenz<br />

ist mittlerweile fast jeder sechste<br />

Niedersachse armutsgefährdet; dazu<br />

kommt die Zahl derer, die durch<br />

einen Schicksalsschlag zumindest<br />

vorübergehend in eine ernste Notlage<br />

geraten.<br />

Die Unterstützung, die Betroffene<br />

aus dem Spendenaufkommen von<br />

„Mitmenschen in Not“ erhalten,<br />

kann keine allgemeine Lebenssituation<br />

verändern, aber sie ist doch oft<br />

mehr als nur ein „Tropfen auf den<br />

heißen Stein“. Manchmal ist es eine<br />

Mitmenschen in Not<br />

IBAN DE38 2575 0001 0000 0099 10<br />

Starthilfe – in eine neue Zukunft, ein<br />

neues Zuhause, ein neues Leben.<br />

Wie bei Sophie oder Matthias, die als<br />

alleinstehende Jugendliche dank der<br />

CZ und großzügiger Unterstützung<br />

durch ortsansässige Fahrschulen<br />

ihren Führerschein machen konnten<br />

und jetzt ihre Arbeits- beziehungsweise<br />

Ausbildungsstätten selbstständig<br />

erreichen können.<br />

Oder Anne Bucher (alle Namen<br />

wurden aus Datenschutz von der Redaktion<br />

schon in der ursprünglichen<br />

Berichterstattung geändert), die mit<br />

ihren Kindern und Unterstützung<br />

Ausbildung<br />

Justizfachwirt/in<br />

• 2½-jährige praxisorientierte<br />

Berufsausbildung<br />

• Voraussetzung:<br />

Realschulabschluss<br />

• Beginn: 1. September 2018<br />

• Bewerbungsschluss:<br />

30. November 2017<br />

Gerechtigkeit Gemeinsam Gestalten<br />

oberlandesgericht celle<br />

300 jahre: recht erfahren<br />

Ausbildung<br />

Gerichtsvollzieher/in<br />

• 1½- bis 2-jährige praxisorientierte<br />

Berufsausbildung<br />

• Voraussetzung: abgeschlossene<br />

Berufsausbildung im<br />

juristischen-kaufmännischen<br />

Bereich, 3 <strong>Jahre</strong> Berufserfahrung<br />

• Beginn: 1. Juni bzw.<br />

1. Dezember 2018<br />

• Bewerbungsschluss:<br />

31. Oktober 2017<br />

des Jugendamts 2015<br />

einem gewalttätigen<br />

und nachstellenden Ehemann<br />

mit nur zwei Koffern entkam<br />

und aus Spendenmitteln einen<br />

Teil der wesentlichen Wohnungseinrichtung<br />

bekam – wie unzählige<br />

andere, die wegen Trennung, Bedrohung,<br />

Brands oder Hochwassers,<br />

Zerfalls und Gesundheitsschädigung<br />

ihre bisherigen Wohnungen verlassen<br />

mussten, ohne die notwendige<br />

Ausstattung zu haben. Dazu handwerkliche<br />

Arbeiten oder professioneller<br />

Einsatz gegen Schimmelbefall<br />

– „Mitmenschen in Not“ hilft in akuter<br />

Not.<br />

Andere Schicksalsschläge sind unabänderlich<br />

– die Not trifft auch das<br />

Umfeld. Lebensbedrohliche Krankheiten,<br />

Behinderungen und Tod:<br />

2012 half die Aktion der 38-jährigen,<br />

unheilbar an Krebs erkrankten<br />

Sabine Polt, noch einmal mit ihrer<br />

wasserbegeisterten siebenjährigen<br />

Tochter Urlaub in den Center Parcs<br />

zu machen. Auch die knapp 60-jährige<br />

krebskranke Beate Böhm hatte<br />

2014 einen letzten Wunsch – mit ihrer<br />

Tochter über den Celler Weihnachtsmarkt<br />

zu schlendern und sich Bratwurst<br />

und gebrannte Mandeln leisten<br />

zu können. Oder Elfriede Bauer, die<br />

sich nach ihrer Chemo- und Strahlentherapie<br />

eine erhoffte Perücke<br />

leisten konnte. Für den 16-jährigen<br />

Schüler Ben Bucher, der innerhalb<br />

von vier <strong>Jahre</strong>n erst den Vater und<br />

dann die Mutter verlor, hat die CZ<br />

im Jahr 2015 in Kooperation mit<br />

einem Steinmetzbetrieb die Anfertigung<br />

und Aufstellung eines<br />

Grabsteins ermöglicht – auch<br />

dies kein Einzelfall.<br />

Dank der Spenden für „Mitmenschen<br />

in Not“ erhielten verzweifelte<br />

Eltern die notwendigen<br />

Zuschüsse zum Eigenanteil für<br />

Prothesen, Gehhilfen, Therapiemaßnahmen,<br />

Cremes, Salben und<br />

Medikamente, die von Krankenkassen<br />

nur anteilig getragen und somit<br />

nicht bezahlbar gewesen wären.<br />

Spenden aus der CZ-Aktion sorgten<br />

für notwendiges Schulmaterial, ein<br />

Geschenk unterm Weihnachtsbaum,<br />

notwendige Winterjacken und -stiefel,<br />

aus denen die Kinder herausgewachsen<br />

waren und die neuen Sachen<br />

nicht aus dem Haushaltsbudget hätten<br />

bezahlt werden können, oder für<br />

ein warmes Essen zu den Feiertagen.<br />

Dank der Spender hatten auch zahlreiche<br />

Familien und alleinstehende<br />

Rentner über den Winter eine warme<br />

Wohnung, weil eine ausstehende<br />

Heizkostenrechnung beglichen oder<br />

der Öltank neu gefüllt werden konnte.<br />

In jedem Fall, in dem „Mitmenschen<br />

in Not“ hilft, wird die Sachlage<br />

zuvor von Fachleuten der Kirchen<br />

und sozialer Dienste von Stadt und<br />

Landkreis Celle geprüft. Dies gilt<br />

selbstverständlich auch für jene Fälle<br />

der Unterstützung, über die nicht in<br />

der CZ berichtet wird. Und noch eine<br />

Regel steht: „Um Missbrauch zu vermeiden,<br />

erhalten die Betroffenen zur<br />

Unterstützung kein Bargeld, sondern<br />

wir begleichen die Rechnungen“, so<br />

Chefredakteur Ralf Leineweber, der<br />

seit der Gründung im Jahr 2010 auch<br />

Vorsitzender des Vereins „Mitmenschen<br />

in Not e.V.“ ist.<br />

Duales Studium<br />

Dipl.-Rechtspfleger/in<br />

• 3-jähriges praxisorientiertes<br />

Fachhochschulstudium<br />

• Voraussetzung: Hochschuloder<br />

Fachhochschulreife<br />

• Beginn: 1. Oktober 2018<br />

• Bewerbungsschluss:<br />

30. November 2017<br />

Bewerbungen richten Sie an das<br />

Oberlandesgericht Celle, Schlossplatz 2, 29221 Celle<br />

Engagieren sich gemeinsam für „Mitmenschen in Not“:<br />

Daniel Schott (Caritas), Dennis Heumann (Landkreis Celle),<br />

Michael Graubohm (Stadt Celle), Horst-Peter Ludwigs (Diakonisches<br />

Werk) und CZ-Chefredakteur Ralf Leineweber (von links).<br />

Nachgefragt bei: HORST-PETER LUDWIGS<br />

Die Diakonie des Evangelischlutherischen<br />

Kirchenkreises Celle ist eine<br />

der sozialen Einrichtungen, deren Arbeit<br />

durch die Spenden der Aktion „Mitmenschen<br />

in onot“ Unterstützung erfährt.<br />

Zugleich gehört der Diplom- Sozialpädagoge<br />

Horst-Peter Ludwigs zu dem<br />

Team von Experten, das im Einzelfall<br />

die Hilfsbedürftigkeit prüft und über die<br />

Verteilung der eingehenden Gelder<br />

entscheidet. CZ-Mitarbeiterin<br />

Doris Hennies sprach mit ihm.<br />

Wie wird die Diakonie tätig?<br />

Diakonie, das ist, allgemein gesagt,<br />

der Dienst am Menschen, der aus einer<br />

christlichen Grundhaltung heraus<br />

geleistet wird. Er zeichnet sich durch<br />

Wertschätzung der Menschen,<br />

Solidarität und Anteilnahme aus. Das<br />

diakonische Engagement der Kirche hat<br />

zum Ziel, sowohl das Gemeinwohl zu<br />

fördern, als auch die Teilhabe aller<br />

Menschen an der Gesellschaft zu<br />

ermöglichen. Unser sozialer Aufgabenbereich<br />

umfasst professionelle Unterstützung,<br />

Betreuung und Beratung in<br />

unterschiedlichen Bereichen.<br />

Wie wichtig ist für Ihre soziale Arbeit<br />

die CZ-Aktion „Mitmenschen in Not“?<br />

Die Aktion ist in vielerlei Hinsicht<br />

wichtig. Zum einen sind wir durch die<br />

Spendengelder in der Lage, in Krisensituationen<br />

schnell und unbürokratisch<br />

Hilfe zu leisten. Zum anderen bringt die<br />

Aktion durch Veröffentlichungen in der<br />

Zeitung die Situation von onotleidenden<br />

direkt vor der Haustür deutlich ans<br />

Licht. Das schärft das Bewusstsein der<br />

Bürger und sorgt für eine Sensibilisierung:<br />

Man schaut genauer hin, statt zu<br />

ignorieren und ermöglicht Unterstützung<br />

dort, wo sie nötig ist.<br />

Dann hat „Mitmenschen in Not“ auch<br />

einen psychologischen Effekt?<br />

Ganz sicher: Oft fühlt sich ein onotleidender<br />

am Ende. Hilfe aus der<br />

scheinbar ausweglosen Situation ist<br />

wie ein Licht am Ende des Tunnels. Sie<br />

Oberlandesgericht Celle – Ein vielseitiger Arbeitgeber<br />

bringt Hoffnung und mobilisiert Kräfte.<br />

Dazu kommt das Gefühl, nicht allein<br />

gelassen zu sein. Daraus erwächst neuer<br />

Mut. Die durch Hilfsbereitschaft und<br />

Spenden demonstrierte<br />

Solidarität stärkt gesellschaftliche Gemeinschaft<br />

und schafft ein<br />

demokratisches Bewusstsein – und gibt<br />

auch Gebenden ein gutes Gefühl.<br />

Armut und Not sind demnach nicht nur<br />

ein materielles Problem?<br />

In Deutschland muss keiner körperlich<br />

verhungern, aber die Seele verhungert<br />

oft. Die Menschen leiden, wenn keine<br />

Lösung, keine Aussicht auf Verbesserung<br />

möglich erscheint. Ein Betroffener,<br />

der jeden Cent zweimal umdreht, und<br />

für den das Geld trotzdem nicht bis zum<br />

Ende des Monats reicht, erlebt echte<br />

Verzweiflung. Es gibt auch im Raum<br />

Celle viele Menschen, die, obwohl sie<br />

einer geregelten Arbeit nachgehen,<br />

nicht genügend verdienen, um eine<br />

Familie ausreichend zu versorgen und<br />

deshalb ergänzende Sozialleistungen<br />

beanspruchen müssen. Oft haben sie<br />

mit der Beantragung von Unterstützung<br />

gewartet, bis es wirklich nicht mehr<br />

ging, denn zur Armut kommt noch die<br />

Scham. Man versucht zu verhindern,<br />

dass andere die onot mitbekommen.<br />

Denn das hat Ausgrenzung und<br />

Imageverlust zur Folge.<br />

Gibt es Menschen, die stärker von<br />

Notlagen und Armut betroffen sind?<br />

Ja, das sind Familien mit Kindern, in<br />

denen der oder die Erwerbstätigen nicht<br />

ausreichend verdienen. Verschärft ist<br />

die Situation Alleinerziehender. Alleinerziehende<br />

mit Kindern sind für mich<br />

wahre finanzielle Überlebenskünstler.<br />

Ein zwölfjähriges Kind mit 291 Euro<br />

Sozialgeld im Monat zu versorgen, ist<br />

eine große Leistung. Eine dritte armutsgefährdete<br />

Gruppe sind Senioren. Ihnen<br />

fällt es besonders schwer, auf unterstützende<br />

Sozialhilfe angewiesen zu sein,<br />

obwohl sie ein Leben lang ordentlich<br />

gearbeitet haben.<br />

Sie suchen eine verantwortungsvolle Tätigkeit, haben Spaß an Teamarbeit und wollen für<br />

Bürgerinnen und Bürger arbeiten? Das Oberlandesgericht Celle bietet eine große Auswahl an<br />

Ausbildungs– und Arbeitsmöglichkeiten.<br />

Neben der Rechtsprechung nimmt das Oberlandesgericht Celle umfangreiche Verwaltungsaufgaben<br />

wahr. Hierzu gehört die Einstellung des Justiznachwuchses für die zum Oberlandesgerichtsbezirk<br />

Celle gehörenden 6 Landgerichte und 41 Amtsgerichte. Angeboten werden jedes Jahr Ausbildungsplätze<br />

zur/zum Justizfachwirt/-in und zur/zum Gerichtsvollzieher/-in sowie duale Studienplätze<br />

zur/zum Diplom-Rechtspfleger/-in (FH). Jeder dieser Berufe kann an den unterschiedlichen<br />

Gerichten ausgeübt werden, ist interessant und hat ein breites Aufgabenspektrum.<br />

Die niedersächsische Justiz bietet schon zu Beginn des Berufslebens einen krisensicheren Arbeitsplatz,<br />

ein sicheres Einkommen und eine gezielte und abwechslungsreiche Ausbildung bzw. ein vielseitiges<br />

Studium. Die Kolleginnen und Kollegen von morgen können sich auf moderne Arbeitsplätze,<br />

motivierte Ausbilder/-innen und sehr gute Übernahmechancen freuen. Nach erfolgreichem<br />

Abschluss gibt es Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie zahlreiche Fortbildungsangebote<br />

in allen Bereichen. Die Justiz legt außerdem großen Wert auf Familienfreundlichkeit und<br />

bietet verschiedene Arbeitszeitmodelle und Teilzeitmöglichkeiten an.<br />

Informieren Sie sich zu den Berufen, Aufgaben und Anforderungen auf www.oberlandesgerichtcelle.niedersachsen.de<br />

oder auf www.gerechtigkeit-gemeinsam-gestalten.de.<br />

52661901_17040700300030316<br />

62187401_17040700300030316


8 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Mein Freund, der Baum<br />

und Gefährte als Gefährten<br />

VVon<br />

JOACHIM GRIES<br />

Was Ihnen das Auto bedeutet,<br />

das Sie seit<br />

vielen <strong>Jahre</strong>n fahren<br />

und pflegen, das Sie von<br />

A nach B fährt, das Sie in den<br />

Urlaub gebracht und nie im<br />

Stich gelassen hat, das wissen<br />

Sie natürlich viel besser als wir.<br />

Denn wir waren ja nicht dabei.<br />

Aber wenn Sie es uns erzählen<br />

und wir Sie dann an Ihrem<br />

schnittigen Flitzer, Ihrem<br />

treuen Gefährt ablichten, dann<br />

können wir die Geschichte<br />

unseren Lesern vorstellen und<br />

sie teilhaben lassen an Ihren<br />

Erfahrungen. Sie können sich<br />

bestimmt noch erinnern an<br />

unsere Serien mit Ihren Autos?<br />

Oder an Ihre Lieblingsbäume,<br />

die irgendwo im Celler<br />

Land stehen? Wir riefen Sie auf,<br />

und Sie haben uns auf Prachtexemplare<br />

im Celler Land hingewiesen.<br />

Das waren nicht die<br />

höchsten Bäume, nicht die mit<br />

dem dicksten Stamm oder der<br />

mächtigsten Krone. Das waren<br />

die Bäume, die für Sie Bedeutung<br />

hatten, weil Sie an ihnen<br />

den Wechsel der <strong>Jahre</strong>szeiten<br />

spürten, weil sie immer wieder<br />

Ziel Ihrer Spaziergänge waren<br />

oder weil Sie der lange Verfall<br />

eines abgestorbenen Riesen<br />

faszinierte.<br />

Sie haben uns berichtet,<br />

wie schön es ist, an einem<br />

Fluss oder Bach im Celler<br />

Land zu leben, dem Plätschern<br />

zu lauschen und an<br />

idyllischen Plätzen schöne<br />

Mein Freund, der Baum: Hannes und Rieke Türschmann klettern in einer großen Blutbuche; „Alte Fotos erzählen“ bot einen Blick<br />

in einen Krankensaal des Kinderhospitals; in „Mein Auto und ich...“ wurden unzählige Menschen und ihre Gefährte porträtiert.<br />

Stunden zu verleben. Und Sie<br />

haben uns geholfen, vergessene<br />

Gedenksteine im Landkreis<br />

wieder aufzuspüren, die<br />

an Unglücke, menschliche<br />

Schicksale oder Daten der<br />

Kulturgeschichte erinnern.<br />

So entstand Woche für Woche<br />

eine neue Facette eines Bildes,<br />

so entstand Steinchen für<br />

Steinchen ein buntes Mosaik<br />

– mit Ihrer Hilfe.<br />

Ein Dauerbrenner sind alte<br />

Fotos. Wir veröffentlichen sie,<br />

aus Ihnen sprudeln dann Erinnerungen<br />

und lassen für alle<br />

ein Stück Heimatgeschichte<br />

lebendig werden. Aus Ihren<br />

Alben tauchen weitere Fotografien<br />

auf. In den Archiven<br />

könnten wir nicht die Schätze<br />

heben, die in Ihren Köpfen,<br />

Ihren Schubladen ruhen.<br />

Sie waren dabei, als in den<br />

Bahnhöfen noch Dampfloks<br />

schnauften, die Züge durchs<br />

Land zogen. So sind neben den<br />

Veröffentlichungen in der Zeitung<br />

inzwischen fünf Magazine<br />

erschienen, denen Sie mit<br />

Ihren Schilderungen Lebendigkeit<br />

eingehaucht haben.<br />

Bitte machen Sie damit weiter,<br />

neue Bände sind in Planung.<br />

Serien in der Zeitung haben<br />

den schönen Effekt, dass mit jeder<br />

neuen Veröffentlichung ein<br />

neuer Aspekt beleuchtet wird.<br />

Die Informationen kommen in<br />

appetitlichen Häppchen zu Ihnen,<br />

Sie müssen sich nicht der<br />

Völlerei hingeben, denn nächste<br />

Woche gibt es ja wieder was.<br />

Die Redakteure, die diese<br />

Serien zu Papier bringen, wissen<br />

das auch zu schätzen. Denn<br />

sie betrachten den Gegenstand<br />

immer wieder, machen dabei<br />

neue Entdeckungen, stellen<br />

Entwicklungen fest. Ein Jahr<br />

lang jede Woche die Klasse 1b<br />

der Zwergschule in Habighorst<br />

besuchen und nachzeichnen,<br />

womit sich Schulanfänger beschäftigen,<br />

was sie lernen, welche<br />

Fortschritte sie machen,<br />

wie sie miteinander umgehen –<br />

das war ein Stück Arbeit voller<br />

Spaß, das der Redakteur mehr<br />

als zehn <strong>Jahre</strong> später nicht<br />

missen möchte.<br />

Erzählen Sie uns, was Sie<br />

in Ihrer Celleschen Zeitung<br />

vermissen. Wir kommen bestimmt<br />

ins Geschäft. Denn<br />

mit Ihrem Wissen können wir<br />

weitere Schätze ans Tageslicht<br />

bringen.<br />

Wer ist die Schönste im Land? „MISS CELLE“ WIRD „MISS NIEDERSACHSEN“<br />

Blitzlichtgewitter, jubelnde<br />

Menschen und hübsche junge<br />

Damen: Die Wahl der „Miss Celle<br />

Online“ gehörte zu den großen<br />

Projekten der Celleschen Zeitung.<br />

Von 2011 bis 2014 suchte<br />

die CZ die schönste Cellerin.<br />

„Die Misswahl war eine der aufwendigsten,<br />

aber auch eine der<br />

erfolgreichsten<br />

Aktionen“, erinnert sich Volker<br />

Franke, Projektbeauftragter der<br />

CZ-Geschäfts führung,<br />

rückblickend.<br />

Der Modelwettbewerb war mit<br />

viel Arbeit verbunden – vom<br />

Aufruf zur Bewerbung über das<br />

Casting bis zur abschließenden<br />

Wahl. Initiator war Jens Lüdtke.<br />

„Wir haben als Zeitung damit alle<br />

Generationen erreicht“, erinnert<br />

sich der damalige Mitarbeiter<br />

aus dem Bereich Marketing. In<br />

Schulen und im Freundeskreis<br />

erzählten interessierte junge<br />

Frauen von ihrer Teilnahme.<br />

Zu den Castings und der<br />

Entscheidung kamen ganze<br />

Familien.<br />

Der Ursprung der „Miss Celle<br />

Online“ lag in den Umlandkommunen,<br />

wo schon <strong>Jahre</strong><br />

zuvor Schönheitsköniginnen gesucht<br />

worden waren. Auch dies<br />

war auf Anstoß der CZ passiert.<br />

2010 kamen erste Ideen auf, das<br />

Projekt auszuweiten und eine<br />

Miss zu wählen, die das ganze<br />

Celler Land repräsentiert.<br />

Lüdtkes Aufgabe war es nun,<br />

Sponsoren zu finden. „Wir<br />

bekamen damals Tür und Tor geöffnet.“<br />

Bis 2014 hätten sich<br />

19 Sponsoren gefunden.<br />

Als onächstes galt es, einen<br />

Fotografen zu finden, der die<br />

jungen Frauen professionell in<br />

Szene setzen sollte. Diese<br />

Aufgabe bekam Marcus Jacobs<br />

von Goja-Foto aus Winsen. „Im<br />

Fürstenhof haben wir vom<br />

Blauen Salon über das Treppenhaus<br />

bis zur Bar alles auf den<br />

Kopf gestellt“, erinnert er sich.<br />

Darüber hinaus dienten das<br />

Schloss, das Kunstmuseum, die<br />

CZ-Druckerei oder das OHE-Gelände<br />

als Kulisse. „Bis spät in die<br />

onacht hinein haben die Shootings<br />

gedauert. Es war eines meiner<br />

größten Projekte“, so Lüdtke.<br />

Auch für die Models hat sich die<br />

Bewerbung gelohnt: Charlotte<br />

Kramer und Mayte Fritz, die<br />

Siegerinnen der <strong>Jahre</strong> 2012 und<br />

2013, wurden später zur<br />

„Miss oniedersachsen“ gewählt.<br />

„Das war eine tolle Zeit“,<br />

erinnert sich Mayte Fritz. Die<br />

inzwischen 26-Jährige hat sich<br />

der Musik verschrieben. Ende<br />

Februar ist ihr zweiter Song<br />

erschienen. „Geh deinen Weg“<br />

heißt er und geht in Richtung<br />

Deutschpop. Musik sei für sie wie<br />

ein „Sechser im Lotto“, sagt sie.<br />

„Da will ich auf jeden Fall<br />

dranbleiben.“<br />

Auch Charlotte Kramer aus<br />

Eicklingen denkt gern an die<br />

Wahl zurück: Eine Verkäuferin<br />

in einem Schuhgeschäft hatte<br />

sie gefragt, ob sie mitmachen<br />

wolle. „onoch im Laden haben<br />

Einmal lächeln – für Miss Celle Online 2013.<br />

Fotograf Marcus Jacobs hält diesen Moment im Bild fest.<br />

wir Fotos gemacht“, erzählt die<br />

heute 19-Jährige. Derzeit steht<br />

für sie die Vorbereitung aufs<br />

Abitur im Vordergrund. Beruflich<br />

will sie ins Lehramt einsteigen.<br />

Für die körperlich aktive junge<br />

Frau steht Sport als Studienfach<br />

bereits fest.<br />

Rollstuhlbeförderung + Krankenbeförderung + Taxi<br />

Taxiruf: (0 5051) 55 55 oder 30 51<br />

◾ 10 moderne Taxen der Marken Mercedes + VW<br />

◾ 2 VW-Minibusse ◾ Geschultes Personal<br />

◾ Taxifahrten ◾ Flughafentransfer<br />

◾ Arztfahrten ◾ Fahrten zur Bestrahlung<br />

◾ Dialysefahrten ◾ Fahrten zur Chemotherapie<br />

◾ Spezielle Rollstuhltransporter<br />

◾ Hilfe bei Krankenkassen-Anträgen<br />

Marquardt GmbH & Co. KG<br />

Hermannsburger Straße 46 · 29303 Bergen<br />

www.marquardt-bergen.de<br />

3214201_17040700300030317 3680101_17040700300030317<br />

62070501_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 9<br />

Preisgekröntes Volontärsprojekt<br />

„Neue Heimat Celle“<br />

VVon<br />

Michael Ottionger<br />

Heimat bedeutet für jeden<br />

Menschen etwas<br />

anderes. Die meisten<br />

verbinden damit Familie, Sicherheit<br />

und Geborgenheit.<br />

Doch es gibt auch Menschen,<br />

die wegen Krieg und Terror<br />

ihr Zuhause verlassen müssen,<br />

um in einem fernen Land noch<br />

einmal neu anzufangen. Den<br />

Geschichten dieser Menschen<br />

widmete die CZ die zwölfteilige<br />

Serie „Neue Heimat Celle“,<br />

die im Jahr 2015 mit dem Sonderpreis<br />

für Volontärsprojekte<br />

im Rahmen des Deutschen<br />

Lokaljournalistenpreises der<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Die Serie richtete den Blick<br />

auf die Schicksale der Flüchtlinge<br />

und ließ die Menschen,<br />

die vor Ort mit dem Thema zu<br />

tun haben, zu Wort kommen.<br />

Entstanden war die Idee dazu<br />

während einer Schulung in der<br />

hausinternen Volontärsausbildung,<br />

wie sich der zuständige<br />

Volontärsausbilder Volker<br />

Franke erinnert. „Wir haben<br />

überlegt, wie man auf Konzepte<br />

kommen und mögliche<br />

Themen für die Zeitung erkennen<br />

kann. Einer der Volontäre<br />

hatte dann die Idee, eine Serie<br />

zum Thema Flüchtlinge zu<br />

machen.“<br />

Der ehemalige Präsident des Europaparlaments, Hans-Gert Pöttering, und Jurysprecherin Heike Groll gratulierten den zur<br />

Preisverleihung nach Sindelfingen angereisten Volontären Alexander Hänjes, Johanna Müller und Kai Knoche (von links)<br />

sowie Chefredakteur Ralf Leineweber (rechts).<br />

„Die Idee ist mir im Spätsommer<br />

2014 quasi auf dem Sofa<br />

beim Schauen der täglichen<br />

Nachrichten gekommen“, berichtet<br />

der ehemalige CZ-Volontär<br />

Kai Knoche. Die UN<br />

warnte damals, dass global so<br />

viele Menschen wie seit dem<br />

Zweiten Weltkrieg nicht mehr<br />

auf der Flucht seien. Doch dass<br />

sich hinter den oft genannten<br />

Zahlen Millionen von realen<br />

Menschen in unvorstellbaren<br />

und kaum nachvollziehbaren<br />

Notsituationen verbergen, sei<br />

damals wie heute in der medialen<br />

Berichterstattung oft<br />

vergessen worden, so Knoche.<br />

„Wir als Volontäre wollten<br />

unserem Auftrag als Zeitung,<br />

unsere Leser umfassend und<br />

möglichst aus allen Perspektiven<br />

über das so breit gefächerte<br />

Thema zu informieren und<br />

aufzuklären, nachkommen –<br />

und natürlich auch Verständnis<br />

wecken.“<br />

Nach dem ersten Vorschlag<br />

entwickelten die damaligen<br />

Volontäre Kai Knoche, Alexander<br />

Hänjes, Johanna Müller<br />

und Carsten Richter die Idee<br />

mit ihrem Ausbilder weiter.<br />

Und so nahm diese Idee zur<br />

Serie Form an. Dabei sei das<br />

eines der emotionalsten journalistischen<br />

Projekte seiner<br />

Karriere gewesen, erinnert<br />

sich Knoche. „In so gut wie<br />

jedem Gespräch gab es während<br />

des Interviews, das eher<br />

einem mehrstündigen Besuch<br />

auf sehr persönlicher Ebene<br />

glich, einen emotionalen Wendepunkt.<br />

Sobald es um Details<br />

zur Flucht ging, flossen<br />

häufig Tränen.“ So habe zum<br />

Beispiel ein Sudanese erzählt,<br />

wie sein bester Freund bei<br />

der Überquerung des Mittelmeers<br />

ertrank, während er vor<br />

Erschöpfung eingeschlafen<br />

war. „Das lässt einen auch als<br />

Journalisten bei aller gebotenen<br />

Neutralität nicht kalt“, so<br />

Knoche.<br />

Auch die Jury der Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung war von<br />

dem Projekt beeindruckt. „Jurysprecherin<br />

Heike Groll sagte<br />

bei der Preisverleihung im<br />

September 2015 in Sindelfingen,<br />

angesichts der aktuellen<br />

Flüchtlings-Entwicklung mute<br />

diese im Jahr 2014 gestartete<br />

Serie schon wie Hellseherei<br />

an. Mehr Kompliment geht<br />

nicht, sodass wir als Volontäre<br />

auch ein wenig stolz auf die<br />

Wertschätzung der über Wochen<br />

geleisteten harten Arbeit<br />

sind“, sagt Knoche. „Doch die<br />

Mehrarbeit spielte für niemanden<br />

aus dem Team, das diesen<br />

Preis gewonnen hat, eine Rolle.<br />

Im Gegenteil: Wir konnten<br />

unserer journalistischen<br />

Leidenschaft und Kreativität<br />

freien Lauf lassen.“<br />

Ausgezeichnete CZ-Berichterstattung<br />

Theodor-Wolff-Preis:<br />

oneben der Auszeichnung für<br />

das Volontärsprojekt „oneue<br />

Heimat Celle“ gingen in den<br />

vergangenen <strong>Jahre</strong>n weitere<br />

Journalistenpreise nach Celle.<br />

Über eine Ehrung durfte man<br />

sich dabei besonders freuen:<br />

Im Jahr 1993 wurde der Beitrag<br />

der damaligen CZ-Redakteurin<br />

Sabine Schwieder über ein<br />

Projekt für kurdische Mädchen<br />

in der Celler Bahnhofstraße mit<br />

dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet.<br />

Er gilt als höchste<br />

Auszeichnung im deutschen<br />

Journalismus.<br />

In dem Mädchentreff wurden<br />

damals zum Großteil kurdische<br />

Kinder und Jugendliche<br />

betreut. Außerdem gab es<br />

einen Sprachkurs für kurdische<br />

Frauen. Dort wurde ihnen die<br />

Möglichkeit gegeben, gemeinsam<br />

das Theater zu besuchen<br />

oder an einem Kursus für<br />

Gewinnerin des<br />

Theodor-Wolf-Preises:<br />

Sabine Schwieder<br />

Töpfern oder Computer teilzunehmen.<br />

Sachen also, die zur<br />

Integration beitragen, und für<br />

die die kurdischen Mädchen in<br />

ihrer Freizeit häufig nicht die<br />

Zeit hatten. Hintergrund der<br />

Geschichte war die damalige<br />

Diskussion über das Asylrecht.<br />

Dabei wurde oft übersehen,<br />

dass ein großer Teil der Kinder<br />

kurdischer Eltern in Celle<br />

geboren und aufgewachsen<br />

ist. Sie sprachen oft besser<br />

Deutsch als ihre Muttersprache,<br />

und auch die Jugendlichen<br />

untereinander verständigten<br />

sich oft auf Deutsch. Mit ihrer<br />

Geschichte über den Mädchentreff<br />

hatte sich Sabine<br />

Schwieder auf die Spur der<br />

kurdischen Mädchen begeben.<br />

Ein ausgezeichneter Beitrag im<br />

wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Spielplatztest:<br />

Zehn <strong>Jahre</strong> später veröffentlichte<br />

die CZ einen großen<br />

Spielplatztest, der ihr den seinerzeit<br />

erstmals ausgelobten<br />

Preis für Verbraucherjournalismus<br />

der Stiftung Warentest<br />

bescherte. „Besser hätten wir<br />

es auch nicht machen können“,<br />

sagte Heike van Laak von der<br />

Verbraucherorganisation in<br />

ihrer Laudatio im Mai <strong>200</strong>4<br />

im Hotel Adlon in Berlin. „Das<br />

war eine wunderbare Aktion<br />

mit hohem onutzwert.“ Im Text<br />

der Urkunde, die Chefredakteur<br />

Ralf Leineweber und der<br />

Initiator der Serie, Redakteur<br />

Andreas Babel, seinerzeit<br />

entgegennahmen, hieß es, der<br />

Preis werde verliehen an „Redaktionen<br />

regionaler Tageszeitungen,<br />

die im vergangenen<br />

Jahr in herausragender Weise<br />

über Verbraucherthemen berichtet<br />

haben“.<br />

In einem Zeitraum von sechs<br />

Monaten hatte die Lokalredaktion<br />

damals alle 222 öffentlich<br />

zugänglichen Kinderspielplätze<br />

im Landkreis Celle getestet.<br />

Sieger des Tests war übrigens<br />

die Gemeinde Hambühren.<br />

Kommunalwahl-<br />

Berichterstatung:<br />

Ebenfalls bundesweite Beachtung<br />

erwarb sich die CZ mit ihrer<br />

Berichterstattung im Vorfeld<br />

der Kommunalwahl <strong>200</strong>6. Die<br />

Redakteure setzten die politischen<br />

Themen selbst, banden<br />

die Leser stärker ein und präsentierten<br />

die Wahlthemen noch<br />

lokaler. Das Bemühen, auf diese<br />

Weise gegen die schon damals<br />

aufkommende Wahlmüdigkeit<br />

anzukämpfen, hinterließ bei den<br />

Juroren der Konrad-Adenauer-<br />

Stiftung Eindruck – am Ende<br />

reichte es zwar nur zur Einstufung<br />

als „fast preisgekrönte<br />

Einsendung“, das Konzept aber<br />

fand Eingang in die Dokumentation<br />

der besten Lokalzeitungsprojekte<br />

des <strong>Jahre</strong>s <strong>200</strong>6.<br />

Grundlage für diese seinerzeit<br />

neue Art der Wahlberichterstattung<br />

war eine Leserumfrage,<br />

die drei Monate vor<br />

der Wahl begann. Zu jeder<br />

Kommune wurden Fragebögen<br />

in der CZ veröffentlicht, die<br />

allgemeine und spezifische<br />

Fragen zum Ortsteil oder der<br />

Gemeinde enthielten. Etwa<br />

3000 Fragebögen schickten<br />

die Leser zurück. Auf Grundlage<br />

der Ergebnisse erstellte<br />

die Redaktion Themenlisten, in<br />

die sie die Bürgermeinungen<br />

einarbeitete. Anschließend<br />

wurde mit Ausnahme des<br />

Montags auf täglich drei Seiten<br />

berichtet. Dabei kamen bis<br />

zum Wahltag mehr als hundert<br />

Seiten zusammen.<br />

„Kurden in Celle“:<br />

Ebenfalls zu den „fast<br />

preisgekrönten Einsendungen“<br />

im Rahmen des Lokaljournalistenpreises<br />

der Konrad-<br />

Adenauer-Stiftung zählte die<br />

CZ-Serie „Kurden in Celle“, die<br />

Andreas Babel 1996 konzipierte<br />

und veröffentlichte.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

unter pirelli.de/promotion oder<br />

bei Alfons-Schmidt Automobile.<br />

ALFONS-SCHMIDT AUTOMOBILE<br />

Braunschweiger Heerstraße 55 · 29221 Celle<br />

Telefon: 05141 29066<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />

Wir wünschen für die Zukunft<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

Ihr freundliches<br />

Autohaus in Bergen<br />

Celler Straße 42 · 29303 Bergen · Tel. (0 50 51) 9 89 90<br />

Fax (0 50 51) 98 99 20 · www.ohlhoff.de<br />

Der sichere Weg<br />

zum Traumhaus<br />

Verbund Celler Baubetriebe<br />

Seit 18 <strong>Jahre</strong>n für Sie da!<br />

S i 17 <strong>Jahre</strong>n für Sie da!<br />

UG &Co. KG<br />

Managementbetreut<br />

Bauherren<br />

WINSEN.„DasD HausH Bau“ B “ ist it<br />

einVerbund Celler Baubetriebe<br />

aus Fachleuten wie Architekten,<br />

Ingenieuren und Handwerksbetrieben<br />

aus der direkten Umgebung.<br />

Gemeinsam bündeln sie handwerkliches<br />

Wissen der Region. Geschäftsführerin des<br />

Unternehmens, das 1999 gegründet wurde, ist<br />

Kauffrau Martina Jastrau. Über <strong>Jahre</strong> hat sie es verstanden,<br />

sich mit Fachwissen, Kompetenz und Disziplin als verlässliche Baumanagementpartnerin<br />

zu behaupten. „Viele Menschen träumen von einem eigenen Haus. Wir nehmen Bauwillige an<br />

die Hand und führen sie von den ersten Beratungsgesprächen bis zur Hausübergabe durch das<br />

gesamte Projekt“, sagt sie.<br />

DAS HAUS BAU UG & Co.KG<br />

ist der Verbund Celler Baubetriebe und Planungsbüros<br />

Raunsfeldhöhe 7 · 29308 Winsen (Aller) · Tel. (0 51 43) 91 22 80<br />

z. B. Barrierefreies<br />

Bauen 50 +<br />

– wir beraten Sie gern!<br />

62012301_17040700300030316<br />

62062601_17040700300030316<br />

61947801_17040700300030316


10 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Volles Haus<br />

bei CZ-Podien<br />

VVon<br />

SIMVon ZIEGLER<br />

Stadthaus Bergen, 10. Dezember<br />

2013: 490 Zuschauer<br />

sitzen im Saal.<br />

Der Andrang ist so gewaltig,<br />

dass der restlos gefüllte Saal<br />

niemanden mehr aufnehmen<br />

kann. Viele müssen draußen<br />

bleiben. Die CZ hatte zur<br />

Podiumsdiskussion geladen. Es<br />

ging um das Thema, das seit<br />

<strong>Jahre</strong>n polarisiert wie kein anderes:<br />

die Rückkehr des Wolfs<br />

ins Celler Land. Die CZ-Redakteure<br />

Tore Harmening und<br />

Joachim Gries diskutierten mit<br />

der Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft,<br />

Vertretern von<br />

Schafzüchtern und Umweltministerium,<br />

mit Jägern – und natürlich<br />

mit Lesern. Ist der Wolf<br />

für Menschen gefährlich? Wie<br />

werden Schafhalter entschädigt?<br />

Sollen Wölfe abgeschossen<br />

werden?<br />

Die Besucher sollten aus<br />

erster Hand über das Raubtier<br />

informiert werden. Sie konnten<br />

sich eine Meinung bilden.<br />

Und natürlich war es auch ein<br />

Forum zum Dampfablassen.<br />

Der eine oder andere Besucher<br />

machte deutlich, was er von<br />

der Rückkehr des Wolfes hält.<br />

Während der Debatte wurde<br />

schnell klar, dass es enorme<br />

Vorbehalte gegen das Raubtier<br />

gibt. Viele haben Angst:<br />

Gastgeber vor Einbrüchen im<br />

Tourismus-Geschäft; Schafhalter,<br />

dass sie alleine gelassen<br />

werden mit dem Problem, ihre<br />

Herden zu schützen; Hundehalter<br />

und Reiter, dass sie dem<br />

Raubtier im Wald begegnen.<br />

Emotionale Debatte: Vor der Oberbürgermeisterwahl 2016 diskutierten CZ-Chefredakteur Ralf Leineweber (links) und Redakteur Michael Ende (rechts)<br />

vor mehr als 600 Zuhörern mit Dirk-Ulrich Mende, Alexandra Martin und Jörg Nigge (von links).<br />

Mit den Bürgern ins Gespräch<br />

kommen, Politiker<br />

unterschiedlicher Couleur und<br />

Experten zusammenbringen,<br />

eine Plattform zur engagierten<br />

Diskussion anbieten – darum<br />

geht es bei Podiumsdiskussionen.<br />

Eine intensive Debatte<br />

gab es im Dezember 2013 auch<br />

im Berger Stadthaus. Über das<br />

Podium der Celleschen Zeitung<br />

berichteten anschließend<br />

sogar überregionale Medien.<br />

Die Podiumsdiskussionen<br />

finden vor allem im Vorfeld<br />

von Wahlen statt. Seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n lädt die CZ regelmäßig<br />

dazu ein. Sie holt die Spitzenkandidaten<br />

an einen Tisch. Die<br />

Moderatoren stellen Fragen<br />

und fühlen den Politikern auf<br />

den Zahn. Und immer haben<br />

Leser die Möglichkeit, sich direkt<br />

an die Diskussionsteilnehmer<br />

zu wenden.<br />

Oft ist es im Wahlkampf so,<br />

dass die CZ-Diskussion die<br />

einzige Veranstaltung ist, bei<br />

der die Spitzenkandidaten zusammentreffen.<br />

Wie sehr die<br />

Menschen die Debatten annehmen,<br />

zeigte sich 2011 in<br />

Winsen. 600 Bürger kamen in<br />

die Realschule, um die Diskussion<br />

zur Bürgermeisterwahl zu<br />

verfolgen. Oder 2016 in Celle:<br />

Auch dort waren mehr als 600<br />

Bürger in der Congress Union.<br />

Der OB-Wahlkampf polarisierte<br />

gewaltig. Entsprechend<br />

emotional aufgeladen war die<br />

Atmosphäre auch an diesem<br />

Abend.<br />

In aller Bescheidenheit: So<br />

manche Wahl ist beim CZ-Podium<br />

entschieden worden. Man<br />

kann sich um Kopf und Kragen<br />

reden. Wer hier nicht gut vorbereitet<br />

ist, dessen Chancen<br />

auf den Wahlsieg sinken. Es<br />

geht aber auch in die andere<br />

Richtung: Manch ein Politiker<br />

hat bei der CZ-Diskussion erst<br />

so richtig auf sich aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Schon ein echter Klassiker<br />

sind die Probe-Abstimmungen.<br />

Am Ende der Diskussion werden<br />

die Besucher gefragt, wem<br />

sie ihre Stimme geben würden.<br />

Es sind keine repräsentativen<br />

Abstimmungen, es sind Stimmungsbilder.<br />

Stimmungsbilder,<br />

die den Ausgang einer<br />

Wahl aber erstaunlicherweise<br />

fast immer korrekt vorwegnehmen.<br />

<strong>200</strong>9 lag zum Beispiel<br />

Dirk-Ulrich Mende beim Celler<br />

OB-Podium überraschend<br />

vor Favoritin Susanne Schmitt<br />

– so kam es auch bei der echten<br />

Wahl. Der SPD-Mann hatte<br />

sich sensationell im ersten<br />

Wahlgang durchgesetzt. Genau<br />

andersherum war es 2016.<br />

Jörg Nigge „gewann“ die Probeabstimmung<br />

und wenig später<br />

im zweiten Durchgang auch<br />

die Oberbürgermeisterwahl.<br />

Übrigens: Dass ein Politiker<br />

seine Teilnahme an einer<br />

Podiumsdiskussion mal verweigert<br />

hat, ist bisher noch<br />

nicht vorgekommen. Und das<br />

darf gern so bleiben.<br />

„Herausragende Rolle“ bei der Vermittlung: INFORMATIONEN RUND UMS HERZ<br />

Seit 1998 ist die Cellesche<br />

Zeitung Partner der<br />

Deutschen Herzstiftung<br />

bei den regelmäßig im<br />

onovember stattfindenden<br />

Informationsveranstaltungen,<br />

den<br />

„Herzwochen“. Von der<br />

Werbung im Vorfeld<br />

über die Moderation bis<br />

zur anschließenden Dokumentation<br />

der wichtigsten<br />

Fragen und Antworten reicht<br />

das Engagement des Verlages.<br />

Vom ersten Tag an mit dabei ist<br />

Chefredakteur Ralf Leineweber, der<br />

als Moderator durch die Veranstaltungen<br />

führt. „Hier geht es um die<br />

allgemein verständliche Information<br />

der Bevölkerung über Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen mit dem Ziel, durch<br />

Prävention diese Erkrankungen möglichst<br />

zu vermeiden“, sagt er. „Deshalb<br />

haben wir seinerzeit spontan unsere<br />

Unterstützung zugesagt, als die Herzstiftung<br />

auf uns zugekommen ist.“<br />

Prof. Dr. Wolfram Terres, Chefarzt der<br />

Kardiologie im Allgemeinen Krankenhaus<br />

(AKH) in Celle, ist überzeugt,<br />

dass „nicht zuletzt aufgrund dieser<br />

Informationsveranstaltungen wir in<br />

den vergangenen <strong>Jahre</strong>n als einer der<br />

wenigen Landkreise oft unter dem<br />

niedersächsischen Durchschnitt bei<br />

der Zahl der Herz-Kreislauf-Todesfälle<br />

lagen“. Die CZ habe bei der Vermittlung<br />

der Informationen „eine herausragende<br />

Rolle gespielt“, sagt er.<br />

Dieses Engagement „bei der Berichterstattung<br />

über Erkennung, Behandlung<br />

und Vorsorge von Herz- und<br />

Kreislauf-Erkrankungen“ würdigte<br />

die Deutsche Herzstiftung im Jahr<br />

<strong>200</strong>6 mit einer Urkunde sowie einem<br />

Präsent für den Chefredakteur. Beides<br />

wurde im Rahmen eines Kardiologen-<br />

Kongresses in Mannheim überreicht.<br />

„Wichtigste Themen der Herzwochen<br />

waren Herzinfarkt, Herzschwäche,<br />

Herzrhythmusstörungen sowie die<br />

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen, vor allem Rauchen,<br />

Fettstoffwechselstörungen, Diabetes<br />

mellitus und hoher Blutdruck“, erinnert<br />

sich Wolfram Terres.<br />

Er ist seit 1998 als Referent dabei<br />

und koordiniert auch den Einsatz<br />

der übrigen Experten. „Die höchsten<br />

Zuhörerzahlen hatten stets die<br />

Veranstaltungen über Herzrhythmusstörungen<br />

– vermutlich aufgrund<br />

der besonderen Häufigkeit in der<br />

Bevölkerung und des subjektiven<br />

Leidensdrucks der Betroffenen.“<br />

In besonderer Erinnerung ist Terres<br />

eine Veranstaltung im Grooden Hus<br />

in Winsen geblieben, bei der ein<br />

anwesender Besucher einen Kreislaufkollaps<br />

erlitt. „Damals mussten<br />

wir den Rettungsdienst über die<br />

onummer 112 alarmieren und konnten<br />

den Anwesenden dessen besondere<br />

Leistungsfähigkeit unmittelbar vor<br />

Augen führen.“ onur fünf Minuten<br />

nach dem Alarm trafen die Rettungssanitäter<br />

seinerzeit im Saal ein<br />

und konnten, unterstützt durch die<br />

anwesenden Kardiologen, die weitere<br />

Versorgung des kollabierten Besuchers<br />

übernehmen.<br />

EvoRepair<br />

Die schlanke Reparaturfinanzierung<br />

Jetzt Reparaturen,<br />

Teile + Zubehör<br />

Jetzt Reparaturen, Teile + Zubehör<br />

zinsfrei finanzieren finanzieren<br />

z.B. Inspektionen, Unfallschäden, Lackschäden, u.v.m.<br />

Neu!<br />

24 Monate<br />

zinsfrei<br />

finanzieren<br />

Finanzierungsbeispiel der Bank11 für Privatkunden und Handel GmbH:<br />

Nettodarlehensbetrag (Darlehensrahmen): 4.000,00 €, für die ersten 24 Monate auf den<br />

Betrag der Erstverfügung: effektiver <strong>Jahre</strong>szins: 0,00 %, Sollzinssatz (gebunden) 0,00 % p.a.<br />

sowie für jede weitere Verfügung und ab Beginn des 25. Monats auf den Betrag der<br />

Erstverfügung: effektiver <strong>Jahre</strong>szins: 8,99 %, veränderlicher Sollzinssatz: 8,64 %p.a., unbegrenzte<br />

Laufzeit, monatliche Mindestrate 25,00 €. Die vorstehenden Angaben stellen zugleich das<br />

repräsentative Beispiel gemäß § 6a Abs. 3 PAngV dar. Bonität vorausgesetzt. Stand: XX.XX.XXX 15.3.2017<br />

Ein Finanzierungsangebot der Bank11 für Privatkunden und Handel GmbH, HammerLandstraße<br />

91,41460 41460 Neuss, für die das Autohaus Autohaus Burian XY, Adresse, e.K., Braunschweiger Postleitzahl undHeerstr. Ort als ungebundener<br />

49, 29221 Celle,<br />

als Vermittler ungebundener gemeinsam Vermittler demgemeinsam Kunden diemit Darlehensvertragsunterlagen dem Kunden die Darlehensvertragsunterlagen<br />

zusammenstellt.<br />

zusammenstellt.<br />

Wir gratulieren der Celleschen Zeitung<br />

ganz herzlich zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen<br />

Jubiläum<br />

und wünschen für die Zukunft<br />

weiterhin alles Gute und viel Erfolg.<br />

Sprechen Sie uns an und erfahren Sie mehr. ..<br />

62060501_17040700300030316<br />

e.K.<br />

Celle · Braunschweiger Heerstr. 49 · (05141) 978527 0 ∙ www.ah-burian.de<br />

Fritzenwiese 64 · 29221 Celle · Telefon (0 51 41) 74 0424<br />

www.reha-schridde.de<br />

6<strong>200</strong>5701_17040700300030316<br />

61878401_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 11<br />

Leistung von Celler<br />

Heimatsportlern im Fokus<br />

VVon<br />

UWE MEIER<br />

Wenn es diese Ehrung<br />

nicht schon gäbe,<br />

müsste man sie erfinden.“<br />

Gesagt hat das Günther<br />

Volker. Der Ehrenpräsident<br />

des Landessportbundes Niedersachsen<br />

und Celles inzwischen<br />

verstorbenes Sport-Urgestein<br />

war ein großer Fan der<br />

CZ-Sportlerehrung. Erfinden<br />

musste man sie tatsächlich<br />

nicht mehr, denn als Volker im<br />

Jahr 1989 seine Worte sprach,<br />

gab es die Veranstaltung bereits<br />

seit <strong>Jahre</strong>n. Genauer gesagt<br />

seit dem 31. Dezember<br />

1953. An diesem Tag fragte<br />

die CZ erstmals: Wer ist der<br />

erfolgreichste Heimatsportler?<br />

Bis heute hat die Wahl nichts<br />

von ihrem Reiz verloren. Im<br />

März wurden zum 63. Mal die<br />

CZ-Heimatsportler des <strong>Jahre</strong>s<br />

gekürt.<br />

Lange bevor andere einen<br />

ähnlichen Weg beschritten –<br />

es dürfte sich um die älteste<br />

Veranstaltung dieser Art in<br />

Niedersachsen, aber auch eine<br />

der ältesten in ganz Deutschland<br />

handeln –, war die Wahl<br />

in Celle im Jahr 1954 auf Initiative<br />

des damaligen Sportchefs<br />

Hans Nolte ins Leben<br />

gerufen worden. Noltes Idee:<br />

„Wir beabsichtigen, mit dieser<br />

Frage die CZ-Leser zum<br />

Nachdenken über die heimatsportlichen<br />

Leistungen anzuregen.“<br />

Ein gewollter Nebeneffekt:<br />

Celles Box-Legende<br />

Hans-Peter („Toni“) Mehling<br />

sollte eine zusätzliche Ehre<br />

Die Heimatsportler des <strong>Jahre</strong>s 2016 vereint auf einem Foto:<br />

die A-Jugend-Handballerinnen der Spielgemeinschaft HBV 91 Celle/SV Altencelle mit Trainer<br />

Moritz Kaplick (rechts), der Bundesliga-Handballer Lars Lehnhoff (Mitte) und die Speedskaterin<br />

Martina Smutek (Fünfte von rechts).<br />

zuteilwerden. Zwar war der<br />

Box-Champion – er brachte es<br />

in seiner Karriere auf insgesamt<br />

sechs Deutsche Meistertitel<br />

– von der Stadt persönlich<br />

ausgezeichnet worden, eine<br />

Ehrung in größerem Stil aber<br />

hatte es bis dato nicht gegeben.<br />

So schlug Nolte dem Verleger<br />

Ernst Pfingsten vor, seitens<br />

der Heimatzeitung eine Sportlerehrung<br />

zu initiieren. Gesagt<br />

– getan. Die Resonanz war<br />

groß. 4619 gültige Stimmzettel<br />

gingen bei der ersten Abstimmung<br />

ein, auf denen insgesamt<br />

186 Namen von erfolgreichen<br />

Heimatsportler des <strong>Jahre</strong>s <br />

Sportlern genannt wurden.<br />

Übrigens: Mehling entschied<br />

die Abstimmung für sich.<br />

Die große Beteiligung an<br />

der Premieren-Wahl war<br />

Grund genug, die CZ-Ehrung<br />

zu einer festen Einrichtung<br />

werden zu lassen. Neben der<br />

Abstimmung über die Einzelsportler<br />

kam noch eine<br />

Mannschaftswertung hinzu.<br />

Über die <strong>Jahre</strong> hinweg gab<br />

es kleinere Veränderungen.<br />

So ist das Abstimmungsverfahren<br />

heute nicht mehr ganz<br />

so aufwendig. Musste früher<br />

jeder Name einzeln auf den<br />

Stimmzettel geschrieben werden,<br />

so reichen heute Kreuze.<br />

Auch der Veranstaltungsort<br />

hat sich geändert: Während<br />

die Ehrung lange Zeit im CZ-<br />

Verlagsgebäude an der Bahnhofstraße<br />

durchgeführt wurde<br />

(der eine oder andere erinnert<br />

sich noch an die sehr intime<br />

Atmosphäre), nahm die CZ<br />

das 50. Jubiläum ihrer Sportlerwahl<br />

zum Anlass, die Örtlichkeit<br />

zu wechseln. Der runde<br />

Geburtstag wurde mit 300<br />

Gästen bei Livemusik und<br />

sportlichen Darbietungen in<br />

der Alten Exerzierhalle gefeiert.<br />

Und wer da in all den <strong>Jahre</strong>n<br />

nicht alles zur Wahl<br />

stand: Welt- und Europameister,<br />

Olympiasieger,<br />

Deutsche Meister,<br />

aber auch Sportler,<br />

die im norddeutschen<br />

Raum oder<br />

auf Landesebene erfolgreich<br />

waren. Am<br />

Ende waren es keineswegs<br />

immer die<br />

erfolgreichsten Sportler,<br />

die die meisten<br />

Stimmen erhielten. Vielmehr<br />

war und ist die CZ-<br />

Leserumfrage auch eine Persönlichkeitswahl,<br />

die immer<br />

mal wieder Überraschungen<br />

hervorbrachte. Aber genau<br />

das ist der besondere Reiz<br />

einer Ehrung, die inzwischen<br />

vielfach kopiert wurde.<br />

Immer mittendrin: BREITES CZ-ENGAGEMENT BEI „RUDERN GEGEN KREBS“<br />

Celle ist nicht nur seit Jahrzehnten<br />

eine Ruderhochburg, sondern<br />

seit dem Jahr 2015 auch<br />

die Hauptstadt von „Rudern<br />

gegen Krebs“ – und die Cellesche<br />

Zeitung ist von Beginn an<br />

mittendrin. Sie unterstützt das<br />

Projekt der Stiftung Leben mit<br />

Krebs als Medienpartner und<br />

war darüber hinaus im vergangenen<br />

Jahr der größte lokale<br />

Sponsor der Benefizregatta.<br />

Dies umfasste neben der Ausrichtung<br />

eines Luftballonwettbewerbs<br />

für den guten Zweck<br />

auch den Start von vier Viererteams,<br />

die mit Mitarbeitern aus<br />

verschiedenen Verlagsbereichen<br />

besetzt waren. Sie hatten sich<br />

über Wochen unter Anleitung<br />

erfahrener Ruderer auf ihren<br />

Start vorbereitet und dabei gemeinsam<br />

viel Spaß gehabt. Am<br />

Veranstaltungstag mussten sie<br />

allerdings der Konkurrenz den<br />

Vortritt lassen.<br />

Rudi Sander kann sich noch gut<br />

erinnern, mit welchen Gedanken<br />

im Frühsommer 2015 alles begann.<br />

„Was für ein Gefühl, wenn<br />

man mit dem Sitz nach vorne<br />

schießt und sich dann mit seiner<br />

Beinmuskulatur nach hinten<br />

schiebt. Wie wird das nur erst,<br />

wenn wir auf dem Wasser sind<br />

und nicht mehr im Ruderhaus<br />

bei den Trockenübungen?“, so<br />

der CZ-Betriebsratsvorsitzende.<br />

„Dann findet man den Mannschaftsgeist<br />

– dann kann es<br />

vorkommen, dass man sich im<br />

Tunnel befindet. Dann hört man<br />

nur noch den Anpeitscher und<br />

dann kann es auch ganz nass<br />

werden, von oben. Aber man<br />

spürt es nicht.“<br />

onass von oben wurde es in der<br />

Tat bei der Veranstaltungspremiere<br />

im September 2015.<br />

Das aber tat der Freude der Beteiligten<br />

keinen Abbruch. Und<br />

im vergangenen Jahr wurden<br />

dann alle mit „Sonne satt“ entschädigt.<br />

Insgesamt 152 Mannschaften<br />

legten sich im August<br />

für den guten Zweck in die<br />

Riemen – so viele wie nie zuvor<br />

bei einer solchen Veranstaltung.<br />

In der Bilanz brachte das einen<br />

Reinerlös von 30.000 Euro,<br />

nachdem ein Jahr zuvor 21.500<br />

Euro übergeben worden waren.<br />

„Dieser Erlös war 2016 die<br />

größte Einzelspende des <strong>Jahre</strong>s<br />

für uns und kommt der psychoonkologischen<br />

Begleitung von<br />

direkt und indirekt Betroffenen<br />

zugute“, freute sich Fritz Gleiß<br />

als Sprecher des Onkologischen<br />

Forums.<br />

Die nächste „Rudern gegen<br />

Krebs“-Regatta in Celle findet<br />

übrigens nach einem Jahr Pause<br />

am 25. August 2018 statt. Auch<br />

im 201. Jahr ihres Bestehens<br />

wird die CZ dann wieder<br />

mittendrin sein. Und natürlich<br />

auch Rudi Sander, denn:<br />

„Es gibt mehrere Gründe einer<br />

Teilnahme. Die Anpeitscher sind<br />

wahnsinnig nett. Es macht Riesenspaß.<br />

Es ist eine sportliche<br />

Betätigung. Und sie ist für einen<br />

guten Zweck.“<br />

Innerhalb von vier Trainingsstunden lernten die<br />

Viererteams – hier im Bild Stadtredakteurin Dagny Rößler<br />

und Rudi Sander aus der Anzeigenabteilung – die<br />

wichtigsten Begriffe des Ruder-Lateins.<br />

Unsere Leistungen:<br />

Beinprothetik<br />

Armprothetik<br />

Epithetik<br />

Orthetik<br />

Sitzorthetik<br />

Rehatechnik<br />

und vieles mehr finden Sie<br />

in unserer Hauptgeschäftsstelle<br />

Der Mensch steht bei uns<br />

im Mittelpunkt!<br />

Kommen Sie in unsere Geschäftsstelle, wir beratenSie<br />

gerne persönlich bei Ihrem Anliegen!<br />

Wir gratulieren zum Jubiläum<br />

und freuen uns auf eine<br />

weitere, gute Zusammenarbeit!<br />

Gut wohnen. | Besser leben.<br />

IHR KOMPETENTER<br />

PARTNERFÜR<br />

GUTES WOHNEN<br />

W&N Frohms KG<br />

Niedersachsens ältestes Auktionshaus<br />

seit 1952<br />

Westcellertorstraße 15 A·29221Celle<br />

Telefon (05141)25171· Telefax (05141) 25121<br />

info@frohms-immobilien.de · www.Frohms-Immobilien.de<br />

Celles 1. Immobilienfirma<br />

Wir feiern im April 2017 65 <strong>Jahre</strong> W & NFrohms –<br />

das ist schon eine lange Zeit.<br />

Aber <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

– das sind <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> bewegte Zeitungsgeschichte!<br />

Wir wünschen der Celleschen Zeitung für die Herausforderungen<br />

der Zukunft alles Gute!<br />

Großer Plan 21 |29221 Celle<br />

Telefon (0 51 41) 92 40 70<br />

Fax (05141) 21 4425<br />

info@pahmeyer.de<br />

Öffnungszeiten:Mo.bis Fr. 9 bis 18 Uhr |Sa. 9 bis 13 Uhr<br />

Zertifiziertes<br />

QM-System<br />

ISO 13485<br />

SÜDHEIDE eG · Wohnungsbaugenossenschaft<br />

Groß-Hehlener-Kirchweg 5 · 29223 Celle<br />

Tel.: 05141/594-0 · info@suedheide.de · www. suedheide.de<br />

61954701_17040700300030316<br />

61905301_17040700300030316<br />

62030701_17040700300030316


Alles Gute<br />

zum Geburtstag!<br />

Seit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n in der Region, seit acht Generationen in der Verlegerfamilie:<br />

Herzlichen Glückwunsch an die Cellesche Zeitung.<br />

Wir bedanken uns sehr herzlich für die erfolgreiche Partnerschaft und grüßen alle<br />

Kolleginnen und Kollegen in Celle. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!<br />

Die MADSACK Mediengruppe setzt auf das Zukunftspotenzial lokaler und regionaler Medien.<br />

Zum Portfolio zählen 15 Zeitungstitel, darunter die Leipziger Volkszeitung, Ostsee-Zeitung,<br />

Lübecker Nachrichten, Märkische Allgemeine, Hannoversche Allgemeine Zeitung, Göttinger<br />

Tageblatt sowie reichweitenstarke Digital-Angebote.<br />

Regional erfolgreich in einem starken Verbund<br />

www.madsack.de<br />

57611301_17040700300030316


SEIT 1817<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> durch<br />

bewegte Zeiten<br />

NIEDERSÄCHSISCHE NACHRICHTEN<br />

Wenn ein Zeitungsverlag<br />

seit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n und in<br />

achter Generation besteht,<br />

spricht das für<br />

unternehmerischen Mut.<br />

Und dafür, die Segel –<br />

trotz jeder Menge<br />

Gegenwind – oft richtig<br />

gesetzt zu haben.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


14 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Grußwort des<br />

niedersächsischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

STEphan weil<br />

Zweihundert <strong>Jahre</strong>! Das ist ein schöner Anlass,<br />

um zu feiern und auch um einmal zurückzublicken.<br />

Als vor <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n die erste<br />

Ausgabe erschien, bedurfte es noch<br />

„aller-höchster Königlicher Genehmigung“,<br />

um den „Zelleschen Anzeiger“ zu drucken.<br />

Das Format entsprach damals in etwa einem<br />

DION-A5-Blatt. Heute, <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> später, lesen<br />

wieder viele Cellerinnen und Celler ihre CZ<br />

in einem handlichen Format: als E-Paper auf<br />

einem Tablet, andere bevorzugen die gedruckte<br />

Zeitung.<br />

Dazwischen ist viel passiert. Die Medien<br />

wurden ein immer wichtigeres Informationsund<br />

Kommunikationsmittel für die Teilhabe der<br />

Bürgerinnen und Bürger an gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen. Sie sind der wesentliche<br />

Eckpfeiler unserer Demokratie. Frei und ohne<br />

Restriktionen recherchieren, berichten und<br />

seine Meinung äußern zu können, ist eine der<br />

elementaren Grundfreiheiten in Deutschland.<br />

Dies machen uns insbesondere die nicht<br />

akzeptablen Einschränkungen der Pressefreiheit<br />

in der Türkei und vielen anderen Staaten<br />

bewusst.<br />

ONatürlich spüren im digitalen Zeitalter ganz<br />

besonders die Printmedien den Konkurrenzkampf<br />

zwischen den alten und den neuen<br />

ONachrichtenträgern. Doch gerade in der lokalen<br />

Berichterstattung spielt die „gedruckte“<br />

Information eine ganz wichtige Rolle – auch<br />

dann, wenn sie gar nicht auf Papier, sondern<br />

am Bildschirm gelesen wird.<br />

Die lokale Berichterstattung leistet außerdem<br />

einen unverzichtbaren Beitrag zur politischen<br />

Bildung. Hinter dem „gedruckten Wort“ steht<br />

eine sich kritisch mit den Themen<br />

auseinandersetzende Redaktion, in Celle immer<br />

noch eine sogenannte Vollredaktion. Das ist<br />

nicht mehr selbstverständlich heutzutage.<br />

Auf eine <strong>200</strong>-jährige publizistische<br />

Erfolgsgeschichte blicken zu können wie die CZ,<br />

ist zwar kein Garant dafür, die Zukunft mit<br />

demselben Erfolg zu meistern. Aber der Blick in<br />

die Geschichte macht zuversichtlich. Die Zeitung<br />

startete 1817 als ein reines Anzeigenblatt der<br />

Druckerei Schweiger & Pick. Beigelegt waren<br />

„Zellesche Beiträge zur heiteren und würdigen<br />

Unterhaltung“, verfasst von Pastor Georg<br />

Friedrich Wilhelm Beneken, der zugleich als<br />

Herausgeber und Redakteur fungierte.<br />

Die Menschen wollten allerdings mehr<br />

Informationen, aus der One-Man-Show eines<br />

Pastors wurde eine Zeitung mit mehr als einem<br />

halben Dutzend Redakteuren allein am<br />

ONewsdesk. Mehr als 100 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter hat die CZ heute. Das Kernprodukt<br />

läuft noch aus der eigenen Druckerei.<br />

Die Redakteurinnen und Redakteure der<br />

„Celleschen Zeitung“, die pünktlich zum<br />

Jubiläum gerade noch einmal inhaltlich, aber<br />

auch optisch überholt worden ist, sind auch<br />

bei Facebook sehr aktiv. So erreicht die<br />

Zeitung heute auch Menschen, die mit den<br />

alten Medien nichts am Hut haben wollen.<br />

Meinungsbildung 4.0.<br />

Die CZ kann fröhlich feiern und mit Selbstvertrauen<br />

und Optimismus nach vorn schauen.<br />

Ich wünsche allen – den Beschäftigten in<br />

Redaktion, Technik und Verlag sowie den<br />

Leserinnen und Lesern, den Userinnen und Usern<br />

– viele weitere gute und erfolgreiche <strong>Jahre</strong> mit<br />

der „Celleschen Zeitung“.<br />

Im Spannungsfeld<br />

In zwei Jahrhunderten änderte sich vieles.<br />

Regierungen kamen und gingen. Mitbewerber tauchten<br />

auf und verschwanden wieder. Die Technik entwickelte<br />

sich stetig weiter. Die Cellesche Zeitung passte<br />

sich an und feiert heute.<br />

VVON<br />

FloriaON Friedrich<br />

Seit dem 10. März 1920 feierte das „Freikorps Generalfeldmarschall von Hindenburg“<br />

seinen Gründungstag in Celle.<br />

Wenn eine Zeitung <strong>200</strong><br />

<strong>Jahre</strong> alt wird, ist das<br />

etwas Besonderes.<br />

Nicht viele Blätter<br />

können auf solch eine<br />

lange Tradition zurückblicken. Dass<br />

dann auch noch die Nachfahren der<br />

Gründerfamilie das Unternehmen<br />

leiten, ist etwas wirklich Bemerkenswertes.<br />

Besonders ist es, weil in den zurückliegenden<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n viele politische<br />

Umwälzungen stattfanden, und<br />

unruhige, wechselvolle Zeiten durchstanden<br />

werden mussten. Verschiedene<br />

politische Systeme bestimmten das<br />

Zeitgeschehen. Auf die französische<br />

Besatzungszeit Celles folgte das Königreich<br />

Hannover. Ab 1866 war Celle<br />

preußische Provinzstadt, seit 1871 gehörte<br />

sie zum deutschen Kaiserreich<br />

und nach 1918 zur Weimarer Republik.<br />

Während der zwölf <strong>Jahre</strong> dauernden<br />

nationalsozialistischen Herrschaft<br />

erschien die „Cellesche“ durchgehend,<br />

um schließlich in der noch jungen,<br />

demokratischen Bundesrepublik<br />

ab 1949 wieder zu erscheinen.<br />

Dass sich in allen Zeiten nicht nur<br />

mit den politischen Umständen arrangiert,<br />

sondern auch mit Mitbewerbern<br />

umgegangen werden musste,<br />

versteht sich von selbst. Überdies galt<br />

es, den Betrieb auch technisch stets<br />

auf der Höhe der Zeit zu halten.<br />

Bemerkenswert wird die Geschichte<br />

der Celleschen Zeitung jedoch<br />

durch die persönliche Leistung der<br />

Verlegerfamilie und ihrer Mitstreiter.<br />

Denn die <strong>200</strong>-jährige Erfolgsgeschichte<br />

des Verlages ist in erster<br />

Linie der Verdienst engagierter Menschen:<br />

Derjenigen, die täglich dafür<br />

sorgen, dass die Zeitung mit Inhalten<br />

gefüllt wird, dass sie gedruckt und<br />

zugestellt wird, und eben auch derer,<br />

die das unternehmerische Risiko<br />

tragen und die richtungsweisenden<br />

Entscheidungen treffen und verantworten<br />

müssen.<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Firmengeschichte verbunden<br />

mit acht Generationen Verleger-Familiengeschichte<br />

sind ein<br />

Beweis dafür, dass alle Beteiligten in<br />

der Vergangenheit gute Arbeit geleistet<br />

haben und dass dabei häufiger<br />

richtig als falsch entschieden wurde.<br />

Der Charakter der „Celleschen“<br />

als Heimatzeitung, also einer vor<br />

Ort recherchierten und produzierten<br />

Zeitung mit deutlichem Lokal- und<br />

Regionalbezug, eröffnet in der historischen<br />

Rückschau mannigfaltige<br />

Möglichkeiten. Die Geschichte des<br />

Blattes ist vielfältig mit der Stadt- und<br />

Landesgeschichte verknüpft. Sie ist<br />

außerdem ein Spiegelbild des technischen<br />

Fortschritts, der gesellschaftlichen<br />

Entwicklung im Allgemeinen<br />

und der Evolution des Mediums Zeitung<br />

im Speziellen.<br />

Die Gründung des Verlags Schweiger<br />

& Pick durch den Schriftsetzer Ignaz<br />

Schweiger und den Buchdrucker<br />

Conrad Pick fand zu einer höchst dra-


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 15<br />

Der Namensgeber war stets anwesend und bis 1925 gab es an diesem Tag schulfrei. Hier schüttelt<br />

Paul von Hindenburg dem jungen Verleger Ernst Pfingsten die Hand.<br />

der Zeitgeschichte<br />

matischen Zeit statt. Celle war von<br />

Franzosen besetzt. Von Kassel aus regierte<br />

König Jerome, ein Bruder Napoleons,<br />

und reformierte das alte Verwaltungssystem<br />

des hannoverschen<br />

Landes. Alle Bürger sollten vor dem<br />

Gesetz gleich sein.<br />

Hatten Schweiger und Pick unter<br />

der alten kurhannoverschen Regierung<br />

noch keine Chance gehabt, eine<br />

Buchdruckerei in Celle zu eröffnen,<br />

weil sie am Privileg der alteingesessenen<br />

Hofbuchdruckerfamilie Schulze<br />

scheiterten, brach nun eine neue<br />

Zeit für sie an.<br />

Auch wenn die<br />

französisch-westfälische<br />

Gewerbefreiheit<br />

nur ein kurzes<br />

Intermezzo war, die<br />

kurhannoverschen<br />

Machthaber wieder<br />

die Regierung übernahmen<br />

und in Celle<br />

wieder altes Recht<br />

galt, hatte sich doch<br />

Tiefgreifendes geändert.<br />

Einige der revolutionären, gesellschaftlichen<br />

Neuerungen ließen<br />

sich nicht so einfach zurückdrehen.<br />

Schweiger und Pick durften nicht<br />

nur weitermachen, sondern ihnen<br />

wurde 1817 sogar gestattet, eine Zeitung<br />

herauszugeben. Unter strikter<br />

Zensur versteht sich und auch nur,<br />

weil zunächst der Pastor Georg Beneken<br />

aus Nienhagen, ein hannovertreuer<br />

Mann mit publizistischen<br />

Erfahrungen, für den Inhalt verantwortlich<br />

zeichnete.<br />

Für die Zeitungsverleger galt es,<br />

„Demokratische<br />

Ideen durften<br />

keinesfalls verbreitet<br />

werden.“<br />

sich das Wohlwollen der Regierenden<br />

zu bewahren und die jederzeit widerrufbare<br />

„allerhöchste königliche Genehmigung“<br />

nicht zu verlieren.<br />

Bislang genügte es der Regierung,<br />

alle offiziellen Bekanntmachungen<br />

und amtlichen Nachrichten mittels<br />

des 1750 gegründeten „Hannoverschen<br />

Anzeiger“ vom Regierungssitz<br />

aus zu verbreiten. In den ersten <strong>Jahre</strong>n<br />

seines Bestehens durften im „Zelleschen<br />

Anzeiger“ keine amtlichen<br />

Bekanntmachungen veröffentlicht<br />

werden. Dabei hatte Pastor Beneken<br />

den Celler Ämtern<br />

sogar den kostenlosen<br />

Abdruck ihrer<br />

Verlautbarungen<br />

angeboten.<br />

Das neue Celler<br />

Wochenblatt sollte<br />

die Wirtschaft beleben<br />

helfen, indem<br />

es Gewerbetreibenden<br />

und Privatkunden<br />

ermöglichte,<br />

Anzeigen zu<br />

schalten. Auch sollte die Bevölkerung<br />

unterhalten werden – mit rein Schöngeistigem,<br />

versteht sich. Politische<br />

Diskussionen oder gar demokratische<br />

Ideen durften jedoch keinesfalls verbreitet<br />

werden. Darauf wurde streng<br />

geachtet.<br />

Auch als im März 1848 die Pressezensur<br />

vorübergehend abgeschafft<br />

wurde, hielt sich die Herausgeberin<br />

der „Cellesche Anzeigen“ daran und<br />

blieb der kritiklosen und unpolitischen<br />

Linie treu. Lediglich aus den<br />

Leserbeiträgen lassen sich die damaligen,<br />

politisch umwälzenden Ereignisse<br />

herauslesen.<br />

Seit 15. Mai 1848 erschien mit der<br />

Wochenzeitschrift „Die Reform“ ein<br />

politisches, liberales Blatt, das von<br />

der Celler Buchhandlung Capaun-<br />

Karlowa verlegt und bei Schweiger<br />

& Pick gedruckt wurde. Jedoch endete<br />

dieser erste Versuch, in Celle<br />

eine politische Zeitung zu etablieren,<br />

bereits am 29. Dezember 1848. Die<br />

Abonnenten blieben aus. Die Celler<br />

Bevölkerung war offenbar noch nicht<br />

bereit.<br />

In dieser Phase traf Johanna Heuer,<br />

geb. Schweiger, als zweite Verlegergeneration,<br />

wegweisende Entscheidungen.<br />

Nach dem frühen Tod ihres<br />

Mannes Friedrich Wilhelm Heuer,<br />

der seinem Schwiegervater Ignaz<br />

Schweiger den Betrieb 1833 abgekauft<br />

hatte, übernahm sie die Verantwortung<br />

für den Familienbetrieb und<br />

leitete ihn über 30 <strong>Jahre</strong> lang.<br />

Eine Frau, die im 19. Jahrhundert<br />

eine Lokalzeitung herausgab – und<br />

das mit großem Erfolg – ist ebenfalls<br />

bemerkenswert. Durch ihren Einsatz<br />

schuf Johanna Heuer eine wichtige<br />

Voraussetzung für die heute gefeierte<br />

Erfolgsgeschichte.<br />

Ihre beiden Töchter Minna und<br />

Clara verheiratete sie entsprechend,<br />

um die Zukunft des Familienbetriebes<br />

zu sichern. Minna heiratete ihren<br />

Cousin Ignaz Schweiger aus Clausthal,<br />

der 1867 in das Geschäft einstieg.<br />

Er erschien als Redakteur im<br />

Impressum, schied allerdings nach<br />

kurzer Zeit wieder aus und gründete<br />

eine eigene Zeitung mit dem Titel<br />

„Cellesche Nachrichten“ – Konkurrenz<br />

aus der eigenen Familie. Allerdings<br />

erschien das Blatt nur unregelmäßig<br />

und ging ein.<br />

Nun beauftragte Johanna Heuer<br />

ihren anderen Schwiegersohn, den<br />

Kaufmann Georg Heinrich Pfingsten,<br />

mit der Leitung der Firma. Er<br />

hatte vielfältige Berufserfahrungen<br />

und war gut vernetzt, wie man heute<br />

sagen würde. Unter seiner Führung<br />

gelang der Sprung in eine neue Zeit.<br />

Im mittlerweile preußischen Celle erweiterte<br />

er die Zeitung entscheidend.<br />

Pfingsten führte<br />

den Titel „Cellesche<br />

Zeitung und<br />

Anzeigen“ ein, weitete<br />

den redaktionellen<br />

Teil aus und<br />

brachte die Zeitung<br />

nun in einem deutlich<br />

größeren Format<br />

heraus. Im Jahr<br />

1881 stellte er auf<br />

tägliches Erscheinen<br />

um und machte<br />

aus der „Celleschen“ eine Tageszeitung.<br />

Georg Heinrich Pfingsten war eine<br />

ausgezeichnete Wahl als Vertreter der<br />

dritten Verlegergeneration. Er galt als<br />

hannovertreu, was ihm die wichtige<br />

Sympathie der Bevölkerung, insbesondere<br />

der welfentreuen Landbevölkerung<br />

einbrachte. Andererseits<br />

gelang es ihm auch, das Vertrauen<br />

der preußischen Beamten zu gewinnen.<br />

Die Cellesche Zeitung wurde<br />

zum Amtlichen Kreisblatt erhoben.<br />

Sie konnte dadurch ihr Verbreitungsgebiet<br />

und damit verbunden auch die<br />

Auflage deutlich erweitern, was für<br />

das Weiterbestehen und wirtschaftliche<br />

Gedeihen der Firma einen überaus<br />

wichtigen Faktor darstellte.<br />

Zweimal verlor die Cellesche Zeitung<br />

diesen wichtigen Status. Ab 1.<br />

April 1919 erschien stattdessen die<br />

„Niedersächsische Landes-Zeitung“<br />

als Amtliches Celler Kreisblatt. Erst<br />

nach geschäftlicher Übernahme des<br />

Konkurrenten gelang es im Herbst<br />

1922, den Kreisblattstatus zurückzubekommen.<br />

Im Oktober 1929 entzog<br />

die Regierung den Titel wieder für<br />

kurze Zeit. Grund war ein als reaktionär<br />

eingestuftes Flugblatt, das der<br />

Celleschen Zeitung beigelegen und<br />

den Eindruck erweckt hatte, Teil des<br />

Blattes zu sein.<br />

Es wird deutlich, dass die Verantwortlichen<br />

stets bemüht sein mussten,<br />

sich das Vertrauen der Obrigkeit<br />

zu erhalten. Die Regierenden nutzten<br />

ihrerseits diese Abhängigkeit, um die<br />

politische Ausrichtung der Celler Tageszeitung<br />

gewissermaßen „auf Linie“<br />

zu halten.<br />

Als in der Zeit des Ersten Weltkriegs<br />

zwei Brüder den Verlag Schweiger &<br />

Pick führten, gab es keine Probleme in<br />

diesem wechselseitigen Miteinander<br />

zwischen Zeitung und Verwaltung.<br />

Der Major im Ruhestand Hermann<br />

Pfingsten verkörperte seinerzeit den<br />

militärisch strengen Zeitgenossen.<br />

Die in den damaligen Ausgaben der<br />

„Celleschen“ von der Bevölkerung<br />

geforderten Entbehrungen des täglichen<br />

Lebens und die vielfältig abgefragte<br />

Opferbereitschaft der Celler<br />

Bürger lebte Hermann Pfingsten vor.<br />

Er war vor allem streng zu sich selbst<br />

und hungerte sich, streng nach Ernährungsvorschriften,<br />

1917 schließlich<br />

sogar zu Tode.<br />

Ab 1920 übernahm mit Ernst Pfingsten<br />

eine jüngere Verlegergeneration<br />

– die fünfte mittlerweile. Wieder waren<br />

es sehr unruhige und wechselvolle<br />

Zeiten. Die Zeitung folgte einem<br />

stramm bürgerlich-nationalen Kurs<br />

und wehrte sich in Celle vor allem<br />

gegen „linke Kräfte“.<br />

Die zunehmend an Einfluss gewinnenden<br />

Nationalsozialisten wurden<br />

weder hofiert noch bekämpft. Nach<br />

ihrer Machtübernahme schwenkte<br />

die Berichterstattung der Celleschen<br />

Zeitung recht schnell ein und übernahm<br />

teilweise den Sprachduktus der<br />

neuen Machthaber. Wobei an dieser<br />

Stelle angemerkt werden muss, dass<br />

die Gleichschaltungsgesetze und<br />

massive Kritikunterdrückung des<br />

Regimes, insbesondere im medialen<br />

Bereich, seinerzeit eine kritische<br />

„Verant wortliche<br />

mussten um das<br />

Vertrauen der Obrigkeit<br />

bemüht sein.“<br />

journalistische Auseinandersetzung<br />

erschwerten.<br />

Bis zum Ende der unheilvollen Zeit<br />

durfte die Cellesche Zeitung weiter<br />

erscheinen. Während viele andere<br />

Verlage schließen mussten oder zusammengelegt<br />

wurden, gelang es<br />

Ernst Pfingsten, den Celler Betrieb<br />

weiter auszubauen. Als das Papier<br />

immer knapper wurde, stellte das<br />

NSDAP-Blatt „Celler Beobachter“<br />

sein Erscheinen 1943 ein und ging<br />

stattdessen in der Celleschen Zeitung<br />

auf. Die CZ erschien nun mit einem<br />

Untertitel: Bis zum Einmarsch der Alliierten<br />

in Celle im April 1945 wurden<br />

Durchhalteparolen gedruckt.<br />

Nach Kriegsende beschlagnahmten<br />

die Alliierten den Druckereibetrieb.<br />

Sie warfen dem Herausgeber<br />

vor, eine nationalsozialistische<br />

Zeitung<br />

publiziert zu<br />

haben. Das Blatt<br />

wurde verboten,<br />

der Verleger zur<br />

Umerziehung interniert.<br />

Erst Monate nach<br />

Gründung der Bundesrepublik<br />

wurden<br />

das Berufsverbot<br />

gegen die<br />

Altverleger und der Lizenzzwang<br />

für Tageszeitung aufgehoben. Seit 1.<br />

Oktober 1949 erschien die Cellesche<br />

wieder regelmäßig. Ernst Pfingsten<br />

teilte sich die Leitung der Firma mit<br />

seinem Sohn Georg, der 1948 aus der<br />

Kriegsgefangenschaft nach Hause<br />

zurückgekehrt war.<br />

Viele Kriegsheimkehrer bekamen<br />

bei der Celleschen Zeitung eine<br />

Chance zum Neuanfang. Unter ihnen<br />

auch solche, deren Ansichten<br />

noch vieles gemeinsam hatten mit<br />

der Zeit, die man in der noch jungen<br />

Bundesrepublik eigentlich hinter<br />

sich lassen wollte. In den Beiträgen<br />

einiger Redakteure tauchten völkisch-rassistische<br />

oder antidemokratische<br />

Vorurteile auf. Dieser „traditionelle<br />

Geist“ änderte sich erst<br />

allmählich. Als Redakteur Günter<br />

Just 1968 die Freilassung von Rudolf<br />

Hess forderte und die Bundesregierung<br />

wegen ihrer „Untätigkeit“ für<br />

Verbrechen an der Menschlichkeit<br />

beschuldigte, schmiss ihn Georg<br />

Pfingsten raus.<br />

Bis in die 1970er <strong>Jahre</strong> kam es aber<br />

immer mal wieder zu Irritationen wegen<br />

rückwärtsgewandter Denkmuster<br />

einzelner Redakteure. Andere Nachrichtenhäuser<br />

berichteten darüber,<br />

Vereine und kirchliche Einrichtungen<br />

beschwerten sich. Verleger Georg<br />

Christian Pfingsten äußerte 1987 darauf<br />

rückblickend, dass es „ein gutes<br />

Zeichen für den Pluralismus ist, den<br />

eine Zeitung pflegen sollte, wenn<br />

auch Auffassungen, die auf den ersten<br />

Blick nicht konform erscheinen<br />

mögen, zur Geltung kommen“.<br />

Mittlerweile ist die Cellesche Zeitung<br />

längst in der modernen Welt angekommen.<br />

Sie präsentiert sich überparteilich<br />

und weltoffen.<br />

Heute stellt die Gesellschaft neue<br />

Herausforderungen an ihre Tageszeitung.<br />

In angeblich „postfaktischen<br />

Zeiten“, wenn unliebsame Wahrheiten<br />

und redaktionelle Inhalte immer<br />

öfter als „Fake-News“ diffamiert<br />

werden und das Unwort „Lügenpresse“<br />

die sachliche Berichterstattung<br />

erschwert, hat die traditionelle Heimatzeitung<br />

eine besondere Stellung:<br />

Hier arbeiten Redakteure „zum Anfassen“.<br />

Sie besuchen Veranstaltungen,<br />

berichten über lokale Ereignisse<br />

und bereiten die Nachrichten der<br />

Presseagenturen für die Leser in Celle<br />

Stadt und Land auf. Als integraler<br />

Bestandteil einer vitalen Demokratie<br />

erfüllt die Cellesche Zeitung mit ihrer<br />

unabhängigen Vollredaktion somit<br />

auch in der Zukunft eine wichtige<br />

Funktion.<br />

Florian Friedrich (Jahrgang<br />

1972) machte 1993 das Abitur<br />

in Celle, studierte Gartenbau<br />

in Hannover und ist nun Autor,<br />

Kulturlandschaftsforscher und<br />

freier Mitarbeiter der Celleschen<br />

Zeitung.


16 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Die Gründer<br />

Franz Ignaz Schweiger<br />

und Heinrich Conrad Pick<br />

Verlagsgründung<br />

mit Hindernissen<br />

VON<br />

Florian Friedrich<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

gab es in Celle<br />

nur eine Buchdruckerei,<br />

nämlich die Schulze‘sche.<br />

Sie hatte seit 1751 das alleinige<br />

Privileg zum Druck aller<br />

Schulbücher und Kalender im<br />

Kurfürstentum und durfte sich<br />

seit 1789 Hofbuchdruckerei<br />

nennen. Lange Zeit verhinderte<br />

Familie Schulze jede<br />

Konkurrenz. Auch die ersten<br />

Versuche von Ignaz Schweiger<br />

und Conrad Pick, in Celle mit<br />

einer eigenen Druckerei Fuß<br />

zu fassen, scheiterten zunächst<br />

am Widerspruch der privilegierten<br />

„Hofbuchdruckerei<br />

Schulze“.<br />

Laut dem Celler Stadtchronisten<br />

Clemens Cassel hatte<br />

Conrad Pick „seit 24. Januar<br />

1804 in einer gemieteten Behausung<br />

Speisewirtschaft betrieben“,<br />

weil er seinen erlernten<br />

Beruf nicht ausüben durfte.<br />

Ignaz Schweiger überbrückte<br />

die Durststrecke mit den Einkünften<br />

seiner Frau Christine<br />

Wilhelmine. Um ihn finanziell<br />

zu entlasten, betrieb diese seit<br />

1808 an der Ecke Zöllnerstraße<br />

und Piltzergasse über 30 <strong>Jahre</strong><br />

lang einen Grünwarenhandel<br />

und verkaufte auch Fische und<br />

Austern.<br />

Es waren wechselvolle <strong>Jahre</strong><br />

in Celle. Am 6. Juni 1803<br />

rückten französische Soldaten<br />

in die Stadt ein und zogen erst<br />

Ende September 1805 wieder<br />

ab. Bereits im folgenden Jahr<br />

kamen die Preußen und besetzten<br />

Celle und Umgebung.<br />

Wir schenken Ihnen<br />

100,- €<br />

beim Kauf Ihrer<br />

neuen Gleitsichtbrille<br />

61741901_17040700300030316<br />

Mein Augenoptiker<br />

...oder Fern-/Lesebrille komplett nur 97,- €.<br />

Wir beraten Sie gern:<br />

OPTIK-GOLDAMMER<br />

Gesundheitszentrum Lachendorf<br />

Auch russische, britische und<br />

spanische Truppen waren vorübergehend<br />

in Celle einquartiert<br />

und mussten mit verpflegt<br />

werden. Die Einquartierungen,<br />

Pflichtdienste und Abgaben<br />

belasteten die Bevölkerung<br />

schwer. 1807 kehrten die<br />

Franzosen nach Celle zurück<br />

und etablierten französische<br />

Verwaltungsstrukturen.<br />

Am 7. Dezember 1807 wurde<br />

das Königreich Westfalen<br />

ausgerufen. Ab 1810 gehörte<br />

auch Celle zum neu geschaffenen<br />

Königreich. Es galten jetzt<br />

französisches Recht (Code Napoléon)<br />

und das metrische System<br />

(Zentimeter, Gramm und<br />

Sekunde). Wichtig für die Verlagsgründer<br />

Ignaz Schweiger<br />

und Conrad Pick war aber vor<br />

allem die neue Gewerbefreiheit.<br />

Endlich konnte Pick 1811<br />

im Haus Mauernstraße 41 eine<br />

Druckerei eröffnen. Er tat sich,<br />

wohl bereits 1812, mit dem<br />

sechs <strong>Jahre</strong> jüngeren Schriftsetzer<br />

Schweiger zusammen,<br />

der eine erstklassige Ausrüstung<br />

mitbrachte. Als offizielles<br />

Gründungsdatum der Firma<br />

Schweiger & Pick gilt der 1.<br />

Juli 1813.<br />

Im Oktober 1813 brachte die<br />

Völkerschlacht bei Leipzig das<br />

Ende des jungen Königreichs<br />

Westfalen. Unmittelbar nach<br />

Wiedereinsetzung der kurhannoverschen<br />

Regierung im<br />

November 1813 beantragten<br />

Schweiger und Pick, die „Fortsetzung<br />

ihres Buchdruckerey<br />

Gewerbes“ zu bestätigen, was<br />

am 4. Februar 1814 auch geschah.<br />

Aktion nur<br />

bis zum<br />

13. April 2017<br />

Ackerstraße 9a | 29331 Lachendorf | Telefon 0 5145-7881690 | www.optik-goldammer.de<br />

Ignaz Schweiger (1777–1835) wurde in Würzburg<br />

als Sohn des bischöflichen Hofbäckers<br />

geboren. Angesehene Handwerkermeister<br />

traten als Taufpaten auf. Als Ignaz mit zehn<br />

<strong>Jahre</strong>n zum Waisen wurde, sorgten sie für seine<br />

Ausbildung zum Schriftsetzer in einer<br />

Würzburger Druckerei. Nach Lehre und<br />

Gesellenjahren kaufte er sich für <strong>200</strong> Taler die<br />

nötige Grundausstattung und reiste nach Celle,<br />

um eine eigene Druckerei zu gründen. Er betrieb<br />

sie anscheinend eine gewisse Zeit, bis er wegen<br />

des Schulze‘schen Privilegs wieder schließen<br />

musste. Privat hatte Schweiger in Celle zunächst<br />

mehr Erfolg als geschäftlich. Er heiratete Christine<br />

Wilhelmine Tiedemann (1780–1855). Sohn<br />

Wilhelm Adolf wurde im Jahr 1803 geboren,<br />

Tochter Johanna 1805.<br />

Die französische Okkupation brachte kurzfristig<br />

die Gewerbefreiheit. Trotz Protestes hatte das<br />

Schulze’sche Privileg ausgedient und<br />

Schweiger konnte endlich seiner Profession<br />

nachgehen. Er schloss sich mit dem<br />

Buchdrucker Pick zusammen.<br />

20 <strong>Jahre</strong> lang betrieb Schweiger nun seine<br />

lang ersehnte Druckerei. Er druckte zahlreiche<br />

lokale und juristische Publikationen und seit<br />

1817 den Vorläufer der Celleschen Zeitung.<br />

Damit hat er den Grundstein für das Familienunternehmen<br />

gelegt. Ignaz Schweiger übergab<br />

1833 an seinen Schwiegersohn und starb<br />

am 30. November 1835 nach langer schwerer<br />

Krankheit.<br />

Conrad Pick (1771–1833) hatte in Hannover<br />

beim „Landschaftlichen Buchdrucker<br />

Schlüter“ gelernt. Anschließend arbeitete<br />

er in Berlin und Hamburg, bis er nach Celle<br />

kam, um hier eine Druckerei zu gründen.<br />

Sein Konzessions-Antrag vom 27. Februar<br />

1809 wurde jedoch abgelehnt. Pick erhielt erst<br />

in „westfälischer Zeit“, etwa 1811, die Erlaubnis.<br />

Er hatte in Celle die Witwe Wolde geheiratet.<br />

Sie hatte das Haus Mauernstraße 41 von ihrem<br />

ersten Mann, einem Bäcker und Brauer, geerbt.<br />

Nach ihrem Tod erbte es Pick. Dort war die<br />

Buchdruckerei von Schweiger & Pick<br />

untergebracht, wo am 2. April 1817 zum ersten<br />

Mal ein „Zellescher Anzeiger“ entstand.<br />

Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte sich Pick<br />

bereits mit einer neuen Leidenschaft: Er<br />

laborierte gemeinsam mit Johann Ernst Holste<br />

an der fabrikmäßigen Herstellung der Druckfarbe.<br />

Frau Pick soll beide wegen ihrer<br />

geschwärzten Gardinen des Hauses verwiesen<br />

haben. Im Pick’schen Garten am Bremer Weg<br />

bauten sie darum im Sommer 1817 eine<br />

Scheune, die in der Folge mehrmals abbrannte.<br />

Doch schließlich gelang dort die erste<br />

fabrikmäßige Herstellung von Druckerschwärze<br />

auf dem europäischen Festland. Pick machte<br />

mit Holste den Anfang für die bis heute<br />

erfolgreiche Druckfarbenfabrik, den meisten<br />

Cellern besser bekannt als Hostmann-Steinberg,<br />

heute Hubergroup Deutschland GmbH.<br />

Am 29. August 1833 starb Conrad Pick. Aus dem<br />

Geschäft hatte er sich aber bereits <strong>Jahre</strong> zuvor<br />

zurückgezogen.<br />

Erster Herausgeber<br />

Georg Friedrich Wilhelm<br />

BENEKEN<br />

Der Dritte im Kreise der Gründerväter der Celleschen<br />

Zeitung war Georg Beneken (1765–1824).<br />

Er wurde in Sehnde geboren und war Pastor wie<br />

sein Vater: zunächst als Anwärter in Soltau, dann<br />

1797 bis 1803 in Natendorf und von 1803 bis 1818<br />

schließlich in Nienhagen. Mit seiner<br />

Ehefrau Friederike Ernestine geb. Witte aus<br />

Hannover hatte er zehn Kinder. Bei der<br />

Geburt der letzten beiden war die Mutter am<br />

20. August 1812 in Nienhagen gestorben.<br />

Nicht nur sein kinderreicher Haushalt und die<br />

dürftig ausgestattete Pfarre brachten Beneken<br />

finanzielle Probleme, sondern auch die<br />

bewegten Zeiten mit vielen Einquartierungen<br />

von Soldaten. Beneken war auch leidenschaftlicher<br />

Schriftsteller und konnte publizistische<br />

Erfahrungen vorweisen. Ab 1801 hatte er die<br />

Zeitschrift „Der Philosoph in der Lüneburger<br />

Heide“ herausgegeben. Als sein Hauptwerk gilt<br />

„Teuto, oder Urnamen der Deutschen“ von 1816.<br />

Seine hannovertreue Gesinnung hatte er in einer<br />

gedruckten Rede „An die braven Männer der<br />

hannoverschen Landwehr“ vom 11. Januar 1814<br />

bewiesen. 1817 war Benekens Schicksalsjahr,<br />

denn wegen Zahlungsnot bekam er zunehmende<br />

Probleme mit seinen Vorgesetzten. Schließlich<br />

verlor er seine Pastorenstelle, wohl auch weil er<br />

gelegentlich betrunken auffiel. Als Pastor nicht<br />

mehr tragbar, wurde er 1818 in den Ruhestand<br />

versetzt und kam ab Sommer 1818 im Werk- und<br />

Arbeitshaus in Hannover unter. Seine Kinder<br />

hatte er vorher bei Verwandten und Freunden<br />

untergebracht. Am 24. Januar 1824<br />

starb Beneken.


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 17<br />

Die zweite Generation<br />

Johanna Heuer<br />

geb. Schweiger<br />

Johanna Schweiger (1805–1888) wurde als<br />

Tochter von Ignaz und Christine Wilhelmine<br />

Schweiger in Celle geboren. Sie heiratete den<br />

Buchdrucker Friedrich Wilhelm Heuer aus<br />

Hannover, der die Firma Schweiger & Pick 1833<br />

übernahm. Den Titel der Zeitung änderte er<br />

1834 in „Cellesche Anzeigen“. Heuer investierte<br />

ein Vermögen in den oneubau des Hauses und<br />

die oneuausstattung der Druckerei. Doch bereits<br />

1837 starb er im 27. Lebensjahr. Das Paar hatte<br />

zwei Töchter.<br />

Die junge Witwe übernahm nun die<br />

Verantwortung für den Betrieb. Mithilfe eines<br />

Faktors (Werkmeisters), zunächst L. Anholt und<br />

dann K. E. Harder, führte sie das Geschäft über<br />

30 <strong>Jahre</strong> lang. Ernst Pfingsten schrieb dazu<br />

einst: „Sie leitete es in stiller, weiblicher Art,<br />

ohne selbst dabei hervorzutreten. Sie war in<br />

ihrem Wesen behutsam, aber doch umsichtig,<br />

sparsam, aber nicht kleinlich.“<br />

In den politisch aufregenden <strong>Jahre</strong>n 1848<br />

und 1849 öffnete Witwe Heuer das Blatt für<br />

Meinungsbeiträge und Versammlungsberichte,<br />

kehrte aber schnell wieder zur Form des<br />

„braven Intelligenzblattes“ zurück. Erst ab 1862<br />

wurden kurze lokale onachrichten gebracht.<br />

Seit April 1861 erschien der Anzeiger<br />

wöchentlich dreimal: dienstags, donnerstags<br />

und samstags. 1865 wurde eine Schnellpresse<br />

von König & Bauer aufgestellt, die zunächst<br />

aber noch von Hand betrieben wurde.<br />

Dennoch beschleunigte sie den Druckvorgang<br />

entscheidend. Ab Dezember 1866 erschien der<br />

„Cellesche Anzeiger“ auch sonntags, also<br />

viermal pro Woche.<br />

Mittlerweile war das Königreich<br />

Hannover von den Preußen<br />

annektiert und Celle nun<br />

preußische Provinzstadt.<br />

Witwe Heuer mochte es<br />

sich weder mit den neuen<br />

Machthabern noch mit den<br />

welfentreuen Einwohnern<br />

verderben. Sie holte ihren<br />

Schwiegersohn in das<br />

Familienunternehmen und<br />

zog sich zurück. Ab dem<br />

23. Juni 1868 stand Georg<br />

Heinrich Pfingsten als verantwortlicher<br />

Redakteur im<br />

Impressum.<br />

Die dritte Generation<br />

Georg Heinrich Pfingsten<br />

Georg Heinrich Pfingsten wurde am 19. Januar<br />

1813 in Ipswich/England geboren. Sein Vater<br />

Friedrich war Offizier in der „King’s German<br />

Legion“. 1819 wurde Friedrich Pfingsten in den<br />

Ruhestand versetzt und zog mit der Familie<br />

nach Celle. Sie wohnten an der Blumlage. Der<br />

damals sechsjährige Georg Heinrich soll zu<br />

dieser Zeit noch kein Wort Deutsch gesprochen<br />

haben. Mutter Anna starb bereits 1826.<br />

Georg Heinrich wollte Soldat werden, doch der<br />

Vater schickte ihn stattdessen nach Hannover<br />

in eine kaufmännische Lehre. onach fünf harten<br />

Lehrjahren ging er als Gehilfe nach Hamburg,<br />

kehrte dann aber nach Celle zurück. Dort<br />

arbeitete er bei onasemann und Schultz,<br />

bevor er in der Lachendorfer Papierfabrik<br />

anfing. Mit einer der sieben Töchter von<br />

Georg und Elisabeth Drewsen war er sogar vorübergehend<br />

verlobt.<br />

In Lachendorf lief 1846 die erste Papier maschine<br />

an und vervielfachte die Produktion. Georg Heinrich<br />

war 1848 als Handelsreisender für Drewsens<br />

in Kassel. Dann kaufte er ein Haus in Celle und<br />

eröffnete dort ein Papiergeschäft. 1855 heiratete<br />

er die damals 19-jährige Clara Heuer. Sie hatten<br />

drei Kinder: Georg Wilhelm, Hermann und Anna.<br />

Seine Schwiegermutter holte ihn 1868 als<br />

Geschäftsführer zu Schweiger & Pick. Trotz<br />

Pfingstens Hannovertreue bekam die „Cellesche“<br />

im Februar 1869, unter preußischer Regierung,<br />

den wichtigen Status des Kreisblatts. Der<br />

Leserkreis vervielfachte sich.<br />

Georg Heinrich Pfingsten erweiterte<br />

das Blatt in vielerlei Hinsicht<br />

und führte am 2. Februar<br />

1869 den Titel „Cellesche<br />

Zeitung und Anzeigen“<br />

ein. Im April 1869 erschien<br />

die Cellesche erstmals im<br />

sogenannten „Berliner<br />

Format“. Der Lokalteil<br />

wurde weiterentwickelt<br />

und die Rubriken<br />

„Politische onachrichten“<br />

und „Aus der Provinz“<br />

eingeführt. Seit oneujahr<br />

1881 erschien die Zeitung<br />

täglich, außer montags.<br />

Georg Heinrich Pfingsten starb<br />

am 15. Mai 1883.<br />

VVon<br />

Die erste Ausgabe vom Celleschen Anzeiger, erschienen am 2. April 1817. Sie hatte vier Seiten, etwa im Format DIN A5.<br />

Intelligenzblatt<br />

unter Zensur<br />

FloriAon Friedrich<br />

Georg Ernst Friedrich<br />

Schulze versuchte, vermutlich<br />

im Jahr 1814,<br />

das alte Privileg gegen Schweiger<br />

und Pick einzuklagen, hatte<br />

aber versäumt, es zwischenzeitlich<br />

verlängern zu lassen<br />

und wurde abgewiesen. In den<br />

folgenden <strong>Jahre</strong>n wurden vor<br />

allem lokale und juristische<br />

Schriften bei Schweiger & Pick<br />

gedruckt.<br />

Das herausragende Produkt<br />

des Verlages erschien erstmalig<br />

am Mittwoch, den 2. April<br />

1817: Die Erstausgabe der heutigen<br />

Celleschen Zeitung trug<br />

den Namen „Zellescher Anzeiger“<br />

und wies mit etwa 22 mal<br />

17 Zentimetern noch kein heute<br />

übliches Zeitungsformat auf.<br />

Auch der Umfang des Anzeigers<br />

war mit vier Seiten überschaubar.<br />

Den Inhalt bildeten<br />

Inserate, die in verschiedene<br />

Rubriken untergliedert waren.<br />

61091501_17040700300030316<br />

Aktuelle oder gar politische Berichte<br />

fehlten völlig. Allerdings<br />

bekamen die Abonnenten eine<br />

Beilage mitgeliefert mit dem<br />

Titel „Zellesche Beyträge zur<br />

heiteren und würdigen Unterhaltung“,<br />

die schöngeistige<br />

Texte und Abhandlungen enthielt<br />

und zur Bildung und geistigen<br />

Erbauung dienen sollte.<br />

Die Beilage hatte mit acht Seiten<br />

den doppelten Umfang des<br />

Anzeigers.<br />

Der „Zellesche Anzeiger“<br />

war ein sogenanntes Intelligenzblatt.<br />

Die Obrigkeit<br />

fürchtete die Verbreitung von<br />

umstürzlerischen, sprich: demokratischen<br />

Gedanken. Gedruckte<br />

Publikationen unterlagen<br />

darum strenger Zensur.<br />

Laut Konzession hatte sich der<br />

Herausgeber „darauf zu beschränken,<br />

bloße Privat-Anzeigen,<br />

keineswegs aber gerichtliche<br />

oder sonstige obrigkeitliche<br />

Bekanntmachungen und eben<br />

so wenig politische Nachrichten<br />

aufzunehmen“. Darüber<br />

wachte in Celle Oberappellationsrat<br />

Strohmeyer.<br />

Kurhannover verfolgte weiterhin<br />

ein restriktives Pressekonzept<br />

und lehnte die meisten<br />

Gesuche auf Zeitungskonzessionen<br />

ab. Der „Zellesche Anzeiger“<br />

war eine der wenigen<br />

Ausnahmen.<br />

Dass überhaupt so früh eine<br />

Genehmigung erteilt wurde,<br />

war Pastor Georg Beneken zu<br />

verdanken. Ihm traute die Regierung<br />

in Hannover offenbar<br />

und gestattete die Herausgabe<br />

eines „Celleschen Wochenblattes“.<br />

Er sollte garantieren,<br />

dass ausschließlich unverfänglich<br />

Schöngeistiges veröffentlicht<br />

wurde.<br />

Beneken gab die Konzession<br />

am 12. März 1818 an Schweiger<br />

und Pick weiter, schrieb<br />

aber weiterhin Unterhaltungsbeiträge.<br />

Seit dem 1. April 1818<br />

erschien das nun „Zellescher<br />

Anzeiger nebst Beiträgen“ genannte<br />

Blatt zweimal pro Woche:<br />

mittwochs und samstags.<br />

Die Beilage wurde eingestellt<br />

und die Unterhaltungsbeiträge<br />

stattdessen in den Anzeiger<br />

aufgenommen, der weiterhin<br />

mit vier Seiten auskam.<br />

Von April 1826 bis Juni<br />

1827 druckten und verlegten<br />

Schweiger und Pick das von<br />

Professor Schütz aus Hamburg<br />

herausgegebene „Mittagsblatt<br />

für gebildete Leser<br />

aus allen Ständen“. Es war<br />

als Unterhaltungsblatt für das<br />

Königreich Hannover konzipiert<br />

und brachte auch überregionale<br />

Nachrichten. Wegen<br />

mangelnder Nachfrage wurde<br />

es wieder eingestellt. Die Leser<br />

waren offensichtlich noch nicht<br />

so weit.<br />

Mit dem „Zelleschen Anzeiger“<br />

setzte die Firma ihre<br />

Erfolgsgeschichte jedoch fort<br />

und etablierte eine der langlebigsten<br />

Zeitungen in Niedersachsen.<br />

AschauTeiche<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> CZ – das steht für Ansporn und Verpflichtung,<br />

sorgfältige Recherche und Qualität.<br />

Wir gratulieren und wünschen alles Gute für die Zukunft!


18 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 19<br />

100 <strong>Jahre</strong> an der Mauernstraße<br />

Im Haus Mauernstraße 41 begann die Geschichte der<br />

Celleschen Zeitung. Dort betrieben Schweiger und Pick seit 1813 ihre<br />

Buchdruckerei. Friedrich Wilhelm Heuer übernahm das Geschäft 1833,<br />

erweiterte das Haus und erneuerte die Druckereiausstattung.<br />

Mit dem technischen Fortschritt und den neuen großen<br />

Rotationsmaschinen für den Zeitungsdruck wurde das Haus samt<br />

Hintergebäuden aber schließlich zu klein. Zunächst wurde die<br />

Anzeigenannahme ausgelagert. An der Bergstraße ließ Ernst Pfingsten<br />

1925 ein neues Maschinenhaus bauen. Aber letztlich musste der Betrieb<br />

wegen Platzmangels umziehen. Das Haus an der<br />

Mauernstraße diente bis 1956 Berta Schweiger, einer Urenkelin<br />

des Gründers, als Wohnung. Nach ihrem Tod wurde es zum heutigen<br />

Bankhaus umgebaut.<br />

Erster externer Chefredakteur<br />

MICHAEL ROTHFUCHS<br />

Hermann Michael Rothfuchs war mit Leib und<br />

Seele Journalist. Seine journalistische Karriere<br />

begann er 1976 in Buxtehude. Anschließend war<br />

er Redakteur bei der Deister- und<br />

Weserzeitung in Hameln, wo er schließlich auch<br />

als Ressortleiter für Nordwestdeutschland<br />

wirkte. Ab 1. Januar 1982 wechselte Rothfuchs<br />

nach Hannover zum Landesdienst<br />

Niedersachsen (lni) der Deutschen<br />

Presseagentur (dpa), wo er als landespolitischer<br />

Korrespondent und stellvertretender Leiter tätig<br />

war. In dieser Zeit schloss er zahlreiche<br />

freundschaftliche Verbindungen zu Politikern<br />

aller Parteien.<br />

Zum 1. Oktober 1989 folgte der damals<br />

45-Jährige dem Ruf nach Celle. Damit änderte<br />

sich Tiefgreifendes im Familienunternehmen,<br />

denn erstmalig trat ein Nichtfamilienmitglied in<br />

die Chefredaktion der Celleschen Zeitung ein.<br />

Neben Georg Christian Pfingsten war nun auch<br />

Rothfuchs Chefredakteur.<br />

Seine Einstellung erwies sich als Glücksgriff.<br />

Seine Vorliebe galt zwar der Landespolitik, aber<br />

das Interesse für die lokalen Celler Ereignisse<br />

stand dem in nichts nach. Rothfuchs setzte auch<br />

strukturelle Verbesserungen um. Unter anderem<br />

war er ein Befürworter und Vorantreiber bei der<br />

Umstellung auf die so genannte<br />

„Vier-Buch-Produktion“.<br />

Die enge Zusammenarbeit und<br />

gegenseitiges Vertrauen führten im Laufe der<br />

<strong>Jahre</strong> zur Freundschaft mit dem Verleger<br />

Ernst Andreas Pfingsten – auch wenn man nicht<br />

immer einer Meinung war. Couragiertes<br />

Eintreten für sein Team machte Rothfuchs<br />

aber auch in der Redaktion zum allseits<br />

geschätzten Chef.<br />

Privat engagierte sich der Familienmensch<br />

Rothfuchs vor allem für den Wiederaufbau der<br />

Dresdener Frauenkirche, für den er sich<br />

mit Nachdruck und aus tiefster<br />

Überzeugung einsetzte.<br />

Hermann Michael Rothfuchs<br />

starb am 28. November 1998<br />

nach schwerer Krankheit im<br />

Alter von 54 <strong>Jahre</strong>n. Den<br />

letzten Kommentar aus der<br />

Feder von „rf“ fanden die<br />

Leser am Tag vor der Bundestagswahl<br />

in der CZ. Darin<br />

ermunterte er sie, das Wahlrecht<br />

zur Wahlpflicht zu machen:<br />

„Dann muss einem um das Wohl<br />

Deutschlands nicht bange<br />

werden.“<br />

Wiedererscheinen ab<br />

Oktober 1949<br />

Von September 1945 bis Oktober 1949 war<br />

die Cellesche Zeitung verboten. Erst nach Aufhebung<br />

des Berufsverbots gegen die Altverleger konnte es<br />

weitergehen. Um die Vormachtstellung des<br />

Celler Zeitungsmarkts entbrannte ein regelrechter<br />

„Zeitungskrieg“. Der Konkurrent „Celler Allgemeine<br />

Zeitung“ versuchte mit Lautsprecherwagen und<br />

Werbung Abonnenten zu binden.<br />

Am 24. und 26. September 1949 gab<br />

Ernst Pfingsten darum Freiexemplare heraus, um seine<br />

Leserschaft zurückzugewinnen. Ab 1. Oktober 1949<br />

erschien die „Cellesche“ wieder wie gewohnt und<br />

beanspruchte ihren Platz als<br />

alleinige Celler Heimatzeitung.<br />

VON<br />

Erfolgsrezept von acht Generationen:<br />

FLORIAN FRIEDRICH<br />

In den zurückliegenden <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

hatten die Verleger der Celleschen<br />

Zeitung immer wieder richtungsweisende<br />

Entscheidungen zu treffen. Die<br />

bis heute sehr erfolgreiche Entwicklung<br />

des Blattes belegt, dass dabei offenbar<br />

häufiger richtig als falsch entschieden<br />

wurde.<br />

Die erste wegweisende Entscheidung war<br />

der Zusammenschluss des Schriftsetzers Ignaz<br />

Schweiger mit dem Buchdrucker Conrad<br />

Pick im Jahr 1813. Doch was wäre diese<br />

Firmengründung wert gewesen, wenn die<br />

nach der französischen Besatzung wieder<br />

eingesetzte kurhannoversche Regierung<br />

sie nicht gutgeheißen hätte? Entscheidend<br />

für die Erfolgsgeschichte der Firma Schweiger<br />

& Pick war also auch die Bestätigung<br />

durch die provisorische hannoversche Regierung.<br />

Am 4. Februar 1814 teilte der zuständige<br />

Beamte Niezer mit: (...)„finden wir<br />

uns bewogen ihnen zu gestatten; daß sie<br />

ihre Buchdruckung, worauf sie während<br />

der Westphälischen Verfassung patentiert<br />

gewesen sind, vorerst und bis zu weiterer<br />

Verfügung fortzusetzen.“ Das alte Privileg<br />

der Celler Hofbuchdruckerei Schulze hatte<br />

damit keine Bedeutung mehr.<br />

Die Kooperation der Firma Schweiger &<br />

Pick mit dem Schriftsteller und Pastor aus<br />

Nienhagen, Georg Beneken, war der entscheidende<br />

Schritt, um eine Wochenschrift<br />

in Celle zu etablieren. Dauerte die Rolle des<br />

Bereitschaft zur Entwicklung<br />

Pastors als Herausgeber auch nur ein knappes<br />

Jahr, so war sie dennoch Voraussetzung,<br />

dass in den politisch unruhigen Zeiten überhaupt<br />

eine Zeitung genehmigt wurde.<br />

Der wirtschaftliche Erfolg stellte sich allerdings<br />

nicht sofort ein. Kontinuierlich<br />

baute die Verlegerfamilie das Blatt aus und<br />

verteidigte es später erfolgreich gegen jede<br />

aufkommende Konkurrenz.<br />

Erschien die Zeitung anfangs nur einmal<br />

in der Woche, kam sie bereits ab<br />

1. April 1818 zweimal wöchentlich heraus,<br />

– außer mittwochs nun auch samstags. Seit<br />

April 1861 erschien der Anzeiger dreimal<br />

wöchentlich, nämlich dienstags, donnerstags<br />

und samstags, und ab Dezember 1866<br />

zusätzlich auch sonntags. Georg Heinrich<br />

Pfingsten stellte dann ab Neujahr 1881 auf<br />

Neubau an der Bahnhofstraße<br />

Bereits 1921 kaufte Ernst Pfingsten das alte Haus an der Ecke Bahnhofstraße und Hannoversche Straße. Der zugehörige<br />

Garten erschien ihm ideal für den Bau eines großen Maschinenhauses. Außerdem entwickelte sich das Areal zum neuen<br />

Mittelpunkt der Stadt und war somit idealer Standort für das neue Verlagshaus. Es wurde dem Stil der umliegenden<br />

Barockhäuser angepasst. Am 26. August 1933 war Grundsteinlegung, und am 28. April 1934 zog die Firma Schweiger<br />

& Pick in das neue Haus ein. Die Adresse lautete damals: „Hindenburgstraße 1–2, am Adolf-Hitler-Platz“.<br />

Am Umzugstag mussten alle mit anfassen, um die Druck- und Setzmaschinen aus der Mauernstraße in das<br />

neue Verlagshaus zu schaffen. Die Produktion durfte nicht unterbrochen werden. Dieser Samstagnachmittag<br />

wurde zum spannendsten Arbeitstag, den die „Cellesche“ seit ihrer Gründung erlebt hatte. Die Aktion gelang<br />

und am 1. Mai 1934 erschien die erste im neuen Haus gedruckte Ausgabe der Celleschen Zeitung.<br />

tägliches Erscheinen (außer montags) um.<br />

Bis zum Früherscheinen sollte es allerdings<br />

noch über 100 <strong>Jahre</strong> dauern. Erst im Mai<br />

1987 kamen die Leser in den Genuss, ihre<br />

„Cellesche“ bereits zum Frühstück lesen zu<br />

können.<br />

Ebenso wie der Erscheinungsrhythmus<br />

hat sich auch der Titel der Zeitung weiterentwickelt.<br />

Das Ursprungsblättchen hieß<br />

„Zellescher Anzeiger“ und war noch recht<br />

kleinformatig. Erst die zweite Verlegergeneration<br />

führte ab Neujahr 1834 die<br />

Schreibweise „Cellesche Anzeigen“ ein.<br />

Unter Leitung des ersten Pfingsten kam<br />

dann ab 2. Februar 1869 der heute vertraute<br />

Name „Cellesche Zeitung“ auf. Damals<br />

allerdings noch mit dem Zusatz „und Anzeigen“.<br />

Privatanzeigen standen jetzt nicht<br />

mehr im Vordergrund. Der redaktionelle<br />

Teil war mittlerweile deutlich ausgeweitet<br />

worden, und auch ein umfangreicher Lokalteil<br />

sowie politische Berichte gehörten<br />

selbstverständlich dazu.<br />

Ab Februar 1869 vergrößerte sich das Absatzgebiet<br />

der „Celleschen“ entscheidend.<br />

Sie war nun offizielles Kreisblatt für den<br />

Landkreis Celle. Auch das Zeitungsformat<br />

war seit April 1869 deutlich größer und entsprach<br />

etwa dem heutigen „Berliner Format“.<br />

Den Ersten Weltkrieg und die anschließende<br />

Inflationszeit überstand die Firma<br />

ebenso wie die zwölfjährige NS-Diktatur.<br />

Unter Ernst Pfingsten gelang 1934 der Umzug<br />

an den heutigen Standort und auch<br />

der weitere Ausbau des Unternehmens.<br />

Vom Blei- zum Fotosatz<br />

In den Neubau zogen die Handsetzer mit ihren<br />

Schriftsetzkästen mit ein, bearbeiteten aber lediglich noch den<br />

Anzeigenteil und die Überschriften. Den Großteil erledigten<br />

1934 die sieben Setzmaschinen. Diese Bleisatzmaschinen hatten<br />

1976 ausgedient, als bei der Celleschen Zeitung auf Fotosatz<br />

umgestellt wurde. Schriftsetzer, Schriftgießer und Metteure<br />

mussten sich den neuen Zeitumständen anpassen. Die ersten<br />

Computer zogen 1984 in die Redaktionsräume ein und<br />

veränderten die Arbeitsweise tiefgreifend. Die technische<br />

Entwicklung schritt immer schneller voran. Seit Januar 1992<br />

werden die Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa)<br />

per Satellitenschüssel aus dem Weltall empfangen.<br />

Zwar wurde die „Cellesche“1943 mit dem<br />

NSDAP-Blatt „Celler Beobachter“ zwangsfusioniert,<br />

konnte sich aber eine gewisse<br />

Selbstständigkeit bewahren.<br />

Nach Kriegsende blieb die Cellesche Zeitung<br />

zunächst verboten, bis es nach Aufhebung<br />

des Lizenz-Zwangs ab 1. Oktober<br />

1949 weitergehen durfte.<br />

Technisch wurde der Betrieb stetig weiter<br />

ausgebaut und die Druckerei 1974 in einen<br />

Neubau in Klein-Hehlen ausgegliedert.<br />

Computer hielten mehr und mehr Einzug<br />

und veränderten die Arbeit der Redakteure<br />

und technischen Mitarbeiter.<br />

Grundvoraussetzung für die mittlerweile<br />

acht Verlegergenerationen umspannende<br />

Erfolgsgeschichte des Verlags war stets die<br />

Bereitschaft zur Weiterentwicklung.<br />

Derzeitiger Chefredakteur<br />

RALF LEINEWEBER<br />

„Es ist alles anders gelaufen als ursprünglich<br />

geplant“, sagt CZ-Chefredakteur Ralf Leineweber<br />

mit Blick auf seine Karriere. Eigentlich hatte<br />

er nach dem Abitur nämlich eine Laufbahn im<br />

gehobenen Beamtendienst bei der Stadt Celle<br />

angestrebt. Doch zwischenzeitlich hatte der<br />

damalige Verleger Georg Christian Pfingsten ein<br />

Auge auf den passionierten Ruderer geworfen,<br />

denn Leineweber hatte sich als freier Mitarbeiter<br />

der Sportredaktion mit der Berichterstattung<br />

über seinen Sport einen Namen im Haus gemacht.<br />

Als er – der Höflichkeit halber – seinen<br />

Volontariatsplatz beim Verleger persönlich<br />

absagen wollte, dauerte das Gespräch sehr viel<br />

länger als erwartet. „Danach habe ich mich für<br />

den journalistischen Weg entschieden“, erinnert<br />

sich Leineweber. „Bereut habe ich das nicht.“<br />

Am 1. Januar 1987 begann das Volontariat.<br />

Pünktlich zu den Olympischen Spielen des<br />

Folgejahres in Seoul bot ihm die CZ eine<br />

Redakteursstelle im Sportressort an. Einige <strong>Jahre</strong><br />

später gab ihm dann der damalige Chefredakteur<br />

Michael Rothfuchs die Chance, sich als Chef der<br />

Lokalredaktion zu beweisen. „Plötzlich standen<br />

ganz andere Thema auf der Tagesordnung“, erinnert<br />

sich der 52-Jährige.<br />

Als Rothfuchs 1998 nach schwerer Krankheit<br />

starb, übernahm er die Chefredaktion zunächst<br />

kommissarisch und wurde schließlich am 1. März<br />

1999 Chefredakteur. „Leider habe ich heute sehr<br />

viel weniger Zeit zum Schreiben“, sagt Leineweber<br />

über seinen Alltag, der neben der inhaltlichen<br />

Gesamtverantwortung für die CZ häufig nichtjournalistischer<br />

Natur ist: Personal- und Budgetverwaltung,<br />

Konzeptentwicklung, repräsentative<br />

Aufgaben, Mitarbeit in verschiedenen Jurys und<br />

einiges mehr.<br />

Ralf Leineweber ist gebürtiger Celler, verheiratet<br />

und Vater von fünf Söhnen. Bereits während<br />

seiner Schulzeit am KAV-Gymnasium<br />

hat er seine Leidenschaft für das<br />

Rudern entdeckt. Diesem Hobby<br />

ist er treu geblieben, allerdings<br />

„heute neben einer wöchentlichen<br />

Rudereinheit unter<br />

dem Motto ,Wir sind nicht die<br />

Schnellsten, aber die Lustigsten‘<br />

eher organisatorisch“, wie<br />

er sagt. Er ist Vorsitzender des<br />

Celler Regattaausschusses<br />

und leitet die jährliche<br />

Herbstregatta auf der Aller.<br />

Außerdem engagiert er<br />

sich für die Aktion „Rudern<br />

gegen Krebs“.<br />

GLÜCKWÜNSCHE<br />

WirgratulierenderCelleschenZeitungzum<strong>200</strong>-jährigemJubiläum.<br />

56734701_17040700300030316<br />

> <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Wir gratulierender<br />

Celleschen Zeitung<br />

ganz herzlich zu ihrem<br />

<strong>200</strong>-jährigen Bestehen<br />

und freuen uns auf eine<br />

weiterhin gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

www.svo-holding.de<br />

Winsener Straße 10 · 29223 Celle · ☎ (05141) 5 1858<br />

Wir gratulieren herzlich zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

und freuen uns auf<br />

weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />

Unsere Mittelmeerküche sorgt<br />

für einen Genuss der besonderen<br />

Art – leicht bekömmlich,<br />

fettarm, reich an Vitaminen,<br />

Ballast- und Nährstoffen.<br />

Genießen Sie die Kombination<br />

aus freundlichem, einladenden<br />

Ambiente, südeuropäischem<br />

Charme undder raffinierten<br />

Kochkunst unseres Hauses.<br />

Unsere AktionenfindenSie<br />

im Internet auf<br />

www.mediterrano-celle.de<br />

61560901_17040700300030316<br />

61622201_17040700300030316<br />

Celles größter Privatanbieter für<br />

Wohnungen und Gewerberäume!<br />

Besuchen Sie uns im Internet.<br />

◾ Wohnungen<br />

◾ Gewerbe- und Büroflächen<br />

◾ Garagen und Stellplätze<br />

◾ Veranstaltungsräume<br />

Telefon (051 41) 90 51-0<br />

Telefax (051 41) 90 51-51<br />

www.wichmann-gruppe.de<br />

wohnungen@wichmann-gruppe.de<br />

MeineKücheCelleGmbH·LüneburgerHeerstr.83·29223Celle·Tel.05141/97427-0·info@celle.meine-kueche.de·Mo.bisFr.:10-19Uhr·Sa.:10-18Uhr<br />

*über2.000m²*mehrals90Küchen*besterPreisgarantiert!*www.meine-kueche.de*<br />

61079701_17040700300030316


20 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Die vierte Generation<br />

Georg Wilhelm Pfingsten<br />

und Hermann Pfingsten<br />

Dieses Foto der Gesamtbelegschaft schickte Hermann Pfingsten (Mitte) 1911 als Grußkarte an seinen Bruder Georg Wilhelm<br />

in den Erholungsurlaub im Thüringer Wald.<br />

Zwei Brüder leiten durch<br />

den Ersten Weltkrieg<br />

VON<br />

Florian Friedrich<br />

Nach der Jahrhundertwende<br />

ging es mit<br />

der Wirtschaft in Celle<br />

zunächst gut voran. Davon<br />

profitierte auch die Firma<br />

Schweiger & Pick durch mehr<br />

Druckaufträge. Das Anzeigenaufkommen<br />

und die Auflage<br />

der Celleschen Zeitung<br />

wuchsen.<br />

Außerdem machte die Technisierung<br />

weitere Fortschritte.<br />

1904 hielt die erste Setzmaschine<br />

bei Schweiger & Pick<br />

Einzug. Und 1908 wurde eine<br />

kleine Rotationsmaschine für<br />

Zeitungs- und Mengendruck<br />

angeschafft. Sie konnte einen<br />

vierseitigen Bogen bedrucken<br />

und schaffte davon etwa 12.000<br />

pro Stunde. Dies genügte für<br />

die damaligen Verhältnisse<br />

vollkommen, denn 1913 betrug<br />

die tägliche Auflage der<br />

Zeitung etwa 5000 Exemplare.<br />

Als die Druckerei Schweiger<br />

& Pick am 28. Juni 1913<br />

ihr 100-jähriges Bestehen feierte,<br />

konnten alle mit Recht<br />

stolz auf das Erreichte sein.<br />

Die Belegschaft hatte das Geschäftshaus<br />

mit Blumen geschmückt<br />

und überreichte<br />

den Inhabern, Georg Wilhelm<br />

und Hermann Pfingsten, eine<br />

große gerahmte Collage mit<br />

den Konterfeis der damals<br />

17 Mitarbeiter. Anschließend<br />

wurde im Hotel Hannover gefeiert.<br />

Der Ausbruch des Ersten<br />

Weltkriegs stoppte 1914<br />

diese positive Entwicklung.<br />

Zwar waren nun etliche Extrablätter<br />

und Bekanntmachungen<br />

zu drucken und der<br />

Umfang der Celleschen Zeitung<br />

nahm dadurch zunächst<br />

zu, aber die Ereignisse und<br />

der zunehmende Mangel am<br />

Lebensnotwendigsten machten<br />

auch der Firma schwer<br />

zu schaffen. Verordnungen<br />

schränkten die tägliche<br />

Arbeit ein. Beispielsweise<br />

wurde das knappe Papier<br />

nun zugeteilt. Der Verbrauch<br />

sollte auf die Hälfte des Vorkriegsbedarfs<br />

gesenkt werden.<br />

Die Cellesche Zeitung<br />

wurde im Verlauf des Krieges<br />

wieder dünner. 1918 umfassten<br />

die Ausgaben nur vier<br />

Seiten, wie in den Anfangsjahren<br />

des Blattes.<br />

Auch die Qualität nahm ab.<br />

Gründe dafür waren die immer<br />

schlechtere Beschaffenheit<br />

des Kriegspapiers und<br />

der Mangel an ausgebildeten<br />

Fachkräften. Der Großteil der<br />

männlichen Belegschaft war<br />

an der Front, und sämtliche<br />

Arbeit musste nun von den<br />

Frauen geleistet werden.<br />

Die damalige Mitarbeiterin<br />

Sophie Lohmann berichtete<br />

später davon. Sie war 1907<br />

als Hilfsarbeiterin zum Verlag<br />

Schweiger & Pick gekommen<br />

und hat dann mehr als<br />

27 <strong>Jahre</strong> lang dort gearbeitet.<br />

Die anstrengende Zeit des<br />

Ersten Weltkriegs hat sie hautnah<br />

miterlebt. Demnach hatte<br />

Sophies Kollegin Franziska<br />

als einzige die Drucker-Gesellenprüfung<br />

abgelegt und<br />

bediente die Druckmaschine.<br />

Christine Hartmann, Emma<br />

und Toni Timm, Gertrud Wolf<br />

und Emma Vollmer arbeiteten<br />

in der Handsetzerei. Fräulein<br />

Cammann bediente die Monoline-Setzmaschine.<br />

Frau<br />

Fleck und Frau Dose betreuten<br />

die Annoncen-Annahme.<br />

Sie hatten wechselnde Mädchen<br />

als Schreibhilfen. Nur<br />

mit vereinten Kräften gelang<br />

es damals, jeden Tag eine Zeitung<br />

herauszubringen.<br />

Sophie Lohmann brachte<br />

die fertigen Zeitungen mit<br />

ihrem Handkarren zur Post.<br />

Sie musste dafür meist viermal<br />

hin und her laufen. Die<br />

Pfingsten-Brüder halfen tatkräftig<br />

im Betrieb mit und verausgabten<br />

sich dabei entsprechend.<br />

Den Familienbetrieb<br />

aber retteten die beiden über<br />

die entbehrungsreiche Zeit<br />

des Ersten Weltkriegs.<br />

Georg Wilhelm wurde am 10. August 1856<br />

geboren. Dank seiner heiteren jungen Mutter<br />

soll er eine sonnige Kindheit gehabt haben,<br />

ebenso wie sein zwei <strong>Jahre</strong> jüngerer Bruder<br />

Hermann. Sie wuchsen im Pfingsten’schen Haus<br />

am Nordwall auf. Auf dem Dachboden<br />

experimentierten die technikbegeisterten<br />

Jungen mit Dampfmaschinen<br />

und Morseapparaten.<br />

Georg Wilhelm machte 1877 das Abitur im<br />

ersten Jahrgang des neuen Celler Realgymnasiums.<br />

Anschließend diente er kurz im<br />

Celler Artillerieregiment und studierte dann<br />

Mathematik und Physik in Göttingen, Berlin und<br />

Tübingen. Als sein Vater 1883<br />

überraschend starb, beendete Georg Wilhelm<br />

seine akademische Karriere und übernahm am<br />

19. Mai das Geschäft. Sein Ziel war, für Mutter<br />

und Schwester die Lebensbasis zu sichern.<br />

Doch das fiel zunächst nicht leicht, denn die<br />

Firma war finanziell überlastet. Seinem Wesen<br />

nach soll Georg Wilhelm mehr Gelehrter als<br />

Geschäftsmann gewesen sein. Aber mit Fleiß,<br />

Sparsamkeit und Rechenkunst gelang es ihm,<br />

die Schulden abzubauen.<br />

Georg Wilhelm Pfingsten heiratete 1884<br />

Margarete Quietmeyer, Schwester seines besten<br />

Freundes und Tochter von Ernst Quietmeyer,<br />

dem Mitbegründer und ersten Leiter der<br />

Spar- und Leihkasse (Kreissparkasse Celle).<br />

Das Paar hatte zwei Kinder: 1885 wurde Tochter<br />

Clara geboren und 1896 Sohn Ernst.<br />

Georg Wilhelm wanderte gern und interessierte<br />

sich sehr für Heimatkunde und Geschichte. Er<br />

war Mitbegründer des Celler<br />

Museumsvereins.<br />

Hermann Pfingsten hatte nach<br />

dem Abitur zunächst Jura<br />

studiert und war dann<br />

Offizier bei der sächsischen<br />

Artillerie geworden. Als<br />

Major quittierte er 1902<br />

aus gesundheitlichen<br />

Gründen den Dienst und<br />

kehrte nach Celle zurück.<br />

1904 trat er mit in das<br />

Celler Geschäft ein. Seine<br />

Ehe mit der Berlinerin<br />

Charlotte Seegers wurde bald<br />

geschieden. Hermann<br />

übernahm die Leitung der<br />

Redaktion, während Georg<br />

Wilhelm den Verlag leitete.<br />

Hermann Pfingsten war sehr<br />

kommunikativ und erweiterte<br />

den redaktionellen<br />

Teil, vor allem die Lokalnachrichten.<br />

Bei der Belegschaft war<br />

„der Major“ als Chef<br />

beliebt. Er soll überaus<br />

fleißig und energisch<br />

gewesen sein. Die ehemalige<br />

Mitarbeiterin Sophie<br />

Lohmann äußerte: „Er hatte<br />

einen eisernen Willen, anstellen<br />

gab es bei ihm nicht.“ Das wurde<br />

ihm zum Verhängnis. Hermann Pfingsten kam<br />

in der Mangelzeit des Ersten Weltkriegs auf die<br />

fatale Idee, sich streng nach den Vorschriften<br />

über die Ernährung in Kriegszeiten verpflegen<br />

zu wollen. Durch diese einseitige und mangelhafte<br />

Nahrungsaufnahme wurde er dermaßen<br />

geschwächt, dass er im Februar 1917 starb. Diagnose:<br />

Schlaganfall. Nun musste Georg Wilhelm<br />

Pfingsten den Familienbetrieb wieder allein<br />

führen. Er selbst starb am 15. Januar 1920, und<br />

sein erst 24-jähriger Sohn Ernst übernahm.<br />

<strong>200</strong><br />

<strong>Jahre</strong><br />

Wir gratulieren der<br />

Celleschen Zeitung<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Bestehen<br />

und wünschen<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

Herbert<br />

Schulz GmbH<br />

Celle<br />

seit 1948 Ihr zertifizierter<br />

Entsorgungsfachbetrieb<br />

Schildenstraße 18 · 29221 Celle<br />

Tel. (051 41) 83404 oder 8 6837<br />

info@containerdienst-schulz.de<br />

www.containerdienst-schulz.de<br />

62063701_17040700300030316 62384401_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 21<br />

Die fünfte Generation<br />

ERNST PFINGSTEN<br />

Am 26. August 1896 wurde Ernst Pfingsten<br />

geboren. Seine ersten Kindheitserinnerungen<br />

waren, so schrieb er, der Geruch von<br />

Druckerschwärze und das Stampfen der<br />

Druckmaschinen im Familienbetrieb.<br />

Ernst machte in Celle Abitur, nahm am Ersten<br />

Weltkrieg im Infanterieregiment 411 teil und<br />

studierte nach Kriegsende Zeitungs- und<br />

Musikwissenschaften in Leipzig sowie Deutsch<br />

und Geschichte in Göttingen. Als der Vater 1920<br />

starb, brach Ernst das Studium ab und<br />

übernahm die Leitung der Firma. Da<br />

war er noch keine 24 <strong>Jahre</strong> alt.<br />

Schwere Zeiten brachte die<br />

Inflation. Ernst Pfingsten gelang<br />

es aber, den Betrieb zu<br />

bewahren und sogar<br />

auszubauen. Er kaufte 1922<br />

die zweite Celler<br />

Tageszeitung, die<br />

„oniedersächsische<br />

Landeszeitung“ mit dem<br />

Druckereibetrieb in der<br />

Mauernstraße 50. Dorthin<br />

lagerte er die Anzeigenannahme<br />

der Celleschen<br />

Zeitung sowie Teile der Druckerei<br />

aus. Auch das Eckhaus<br />

Bahnhofstraße/Hannoversche<br />

Straße erwarb er bereits in dieser<br />

Zeit, um dort 1933 das neue Druck- und<br />

Verlagshaus bauen zu können.<br />

Die <strong>Jahre</strong> der onS-Diktatur nutzte Ernst<br />

Pfingsten für den weiteren Ausbau der Firma<br />

und machte die Cellesche Zeitung zur zweitgrößten<br />

Tageszeitung in onordostniedersachsen.<br />

onach dem vierjährigen Verbot schaffte er den<br />

oneuanfang in der noch jungen Bundesrepublik.<br />

In 46 <strong>Jahre</strong>n Schaffenszeit hat er vieles für die<br />

Firma erreicht. „Onkel Ernst“, wie ihn viele<br />

nannten, war ein allseits geschätzter Mensch.<br />

Er war tief gläubig, überaus musikalisch und<br />

darüber hinaus sehr heimatverbunden. Seit 1925<br />

brachte er mit dem „Sachsenspiegel“ eine<br />

weithin bekannte Beilage heraus. onamhafte<br />

Heimatforscher veröffentlichten in dem damals<br />

noch mehrseitigen Blatt interessante<br />

Abhandlungen. Mit seiner Frau Hedwig von<br />

Rhein, die er am 26. September 1923 heiratete,<br />

hatte Ernst zwei Kinder: Georg und Brigitte.<br />

Die sechste Generation<br />

GEORG PFINGSTEN<br />

Georg Pfingsten wurde 1925 in Celle geboren.<br />

Er wuchs in schwierigen Zeiten auf. onach dem<br />

Reichsarbeitsdienst kam der Kriegseinsatz im<br />

Zweiten Weltkrieg. Georg geriet in<br />

amerikanische Gefangenschaft. Er wurde<br />

zunächst nach Louisiana und später nach<br />

onordafrika deportiert. Erst 1948 kam er aus der<br />

Kriegsgefangenschaft zurück nach Celle und<br />

stieg in das väterliche Unternehmen ein.<br />

An der Seite seines Vaters lernte er die Arbeit<br />

und Aufgaben des Chefredakteurs und<br />

Verlegers kennen. Beinahe 17 <strong>Jahre</strong> arbeiteten<br />

sie gemeinsam. onach dem Tod des Vaters trat<br />

Georg 1966 endgültig in dessen Fußstapfen<br />

und führte das Familienunternehmen in seinem<br />

Sinne weiter.<br />

Georg Pfingsten bewahrte dem<br />

Betrieb die redaktionelle und<br />

technische Unabhängigkeit<br />

– trotz zahlreicher Verkaufsangebote.<br />

Er brachte die<br />

Technik auf den neuesten<br />

Stand und rationalisierte<br />

den Vertrieb. Als erste<br />

Zeitung in oniedersachsen<br />

setzte die „Cellesche“<br />

moderne TTS-Setzmaschinen<br />

ein, die mit<br />

Lochstreifen arbeiteten.<br />

Die Druckerei vergrößerte<br />

Georg Pfingsten<br />

entscheidend und lagerte sie<br />

1974 in den oneubau in Klein Hehlen<br />

aus. Außerdem engagierte er sich<br />

in mehreren Berufsverbänden, im<br />

Arbeitgeberverband Lüneburger Heide und der<br />

AOK und war unter anderem Vorsitzender des<br />

Verbandes onordwestdeutscher<br />

Zeitungsverleger.<br />

Auch in örtlichen Vereinen brachte sich Georg<br />

ein und widmete sich mit besonderer Hingabe<br />

dem Denkmalschutz und der Bewahrung des<br />

Celler Stadtbildes.<br />

Als Georg Pfingsten im Juni 1982 im Alter von<br />

nur 56 <strong>Jahre</strong>n starb, hatte er vieles in die Wege<br />

geleitet und dem Betrieb eine solide Basis<br />

geschaffen. Sein ältester Sohn Georg Christian<br />

übernahm die Leitung des Familienbetriebs,<br />

während sich der jüngere Sohn Ernst Andreas<br />

noch fachlich weiterbildete, um den<br />

kaufmännischen Bereich zu übernehmen.<br />

VVon<br />

Die Nationalsozialisten machten den „Tag der nationalen Arbeit“ zum gesetzlichen Feiertag. Erstmals hatten alle arbeitsfrei.<br />

Auch die Belegschaft der Celleschen Zeitung marschierte am 1. Mai 1933 mit.<br />

Gleichgeschaltet durch<br />

die NS-Zeit<br />

FLORIAon FRIEDRICH<br />

Zur Zeit der Machtübernahme<br />

der Nationalsozialisten<br />

war die<br />

Cellesche Zeitung ein bürgerlich-nationales<br />

Blatt. Die Tendenz<br />

der Artikel war durchaus<br />

demokratiekritisch. Die<br />

NSDAP wurde weder hofiert<br />

noch bekämpft.<br />

Die sozialdemokratische<br />

Presse wurde 1933 verboten,<br />

und liberale Zeitungen gerieten<br />

unter großen Druck. Die<br />

„Cellesche“ durfte hingegen<br />

bis 1945 weiter erscheinen.<br />

Dank der ohnehin recht nationalen<br />

Ausrichtung des Blattes<br />

fiel es nicht schwer, den Ansprüchen<br />

der neuen Machthaber<br />

gerecht zu werden. Zudem<br />

neigte der zuständige<br />

NS-Gauleiter Otto Telschow<br />

offenbar dazu, traditionelle Familienbetriebe<br />

in seinem Einflussbereich<br />

zu stützen.<br />

Die Aufgabe der Presse war<br />

es nun nicht mehr, Themen zu<br />

diskutieren, sondern die Entschlüsse<br />

der Regierung zu vermitteln.<br />

Journalismus wurde<br />

zur staatlich geregelten, öffentlichen<br />

Aufgabe, und Schriftleiter<br />

wie Verleger gerieten in<br />

eine beamtenähnliche Abhängigkeit.<br />

„Presseanweisungen“<br />

legten die Themenauswahl<br />

fest, regelten Form und Ausführlichkeit<br />

der Berichte und<br />

bestimmten sogar die Zielsetzung<br />

der Kommentare.<br />

Wichtigstes Instrument zur<br />

Gleichschaltung der Presse<br />

war das Schriftleitergesetz<br />

vom 4. Oktober 1933. Alle<br />

Journalisten mussten einen<br />

Lehrgang mit Prüfung zum<br />

Schriftleiter durchlaufen und<br />

einen „Ariernachweis“ liefern.<br />

Juden wurden ausgeschlossen.<br />

Ein entsprechender Fall ist bei<br />

Schweiger & Pick jedoch nicht<br />

bekannt.<br />

Die Einstellung und Entlassung<br />

der Schriftleiter musste<br />

von der Reichspressekammer<br />

genehmigt werden. Hauptschriftleiter<br />

Ernst Pfingsten<br />

war den Machthabern gegenüber<br />

für den Inhalt der Zeitung<br />

verantwortlich und hatte über<br />

die Einhaltung der geltenden<br />

Gesetze zu wachen.<br />

Darüber hinaus gab es personelle<br />

Verflechtungen. Hans<br />

Nolte war seit Februar 1939<br />

politischer Schriftleiter der<br />

„Celleschen“ und gleichzeitig<br />

Kreispresseamtsleiter der<br />

NSDAP. Er gab auch die „Celler<br />

Kriegsbriefe“ für Frontsoldaten<br />

heraus, für die zahlreiche namhafte<br />

Celler Beiträge lieferten.<br />

Als Nolte im Februar 1942 an<br />

die Front zog, übernahm Ernst<br />

Pfingsten die Herausgabe der<br />

„Celler Kriegsbriefe“.<br />

Dank systemkonformer Anpassung<br />

konnte der Verlag<br />

weiter ausgebaut werden. 1940<br />

wurde eine große, gebrauchte<br />

Zwillingsrotationsmaschine<br />

angeschafft. 1941 übernahm<br />

das Celler Traditionsblatt die<br />

Uelzener „Niedersächsische<br />

Volkszeitung“.<br />

Insektenschutzgitter nach Maß!<br />

Wir fertigen Ihre individuelle Insektenschutzlösung:<br />

Fensterspannrahmen<br />

Drehfenster & -rahmen<br />

Rollos<br />

Pendeltürrahmen<br />

Schiebetürrahmen<br />

Lichtschachtabdeckungen<br />

mit Spezialgewebe:<br />

5plus Partikelschutzgewebe<br />

Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich<br />

zu Hause.<br />

61772501_17040700300030316<br />

Sonnenschutz nach Maß<br />

Faltstores, Rollos, Jalousien<br />

Seit 1995!<br />

Industriestraße 1 · 29227 Celle · www.krueger-insektenschutz.de<br />

Wegen des zunehmenden<br />

Papiermangels wurde die Cellesche<br />

Zeitung immer dünner.<br />

Ab Januar 1942 erschien<br />

sie nur noch auf vier Seiten.<br />

Am 1. April 1943 erfolgte die<br />

Zwangsfusion mit dem „Celler<br />

Beobachter“, der wegen<br />

des Rohstoffmangels eingestellt<br />

wurde. Künftig tauchte<br />

der „Beobachter“ nur noch als<br />

Untertitel der Celleschen Zeitung<br />

auf.<br />

Die letzte Ausgabe erschien<br />

wohl am 11. April 1945, kurz<br />

vor dem Einmarsch der Briten<br />

in Celle. Bis Juni 1945 kamen<br />

unregelmäßig Notausgaben<br />

heraus, die vor allem Bekanntmachungen<br />

der Besatzungsmacht<br />

verkündeten. Die Cellesche<br />

Zeitung blieb verboten.<br />

Ab September 1945 musste<br />

Hauptschriftleiter und Verleger<br />

Ernst Pfingsten für neun<br />

Monate in ein Internierungslager.<br />

Ihm wurde vorgeworfen,<br />

eine nationalsozialistische Zeitung<br />

herausgegeben zu haben.<br />

<br />

05141/3051965


22 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

VVN<br />

Nachkriegszeit und<br />

Neubeginn<br />

FLORIAN FRIEDRICH<br />

Nach Kriegsende blieb<br />

die Cellesche Zeitung<br />

rund vier <strong>Jahre</strong> lang<br />

verboten. Grund war das generelle<br />

Berufsverbot gegen die<br />

sogenannten Altverleger, die<br />

zur Zeit der NS-Diktatur Zeitungen<br />

herausgegeben hatten.<br />

Der Betrieb und das Firmenvermögen<br />

der Celleschen Zeitung<br />

wurden beschlagnahmt<br />

und unter treuhändige Verwaltung<br />

des bisherigen Prokuristen<br />

Sommerfeld gestellt.<br />

Die Druckerei an der Bahnhofstraße<br />

lief allerdings weiter<br />

auf Hochtouren. Zahlreiche<br />

Publikationen in verschiedenen<br />

Sprachen, wie Englisch,<br />

Polnisch und Tschechisch, waren<br />

im Auftrag der Alliierten zu<br />

drucken. Drucker unterschiedlicher<br />

Nationalitäten tummelten<br />

sich im Verlagshaus. Es<br />

herrschte internationales Flair.<br />

Auch lizenzierte deutsche<br />

Zeitungen wurden hergestellt<br />

– wie die „Deutsche Volkszeitung“,<br />

die in 18 Bezirksausgaben<br />

und hoher Auflage erschien.<br />

Sie wurde seit 1947 bei<br />

Schweiger & Pick gedruckt,<br />

fusionierte 1949 mit den „Hannoverschen<br />

Neuesten Nachrichten“<br />

zur „Hannoverschen<br />

Allgemeinen Zeitung“ und<br />

erschien bald darauf mit einer<br />

eigenen Lokalausgabe als<br />

„Celler Allgemeine Zeitung“.<br />

Ernst Pfingsten scheiterte<br />

zunächst mit seinen Versuchen,<br />

eine Lizenz für seine Zeitung<br />

zu erhalten. Noch am 29.<br />

August 1949 lehnte der „Beratende<br />

Presseausschuss für Niedersachsen“<br />

ein entsprechendes<br />

Gesuch um Zulassung der<br />

„Neuen Celleschen Zeitung“<br />

ab. Daran änderte auch nichts,<br />

dass Georg Pfingsten und<br />

Hermann Mariaux als Antragsteller<br />

auftraten. Weil Ernst<br />

Pfingsten als Darlehensgeber<br />

dahinter stand, wurde die Lizenz<br />

verweigert. Erst nach<br />

Aufhebung des Berufsverbots<br />

für Altverleger und Wegfall<br />

des Lizenzzwangs im September<br />

1949 konnte die Cellesche<br />

Zeitung wieder erscheinen.<br />

Mit dem Konkurrenzblatt<br />

„Celler Allgemeine Zeitung“<br />

entbrannte sogleich ein regelrechter<br />

„Zeitungskrieg“. Im<br />

Kampf um Abonnenten fuhren<br />

Lautsprecherwagen durch die<br />

Stadt und mit Plakataktionen<br />

Kostenlose Probenummer am 24. September 1949, um Leser zurückzugewinnen.<br />

sollten Leser und Anzeigenkunden<br />

gewonnen werden.<br />

Ernst Pfingsten ließ kostenlose<br />

Probenummern verteilen, um<br />

die angestammte Leserschaft<br />

zurückzugewinnen. Das Interesse<br />

war groß. „Wir sind da“<br />

prangte auf Transparenten am<br />

Verlagshaus. Alle Celler sollten<br />

erfahren, dass die „Cellesche“<br />

die „einzige Celler Heimatzeitung“<br />

war, weil nur sie<br />

in Celle hergestellt wurde.<br />

Der Plan ging auf, und das<br />

Wiedererscheinen wurde<br />

zum Erfolg. Mit dem Mitbewerber<br />

einigte man sich und<br />

übernahm einen Großteil der<br />

bisherigen Abonnenten der<br />

„Celler Allgemeinen“. Die<br />

„Cellesche“ hatte ihre Monopolstellung<br />

zurück.<br />

Nun musste dringend investiert<br />

werden. Weil Bilder in<br />

der Zeitung eine immer größere<br />

Rolle spielten, wurde der<br />

Dachboden über dem Setzersaal<br />

zur neuen Klischeeanstalt<br />

ausgebaut. Modernste Geräte<br />

kamen hier ab 1951 zum Einsatz.<br />

Nachdem bereits viele<br />

Kriegsheimkehrer in der Druckerei<br />

Arbeit gefunden hatten,<br />

konnten nun auch die Redakteure<br />

wieder ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Unter ihnen waren<br />

auch solche, die bereits während<br />

des Krieges für die Cellesche<br />

geschrieben hatten.<br />

Stellvertretend genannt werden<br />

soll hier Hans Nolte, der in<br />

der NS-Zeit nicht nur politischer<br />

Schriftleiter bei der Celleschen<br />

Zeitung war, sondern<br />

der hiesigen NSDAP auch als<br />

Kreispresseamtsleiter diente,<br />

bevor er mit der Waffen-SS an<br />

die Front gezogen war. Nach<br />

Kriegsende, Gefangenschaft<br />

und Internierung übernahm<br />

Nolte nun die Ressorts Sport<br />

und Wirtschaft. Außerdem war<br />

er für die Heimatvertriebenen-<br />

Beilage „Fern doch treu“ zuständig.<br />

Nicht nur in Noltes Beiträgen<br />

wurde hin und wieder<br />

deutlich, dass sich einige noch<br />

nicht von den Inhalten der Nazi-Ideologie<br />

abgewendet hatten.<br />

Die „Cellesche“ war in<br />

dieser Hinsicht ein Spiegelbild<br />

der gesellschaftlichen Verhältnisse<br />

im Nachkriegsdeutschland.<br />

Bis zum Tod von Ernst<br />

Pfingsten 1966 leiteten Vater<br />

und Sohn das Unternehmen<br />

gemeinsam. Dann übernahm<br />

Georg Pfingsten die alleinige<br />

Verantwortung. Er lagerte die<br />

Druckerei 1974 an den Bremer<br />

Weg aus, weil für die neue leistungsstarke<br />

Offset-Rollenrotationsmaschine<br />

an der Bahnhofstraße<br />

kein ausreichender<br />

Platz vorhanden war. 1976 hatten<br />

dann die alten Bleisatzmaschinen<br />

ausgedient, denn bei<br />

Schweiger & Pick wurde mit<br />

dem Fotosatz begonnen. Technisch<br />

blieb die Firma somit auf<br />

der Höhe der Zeit.<br />

Die siebte Generation<br />

GEORG CHRISTIAN PFINGSTEN<br />

ERNST ANDREAS PFINGSTEN<br />

Georg Christian Pfingsten wurde am 23. April<br />

1951 in Celle geboren. Nach Schulzeit und Wehrdienst<br />

studierte er Zeitungswissenschaften und<br />

Geschichte in Göttingen. Seine Magisterarbeit<br />

thematisierte die Zeitungslandschaft in<br />

Niedersachsen nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Nach seinem Volontariat beim „Generalanzeiger“<br />

in Bonn musste Georg Christian wegen des<br />

plötzlichen Tods des Vaters früh die<br />

Verantwortung für das Familienunternehmen<br />

übernehmen. Stets fühlte er sich dem<br />

Wohlergehen der Angestellten verpflichtet.<br />

Dank seiner zielstrebigen und unerschütterlichen<br />

Art hielt er, trotz wechselvoller Zeiten im<br />

Mediengeschäft, an der Selbstständigkeit der<br />

Celleschen Zeitung fest und bewahrte ihre<br />

Unabhängigkeit.<br />

Er engagierte sich darüber hinaus sehr vielfältig,<br />

unter anderem in der Industrie- und Handelskammer,<br />

im Rotary- und im Allerclub, in der<br />

Altstädter Schützengilde, als ehrenamtlicher<br />

Richter und als Kirchenvorsteher der Celler<br />

Stadtkirchengemeinde. Im Mai 1992 verstarb<br />

Georg Christian Pfingsten im Alter von nur 41<br />

<strong>Jahre</strong>n an Herzversagen. Sein jüngerer Bruder<br />

Ernst Andreas übernahm seine Aufgaben.<br />

Ernst Andreas Pfingsten wurde am 5. August<br />

1953 ebenfalls in Celle geboren. Nach der Scheidung<br />

der Eltern wuchs Ernst Andreas bei seiner<br />

Mutter in Wetzlar (Hessen) auf. Dort legte er im<br />

Juni 1973 das Abitur ab, leistete seinen zweijährigen<br />

Wehrdienst und studierte anschließend<br />

Rechtswissenschaften in Marburg und Gießen.<br />

Sein Referendariat führte ihn 1981 zurück nach<br />

Celle. Im Mai desselben <strong>Jahre</strong>s heiratete Ernst<br />

Andreas Pfingsten die Rechtsanwältin Christiane<br />

Busch. Sie haben zwei Töchter, Friederike und<br />

Juliane. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen<br />

sammelte Ernst Andreas Pfingsten<br />

praktische Erfahrungen beim Arbeitgeberverband<br />

Lüneburg und der Gießener Allgemeinen<br />

Zeitung. Im Januar 1985 wurde er geschäftsführender<br />

Gesellschafter und Herausgeber<br />

der Celleschen Zeitung. Gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Georg Christian<br />

trug er in siebter<br />

Generation Verantwortung<br />

für das Familienunternehmen.<br />

Während Ernst<br />

Andreas mehr die geschäftliche<br />

Ebene am<br />

Herzen lag, verantwortete<br />

Georg Christian vorrangig<br />

die redaktionellen<br />

Inhalte – eine Aufgabe,<br />

die er sich seit 1989 mit<br />

Michael Rothfuchs teilte.<br />

Nach dem unerwartet frühen<br />

Tod des Bruders führte Ernst<br />

Andreas Pfingsten das Unternehmen<br />

allein fort. Er achtete auf eine<br />

solide Weiterentwicklung ohne<br />

ökonomische Abenteuer.<br />

Er steuerte die Cellesche<br />

Zeitung in ihr heutiges,<br />

finanziell ruhiges<br />

Fahrwasser. Im Sommer<br />

2013 übergab er die<br />

Verantwortung über das<br />

Familienunternehmen<br />

in die Hände seiner<br />

Tochter Friederike. Seit<br />

September 2013 ist<br />

Ernst Andreas Pfingsten<br />

Mitherausgeber und<br />

Altverleger der CZ. Ihre<br />

Entwicklung beobachtet er<br />

weiterhin.<br />

Unsere Mauern<br />

können Geschichten<br />

erzählen.<br />

Für die Arbeitgeber in unserer Region<br />

Ihr Vertreter und Ansprechpartner<br />

● in allen arbeitsrechtlichen Fragen<br />

● vor Gerichten und gegenüber Behörden<br />

● für die Personalentwicklung<br />

● für die Zusammenarbeit<br />

SCHULEWIRTSCHAFT<br />

Telefon (05141) 90 23 - 0 | Web www.wbg-celle.de<br />

52667001_17040700300030316<br />

Arbeitgeberverband Lüneburg–Nordostniedersachsen e.V. im Haus der Wirtschaft<br />

Stadtkoppel 12 | 21337 Lüneburg | 041 31-872 1210 | www.av-lueneburg.de<br />

47526801_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 23<br />

Zusammenspiel von<br />

Mensch und Maschine<br />

Damals kam bei der Produktion der „Celleschen“<br />

auch noch Nikotin zum Einsatz: Politikredakteur<br />

Wilfried Mletzko Anfang der 1990er-<strong>Jahre</strong>.<br />

Die achte Generation<br />

Friederike Pfingsten<br />

Friederike Pfingsten wurde 1985 in Celle<br />

geboren und ist hier auch aufgewachsen. Ihr<br />

Abitur legte sie am Kaiserin-Auguste-Viktoria-<br />

Gymnasium ab und studierte anschließend an<br />

der Universität Hildesheim Kulturwissenschaften.<br />

Dass sie den Familienbetrieb eines Tages übernehmen<br />

sollte, war seinerzeit noch kein Thema.<br />

Dem medialen Bereich fühlte sie sich aber<br />

dennoch verbunden.<br />

Erste berufspraktische Erfahrungen sammelte sie,<br />

vor und während ihrer Studienzeit, in verschiedenen<br />

Praktika, bei Radio FFN, in den Redaktionen<br />

der Hannoverschen Allgemeinen, der Celleschen<br />

und der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung sowie<br />

im Heinrich-Heine-Institut in Düsseldorf.<br />

Nach dem Kulturwissenschaftsstudium<br />

absolvierte Friederike Pfingsten ein Trainee-<br />

Programm bei der Mediengruppe Madsack in<br />

Hannover und Göttingen. Auch dort sammelte<br />

sie viele Eindrücke und gewann Erfahrungen, die<br />

ihr bei ihrer jetzigen Aufgabe hilfreich sind.<br />

Seit 2013 lebt Friederike Pfingsten wieder in<br />

Celle. Sie ist verheiratet, ihr Sohn Georg<br />

Johannes wurde 2016 geboren. Wenn ihr Familie<br />

und Beruf Zeit dazu lassen, liest sie – neben<br />

Zeitung – häufig Romane des englischen Autors<br />

Terry Pratchett. Auch ins Theater oder zu<br />

Konzerten geht sie gerne, wenn sie Gelegenheit<br />

hat. Im Urlaub zieht es sie ans Wasser.<br />

Sie übernahm im Sommer 2013 von ihrem Vater<br />

Ernst Andreas Pfingsten die Verantwortung für<br />

das Familienunternehmen. Rund 150 <strong>Jahre</strong> nach<br />

Johanna Heuer hat damit wieder eine Frau das<br />

letzte Wort bei allen wichtigen Entscheidungen.<br />

In achter Familiengeneration leitet nun Friederike<br />

Pfingsten die Cellesche Zeitung. Wie bereits<br />

ihre Vorgänger, hat sie keine einfache Aufgabe<br />

übernommen.<br />

Sie stellt sich den Herausforderungen, die die<br />

Arbeit bei einer Zeitung mit sich bringen. Die<br />

Frage nach qualitativem, vielfältigem<br />

Journalismus auf lokaler Ebene, der<br />

auch für die Entwicklung einer Gesellschaft<br />

relevant ist, gehört zu<br />

ihren wichtigsten Themen.<br />

Ihre Aufgabe ist es, das Blatt<br />

auf eine zukunftsfähige Basis<br />

zu stellen und das Kerngeschäft<br />

zu stärken. Gleichzeitig<br />

geht es ihr aber auch darum,<br />

zielgerichtet neue Geschäftsfelder<br />

zu erschließen.<br />

Die traditionelle Cellesche<br />

Zeitung wird von Friederike<br />

Pfingsten zum modernen<br />

Nachrichten- und Medienhaus<br />

weiterentwickelt.<br />

VVN<br />

Joachim Gries<br />

Rank und schlank war der angehende Redakteur, voller<br />

Elan komponierte Joachim Gries auf der massiven<br />

Tastatur seine ersten Texte für das Lokalressort.<br />

Dein Text ist weg, du<br />

musst noch mal reinkommen.“<br />

– Gerade<br />

war nach dem Sonntagsdienst<br />

zu Hause der Feierabend angebrochen,<br />

als mich der Anruf<br />

der Celleschen Zeitung<br />

erreichte. Auf dem Festnetz-<br />

Telefon natürlich, Handys<br />

gab es 1989 noch nicht. Nur<br />

Funktelefone, und die waren<br />

nahezu aktentaschengroß<br />

oder fest ins Auto eingebaut<br />

und sündhaft teuer – nichts für<br />

einen Redakteur und schon<br />

gar nichts für einen Volontär,<br />

der erst ein paar Wochen seiner<br />

Ausbildung hinter sich gebracht<br />

hatte. Alle Einwände<br />

halfen nichts, natürlich hatten<br />

die Kollegen in den endlosen<br />

Weiten des kühlschrankgroßen<br />

Festplattenspeichers nach<br />

dem Text von „jg“ gefahndet.<br />

Vergeblich.<br />

Also wieder ins Auto,<br />

schnell nach Celle gefahren,<br />

in der Redaktion den Computer<br />

angeknipst. Nach der<br />

Aufheizphase erschienen auf<br />

dem kleinen Röhrenmonitor<br />

die glimmenden grünen Buchstaben.<br />

Angemeldet, die Kennung<br />

für den Text eingegeben,<br />

nach einem Sekündchen die<br />

Bestätigung: Außer einer Ansammlung<br />

von Steuerzeichen,<br />

der Überschrift und den ersten<br />

Worten blieb der Bildschirm<br />

leer. Das heimtückische Computersystem<br />

hatte wieder zugeschlagen:<br />

Wer zwei Mal<br />

hintereinander seinen Text<br />

abspeicherte – sicher ist sicher<br />

– der hatte ihn bis auf die ersten<br />

paar Worte ins Daten-Nirwana<br />

geschickt. Es half alles<br />

nichts: Der Dreispalter musste<br />

anhand der Aufzeichnungen<br />

und aus der Erinnerung noch<br />

einmal neu komponiert werden.<br />

Wenig später war dann<br />

tatsächlich Feierabend. Aus<br />

Schaden wird man klug.<br />

Bald kam das nächste Computersystem,<br />

der Monitor<br />

wurde größer, die Schrift war<br />

schwarz auf weißem Grund<br />

(oder war es umgekehrt?).<br />

Mit Floppy-Disks konnte der<br />

PC darunter gefüttert werden,<br />

mit diesen schwabbeligen<br />

51/4-Zoll-Disketten. Ganz<br />

fortschrittliche Mitmenschen<br />

brachten schon mal einen<br />

Text in dieser Form mit in die<br />

Redaktion. Damit die Texte<br />

immer schön frisch waren,<br />

erfolgte alle paar Monate ein<br />

penibles Aussaugen der Computergehäuse.<br />

Staubflusen<br />

sollten den Nachrichtenfluss<br />

durch IC-Bausteine und Transistoren<br />

nicht stören.<br />

Bevor damals am Computer<br />

die Textproduktion für die<br />

nächste Ausgabe begann, war<br />

Handarbeit angesagt. Stand<br />

fest, womit der Leser in Text<br />

und Bild beglückt werden sollte,<br />

wurde auf dem zeitungsseitengroßen<br />

Spiegel skizziert,<br />

was wo, in welcher Länge<br />

und Form stehen sollte. Das<br />

linealartige Typometer nannte<br />

Zeilenzahl und Millimeter<br />

für Aufmacher und Aufsetzer,<br />

Kommentar und Meldung. Die<br />

Herren im „Glaskasten“ in der<br />

Technik brachten den Entwurf<br />

dann dem Computer bei. Jeder<br />

Text erhielt eine „Jobnummer“<br />

– und dann machte jeder<br />

seinen Job.<br />

Von jedem Job gab es einen<br />

Ausdruck, er wurde ausgeschnitten<br />

und auf den Spiegelbogen<br />

geklebt. Sparsame Kollegen<br />

polkten mit der Schere<br />

den letzten Rest aus dem<br />

Klebestift. War die Seite voll,<br />

übernahm „die Technik“. Im<br />

Fotosatz wurde Text für Text<br />

und Foto für Foto auf dünnem<br />

Fotopapier ausbelichtet und<br />

anschließend von den Metteuren<br />

ordentlich zur Seite zusammenmontiert.<br />

Schere und<br />

Skalpell kamen dabei zum<br />

Einsatz. Warmes Wachs fixierte<br />

die Ausschnitte auf der Pappe<br />

und bot zugleich die Möglichkeit,<br />

Texte oder Fotos bei<br />

Bedarf auszutauschen. Eine<br />

breite Gummiwalze sorgte für<br />

den notwendigen Druck.<br />

Ende der 1980er-<strong>Jahre</strong> waren<br />

Faxgeräte groß in Mode.<br />

Rund um die Uhr quollen die<br />

Texte aus der Maschine. Was<br />

über Terminankündigungen<br />

hinausging, musste abgetippt<br />

werden. Es war die Aufgabe<br />

der früheren Setzer, die jetzt<br />

die Fremdtexte erfassten. Die<br />

Zeit der Redakteure, die sich<br />

nach einem Termin an die mechanische<br />

Schreibmaschine<br />

setzten und ihren Text in rasender<br />

Geschwindigkeit auf<br />

Papier brachten, der dann für<br />

das Computersystem erneut<br />

abgetippt werden musste, die<br />

war etwa Mitte der 1990er<br />

<strong>Jahre</strong> vorbei.<br />

Die ersten Texterkennungs-<br />

Programme, die Fremdtexte<br />

ins System schleusen sollten,<br />

bescherten oft Ergebnisse zum<br />

Lachen. Sie machten nicht nur<br />

ein X für ein U vor, sie wussten<br />

fantasievoll jeden Knick<br />

im Papier als Text zu interpretieren.<br />

War die ganze Zeitungsseite<br />

gebaut und vom technischen<br />

Leiter nach strenger Überprüfung<br />

freigegeben, wurde<br />

sie in der Litho von einer hängenden<br />

Kamera fotografiert.<br />

Ebenso großformatig war der<br />

Film, der von jeder Seite entstand.<br />

Spät am Abend wurden<br />

dann alle Filme ins Druckzentrum<br />

in Klein Hehlen gebracht.<br />

Dort trat die Druckvorstufe in<br />

Aktion. Mithilfe des Films entstand<br />

eine Metallplatte, die in<br />

der Rotationsmaschine dann<br />

die Farbe aufs Papier brachte.<br />

Wie das im Einzelnen passierte,<br />

erschloss sich dem Schreiberling<br />

eigentlich nie richtig.<br />

Er schlummerte ohnehin zu<br />

dieser Zeit schon dem nächsten<br />

anstrengenden Tag entgegen.<br />

Die nächste Computer-Generation<br />

brachte dann „Wysiwyg“:<br />

What you see is what<br />

you get. Mehrere Programme<br />

wurden miteinander verzahnt.<br />

Bilder und Texte flossen zueinander.<br />

Der Ganzseiten-Umbruch<br />

ließ den Redakteur schon<br />

bei der Bearbeitung jedes einzelnen<br />

Textblocks erleben, wie<br />

die komplette Seite Gestalt annahm,<br />

wo noch glättend eingegriffen<br />

werden musste. Es<br />

musste anschließend nichts<br />

mehr geschnippelt und geklebt<br />

werden. Die digitale Welt<br />

machte auch den abschließenden<br />

Film von der Ganzseite<br />

überflüssig. Statt des Menschen<br />

mit dem Auto machten<br />

sich die Daten per Mausklick<br />

durch die Leitung zur Druckvorstufe<br />

auf den Weg.<br />

Längst war da auch die<br />

Vierfarbigkeit bei der Zeitung<br />

eingezogen. Vor 25 <strong>Jahre</strong>n<br />

waren Farbfotos in der Tageszeitung<br />

noch sehr aufwendig<br />

– Farbfilme konnten nicht im<br />

eigenen Haus entwickelt werden<br />

– die Agenturen lieferten<br />

von Großereignissen aus aller<br />

Welt erste Bilder über Datenleitung,<br />

später über Satellit<br />

ins Haus. Vier verschiedene<br />

Ausdrucke – alle wiesen nur<br />

Schattierungen von Weiß bis<br />

Schwarz auf – wandelten sich<br />

unter den magischen Händen<br />

der Experten in der Litho in<br />

prächtige Farbtöne.<br />

Anfang der 1990er-<strong>Jahre</strong>: Sportchef Dieter Mehmke<br />

ordnet seine Unterlagen. Die Schreibmaschine gehörte damals noch in jedes Büro.


Möbel Wallach gratuliert zu<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Cellesche Zeitung!<br />

Seit 40 <strong>Jahre</strong>n<br />

starke Partner!<br />

20, .<br />

GESCHENKT<br />

✂<br />

€ *<br />

ab einem Einkaufswert<br />

von 100.-<br />

DONNERSTAG<br />

6.<br />

April<br />

von 10 bis 20 Uhr<br />

FREITAG<br />

7.<br />

April<br />

von 10 bis 20 Uhr<br />

SAMSTAG<br />

8.<br />

April<br />

von 10 bis 20 Uhr<br />

<strong>200</strong>, .<br />

GESCHENKT<br />

ab einem Einkaufswert<br />

von 1000.-<br />

MONTAG<br />

10.<br />

April<br />

von 10 bis 20 Uhr<br />

€ *<br />

✂<br />

Bitte<br />

ausschneiden<br />

und mitbringen!<br />

* Gilt nur für Neuaufträge vom 06.04.-10.04.2017. Ausgenommen in Anzeigen und Prospekten beworbene Ware, die auch unter www.moebel-wallach.de einsehbar ist, bereits reduzierte Ware, Markenware der Firmen Ekornes/Stressless, Flexa,<br />

LG, Liebherr, Miele, Musterring, now! by Hülsta, Spectral, Stokke, Team 7, Tempur, Ware der Abteilung wallach EXCLUSIV, Weber Grill, alle Autositze und Kinderwagen, Bücher und Kaffeevollautomaten. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen<br />

und Nachlässen untereinander.<br />

53091701_17040700300030316


Die Geschichte<br />

hinter der Geschichte<br />

Zwischen Pressefreiheit<br />

und Verantwortung – in<br />

diesem Spannungsfeld<br />

bewegen sich Journalisten<br />

einer Heimatzeitung, die<br />

die Objekte ihrer<br />

Berichterstattung täglich<br />

auf der Straße treffen.<br />

Ein intimer Blick auf<br />

Geschichten, bevor sie<br />

gedruckt werden.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


26 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Grußwort von<br />

LANDRAT<br />

KLAUS WISWE<br />

Celle, Stadt und übriger Landkreis:<br />

Geprägt durch Industrie und ONatur, Altstadt<br />

und Schloss, Landwirtschaft und Dienstleistung,<br />

ONaturschutzgebiete und Truppenübungsplatz.<br />

Region von Aller, Fuhse, Örtze und Lutter.<br />

Inmitten von ONiedersachsen sind hier die<br />

Menschen auf den ersten Blick norddeutsch<br />

zurückhaltend, dabei sehr unterschiedlich,<br />

aber zumeist sehr liebenswert.<br />

Celle, das ist auch die Cellesche Zeitung!<br />

Seit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n gehört sie zu den Menschen<br />

hier. Global denken, lokal handeln, so sagt man.<br />

Aber dazu gehört dann eine Lokalzeitung.<br />

Eine Zeitung mit Blick auf das Geschehen und<br />

die Personen um uns herum. Eine Zeitung mit<br />

Redakteuren aus der Umgebung, mit<br />

Kenntnissen und viel Verständnis für die<br />

Ereignisse hier vor Ort.<br />

Seit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n steht dafür „unsere CZ“.<br />

Mit umfassenden Artikeln erfüllt die Redaktion<br />

die für sie selbstverständliche Chronistenpflicht.<br />

Faire Kritik und kritische Fairness prägen unser<br />

wechselseitiges Verhältnis seit jeher.<br />

Kommunalpolitik ohne die entsprechende<br />

Berichterstattung in der „Celleschen“?<br />

Das kann ich mir nicht vorstellen!<br />

Aber auch die Geschichten neben der Politik<br />

sind wichtig. Lokalsport, das Vereinsgeschehen,<br />

Kultur, Historisches, Wohnen und Leben,<br />

Reportagen über interessante Persönlichkeiten<br />

aus unserer Region und natürlich die<br />

Familienanzeigen: Das ist der bunte Mix für eine<br />

erfolgreiche Heimatzeitung.<br />

Ich gratuliere unserer Celleschen Zeitung ganz<br />

herzlich zu ihrem <strong>200</strong>. Geburtstag. Den Machern<br />

– an der Spitze in der ONachfolge der Gründer<br />

Schweiger und Pick nach wie vor die Familie<br />

Pfingsten – wünsche ich alles Gute und viel<br />

Erfolg. Erzählen Sie weiter die Geschichten, die<br />

sonst keiner erzählt!<br />

Journalismus im<br />

Grußwort des<br />

IHK-Präsidenten<br />

THOMAS TREUDE<br />

Was beschreibt das Wesen der Celleschen<br />

Zeitung wohl am besten? ONach den üblichen<br />

Gedanken zu Information, Zeitgeschehen oder<br />

lokaler ONähe bin ich auf Tradition und Moderne<br />

gestoßen – zwei an sich gegensätzliche Worte,<br />

die sich jedoch nicht zwingend ausschließen<br />

müssen. Seit nunmehr <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n ist die CZ<br />

eine feste Größe in der Region: Was 1817 als<br />

Anzeigenblatt begann, ist heute ein<br />

zeitgemäßes Medienunternehmen, das sich breit<br />

aufgestellt hat und alle medialen Kanäle bespielt.<br />

Es bietet eine regionale Tageszeitung, ein<br />

Magazin für Stadt und Land sowie ein Online-<br />

Portal für Veranstaltungen. Damit hat sich das<br />

Unternehmen, das in achter Familien generation<br />

geführt wird, den Anforderungen unserer<br />

Epoche erfolgreich angepasst. Längst werden<br />

sämtliche Lebens- und Unternehmensbereiche<br />

von der Digitalisierung beeinflusst, und<br />

insbesondere der Zeitungsmarkt ist hiervon<br />

nicht ausgenommen. Während 1996 nur 41<br />

Zeitungen neben ihrer gedruckten Version<br />

auch über eine Online-Variante verfügten, so<br />

gibt es heute knapp 700 Zeitungswebsites<br />

in Deutschland. Verschiedentlich wird bereits<br />

das Aussterben der klassischen Tageszeitung<br />

propagiert. Eine Vorstellung, der ich keinen<br />

Raum geben möchte. Denn ich bekenne mich<br />

nicht nur klar zu meiner Region, sondern auch<br />

zu ihrer gedruckten Zeitung. Und damit befinde<br />

ich mich mit knapp der Hälfte aller Deutschen in<br />

guter Gesellschaft. Regionalität bedeutet auch<br />

Glaubwürdigkeit – ein Qualitätskriterium, das in<br />

unserer schnelllebigen Zeit mit ihren<br />

postfaktischen Tendenzen nicht außer<br />

Acht gelassen werden darf.<br />

Die Kernfrage des Lesers ist so herzlos einfach:<br />

Was können welche Medien für mich in welcher<br />

Situation tun? Die Suche nach einer Antwort<br />

führt über den eigentlichen Journalismus hinaus.<br />

VVON<br />

VOLKER FRAONKE<br />

Wir leben heute<br />

in einer Zeit,<br />

in der Emotionen<br />

wie Hass,<br />

Wut und Angst<br />

mehr Gewicht haben als „kalte“<br />

Zahlen, Statistiken und<br />

Fakten. Populistische Parolen<br />

greifen Grundstimmungen auf<br />

und verstärken latente Vorurteile.<br />

Die Gesellschaft spaltet<br />

sich wie vielleicht nie zuvor in<br />

gegensätzliche Lager, die ihre<br />

Meinungen in geschützten<br />

Online-Foren befeuern und<br />

Gegenargumente gar nicht erst<br />

zur Kenntnis nehmen. Was in<br />

erster Linie zählt, ist das eigene<br />

„Gefühl“. Das Gefühl für „meine“<br />

Wahrheit. In dieser selbstgeschaffenen<br />

Welt stört es ungemein,<br />

wenn omnipräsente<br />

Medien – egal ob online, per<br />

Funk oder auf Papier – Inhalte,<br />

Bilder oder Tatsachen vermitteln,<br />

die nicht in das jeweilige<br />

Weltbild passen.<br />

„Lügenpresse“ – was für ein<br />

furchtbar diffamierendes Wort.<br />

Es ist kurz davor, gesellschaftsfähig<br />

zu werden. Wer regt sich<br />

noch darüber auf, wenn ideell<br />

radikalisierte Menschenmassen<br />

„Lügenpresse“ in laufende<br />

Kameras brüllen? Wer sich<br />

diesen unkontrollierten Wutbürgern<br />

entgegenstellt, wird<br />

niedergebrüllt, wenn nicht<br />

sogar niedergeschlagen. Die<br />

Medien sind dabei, ihre von<br />

Jean-Jacques Rousseau bereits<br />

im 19. Jahrhundert definierte<br />

Rolle als vierte Säule des<br />

Staates neben Legislative, Exekutive<br />

und Judikative zu verlieren.<br />

Die so genannte „Vierte<br />

Gewalt“ droht von der neuen<br />

„Fünften Gewalt“ regelrecht<br />

erdrückt zu werden – von<br />

Lobbyisten und Social-Media-<br />

Communities.<br />

Ersetzen wir das Schimpfwort<br />

„Lügenpresse“ durch den<br />

wissenschaftlich geprägten Begriff<br />

„postfaktisch“. Was das<br />

ist? Es ist die Grundlage für<br />

die heutige Situation. Der griechische<br />

Philosoph Epiktet hat<br />

schon im ersten Jahrhundert<br />

„Manchmal ist<br />

tatsächlich so etwas<br />

wie der Sound von<br />

Weimar zu hören.“<br />

Jürgen Zarusky<br />

Institut für Zeitgeschichte<br />

nach Christus festgestellt: Nicht<br />

die Tatsachen bestimmen über<br />

das Zusammenleben, sondern<br />

die Meinungen über die Tatsachen.<br />

Das Wort postfaktisch<br />

ist eine Zusammensetzung aus<br />

„post“, also nach oder danach,<br />

und „Fakt“ für Tatsache – also<br />

„nachfaktisch“. Soll heißen:<br />

Fakten sind nachrangig.<br />

„Das, was ich fühle, ist die<br />

Realität.“ Ein typischer postfaktischer<br />

Ansatz. Politisch<br />

entwickelt sich daraus eine Art<br />

Gefühlsdemokratie. In ihr werden<br />

Tatsachen nur dann zur<br />

Kenntnis genommen, wenn<br />

sie die eigene Wahrnehmung<br />

stützen. Ansonsten werden<br />

sie negiert. So biegt man sich<br />

seine persönliche Wahrheit<br />

zurecht. Beispiele hierfür gibt<br />

es aktuell in den höchsten<br />

Ämtern: Donald Trump als<br />

US-Präsident, Recep Tayyip<br />

Erdogan als Präsident der Türkei<br />

oder auch Wladimir Putin<br />

als russischer Präsident. Wie<br />

können wir – die Medien – also<br />

dem „normalen“ Wutbürger<br />

vorwerfen, diese öffentlich vorgelebte<br />

Art der Meinungsbildung<br />

anzunehmen?<br />

„Lügenpresse“. Habe ich<br />

schon einmal gelogen? Als<br />

Journalist? Zumindest nicht bewusst.<br />

Habe ich Tatsachen ignoriert?<br />

Habe ich Fakten weggelassen<br />

oder in meinem Sinne<br />

eingesetzt? Ja. Journalismus


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 27<br />

Projektbeauftragter<br />

VOLKER FRANKE (VF)<br />

Vor 30 <strong>Jahre</strong>n begann seine Arbeit bei der<br />

Celleschen Zeitung – hier absolvierte Volker<br />

Franke sein Volontariat, war Redakteur,<br />

Lokalchef, stellvertretender Chefredakteur und<br />

Chef vom Dienst. Seit gut einem Jahr ist der<br />

57-Jährige Projektbeauftragter der Geschäftsführung<br />

und kümmert sich unter anderem um<br />

die strategische Weiterentwicklung des Verlages.<br />

Der gebürtige Hannoveraner zog mit seinen<br />

Eltern 1966 ins Neue Land nach Westercelle.<br />

Sein Abitur legte er am Celler<br />

Hermann-Billung-Gymnasium ab, studierte dann<br />

an der Universität Göttingen Geschichte, Sport<br />

und Publizistik. Dem Sport war Franke immer<br />

eng verbunden. Lange <strong>Jahre</strong> spielte er aktiv<br />

Handball und Volleyball beim VfL Westercelle<br />

und später in Göttingen, war in der Ära von<br />

Franz Gerber im Vorstand des TuS Celle FC für<br />

den Jugendbereich und das Marketing<br />

zuständig.<br />

Beruflich fließt ihm CZ-Blut durch die<br />

Adern. Er war nicht nur<br />

Reporter für den Kreistag und<br />

drei Samtgemeinden, sondern<br />

leitete und prägte<br />

jahrelang die Lokalredaktion<br />

der Celleschen. Als Chef<br />

vom Dienst entwickelte<br />

er unter anderem das Online-Portal,<br />

den Aufbau des<br />

Newsdesks und die internen<br />

Redaktionssysteme mit. Sein<br />

jüngstes redaktionelles<br />

„Kind“ ist das Magazin<br />

„CellaVie“. Volker Franke<br />

ist verheiratet und hat<br />

zwei Söhne.<br />

Zugriff des Postfaktischen<br />

besteht zum größten Teil aus<br />

Weglassen und Zuordnen. Jede<br />

Nachricht kann nur unvollständig<br />

sein. Jede Information, die<br />

veröffentlicht wird, ist – wenn<br />

man so will – „zensiert“, weil<br />

nicht jeder Aspekt des Themas<br />

berücksichtigt werden kann.<br />

Aber Lügen? Nein. Die Presse<br />

als Ganzes lügt nicht. Durch die<br />

Vielfalt der Veröffentlichungen<br />

bildet sie am Ende immer die<br />

Wahrheit ab.<br />

Was nutzt das, wenn man<br />

uns, der Presse, die Wahrheiten<br />

nicht mehr abnimmt? Wir<br />

können dem Zweifel an unserer<br />

Glaubwürdigkeit nur mit<br />

der Qualität unserer Arbeit<br />

entgegenwirken. In Zeiten, in<br />

denen der Einzelne oder auch<br />

die Gruppe virtuell an den<br />

Pranger gestellt wird, müssen<br />

wir unsere journalistischen<br />

Potenziale verstärkt einsetzen:<br />

hinterfragen, erklären, einordnen<br />

und kommentieren. Nichts<br />

wird der Glaubwürdigkeit der<br />

Medien mehr schaden, als sich<br />

aus Furcht oder Frust nicht<br />

mehr einzumischen. Lassen wir<br />

es nicht zu, dass die Schreihälse<br />

uns oder unsere Arbeit diskreditieren.<br />

Demonstrieren wir<br />

gemeinsam Stärke.<br />

Niemand von uns ist vor Fehlern<br />

gefeit, doch in ihrer Gänze<br />

ist die Presse in Deutschland<br />

immer noch ein Korrektiv, das<br />

Einfluss auf die gesellschaftliche<br />

Entwicklung nehmen<br />

kann und muss. Es ist ein Teil<br />

unserer historischen Verantwortung,<br />

nicht vor den Trumps<br />

und Erdogans dieser Welt klein<br />

beizugeben. Manchmal sei derzeit<br />

tatsächlich so etwas wie ein<br />

„Sound of Weimar“ zu hören,<br />

urteilt der Historiker Jürgen<br />

Zarusky vom Münchner Institut<br />

für Zeitgeschichte mit Blick<br />

auf das Klima der politischen<br />

Auseinandersetzung in diesen<br />

Tagen. Ein harter Vergleich.<br />

Abwegig?<br />

„Nicht die Tatsachen<br />

bestimmen, sondern<br />

die Meinung über<br />

Tatsachen.“<br />

Epiktet<br />

antiker Philosoph<br />

Noch ist nicht die Zeit, das<br />

Knallen der Stiefel der SA-<br />

Kolonnen in den Straßen in<br />

Erinnerung zu rufen, die das<br />

Ende der Weimarer Republik<br />

einleiteten. Noch sind es nur<br />

bunte Horden der Wutbürger,<br />

die weitgehend unorganisiert<br />

ihren Gefühlen freien Lauf<br />

lassen. Noch erscheinen unsere<br />

Demokratie gefestigt und<br />

unsere Medien gewappnet,<br />

der digitalen Propaganda des<br />

Postfaktischen erfolgreich entgegenzutreten.<br />

Aber das muss<br />

so nicht bleiben. Das Erstarken<br />

von rechtspopulistischen Bewegungen<br />

in vielen Teilen der<br />

Welt muss uns eine Warnung<br />

sein. Überall dort, wo kritischer<br />

Journalismus gestört, unterdrückt<br />

oder sogar kriminalisiert<br />

wird, wird das demokratische<br />

System in seinen Grundfesten<br />

angegriffen.<br />

Die „freie“ Presse ist in der<br />

Pflicht und Verantwortung,<br />

ihre Freiheit zu erhalten. Das<br />

kann sie nur, wenn sie sich<br />

auch gegen Fehlentwicklungen<br />

von innen heraus wehrt.<br />

Wird ihre Unabhängigkeit<br />

durch wirtschaftliche Zwänge<br />

beschädigt, so leidet darunter<br />

die Glaubwürdigkeit aller Medien.<br />

Insofern muss man sich<br />

in den Verlagen die Frage<br />

stellen, ob die Bündelung von<br />

Tageszeitungen unter einem<br />

Konzerndach bei gleichzeitigem<br />

Abbau des journalistischen<br />

Personals der richtige<br />

Weg aus der Krise ist. Denn<br />

jede eigenständige politische<br />

Redaktion trägt zur Meinungsvielfalt<br />

in Deutschland bei.<br />

Der Leistungsdruck auf den<br />

einzelnen Journalisten steigt<br />

von Monat zu Monat. Das ist<br />

in Celle nicht anders als in<br />

Hannover, Braunschweig oder<br />

Hamburg. Gerade im Lokalen<br />

werden die Maßstäbe immer<br />

höher gesetzt. Interessante<br />

Themen, menschlich verpackt<br />

und mit hohem Nutzwert für<br />

den Leser – das muss es sein.<br />

Natürlich medial differenziert<br />

aufbereitet für Print, online<br />

und Social Media. Gleichzeitig<br />

müssen die Zeitungs- und Magazinseiten<br />

gefüllt werden. Ein<br />

ständiger Konflikt von Qualität<br />

und Quantität.<br />

Und genau hier schließt sich<br />

der Kreis. Der Leser bemerkt<br />

die Kluft zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit in der Berichterstattung.<br />

Wenn er die<br />

Seiten der Tageszeitung durchblättert,<br />

sucht er nach den originären,<br />

interessanten, für ihn<br />

relevanten Themen. Seien wir<br />

bitte nicht so selbstgerecht, zu<br />

behaupten, dass er in einem<br />

Füllhorn von genialen Storys<br />

einfach fündig werden muss.<br />

Im redaktionellen Alltag bekommt<br />

die journalistische<br />

Idealvorstellung schnell arge<br />

Schrammen: Nachrichten, die<br />

man vor 15 Stunden im Fernsehen<br />

mitverfolgt hat; trockene<br />

Agenturberichte ohne persönlichen<br />

Mehrwert; wenig aufbereitete<br />

Pressemitteilungen<br />

aus Wirtschaft und Verwaltung;<br />

Pflichtberichterstattung von<br />

Terminen.<br />

Bitte nicht falsch verstehen.<br />

Alle diese Dinge haben gute<br />

Gründe und auch die Berechtigung,<br />

einen Platz in der Zeitung<br />

zu finden. Aber das interessiert<br />

den Leser nicht. Er erwartet<br />

journalistische Leidenschaft.<br />

Er will das Feuer der ganz besonderen<br />

Story spüren. Für ihn<br />

muss Zeitung ihren Wert jeden<br />

Tag neu beweisen.<br />

Versuchen wir, die Menschen<br />

wieder für das Medium<br />

Zeitung zu begeistern – ob<br />

auf Papier oder digital, ist dabei<br />

völlig egal. Wir müssen mit<br />

Qualität die Lust am Lesen wecken.<br />

Damit werden wir uns als<br />

Marke stärken und Vertrauen<br />

in unsere Inhalte zurückgewinnen.<br />

Zum Recherchieren, Analysieren<br />

und Kommentieren<br />

bedarf es allerdings des Faktors<br />

„Mensch“. Von allein entsteht<br />

keine journalistische Qualität.<br />

Wir werden dem Tal der<br />

Tränen nur mit dem Bewusstsein<br />

eigener Stärke und dem<br />

Willen zur Qualität in der Berichterstattung<br />

entsteigen.<br />

Journalist zu sein, ist nicht nur<br />

ein Job. Wir müssen die Menschen,<br />

über die wir schreiben,<br />

wertschätzen – unsere Arbeit<br />

lieben und unserer Verantwortung<br />

gerecht werden. Die Leser<br />

werden es honorieren, und der<br />

Journalismus wird das postfaktische<br />

Zeitalter überdauern. So<br />

wie Don Quijote die Hammelherden<br />

für mächtige Heere hält<br />

und bekämpft, so beschimpfen<br />

uns die Wutbürger im Moment<br />

allesamt als Lügner. Das können<br />

wir aushalten. Die Postfaktischen<br />

sind die Don Quijotes<br />

unserer Zeit – Ritter von der<br />

traurigen Gestalt.


28 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Der Parteifreund<br />

Persönliche Nähe zwischen Journalist und Politiker<br />

ist immer ein Problem – bleibt aber nicht<br />

aus. Im Laufe eines Journalistenlebens ist es<br />

normal, dass man Sympathien für den ein oder<br />

anderen Protagonisten des politischen Systems<br />

entwickelt. Das ist auch in Ordnung, solange<br />

man das Private vom Dienstlichen trennen kann.<br />

Im Konfliktfall<br />

kommt es<br />

eigentlich immer<br />

zu einer Belastungsprobe<br />

für das Freundschaftsverhältnis.<br />

Oft genug hält es<br />

nicht stand.<br />

Auf der politischen<br />

Hauptstadtbühne in Berlin erfordert die<br />

„große“ Politik oft auch „große“ Nähe zu den<br />

Handelnden. Wer sich nicht in den internen<br />

Zirkeln der Macht bewegt, ist von wesentlichen<br />

Informationen ausgeschlossen. Hier sind<br />

Freundschaften auch zielorientiert – beiderseitig.<br />

Im Lokalen spielt das übrigens kaum eine<br />

Rolle – zumindest in Celle fehlt es sowohl den<br />

Politikern wie auch den Journalisten an Alternativen.<br />

Die Anzahl der handelnden Personen und<br />

der interessanten Themen ist beschränkt.<br />

Gesinnungsjournalisten<br />

im Visier der Politik<br />

VON<br />

VOLKER FRANKE<br />

Heidestürmer? Denkste.<br />

Die Zeiten, in denen<br />

der CZ eine nationale<br />

Gesinnung angedichtet werden<br />

konnte, sind definitiv vorbei.<br />

Mehr als 60 Prozent der<br />

Journalisten sympathisieren<br />

heute eher mit Grünen und<br />

SPD als mit CDU und FDP.<br />

Dieses Ergebnis liefern politische<br />

Umfragen. Es ist wohl<br />

auch so. Denn über 90 Prozent<br />

der Journalisten – auch in der<br />

CZ – weisen ein abgeschlossenes<br />

Studium auf. Und Studenten<br />

sind nun einmal eher links<br />

orientiert.<br />

Aber was bedeutet das in<br />

der redaktionellen Praxis? Zunächst<br />

einmal sehr wenig. In<br />

einer Redaktion geht es nicht<br />

um Parteien und Parteipolitik.<br />

Es geht um Politik. Wer sie vertritt,<br />

ist erstmal Nebensache.<br />

Redakteure der Celleschen<br />

Zeitung sind nicht Mitglied in<br />

einer Partei. Aber sie haben<br />

persönliche politische Präferenzen<br />

– natürlich. Das kann<br />

und will niemand verhindern.<br />

Wenn Lokalpolitik in die Kritik gerät, nehmen die Politiker gern auch mal<br />

die Journalisten persönlich ins Visier. Der gute Reporter ist darum hart im Nehmen und<br />

beharrlich in der Recherche.<br />

Politik – und gerade Lokalpolitik<br />

– ist hier sehr empfindlich.<br />

Die CZ wurde schon als<br />

Mitteilungsblatt der CDU verspottet,<br />

als Verlautbarungsorgan<br />

der Verwaltung und<br />

auch als verlängerter Arm der<br />

SPD. All das ehrt uns, stimmt<br />

aber nicht. Steht etwas in der<br />

Zeitung, was nicht auf Linie ist,<br />

wird auf Parteiebene schnell<br />

„Lunte gerochen“. Da hat jemand<br />

wohl Sympathisanten<br />

in der Redaktion. Gesinnungsjournalisten.<br />

Ein böses Wort<br />

– schnell ausgesprochen und<br />

nur schwer zurückzunehmen.<br />

Heutzutage kommt die Kritik<br />

noch krasser und dumpfer daher:<br />

Lügenpresse.<br />

Es ist eben einfacher, sich<br />

mit politischen Fragen oder<br />

Problemen gar nicht erst auseinanderzusetzen.<br />

Das war es<br />

schon vor 30 <strong>Jahre</strong>n. Wenn<br />

ein Verwaltungschef etwas<br />

durchsetzen wollte, sah er<br />

sich „schon mit einem Fuß im<br />

Knast“. Die passive Drohung<br />

wirkte oft in der Politik, deutlich<br />

seltener beim Journalisten.<br />

Der ist bis heute nicht an<br />

Parteiproporz gebunden und<br />

muss auch nicht wiedergewählt<br />

werden. Der Journalist<br />

lässt es im Zweifel schon mal<br />

darauf ankommen.<br />

Für die Redaktion der CZ<br />

geht es in der politischen Berichterstattung<br />

in den seltensten<br />

Fällen um das Einzelschicksal<br />

von Parteivorsitzenden<br />

oder Bürgermeistern. Es geht<br />

um die Sachpolitik und ihre<br />

Folgen. Wenn wir darüber reden,<br />

dass Celle mit der Fokussierung<br />

auf alte Menschen sich<br />

möglicherweise die Perspektive<br />

verbaut, dann geht es nicht<br />

darum, dem Oberbürgermeister<br />

eins auszuwischen. Es geht<br />

um die Politik, die er vertritt.<br />

Im Vergleich zu den 1980erund<br />

1990er-<strong>Jahre</strong>n hat sich die<br />

lokale Politik kommunikativ<br />

weiterentwickelt. War es früher<br />

ein Beweis journalistischer<br />

Qualität, an die Vorlagen der<br />

anstehenden Sitzungen zu<br />

kommen, so sind diese inzwischen<br />

weitgehend im Internet<br />

zu finden. Geheimpolitik ist<br />

deutlich zurückgegangen, die<br />

Politik ist so gläsern wie niemals<br />

zuvor.<br />

Umso wichtiger bleibt es<br />

natürlich, dass wir als Tageszeitung<br />

unserer bedeutsamsten<br />

Aufgabe gerecht werden:<br />

Wir müssen die politischen<br />

Geschehnisse so aufarbeiten,<br />

dass sie möglichst jeden erreichen<br />

und von jedem verstanden<br />

werden. Am Beispiel eines<br />

Celler Rentners die Rentenpolitik<br />

offenbaren; am Beispiel<br />

einer Berger Asthmatikerin<br />

die Gesundheitspolitik erklären;<br />

am Beispiel einer Firmenpleite<br />

in Nienhagen über die<br />

Wirtschaftspolitik informieren.<br />

Große Politik wird auf die Celler<br />

Region heruntergebrochen.<br />

Andersherum müssen wir<br />

sehen, ob lokale Politik in die<br />

aktuelle Großwetterlage passt.<br />

Sind die Träume rund um eine<br />

Universität an der Hohen Wende<br />

realistisch? Muss sich die<br />

Celler Altstadt im Städtewettbewerb<br />

komplett neu aufstellen?<br />

Passt ein neues Schießsportzentrum<br />

in unsere Zeit?<br />

Lokal handeln, global denken<br />

– der politische Anspruch an<br />

die Redaktion.<br />

Der politische Feind<br />

Ganz schwierig wird es im Verhältnis von<br />

Medien und Politik, wenn gegenseitig Feindbilder<br />

aufgebaut werden.<br />

Kommunikation ist dann nicht<br />

mehr möglich, die Verhältnismäßigkeit<br />

der Kritik oft nicht<br />

mehr gegeben. Bestes Beispiel<br />

ist die Hetzjagd auf den<br />

damaligen Bundespräsidenten<br />

Christian Wulff. Die Kritik durch<br />

die Medien überschritt jede<br />

Grenze. Am Ende war es viel<br />

Lärm um nichts – doch Wulff<br />

war politisch wie menschlich<br />

am Boden.<br />

Erschwerend kommt dazu, dass<br />

der politische Gegner solche<br />

Feindschaften immer politisch<br />

zu nutzen versucht. Darum<br />

sollten Journalisten das dünne<br />

Eis der Feindschaft meiden.<br />

Der Futterneid<br />

Oft sitzt der Journalist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zwischen den Stühlen. Ich erinnere mich<br />

noch an eine Samtgemeinderatssitzung im Celler<br />

Land, in der sich<br />

die Parteien darüber<br />

stritten, ob der Berichterstatter<br />

nun<br />

näher zur CDU- oder<br />

zur SPD-Fraktion sitzen<br />

sollte. Der Samtgemeindedirektor<br />

löste das Problem,<br />

indem er einen extra<br />

Tisch zentimetergenau<br />

zwischen den<br />

Parteien platzierte.<br />

Dass sich durch die<br />

Platzierung irgendetwas<br />

an der Art und Weise der Berichterstattung<br />

über die Sitzung geändert hätte, ist allerdings<br />

absurde Illusion.<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Wir GRATULIEREN<br />

zum <strong>200</strong>jährigen<br />

Bestehen und<br />

wünschen auch<br />

weiterhin<br />

VIEL ERFOLG.<br />

JAHRE<br />

CZ<br />

Inhaber<br />

Gerd Micheel (re.)<br />

und Filialleiter<br />

Andreas Giese.<br />

Wir gratulieren der Celleschen Zeitung<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum und bedanken<br />

uns für die gute Zusammenarbeit!<br />

Kommen Sie zu uns und lassen Sie sich beraten!<br />

Fleischerei Zimmermann GmbH | Vogelberg 5 | 29227 Celle<br />

Telefon 05141/9591-0 | www.fleischerei-zimmermann.de<br />

61875501_17040700300030316<br />

61982101_17040700300030316<br />

Oppershäuser Str. 16 • 29331 Lachendorf<br />

Öffnungszeiten: Dienstag & Freitag, von 15 bis 19 Uhr<br />

Samstag, von 10 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Telefon (05145) 2846440 •www.micheel-kuechen.de<br />

61772901_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 29<br />

Immer ein Teil des Ganzen<br />

Eines ist klar und wird sich nicht ändern: Eine<br />

Tageszeitung ist ein auf Gewinn ausgerichtetes<br />

Unternehmen und damit fester Bestandteil des<br />

lokalen ökonomischen Systems. Insofern ist die<br />

Cellesche Zeitung natürlich daran interessiert,<br />

dass es der Wirtschaftsregion, in der sie agiert,<br />

gut geht. Denn nur in einem gefestigten Umfeld<br />

kann die Zeitung ihre Werbekunden finden.<br />

Aus diesem Grund<br />

hat sich die CZ in<br />

den vergangenen<br />

Jahrzehnten auch<br />

immer aktiv in die<br />

wirtschaftliche<br />

Entwicklung von<br />

Stadt und Landkreis<br />

Celle eingebracht.<br />

Nicht nur redaktionell<br />

beobachtend,<br />

sondern auch direkt<br />

unterstützend.<br />

Vertreter der CZ<br />

mischten im Unternehmensverbund Schloßkreis<br />

mit, waren in Arbeitsgruppen der Wirtschaft und<br />

der Verwaltung aktiv dabei, involvierten sich mit<br />

Rat und Tat im Tourismus und Stadtmarketing und<br />

beteiligten sich an großen Veranstaltungen wie<br />

Stadtfesten oder beim Tag der Niedersachsen. Die<br />

CZ versteht sich immer als ein Teil des Ganzen.<br />

Nicht immer im Einklang<br />

Aber wie es im Leben so ist, gibt es auch<br />

Situationen, in denen es in den Partnerschaften<br />

so richtig kracht. Im Jahr <strong>200</strong>6 war es so weit, als<br />

es darum ging, in Celle ein großflächiges<br />

Einkaufszentrum zu etablieren. Die „ECE-Krise“<br />

spaltete die heimische Wirtschaft in Pro und<br />

Kontra. Die CZ als Unternehmen schlug sich auf<br />

die Seite der Befürworter<br />

und geriet<br />

damit in die Kritik<br />

der Gegner des<br />

Projektes. Keine<br />

einfache Situation<br />

– besonders für<br />

die Redaktion. Sie<br />

musste größtmögliche<br />

Objektivität<br />

walten lassen,<br />

stand dabei aber<br />

immer im Fokus<br />

beider Seiten. Über<br />

Monate gab es Erklärungsbedarf nach innen und<br />

außen. Die zuständigen Redakteure hatten es<br />

nicht leicht. Sie blieben ihrer unabhängigen Linie<br />

treu. Das Projekt „ECE“ scheiterte am Ende, weil<br />

es politisch nicht gewollt war.<br />

Gemeinsam in die Zukunft<br />

Die Celler Wirtschaft steht in diesen<br />

Tagen vor der größten Herausforderung seit<br />

dem Wiederaufbau<br />

nach dem Krieg.<br />

Sie muss sich in der<br />

digitalen Welt zukunftsfähig<br />

machen.<br />

Wir als Cellesche<br />

Zeitung müssen<br />

denselben Weg<br />

gehen. Wir verstehen<br />

uns<br />

deshalb konsequenterweise<br />

als Partner<br />

unserer heimischen Unternehmen auf dem Weg<br />

in die neue Zukunft. Deshalb sind wir auch im<br />

neuen Unternehmensverbund „Initiative Celle“<br />

aktiv. Handeln wir gemeinsam – analog wie<br />

digital, im Dialog und im Verbund.<br />

Kuschelkurs oder<br />

kneifen, wo es weh tut?<br />

VON<br />

VOLKER FRANKE<br />

Freundlichkeit. Das wird<br />

von unserer Redaktion<br />

erwartet, wenn sie über<br />

die Unternehmen vor Ort berichtet.<br />

Oberflächlichkeit und<br />

Kritiklosigkeit wird gerade<br />

Lokaljournalisten seitens der<br />

Medienwissenschaft vorgeworfen,<br />

wenn es um Wirtschaftsberichterstattung<br />

vor<br />

Ort geht. Keine Frage – an<br />

beidem ist etwas dran. Es<br />

gibt kaum ein Gebiet, das so<br />

schwer zu beackern ist wie<br />

der heimische Wirtschaftsraum.<br />

Zeitungen wie die CZ finanzieren<br />

sich bis heute zum<br />

Gutteil durch Anzeigen. Das<br />

wissen die Unternehmen nur<br />

zu gut und nutzen ihr wirtschaftliches<br />

Werbepotenzial<br />

gern auch als Druckmittel. Ist<br />

Berichterstattung nicht genehm,<br />

so werden Anzeigen<br />

storniert – oder zumindest<br />

damit gedroht. Im erlösorientierten<br />

Verlagsteil macht das<br />

(fast immer) Eindruck, in der<br />

Redaktion nur selten. Schließlich<br />

sieht sie sich als unabhängiges<br />

Korrektiv – auch bezüglich<br />

der Wirtschaft.<br />

Soweit zumindest die Theorie.<br />

Je größer der Anzeigenkunde,<br />

desto größer wird aber<br />

der Druck auf die Redaktion.<br />

Dabei gilt es abzuwägen, ob<br />

der journalistische Beitrag<br />

den zu erwartenden wirtschaftlichen<br />

Verlust rechtfertigt.<br />

Reichlich Zündstoff<br />

für Konflikte im Hause. Am<br />

Ende wird die Diskussion vom<br />

Machtwort der (in unserem<br />

Fall) Verlegerin beendet. Sie<br />

muss im Einzelfall entscheiden,<br />

ob die journalistische<br />

oder wirtschaftliche Seite<br />

siegt.<br />

Das hört sich viel dramatischer<br />

an, als es ist. In 99<br />

Prozent aller Fälle finden<br />

Redaktion und Verlag eine<br />

einvernehmliche Lösung für<br />

solche Probleme. Denn beide<br />

Abteilungen wissen, dass<br />

sich eine Lokalzeitung auch<br />

als heimischer Interessenvertreter<br />

verstehen muss. Für uns<br />

als Cellesche Zeitung ist es<br />

wichtiger, der Wirtschaft zu<br />

helfen und sie zu fördern. Wir<br />

Egal ob Handel, Handwerk, Industrie oder Dienstleister – die Cellesche Zeitung versteht<br />

sich als kritisch unterstützender Begleiter der heimischen Wirtschaft.<br />

müssen aus unserem Selbstverständnis<br />

heraus nicht bewusst<br />

Konflikte suchen und<br />

schüren.<br />

Ein Beispiel: Als in Celle die<br />

Diskussion um die Ansiedlung<br />

eines großflächigen Einzelhandels<br />

(ECE) entbrannte,<br />

berichtete die CZ nicht nur<br />

darüber. Sie war als Wirtschaftsunternehmen<br />

auch<br />

selbst in den Arbeitskreisen<br />

aktiv dabei. Ohne Frage ein<br />

ideeller Spagat. Kann eine<br />

Redaktion in einer solchen Situation<br />

wirklich neutral sein?<br />

Nein. Aber sie ist besser informiert<br />

und kann ihre Meinung<br />

so auf eine solidere Basis<br />

stellen. Wichtig ist es, mit<br />

den gewonnenen Insider-Informationen<br />

verantwortungsvoll<br />

umzugehen. Sie nicht zu<br />

missbrauchen und sich nicht<br />

intrumentalisieren zu lassen.<br />

Eines muss klar sein: Kein<br />

Unternehmen schaltet in einer<br />

Zeitung Anzeigen, weil es<br />

(zum Beispiel) der CZ etwas<br />

Gutes tun will. Jeder Unternehmer<br />

oder Marketingchef<br />

erhofft sich von einer Veröffentlichung<br />

wirtschaftlichen<br />

Erfolg. Und je akzeptierter<br />

die Zeitung in ihrem lokalen<br />

Umfeld ist, desto intensiver<br />

werden die Leser auch die<br />

Werbung wahrnehmen. Für<br />

uns als Journalisten gilt es,<br />

sehr gut verdrahtet sein, sich<br />

die kritische Distanz zu erhalten<br />

sowie die Liebe zum Job<br />

und zur Region zu bewahren.<br />

Nur dann wird eine Redaktion<br />

auch der Wirtschaft im<br />

Lokalen gerecht – mit allen<br />

ihren Vorzügen und all ihren<br />

kleinen wie großen Fehlern.<br />

Ab und an müssen wir aber<br />

auch mal dort kneifen, wo es<br />

weh tut.<br />

– Fliesenverlegung GmbH – Beratung und Verkauf<br />

Beckermann-Fliesen@t-online.de<br />

Tel. (0 51 45) 80 68<br />

und 01 70-2 06 20 19<br />

Fax (0 51 45) 2470<br />

61743601_17040700300030316<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

Im Bulloh 5<br />

29331 Lachendorf<br />

Mo.–Fr.,nach Vereinbarung<br />

und Sa., 9.30 –12.00 Uhr<br />

Service<br />

Natur-<br />

Kunststein-<br />

Fliesenverlegung<br />

Fensterbänke<br />

Treppen<br />

Badsanierung<br />

„Herzlichen<br />

Glückwunsch zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen<br />

Jubiläum“<br />

...individuelle Komplettlösungen<br />

von Ihrem Fliesenspezialisten!<br />

61796401_17040700300030316<br />

Wir gratulieren der<br />

Celleschen Zeitung<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum<br />

und wünschen für die Zukunft<br />

weiterhin alles Gute.<br />

Meisterbetrieb · Fachbetrieb für Altbau-Sanierung<br />

Herderstraße 1a, 29348 Eschede<br />

Telefon (05142) 416060<br />

joerg.leitenberger@t-online.de<br />

www.zimmerei-leitenberger.de<br />

Qualität vom Fachhandel für Jedermann<br />

„Wir bedanken uns für die langjährige<br />

Zusammenarbeit und gratulieren zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen Bestehen!“<br />

Technischer Großhandel<br />

Werkzeuge · Elektrowerkzeuge · Arbeitsschutz von Kopf bis Fuß<br />

Lager-, Betriebs- und Büroeinrichtungen<br />

Dasselsbrucher Str. 50 · 29227 Celle · Telefon 05141 / 95 59-0<br />

Öffnungszeiten: Mo. - Do. 7.00 - 18.00 Uhr | Fr. 7.00 - 15.00 Uhr | Sa. 8.30 - 12.00 Uhr<br />

61876001_17040700300030316<br />

www.depner-werkzeuge.de


32 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Freitag, 7. April 2017<br />

Anekdoten aus der Redaktion<br />

Wenn die Gäule durchgehen<br />

VVon<br />

VOLKER FRAonKE<br />

Ehrlich – wir bekommen<br />

gern Besuch. Wir hatten<br />

schon Schlangen in<br />

der Redaktion, Affen, Clowns,<br />

Diebe, Künstler und natürlich<br />

jede Menge Politiker. Einer,<br />

der uns immer in Erinnerung<br />

bleibt, war der Sänger Heinz<br />

Bövers. Die Liebe, der Spargel<br />

und die Heide waren für<br />

ihn das Größte. Der kräftig gebaute<br />

Heidesänger kam regelmäßig<br />

zu uns in die Redaktion<br />

– mit seiner Gitarre und einem<br />

Lied auf den Lippen. Auch der<br />

Ulli aus Hermannsburg stand<br />

unerwartet im Büro: „Ich produziere<br />

Filme in Berlin. Wollt<br />

ihr was drüber schreiben?“<br />

Natürlich. Drum unser Appell<br />

an alle, die etwas zu zeigen<br />

oder erzählen haben: Kommt<br />

einfach bei uns vorbei.<br />

Es gibt aber auch Momente<br />

im Berufsleben eines Journalisten,<br />

mit denen schwer klarzukommen<br />

ist. An einem Montagnachmittag<br />

war es so weit.<br />

Das Telefon klingelte und ein<br />

Mann war am Telefon. Offensichtlich<br />

sehr wütend. Es war<br />

der Vater eines 18-Jährigen,<br />

der am Tag zuvor bei einem<br />

Autounfall ums Leben gekommen<br />

war. Laut Polizei waren er<br />

und ein Freund auf dem Weg<br />

zur Disco ein Rennen gefahren.<br />

Die CZ hatte an diesem<br />

Tag darüber berichtet. Der Vater<br />

störte sich daran, dass im<br />

Bericht stand, dass das Auto<br />

seines Jungen getunt war und<br />

dies in negativen Zusammenhang<br />

mit der Unfallursache gebracht<br />

wurde. „Wollen Sie den<br />

jungen Leuten ihren Spaß am<br />

Hobby nehmen?“, fragte er.<br />

Dieser Blickwinkel überraschte<br />

völlig. Was soll man sagen?<br />

Merkel im fernen Berlin zu<br />

kritisieren ist einfach. Vor Ort<br />

aber muss man auf direkte<br />

Reaktionen gefasst sein. Ein<br />

Verwaltungschef fragte mich<br />

einmal, wie ich damit umgehe,<br />

dass er und seine Familie in<br />

ihrem Ort beschimpft würden.<br />

Es ging um einen Kindergarten,<br />

den der Verwaltungschef<br />

nicht so fördern wollte, wie<br />

es die Eltern sich wünschten.<br />

Eigentlich war die Berichterstattung<br />

gar nicht so kritisch,<br />

aber allein durch das Bekanntwerden<br />

brach ein Sturm der<br />

Entrüstung im Dorf aus. Die<br />

Kinder des Mannes wurden in<br />

der Schule beschimpft, seine<br />

Frau beim Bäcker nicht mehr<br />

bedient. Ja, oft lassen sich die<br />

Auswirkungen negativer Presse<br />

nicht vorhersehen. Doch wo<br />

sollen wir Grenzen der Kritik<br />

ziehen?<br />

Stellen Sie sich vor, ihr Bericht<br />

sorgt dafür, dass in einem<br />

Ort der Schießstand des Schützenvereins<br />

aus Sicherheitsgründen<br />

dicht gemacht wird<br />

– zwei Wochen vor dem Schützenfest.<br />

Weil Sie die Mängel<br />

aufgedeckt hatten. Drei Tage<br />

später müssen Sie genau dorthin<br />

zur Ratssitzung. Sie hätten<br />

ihren Wagen sicher auch ein<br />

paar Straßen um die Ecke geparkt.<br />

Und dann war da noch die<br />

Sache mit Rita Süssmuth. Die<br />

Präsidentin des Deutschen<br />

Bundestages war für ein Interview<br />

zum Thema Aids in die<br />

Redaktion gekommen. Ein<br />

übermotivierter Kollege konfrontierte<br />

sie mit der Frage:<br />

„Warum tätowiert man Aids-<br />

Kranken nicht ein >A< auf<br />

den Allerwertesten?“ Peinlich.<br />

Frau Süssmuth brach das Gespräch<br />

ab. Verständlich.<br />

Manchmal gehen mit uns in<br />

der Redaktion tatsächlich die<br />

Gäule durch. So auch im letzten<br />

hier genannten Beispiel.<br />

Als im Celler Stadtgebiet ein<br />

bekanntes Freudenhaus abgerissen<br />

wurde, titelte die Lokalredaktion<br />

launisch: „Und den<br />

letzten Stoß tat der Bagger.“<br />

Bedingt witzig, befanden die<br />

Verantwortlichen. Wir entschuldigen<br />

uns für diesen<br />

Fauxpas – und stellvertretend<br />

für alle, die da sicherlich<br />

noch kommen werden.<br />

Auch hier mischte die CZ aktiv mit: Beim „Tag der Niedersachsen“ feierte<br />

Christian Wulff seinen Geburtstag und bekam eine außergewöhnliche<br />

Geburtstagstorte vom Celler Konditormeister Rolf Baxmann (rechts).<br />

Wir gratulieren<br />

der Celleschen Zeitung<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen<br />

Jubiläum!<br />

Wir gratulieren zu<br />

104 <strong>Jahre</strong>n Vorsprung!<br />

Als Celler Traditionsverlag gratuliert die<br />

Schadinsky-Werbung GmbH & Cie KG der<br />

Celleschen Zeitung herzlichst zu Ihrem<br />

<strong>200</strong>-jährigen Bestehen.<br />

„Wer sich bewegt,<br />

bringt etwas in Bewegung.“<br />

(Robert Lerch)<br />

Kaffee & Feinkost<br />

Präsente<br />

Ein Slogan, der sich hervorragend auf die<br />

Cellesche Zeitung, als feste Medieninstitution<br />

in der Region Celle, übertragen lässt.<br />

Wir bedanken uns für die tägliche regionale<br />

und überregionale Berichterstattung und<br />

wünschen der Jubilarin noch viele weitere<br />

erfolgreiche <strong>Jahre</strong>.<br />

Wir freuen uns auf eine weitere konstruktive<br />

Zusammenarbeit!<br />

Das Schadinsky-Team<br />

www.sellwerk.de<br />

Eine Marke Ihres<br />

www.schadinsky.de<br />

Tel.: 05141-9292-0<br />

www.huthskaffee.de<br />

62170101_17040700300030316<br />

61874801_17040700300030316<br />

62024101_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 33<br />

Was mit einer kleinen<br />

Recherche begann ...<br />

VVon<br />

Joachim Gries<br />

Als ein Kollege Ende<br />

<strong>200</strong>9 am Newsdesk der<br />

Celleschen Zeitung erzählte,<br />

dass „die rechte Hand<br />

von Adolf Hitler“ in Celle gestorben<br />

sei, wurde Andreas<br />

Babel hellhörig. Damals war<br />

der Redakteur erst wenige<br />

Monate als Blattmacher für<br />

die Koordination der gesamten<br />

CZ-Berichterstattung zuständig.<br />

Sofort war ihm klar, dass<br />

das eine große Geschichte war.<br />

Doch, so fragte er sich, warum<br />

hatten weder er noch irgendein<br />

Kollege jemals gehört, dass<br />

einer der letzten noch lebenden<br />

Adjutanten des Diktators<br />

jahrzehntelang in Celle gewohnt<br />

hatte?<br />

Unser Haus entschied sich,<br />

eine siebenteilige Serie über<br />

Fritz Darges, „den Adjutanten<br />

Hitlers“, zu veröffentlichen.<br />

Babel hatte dazu mit vielen<br />

Wegbegleitern des einstigen<br />

SS-Offiziers und weiteren Zeitzeugen<br />

gesprochen. „An dem<br />

Umstand, dass Fritz Darges<br />

hier in Celle in der ,besseren<br />

Gesellschaft‘ angekommen<br />

war, störten sich wenige. Dem<br />

Mann, der so nahe am Zentrum<br />

des NS-Terrors gewirkt<br />

hatte, waren keine Kriegsverbrechen<br />

nachzuweisen. Die<br />

schreckliche Enthüllung betraf<br />

seine Frau Helene Darges-<br />

Sonnemann, die während der<br />

NS-Zeit am Hamburger Kinderkrankenhaus<br />

Rothenburgsort<br />

behinderte Kinder getötet<br />

hat“, erzählt Babel.<br />

Als ein Dreivierteljahr später<br />

eine Doktorarbeit über dieses<br />

Thema im Internet veröffentlicht<br />

wurde, in der so gut wie<br />

nichts über die Täterinnen<br />

ausgeführt wurde, reifte im<br />

CZ-Redakteur der Entschluss,<br />

auch die Lebensgeschichten<br />

der anderen Ärztinnen zu recherchieren,<br />

die an dem besagten<br />

Hamburger Kinderkrankenhaus<br />

mindestens 56<br />

Kinder ermordeten.<br />

Dass diese Recherche den<br />

Rahmen einer Artikelserie in<br />

der CZ sprengen würde, war<br />

Babel schnell klar. Es musste<br />

ein Buch über dieses ungeheuer<br />

widerliche Verbrechen und<br />

die Menschen, die daran beteiligt<br />

waren, werden. <strong>Jahre</strong>lang<br />

stellte Babel neben dem<br />

Tagwerk für die CZ Nachforschungen<br />

an, suchte im ganzen<br />

deutschsprachigen Raum<br />

nach Zeitzeugen, wälzte Akten<br />

in Archiven und fand über<br />

alle Medizinerinnen Interessantes<br />

heraus.<br />

Anfang 2015 erschien sein<br />

Buch „Kindermord im Krankenhaus“.<br />

Länger als ein Jahr<br />

hatte er einen Verlag gesucht,<br />

fand ihn schließlich mit der<br />

„Edition Falkenberg“ in Bremen.<br />

Mittlerweile sind dort<br />

zwei weitere Bücher anderer<br />

Autoren auf diesem historischen<br />

Gebiet erschienen.<br />

Mit Vorträgen, vorwiegend<br />

in Norddeutschland, aber auch<br />

in Südtirol, macht Babel seitdem<br />

auf das Thema aufmerksam.<br />

Mehr als 30 davon hat er<br />

bislang gehalten. Im August<br />

des vergangenen <strong>Jahre</strong>s erschien<br />

zudem die zweite Auflage<br />

seines Buches. Babel hat<br />

es um weitere historische Fotos<br />

und um 16 Seiten ergänzt. War<br />

es im ersten Fall die Celler<br />

RWLE Möller Stiftung, die das<br />

Vorhaben mit einem Druckkostenzuschuss<br />

unterstützt<br />

hatte, so förderten diesmal die<br />

Bürgerstiftung Celle und die<br />

Deutsche Gesellschaft für Kinder-<br />

und Jugendmedizin die<br />

Veröffentlichung.<br />

„Es ist mir wichtig, dass sich<br />

vor allem Jugendliche mit dem<br />

Thema auseinandersetzen.<br />

Deshalb komme ich auch gerne<br />

mit Schülern zusammen,<br />

wenn deren Lehrer mich einladen.<br />

Wir müssen daraus lernen,<br />

dass man den Menschen<br />

nicht bewerten darf, sondern<br />

dass man ihn annehmen muss<br />

in all seiner Eigenart“, sagt Babel.<br />

Was man durch die Lektüre<br />

des Buches auch gut nachvollziehen<br />

kann, ist, wie leicht<br />

gebildete Menschen zu manipulieren<br />

sind. „Es gab nämlich<br />

mindestens zwei Ärztinnen,<br />

die gegen die Tötung<br />

Behinderter waren, die aber<br />

dennoch jeweils ein Kind totgespritzt<br />

haben“, sagt er. Das<br />

Thema wird ihn noch lange<br />

bewegen.<br />

Opfern und Tätern ein Gesicht<br />

gegeben: CZ-Redakteur<br />

Andreas Babel mit seinem Buch<br />

„Kindermord im Krankenhaus“.<br />

SIMPLY CLEVER<br />

WIR SIND ŠKODA IN CELLE.<br />

Der neue<br />

Renault MEGANE<br />

Gewinner des Goldenen Lenkrads 2016.<br />

Jubiläen sollten<br />

gefeiert werden.<br />

Wir gratulieren und<br />

feiern selbst<br />

25 erfolgreiche<br />

<strong>Jahre</strong> im Automobilgeschäft.<br />

Besuchen Sie uns<br />

und lassen Sie sich<br />

begeistern von der<br />

Marke ŠKODA mit ihrer wachsenden Modellpalette.<br />

Diesen Frühling feiern Sie mit uns den Neuen ŠKODA KODIAQ.<br />

Er begeistert durch seine eindrucksvolle Kombination aus kraftvollem<br />

Design, großzügigem Raumkonzept, großartiger Funktionalität,<br />

modernsten Assistenzsystemen und innovativen Lösungen für<br />

Konnektivität.<br />

Fünf Motoren, starke Leistung, effizienter Verbrauch. Kraftübertragung<br />

per 6-Gang-Schaltgetriebe, 6- und 7-Gang-DSG, Front- und<br />

4×4-Antrieb. Ausgewogenes Fahrwerk, optional Fahrprofilauswahl<br />

und Dämpferregelung DCC.<br />

Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren in l/100 km,<br />

innerorts 9,1-5,8, außerorts 6,4-4,6, kombiniert 7,4-5,0, CO2-Emission<br />

kombiniert 170-131 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/<strong>200</strong>7), Energieeffizienzklasse<br />

C-A. Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />

Kommen Sie zur Probefahrt.<br />

Wir halten für Sie Neufahrzeuge, Vorführwagen und Gebrauchtfahrzeuge<br />

bereit.<br />

Autohaus M&M Automobile GmbH<br />

Hannoversche Heerstr. 85<br />

29227 Celle<br />

Tel.: 05141 85021 oder 05141 484960<br />

www.m-m-automobil.de<br />

61437401_17040700300030316<br />

60697901_17040700300030316<br />

Renault Mégane Life<br />

ENERGY TCe 100<br />

ab<br />

13.990,– €<br />

62403501_17040700300030316<br />

*<br />

**<br />

• 3D LED Heckleuchten • LED-Tagfahrlicht vorne (Leiste aus 6 LED-<br />

Leuchten) • Manuelle Klimaanlage • Radio mit 4,2-Zoll-Display, mit 4<br />

Lautsprechern, USB und Bluetooth • Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

Renault Mégane ENERGY TCe 100: Gesamtverbrauch (l/100 km):<br />

innerorts: 6,7; außerorts: 4,6; kombiniert: 5,4; CO 2-Emissionen<br />

kombiniert: 120 g/km. Renault Mégane: Gesamtverbrauch<br />

kombiniert (l/100 km): 6,0 – 3,3; CO 2-Emissionen kombiniert: 134 –<br />

87 g/km (Werte nach EU-Messverfahren).<br />

Abbildung zeigt Renault Mégane GT mit Sonderausstattung.<br />

Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie.<br />

AUTOHAUS HÄRTEL GMBH<br />

Renault Vertragspartner<br />

Hannoversche Heerstraße 4, 29221 Celle,<br />

Tel. 05141 75000, www.autohaus-haertel.de<br />

*Renault Mégane: Gewinner des Goldenen Lenkrads 2016 in der<br />

Kategorie Klein- und Kompaktwagen; AUTO BILD (Heft 45/2016) und<br />

BILD am SONNTAG (Heft 46/2016); ausgezeichnet wurde Renault<br />

Mégane 5-Türer. **2 <strong>Jahre</strong> Renault Neuwagengarantie und 3 <strong>Jahre</strong><br />

Renault Plus Garantie (Anschlussgarantie nach derNeuwagengarantie)<br />

für 60 Monate bzw. 100.000 km ab Erstzulassung gem.<br />

Vertragsbedingungen.


Celle hat‘s. Das Wirtshaus, das Spaß macht!<br />

Wir für Sie<br />

Seit 10 <strong>Jahre</strong>n<br />

● Große Auswahl an Speisen<br />

● Schöne Biergartenterrasse<br />

● Sky-Sport in HD-Qualität<br />

Live-Übertragungen auf Großbildleinwand<br />

und Plasma Screens<br />

● Raucherbereich<br />

● Thaerszimmer<br />

für Gruppen bis zu 20 Personen<br />

● jeden Sonntag<br />

»Sonntagsfrühstück« großes Buffet<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag bis Donnerstag 11.30–0.00 Uhr<br />

Freitag und Samstag 11.30–1.00 Uhr<br />

Sonntag 10.00–0.00 Uhr<br />

Informationen erhalten Sie gerne unter:<br />

info@thaers.de oder Tel. 0 51 41 - 91 94 23<br />

Sie feiern – wie Sie wollen!<br />

Wir bieten – was Sie wollen!<br />

Wir liefern – wohin Sie wollen!<br />

Congress-Union-Catering: Das ist unser<br />

Gesamtkonzept nach Ihren individuellen<br />

Wünschen für 10 bis 1000 Personen. Ob<br />

Fingerfood, Menü oder Büffet, von Cocktail<br />

bis Cappuccino, mit Serviceteam, Barkeeper,<br />

Equipment von A-Z, Entertainment, Discjockey,<br />

Fotograf.<br />

Sie dürfen Topservice erwarten bei Ihnen<br />

zuhause oder in Ihrer Traumlocation. Wie<br />

wäre es mit einem Event im Celler Schloss,<br />

einem Fest im Schloss Eldingen oder einer<br />

Party exklusiv in Thaers Wirtshaus?<br />

Alles ist möglich!<br />

inCelle<br />

www.congress-union-celle.de<br />

www.thaers.de<br />

Congress Union Celle & Thaers Wirtshaus | Thearplatz 1 | 29221 Celle | Telefon (0 5141) 91 93<br />

55641901_17040700300030316


Die Redaktion –<br />

das Herz der CZ<br />

Wie kommt eine<br />

Geschichte ins Blatt?<br />

Und warum? Jeden Tag<br />

passiert in der Celler<br />

Bahnhofstraße<br />

so einiges, damit eine<br />

Zeitung entsteht.<br />

Ein Blick ins Herz<br />

der Heimatzeitung.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


36 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Grußwort von<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

JÖRG NIGGE<br />

Die CZ ist eine klassische Heimatzeitung!<br />

Seit nunmehr <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n präsentiert sie<br />

tagesaktuell ONachrichten aus ONiedersachsen<br />

und vor allem aus Stadt und Landkreis Celle.<br />

Wer wissen will, was in unserer Region<br />

geschieht, was die Menschen vor Ort denken,<br />

was sie bewegt, wer an ONamen und Personen<br />

aus der nahen und weiteren ONachbarschaft<br />

Interesse hegt, wer neben der großen<br />

Weltpolitik auch ein Herz für das kommunale<br />

Geschehen hat, der fühlt sich bei der Lektüre<br />

der Celleschen Zeitung allerbestens<br />

aufgehoben.<br />

Wie keine andere steht auch für mich<br />

persönlich die „Cellesche“ stellvertretend für ein<br />

Stück Heimat. In ihr zu blättern, das ist stets ein<br />

wenig wie „nach Hause zu kommen“.<br />

Bei mir natürlich genau deshalb, weil ich<br />

vorübergehend meinen Lebensmittelpunkt<br />

außerhalb der Residenzstadt gefunden hatte,<br />

ohne den Kontakt zu meinen Wurzeln je zu<br />

verlieren. So war bei jedem regelmäßigen<br />

Besuch in meinem Elternhaus der Griff zur CZ<br />

stets selbstverständlich. Beim Lesen fühlte ich<br />

mich sofort wieder heimisch. Sei es beim<br />

Wiedersehen mit bekannten, manchmal einst<br />

lieb gewonnenen Gesichtern auf den<br />

Lokal- und Sportseiten, von so mancher<br />

ONachricht, die Erinnerungen an meine Jugend<br />

weckte und ganz besonders von dem jeweils<br />

aktuellen Stadtgeschehen, dass ich somit<br />

niemals aus den Augen verloren habe. War es in<br />

meiner Jugend vor allem der Sportteil, der mir<br />

als aktivem MTV-er und Leichtathleten ganz<br />

besonders am Herzen lag, so rückte über die<br />

<strong>Jahre</strong> immer mehr die Lokalpolitik in meinen<br />

Fokus. So ist es vielleicht auch ein klein wenig<br />

der CZ zu verdanken, dass der Wunsch, sich<br />

aktiv ins Celler Stadtgeschehen einzubringen, in<br />

mir wuchs?! Entsprechend wird die „Cellesche“<br />

auch künftig mein Wirken in der Heimat begleiten.<br />

Als konstante Lektüre, kontinuierlicher<br />

Beobachter der Ereignisse vor Ort und sicherlich<br />

auch mal kontrovers, wie es sich für eine freie,<br />

unabhängige Presse gehört.<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung, das ist ein stolzes<br />

Jubiläum. Zeigt sich doch auch hier die<br />

Heimatverbundenheit des Blattes mit seiner<br />

Leserschaft sowie das große Vertrauen der<br />

Leserinnen und Leser in ihre Heimatzeitung. Es<br />

ist in der heutigen Zeit des konstanten<br />

Wandels in der Medienlandschaft alles andere<br />

als selbstverständlich, sich so am Markt zu behaupten,<br />

wie es die CZ über zwei Jahrhunderte<br />

geschafft hat. Die Verbundenheit mit Land und<br />

Leuten – ohne dabei die Landes-, Bundes- und<br />

große Weltpolitik aus den Augen zu verlieren<br />

– ist sicherlich eines der offenen Geheimnisse<br />

dieses Erfolgs. Sich dem Modernen nicht zu<br />

verschließen, das Produkt CZ stets weiter zu<br />

entwickeln und dabei stets das Ohr an den<br />

Wünschen, ONöten und Sorgen der Menschen<br />

in der Region zu haben, gehört zum Rüstzeug<br />

einer Zeitung, die sicherlich noch viele<br />

Jubiläen feiern wird.<br />

Ich gratuliere im ONamen von Rat und<br />

Verwaltung der Stadt Celle allen an dieser<br />

Erfolgsgeschichte Beteiligten – ganz besonders<br />

natürlich der Familie Pfingsten – herzlich zum<br />

Jubiläum, verbunden mit den besten Wünschen<br />

für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft<br />

des Hauses „Cellesche Zeitung“.<br />

Wir brauchen auch<br />

Qualität kommt von Qual. Das ist im Journalismus nicht anders.<br />

Doch im Gegensatz zum Internet, wo es oft um schnelle Klicks<br />

geht, braucht guter Journalismus Zeit – und Regeln, auf die sich<br />

Leser verlassen können.<br />

VVON<br />

RALF LEIONEWEBER<br />

Ein Nachmittag im Februar 2016.<br />

Die Ausgabe für den kommenden<br />

Tag steht: Während die<br />

Layouter aus dem Bilderangebot<br />

der Fotografen die besten<br />

Motive auswählen und<br />

in die dafür vorgesehenen<br />

Boxen auf den<br />

Seiten ziehen, feilen<br />

die Reporter an ihren<br />

Beiträgen. Ein Celler<br />

DLRG-Helfer, der im<br />

Mittelmeer Flüchtlinge<br />

retten will sowie der ge-<br />

„Nur wenn die<br />

Zeitung über die<br />

nackte Nachricht<br />

hinaus Hintergründe<br />

beleuchtet, bleibt sie<br />

unverzichtbar.“<br />

Ralf Leineweber<br />

CZ-Chefredakteur<br />

plante Lückenschluss<br />

der Autobahn 39 zwischen<br />

Wolfsburg und<br />

Lüneburg und dessen<br />

Auswirkungen auf den<br />

Landkreis sollen am Folgetag<br />

die Hauptthemen<br />

im Lokalteil der CZ sein.<br />

Redaktioneller Alltag eben – bis ein Telefonanruf<br />

alle Planungen über den Haufen<br />

wirft. Eine Kollegin berichtet von einem<br />

Großeinsatz der Polizei in Klein Hehlen<br />

und will etwas von einem Mord gehört haben.<br />

Sofort spricht ein Redakteur mit der<br />

Polizei, um die Aussage zu überprüfen.<br />

Und in der Tat: Es läuft ein Einsatz, zu den<br />

Hintergründen aber gibt es aus ermittlungstaktischen<br />

Gründen zunächst keine<br />

weiteren Informationen. Fotograf und Reporter<br />

machen sich auf den Weg zum mutmaßlichen<br />

Tatort, um eigene Recherchen<br />

anzustellen. Schließlich wollen wir unsere<br />

Leser am nächsten Tag<br />

umfassend informieren.<br />

Weil wir aber nicht<br />

nur Zeitung produzieren,<br />

sondern im Internet<br />

rund um die Uhr Informationen<br />

liefern, wird<br />

schon wenig später dort<br />

eine erste Information<br />

veröffentlicht. Mehr als<br />

20.000 Zugriffe zählen<br />

wir am frühen Abend<br />

für den kurzen Beitrag<br />

unter www.celleschezeitung.de,<br />

in dem unser<br />

Reporter Christopher<br />

Menge den Stand der Ermittlungen zusammenfasst.<br />

Noch deutlich mehr User<br />

klicken und kommentieren unsere Informationen<br />

bei Facebook.<br />

Für den CZ-Reporter beginnt nach dem<br />

Absetzen der ersten Meldung die eigentliche<br />

Arbeit, denn den Zeitungslesern<br />

wollen wir mehr bieten als die bloße<br />

Nachricht. Die irgendwann eintreffende<br />

Pressemitteilung der Polizei veröffentlichen<br />

kann jeder. Uns reicht das nicht.<br />

Uns geht es um Hintergründe, Emotionen,<br />

eine Einordnung des Geschehens und<br />

natürlich einen Faktencheck. Um all das,<br />

was das Internet häufig nicht bietet – dort<br />

geht es oft nur um Klicks für die schnelle,<br />

die erste Nachricht.<br />

Wir aber präsentieren den Lesern am<br />

Folgetag einen Aufmacher auf der Titelseite,<br />

in dem wir nicht nur die schreckliche<br />

Nachricht an sich transportieren,<br />

sondern auch bereits erste Reaktionen<br />

verarbeiten. Und wir haben in diesem Fall<br />

sogar Informationen gesammelt, für die<br />

sich die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen<br />

interessiert.<br />

Dieses Beispiel veranschaulicht Stärken<br />

und Schwächen, Vor- und Nachteile der<br />

Tageszeitung. Da sie nur alle 24 Stunden<br />

erscheint, kann sie unmöglich mit dem<br />

Internet oder den elektronischen Medien<br />

mithalten, wenn es um Aktualität geht.<br />

Dafür haben wir – vorausgesetzt, der Redaktionsschluss<br />

steht nicht unmittelbar<br />

bevor – die Zeit, die notwendig ist, um ein<br />

Thema aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

zu beleuchten. Dabei ist wichtig, dass wir<br />

uns so ausdrücken, dass jeder weiß, was<br />

und wie etwas gemeint ist. Das fällt immer<br />

dann schwer, wenn der Redakteur<br />

mit einem Thema über Monate oder gar


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 37<br />

Über den Genuss,<br />

EINE ZEITUNG ZU LESEN<br />

positive Schlagzeilen<br />

<strong>Jahre</strong> vertraut ist und Dinge voraussetzt,<br />

die der Leser möglicherweise nicht kennt.<br />

Deshalb gilt: Wenn Formulierungen in<br />

der Konferenz am Abend Fragen aufwerfen,<br />

ist der Text zu überarbeiten, ehe er in<br />

den Druck geht. Schließlich schreiben wir<br />

nicht für uns, sondern für unsere Leser.<br />

Was aber, wenn der Journalist nicht nur<br />

mit einem Thema vertraut ist, sondern<br />

auch mit den handelnden Personen? Es<br />

bleibt gerade bei Lokalredakteuren nicht<br />

aus, dass sie Protagonisten auch privat<br />

kennen und schätzen lernen. Auf keinen<br />

Fall dürfen sie deshalb befangen sein,<br />

wenn es um berufliche Belange geht. Im<br />

Zweifel muss es selbstverständlich sein,<br />

dass ein Kollege in einem solchen Fall –<br />

genauso wie bei persönlicher Betroffenheit<br />

– ein Thema abgibt. Andernfalls würde<br />

er die Glaubwürdigkeit des ganzen<br />

Hauses aufs Spiel setzen.<br />

Zur Glaubwürdigkeit gehört auch, dass<br />

wir Themen sehr wohl für den Leser einordnen<br />

und bewerten, aber nicht den Eindruck<br />

erwecken dürfen, als würden wir<br />

ihm dabei bestimmte Informationen vorenthalten.<br />

So stellte sich nach der Kommunalwahl<br />

2016 die Frage, wie wir künftig<br />

mit den gewählten Protagonisten der<br />

AfD und deren Anliegen umgehen sollten.<br />

Eine völlige Ignorierung, wie sie sich einige<br />

Leser gewünscht hätten, wäre einer<br />

eklatanten Missachtung des Willens vieler<br />

Wähler gleichgekommen. Deshalb tragen<br />

wir auch hier selbstverständlich – wie im<br />

Fall der anderen Parteien – die Informationen<br />

zusammen, die der Bürger braucht,<br />

um sich am Ende selbst sein Urteil bilden<br />

zu können. Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur<br />

der Wochenzeitung „Die Zeit“,<br />

drückt dies so aus: „Wir sind die Staatsanwälte<br />

der Information, die Leser sind die<br />

Richter.“ Soll heißen: Nicht wir fällen das<br />

Urteil, sondern Ihr. Dabei müssen wir uns<br />

selbst immer wieder daran erinnern, dass<br />

Nachricht und Kommentar in der Berichterstattung<br />

zu trennen sind. Die Nachricht<br />

fasst Informationen zusammen, während<br />

der Kommentar sie in Form eines Meinungsbeitrags<br />

einordnet – im besten Fall<br />

in Form von Pro- und Kontra-Standpunkten,<br />

die auch die unterschiedlichen Auffassungen<br />

innerhalb einer Redaktion dokumentieren.<br />

Qualität kommt von Qual, sagt eine<br />

Redewendung. Und in der Tat: Für guten<br />

Journalismus muss man<br />

sich schon mal quälen<br />

und dorthin gehen, wo<br />

andere nicht hingehen.<br />

Aber auch im Alltagsgeschäft<br />

dürfen es sich<br />

Redaktionen nicht zu<br />

einfach machen. Sie<br />

dürfen sich nicht von<br />

der Terminlage der politischen<br />

Gremien treiben<br />

lassen, sondern müssen<br />

schon im Vorfeld genau<br />

schauen, was sich hinter<br />

einem Tagesordnungspunkt<br />

verbirgt und wie dies die Menschen<br />

vor Ort betrifft. Wie schon im eingangs geschilderten<br />

Fall gilt gerade für die lokale<br />

Ebene: Nur wenn die Zeitung über die<br />

nackte Nachricht hinaus Hintergründe<br />

beleuchtet und sich nicht auf ihre Chronistenpflicht<br />

beschränkt, bleibt sie unverzichtbar.<br />

Ein heißes Pflaster ist immer die Themenauswahl:<br />

Wir ertappen uns oft dabei,<br />

dass wir zuerst vermeintliche „Problem-<br />

Themen“ im Blick haben. Das ist gut, solange<br />

es tatsächlich um die Aufdeckung<br />

von Missständen geht. Mindestens genauso<br />

wichtig ist es aber, dass wir die schönen<br />

„Wir sind<br />

Staatsanwälte der<br />

Information, die<br />

Leser sind die<br />

Richter.“<br />

Giovanni di Lorenzo<br />

Chefredakteur „Die Zeit“<br />

Geschichten erzählen: die vom Knochenmarkspender,<br />

der damit ein Leben rettet,<br />

oder die von der Jubilarin, die ihren 100.<br />

Geburtstag bei bester Gesundheit feiert.<br />

Wir brauchen mehr positive Schlagzeilen<br />

und Emotionen im Blatt. Um das herauszukitzeln,<br />

müssen wir dicht ran an die<br />

Menschen, für und über die wir schreiben.<br />

Letztlich kann das Themenspektrum<br />

aber noch so prickelnd sein: Viele Leser<br />

ärgert am meisten, wenn wir es an Korrektheit,<br />

Genauigkeit und Zuverlässigkeit<br />

mangeln lassen. Deshalb haben wir<br />

diese Eigenschaften<br />

in unseren hausinternen<br />

„Grundsätzen für<br />

die tägliche Produktion<br />

einer Qualitätszeitung“<br />

auch als wichtige<br />

Grundlage unseres Handelns<br />

definiert. Trotzdem<br />

passiert es: Namen<br />

werden falsch geschrieben,<br />

Sportergebnisse<br />

oder Termine falsch benannt<br />

worden sind. In<br />

der Redaktion arbeiten<br />

halt Menschen.<br />

Bei den Kollegen der „New York Times“<br />

gibt es, so hört man, seit einiger Zeit seltener<br />

ärgerliche Tippfehler. Wie das? Dort<br />

verfassen Roboter Sport- und Finanzberichte.<br />

Mithilfe von Algorithmen werden<br />

dabei Texte generiert – man braucht lediglich<br />

Textbausteine, Daten und eine<br />

Verknüpfung. Selbst nach dem siebten<br />

Fußballbericht und in tiefster Nacht wird<br />

die Maschine nicht müde, sondern mischt<br />

geschmeidig weiter. Dies entlastet Redaktionen<br />

bei Routinen – die guten Porträts<br />

und Reportagen, die eine Tageszeitung<br />

lesenswert machen, aber schreibt weiterhin<br />

der Mensch.<br />

Rülpsen, furzen, kotzen – hin und wieder ist es<br />

notwendig, auf diese Weise unser körperliches<br />

Wohlbefinden wiederherzustellen.<br />

Gesellschaftliche Konvention in unserem<br />

Kulturkreis ist es, dass die Äußerungen unserer<br />

Organe auf dezente Art vor sich gehen mögen,<br />

eben um das Wohlbefinden unserer Mitmenschen<br />

nicht zu arg zu strapazieren. Rüpel setzen sich<br />

über die Abmachung hinweg.<br />

Die Leser mögen diesen Texteinstieg verzeihen,<br />

zumal in einer Jubiläumsausgabe. Aber ist nicht<br />

die Wirklichkeit noch viel schlimmer? Tagtäglich<br />

kotzen sich Zeitgenossen verbal aus. Und haben<br />

wir es nicht eigentlich ständig mit Mord und<br />

Totschlag zu tun? Erleben wir nicht jeden Tag die<br />

Verrohung in der Gesellschaft, die<br />

glücklicherweise in den allermeisten Fällen nur<br />

mündlich vonstattengeht? Sind wir nicht selbst<br />

schon Ziel von Anwürfen geworden, ist uns nicht<br />

auf der Straße Prügel angeboten worden,<br />

von groben Klötzen, die wir gar nicht kennen?<br />

Landen nicht auch in unseren digitalen<br />

Postfächern Hassmails?<br />

In der Tageszeitung geht es gesittet zu, ihre<br />

Aufgabe ist es, die Entwicklung abzubilden.<br />

Sie verfolgt, was sich tut in Politik und<br />

Wirtschaft, in der Kultur, in der Gesellschaft eben.<br />

Die Presse ist wichtiger Bestandteil der<br />

Gesellschaft. Sie hat die Vielfalt darzustellen,<br />

die Meinungsverschiedenheiten.<br />

Seit einiger Zeit steht der Vorwurf der<br />

„Lügenpresse“ im Raum. Erhoben wird er zu<br />

allererst von denen, die ihre „Wahrheit“ nicht<br />

wiederfinden in der Zeitung, in Funk und Fernsehen.<br />

Für die allerdings auch nur ihre „Wahrheit“<br />

zählt, alles andere ist eben „Lüge“. Zu beobachten<br />

ist das Phänomen, dass in einer Zeit, in der<br />

Nachrichten jeglichen Inhalts in Sekundenbruchteilen<br />

jeden Winkel des Globus erreichen können,<br />

Verschwörungstheorien um sich greifen mit der<br />

Aussage, dass „die Medien“ die Wahrheit<br />

unterdrücken. In einer Zeit eben, in der<br />

nahezu jeder die Möglichkeit hat, mit geringstem<br />

technischen Aufwand seine Sicht der Dinge über<br />

die sozialen Netzwerke einem breiten Publikum<br />

kundzutun. Jeder kann, jeder darf – aber muss<br />

man es glauben?<br />

„Amerika, du hast es besser“, lieber Johann<br />

Wolfgang von Goethe, du hast damals nicht<br />

wissen können, dass eines Tages ein Präsident<br />

Donald Trump definiert, was alles „Fake“ ist und<br />

was seine „Wahrheit“.<br />

Wer sich die Mühe macht und einen Stapel<br />

Tageszeitungen aus unterschiedlichen Regionen<br />

der Republik durchblättert, wird feststellen, dass<br />

sich in den überregionalen Teilen die Nachrichten<br />

gleichen. Kein Wunder, gerade kleine Zeitungen<br />

sind auf Nachrichtenagenturen angewiesen,<br />

die sie mit Meldungen, Berichten, Reportagen<br />

versorgen. Mit Gleichschaltung hat das nicht das<br />

Geringste zu tun.<br />

Jede Zeitung kann entscheiden, was sie wo wie<br />

umfangreich platziert. Das ist Redakteurs aufgabe<br />

– und Aufgabe für ausgebildete Spezialisten mit<br />

dem Blick fürs große Ganze. Natürlich hat jeder<br />

Redakteur seine Meinung, er kann sie auch<br />

äußern, als seine Meinung mit Nennung seines<br />

Namens. Und die Leser müssen nicht seiner<br />

Meinung sein. Meinungsstreit stellt sicher, dass<br />

Demokratie funktioniert.<br />

Die lokalen Nachrichten sind die Stärke der<br />

Lokalzeitung. Logisch. Und hier zeigen sich die<br />

Unterschiede der Blätter aus, sagen wir,<br />

Oberndorf am Neckar, Kevelaer oder Celle.<br />

Auch hier gilt: Redakteure haben für das<br />

Nachrichten-Bouquet zu sorgen, für den<br />

bunten Strauß. Sie haben mehr zu tun, als<br />

Presse mitteilungen ins Blatt zu hieven. Sie haben<br />

einzuordnen, für Vielstimmigkeit zu sorgen.<br />

Die Zeitung bietet viele Facetten. Dazu zählt<br />

auch, Genuss zu bereiten, für die<br />

Wohlfühl minuten im Tagesablauf. Speziell fürs<br />

Wochenende gibt es die längeren Lesestücke, die<br />

gepflegte Unterhaltung auf raschelndem Papier<br />

bieten. Zeitung verbreitet nicht nur flüchtige<br />

Aromen, sie bietet auch bleibendes Wort von<br />

langer Haltbarkeit. Ich jedenfalls, der ich selbst<br />

schreibe, folge gern den wundervoll komponierten<br />

Gedanken der Kollegen im Feuilleton anderer<br />

Blätter und sondere dann Laute der Begeisterung<br />

ab. Aus Wohlbehagen schmatze ich förmlich beim<br />

Lesen, dezent natürlich. Das ist erlaubt.<br />

„Warum rülpset und furzet ihr nicht, hat es euch<br />

nicht geschmecket?“, soll Martin Luther gefragt<br />

haben. In den vergangenen 500 <strong>Jahre</strong>n hat sich<br />

halt viel getan. Meine Zuversicht: Die Kultur-<br />

Errungenschaft Zeitung wird die Zeit überdauern.<br />

<br />

Joachim Gries


38 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Die Blattmacher<br />

ANDREAS BABEL<br />

UND MAREN SCHULZE<br />

Der in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und<br />

in Rheinland-Pfalz aufgewachsene Andreas<br />

Babel (Jahrgang 1966) begann nach seinem<br />

Studium (Abschluss als Magister in Germanistik,<br />

Politikwissenschaften und Soziologie) 1994 bei<br />

der CZ als Volontär. Schon 1995 wurde er<br />

Redakteur, war zunächst kurz im Sportressort<br />

und anschließend in der Landkreis-Redaktion<br />

tätig, deren Arbeit er schon bald koordinierte.<br />

Seit <strong>200</strong>9 schreibt er weniger, sondern koordiniert<br />

die Arbeit in der Redaktion. Schwerpunkt<br />

ist dabei das Lokale. Er legt fest, welches<br />

Thema wie und von wem aufgegriffen wird.<br />

Dienst- und Urlaubsplanung sowie die Betreuung<br />

und Einteilung der freien Mitarbeiter und<br />

der Fotografen gehören zu seinen weiteren<br />

Aufgaben. Häufig greift er selbst ins Layout der<br />

CZ sowie des Berger Stadt- und Örtze-Anzeigers<br />

ein, wählt Bilder aus und sucht<br />

zusammen mit seiner Kollegin<br />

Maren Schulze und den Layoutern<br />

am Newsdesk stets eine interessante<br />

Mischung, die ansprechend<br />

präsentiert wird. Auch<br />

die Auswahl der Meldungen für<br />

die sozialen Medien und für die<br />

von der CZ gespeiste Mediabox<br />

(siehe Seite 101) läuft über<br />

die Blattmacher. Seit 1999 lebt<br />

Babel mit Frau Daniela und den drei<br />

Töchtern nebst Hund und Katze im<br />

Eigenheim in Winsen.<br />

Jede gute Geschichte beginnt mit der richtigen Idee – da ist Kreativität gefragt, ein Gespür für die Dinge,<br />

die uns unsere Welt besser verstehen lassen.<br />

Als leidenschaftliche Krimileserin liebt Maren<br />

Schulze Geschichten. Nicht nur ausgedachte –<br />

viel faszinierender noch sind die<br />

Geschichten, die das Leben schreibt.<br />

Diese den Lesern nahezubringen, Lebenslinien<br />

nachzuzeichnen, die Vorbild sein können,<br />

die Mut machen und zum Nachdenken anregen<br />

– das hat bei Maren Schulze schon früh den Entschluss<br />

reifen lassen, Zeitung machen zu wollen.<br />

Erste Versuche gab es bei der Schülerzeitung,<br />

nach dem Abitur sollte das Studium der Germanistik<br />

mit Schwerpunkt Journalistik in Bamberg<br />

sie ihrem Ziel näherbringen.<br />

Tatsächlich war es schon das fürs<br />

Studium nötige Praktikum bei<br />

der Allgemeinen Zeitung in<br />

ihrer Geburtsstadt Uelzen, das<br />

letztlich den Ausschlag gab.<br />

Nach Franken ging es zunächst<br />

dennoch – allerdings<br />

nur, bis eine Stelle als Volontärin<br />

in Uelzen frei wurde.<br />

Zunächst als Volontärin,<br />

später dann als Redakteurin<br />

berichtete sie über das Leben<br />

rund um Ebstorf und Suderburg<br />

in Text, Bild und Grafik.<br />

Bis <strong>200</strong>6 der Wechsel<br />

nach Celle anstand. Bei den<br />

anfänglichen Fahrten in Richtung der neuen<br />

Wirkungsstätte fand Maren Schulze Gefallen<br />

an der Landschaft rund um Eschede. Und – wie<br />

es heute eben so ist – über das Internet auch<br />

eine neue Bleibe. Auch wenn die Entscheidung,<br />

ins kleine Endeholz zu ziehen, ihr bei Freunden<br />

zunächst zweifelnde Blicke eintrug – bereut hat<br />

sie ihren Entschluss nie. Und dank der dörflichen<br />

Strukturen hat die 37-Jährige eine neue<br />

Heimat gefunden, die sie noch heute gerne bei<br />

ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren<br />

weiter erkundet. Dabei gibt es für die seit Mitte<br />

2016 als Blattmacherin Tätige natürlich auch so<br />

manches Thema zu entdecken, anhand dessen<br />

sich im Idealfall Großes im Kleinen erklären lässt.<br />

Was kommt in die CZ<br />

und warum?<br />

VVN<br />

ANDREAS BABEL<br />

Was ist von öffentlichem<br />

Interesse und<br />

was wollen die Bewohner<br />

des Landkreises Celle<br />

auf jeden Fall lesen? Diese<br />

Frage stellen wir uns in der<br />

Redaktion der CZ jeden Tag<br />

aufs Neue. In den vergangenen<br />

zehn <strong>Jahre</strong>n ist dabei eindeutig<br />

zu erkennen, dass die<br />

Menschen von den Medien<br />

auch Unterhaltung erwarten.<br />

Das gilt auch für die Heimatzeitung,<br />

denn der Leser tickt<br />

nicht anders als der Fernsehzuschauer<br />

und der Internet-User.<br />

Also bemühen wir uns, stets<br />

unterhaltsame Geschichten ins<br />

Blatt zu holen. Manchmal zieren<br />

sich diejenigen, über die<br />

man gerne berichten würde,<br />

aber oft gelingt es uns auch,<br />

Menschen davon zu überzeugen,<br />

dass es berichtenswert ist,<br />

wofür sie stehen.<br />

So wollen wir möglichst viele<br />

Geschichten über Menschen<br />

erzählen. Über Menschen, die<br />

etwas erlebt haben, die etwas<br />

bewegen wollen oder die andere<br />

Menschen suchen, mit<br />

denen sie gemeinsam etwas<br />

erreichen wollen. Geschichten,<br />

die erläutern, weshalb<br />

dieses Thema für viele Menschen<br />

interessant ist und was<br />

sie dabei betrifft.<br />

Natürlich interessiert sich<br />

nicht jeder für alles, und es ist<br />

uns durchaus bewusst, dass<br />

man mit manchen Artikeln, die<br />

nur in einem Dorf oder in einer<br />

Gemeinde spielen, auch nur<br />

die dort Lebenden erreicht.<br />

Die meisten Menschen lesen<br />

„selektiv“, sie wählen sich das<br />

aus dem großen Angebot aus,<br />

was sie interessiert. Wir versuchen<br />

aber bei den großen Geschichten,<br />

möglichst alle Leser<br />

anzusprechen.<br />

Protokollpflichten erfüllen<br />

wir bei vielen politischen Sitzungen.<br />

Die Geschichten sind<br />

über diese Themen meist schon<br />

erzählt, es gilt nur noch mitzuteilen,<br />

was die Politik entschieden<br />

hat. Dasselbe gilt für<br />

manche feierliche Anlässe. Der<br />

Mensch findet sich eben auch<br />

gerne in der Zeitung wieder.<br />

Vereinen und Verbänden geben<br />

wir auf „eigenen“ Seiten<br />

die Möglichkeit, sich und ihre<br />

Aktivitäten darzustellen.<br />

Worauf wir aber ganz besonderen<br />

Wert legen, das ist der<br />

aufdeckende Journalismus.<br />

Wir schauen dort genau hin,<br />

wo etwas falsch läuft. Wir benennen<br />

die Fehler und die Akteure<br />

und sagen in Kommentaren,<br />

wie es unserer Meinung<br />

nach besser laufen könnte.<br />

Hier sind wir die vierte Gewalt<br />

im Staat, immer im Dienste der<br />

Leser und dem Allgemeinwohl<br />

verschrieben.<br />

Themen, über die die<br />

Menschen reden – diese zu<br />

finden und unterhaltsam<br />

umzusetzen, ist das Ziel.<br />

„SPIELEN SIE MIT DEM GEDANKEN, IHRE IMMOBILIE ZU VERKAUFEN?“<br />

WIR SUCHEN<br />

wegen anhaltend<br />

hoher Nachfrage<br />

IMMOBLILIEN<br />

Gerne bewerten wir Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung,<br />

diskret und unverbindlich. Wir kümmern uns im Verkaufsfall<br />

um alles, von der Notariatsabwicklung über die seriöse<br />

Kaufpreiszahlung bis zur Objektübergabe.<br />

Alles kostenfrei für Sie, und den Energiepass bekommen Sie<br />

als Dank für Ihren Auftrag dazu!<br />

Ihr engagiertes Maklerteam in Celle.<br />

20 71 73<br />

www.gessnerundraap.de<br />

IN CELLE.<br />

Sven Raap, (01 72) 45 47 742<br />

Rainer Hilgendorf, (01 72) 972 972 0<br />

Alle Preislagen!<br />

57209401_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 39<br />

Lokales Stadt<br />

MICHAEL ENDE (MI)<br />

Er wurde 1966 in Celle geboren und ging fort,<br />

um zurückzukommen und hierzubleiben: Michael<br />

Ende wuchs in Lachendorf auf und studierte nach<br />

dem Abitur am Hölty-Gymnasium Geschichte,<br />

Politikwissenschaft und Englische Literaturwissenschaft<br />

an den Universitäten in Oldenburg und<br />

Hannover. Lokalredakteur wollte er werden, weil<br />

sich in den „kleinen“ Dingen im<br />

Mikrokosmos Celle genau das widerspiegelt, was<br />

auch die große Welt bewegt. Einen Ausflug in<br />

eine ganz andere Welt unternahm Ende, als<br />

er 1999 die Bundeswehr-Uniform wieder<br />

anzog und ein halbes Jahr lang als<br />

Chefredakteur der SFOR-Truppenzeitung<br />

„Der Keiler“ Erfahrungen als<br />

Zeitungsmacher „an der Front“ im<br />

kriegsverwüsteten Sarajevo machte.<br />

Ende hat mehrere Bücher über Celle und<br />

den Landkreis veröffentlicht. Sein<br />

jüngstes Natur-Buch heißt „Heideland“.<br />

Ende ist passionierter Jäger, Angler und<br />

Imker und lebt mit seiner Frau Sandra<br />

und zwei Töchtern sowie zwei<br />

Katzen in Celle.<br />

Lokales Stadt<br />

GUNTHER MEINRENKEN (GU)<br />

Der direkte Kontakt zu den Menschen ist es, der<br />

Gunther Meinrenken am Beruf des Lokalredakteurs<br />

reizt. Und der Wunsch, die Welt im Kleinen<br />

vielleicht ein bisschen zu verbessern. Celle und<br />

die Cellesche Zeitung sind dabei genau das richtige<br />

Pflaster für den gebürtigen Hessen,<br />

der einen Teil seiner Kindheit ganz in<br />

der Nähe, in Munster, verbracht hat<br />

und damals das Christian-Gymnasium<br />

in Hermannsburg besuchte.<br />

1999 kehrte Meinrenken nach<br />

dem Studium der Ethnologie und<br />

Islamwissenschaft in Berlin und<br />

Damaskus zurück in die Heide<br />

und fing bei der CZ an. In Celle<br />

fühlt sich Meinrenken mit seiner<br />

Frau, die er übrigens bei einem<br />

Termin für die Zeitung kennengelernt<br />

hat, und seinen beiden<br />

Töchtern pudelwohl.<br />

Lokales Stadt<br />

DAGNY RÖSSLER (DAG)<br />

Seit Dezember 2014 ist sie als Reporterin in Celle<br />

unterwegs. Ursprünglich kommt Dagny Rößler aus<br />

Halle an der Saale. Das ist auch die Geburtsstadt<br />

von Johann Friedrich Struensee, dem Geliebten<br />

von Caroline Mathilde. Insofern gab es damals<br />

schon einen Bezug zu Celle. Um nach dem Abi<br />

Medien, Politik und Gesellschaft zu studieren, hat<br />

es sie ins Rheinland verschlagen. Bei der<br />

„Campus Delicti“ hat sie Blut geleckt. Damals<br />

hat die Redaktion den Lesern die<br />

Studentenzeitung noch selbst in die<br />

Hand gedrückt. Für den Journalistik-<br />

Master ging es nach Leipzig. Als Volontärin<br />

der „Sächsischen Zeitung“<br />

hat sie die Döbelner Lokalschmiede<br />

im Zweizeitungskreis durchlaufen.<br />

Der Liebe wegen ist sie erst nach<br />

Hannover gezogen, um es sich<br />

dann in Celle mit Blick auf die Altstadt<br />

gemütlich zu machen.<br />

VON<br />

Sorgt selbst bei überregionalen Themen für den richtigen Durchblick – die CZ arbeitet mit einer Vollredaktion<br />

und erstellt auch Seiten wie Politik, Wirtschaft, Niedersachsen oder Weltspiegel im eigenen Haus.<br />

So arbeitet eine<br />

Vollredaktion<br />

KLAUS M. FRIELING<br />

Bei der Lektüre ihrer Cellesche<br />

Zeitung erfahren<br />

die Leser in Stadt und<br />

Landkreis Celle nicht nur,<br />

was in der Nachbarschaft passiert.<br />

Auch das Weltgeschehen<br />

in Politik und Wirtschaft<br />

sowie bunte Meldungen und<br />

das Neueste aus Niedersachsen<br />

finden sich im traditionsbewussten<br />

Heimatblatt. Und<br />

auch diese Zeitungsseiten entstehen<br />

am Newsdesk in der<br />

Celler Bahnhofstraße.<br />

Anders als viele andere Zeitungen<br />

gleicher Größe verfügt<br />

die CZ über eine Vollredaktion.<br />

Andere Titel haben nur<br />

noch eine Lokalredaktion für<br />

das Geschehen vor der eigenen<br />

Haustür und übernehmen<br />

die Seiten der überregionalen<br />

Ressorts von größeren Redaktionen.<br />

Dieser Trend begann<br />

während der Konzentrationswelle<br />

in den 1980er <strong>Jahre</strong>n.<br />

Aus Kostengründen versorgen<br />

„Mantelredaktionen“ dabei<br />

mehrere „Kopfblätter“ aus<br />

Zeitungsverbünden mit den<br />

Ressorts Politik, Wirtschaft,<br />

Feuilleton und Sport.<br />

Im Jahr 1989 hatte es in der<br />

Bundesrepublik noch 119 Zeitungen<br />

mit Vollredaktion gegeben.<br />

Diese Zahl erhöhte sich<br />

durch die deutsche Wiedervereinigung<br />

kurzzeitig und sank<br />

dann wieder – auf jetzt wohl<br />

weniger als 100 Vollredaktionen,<br />

bei rund 350 regionalen<br />

und lokalen Abo-Zeitungen.<br />

Kritiker beklagen diese Entwicklung<br />

als Verarmung der<br />

Meinungs- und Themenvielfalt.<br />

Auch im „Großen“ aber finden<br />

sich lokale Aspekte, die<br />

in der Berichterstattung aus<br />

einer Vollredaktion besser dargestellt<br />

werden können als bei<br />

bloßer Übernahme von Zeitungsseiten.<br />

Es macht einen<br />

Unterschied, ob die Berichterstattung<br />

in Berlin konzipiert<br />

wird oder in München – oder<br />

eben in Celle. Bei Auslandseinsätzen<br />

der Bundeswehr<br />

etwa sind oft auch Soldaten aus<br />

Wietzenbruch oder Fassberg<br />

beteiligt, und im Celler Wirtschaftsleben<br />

geben Tiefbohrunternehmen<br />

mit Stammsitz in<br />

den USA den Takt mit vor. Oft<br />

genug sind auch die Themen<br />

der CZ-Lokalredakteure der<br />

„Aufmacher“ auf Seite 1. Gut,<br />

wenn eine Lokalzeitung da bei<br />

ihrer Berichterstattung flexibel<br />

agieren kann. Und auch die<br />

Pressevielfalt in Deutschland<br />

kann nur profitieren, wenn am<br />

Zeitungskiosk nicht auf allen<br />

Titelseiten die gleichen Themen<br />

prangen.<br />

So bringt die Cellesche Zeitung<br />

ihren Lesern gern auch<br />

immer wieder Themen näher,<br />

die in den abendlichen<br />

Fernsehnachrichten vielleicht<br />

noch nicht vorkamen. Auch<br />

dabei ist Flexibilität notwendig<br />

– wenn der neue Präsident<br />

der USA ins Amt kommt oder<br />

Olympische Spiele beginnen,<br />

spielt das natürlich auch bei<br />

der Celleschen Zeitung eine<br />

dominierende Rolle.<br />

Bei ihrer überregionalen<br />

Berichterstattung setzen die<br />

CZ-Nachrichtenredakteure<br />

vor allem auf den permanent<br />

einfließenden Strom von Meldungen<br />

der Deutschen Presseagentur<br />

(dpa), deren Gesellschafter<br />

die CZ übrigens – wie<br />

die meisten deutschen Zeitungsverlage<br />

auch – ist. Daneben<br />

bedient sich das Haus des<br />

dpa-Landesdienstes (lni), des<br />

Evangelischen Pressedienstes<br />

(epd), des Presse-Info-Dienstes<br />

(pid) und des Sport-Informations-Dienstes<br />

(sid). Online-<br />

Recherchen und telefonische<br />

Nachfragen ergänzen das<br />

Arbeitspensum der Nachrichtenredaktion.<br />

Bis zum Redaktionsschluss<br />

um 22 Uhr verfolgt ein kleines<br />

Team das weltweite Geschehen,<br />

aktualisiert den<br />

Meldungsstand (und die Ergebnisse<br />

von Sportveranstaltungen),<br />

greift neue Themen<br />

auf. Natürlich ist häufig auch<br />

die lokale Beurteilung überregionaler<br />

Vorgänge von Belang<br />

– Statements lokaler Abgeordneter<br />

von Land- und Bundestag<br />

gehören zur Berichterstattung<br />

ebenso wie „Volkes<br />

Stimme“ bei Umfragen zu brisanten<br />

Themen. Ziel der CZ<br />

dabei: Jeden Tag alles, was für<br />

die Leser wichtig ist.<br />

62179001_17040700300030316


40 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 41<br />

GESICHTER VOM NEWSDESK<br />

BILDBEARBEITUNG & GRAFIK<br />

Was die Fotografen liefern, möglichst gut<br />

aufzubereiten und aus vielen Zahlen und<br />

Fakten informative Grafiken zu entwickeln,<br />

das ist der Job. Dann werden Photoshop<br />

und Illustrator kreativ eingesetzt.<br />

MAGAZINE & SONDERTHEMEN<br />

Die Geschäftseröffnung oder die ganz lokalen<br />

Geschichten in den Gemeindebeilagen<br />

„Mein ...“ – auch die Sonderveröffentlichungen<br />

werden am Newsdesk gestaltet.<br />

KORREKTORAT<br />

Alles ohne Fehl und Tadel – so soll es sein.<br />

Daran arbeitet das Korrektorat intensiv.<br />

Der Fehlerteufel schlüpft dennoch ab und an<br />

durch. Wir bitten um Entschuldigung<br />

für diese Fälle.<br />

BLATTPLANUNG<br />

Wie viele Seiten hat die CZ von morgen?<br />

Wie finden Anzeigen und Text<br />

zusammen? Die Blattplanung bildet die<br />

Grundlage für jede Ausgabe der<br />

Celleschen Zeitung.<br />

ONLINE & SOCIAL MEDIA<br />

Der Leser – das unbekannte<br />

Wesen? Über Facebook und<br />

WhatsApp arbeiten wir daran,<br />

Sie kennen zulernen und<br />

Ihnen die Möglichkeit zur<br />

Interaktion zu geben.<br />

Mehr als 45.000 Facebook-<br />

Nutzern gefällt das. Und rund<br />

4000 Leser nutzen bereits<br />

unseren neuen Kurznachrichtendienst<br />

per WhatsApp.<br />

FOTOGRAFEN & VIDEOGRAFEN<br />

Eine gute Seite baut sich am Bild –<br />

dieser Satz ist Grundlage jeder Ausbildung<br />

im Bereich Layout. Das passende<br />

Futter liefern – fürs Netz auch in<br />

bewegten Bildern – unsere Fotografen<br />

und Videografen.<br />

Layout, Blattplanung, Konferenz, Terminkoordination,<br />

Crossmedia, Online und Facebook – das Herz der CZ schlägt am Newsdesk.<br />

Hier laufen alle Fäden zusammen.<br />

BLATTMACHER<br />

SEITENERSTELLUNG<br />

Welches Thema bekommt<br />

welches Gewicht? Welche<br />

neuen Ideen für Geschichten<br />

oder Serien gibt es?<br />

Worüber wird die CZ<br />

berichten? Die Blattmacher<br />

koordinieren die Themen und<br />

welcher Reporter welche Story<br />

übernehmen kann. In<br />

Lokalkonferenzen laufen dann<br />

alle Fäden zusammen.<br />

CHEFREDAKTION<br />

Schwerpunkte in der Berichterstattung<br />

werden in den täglichen Konferenzen<br />

morgens, mittags und am Abend gesetzt<br />

– von der inhaltlichen Planung über die<br />

Wahl der Bildmotive bis hin zur<br />

Endabnahme in der Schluss konferenz.<br />

Darüber hinaus ist die Chefredaktion aber<br />

auch im Laufe des Tages am Newsdesk Teil<br />

der ständigen Konferenz.<br />

LAYOUT<br />

Wie sieht eine Seite ansprechend aus?<br />

Wo entlang wird der Blick des Lesers wandern?<br />

Wie bringt man den Inhalt am besten rüber?<br />

Dieser Frage stellen sich die Layouter jeden<br />

Tag aufs Neue.<br />

Ob Weltgeschehen oder die<br />

Premiere im Schlosstheater – die<br />

Nachrichtenredakteure erstellen aus den<br />

Informationen, Bildern und Grafiken täglich<br />

Seiten, die dann druckfrisch als CZ auf<br />

dem Frühstückstisch landen. Damit Sie<br />

in den Bereichen Politik, Wirtschaft,<br />

Niedersachsen, Weltspiegel, Kultur, Sport und<br />

– allen voran – im Lokalen immer bestens<br />

im Bilde sind.<br />

Headline Werbeagentur GmbH<br />

Corporate Design<br />

Konzeption<br />

Printdesign<br />

Webdesign<br />

Fotografie<br />

Headline Werbeagentur GmbH<br />

Trift 34 | 29221 Celle<br />

Fon05141.909070<br />

Klaus D. Hellmanzik<br />

www.headline-celle.de<br />

61783401_17040700300030316<br />

61740101_17040700300030316


42 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Lokales Land<br />

AMELIE THIEMANN (ATH)<br />

Dagny Rößler als Reporterin unterwegs bei der NDR-Sommertour:<br />

„Wir kommen gerade von der Pferdebahn“, sagen Jacqueline Fahlbusch und Hannelore Kersting.<br />

Sie haben für die Stadtwette drei riesige Hüte mit Blütenpracht gebastelt.<br />

Schon in der Grundschule haben Amelie<br />

Thiemann die langen Aufsätze im Deutschunterricht<br />

am meisten Spaß gemacht. Zwischenzeitlich<br />

kam die Bergerin etwas vom Weg ab und<br />

entschied sich nach dem Abitur am Hermannsburger<br />

Christian-Gymnasium dazu, Anglistik und<br />

Politikwissenschaften auf Lehramt zu studieren.<br />

Das Studium in Hannover ergänzte die Hunde-<br />

Liebhaberin mit zwei Auslandssemestern in<br />

England und in den USA. Ein außer schulisches<br />

Praktikum führte sie im Januar 2012 zur<br />

Celleschen Zeitung. Durch die Arbeit in der<br />

Redaktion entdeckte sie ihre Liebe zum<br />

Schreiben wieder und verwarf kurzerhand den<br />

Plan, Lehrerin zu werden. Nach dem Master-<br />

Abschluss im Herbst 2014 packte Thiemann<br />

ihren Rucksack und reiste acht Monate<br />

lang durch Asien, Australien und<br />

Neuseeland. Zurück in der Heimat<br />

zog sie nach Celle und begann im<br />

Dezember 2015 ihr Volontariat bei<br />

der CZ. Um während ihrer Zeit in<br />

der Sportredaktion auch selbst<br />

aktiv zu werden, rief die 27-Jährige<br />

die Serie „Wir machen mit“<br />

ins Leben und probierte dafür<br />

verschiedene Sportarten aus.<br />

Im März hat Amelie Thiemann<br />

das Gebiet von Joachim Gries<br />

übernommen und ist nun in<br />

der Lokal redaktion für den<br />

östlichen Landkreis zuständig.<br />

VVN<br />

DAGNY RÖSSLER<br />

Unter Journalisten heißt<br />

es: „Die Themen liegen<br />

auf der Straße.“<br />

Also setze ich jeden Tag meine<br />

Füße vor die Redaktionstür, um<br />

nach Themen zu suchen. Bei<br />

jedem Gang auf den Wochenmarkt<br />

spitze ich meine Ohren.<br />

Viele Celler kennen mein<br />

Gesicht aus der Zeitung und<br />

sprechen mich an: „War das<br />

heute wieder schwer, auf dem<br />

Schützenplatz einen Parkplatz<br />

zu finden“, stöhnen sie. Jeden<br />

Hinweis speichere ich im Kopf<br />

auf einer Themenliste ab.<br />

Heute ist die Celler Innenstadt<br />

besonders voll. Das liegt<br />

daran, dass der NDR zu Gast<br />

ist und seine Bühne für die<br />

Sommertour aufgebaut hat. Da<br />

ich an diesem Wochenende im<br />

Dienst bin, lockt mich meine<br />

Neugier zum Großen Plan. Ich<br />

will mal sehen, wie weit Organisatoren<br />

und Helfer mit dem<br />

Aufbau sind.<br />

Die Kulisse für die Stadtwette<br />

steht schon. Denn die<br />

Celler müssen es schaffen, 500<br />

15597801_17040700300030317<br />

Immer der<br />

Neugier nach<br />

Celle außer<br />

Rand und Band –<br />

da muss<br />

man doch<br />

dabei sein.<br />

Jörg Lehr<br />

Briten in die Altstadt zu holen.<br />

Als Reporterin muss ich Ohren<br />

und Augen überall haben. In<br />

Ruhe studiere ich die Kulisse,<br />

während die Ehrenamtlichen<br />

um mich herumwuseln. „Was<br />

macht bloß dieser Esel am<br />

Strand?“, frage ich Sarah Jacobi<br />

von der CTM. Sie lotst mich<br />

zu drei waschechten Engländern,<br />

die beim Bau der Kulisse<br />

geholfen haben. „Den Esel gibt<br />

es in jedem Seebad. Der gehört<br />

einfach dazu“, erklären sie mir.<br />

Ich lasse meinen Blick<br />

schweifen und entdecke Möwen,<br />

die gerade von den Jugendlichen<br />

der Freiwilligen<br />

Feuerwehr gebastelt werden.<br />

Ich will es ganz genau wissen<br />

und frage, wie viele Möwen<br />

es sind. Journalisten lieben<br />

Zahlen. Wir brauchen sie, um<br />

Nachrichten zu machen. „500<br />

Papiermöwen gebastelt“,<br />

schreibe ich später in meinem<br />

Text.<br />

Bereits vor Veranstaltungsbeginn<br />

sammele ich Details,<br />

damit ich mich später auf andere<br />

Dinge konzentrieren<br />

kann. Schließlich landet die<br />

Essenz meiner Eindrücke in<br />

einer Reportage. Was im fertigen<br />

Text in der Zeitung locker<br />

daherkommt, ist mühsame<br />

Kleinstarbeit.<br />

Eine Stunde vor der Fernsehaufzeichnung<br />

drehe ich<br />

wieder meine Runden. Zwei<br />

Kollegen fotografieren die lustigsten<br />

Verkleidungen. Doch<br />

was ist schon ein Bild, wenn<br />

man die Geschichte dahinter<br />

nicht kennt? Also frage ich die<br />

Kostümierten aus: „Wie lange<br />

hat das Styling gedauert?“<br />

Uwe Winnacker verrät mir<br />

sogar, dass er die Uniform für<br />

sieben Euro bei Ebay ersteigert<br />

hat.<br />

„Celle außer Rand und Band –<br />

da muss man doch dabei sein“,<br />

erzählt mir Jörg Lehr in der<br />

Styling-Lounge. Dort werfe ich<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

und sehe, wie hier gewerkelt<br />

wird. Richtig spannend wird es,<br />

als sich die Westcellertorstraße<br />

mit Briten füllt. Ich sauge die<br />

Stimmung auf und muss aufpassen:<br />

Denn die NDR-Mitarbeiterin<br />

mit dem Personenzähler<br />

geht nur zum 500. Celler und<br />

nicht bis zum Schluss durch.<br />

Auch diese Info werde ich in<br />

meinen Text einarbeiten.<br />

Als die Celler nach Hause<br />

ziehen, merke ich, wie die<br />

Stimmung kippt. Nach der<br />

ausgelassenen Party betritt Albert<br />

Hammond die Bühne und<br />

schläfert einige Zuhörer förmlich<br />

ein. Ich registriere dies,<br />

ordne es später ein. Denn nach<br />

den leiseren Tönen zieht er mit<br />

seinen Hits, die Whitney Houston,<br />

Neil Diamond und Ace of<br />

Base gesungen haben, richtig<br />

an. Spätestens bei „Nothing’s<br />

Gonna Stop Us Now“ stimmen<br />

alle ein. Wer kann die Celler<br />

heute noch aufhalten?<br />

Lokales Land<br />

SIMON ZIEGLER (SIZ)<br />

<strong>200</strong>6 kam er für ein Volontariat zur Celleschen<br />

Zeitung: Zwischen Viertel- und Halbfinale bei<br />

der Heim-WM heuerte Simon Ziegler bei der CZ<br />

an. Der Auftakt war abenteuerlich. Beim Halbfinale<br />

Deutschland gegen Italien fiel beim Public<br />

Viewing im Französischen Garten der Strom aus.<br />

Und Simon Ziegler fragte sich, wo er hier nur<br />

gelandet ist.<br />

Aus dem Volontariat sind inzwischen fast elf<br />

<strong>Jahre</strong> in Celle geworden. Ziegler wuchs in<br />

Bingen am Rhein auf. In Leipzig, Salamanca<br />

und Berlin studierte er Politik, Geschichte und<br />

Publizistik. Er schrieb während des Studiums<br />

unter anderem für die Berliner Zeitung und das<br />

Stadtmagazin Zitty.<br />

Seit <strong>200</strong>8 ist Simon Ziegler für<br />

den Celler West- und den Südkreis<br />

zuständig. Es waren bewegte<br />

Zeiten: Er schrieb über<br />

die Stankiewicz-Beinahepleite,<br />

begleitete die Ansiedlung des<br />

Wietzer Schlachthofes, besuchte<br />

Flüchtlinge. Was in Winsen,<br />

Wietze, Hambühren und der<br />

Samtgemeinde Wathlingen<br />

los ist, geht über seinen<br />

Tisch. Simon Ziegler ist verheiratet<br />

und lebt mit Frau<br />

und Sohn in Celle.<br />

Lokales Land<br />

CHRISTOPHER MENGE (ME)<br />

Schon als Schüler stand für Christopher Menge<br />

fest, dass er später einmal für die CZ arbeiten<br />

wolle. Als Kind und Jugendlicher gab er selbst<br />

kleine Zeitungen heraus. Nach dem Abitur am<br />

HBG in Celle studierte Menge an der Uni Bremen<br />

Geschichte und Philosophie auf Bachelor<br />

und setzte im Master-Studiengang, den er 2012<br />

erfolgreich abschloss, seinen Schwerpunkt auf<br />

„Geschichte in der Öffentlichkeit“. Zwei Tage<br />

nach Abgabe seiner Master-Arbeit begann<br />

Menge am 1. September 2012 sein Volontariat<br />

bei der CZ, bei der er schon ein Schulpraktikum<br />

absolviert hatte und für die er seit März <strong>200</strong>8<br />

als freier Mitarbeiter tätig war.<br />

Nach seinem Volontariat wurde der<br />

bekennende Werder-Bremen-Fan als<br />

Redakteur übernommen, arbeitete<br />

zunächst am Newsdesk und ist<br />

seit März 2016 in der Landkreis-<br />

Redaktion zu Hause. Besondere<br />

Aufmerksamkeit erlangte er im<br />

Frühjahr 2014, als er im Rahmen<br />

einer Ernährungsumstellung,<br />

über die er in einer wöchentlichen<br />

Kolumne berichtete, zehn<br />

Kilogramm abnahm.<br />

Christopher Menge ist ledig<br />

und lebt in Westercelle, wo<br />

er sich beim VfL ehrenamtlich<br />

engagiert.


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 43<br />

Sport<br />

Uwe Meier (uwi)<br />

„Zu alt und zu schwer“, lautet zumeist seine<br />

Antwort auf die Frage, warum er eigentlich als<br />

ehemals halbwegs talentierter Hockeyspieler<br />

inzwischen nicht mehr das Hobby ausübt, das<br />

letztlich sein Interesse am Sport insgesamt<br />

geweckt hatte. Aus dem Hobby ist für Uwe<br />

Meier vor einigen <strong>Jahre</strong>n Beruf geworden.<br />

Inzwischen berichtet er über die, die aktiv ihren<br />

sportlichen Ambitionen nachgehen.<br />

Sein Weg zum Redakteur war für heutige<br />

Verhältnisse eher ungewöhnlich. Nach seiner<br />

1977 bei der CZ begonnenen Ausbildung zum<br />

Industriekaufmann und anschließender Bundeswehrzeit<br />

kehrte der Cellenser zur Zeitung<br />

seiner Heimatstadt zurück. Als Mitarbeiter im<br />

Redaktionssekretariat versuchte er sich<br />

nebenher als freier Mitarbeiter für den<br />

Sport. Diese Zeit endete 1993 mit<br />

dem Beginn eines Volontariats und<br />

der anschließenden Übernahme<br />

ins Sportressort. Seit dieser Zeit<br />

begleitet er unter anderem die<br />

Geschehnisse rund um die<br />

Handballerinnen des SVG Celle.<br />

Meier lebt nach wie vor in Celle,<br />

ist verheiratet und Vater zweier<br />

Töchter. Erholung vom ganz<br />

normalen und manchmal<br />

verrückten Alltag holt er sich<br />

jedes Jahr im Urlaub im<br />

hohen Norden – in Schweden.<br />

Sport<br />

Oliver Schreiber (ole)<br />

Ein Leben ohne Sport ist möglich, aber sinnlos.<br />

Dieses – frei nach Loriot abgewandelte –<br />

Motto gilt für den 1974 in Celle geborenen<br />

Sportredakteur. Der leidenschaftliche Tennisund<br />

Fußballspieler hat nach seinem Abitur am<br />

Hermann-Billung-Gymnasium 1995 zunächst<br />

ein zweijähriges Volontariat bei der Celleschen<br />

Zeitung absolviert. Danach verschlug es ihn an<br />

die Universität Hannover, wo er Geschichte und<br />

Politikwissenschaften studierte. Parallel war der<br />

in Wathlingen lebende Schreiber – im wahrsten<br />

Sinne des Wortes – als freier Mitarbeiter<br />

weiterhin für die CZ tätig. Seit <strong>200</strong>2 ist er fester<br />

Bestandteil der Sportredaktion,<br />

dementsprechend schreibt er seit fast 22 <strong>Jahre</strong>n<br />

für seine Heimatzeitung. Entspannung<br />

findet er – neben seinen sportlichen<br />

Hobbys – bei langen Waldspaziergängen<br />

mit dem Hund. Oliver<br />

Schreiber kennt den Sport von<br />

allen Seiten – sowohl als Aktiver,<br />

Trainer als auch als Funktionär war<br />

und ist er im Einsatz.<br />

Sein beruflicher Werdegang war<br />

angesichts seiner Passion fürs<br />

Schreiben eigentlich schon immer<br />

vorgezeichnet.<br />

Ein Leben ohne Sport wäre ja<br />

auch sinnlos.<br />

Sport<br />

Heiko Hartung (ha)<br />

Ein Artikel über das Derby in der Handball-<br />

Verbandsliga darf gern genauso lang sein wie<br />

der Bericht über das Spitzenspiel der<br />

Fußball-Bundesliga – davon ist der 1973 in<br />

Velber bei Hannover geborene Sportredakteur<br />

Heiko Hartung überzeugt. Denn als minderbegabter<br />

Fußballer und Tennisspieler weiß er, der<br />

sich sein Geschichts- und Germanistikstudium<br />

an der Uni Hannover als Freier Mitarbeiter bei<br />

Wochen- und Tageszeitungen finanzierte, dass<br />

kleine Dramen und große Gefühle, unglaubliche<br />

Comebacks und grandioses Scheitern im Sport<br />

die Leser unabhängig von Ligenzugehörigkeit<br />

begeistern können. Denn Amateursportler<br />

haben oft Interessanteres zu berichten als<br />

manch weichgespülter Profi. Und deshalb steht<br />

Heiko Hartung genauso gern am Spielfeldrand<br />

bei den Fußballerinnen des ESV Fortuna<br />

wie als Dauerkartenbesitzer im<br />

Fanblock bei Hannover 96.<br />

Sein Volontariat bei der<br />

Celleschen Zeitung begann Heiko<br />

Hartung, der vor elf <strong>Jahre</strong>n aus<br />

der Blumlage nach Fuhrberg<br />

zog, im Jahr <strong>200</strong>2. Der Vater von<br />

drei Kindern arbeitete bereits als<br />

Landkreisredakteur, Blattmacher,<br />

Beauftragter für die Kulturseite<br />

und in der Produktion. Vor sechs<br />

<strong>Jahre</strong>n kam er ins Sportressort.<br />

Es fühlt sich immer noch<br />

an wie ein Heimspiel.<br />

VON<br />

Simon Ziegler<br />

Seinen ersten Text veröffentlichte<br />

er vor einem<br />

halben Jahrhundert. 1963<br />

war das, Lothar H. Bluhm war<br />

14 <strong>Jahre</strong> alt. „Oma musste in<br />

die Zeitung. Sie hatte ihren 70.<br />

Geburtstag“, erinnert er sich.<br />

Also schrieb er ein paar Zeilen,<br />

nahm ein Passbild und gab alles<br />

zur Zeitung. Es sollten noch<br />

tausende Artikel folgen.<br />

Heute ist Lothar H. Bluhm<br />

der freie Mitarbeiter, der am<br />

längsten für die CZ schreibt.<br />

Sein Spektrum ist breit. Der<br />

67-Jährige hat Lilo Wanders<br />

porträtiert und die Sanierung<br />

des Celler Schlosses begleitet,<br />

er war mit einem Schornsteinfeger<br />

auf den Dächern<br />

der Stadt. „Alles außer Sport“<br />

heißt sein Credo. Neugier und<br />

Interesse treiben ihn an, auch<br />

heute noch. „Oft komme ich<br />

abends nach Hause und stelle<br />

fest: ‚Was es nicht alles gibt‘“.<br />

Ihn interessieren die Menschen<br />

hinter der Geschichte.<br />

Der Ahnenforscher, der in seine<br />

Welt blicken lässt; der Altbau-Sanierer,<br />

dessen Herz an<br />

maroden Fachwerkhäusern<br />

hängt. Der Mensch muss ins<br />

60244301_17040700300030316<br />

„Oma musste<br />

in die Zeitung“<br />

Blatt, diesen Satz hat Lothar<br />

Bluhm verinnerlicht. – Und<br />

der freie Mitarbeiter kommt an<br />

Orte, die ihm sonst verschlossen<br />

blieben. „Durch die Zeitung<br />

habe ich die Möglichkeit,<br />

fast überall hineinzugucken.<br />

Das finde ich toll.“<br />

Lothar H. Bluhm, in Celle<br />

geboren, startete Mitte der<br />

1960er-<strong>Jahre</strong> bei der Gemeinde<br />

Westercelle seine Ausbildung<br />

zum Diplom-Verwaltungswirt.<br />

Nebenbei schrieb<br />

er Artikel für die CZ: für die<br />

Jugendseite, fürs Lokale, auch<br />

für den Reise-Teil. Die Pressearbeit<br />

interessierte ihn. 1978<br />

wurde er Pressesprecher der<br />

Stadt Celle. Drei <strong>Jahre</strong> später<br />

wechselte er in die Pressestelle<br />

der Bezirksregierung Hannover,<br />

es folgte das Pressereferat<br />

im Kultusministerium. Ab 1989<br />

war er dort im Referat für europäische<br />

und internationale Zusammenarbeit<br />

tätig. Bis Ende<br />

<strong>200</strong>5, da wollte der damalige<br />

Ministerpräsident Christian<br />

Wulff beim Personal Geld einsparen.<br />

Bluhm ging mit 56<br />

<strong>Jahre</strong>n in den Ruhestand.<br />

Bereut hat er das nie. Jetzt<br />

konnte er für die CZ so richtig<br />

loslegen. Er schrieb vor<br />

allem über den Celler Westkreis.<br />

Denn Bluhm war Bannetzer,<br />

Wahl-Bannetzer. 1981<br />

waren er und seine Frau Jutta<br />

aufs Land gezogen. Im Winser<br />

Ortsteil fühlten sie sich pudelwohl,<br />

bekamen zwei Kinder.<br />

Noch heute, da sie längst wieder<br />

in Celle leben, sind sie der<br />

Gemeinde Winsen verbunden.<br />

Lothar H. Bluhm ist weiterhin<br />

einer der beiden Heimatpfleger<br />

von Bannetze. Die Pressearbeit<br />

für die Feuerwehr hat er<br />

nach fast 25 <strong>Jahre</strong>n inzwischen<br />

in jüngere Hände abgegeben.<br />

Für die CZ schreibt Bluhm<br />

heute vor allem große, hintergründige<br />

Geschichten: Reportagen,<br />

Serien, Hintergrundseiten,<br />

Typen-Porträts. Immer<br />

hat er seinen Foto-Apparat<br />

dabei. Einen Blick für echte<br />

Hingucker hat er. Wie er das<br />

macht? Bluhm zuckt mit den<br />

Schultern. „Ich suche ungewöhnliche<br />

Perspektiven. Gelernt<br />

habe ich das nie“, sagt er.<br />

Häufig kommen erstklassige<br />

und unverwechselbare Fotos<br />

dabei heraus.<br />

Die beste, wichtigste,<br />

schönste Geschichte, die er jemals<br />

aufgeschrieben hat? Da<br />

muss er lange überlegen: „Das<br />

Er arbeitet seit vielen <strong>Jahre</strong>n als<br />

freier Mitarbeiter für die CZ:<br />

Lothar H. Bluhm vor dem Alten<br />

Rathaus. Dort war er von<br />

1978 bis 1981<br />

Pressesprecher der Stadt.<br />

waren sehr viele.“ In Erinnerung<br />

geblieben ist ihm aber<br />

das Gespräch mit der hundertjährigen<br />

Emmy Mennerich.<br />

Bluhm traf sich mit ihr für ein<br />

Porträt. Mehr als drei Jahrzehnte<br />

hatte sich die Dame als<br />

Heimbeirat engagiert. „Es war<br />

beeindruckend, mit wie viel<br />

Freude und Enthusiasmus sie<br />

davon erzählt hat.“ Auch den<br />

kleinen Geschichten kann er<br />

etwas abgewinnen. Zum Beispiel<br />

den Ferienpass-Aktionen.<br />

In manchen <strong>Jahre</strong>n hat Lothar<br />

H. Bluhm, der selbst zwei kleine<br />

Enkelkinder hat, fast jeden<br />

Tag berichtet, was die Kinder<br />

in den Ferien so treiben.<br />

Wohltuend sind die Rückmeldungen<br />

von Lesern, wohltuend<br />

sind auch die Texte, mit<br />

denen man etwas bewirken<br />

kann. So wie 2015 in Wietze.<br />

„Ohne Hilfe im fremden<br />

Land“ war die Überschrift<br />

eines Textes im Landkreis-Teil<br />

der CZ. Lothar H. Bluhm hatte<br />

beschrieben, dass sich in der<br />

Gemeinde niemand so richtig<br />

um die Flüchtlinge kümmert.<br />

Die Kritik zeigte Wirkung. Ein<br />

paar Wochen später stellte die<br />

Gemeinde eine Flüchtlingsbeauftragte<br />

ein.<br />

Die Stadt Celle<br />

gratuliert ihrer Heimatzeitung<br />

zum Jubiläum –<br />

Wir freuen uns auf ein Jahr<br />

voller gemeinsamer Festlichkeiten!


Anzeige<br />

Von der Werkstatt zum modernen Autohaus<br />

Familientradition seit über 85 <strong>Jahre</strong>n<br />

1931 begann die Geschichte des Autohauses<br />

Schmidt, als Paul Schmidt in Egeln<br />

bei Magdeburg aus einer ehemaligen Zuckerfabrik<br />

einen Kfz-Betrieb machte. Das<br />

Geschäft war damals auf Wartung und Reparaturen<br />

von Adler-Automobilen spezialisiert.<br />

Schon 1938/39 fanden Gespräche<br />

mit Volkswagen über einen Händlervertrag<br />

statt. Nach dem Krieg wurden die Verhandlungen<br />

abgebrochen. Nachdem 1960 der<br />

Großteil der Familie Schmidt in den Westen<br />

flüchtete, konnte ein freigewordener VW-<br />

Vertrag in Bergen übernommen werden.<br />

Die Firma Schmidt & Söhne wurde von Paul<br />

Schmidt und seinen Söhnen Wolfgang, Dieter<br />

und Uwe gegründet. 1964 wurde das<br />

Autohaus in Bergen auf eigenem Grund<br />

neu gebaut und 1965 eröffnet. Als einer<br />

der ersten Betriebe in Deutschland bekam<br />

das Autohaus Schmidt schon 1969 auch<br />

einen Audi-Vertrag. Nach dem frühen Unfalltod<br />

von Uwe Schmidt verstärkte seine<br />

Witwe Elke Schmidt die Geschäftsführung<br />

in Bergen. Gemeinsam mit ihrem Schwager<br />

Wolfgang bauten sie über die Folgejahre<br />

den Geschäftserfolg im Landkreis aus.<br />

Mit der Grenzöffnung 1989 und dem Eintritt<br />

von Michael Schmidt, Sohn von Wolfgang<br />

Schmidt, in die Geschäftsführung<br />

werden die Rückgabeansprüche des in<br />

DDR-Zeiten enteigneten Ursprungsbetriebes<br />

in Egeln-Nord geltend gemacht. Wolfgang<br />

Schmidt beschließt, sich an seinem<br />

Geburtsort in Egeln-Nord zu engagieren.<br />

1990 beginnt der Aufbau Ost: von Bergen<br />

aus organisiert und durch den Neffen Thomas<br />

Schmidt vor Ort begleitet. Der Betrieb<br />

wird über mehrere <strong>Jahre</strong> komplett saniert<br />

und auf aktuellem Stand ergänzt. Bereits<br />

1992 wird mit dem Neubau des Ascherslebener<br />

Großbetriebes begonnen. 1994<br />

wird der markenspezialisierte Betrieb für<br />

Audi, VW und Nutzfahrzeuge als Meilenstein<br />

in der Familiengeschichte durch Anke<br />

Schmidt, Tochter von Wolfgang Schmidt<br />

und Schwester von Michael Schmidt,<br />

eingeweiht. In Hermannsburg wird im<br />

Jahr <strong>200</strong>0 mit einem Neubau ein weiterer<br />

Standort aufgenommen. Die bis<br />

dahin größte Herausforderung ist die<br />

Übernahme der drei Celler Standorte<br />

der Firmen Otto Martin und Bidenharn.<br />

Die Sanierung dauert von Mitte <strong>200</strong>1<br />

bis zur Fertigstellung der Neuwagenausstellung<br />

mit Auslieferungshalle und<br />

Service-Dialogannahme. Mit deren Eröffnung<br />

in <strong>200</strong>4 wird der Standort in der<br />

Jägerstraße zum neuen Firmenhauptsitz.<br />

Robert van`t Noordende wird zum weiteren<br />

Geschäftsführer und Mitgesellschafter bestellt<br />

und verstärkt die Firmenleitung mit<br />

Sitz in Celle.<br />

Insgesamt 130 Mitarbeiter, davon 35 Auszubildende,<br />

sorgen in den vier Betrieben<br />

im Landkreis Celle für eine gute Beratung<br />

und einen kundenfreundlichen Service rund<br />

ums Automobil. „Seit Firmengründung<br />

von Auto Schmidt sind jetzt über 85 <strong>Jahre</strong><br />

vergangen, aber nach wie vor steht im<br />

Leitbild, mit freundlichem Service, hoher<br />

Qualität und<br />

den richtigen<br />

Fahrzeugen zum<br />

attraktiven Preis<br />

die Standorte für<br />

die Zukunft auszurichten“,<br />

so<br />

Michael Schmidt<br />

und Wolfgang<br />

Schmidt.<br />

Michael Schmidt und Wolfgang Schmidt sagen:<br />

„Herzlichen Glückwunsch<br />

zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n Geschichte, Tradition<br />

und Zusammenhalt.“<br />

57771001_17040700300030316


Die Zeitung als<br />

modernes Medienhaus<br />

Damit jeden Tag eine<br />

Zeitung erscheint,<br />

arbeitet hinter der<br />

CZ-Redaktion ein oft<br />

unsichtbares Räderwerk.<br />

Eine Struktur, die dafür<br />

sorgt, dass<br />

Qualitätsjournalismus<br />

überhaupt möglich ist.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


46 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Alte Konflikte<br />

Grußwort von<br />

BDZV-hauptgeschäftsführer<br />

dietmar wolff<br />

Deutschland ist ein Zeitungsland: Acht von<br />

zehn Deutschen über 14 <strong>Jahre</strong>n schauen<br />

regelmäßig in eine Tageszeitung, gedruckt<br />

und am Display. Dabei können sie auswählen<br />

zwischen 333 verschiedenen Titeln mit einer<br />

verkauften Auflage von gut 15 Millionen<br />

Exemplaren, 692 Zeitungswebsites und mehr als<br />

600 Zeitungs-Apps. Deutschland ist der größte<br />

Zeitungsmarkt Europas und der<br />

fünftgrößte der Welt.<br />

Die Cellesche Zeitung, die in diesen Tagen<br />

voller Stolz auf ihr <strong>200</strong>-jähriges Bestehen zurückblicken<br />

kann, ist eine prototypische<br />

Vertreterin unserer Zeitungslandschaft:<br />

Der deutsche Zeitungsmarkt nämlich ist deutlich<br />

mittelständisch geprägt, mit vielen lokalen und<br />

regionalen Titeln.<br />

Typisch ist auch die Eigentümerstruktur<br />

hierzulande. Hinter den lokalen und regionalen<br />

Zeitungen stehen keine Industriekonglomerate,<br />

die sich als Aktiengesellschaften dem<br />

Shareholder Value verpflichtet fühlen müssen,<br />

sondern Familien und Gesellschafter, die häufig<br />

eine lange Tradition pflegen. Auch dies trägt zu<br />

der starken lokalen Verwurzelung bei.<br />

Doch selbst ein so tief in der deutschen DONa<br />

verankertes Medium wie die Zeitung steht vor<br />

der Herausforderung, dass heute fast alles<br />

volatil ist. Das gilt für Unternehmen, für Marken,<br />

für Handel, Banken und Versicherungen, für die<br />

Politik – und das gilt auch für die Zeitung.<br />

Internet und Digitalisierung sind der größte<br />

Treiber. Und mit der Durchdringung fast aller<br />

Lebensbereiche durch das ONetz stehen wir nicht<br />

am Ende, sondern erst am Anfang: Also stellen<br />

wir uns darauf ein!<br />

Das Verhältnis der Zeitungen zu ihren Lesern<br />

wandelt sich massiv. Leser sind heute auch<br />

ONutzer, Hörer, Zuschauer unserer angebotenen<br />

Inhalte, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die<br />

Woche. Wenn es um Zeitung geht, sprechen wir<br />

also über viel mehr als über Stapel bedruckter<br />

Blätter, die am frühen Morgen durch die Gegend<br />

getragen werden.<br />

Mit jeder Zeitung erhalten Sie, die Leser, ein<br />

Qualitätsversprechen. Unsere Zeitungsmarken,<br />

und unter ihnen die Cellesche Zeitung, reden<br />

gedruckt und digital weiterhin ganz wesentlich<br />

mit, wenn es um die Information der Bürger und<br />

die Kommunikation in der Gemeinde geht.<br />

Sie werden weiter der Kitt sein, der die<br />

Menschen vor Ort verbindet, unabhängig vom<br />

Ausgabekanal.<br />

Dazu wünscht der Bundesverband Deutscher<br />

Zeitungsverleger der Celleschen Zeitung, der<br />

Verlegerfamilie Pfingsten sowie den<br />

Mitarbeitern in Redaktion und Verlag auch in<br />

Zukunft viel Erfolg!<br />

Hinter jeder Tageszeitung steht ein Verlag.<br />

Und jeder Verlag ist ein Wirtschaftsunternehmen.<br />

Das ist zwar logisch, aber nicht konfliktarm.<br />

Eine harmlose Betrachtung eines wenig<br />

harmlosen Dilemmas.<br />

VVON<br />

katja müller<br />

So eine Tageszeitung, das ist<br />

ein Haufen kreativer Individualisten,<br />

auch Journalisten<br />

genannt. In ihr Handgepäck<br />

gehören Notizblock<br />

und Bleistift. Als Alphatiere verlieren<br />

Chefredakteur und Blattmacher nie<br />

den Überblick über die Informationen,<br />

die sich tagtäglich über all jene<br />

Köpfe ergießen. Das ist eine Tageszeitung.<br />

So will es das Klischee.<br />

Jede Tageszeitung erscheint in<br />

einem Verlag. Und der ist ein Wirtschaftsunternehmen.<br />

Dort herrschen<br />

Excel-Tabellen. Dort muss Geld verdient<br />

werden. Unter anderem mit<br />

der Tageszeitung. Und da beginnt<br />

ein Dilemma. Zumindest ein ethisches.<br />

Denn „die<br />

Presse erfüllt eine<br />

öffentliche Aufgabe,<br />

wenn sie in Angelegenheiten<br />

von<br />

öffentlichem Interesse<br />

Nachrichten<br />

beschafft und verbreitet,<br />

Stellung<br />

nimmt, Kritik übt<br />

oder auf andere<br />

Weise an der Meinungsbildung<br />

mitwirkt“.<br />

So will es Paragraf drei des<br />

„Für unsere<br />

Anzeigenkunden sind<br />

wir zum Problemlöser<br />

geworden.“<br />

Carsten Wießner,<br />

CZ-Verlagsleiter<br />

niedersächsischen Landespressegesetzes.<br />

Objektiv, unabhängig, kritisch: Das<br />

sind die Kriterien für Qualitätsjournalismus.<br />

Für einen Journalismus, der<br />

nicht durch wirtschaftliche Interessen<br />

beeinflusst oder gar gesteuert wird.<br />

Doch damit dieser unabhängige Qualitätsjournalismus<br />

überhaupt möglich<br />

ist, braucht es zwei Dinge: Leser, die<br />

bereit sind, am Kiosk oder per Abonnement<br />

Geld für eine Zeitung auszugeben.<br />

Und es braucht Werbekunden,<br />

die redaktionelle Inhalte einer<br />

Tageszeitung und deren Leserschaft<br />

so spannend finden, dass sie genau<br />

dort Platz für ihre Anzeigen buchen<br />

möchten. Ein Verlag verdient also mit<br />

Abogebühren, am Kiosk und mit Anzeigen<br />

das Geld, das unabhängigen<br />

Journalismus erst möglich macht.<br />

Und genau das ist die Stelle, an der<br />

wirtschaftliche Interessen eines Verlages<br />

auf inhaltliche Interessen einer<br />

Redaktion treffen. Können. Ja sogar:<br />

Müssen. Ein Verlag muss Geld verdienen.<br />

Journalisten müssen – unabhängig<br />

von wirtschaftlichen Interessen<br />

– recherchieren, schreiben,<br />

veröffentlichen.<br />

Und dann kommt die Ethik ins<br />

Spiel: Denn in einem Zeitalter, in dem<br />

in sozialen Medien praktisch jeder<br />

zum Berichterstatter wird, ist schnell<br />

vergessen, dass professionelle Publizisten<br />

eine Verantwortung haben.<br />

Gegenüber der Öffentlichkeit. Diese<br />

Verantwortung gebietet, „dass redaktionelle<br />

Veröffentlichungen nicht<br />

durch private oder geschäftliche Interessen<br />

Dritter oder durch persönliche<br />

wirtschaftliche Interessen der Journalistinnen<br />

und Journalisten<br />

beeinflusst<br />

werden“. Nachzulesen<br />

im Pressekodex,<br />

Ziffer 7.<br />

Dieser Konflikt<br />

ist ebenso alt wie<br />

das Medium Tageszeitung.<br />

Um ihn zu<br />

entschärfen, sind<br />

Redaktion und Verlag<br />

in einem Medienunternehmen<br />

getrennt. Auch wenn böse Zungen<br />

gelegentlich anderes behaupten und<br />

von „gekauftem Journalismus“ reden:<br />

Doch, die Redaktion der Celleschen<br />

Zeitung ist unabhängig. Und<br />

das ist gut so. Und wichtig. Wegen<br />

der öffentlichen Aufgabe. Um Politikern<br />

und Unternehmern, um Richtern<br />

und anderen öffentlich handelnden<br />

Personen kritisch auf die Finger zu<br />

schauen. Um jeden Tag spannenden,<br />

relevanten Lesestoff zu bieten, der<br />

sorgfältig recherchiert und nach allen<br />

Regeln journalistischen Handwerksden<br />

Weg ins Blatt findet.<br />

Diese redaktionellen Inhalte zu<br />

vermarkten – an Leser wie an Werbekunden<br />

– dafür ist ein Verlag verantwortlich.<br />

Und dafür, dass ein unsichtbares<br />

Räderwerk hinter der<br />

Redaktion geräuschlos funktioniert.<br />

Tag für Tag: Dass die Druckmaschine<br />

rechtzeitig anläuft. Dass genügend<br />

Druckfarbe und Papier vorrätig sind.<br />

Dass die Zeitung pünktlich zum Weitertransport<br />

in Stadt und Landkreis<br />

verladen wird. Dass die Zusteller<br />

bei Sturm und Schnee und Dunkelheit<br />

die Cellesche Zeitung in jeden<br />

Briefkasten stecken. Auch das ist ein<br />

Tageszeitungsverlag. Sein Erfolg ist<br />

also gleichermaßen abhängig von<br />

seriöser, vertrauenswürdiger Berichterstattung<br />

wie von Lesern und Anzeigenkunden.<br />

Um erfolgreich zu bleiben, muss der<br />

Verlag der Celleschen Zeitung stets<br />

offen sein für Veränderungen. Vor al-<br />

Reinhard Schele<br />

Dachdeckermeister e. K.<br />

Gegründet 1892<br />

Wir gratulieren<br />

zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

◆ Steildächer ◆ Flachdächer ◆ Dachfenster<br />

◆ Fassadenbau ◆ Dachklempnerei<br />

◆ Abdichtungen ◆ Reparaturen<br />

M RGEN<br />

Gratulation zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung!<br />

Jubiläumsangebot für die Leser:<br />

Magic Dinner Show • 15. April 2017<br />

nur 29,- €* (statt 59,- €) inklusive Menü<br />

* Der Preis ist gültig bei Vorlage der Jubiläumsausgabe.<br />

CMS Pflegestift Bremer Weg...<br />

Dachsanierung...<br />

61894701_17040700300030316<br />

Flachdach...<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum<br />

Jubiläum!<br />

Telefon: (05141) 25939 · Fax: (05141) 29353<br />

Breite Straße 41 ∙ 29221 Celle ∙ www.schele-dach.de<br />

Sonntags-Schautag von 14 bis 17 Uhr<br />

Große Ausstellung: Bad-Trends + moderne Heizungen<br />

Schulstraße23|29399Wahrenholz|05835/960-0|www.m-s-m.de<br />

MIT SICHERHEIT MEISTERHAFT<br />

61857001_17040700300030316<br />

Veranstaltungen im Wintergarten<br />

16. 4. 17 Osterbrunch<br />

Familienbrunch<br />

Reservieren Sie sich frühzeitig<br />

Plätze: Tel. (050 84) 9 81 90<br />

61870201_17040700300030316<br />

21. 4. 17 Spargelbuffet<br />

Start Spargelsaison<br />

25. 5. 17 Vatertag<br />

Barbecue im Garten<br />

Celler Straße 1, 29313 Hambühren<br />

Auch auf Facebook & heidebluete.de


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 47<br />

und neue Märkte<br />

So schön handgeschrieben wie in den mehr als 100 <strong>Jahre</strong> alten Bilanzbüchern der CZ wird die Buchhaltung des<br />

Unternehmens heute nicht mehr geführt. Heutzutage lebt ein Zeitungsverlag oft in Form von Excel-Listen.<br />

lem, was seine Finanzierungsstruktur<br />

angeht. Waren es einst die Werbeerlöse,<br />

die einem Tageszeitungsverlag<br />

die meisten Einnahmen bescherten,<br />

so sind es heute die Abonnenten.<br />

Ja, ganz richtig: Die Abonnenten sind<br />

der Schatz einer Tageszeitung. Denn<br />

der Werbemarkt hat sich massiv gewandelt.<br />

Schuld ist, das lässt sich<br />

leicht ahnen, natürlich dieses Internet.<br />

Die sogenannten Rubrikenmärkte,<br />

also all die Kfz- und Immobilienanzeigen<br />

ebenso wie der Stellenmarkt:<br />

Sie hat das Internet aufgefressen. Mit<br />

komfortablen Portalen, die zu Platzhirschen<br />

im virtuellen Raum mutiert<br />

sind. Die Tageszeitungen haben es<br />

nicht geschafft, nationale Gegengewichte<br />

zu diesen Entwicklungen zu<br />

etablieren. Geschweige denn, sich<br />

auf ein gemeinsames Modell zu einigen.<br />

Im Internet Geld verdienen mit<br />

redaktionellen Inhalten oder Werbung:<br />

Das ist bis heute eine große<br />

Baustelle für alle Verlage.<br />

Andererseits hat dieses Internet<br />

aber auch dazu geführt, dass die Werbemöglichkeiten<br />

für Anzeigenkunden<br />

um ein Vielfaches größer geworden<br />

sind. Die Welt im Jahr 1817 war,<br />

bezogen auf ihren Werbemarkt, doch<br />

deutlich einfacher strukturiert: Die<br />

Cellesche Zeitung – damals noch ein<br />

reines Anzeigenblatt – war ein realer<br />

Platzhirsch. Ein Monopolist! Sie war<br />

der einzige glaubwürdige Werbeträger.<br />

Und das war sie für sehr lange<br />

Zeit. Weder das Radio, geschweige<br />

denn das Fernsehen waren damals<br />

erfunden. Und selbst als im ersten<br />

Drittel des vergangenen Jahrhunderts<br />

das Radio auf dem Vormarsch<br />

war und ab 1950 auch das Fernsehen<br />

und mit ihm später der Bildschirmtext<br />

seinen Siegeszug antrat: Selbst dann<br />

war die Anzeige von Geburten, Hochzeiten<br />

oder Todesfällen in der Celleschen<br />

Zeitung eine gesellschaftliche<br />

Pflicht. Und keine Statusanzeige bei<br />

Facebook. Das nennt man wohl: gesellschaftlichen<br />

Wandel.<br />

Doch gerade angesichts dieses<br />

Wandels ist es wichtig, dass ein Tageszeitungsverlag<br />

sich auf seine<br />

Stärken besinnt und weiß, wofür er<br />

im Jahr 2017 steht: nämlich für Nähe<br />

zu Lesern und Kunden sowie für<br />

glaubwürdige Berichterstattung, der<br />

Leser und Kunden vertrauen. „Damit<br />

sind wir unschlagbar im Vergleich zu<br />

anderen Werbeträgern“, sagt Verlagsleiter<br />

Carsten Wießner. „Journalistische<br />

Qualität und Glaubwürdigkeit<br />

sind die obersten Kriterien:<br />

Deshalb vertraut man uns. Und: Wir<br />

sind vor Ort, nah an Lesern und Anzeigenkunden.“<br />

Und nah dran an den Menschen<br />

in Stadt und Landkreis Celle: Die<br />

Zeitung engagiert sich mit „Mitmenschen<br />

in Not“. Die Verlegerfamilie<br />

übernimmt mit der „Gemeinnützigen<br />

Pfingsten‘schen Stiftung“ soziale<br />

Verantwortung für bedürftige<br />

Menschen in der Region. Mitarbeiter<br />

der Tageszeitung sind in Gewerbeund<br />

Wirtschaftsvereinen aktiv, um<br />

mit ihren Ideen und ehrenamtlichem<br />

Engagement die Wirtschaft vor Ort<br />

weiter voranzubringen. So entsteht<br />

Nähe. Zwischen den Menschen und<br />

ihrer Tageszeitung.<br />

Diese Nähe, das Vertrauen ist eine<br />

solide Basis. Damals wie heute.<br />

Der Wandel im Verlagsgeschäft<br />

ist jedoch inzwischen eher Tagesgeschäft<br />

als Ausnahmeerscheinung,<br />

wie Carsten Wießner erläutert: „Wir<br />

haben uns aufgrund der Herausforderungen<br />

am Werbe- und Lesermarkt<br />

neu aufgestellt: Wir arbeiten<br />

sehr viel lösungsorientierter im Bezug<br />

auf unsere Kunden. Wir sind<br />

schneller geworden, was die Zustellung<br />

angeht, aber auch die Verbreitung<br />

unserer Nachrichten. Wir<br />

haben für Leser wie für Anzeigenkunden<br />

neue, spannende Produkte<br />

entwickelt: Online-Portale, Newsletter,<br />

Mediabox, gedruckte Magazine.<br />

Für unsere Anzeigenkunden sind<br />

wir deshalb heute zum Problemlöser<br />

geworden, entwickeln individuelle<br />

Werbekonzepte, damit diese Kunden<br />

am Markt erfolgreich sind. All das<br />

sind Prozesse, in denen wir uns als<br />

Verlag täglich weiter verbessern, um<br />

uns für die Zukunft zu wappnen. Bei<br />

allen Veränderungen, die schneller<br />

als je zuvor auf uns zukommen, wollen<br />

wir unsere Dynamik behalten.“<br />

Der Verlagsleiter stellt dabei auch<br />

klar: „Trotz aller Entwicklungen am<br />

Online-Markt, den wir in der Region<br />

aktiv mitgestalten, glauben wir nach<br />

wie vor an Print – und an das geschriebene<br />

Wort auf Papier. All diese<br />

dynamischen Veränderungen im<br />

Verlag, die Erschließung der virtuellen<br />

Märkte: All das ist nötig, um auch<br />

in Zukunft unabhängigen Journalismus<br />

und glaubwürdige Nachrichten<br />

für Celle und den Landkreis überhaupt<br />

möglich zu machen.“<br />

personaltraining bornhausen<br />

Gemeinde<br />

Winsen<br />

Stadt<br />

Bergen<br />

Gemeinde<br />

Eschede<br />

Wir lassen Sie nicht im<br />

Regen stehen – Versprochen!<br />

Wir machen die Mitarbeiter der<br />

Celleschen Zeitung fit.<br />

Als Unterstützer der Rückengesundheit<br />

gratulieren wir herzlich zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Gern berate ich auch Sie in Sachen Firmenfitness.<br />

Tobias-Mark Bornhausen<br />

Personaltrainer<br />

☎ 0171-354 9996<br />

Ich freue mich, Sie kennenzulernen!<br />

61802501_17040700300030316<br />

www.personaltraining-celle.de<br />

Gemeinde<br />

Wietze<br />

Samtgemeinde<br />

Wathlingen<br />

Gemeinde<br />

Südheide<br />

61738401_17040700300030316<br />

Kreisverband Celle<br />

Wir gratulieren der Celleschen Zeitung<br />

zu ihrem Kreisverband Jubiläum und wünschen Celle uns<br />

weiterhin eine lebendige<br />

und vielfältige Zusammenarbeit.<br />

Gemeindefreier<br />

Bezirk Lohheide<br />

Samtgemeinde<br />

Lachendorf<br />

Samtgemeinde<br />

Flotwedel<br />

Gemeinde<br />

Hambühren<br />

Gemeinde<br />

Faßberg<br />

SFF<br />

Steildach • Flachdach • Fassadenbau • Bauklempnerei • Asbestsanierung<br />

Tweegten 2 · 29313 Hambühren<br />

Fon 0 5084-93310 · Fax 050 84-93 31 31 · E-Mail info@sff-bedachungen.de · Web www.sff-bedachungen.de<br />

61865001_17040700300030316<br />

„Dächer schützen Werte“ –<br />

wir bieten alle Leistungen rund<br />

ums Dach komplett aus einer<br />

Hand und empfehlen uns als<br />

leistungsstarker Partner, auf den<br />

Sie sich verlassen können.<br />

Traditionelle Handwerkskunst,<br />

fachliches Know How, Offenheit<br />

für frische Ideen und ein<br />

motiviertes, freundliches Team<br />

sind unsere Stärken!<br />

SFF – Handwerker<br />

aus Leidenschaft!<br />

Dachdeckermeister K.-H. Surma<br />

BED CHUNGEN


48 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Ein Blick auf den Sitzplan im Schlosstheater: Im Kundencenter der CZ gibt es mehr als nur Tickets für Veranstaltungen in Stadt und Landkreis.<br />

Teamleiterin Kundencenter<br />

Stefanie Brennecke<br />

„Den tägliche Umgang mit unseren Kunden finde<br />

ich spannend“, sagt Stefanie Brennecke (50)<br />

über ihren Arbeitsalltag. „Kein Tag ist gleich,<br />

jeder Kunde ist anders. Man muss ständig<br />

umdenken und sich auf neue Situationen<br />

einstellen, das macht mir großen Spaß.“ Seit<br />

1982 gehört die gebürtige Bielefelderin zum<br />

CZ-Team. Schon als Kind ist sie in die<br />

Residenzstadt gekommen und hat im Verlag<br />

eine Ausbildung zur Bürokauffrau begonnen.<br />

Danach war sie in der Texterfassung tätig. Nach<br />

einer Familienauszeit, in der ihre beiden Kinder<br />

zur Welt kamen und oberste Priorität genossen,<br />

arbeitete sie zunächst halbtags weiter in der<br />

Texterfassung, bis sie 1996 ins Kundencenter der<br />

Celleschen Zeitung wechselte. Mitte der 1990er<br />

<strong>Jahre</strong> war es dort erstmals möglich, Anzeigen<br />

telefonisch aufzugeben. „Das war für uns alle<br />

eine ganz großartige Neuerung“, erinnert sie<br />

sich an eine Zeit, in der Kundenservice und Vertrieb<br />

noch streng voneinander getrennt waren.<br />

Vor vier <strong>Jahre</strong>n hat Stefanie Brennecke mehr<br />

Verantwortung an ihrem Arbeitsplatz<br />

übernommen und ist Teamleiterin im<br />

Kundencenter geworden, nachdem sich ihre<br />

Amtsvorgängerin in den<br />

Ruhestand verabschiedet hatte.<br />

Gemeinsam mit vier Kolleginnen<br />

kümmert sie sich dort um die<br />

verschiedenen Kundenanfragen.<br />

Privat ist Stefanie Brennecke<br />

übrigens ein Bücherfan: „Ich lese so<br />

ziemlich alles, was mir in die Finger<br />

kommt: Mittelalterliches, Krimis<br />

oder Harry Potter. Ich habe<br />

mir sogar extra einen Kindle<br />

gekauft. Natürlich mag<br />

ich Bücher aus Papier<br />

sehr gern. Aber wenn<br />

ich in den Urlaub<br />

fahre, brauche ich<br />

nun nicht mehr<br />

einen ganzen Koffer<br />

Lesestoff<br />

mitzuschleppen.“<br />

Tor zur Celleschen Zeitung:<br />

Das Kundencenter<br />

VVN<br />

Katja Müller<br />

Der erste Kontakt, den<br />

ein Leser oder ein Kunde<br />

mit der Celleschen<br />

Zeitung überhaupt hat: Er findet<br />

nahezu ausnahmslos im<br />

Kundencenter der CZ statt.<br />

Die Nachsendung der Zeitung<br />

in den Urlaub, Hilfe beim Einrichten<br />

eines E-Paper-Zugangs<br />

oder wenn die Zeitung morgens<br />

nicht pünktlich im Briefkasten<br />

war: Um all diese Anfragen<br />

kümmert sich ein fünfköpfiges<br />

Team im Kundencenter in der<br />

Celler Bahnhofstraße 1.<br />

Soviel Service – das alles<br />

war nicht immer so: In den Anfangsjahren<br />

des Kundencenters<br />

konnte man dort nur gedruckte<br />

Tageszeitungen kaufen oder<br />

Anzeigen aufgeben. Aber das<br />

ist längst Geschichte.<br />

Denn neben allen Fragen<br />

rund um Zeitungsabonnements<br />

hilft das Team des Kundencenters<br />

heutzutage bei vielen<br />

weiteren Dingen: Die Mitarbeiterinnen<br />

nehmen private Kleinanzeigen<br />

oder Geburts-, Hochzeits-<br />

oder Traueranzeigen auf<br />

und geben Tipps zur Anzeigengestaltung.<br />

Das funktioniert<br />

inzwischen auch in einem virtuellen<br />

Kundencenter: im sogenannten<br />

ServiceCenter-Online<br />

der Celleschen Zeitung. Auch<br />

Im Kundencenter der Celleschen Zeitung ist es möglich,<br />

private Familienanzeigen aufzugeben.<br />

das betreuen die Mitarbeiterinnen<br />

des realen Kundencenters.<br />

Wer bei der Bedienung des<br />

ServiceCenters-Online Hilfe<br />

benötigt, kann in der Bahnhofstraße<br />

anrufen. Eintrittskarten<br />

für Veranstalter in der Region<br />

sind im Kundencenter der Celleschen<br />

Zeitung erhältlich, wie<br />

für das Schlosstheater, die CD-<br />

Kaserne, die Buchhandlung<br />

Decius oder Kultur querbeet.<br />

Darüber hinaus gibt es Tickets<br />

für Veranstaltungen, die über<br />

die Anbieter CTS bzw. Eventim<br />

oder Adticket deutschlandweit<br />

vertrieben werden.<br />

Heutzutage sind im Kundencenter<br />

auch eine Reihe<br />

verschiedener Ratgeberbücher<br />

und Werke regionaler<br />

Autoren erhältlich. Darüber<br />

hinaus können Interessierte<br />

die Magazine erhalten, die<br />

die Cellesche Zeitung selbst<br />

seit zwei <strong>Jahre</strong>n erfolgreich<br />

am Celler Zeitschriftenmarkt<br />

etabliert, wie „CellaVie“ oder<br />

„Alte Fotos erzählen“.<br />

Ein ganz anderer Schwerpunkt<br />

ist der große Bereich<br />

der Leserreisen. Diese werden<br />

in Zusammenarbeit mit einem<br />

Reiseanbieter entwickelt und<br />

vertrieben, der sich auf Leserreisen<br />

spezialisiert hat. „In<br />

diesem Frühjahr haben wir<br />

ein paar ganz neue Ziele im<br />

Programm. Wir sind ganz gespannt,<br />

wie unsere Leser diese<br />

neuen Angebote annehmen<br />

werden“, sagt Stefanie Brennecke,<br />

Leiterin des Kundencenters.<br />

Aber auch Trips mit dem<br />

Celler Unternehmen „Müller<br />

Bustouristik“ sind im Kundencenter<br />

der CZ buchbar.<br />

Das Kundencenter ist inzwischen<br />

auch eine kleine Postzentrale<br />

geworden: Briefmarken<br />

der CZ-Tochter Citipost Celle<br />

GmbH sind dort erhältlich. Ein<br />

blauer, achteckiger Briefkasten<br />

hängt außen vor der Tür, in dem<br />

Briefe aller Art für den deutschlandweiten<br />

Versand eingesteckt<br />

werden können. Wichtig<br />

ist aber, dass diese Sendungen<br />

mit den speziellen Citipost-<br />

Briefmarken versehen sind.<br />

Öffnungszeiten<br />

Das Kundencenter der<br />

Celleschen Zeitung befindet sich<br />

in der Bahnhofstraße 1<br />

in Celle und ist zu folgenden<br />

Öffnungszeiten erreichbar:<br />

Montag bis Freitag:<br />

8.30 bis 17.30 Uhr<br />

Samstag: 9 bis 12 Uhr<br />

Telefon: (05141) 990-150<br />

Erleben Sie die bunte Welt des Hörens.<br />

Die neuen Hörgeräte Silk. Ausgezeichnet hören.<br />

Ohne darüber nachzudenken.<br />

Sie gehören zu den kleinsten Hörgeräten der Welt:<br />

Die neue Im-Ohr-Hörgeräte Silk.<br />

Nahezu unsichtbar sitzen sie im Gehörgang und sind somit<br />

absolut diskret. Super elastisch und super komfortabel<br />

passen sie sich sofort an – ohne spezielle Abdrucknahme.<br />

Und mit der Funktion SpeechMaster liefern<br />

Silk-Hörgeräte eine außerordentliche Hörerfahrung.<br />

signia-hoergeraete.de/silk<br />

Signia GmbH ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG.<br />

Hörsysteme<br />

Celle · Hehlentorstraße 16· Tel. (05141) 9 935224<br />

Hambühren · Ostlandstraße 22 M· Tel. (05084) 9399202<br />

E-Mail: service@hoercentrumcelle.de<br />

Neugierig? Dann rufen Sie uns noch heute an. Vereinbaren Sie einen Termin<br />

für einen Gratis-Hörtest und tragen Sie Silk-Hörgeräte in Ihrem Alltag Probe –<br />

kostenlos und unverbindlich. Oder besuchen Sie uns einfach. Wir freuen uns.<br />

57156401_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 49<br />

Teamleiterin Lesermarketing<br />

Ute Ostermeier<br />

VVon<br />

„Täglich Kontakt<br />

zu unseren Lesern“<br />

Katja Müller<br />

Zustellerin Erika Palm bringt seit mehr als 40 <strong>Jahre</strong>n die Cellesche Zeitung zu den Abonnenten.<br />

Von der Druckerei bis<br />

zum Leser: Das ist der<br />

große Aufgabenbereich<br />

des Lesermarketings der<br />

Celleschen Zeitung. Da geht<br />

es darum, dass täglich die<br />

aktuelle Auflage der Tageszeitung<br />

für den Einzelverkauf<br />

mit der Druckerei und dem<br />

Pressegroßhandel abgestimmt<br />

wird, der wiederum Einzelhändler<br />

und Kioske beliefert.<br />

Da müssen praktisch täglich<br />

die Reihenfolgen der Fahrtouren<br />

der Zusteller ebenso<br />

festgelegt werden wie Paketgrößen<br />

und -gewichte für die<br />

Austräger. „Doch in erster Linie<br />

haben wir natürlich täglich<br />

Kontakt zu unseren Lesern.<br />

Wir beantworten Fragen<br />

zu Rechnungen, verspäteter<br />

Zustellung oder Nachsendewünschen“,<br />

sagt Mitarbeiterin<br />

Anika Stammwitz. Sollen<br />

Verträge umgeschrieben oder<br />

Zeitungsabos für die Zeit<br />

eines Urlaubs gespendet werden,<br />

ist dies auch Sache des<br />

Lesermarketings.<br />

Ein weiterer Aufgabenbereich<br />

ist die Vermarktung von<br />

Abonnements: das Werben um<br />

Leser – die Betreuung langjähriger<br />

Leser ebenso wie die<br />

Gewinnung neuer Abonnenten.<br />

„Wir planen Werbeaktionen<br />

oder setzen regelmäßig<br />

Promoter ein, die zum Beispiel<br />

bei Veranstaltungen oder in<br />

Supermärkten Werbung für<br />

die Cellesche Zeitung machen“,<br />

erklärt Teamleiterin<br />

Ute Ostermeier. Bei diesen<br />

Tätigkeiten wird das Lesermarketing<br />

der CZ von externen<br />

Dienstleistern unterstützt:<br />

eine Agentur für Standwerbung,<br />

ein Callcenter in Halle<br />

– ohne deren Hilfe wäre eine<br />

serviceorientierte Betreuung<br />

der Abonnenten und auch die<br />

Gewinnung neuer Leser nicht<br />

möglich.<br />

Die treuesten Leser, die die<br />

CZ von Montag bis Samstag<br />

beziehen, erhalten neben der<br />

täglichen Zeitung weitere<br />

Vorteile gegenüber anderen<br />

Lesern und Nichtlesern: mit<br />

dem Abomax. Damit genießen<br />

Abonnenten Preisnachlässe<br />

bei ausgewählten Veranstaltungen<br />

wie bei Vorstellungen<br />

im Schlosstheater. Um treue<br />

Leser mit immer neuen Abomax-Vorteilen<br />

zu begeistern,<br />

motiviert der Aboservice Partner<br />

aus der Region für solche<br />

Preisvorteile.<br />

Alle zwei <strong>Jahre</strong>, da muss es eine große<br />

Rundreise sein. Mit dem Wohnmobil. „Da wälzen<br />

wir sehr lange Reiseführer, arbeiten eine richtige<br />

Rundreise aus und planen alles ganz genau“,<br />

erzählt Ute Ostermeier von ihrer Leidenschaft,<br />

dem Reisen mit dem Wohnmobil. In den <strong>Jahre</strong>n<br />

dazwischen fallen die Planungen ein wenig<br />

unaufwändiger aus. „Frankreich ist toll, Touren<br />

zwischen den Pyrenäen und dem Atlantik mag<br />

ich ausgesprochen gern“, erzählt die<br />

48-Jährige. In diesem Jahr erfüllt sie sich einen<br />

lange gehegten Traum und wird eine Reise<br />

rund um Island antreten.<br />

Ute Ostermeiers beruflicher Werdegang hat bei<br />

der Celleschen Zeitung begonnen. Das war<br />

1985. „Ich habe im Alter von 16 <strong>Jahre</strong>n im Verlag<br />

angefangen und eine Ausbildung zur<br />

Bürokauffrau gemacht“, erinnert sie sich. Später<br />

hat sie als kaufmännische Angestellte erst im<br />

Vertrieb, später im Kundencenter gearbeitet.<br />

Zurück im Vertrieb, hat sie im Jahr <strong>200</strong>2 den<br />

Job des Vertriebsleiters übernommen und ist<br />

Gruppenleiterin des Aboservice geworden. Die<br />

Funktion des Vertriebsleiters ging in diesem<br />

Zusammenhang in der Stellenbeschreibung<br />

des Verlagsleiters auf.<br />

Zwischenzeitlich war sie zudem<br />

als Prokuristin zuständig für die<br />

Zustellgesellschaft der Celleschen<br />

Zeitung und hat dafür gesorgt,<br />

dass die Dienstpläne der Zeitungszusteller<br />

ebenso aktuell waren<br />

wie die tägliche Zeitung. Und<br />

sie hat sich in diesem Zusammenhang<br />

auch mit der<br />

Zustelllogistik befasst.<br />

„Besonders viel Spaß<br />

macht es mir heute, neue<br />

Dinge im Bereich Lesermarketing<br />

einzuführen,<br />

wie zum Beispiel, dass<br />

unsere Arbeitsabläufe<br />

möglichst einfach und<br />

effektiv in unserem<br />

Aboverwaltungs system<br />

abgebildet werden.<br />

Überhaupt: Die<br />

Organisation von Arbeitsabläufen<br />

wie auch das Aufbereiten<br />

von Zahlen machen<br />

mir in meiner täglichen Arbeit<br />

am meisten Spaß.“<br />

Als Quittung ein nettes Gespräch<br />

„Eine Frankierung von 20 Pfennig<br />

ist für die Quittung freizumachen.“<br />

Deutlich steht dieser Hinweis auf der<br />

schon leicht vergilbten Postkarte.<br />

Die Quittung mit der onummer 15138<br />

aus der Vertriebsabteilung<br />

der Celleschen Zeitung ist<br />

ein Zeitdokument.<br />

Diese Quittung hat<br />

Wilfried Hennies<br />

50 <strong>Jahre</strong> lang<br />

aufbewahrt. Auch<br />

eine Zeitung von<br />

seinem Geburtstag<br />

hat er im Archiv.<br />

Wilfried Hennies hat damals für<br />

6,20 Deutsche Mark einschließlich<br />

der Zustellgebühr von 1,20 Mark<br />

die CZ bezogen. Das war vom<br />

1. bis zum 31. Juli 1967. Zu dieser Zeit<br />

hat er noch in Celle gelebt.<br />

„Damals hat die Zeitungsfrau sofort<br />

am Monatsende kassiert“, sagt der<br />

seit 1977 in Großmoor lebende<br />

Hennies. Das Geld für seine Tageszeitung<br />

habe er immer, auch in<br />

schweren Zeiten, bereit gehalten.<br />

Die Quittung habe er extra<br />

aufbewahrt. Als Erinnerung an die<br />

Zeit habe er sich nicht von dem<br />

Papierstück trennen können.<br />

„Heute wird ja direkt vom Konto<br />

abgebucht“, erläutert er. Mit den<br />

Austrägern habe er immer nette<br />

Gespräche geführt, und auf die<br />

frühen Boten sei stets Verlass<br />

gewesen. Auch heute lässt er auf<br />

die Austräger kein schlechtes Wort<br />

kommen: „Wenn es regnet, wickelt<br />

unsere Zustellerin die Zeitung sogar<br />

in eine Folie ein“, sagt Wilfried<br />

Hennies.<br />

Während seine Ehefrau die Zeitung<br />

„von hinten nach vorne liest“, hat<br />

er schon das Kreuzworträtsel vor<br />

sich auf dem Tisch liegen. Das ist<br />

der morgendliche Ablauf im Hause<br />

Hennies. Die zweimal wöchentlich<br />

erscheinenden Denkaufgaben sind<br />

sein festes Ritual geworden. Kommt<br />

er einmal nicht weiter, nimmt er sein<br />

Tablet zu Hilfe. Auf dem Mobilgerät<br />

steuert der 82-Jährige nicht nur die<br />

Internetseite der CZ an, sondern<br />

auch deren Facebook-Seite. Dank<br />

der Enkelkinder ist Hennies auch in<br />

den sozialen Medien unterwegs.<br />

Besonders stolz ist er auf eine<br />

Geburtstagsausgabe der Celleschen<br />

Zeitung vom 5. onovember 1934. Mit<br />

einem Schmunzeln sagt er: „Ich habe<br />

allerdings am 4. onovember<br />

Geburtstag, das war aber ein<br />

Sonntag.“ Denn auch damals ist am<br />

Sonntag keine Cellesche Zeitung<br />

erschienen.<br />

Die Cellesche Zeitung –<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> alt!<br />

Gleichwohl jeden Morgen<br />

durch uns ganz frisch bei Ihnen!<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

61791401_17040700300030316


50 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 51<br />

<strong>Jahre</strong><br />

NIEDERSÄCHSISCHE NACHRICHTEN N


52 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Unterwegs im Dienst<br />

der Kunden<br />

VVon<br />

KATJA MÜLLER<br />

Mit allerhöchster Königlicher<br />

Genehmigung“<br />

erschien am<br />

2. April 1817 die erste Ausgabe<br />

des vierseitigen und einmal<br />

pro Woche aufgelegten<br />

Mitteilungsblattes „Zellescher<br />

Anzeiger“. Die Zeitung war<br />

damals keine Tageszeitung im<br />

heutigen Sinne, sondern ein<br />

Anzeigenblatt. Darin konnten<br />

Privatleute Anzeigen aufgeben.<br />

Beigelegt wurde erst später<br />

ein Blatt mit dem Titel „Zellesche<br />

Beiträge zur heiteren<br />

und würdigen Unterhaltung“,<br />

in dem der Redakteur, der Pastor<br />

Georg Beneken aus Nienhagen,<br />

Anekdoten, Gedichte<br />

und nützliche Anregungen für<br />

Haus und Hof veröffentlichte.<br />

Aktuelle Begebenheiten aus<br />

dem städtischen Tagesgeschehen<br />

fanden in dem Blatt anfangs<br />

keinen Niederschlag.<br />

Und bis heute ist es so, dass<br />

in der Celleschen Zeitung<br />

nicht nur redaktionelle Texte<br />

und Fotos Platz haben, sondern<br />

auch Anzeigen. Damit steht sie<br />

als Tageszeitung nicht allein<br />

da, denn alle Zeitungsverlage<br />

sind auch Wirtschaftsunternehmen<br />

– und der Erlös aus<br />

dem Verkauf von Anzeigen<br />

ist, neben den Einnahmen aus<br />

dem Verkauf der Tageszeitung<br />

selbst, ein wichtiges Standbein<br />

eines Verlages. Um letztlich<br />

Mediaberaterin Katrin Löscher berät Kunden wie Jürgen Höper, Geschäftsführer eines Autohauses in Winsen, zu verschiedenen Werbemöglichkeiten.<br />

damit die Qualität einer journalistischen<br />

Berichterstattung<br />

überhaupt zu ermöglichen.<br />

In zwei Teams mit insgesamt<br />

fünf Beratern im Außendienst<br />

sowie zwei weiteren im Innendienst<br />

sind die Mediaberater<br />

in Stadt und Landkreis unterwegs,<br />

um den Kunden des Verlages<br />

ganzheitliche Lösungen<br />

für ihre Kommunikationsstrategien<br />

zu präsentieren, damit<br />

sie erfolgreich am Markt agieren<br />

können.<br />

Werbekunden können inzwischen<br />

– neben der Tageszeitung<br />

– aus einer Vielzahl<br />

an Werbeträgern auswählen:<br />

vom Internetauftritt der Celleschen<br />

Zeitung über die Mediabox,<br />

die Verkaufsmagazine<br />

„CellaVie“ oder „Alte Fotos<br />

erzählen“ bis hin zu den Anzeigenblättern<br />

Celler Markt<br />

oder Bergener Stadt- und Örtzeanzeiger.<br />

„Der Anspruch von uns<br />

Mediaberatern ist es, jedem<br />

Kunden die größtmögliche<br />

Aufmerksamkeit für seine<br />

Werbung zu bieten und dafür<br />

optimale Lösungen zu finden“,<br />

sagt Mediaberaterin Katrin Löscher.<br />

„Dafür entwickeln wir<br />

Angebote für ganzheitliche<br />

Werbekampagnen für verschiedene<br />

Kommunikationskanäle<br />

ebenso wie Gestaltungsvorschläge<br />

für Anzeigen in<br />

Print und Online.“<br />

KBA-Digital & Web Solutions<br />

Vom Erfinder der Druckmaschine.<br />

Neue Ideen für Printprofis.<br />

Von der Zylinderdruckmaschine des Friedrich Koenig im <strong>Jahre</strong> 1811 bis zu High-Tech<br />

Rotationsanlagen von heute war es ein langer Weg. Alle Maschinen waren oder sind<br />

jeweils neuester Stand der Technik. Darin sehen wir unsere Kernkompetenz. Innovative<br />

Drucktechnologie für die Printmedien-Industrie.<br />

Zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum gratulieren wir der Celleschen Zeitung sehr herzlich.<br />

Dem Unternehmen und allen Mitarbeitern wünschen wir weiterhin wirtschaftlichen<br />

Erfolg und zufriedene Leser.<br />

KBA-Digital &Web Solutions AG & Co. KG<br />

Tel.: 0931 909-0, kba-wuerzburg@kba.com, www.kba.com<br />

61405601_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 53<br />

Leiter Anzeigenproduktion<br />

Roger Friedrichsdorf<br />

Drei <strong>Jahre</strong> lang hat er sich Kenntnisse in einem<br />

Beruf angeeignet, den es heute nicht mehr gibt:<br />

Roger Friedrichsdorf hat nach dem Realschulabschluss<br />

Schriftsetzer gelernt. Damals war er<br />

15 <strong>Jahre</strong> alt. „Ich habe noch mit Blei gearbeitet.<br />

Meine Prüfung habe ich im Bleisatz absolviert“,<br />

erinnert er sich. Und danach? Ist er immer bei<br />

der Celleschen Zeitung geblieben.<br />

Er war dabei, als das Celler Zeitungshaus Ende<br />

der 1970er <strong>Jahre</strong> die ersten Computer aus den<br />

USA kommen ließ. Mit dem sogenannten<br />

Desktop Publishing begann in der<br />

Tageszeitungsproduktion eine neue Zeitrechnung.<br />

Ganz abgesehen davon, dass der Beruf<br />

eines Schriftsetzers mit sofortiger Wirkung<br />

ausgestorben war und später durch den des<br />

Mediengestalters abgelöst wurde.<br />

Bis Ende der 1980er <strong>Jahre</strong> arbeitete Roger<br />

Friedrichsdorf in der Anzeigenmontage, die<br />

damals noch eine Klebemontage war. Bis in den<br />

1990er <strong>Jahre</strong>n auch der Ganzseitenumbruch bei<br />

einer Tageszeitung per Computer funktionierte.<br />

1998 übernahm er einige <strong>Jahre</strong> die<br />

IT-Administration. „Ich habe mich über die <strong>Jahre</strong><br />

hinweg beruflich immer weiterentwickelt.<br />

Gestalterisch und technisch. Mir macht es<br />

persönlich großen Spaß, mich mit den<br />

technischen Veränderungen zu beschäftigen.<br />

Das ist bis heute so.“ Und so war er oft<br />

Ratgeber in allen Fragen rund um den<br />

technischen Wandel, der Arbeitsabläufe in allen<br />

Zeitungshäusern in Deutschland in den 1980er<br />

<strong>Jahre</strong>n völlig neu formte.<br />

Im Jahr <strong>200</strong>0 machte Friedrichsdorf einen Ausbilderschein,<br />

hat seitdem jedes<br />

Jahr zwei junge Menschen<br />

erfolgreich auf dem Berufsweg<br />

eines Mediengestalters<br />

begleitet und ist<br />

ehrenamtlich im IHK-Prüfungsausschuss<br />

tätig.<br />

<strong>200</strong>6 wurde die Pflege<br />

der IT bei der CZ in eine<br />

selbstständige Abteilung<br />

ausgegliedert. Seitdem verantwortet<br />

Roger Friedrichsdorf<br />

die gesamte Produktion<br />

der Anzeigen mit<br />

seinem Team.<br />

VVon<br />

Wo Kreativität<br />

auf Technik trifft<br />

Katja Müller<br />

Photoshop und InDesign sind heutzutage<br />

gängiges Handwerkszeug von Mediengestaltern.<br />

Es soll ja Menschen geben,<br />

die lesen ihre Tageszeitung<br />

grundsätzlich<br />

von hinten. Weil dort die<br />

Familienanzeigen stehen. Die<br />

Zu- und Abgänge unter den<br />

Mitmenschen, Hochzeiten,<br />

Glückwünsche zur Goldenen<br />

Hochzeit: Das ist wichtiger Gesprächsstoff.<br />

Und für einen Teil<br />

der Leser ein lieb gewonnener<br />

Auftakt in die tägliche Lektüre<br />

ihrer Zeitung.<br />

Für diese und alle anderen<br />

Anzeigen in einer Tageszeitung<br />

ist die Anzeigenproduktion<br />

zuständig. Zumindest,<br />

was deren Gestaltung und<br />

Platzierung in der Zeitung angeht.<br />

Da werden Wünsche von<br />

Kunden umgesetzt, kreative<br />

Vorschläge gemacht, mitunter<br />

viele E-Mails und Faxe bis zur<br />

Druckfreigabe einer Anzeige<br />

verschickt. Dies ist der Service<br />

einer Abteilung, die zurzeit<br />

acht Mitarbeiter und eine<br />

Auszubildende zählt. „Natürlich<br />

gehört auch die Beratung<br />

unserer Anzeigenkunden zu<br />

unserem Alltag“, erklärt Roger<br />

Friedrichsdorf, Leiter der<br />

Anzeigenproduktion. Deshalb<br />

ist die Arbeit dieser Abteilung<br />

sehr eng verbunden mit den<br />

Mediaberatern im Außendienst,<br />

die oft als Erste Anzeigenwünsche<br />

der Kunden<br />

aufnehmen und an ihre Kollegen<br />

der Anzeigenproduktion<br />

weitergeben. Andere Kunden<br />

wiederum liefern fertige Anzeigen.<br />

„Dann besteht unsere<br />

Aufgabe darin, diese Anzeigen<br />

technisch und inhaltlich<br />

noch einmal zu prüfen“, erklärt<br />

der Teamleiter.<br />

Damit die Anzeigen am<br />

Ende auch alle an der richtigen<br />

Stelle in der Zeitung stehen,<br />

muss die Anzeigenproduktion<br />

eng mit den Blattplanern<br />

der redaktionellen Seiten der<br />

Celleschen Zeitung zusammenarbeiten.<br />

Seiten, die nur<br />

Anzeigen enthalten, gestaltet<br />

die Anzeigenproduktion auch<br />

selbst und stellt sie zu fertigen<br />

Seiten zusammen. Und das gilt<br />

nicht nur für die Tageszeitung,<br />

sondern auch für die beiden<br />

Anzeigenblätter aus dem Verlag:<br />

Celler Markt und Bergener<br />

Stadt- und Örtzeanzeiger.<br />

Doch inzwischen ist die<br />

Arbeit der Anzeigenproduktion<br />

nicht mehr nur rein gestalterisch-kreativer<br />

Natur.<br />

„Wir betreuen auch das ServiceCenter-Online“,<br />

sagt Roger<br />

Friedrichsdorf. In diesem<br />

Portal, das über den Internetauftritt<br />

der Celleschen Zeitung<br />

zugänglich ist, besteht die<br />

Möglichkeit, rund um die Uhr<br />

Klein- und Familienanzeigen<br />

aufzugeben. Hinterlegt sind in<br />

diesem automatisierten Portal<br />

verschiedene Anzeigenmuster.<br />

„Aber wenn Kunden Fragen<br />

zur Bedienung des Portals<br />

haben, helfen wir gern. Denn<br />

uns ist als Tageszeitung vor<br />

Ort wichtig, dass auch hinter<br />

diesen technischen Hilfsmitteln<br />

immer Menschen in Celle<br />

ansprechbar sind und mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen.“<br />

Und außerdem: das Thema<br />

Ausbildung. „Das liegt uns<br />

am Herzen. Im Durchschnitt<br />

zwei junge Menschen jährlich<br />

haben wir seit dem Jahr <strong>200</strong>0<br />

ausgebildet. Und das erfolgreich,<br />

wie deren Prüfungsergebnisse<br />

immer wieder zeigen“,<br />

sagt Friedrichsdorf.<br />

Mediengestalter mit Schwerpunkt<br />

Gestaltung und Technik,<br />

das ist die Fachrichtung, in der<br />

die Cellesche Zeitung junge<br />

Menschen ausbildet. Auf dem<br />

neuesten Stand der Technik.<br />

Ob InDesign oder Photoshop:<br />

Das ist gängiges Handwerkszeug<br />

in diesem Metier.<br />

Seit Ende vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>s werden alle Kundenaufträge<br />

zudem rein digital<br />

bearbeitet, verwaltet und<br />

archiviert. „Es findet nun eine<br />

vollständig papierlose Auftragsbearbeitung<br />

aller Kundenwünsche<br />

statt.“<br />

Ford SUV-Wochen<br />

Top-Zins sichern. 1–3<br />

ECO-<br />

FORD ECOSPORT TREND FORD EDGE TREND FORD KUGA TREND<br />

Günstigmit<br />

Günstig mit<br />

Günstig mit<br />

Sollzinssatz p.a. (fest) 1,97 % 0,00 % 1,97 %<br />

47 monatl. Finanzierungsraten von<br />

47 monatl. Finanzierungsraten von<br />

47 monatl. Finanzierungsraten von<br />

Effektiver<strong>Jahre</strong>szins 1,99 % 0,00 % 1,99 %<br />

€<br />

159,- 1,2,3 € 369,- 1,2,4 € 179,- 1,2,5 Anzahlung<br />

0,- €<br />

0,- € 0,- €<br />

Nettodarlehnsbetrag 14.990,- € 39.990,- € 19.490,- €<br />

Gesamtdarlehnsbetrag 15.917,49 € 39.990,- € 20.748,37€<br />

Monatsraten<br />

47 à 159,- € 47 à 369,- € 47 à 179,- €<br />

7 Airbags (Front-, Seiten-, Kopf-Schulterund<br />

19“-Leichtmetallräderim5-Speichen-<br />

Audiosystem CD inkl. LCD-Multifunktionsdisplay,<br />

SPORT EDGE KUGA<br />

Knieairbag), Klimaanlage, manuell inkl<br />

Umluftschaltung, Nebelscheinwerfer,<br />

Fensterheber vorn und hinten elektrisch<br />

Design, Audiosystem CDinkl. Ford SYNC 3<br />

mit AppLink und Touchscreen, Intelligenter<br />

Allradantrieb (AWD), Pre-Collision-Assist<br />

Ford Power-Startfunktion,<br />

Klimaanlage, manuell, Nebelscheinwerfer,<br />

Berganfahrassistent, Bordcomputer<br />

UnserKaufpreis<br />

(inkl. Überführungskosten)<br />

Laufzeit<br />

Gesamtlaufleistung<br />

14.990,- €<br />

48 Monate<br />

<strong>200</strong>00 km<br />

39.990,- €<br />

48 Monate<br />

<strong>200</strong>00 km<br />

19.490,- €<br />

48 Monate<br />

<strong>200</strong>00 km<br />

Restrate<br />

8.455,30 € 22.737,- € 12.349,- €<br />

Abbildungen zeigen Wunschausstattung gegen Mehrpreis.<br />

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nachVO (EG) 715/<strong>200</strong>7 und VO (EG) 692/<strong>200</strong>8 in der jeweils geltenden Fassung): Ford EcoSport: 8,1 (innerorts), 5,2 (außerorts), 6,3<br />

(kombiniert);CO Kraftstoffverbrauch 2<br />

-Emissionen: (in l/100 km149nach g/km VO (kombiniert). (EG) 715/<strong>200</strong>7 Ford und Edge: VO 6,4 (EG) (innerorts), 692/<strong>200</strong>85,4 in der (außerorts), jeweils geltenden 5,8 (kombiniert); Fassung): COFord 2<br />

-Emissionen: EcoSport: 149 8,1 (innerorts), g/km (kombiniert). 5,2 (außerorts), Ford Kuga: 6,3<br />

7,8 (kombiniert); (innerorts), CO 5,3 2<br />

-Emissionen: (außerorts), 149 6,2 (kombiniert); g/km (kombiniert).Ford CO 2<br />

-Emissionen: Edge: 6,4 143(innerorts), g/km (kombiniert). 5,4 (außerorts), 5,8 (kombiniert); CO 2<br />

-Emissionen: 149 g/km (kombiniert).Ford Kuga:<br />

7,8 (innerorts), 5,3 (außerorts), 6,2 (kombiniert); CO 2<br />

-Emissionen: 143 g/km (kombiniert).<br />

8 J<br />

Wir sind für mehrere bestimmte Darlehensgeber tätig und handeln nicht als unabhängiger Darlehensvermittler.<br />

1<br />

Ford Auswahl-Finanzierung, Angebot der Ford Bank Niederlassung der FCE Bank plc, Josef-Lammerting-Allee 24-34, 50933Köln. Gültig bei verbindlichen Kundenbestellungen und Darlehensverträgen vom 01.03.2017 bis 30.04.2017.Das Angebot stellt das repräsentative Beispiel nach § 6a Preisangabenverordnung dar.Ist der Darlehensnehmer Verbraucher, besteht ein Widerrufsrecht<br />

nach § 495 BGB. 2 Gilt für Privatkunden. 3 Gilt für einen Ford EcoSport Trend 1,5-l-Ti-VCT-Benzinmotor 82 kW (112 PS). 4 Gilt für einen Ford Edge Trend 2,0-l-TDCi-Dieselmotor 132 kW (180PS) (Start-Stopp-System) (Allradantrieb). 5 Gilt für einen FordKuga Trend 1,5-l-EcoBoost-Benzinmotor 88kW(120PS) (Start-Stopp-System) (Frontantrieb).<br />

47854401_17040700300030316<br />

Autohaus Speckhahn GmbH<br />

Alte Celler Heerstr. 62 · 29308 Winsen<br />

Tel. (05143) 9811-0<br />

Autohaus Speckhahn GmbH<br />

Hogrevestr. 12·29223 Celle<br />

Tel. (05141) 4849-0<br />

www.autohaus-speckhahn.de


MedienHaus & Druckerei<br />

Wir l(i)eben Nachhaltigkeit!<br />

„Ihr Partner für<br />

umweltschonendes Drucken<br />

in der Lüneburger Heide.“<br />

Harmsstraße 6<br />

29320 Hermannsburg<br />

Telefon: 05052 l 9125 - 0<br />

Mail: info@mhd-druck.de<br />

www.mhd-druck.de<br />

Öko? Logh!<br />

Design Vorstufe Digitaldruck Offsetdruck Logistik Weiterverarbeitung Postdienstleistungen<br />

EINE MARKE VON<br />

info@vereinsdruckerei.net l www.vereinsdruckerei.net<br />

62165901_17040700300030316


Mit Hochdruck<br />

zum Flachdruck<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Zeitung –<br />

das sind auch <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Technikgeschichte.<br />

Bei Verlagsgründung<br />

waren weder Radio noch<br />

Fernsehen erfunden. Die<br />

Fotografie steckte in den<br />

Kinderschuhen.<br />

Bewegliche Bleilettern<br />

wurden mühsam zu<br />

Zeilen gepuzzelt.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


56 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

110.000 Druckplatten<br />

Grußwort des VNZV von<br />

Stefan Borrmann<br />

und Ewald dobler<br />

Fortlaufende technische Innovationen und<br />

Investitionen in unsere Medien sind wesentlicher<br />

Faktor, um als Zeitungsverlag eine Zukunft zu<br />

haben und jetzt ein Jubiläum feiern zu können.<br />

Die Cellesche Zeitung hat in dieser Einsicht<br />

gehandelt und erlebt nun ihren<br />

<strong>200</strong>. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch dazu.<br />

Tageszeitungen stehen heute in einem massiven<br />

Wettbewerb. Sie konkurrieren um die Gunst der<br />

Leser und Aufmerksamkeit der Menschen mit<br />

Hörfunk, Fernsehen und sozialen Medien.<br />

Allen elektronischen Angeboten wohnt<br />

allgemein der Vorteil inne, dass sie schneller,<br />

aktueller, bewegter und bunter ihre Interessenten<br />

erreichen. Tageszeitungen mit ihren<br />

gedruckten und digitalen Inhalten punkten<br />

mit lokalem, gut recherchiertem und<br />

glaubwürdigem Content. Und dies zunehmend<br />

mit ergänzenden bewegten Bildern.<br />

Die CZ hat in den vergangenen <strong>Jahre</strong>n kräftig an<br />

der Innovationsschraube gedreht. So war zum<br />

Beispiel die Umstellung auf morgendliches<br />

Erscheinen 1987 nur unter Einsatz eines<br />

computergestützten Redaktionssystems möglich.<br />

1990 und 1997 und im neuen Jahrtausend waren<br />

neue Generationen von Redaktionssystemen erforderlich,<br />

um aktueller zu werden und die<br />

Anbindung an einen durchgängigen Vierfarb-<br />

Druck zu garantieren. Der jüngste Innovationsschritt<br />

war die Einführung eines ONewsdesks, von<br />

dem aus sowohl die Zeitung als auch der<br />

Webauftritt geplant und gesteuert werden.<br />

Auch für die Mitarbeiter hat sich einiges<br />

geändert. Von Journalisten, Layoutern und<br />

Vermarktern werden ständig neue<br />

Qualifikationen und Kompetenzen verlangt.<br />

Der Leser erfährt wenig von den enormen<br />

Investitionen in neue Techniken und die<br />

Qualifikation der Mitarbeiter. Gleichwohl sollte er<br />

die Komplexität der Zeitungsherstellung<br />

realisieren, um dem Produkt, das ihm täglich ins<br />

Haus geliefert wird und ihm hilft, sich in der Welt<br />

zu orientieren, die angemessene Wertschätzung<br />

entgegenzubringen.<br />

Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverlage e.V.<br />

Stefan Borrmann<br />

Ewald Dobler<br />

Geschäftsführer<br />

Vorsitzender<br />

Zwei Kleinwagen pro Woche: Das ist das Gewicht der Farbe,<br />

die das Druckzentrum der CZ verbraucht. Verarbeitet<br />

wird sie von der „Colora“, einer Druckmaschine,<br />

die 185 Tonnen schwer ist. Ein Blick auf die technische Seite<br />

einer Zeitungsproduktion.<br />

VVON<br />

katja müller<br />

Voraussetzung dafür, dass<br />

eine Zeitung im Rotationsdruck<br />

überhaupt<br />

produziert werden kann,<br />

sind Druckplatten. Diese<br />

werden in der sogenannten Druckvorstufe<br />

gefertigt: Die aus der Redaktion<br />

digital gelieferten Seiten werden<br />

in der sogenannten CTP-Anlage<br />

(Computer to plate) mittels eines Lasers<br />

auf Druckplatten aus Aluminium<br />

projiziert. Ein Vorgang, der zwei jeweils<br />

zehn Meter lange Maschinen,<br />

aber wenig Zeit in Anspruch nimmt.<br />

Das Druckzentrum der Celleschen<br />

Zeitung benutzt zum Belichten ihrer<br />

Druckplatten eine vollautomatische<br />

Hochgeschwindigkeitsbelichtung.<br />

Mit 500 Platten pro Stunde erreicht<br />

der Durchsatz an Druckplatten ein<br />

Höchstmaß an industrieller und<br />

wirtschaftlicher Produktion. Rund<br />

110.000 Druckplatten werden pro<br />

Jahr benötigt, um allein die CZ herzustellen.<br />

Die Druckplatten werden in einer<br />

Entwicklungseinheit entschichtet<br />

und gummiert. Dadurch wird ein<br />

Oxidieren der Platten verhindert.<br />

Für diesen Arbeitsschritt nutzt das<br />

Druckzentrum der Celleschen Zeitung<br />

ein patentiertes System, das<br />

kaskadenartig funktioniert: Bei diesem<br />

Kaskadenprinzip gibt es drei<br />

Abschnitte, in denen eine Gummierung<br />

kaskadenförmig vom dritten<br />

über den zweiten in den ersten Abschnitt<br />

gelangt. So wird die Gummierung<br />

drei Mal verwendet, was zu geringerem<br />

Verbrauch bei maximalem<br />

Auswascheffekt führt. Das macht den<br />

Druckvorstufenprozess nachhaltiger.<br />

Mithilfe von Videokameras in der<br />

Stanzsektion werden die Druckplatten<br />

schließlich ausgerichtet, gestanzt<br />

und gekantet, damit sie später auf<br />

die Druckzylinder gespannt werden<br />

können. So wird gewährleistet, dass<br />

alle Farben richtig zueinanderstehen.<br />

Die 120 Gramm leichten Druckplatten<br />

werden anschließend auf<br />

✦ Heizöle<br />

✦ Diesel<br />

✦ Schmierstoffe<br />

✦ Tankreinigung<br />

✦ Tankanlagen<br />

✦ WHG – Fugen<br />

✦ Abscheidersysteme<br />

61862501_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 57<br />

pro Jahr für die CZ<br />

Heiko Leineweber prüft in der Druckvorstufe<br />

die Druckplatten. Jede von ihnen besteht aus Aluminium<br />

und ist rund 0,3 Millimeter dünn.<br />

Mehr als 100 Meter lang sind die Förderketten, auf denen die gedruckte Zeitung von der Rotation<br />

zu den Verarbeitungsmaschinen transportiert wird.<br />

die Zylinder der Rotationsmaschine<br />

gespannt, von wo aus das<br />

Seitenprofil auf sogenannte Gummituchzylinder<br />

und von dort wiederum<br />

auf das Papier übertragen<br />

wird. Dieses Verfahren bezeichnet<br />

man als Offsetdruck (englisch<br />

offset = absetzen). Etwa 60 Meter<br />

lang ist die Strecke, die das Papier<br />

vom Verlassen der Rolle bis zur<br />

fertig gefalzten Zeitung zurücklegt.<br />

In Olympia-Geschwindigkeit:<br />

9,4 Meter pro Sekunde – das entspricht<br />

rund 34 Kilometern pro<br />

Stunde.<br />

In den Hallen der Druckerei in<br />

Klein Hehlen lagern unterschiedlich<br />

breite Papierrollen, aber alle haben<br />

eine einheitliche Länge von rund<br />

22.000 Metern. Das Druckzentrum<br />

in Klein Hehlen verbraucht pro Jahr<br />

circa 4500 Tonnen Papier. Das macht<br />

rund 79.<strong>200</strong>.000 Meter. Damit könnte<br />

man die Erdkugel am Äquator zweimal<br />

umwickeln. Das Papier, aus dem<br />

in Celle Zeitungen hergestellt werden,<br />

ist Recyclingpapier.<br />

Rund 100.000 Kilogramm Druckfarbe<br />

benötigt das Druckzentrum<br />

pro Jahr, das macht pro Woche 1,9<br />

Tonnen Druckfarbe. Dieses Gewicht<br />

entspricht etwa zwei Kleinwagen.<br />

Die Druckmaschine Colora dagegen<br />

wiegt allein 185 Tonnen – bei einer<br />

Höhe von 8,5 Metern und einer Länge<br />

von 26 Meter.<br />

Gesteuert wird der gesamte Druckvorgang<br />

– von der Papierzufuhr bis<br />

zum Farbauftrag – per Mausklick an<br />

drei Leitständen. Sie bilden praktisch<br />

den Kontrollraum<br />

der Rotationsmaschine.<br />

Rund 30.000<br />

Exemplare der Celleschen<br />

Zeitungen<br />

laufen täglich durch<br />

die Rotation – daneben<br />

auch zahlreiche<br />

weitere Auftragsobjekte.<br />

60 Minuten<br />

dauert es, bis eine<br />

Tagesauflage der<br />

Celleschen Zeitung<br />

gedruckt ist.<br />

Nachdem die Zeitungen die Druckmaschine<br />

verlassen haben und schon<br />

gefalzt sind, werden sie mittels einer<br />

Förderkette über eine Strecke von<br />

105 Metern in die sogenannte Weiterverarbeitung<br />

transportiert. Dort<br />

werden die Tageszeitungen, die wie<br />

Perlen an einer Kette aufgereiht sind,<br />

zu zwei Verarbeitungsmaschinen geführt.<br />

Rund ein Dutzend Mitarbeiter<br />

legt dort maschinell Beilagen in die<br />

Zeitung ein: Sternförmig, wie die<br />

Arme eines Tintenfisches, greifen<br />

„Zweimal um die<br />

Erde reicht das<br />

Papier, das für die CZ<br />

pro Jahr nötig ist.“<br />

Jens-Walter Leusenthin<br />

Leiter Druckzentrum<br />

die Weiterverarbeitungsmaschinen<br />

die Tageszeitungen. Automatisiert<br />

werden in die leicht aufgeklappten<br />

Zeitungen Beilagen hineingeschoben.<br />

Pro Maschine können bis zu 16<br />

unterschiedliche<br />

Beilagen gleichzeitig<br />

in eine Zeitung<br />

eingefügt werden.<br />

Danach werden<br />

die Zeitungen maschinell<br />

abgezählt,<br />

mit Plastikbändern<br />

in handliche Pakete<br />

für die Zusteller<br />

zusammengeschnürt<br />

und zum<br />

Schutz vor Regen<br />

oder Schnee in Folien<br />

verpackt. Auf jedem Paket liegt<br />

am Ende ein Deckblatt, auf dem das<br />

Lieferziel des Pakets steht.<br />

Von der Versandhalle aus gelangen<br />

die Zeitungspakete über Förderbänder<br />

zu den Auslieferungsfahrzeugen<br />

auf dem Druckereihof. Sie<br />

fahren später alle Zusteller an. Diese<br />

übernehmen die Verteilung der Zeitung<br />

in die Briefkästen.<br />

Im Rollen-Offset-Verfahren werden Tageszeitungen<br />

gedruckt. Der Weg von der Papierrolle bis zur gefalzten Zeitung<br />

ist rund 60 Meter lang.<br />

Im sogenannten Falztrichter versinken bedruckte<br />

Papierbahnen. Je nach Umfang des fertigen Produkts sind ein oder<br />

zwei Trichter in Betrieb.<br />

Familienbetrieb Autohaus MARHENKE seit 1949<br />

In zweiter<br />

Generation<br />

führen die<br />

Brüder<br />

Dietrich und<br />

Ulrich<br />

Marhenke<br />

den Familienbetrieb<br />

in Celle<br />

mit den<br />

Marken<br />

NISSAN<br />

und<br />

MITSUBISHI.<br />

SICHERN SIE SICH JETZT<br />

€ 5.000,– ELEKTROBONUS 2<br />

57873801_17040700300030316


0,42<br />

58 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Zum Team des Druckzentrums der Celleschen Zeitung gehören zurzeit 30 Mitarbeiter (Foto links). Das mittlere Bild zeigt die Druckfarbe Magenta, wie sie aus einer überdimensionalen<br />

„Druckerpatrone“ über ein Sieb läuft. Auf den Fotos rechts wird klar, dass in einer Tageszeitungsdruckerei noch richtig mit den Händen gearbeitet wird, damit die Rollen sauber laufen.<br />

4500 Tonnen Papier,<br />

110 Tonnen Farbe<br />

VON<br />

katja müller<br />

Die Wiege der heutigen<br />

Celleschen Zeitung,<br />

das war eigentlich eine<br />

Druckerei. Die hatten der<br />

Drucker Conrad Pick und der<br />

Schriftsetzer Ignaz Schweiger<br />

zum 1. Juli 1813 gegründet.<br />

Knapp vier <strong>Jahre</strong> später, am 2.<br />

April 1817, erschien eine erste<br />

Ausgabe eines vierseitigen<br />

und einmal pro Woche aufgelegten<br />

Mitteilungsblattes, der<br />

„Zellesche Anzeiger“, dem<br />

Vorgänger der Celleschen<br />

Zeitung. Damals in einem Format,<br />

das etwa dem heutigen<br />

DIN A 5 entspricht.<br />

Im gleichen Jahr legte Pick<br />

in Celle auch den Grundstein<br />

für die Druckfarbenproduktion<br />

Hostmann-Steinberg. Bis heute<br />

bezieht die Cellesche Zeitung<br />

ihre Farben von diesem<br />

Unternehmen, das inzwischen<br />

zur Hubergroup Deutschland<br />

GmbH gehört.<br />

Ab 1. Februar 1869 erschien<br />

das Blatt unter dem neuen Titel<br />

„Cellesche Zeitung und<br />

Anzeigen – Kreisblatt für den<br />

Kreis Celle (die Städte Celle<br />

und Burgdorf, die Aemter Celle,<br />

Burgdorf und Burgwedel)“.<br />

Zugleich wurde das Zeitungsformat<br />

von einer DIN A5-ähnlichen<br />

Größe umgestellt auf<br />

eines, das etwa dem heutigen<br />

Berliner Format entspricht.<br />

Um 1880 betrug die Auflage<br />

der „Celleschen Zeitung<br />

und Anzeigen“ im Sommer<br />

rund 1500 Exemplare, im Winter<br />

etwa 1800. Abends wurde<br />

mit dem Druck begonnen, der<br />

bis spät in die Nacht dauerte.<br />

Morgens verteilte ein einziger<br />

Austräger die Zeitungen.<br />

Im Jahr 1908 drehten sich<br />

erstmals die Druckzylinder<br />

einer kleinen Rotationsmaschine,<br />

die einen vierseitigen<br />

Bogen bedrucken konnte. Weil<br />

mit der Inflation die Auflage<br />

stieg, wurde 1924 eine gebrauchte,<br />

16-seitige Rotationsmaschine<br />

angeschafft.<br />

1934 zog das Zeitungshaus<br />

innerhalb von Celle an seinen<br />

heutigen Standort an der<br />

Bahnhofstraße. Wenige <strong>Jahre</strong><br />

später wurde 1940 eine größere,<br />

gebrauchte Zwillingsrotationsmaschine<br />

angeschafft, die<br />

bis Anfang der 1970er-<strong>Jahre</strong><br />

ihren Dienst tat. Die Druckmaschinen<br />

stammen bis heute<br />

immer vom Hersteller Koenig<br />

& Bauer aus Würzburg, einem<br />

Unternehmen, das ebenfalls<br />

1817 gegründet worden ist.<br />

Am 1. Juli 1974 begann die<br />

Ära des Rollenoffsetdrucks bei<br />

der Celleschen Zeitung. Anders<br />

als beim Hochdruck, bei<br />

dem die erhabenen Teile der<br />

Druckform Farbe annehmen<br />

und sie später auf Papier drucken,<br />

wird das physikalischchemische<br />

Prinzip des gegenseitigen<br />

Abstoßens von Fett<br />

und Wasser genutzt: Eine ebene,<br />

0,3 Millimeter dünne und<br />

mit Gummi beschichtete Aluminiumplatte<br />

wird belichtet,<br />

entwickelt und in den Plattenzylinder<br />

gespannt. Farbwalzen<br />

tragen die Druckfarbe auf, die<br />

nur von bestimmten Partien<br />

der Platte aufgenommen und<br />

an eine Gummiwalze abgegeben<br />

wird. Diese überträgt die<br />

Farbe dann auf das Papier.<br />

Seit 1974 befindet sich das<br />

Druckzentrum der Celleschen<br />

Zeitung nun im Ortsteil Klein<br />

Hehlen und wurde seitdem<br />

ständig erweitert und modernisiert:<br />

2016 wurde die sogenannte<br />

Druckvorstufe technisch<br />

auf den neuesten Stand<br />

gebracht und. Sie arbeitet<br />

energetisch und technisch<br />

nach modernsten Standards.<br />

Zurzeit beschäftigt die Druckerei<br />

30 Mitarbeiter in vier<br />

Schichten. Die Rotationsmaschine<br />

„Colora“ bedruckt jährlich<br />

rund 4500 Tonnen Papier<br />

mit mehr als 100 Tonnen Farbe.<br />

Alle Druckobjekte werden<br />

im Rollenoffset-Rotationsdruckverfahren<br />

hergestellt, je<br />

nach Umfang auch durchgängig<br />

im Vier-Farb-Druck.<br />

Neben der Celleschen Zeitung<br />

werden an sechs Tagen<br />

pro Woche auch die Wolfsburger<br />

Allgemeine Zeitung und<br />

die Gifhorner Aller-Zeitung<br />

hergestellt. Hinzu kommen die<br />

im Schweiger & Pick Verlag<br />

erscheinenden Anzeigenblätter<br />

Celler Markt und Bergener<br />

Stadt- und Örtzeanzeiger<br />

sowie weitere wöchentlich<br />

erscheinende Anzeigen- oder<br />

Mitteilungsblätter aus der Region,<br />

wie der Celler Kurier,<br />

das Mitteilungsblatt der Samtgemeinde<br />

Lachendorf oder der<br />

Wathlinger Bote.<br />

Das CZ-Druckzentrum gehört<br />

heute zu den größten und<br />

modernsten grafischen Betrieben<br />

in der Südheide. Durch<br />

die langjährige Erfahrung der<br />

Mitarbeiter in Beratung und<br />

Produktion ist das Druckzentrum<br />

der Celleschen Zeitung<br />

ein kompetenter und zuverlässiger<br />

Partner, der auch ambitionierte<br />

Vorstellungen in<br />

Papier und Farbe umsetzt.<br />

Einen neuen Imagefilm über<br />

die Druckerei gibt es im Youtube-Kanal<br />

„CeZettTv“.<br />

Leiter Druckzentrum<br />

Jens-walter Leusenthin<br />

„Was habe ich geschleppt“, erinnert sich<br />

ens-Walter Leusenthin (61). „Das waren Berge!“<br />

Die Berge, an die er sich erinnert, waren Stapel<br />

der Jubiläumszeitung zum 150. CZ-Geburtstag.<br />

Der heutige Leiter des Druckzentrums hat sie<br />

einst als kleiner Junge in Celle ausgetragen.<br />

Die Jubiläumsausgaben zum 175. und<br />

<strong>200</strong>. Wiegenfest der Celleschen, die hat er<br />

schließlich selbst gedruckt.<br />

Jens-Walter Leusenthin absolvierte von 1971 bis<br />

1974 seine Ausbildung zum Buchdrucker bei der<br />

Druckerei Pohl. Später hat er sich im Bereich<br />

Offset weitergebildet. Nach einem beruflichen<br />

Zwischenstopp bei der Gifhorner Allerzeitung<br />

gehört er seit 1978 zur Mannschaft der Celleschen<br />

Zeitung, seit 1983 hat er seinen<br />

Arbeitsplatz im CZ-Druckzentrum in Klein<br />

Hehlen. Wenige <strong>Jahre</strong> später wurde er dort<br />

Schichtführer. Am 1. Januar 1999 übernahm er<br />

die Leitung des Betriebs. Aufgrund seiner langen<br />

Berufserfahrung kennt Leusenthin „seine“<br />

Druckmaschine wie kein anderer. Der Duft von<br />

frischer Druckfarbe in der Nase,<br />

das ist es, was ihn jeden<br />

Morgen zur Arbeit zieht.<br />

„Das beflügelt mich jeden<br />

Tag aufs Neue.“ Doch auch<br />

den Umgang mit Menschen,<br />

seinem 30-köpfigen Team,<br />

und den<br />

Kontakt mit<br />

Kunden mag er<br />

an seinem<br />

Arbeitsalltag.<br />

Den meisten<br />

Spaß aber<br />

macht es<br />

ihm, wenn<br />

er Riesenmengen<br />

von<br />

Zeitungen<br />

produzieren<br />

kann. „Das ist<br />

einfach das Größte<br />

für mich.“<br />

CITIPOST-Briefkästen<br />

und -Briefmarken<br />

finden Sie an folgenden Standorten:<br />

Wir verschicken<br />

Ihre Sendungen<br />

deutschlandweit!<br />

■ Cellesche Zeitung<br />

Bahnhofstr. 1–3, 29221 Celle<br />

■ Classic Tankstelle Gr. Hehlen<br />

Celler Str. 22, 29229 Celle<br />

■ Carwash Altencelle<br />

Lärchenweg 7, 29227 Celle<br />

(nur Briefkasten)<br />

■ Gasthaus „Zum groben Otto“<br />

Bahnhofstr. 40, 29221 Celle<br />

(nur Briefmarken)<br />

■ Parkplatz Modehaus<br />

Hiestermann<br />

Celler Str. 1, 29303 Bergen<br />

(nur Briefkasten)<br />

■ Kreativ-Wunsch und mehr<br />

Celler Str. 7, 29303 Bergen<br />

(nur Briefmarken)<br />

■ Kiebitzmarkt Bergen<br />

Deichend 25, 29303 Bergen<br />

(nur Briefmarken)<br />

■ Classic Tankstelle Eldingen<br />

Celler Str. 14, 29351 Eldingen<br />

■ Rolf Lüchau, Schul-und<br />

Bürobedarf OHG<br />

Bahnhofstr. 13,<br />

29348 Eschede<br />

■ Classic Tankstelle Hambühren<br />

Nienburger Str. 10,<br />

29313 Hambühren<br />

■ Missionshandlung in der<br />

Ludwig-Harms-Haus GmbH<br />

Harmsstr. 2, 29320 Hermannsburg<br />

■ Classic Tankstelle Lachendorf<br />

Oppershäuser Str. 27,<br />

29331 Lachendorf<br />

■ Kinderkram<br />

Südfeld 9, 29331 Lachendorf<br />

(nur Briefmarken)<br />

■ Classic Tankstelle Nienhagen<br />

Dorfstr. 92, 29336 Nienhagen<br />

■ Classic Tankstelle Wietze<br />

Steinförder Str. 84, 29323 Wietze<br />

■ Tintenklecks Wienhausen<br />

Bahnhofstr. 22, 29342 Wienhausen<br />

■ Classic Tankstelle Winsen<br />

Poststr. 31, 29308 Winsen (A.)<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum Jubiläum<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Cellesche Zeitung<br />

von Ihrer Citipost vor Ort!<br />

CITIPOST Celle GmbH<br />

Bahnhofstraße 1– 3<br />

29221 Celle<br />

Telefon 05141 990450<br />

Telefax 05141 990499<br />

E-Mail: info@citipost-celle.de<br />

www.citipost-celle.de<br />

Cellesche Zeitung<br />

Schweiger & Pick Verlag<br />

Pfingsten GmbH & Co. KG<br />

Bahnhofstraße 1–3<br />

29221 Celle<br />

Glückwunsch!<br />

61790201_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 59<br />

Entwicklung der Technik: BIS 1976 BLEISATZ +++ AB 1998 DIGITALER GANZSEITENUMBRUCH +++ SEIT 2010 CZ AUCH ALS E-PAPER<br />

Kevin Reuker (links) und Holger Sundermann sind als Systemadministratoren im gesamten Haus unterwegs – treppauf, treppab mit Rechner und Co.<br />

sowie auch im Serverraum im Keller.<br />

Hausmeister<br />

MATTHIAS WENZLIK<br />

Der Mann, der bei der CZ die wirklich wichtigen<br />

Dinge des Lebens unter seinen Fittichen hat – wie<br />

Schlüssel, Spüli und Toilettenpapier –, der sitzt<br />

im Keller. Theoretisch. Denn meistens ist er im<br />

ganzen Haus unterwegs. An der Bahnhofstraße<br />

sowieso, aber auch im Druckzentrum in Klein<br />

Hehlen legt Matthias Wenzlik Hand an, wo es<br />

nötig ist. Schließanlage, Parkplatz, Heizungsanlage<br />

– das ist sein Feld. Ein weites. Denn der<br />

52-Jährige ist Hausmeister bei der CZ. Dafür<br />

bringt er berufliche Erfahrungen mit, die seiner<br />

Tätigkeit sehr zugutekommen. In Husum hat der<br />

Celler das Tischlerhandwerk mit Schwerpunkt<br />

Möbelbau erlernt und kam nach seiner Ausbildung<br />

zurück in seine Geburtsstadt. In seinem Beruf hat<br />

Wenzlik bis <strong>200</strong>5 überwiegend in Hannover<br />

gearbeitet, bevor er sich beruflich zu neuen<br />

Ufern aufmachte. Rund um Lachendorf<br />

und Eschede dürfte sich manch ein<br />

Leser fragen, warum ihm dieses<br />

Gesicht bekannt vorkommt. Antwort:<br />

Matthias Wenzlik war mehrere<br />

<strong>Jahre</strong> als Postzusteller in diesen<br />

Gebieten unterwegs. Im Dezember<br />

2012 heuerte er bei der CZ an.<br />

Zunächst in Teilzeit, nachdem<br />

sein Vorgänger Detlef Riedel in<br />

den Ruhestand gegangen war,<br />

in Vollzeit. „Meine Arbeit macht mir<br />

Spaß, weil sie sehr vielseitig ist“, sagt<br />

Wenzlik, für den der Arbeitstag mit<br />

dem Verteilen der Zeitungen und der<br />

Post im Haus beginnt und im weiteren<br />

Verlauf immer neue handwerkliche<br />

Herausforderungen bereit hält – von<br />

der Fahrzeugflotte bis hin zum Fahrstuhl.<br />

Auch den Bau des onewsdesk, der<br />

enorme Ausmaße hat, hat Wenzlik mit<br />

seinen Fähigkeiten und seiner<br />

Tatkraft begleitet. Bei seiner Kenntnis<br />

aller Winkel des Hauses ergibt es Sinn,<br />

dass er auch Sicherheitsbeauftragter der<br />

Firma ist. Bei all dem hat Betriebsratsmitglied<br />

Matthias Wenzlik für seine<br />

Kollegen stets ein offenes Ohr.<br />

Im besten Fall<br />

sind sie unsichtbar<br />

VVon<br />

KATJA MÜLLER<br />

UonD MAREon SCHULZE<br />

Holger Sundermann und<br />

Kevin Reuker kennen<br />

alle – und alle kennen<br />

Holger und Kevin. Denn die<br />

beiden Systemadministratoren<br />

lagen nicht nur unter jedem<br />

Schreibtisch im CZ-Gebäude<br />

an der Bahnhofstraße und haben<br />

Kabel eingestöpselt, damit<br />

der digitalen Zeitungsproduktion<br />

nichts im Wege steht.<br />

Auch in der Druckerei in Klein<br />

Hehlen sind sie häufig Gäste.<br />

Dabei wollen sie am liebsten<br />

unsichtbar sein. „Am besten ist<br />

es, wenn wir nicht gebraucht<br />

werden. Dann läuft alles – und<br />

wir sind wie unsichtbar“, sagt<br />

Holger Sundermann. Seit <strong>200</strong>6<br />

ist er für die IT bei der Celleschen<br />

Zeitung verantwortlich.<br />

Gibt es doch einmal Schwierigkeiten,<br />

sind die beiden von<br />

bemerkenswerter Geduld. Anrufe<br />

nach Feierabend, weil<br />

eine Seite nicht den Weg auf<br />

die Platte finden will? Kein<br />

Problem. Besuche am Arbeitsplatz,<br />

weil irgendetwas partout<br />

nicht funktioniert, das<br />

Problem tatsächlich aber vor<br />

dem Rechner sitzt, wie der<br />

zerknirschte User dann einsehen<br />

muss? Man lacht gemeinsam<br />

drüber. Klar, dass die<br />

beiden einen ganz besonderen<br />

Treibstoff für Körper und Geist<br />

brauchen. Im Fall von Holger<br />

Sundermann heißt das Zaubermittel<br />

Nutella. Bei Kevin Reuker<br />

ist es eine Kombination aus<br />

Eiweiß und Koffein, die ihn am<br />

Laufen hält. Die beiden können<br />

ihr spezielles Doping gut<br />

gebrauchen, schließlich sind<br />

sie mit Beamer, PC, Bildschirm<br />

oder sonstigen Elektrogeräten<br />

oft treppauf, treppab unterwegs<br />

durchs Haus.<br />

„Wenn es irgendwo klemmt<br />

und im schlimmsten Fall die<br />

Produktion unserer Zeitung gefährdet<br />

ist, dann sind wir plötzlich<br />

die wichtigsten Personen<br />

bei der CZ“, beschreibt Holger<br />

Sundermann den Umstand,<br />

dass ohne Server und Software<br />

bei einer Tageszeitungsproduktion<br />

heutzutage nichts<br />

mehr geht. Ohne Internetzugang<br />

übrigens auch nicht.<br />

Die ganze Welt immer nur<br />

einen Mausklick entfernt, das<br />

Gelingen der Zeitungsproduktion<br />

aber auch abhängig von<br />

der Telefongesellschaft und<br />

vielen weiteren technischen<br />

Details – das war vor rund 30<br />

<strong>Jahre</strong>n noch nicht so. Da gaben<br />

Journalisten handschriftlich<br />

gefüllte Papierblätter in eine<br />

Texterfassung. Von dort wanderten<br />

die Texte erst einmal zu<br />

einem Korrektor, von dort ging<br />

es in den Klebeumbruch, wo<br />

Texte und Fotos für Zeitungsseiten<br />

tatsächlich mit Schere<br />

und Klebstoff in Form gebracht<br />

wurden. Sogenannte Reprografen<br />

bannten anschließend<br />

die Layouts auf Reprofilme, aus<br />

denen wiederum in der Druckerei<br />

die Druckplatten hergestellt<br />

wurden.<br />

Mit seinen 39 <strong>Jahre</strong>n zählt<br />

Holger Sundermann zu denen,<br />

die einen weiten Bogen geschlagen<br />

haben. Denn er hat<br />

noch eine Ausbildung zum<br />

Schriftsetzer bei der CZ absolviert.<br />

Ein Berufszweig, der,<br />

kaum dass für Sundermann<br />

die berufliche Laufbahn begonnen<br />

hatte, auch schon ausgestorben<br />

war. Denn mit dem<br />

„Desktop Publishing“ wurden<br />

ganze Berufsgruppen plötzlich<br />

überflüssig.<br />

Heute gibt es bei der CZ<br />

zwar die Trennung von Schreibenden<br />

und Layoutenden<br />

– aber digital arbeiten alle.<br />

Von der Terminverwaltung<br />

und Themenplanung über<br />

das Schreiben von Texten und<br />

Hochladen von Bildern, das<br />

Layout der Zeitungsseite und<br />

die Bildbearbeitung sowie das<br />

Bespielen des Online-Auftritts<br />

bis hin zum Ausbelichten der<br />

Seiten direkt auf die Druckplatten<br />

– der Rechner ist das<br />

zentrale Produktions- und Recherchemittel.<br />

Damit das alles funktioniert,<br />

arbeitet die Cellesche Zeitung<br />

mit einer Vielzahl von Softwarelösungen.<br />

„Und damit all<br />

diese Systeme reibungslos miteinander<br />

funktionieren, stellen<br />

wir dafür die technischen Wege<br />

bereit“, erklärt Holger Sundermann.<br />

Natürlich ist das Firmennetzwerk<br />

der Tageszeitung mit<br />

einem zentralen Virenscanner<br />

versehen. So ein sensibles<br />

System muss entsprechend<br />

geschützt werden. „Eine Besonderheit<br />

ist, dass Meldungen<br />

der Nachrichtenagenturen<br />

nach wie vor nicht per Internet,<br />

sondern über einen separaten<br />

Satellitenkanal gesendet werden“,<br />

erklärt Sundermann.<br />

Server, Datensysteme, aber<br />

auch das Redaktionssystem:<br />

Das alles ist aus Sicherheitsgründen<br />

doppelt vorhanden.<br />

Und im Notfall – wenn gar<br />

nichts mehr hilft – ist es möglich,<br />

von einem System auf das<br />

andere umzuschalten. Damit<br />

die CZ pünktlich auf dem Frühstückstisch<br />

liegt.<br />

Sprechen Sie mit uns. Wir stehen<br />

Ihnen mit unseren Beratungs- und<br />

Service-Leistungen gern zur Seite.“<br />

Thomas Treude, Geschäftsführer<br />

61562601_17040700300030316


60 Freitag, 7. April 2017<br />

Rosi Kullmann<br />

trägt bei der CZ den<br />

individuellen Kundenwünschen<br />

Rechnung.<br />

1992 startete<br />

Susanne Harbott<br />

ihre Ausbildung<br />

zur Schriftsetzerin.<br />

Heute ist sie als<br />

Redakteurin am<br />

Newsdesk<br />

beschäftigt.<br />

Vom Bleisatz zum Computer:<br />

CZ-Dinos erzählen<br />

Am 1. August 1976<br />

begann Rosi Kullmann ihre Ausbildung<br />

zur Industriekauffrau bei der Celleschen<br />

Zeitung. Zusammen mit drei anderen Kolleginnen widmete sie<br />

sich der Anzeigenberechnung. „Für jede Anzeige gab es damals noch<br />

ein Manuskript“, sagt Kullmann. Ausgestattet mit einem Zeilenmaß, wurden in<br />

der gedruckten Zeitung die Anzeigen abgestrichen und nach<br />

Millimetern berechnet. „Vor Einführung der EDV hatten wir Karteikästen mit Kundennummern<br />

und -listen, anfangs noch auf Lochkarten“, erinnert sie sich. Jedes Manuskript wurde<br />

mit einer Rechnungsnummer gestempelt. Auf einem großen Tisch wurden die Anzeigenmanuskripte<br />

per Hand nach Rubriken sortiert und für die Berechnung vorbereitet.<br />

„Es gab viel mehr Papier, und wir haben anders gearbeitet, es war mehr Handarbeit.“<br />

Als die ersten Computer in das Büro Einzug hielten, gab es eine Leitung nach Hannover ins<br />

Rechenzentrum. Jede Anzeige wurde von Hand eingegeben, eine Liste erstellt und mit deren Hilfe<br />

wurden die Rechnungen mit der Zeitung abgeglichen.<br />

Heute ist Rosi Kullmann für das Customizing zuständig: das „Anpassen eines Produktes an die<br />

individuellen Wünsche des Kunden“. So kümmert sie sich um Kundendaten- und die Systempflege.<br />

Wenn zum Beispiel eine Rechnung mit falscher Anschrift rausgeht, gleicht sie diese mit<br />

dem Kunden ab. Sie ist auch für die Urlaubs- oder Veränderungsmeldungen der<br />

Fremdverlage zuständig, die sie von der HAZ, der NP, „ Die Welt“ oder „Die<br />

Zeit“ gemeldet bekommt. „Ich bin ein Mädchen für fast alles“, scherzt<br />

Kullmann. „Technik ist schön und gut, doch der Gesamtüberblick<br />

ist nicht mehr da.“ Denn wo früher Anzeigenmanuskripte,<br />

ellenlange Listen, Manuskriptkästen und Lochkarten<br />

standen, verwehrt ihr heute das Computergehäuse<br />

den allumfassenden kontrollierenden Blick<br />

auf die Festplatte.<br />

Angeregt durch den Beruf ihrer Schwester<br />

wollte auch Susanne Harbott den Beruf der Druckvorlagenherstellerin<br />

erlernen. Doch beim Bewerbungsgespräch<br />

mit dem damaligen technischen Leiter Holger Lange wurde schnell<br />

klar, dass es eher der Beruf des Schriftsetzers sein sollte. „Ich habe gern gezeichnet,<br />

unter anderem Geburtstagskarten“, so Harbott. Holger Lange war sichtlich<br />

beeindruckt, und so trat sie am 1. August 1992 die Ausbildung zur Schriftsetzerin bei der<br />

Celleschen Zeitung an. Danach arbeitete sie als Springerin in der damaligen Setzerei und betreute<br />

Magazine wie die des Niedersächsischen Turnerbundes (NTB). „Während der Ausbildung<br />

musste ich mir mit Kollegen noch einen Computer-Monitor teilen“, erzählt sie. Das wäre heutzutage<br />

ein undenkbares Arbeiten.<br />

Im Rahmen der technischen Umstellungen im Hause der CZ erlangte Susanne Harbott im April 1997 den<br />

Status einer technischen Redakteurin und war fortan unter anderem für die System-Administration verantwortlich.<br />

„Während technischer Besprechungen beim Madsack-Konzern in Hannover war ich immer die einzige<br />

Frau“, erinnert sie sich. Nach ihrer Elternzeit begann sie im Juni <strong>200</strong>8 im Politikressort und kümmerte<br />

sich um redaktionelle Themen- und Sonderseiten.<br />

Mehrere große Umstellungen innerhalb des Redaktionssystems hat sie zwischenzeitlich mit ihrer Kollegin<br />

Maren Schulze geschultert. Dazu zählen auch zahlreiche Schulungen von Kollegen und die<br />

Weiterentwicklung des Layouts.<br />

„Früher war ich immer das Küken, heute bin ich schon ein Dino“, wundert sich die heute<br />

42-Jährige. Doch die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern.<br />

Tochter Lea Madeleine ist als Kinderreporterin für die Celler Kinderuni „Collegium Cellense“<br />

im Einsatz und hat wie die Mutter viel Spaß am Zeitungmachen.<br />

Der letzte große Kraftakt war der Relaunch zum <strong>200</strong>-jährigen Bestehen der CZ.<br />

Die Printausgabe hat ein Facelifting erhalten – neue Schriften, klarer<br />

strukturiert, eben der Zeit angepasst. Apropos Zeit: „Beim<br />

nächsten Jubiläum – zum 225. Geburtstag – bin ich<br />

schon in Rente ...“, schmunzelt das „Küken“.<br />

Sie haben etwas anderes<br />

gelernt als das, was heute ihren<br />

Alltag prägt. Grund für den<br />

Wandel in den Biografien<br />

von CZ-Mitarbeitern<br />

war der technische<br />

Fortschritt.<br />

Ausbildungsplatzsuche anno 1972: Ein<br />

Jugendlicher macht sich mit seinem Fahrrad auf den<br />

Weg, um sich eine Lehrstelle zu suchen. In der damaligen Schalterhalle<br />

der Celleschen Zeitung fragt er nach, ob es eine Lehrstelle als<br />

Industriekaufmann gäbe. Kurze Zeit später sitzt er dem damaligen Prokuristen<br />

Wilhelm Ostermeier gegenüber. Dieser zieht einmal an seiner Zigarre ..., zieht<br />

ein zweites Mal ..., zieht ein drittes Mal ..., schaut durch den blauen Dunst und sagt:<br />

„Dann wollen wir zwei es mal miteinander versuchen.“<br />

Das war vor fast 45 <strong>Jahre</strong>n. Heute ist Rudi Sander Anzeigendisponent und mit seiner<br />

Arbeit rundum zufrieden. „Früher wurde jede Anzeige handschriftlich aufgenommen, Computer<br />

gab es damals ja noch nicht“, erzählt er. „Wenn man Pech hatte, dann kam ein Kunde<br />

und diktierte einem seitenlange Texte.“ Glücklich konnte man sich schätzen, wenn die Kunden<br />

ein vorgeschriebenes Manuskript mitbrachten.<br />

Bis zum Abend wurden die Anzeigen auf einer schreibtischgroßen Vorlage unter der<br />

jeweiligen Rubrik mit der Größe notiert, die Millimeter zusammengezählt und so der<br />

Umfang der nächsten Ausgabe festgelegt.<br />

Keine Frage war es damals, ob man nach der Ausbildung übernommen wurde. „Es hieß<br />

einfach: Möchte ich bleiben oder nicht?“, erinnert sich Sander. Die Umstellung auf<br />

das digitale Vi&Va-System erfolgte 1996. Den technischen Wandel sieht er als<br />

stete Herausforderung.<br />

Im Jahr 1984 wurde Rudi Sander in den Betriebsrat gewählt, seit<br />

1990 ist er dessen Vorsitzender und kümmert sich um die<br />

Belange der Belegschaft.<br />

Schon früh<br />

stand für Andreas Kasischke sein<br />

Berufswunsch fest: Er wollte Drucker werden. Und<br />

so trat er seine Ausbildung am 1. August 1982 bei der Celleschen<br />

Zeitung an.<br />

Als Ausbilder empfing ihn im Haupthaus an der Bahnhofstraße Druckermeister<br />

Heinz Henning – unter Kollegen nur „Bossmann“ genannt. Anfang der 1980er <strong>Jahre</strong><br />

stand der Buchdruck an der Schwelle zum Offsetdruck. Statt des jahrhundertealten Bleisatzes<br />

übernahmen immer mehr die Offsetplatten die Regie in der Druckerei. Doch zu Beginn<br />

seiner Ausbildung erlernte Kasischke den Beruf des Druckers an der Heidelberger Tiegeldruckpresse.<br />

Gern denkt er an den Zusammenhalt der Kollegen zurück. So gab es immer um 10 Uhr ein<br />

gemeinsames Frühstück im Aufenthaltsraum mit den Buchbindern. „Jeder brachte etwas mit, und<br />

jeder konnte sich von allem etwas nehmen“, schwärmt Kasischke noch heute.<br />

Nach der zweigleisigen Prüfung im Buch- und Offsetdruck stand der junge Geselle an der<br />

Kleinoffsetmaschine und druckte bis 1994 alles im A4-Format, was man heutzutage<br />

zu Hause auf seinem Computer selbst erledigt. Von 1994 bis 1997 arbeitete er in der Druckerei Pohl.<br />

1997 ergriff er die Gelegenheit beim Schopfe und wechselte ins Druckzentrum Klein Hehlen in die<br />

neu eingerichtete Druckvorstufe. Die rasant voranschreitende Technik ermöglichte es, die Daten<br />

von der Bahnhofstraße nach Klein Hehlen direkt zu übertragen. CTP hieß das Zauberwort:<br />

„Computer to Plate“.<br />

Seit September <strong>200</strong>6 steht Kasischke wieder in seinem erlernten Beruf an der Rotation<br />

und sorgt dort für den richtigen Druck – getreu seinem Wahlspruch:<br />

„Die Töpferscheibe dreht sich immer noch rechtsherum.“<br />

Zu Beginn seiner<br />

Ausbildung stand für Andreas<br />

Ziesemer die Welt „buchstäblich“ Kopf.<br />

Ausgestattet mit grauem Kittel, Winkelhaken und Ahle startete<br />

der damals 16-Jährige seine Berufsausbildung zum Schriftsetzer bei der<br />

Celleschen Zeitung. Die Ausbildung erfolgte im traditionellen Bleisatz am Setzkasten.<br />

„Buchstabe für Buchstabe wurden im Winkelhaken die Wörter<br />

zusammengesetzt – auf dem Kopf und spiegelverkehrt. Das war sehr gewöhnungsbedürftig“,<br />

erinnert sich Ziesemer. Die Abschlussprüfung zum Schriftsetzer war die letzte<br />

ihrer Art im Bleisatz: Die Computer hielten Einzug und lösten den jahrhundertealten Bleisatz ab.<br />

Die Arbeit wurde „sauberer“: Statt langer schwerer Setzschiffe voller Bleizeilen spuckte der neue<br />

Kollege Computer lange Textfahnen auf Fotopapier aus. Diese wurden zusammengeschnitten<br />

und zu einer fertigen Zeitungsseite zusammenmontiert. Der Beruf des Textmetteurs war geboren.<br />

„Die Zusammenarbeit mit den Redakteuren hat mir viel Spaß gemacht“, so Ziesemer. Aus dieser<br />

Zeit stammt auch der Spruch: „Hast Du Kleisterpott und Scher’, bist du fast ein Redakteur.“ Dieser<br />

Spruch bestimmte seinen weiteren beruflichen Lebensweg. Denn die technische Revolution ließ<br />

sich nicht aufhalten, die Computer wurden schneller und leistungsstärker. Den Leuchttisch<br />

ersetzte schließlich ein Computerbildschirm, die Schere wurde gegen eine Maus eingetauscht<br />

und der ehemalige Schriftsetzer arbeitete fortan als technischer Redakteur.<br />

Heute kümmert sich Ziesemer um die Gestaltung von Zeitungsseiten – das Layout.<br />

„Eigentlich sind die Werkzeuge die gleichen geblieben, sie haben sich nur ,entmaterialisiert‘<br />

und sind noch alle im Computerprogramm zu finden. Einzig<br />

vermisse ich manchmal den Geruch von Farbe und Papier sowie<br />

das leise Zischen der Drucktiegel in der hauseigenen<br />

Druckerei.“<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 61<br />

1972 kam Rudi Sander<br />

zur CZ angeradelt, bis heute ist er<br />

ihr treu geblieben.<br />

Andreas<br />

Kasischke<br />

startete 1982<br />

seine<br />

Ausbildung<br />

zum Drucker.<br />

Heute<br />

arbeitet er in<br />

der Rotation<br />

in Klein<br />

Hehlen.<br />

Andreas Ziesemer<br />

hat bei der CZ<br />

1976 als Lehrling<br />

angefangen, heute<br />

arbeitet er als<br />

Redakteur am<br />

Newsdesk.<br />

Mundschenk<br />

verwandelt Papier zu Kommunikation<br />

Mundschenk<br />

Druck- und Vertriebs GmbH & Co. KG<br />

Harburger Straße 63 · 29614 Soltau<br />

Telefon 051 91 | 808-0<br />

Telefax 05191|808-145<br />

-<br />

www.mundschenk.de · druck@mundschenk.de<br />

62.400 Mal gedruckt, gefalzt und gelesen.<br />

Wir gratulieren der Celleschen Zeitung zum <strong>200</strong>. Jubiläum!<br />

Als Druckerei bieten wir Ihnen eine Vielzahl an Ideen und Möglichkeiten, die Kommunikation<br />

Ihres Unternehmens schöner, wirkungsvoller und effizienter zu gestalten.<br />

Von Flyern über hochwertige Broschüren bis zum Hardcover-Buch<br />

Mit uns haben Sie einen Partner,<br />

bei dem Sie nicht nur ein breites<br />

Angebot verschiedener Produkte,<br />

sondern auch kompetente Beratung<br />

bekommen, um das für Sie optimale<br />

Produkt zu entwickeln.<br />

AKTION<br />

Rückenstichbroschüren<br />

DIN A4 und DIN A5 · 16, 24 und 32 Seiten<br />

Dispersionslack gratis!<br />

Für den Landkreis Celle bis zum 31.12.2017!<br />

Wir gratulieren zum <strong>200</strong>-jährigen Bestehen und bedanken uns für die gute Zusammenarbeit!<br />

Willkommen<br />

in der Perle<br />

des Nordens!<br />

Das Althoff Hotel Fürstenhof Celle wurde um 1680 als Barockpalais<br />

erbaut und ist heute ein Ort von Tradition und privater<br />

Gastfreundschaft mit einem einzigartigem Ambiente.<br />

Das Gourmetrestaurant Endtenfang (1 Michelin Stern,<br />

17 Gault Millau Pkt.) verwöhnt Sie mit feinen Aromen auf<br />

höchstem Niveau. Die Küche der italienischen Hausfrau<br />

nach Originalrezepten genießen Sie in<br />

der Taverna & Trattoria Palio (16 Gault Millau Pkt.).<br />

Hier finden Sie den außergewöhnlichen<br />

Rahmen<br />

für besondere Ereignisse<br />

wie z. B. Ihre Familienfeier,<br />

Ihre Traumhochzeit oder Ihre<br />

geschäftliche Veranstaltung.<br />

Hannoversche Straße 55/56 | 29221 Celle | T (05141) 20 10 | info@fuerstenhof-celle.com | www.fuerstenhof-celle.com<br />

61402601_17040700300030316<br />

61394401_17040700300030316


62 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Zwei Anzeigenblätter<br />

in Stadt und Landkreis<br />

VVon<br />

KATJA MÜLLER<br />

Mit dem „Celler Markt“<br />

und dem „Bergener<br />

Stadt- und Örtzeanzeiger“<br />

erscheinen jeweils<br />

mittwochs zwei Anzeigenblätter,<br />

die zusätzlich zur Celleschen<br />

Zeitung ebenfalls in<br />

der Bahnhofstraße entstehen.<br />

Neben der von Montag bis<br />

Samstag veröffentlichten Tageszeitung<br />

ergänzen diese<br />

beiden Anzeigenblätter das<br />

Portfolio der Printprodukte aus<br />

dem CZ-Verlag.<br />

Der „Celler Markt“ wird<br />

im Großraum Celle, Winsen,<br />

Wietze, Hambühren, Wathlingen,<br />

Flotwedel, Lachendorf<br />

und Eschede verteilt, also<br />

praktisch im südlichen Landkreis<br />

Celle. Seine Auflage beträgt<br />

rund 53.000 Exemplare.<br />

Tipps für die Freizeitgestaltung<br />

und Empfehlungen für<br />

Veranstaltungen in der Region<br />

machen dieses Anzeigenblatt<br />

aus. Ergänzt werden die Informationen<br />

mit verschiedenen<br />

Verbraucherthemen, die sich<br />

zum Beispiel um die eigenen<br />

vier Wände, Gesundheit oder<br />

Rechtsfragen drehen.<br />

Der „Bergener Stadt- und<br />

Örtzeanzeiger“ ist ein Anzeigen-<br />

und Informationsblatt für<br />

den Nordwesten des Landkreises<br />

Celle mit den Orten<br />

Bergen, Faßberg, Unterlüß,<br />

Hermannsburg und Müden.<br />

Und das seit mehr als 30 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Seine Auflage beträgt<br />

rund 15.000 Exemplare. Er<br />

informiert über kulturelle und<br />

sportliche Veranstaltungen,<br />

veröffentlicht Sonderseiten zu<br />

verkaufsoffenen Sonntagen<br />

oder Dorffesten und berichtet<br />

über Neuigkeiten aus der<br />

heimischen Wirtschaft. Auch<br />

Verbraucherthemen, wie Bauen<br />

und Wohnen,<br />

Garten,<br />

Hochzeit,<br />

G e s u n d -<br />

heit oder Auto<br />

werden aufgegriffen. Der<br />

„Bergener Stadt- und Örtzeanzeiger“<br />

enthält aktuelle<br />

Berichte aus dem öffentlichen<br />

Leben und der Politik und<br />

ist für die Gemeinden Hermannsburg<br />

und Unterlüß<br />

amtliches Mitteilungsblatt.<br />

Fester Bestandteil beider Anzeigenblätter<br />

sind<br />

die Rubrik „Dies<br />

und Das“ für private<br />

Kleinanzeigen sowie<br />

ein Kalender mit Terminen<br />

und Veranstaltungen<br />

als Wochenvorschau und mit<br />

Hinweisen allgemeiner Hilfsdienste.<br />

Neben diesen wöchentlich<br />

erscheinenden Anzeigenblättern<br />

gibt es einmal im Jahr<br />

für neun Gemeinden einen<br />

eigenen Lokalteil als Magazin:<br />

die Gemeindebeilagen.<br />

„Mein Winsen“, „Mein Bergen“<br />

oder mein „Mein Flotwedel“<br />

– an jedem letzten<br />

Samstag im Monat liegen diese<br />

Magazine im halben Zeitungsformat<br />

der Celleschen<br />

Zeitung bei. Nicht-Abonnenten<br />

erhalten diese Hefte am<br />

darauffolgenden Mittwoch<br />

als Beilage im „Celler Markt“<br />

oder im „Bergener Stadt- und<br />

Örtzeanzeiger“.<br />

Inhaltlich beschäftigen sich<br />

diese Magazine vor allem mit<br />

den Menschen, die dafür sorgen,<br />

dass das Leben in ihren<br />

Gemeinden lebens- und liebenswert<br />

ist: Die guten Seelen<br />

in den Vereinen, Hobby-Theatergruppen<br />

oder nachbarschaftliche<br />

Hilfe – das sind die<br />

Geschichten, die ganz dicht<br />

an den Menschen sind, die<br />

ihre Heimatdörfer lieben und<br />

schätzen, und für die sie sich<br />

engagieren. Außerdem gibt es<br />

in diesen Magazinen Veranstaltungs-<br />

und Ausflugstipps<br />

für die jeweiligen Gemeinden<br />

oder auch kulinarische Anregungen.<br />

Seit dem vergangenen<br />

Jahr wird die beliebte Serie<br />

„Alte Fotos erzählen“ nicht<br />

nur in der Celleschen Zeitung,<br />

sondern auch in den Gemeindebeilagen<br />

mit Bildern aus<br />

dem Landkreis veröffentlicht.<br />

55733701_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 63<br />

Leiterin Verlagspool<br />

KATJA MÜLLER<br />

Meereswellen, Inselmenschen und ihr Hund:<br />

Das sind die Energiequellen von Katja Müller.<br />

Gelegentlich bedauert sie, dass alles zusammen<br />

nur noch im Urlaub zu haben ist. Aber Aller und<br />

Hüttenseepark haben auch ihre eigenen Reize.<br />

Die gebürtige Brandenburgerin ist in Thüringen<br />

und Warschau groß geworden und hat nach<br />

dem Abitur in Marburg und Göttingen<br />

Germanistik, Politikwissenschaften und<br />

Publizistik studiert. Schon während des<br />

Studiums arbeitete sie in Thüringen freiberuflich<br />

für verschiedene Tageszeitungen, Anzeigenblätter,<br />

Stadtmagazine und Radiosender.<br />

Ihr Volontariat hat die heute 39-Jährige bei der<br />

Ostsee-Zeitung in Rostock und in Bergen auf<br />

Rügen absolviert. Danach war sie einige <strong>Jahre</strong><br />

freiberuflich als Journalistin tätig mit Fokus auf<br />

maritimen Tourismus und Seewirtschaft, unter<br />

anderem für die Deutsche Presseagentur, den<br />

onordkurier, Die Zeit, Allegra oder Focus<br />

Campus. Ein persönliches Highlight in dieser<br />

Zeit war eine dreimonatige Reise per Containerschiff,<br />

um ein Webblog für Geo.de zu schreiben.<br />

Der Freiberuflichkeit folgten Zeit- und Projektverträge,<br />

unter anderem in der Online-Redaktion<br />

des Deutschen Evangelischen Kirchentags,<br />

bei der ZMG Zeitungs Marketing Geselleschaft<br />

oder der Philips Deutschland GmbH. Anfang<br />

<strong>200</strong>9 hat Katja Müller ihr berufliches Zuhause<br />

bei der Celleschen Zeitung gefunden.<br />

Dass sie es seit acht <strong>Jahre</strong>n –<br />

wider ihrer Vorstellungskraft – an<br />

ein- und demselben Arbeitsplatz<br />

ausgehalten hat, liegt nicht<br />

zuletzt daran, dass ein Familienunternehmen<br />

wie die Cellesche<br />

Zeitung kurze Wege und ein<br />

anderes menschliches<br />

Miteinander pflegt als große<br />

Konzerne. Sie hat den<br />

Bereich Sonderthemen<br />

und Beilagen als eigene<br />

Verlagsabteilung<br />

etabliert und entwickelt<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Mediaberatern<br />

individuelle Kommunikationskonzepte<br />

für Werbekunden.<br />

Ratgeberformate<br />

für alle Lebenslagen<br />

VVon<br />

KATJA MÜLLER<br />

Bauen und Wohnen, Ratgeber<br />

zu Themen wie<br />

Recht, Bildung, Mobilität<br />

oder heimische Kulinarik:<br />

Das ist das Potpourri, mit dem<br />

sich sogenannte Anzeigensonderveröffentlichungen<br />

der<br />

Celleschen Zeitung, aber auch<br />

in den Anzeigenblättern Celler<br />

Markt und Bergener Stadt- und<br />

Örtzeanzeiger beschäftigen.<br />

Auch Firmenjubiläen, Geschäftsneueröffnungen<br />

oder<br />

besondere Baumaßnahmen finden<br />

ihren Niederschlag in diesen<br />

Themen.<br />

Sonderveröffentlichungen<br />

unterscheiden sich vom klassischen<br />

redaktionellen Teil der<br />

Zeitung insofern, als dass sie<br />

redaktionelle Inhalte bieten,<br />

die zielgruppengenau auf Werbekunden<br />

zugeschnitten sind.<br />

Folglich befinden sich auf diesen<br />

Sonderseiten Anzeigen der<br />

Werbekunden, die sich in diesem<br />

besonderen redaktionellen<br />

Umfeld mit ihren Werbebotschaften<br />

wohlfühlen.<br />

Weil das so ist, müssen diese<br />

Anzeigensonderveröffentlichungen<br />

besonders gekennzeichnet<br />

sein, um sie vom<br />

unabhängigen, kritischen<br />

Nachrichtenjournalismus der<br />

Tageszeitungsredakteure zu<br />

unterscheiden. Anzeigensonderveröffentlichungen<br />

gehören,<br />

wie die Anzeigen selbst,<br />

zum klassischen Geschäft<br />

eines Tageszeitungsverlags.<br />

Doch auch in diesem Bereich<br />

finden Veränderungen statt:<br />

„Wir stellen zunehmend fest,<br />

dass sich Kunden individuelle<br />

Kommunikationslösungen<br />

von uns wünschen. Deshalb<br />

entwickeln wir ständig neue<br />

Produkte und bieten Kunden<br />

speziell auf sie zugeschnittene<br />

Kommunikationskonzepte“,<br />

sagt CZ-Verlagsleiter Carsten<br />

Wießner.<br />

Eine Baumeisterdynastie<br />

seit 1904<br />

„Der Name Hellmann ist wie ein Qualitätsiegel“<br />

Eckart-Rolf Hellmann<br />

Eckart-Rolf Hellmann hat<br />

seinen Beruf „von der<br />

Pike auf“ gelernt.<br />

Die handwerklichen Familientraditionen<br />

reichen<br />

150 <strong>Jahre</strong> zurück und<br />

waren schon damals,<br />

weit über die Grenzen<br />

der Stadt Celle hinaus<br />

bekannt.<br />

Wobei der Großvater und der Vater bedeutende<br />

Baubetriebe gründeten, weiterführten<br />

und bis zur industriellen Größe aufbauten.<br />

Leider wurde diese Entwicklung durch die<br />

Kriegsereignisse zu Nichte gemacht. (Dip.-Ing.<br />

Rudolf Hellmann fiel als Jagdflieger im Luftkampf<br />

über Deutschland)<br />

Eckart-Rolf Hellmann selbst erarbeitete sich<br />

seinen beruflichen Werdegang durch alle<br />

Sparten des Bauberufes, wurde dann einer<br />

der jüngsten Poliere in Deutschland, stiegt<br />

auf zum Bauleiter und legte seine Prüfung als<br />

Maurermeister ab und sammelte weitere Erfahrung<br />

in namhaften Ingenieur- und Architekturbüros.<br />

Über 50 <strong>Jahre</strong> Berufserfahrung sind<br />

bis heute zusammengekommen!<br />

Seit über 30 <strong>Jahre</strong>n führt Eckart-Rolf Hellmann<br />

selbst täglich Planungen für alle nur<br />

denkbaren Arten von Gebäuden durch. Vor<br />

25 <strong>Jahre</strong>n erfolgte die Konzentration auf das<br />

System isorast. Die Genialität des Gesamtkonzeptes<br />

hatte den Maurermeister überzeugt.<br />

Hellmann brachte seine praktischen Erfahrungen<br />

in das System ein, optimierte es und<br />

schuf so eine einzigartige Konstellation, die<br />

ihm, wie er sagt, den größten Erfolg seines<br />

Lebens bescherte.<br />

Das Konzept passte exakt zu seiner Philosophie,<br />

die von nun an immer größere Kreise<br />

ziehen sollte. Energetisch durchdacht bauen,<br />

Kosten senken bei unglaublicher Qualität und<br />

das auch noch so, dass selbst Laien hochwertigste<br />

Passivhäuser - inzwischen auch Plus-<br />

Energie-Häuser und Energieautarke Gebäude<br />

- realisieren können, mit Logik, Verstand und<br />

dem unschätzbaren Erfahrungsschatz des<br />

Maurermeisters.<br />

Fast 1000 Häuser hat Eckart-Rolf Hellmann<br />

inzwischen mit dem außergewöhnlichen<br />

Baustoff Isorast gebaut, besser bauen lassen.<br />

Kein einziges gleicht dem anderen, denn<br />

Hellmanns Bauherren schaffen ihre eigenen<br />

Werte, verwirklichen ihre Vorstellungen vom<br />

Leben im eigenen Passivhaus. Der enorme<br />

Zuspruch gibt dem alten Hasen vom Bau Kraft<br />

und Zuversicht. „Wir haben unsere Reise gerade<br />

erst begonnen. Denken wir unsere Philosophie<br />

also konsequent weiter, denn das sind<br />

wir unserer Welt schuldig“, sagt Eckart-Rolf<br />

Hellmann.<br />

61643701_17040700300030316


SATURN CELLE<br />

GRATULIERT<br />

DER CZ ZUM<strong>200</strong>.GEBURTSTAG.<br />

ONLINE SHOP<br />

SATURN.DE<br />

TECHNIK MAGAZIN<br />

TURN-ON.DE<br />

APP<br />

SATURN.DE/APP<br />

Lassen Sie uns Freunde werden:<br />

über 1,7 Mio. Fans<br />

facebook.com/SaturnDE<br />

über 150.000 Abonnenten<br />

youtube.com/turnon<br />

über 149.000 Follower<br />

twitter.com/SaturnDE<br />

60295201_17040700300030316


Unsere Fans:<br />

Unsere Leser<br />

Leser sind das Maß aller<br />

Zeitungsdinge. Das<br />

gedruckte Wort hat für sie<br />

Bedeutung und Nutzen.<br />

Es bringt Durchblick,<br />

gewissermaßen.<br />

Ein Zugang zum<br />

Printmedium aus Sicht<br />

der treuen Fans.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


66 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Allgemeines Krankenhaus: STEPHAN JUDICK<br />

Grußwort des Präsidenten<br />

DES ARBEITGEBERVERBANDS<br />

HEIKO WESTERMANN<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung – das ist<br />

ein Jubiläum, auf das man zu Recht stolz sein<br />

darf. Den Bürger umfassend und objektiv zu<br />

informieren – über das Weltgeschehen genauso<br />

wie über regionale und kommunale Ereignisse<br />

– ist des Journalisten vornehmste Pflicht. Dieser<br />

Aufgabe und dieser Verantwortung haben sich<br />

die Verleger, Herausgeber und Redakteure der<br />

Celleschen Zeitung seit nunmehr zwei<br />

Jahrhunderten mehr als erfolgreich gestellt und<br />

zu ihrer Herzensangelegenheit gemacht.<br />

Zu dieser Leistung gratuliert der Arbeitgeberverband<br />

Lüneburg Nordostniedersachsen (AV)<br />

auf das Herzlichste.<br />

Dieses runde Jubiläum steht zweifelsohne für die<br />

gewachsene Verbundenheit der Leserinnen und<br />

Leser mit ihrer Zeitung und weist auf die lange<br />

Periode regionaler Geschichte und Geschichten<br />

hin, die in der Zeitung abgebildet wurden.<br />

Und doch befindet sich die Medienlandschaft<br />

in einem umfassenden Strukturwandel. Digitale<br />

Medien machen der gedruckten Zeitung<br />

zunehmend Konkurrenz. Der Leser von heute<br />

geht mit Nachrichten anders um. Denn im<br />

Internet ist jede Nachricht nur einen Klick weit<br />

weg, ständig verfügbar und immer aktuell.<br />

Ich bin jedoch fest davon überzeugt, dass sich<br />

der Verlag und die Redaktion der Celleschen<br />

Zeitung auch dieser Herausforderung erfolgreich<br />

stellen und auch in Zukunft weiter stellen werden.<br />

Deshalb gibt es Nachrichten nicht mehr nur in der<br />

gedruckten Version zu kaufen, sondern sie werden<br />

von der Celleschen Zeitung in gewohnt guter<br />

journalistischer Qualität – sowohl im Internet als<br />

auch via Facebook, Twitter oder dem<br />

Video-Portal Youtube verbreitet. Das ist ein<br />

weiterer Beleg dafür, dass ein <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> altes<br />

Medienhaus gleichzeitig fest in der Region<br />

verwurzelt und trotzdem technisch auf der Höhe<br />

der Zeit sein kann.<br />

Ich bin fest davon überzeugt: Lokale und<br />

regionale Zeitungen werden auch künftig eine<br />

wichtige Bedeutung haben. Zeitungen müssen<br />

leserfreundlich sein; sie müssen jungen wie<br />

älteren Lesern Orientierung im<br />

Informationsdschungel bieten und sie unterhalten<br />

– ein Anspruch, den die Cellesche Zeitung stets in<br />

hervorragender Weise erfüllt hat.<br />

Der Arbeitgeberverband ist daher stolz darauf,<br />

dieses Unternehmen, das Tradition, Geschichte<br />

und Fortschritt darstellt, zu seinen Mitgliedern<br />

zählen zu dürfen. Ein Unternehmen, das sich<br />

bereits seit acht Generationen in Familienbesitz<br />

befindet, verdient heutzutage mehr denn<br />

je Anerkennung und Respekt.<br />

Ich wünsche der Celleschen Zeitung und ihren<br />

Verantwortlichen, dass sie auch weiterhin lokalen<br />

Qualitätsjournalismus möglich machen. Durch<br />

kluges und weitsichtiges Unternehmensmanagement<br />

und mit einem ebenso professionellen wie<br />

kreativen Redaktionsteam.<br />

Was bedeutet die CZ für Ihr<br />

Unternehmen?<br />

Die Cellesche Zeitung verleiht<br />

Menschen, Politikern, Vereinen und<br />

Unternehmen in und um Celle und ihren<br />

zahlreichen Aktivitäten, Engagements<br />

und Bemühungen eine Stimme. Mithilfe<br />

der CZ erfahre ich, was die Menschen<br />

in der Region antreibt und bewegt und<br />

welche Herausforderungen gerade gemeistert<br />

werden.<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Wir in der AKH-Gruppe nutzen die CZ vor allem, um uns über die<br />

aktuellen und politischen Entwicklungen in der Region zu informieren<br />

und um hinsichtlich von Veranstaltungen auf dem neuesten Stand zu<br />

sein. Selbstverständlich ist die CZ aber auch ein<br />

wichtiger Partner, wenn es darum geht, die Menschen aus unserer<br />

Region über Neuigkeiten und Veränderungen aus dem AKH Celle,<br />

wie beispielsweise die Eröffnung des Neubaus im Sommer 2016,<br />

zu informieren.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium Tageszeitung<br />

unverzichtbar?<br />

Die CZ ist nah dran an der Region! Das können keine überregionalen<br />

Zeitungen oder Nachrichtenportale im Internet in der Form bieten. Ich<br />

möchte auch weiterhin wissen, was in unserer Region passiert – und<br />

dies von unabhängigen Redakteuren recherchiert und geprüft. So entstehen<br />

Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit. Die Nachrichten werden ja<br />

auch schon heute bei der CZ auf unterschiedlichen Kanälen verbreitet:<br />

in der Tageszeitung, online und auf Social-Media-Kanälen. In diesem<br />

Zusammenspiel ist dies sicherlich der Mix der Zukunft.<br />

Schlosstheater Celle: ANDREAS DÖRING<br />

Was bedeutet die CZ für Sie?<br />

Einen täglichen Kontakt mit Stadt und<br />

Landkreis, also mit den Menschen der<br />

Region, für die wir Theater machen. Die<br />

Cellesche Zeitung bietet uns Theatermachern<br />

so eine Art externe, lokale Dramaturgie.<br />

Denn im Lokalblatt werden<br />

die zeitgenössischen Geschichten der<br />

Region erzählt, die von lebendigen Menschen<br />

der Region handeln. Die Cellesche<br />

Zeitung ist eine Chronistin über das<br />

Leben hier. Die in der Lokalzeitung erzählten<br />

Geschichten bilden einen Horizont mit vielen Bezugspunkten.<br />

Zum einen liegt die gefaltete CZ täglich im Theater im Büro herum,<br />

manchmal stapelt sie sich auch. Dann bekomme ich über unsere Pressestelle<br />

alles, was uns betrifft oder für das Schlosstheater interessant<br />

sein könnte, auch digital zugesandt. Denn schließlich erzählt die Cellesche<br />

Zeitung ja auch die Geschichten des Schlosstheaters. Sie erzählt<br />

auch von unserem Leben. Sie ist also lebenswichtig.<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Zur Auseinandersetzung mit der mir nahen Welt und damit zur<br />

Auseinandersetzung mit meinem Verhältnis zu dieser Welt. Da kann<br />

ich meine Zugehörigkeitsgefühle überprüfen. So ein Blatt motiviert<br />

sowohl meine Neugierde auf Geschichten als auch die Suche danach,<br />

das nährt die Sehnsucht nach Vertiefung von Themen. Und dann „nutzen“<br />

wir die CZ auch dafür, ein Theaterstück über diese Lokalzeitung<br />

und über die Geschichte „<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> CZ“ zu schreiben und zu spielen.<br />

Also die Geschichte dieser Region.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium Tageszeitung unverzichtbar?<br />

Das Medium Tageszeitung brauche ich nicht. Viele Informationen kann<br />

ich mir (leider) auch digital „besorgen“. Ich brauche eine täglich erscheinende<br />

Lokalzeitung.<br />

SVO: ANNE RUHRMANN<br />

Was bedeutet die CZ für Ihr Unternehmen?<br />

Die CZ gehört zu unserer täglichen Auswahl<br />

an Tageszeitungen. In Bezug auf die<br />

Berichterstattung für die Stadt Celle und<br />

den Landkreis Celle ist sie das wichtigste<br />

Medium für uns. Außerdem blicken wir auf<br />

eine langjährige konstruktive Zusammenarbeit<br />

mit der CZ zurück, die wir auch in<br />

Zukunft fortführen möchten.<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Die CZ bietet uns aktuelle Informationen aus der Region, diese fließen<br />

auch zum Teil in unseren täglichen Pressespiegel mit ein. Weiterhin ist die<br />

CZ ein bedeutsames Medium zur Veröffentlichung von Unternehmensinformationen<br />

wie Pressemitteilungen, amtlichen Bekanntmachungen und<br />

Anzeigen. Gern nutzen wir die Möglichkeit von exklusiven Sonderseiten,<br />

um komplexe Themen zu kommunizieren.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium Tageszeitung<br />

unverzichtbar?<br />

Um möglichst viele Menschen vor Ort zu informieren, setzen wir auf<br />

unterschiedliche Kommunikationskanäle, dazu zählt neben den digitalen<br />

Medien auch die gedruckte Tageszeitung. Wir gehen davon aus, dass die<br />

Tageszeitung aufgrund ihrer Hintergrundrecherchen und ihres regionalen<br />

Bezugs auch künftig von Bedeutung sein wird.<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum<br />

Ein <strong>Jahre</strong>stag Ein <strong>Jahre</strong>stag, – dazu dazu noch noch rund rund –<br />

dasDas ist ein ist ein wirklich wirklich guter guter Grund, Grund<br />

zu Zu gratulieren den den Jubilaren,<br />

dieDie nun nun seit seit <strong>200</strong> <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n <strong>Jahre</strong>n<br />

erfolgreich Erfolgreich mit mit der der Celleschen Celleschen waren. waren<br />

Die Die Grundlage Grundlage sich sich einst einst geschafft geschafft<br />

fürFür das, das, was was heute heute prosperiert; prosperiert<br />

wirWir wünschen wünschen weiter weiter Schaffenskraft Schaffenskraft –<br />

das Das ganze ganze Renault-Ahrens-Team<br />

Renault-Ahrens-Team<br />

hier<br />

hier<br />

gratuliert!<br />

gratuliert<br />

Die Renault Z.E. Modelle<br />

100% elektrisch. 100 % alltagstauglich.<br />

Am Listholze 51<br />

30177 Hannover<br />

Telefon: 0511/399393-60<br />

Bremer Str. 53/55<br />

30827 Garbsen<br />

Telefon: 05131/705828<br />

www.autohaus-ahrens.com<br />

. .<br />

57830601_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 67<br />

Kreissportbund: HARTMUT OSTERMANN<br />

Was bedeutet die CZ für den<br />

Kreissportbund?<br />

Die Cellesche Zeitung ist für den Sport<br />

von herausragender Bedeutung.<br />

Gerade die Dokumentation und die<br />

aktuellen Informationen über sämtliche<br />

Sportarten und Teilnehmer im<br />

organisierten Sport sind für uns von<br />

besonderer Wichtigkeit. Textliche und<br />

bildliche Darstellungen sind nicht nur<br />

für die Handelnden von Bedeutung,<br />

sondern auch ein wichtiger<br />

Werbeträger für unsere Vereine und Verbände. Der ganzheitliche,<br />

regionsbezogene und aktuelle Ergebnisdienst wird von der CZ<br />

übersichtlich und komprimiert aufbereitet und unseren Sportler<br />

umfassend und zeitnah zugänglich gemacht. Weiter so!<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Grundsätzlich gilt für mich persönlich, was ich bereits für den<br />

Kreissportbund gesagt gesagt habe. Zusätzlich nutzen wir als<br />

Kreissportbund Celle die Berichte der CZ zur Dokumentation<br />

und Archivierung von Ereignissen der Sportszene in Stadt und<br />

Landkreis.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium Tageszeitung<br />

unverzichtbar?<br />

Gerade die umfassende Darstellung ist durch kein anderes Medium<br />

so zu erreichen wie durch eine regionale Tageszeitung.<br />

Hervorzuheben sind die Hintergrundrecherche und die sachlichen<br />

Kommentierungen und Stellungnahmen zu besonderen<br />

Sportereignissen.<br />

CD-Kaserne: KAI THOMSEN<br />

Pressestelle Stadt Celle: MYRIAM MEISSNER, WOLFGANG FISCHER<br />

Was bedeutet die CZ für Sie als Pressestelle?<br />

Die CZ gehört für uns zum Morgenritual<br />

wie das tägliche Zähneputzen, der Becher Kaffee und<br />

der Weg zur Arbeit. Für uns als Pressestelle ist sie an<br />

vielen Tagen der Spiegel unserer Arbeit. Ernten wir doch<br />

in so manchem Artikel die Früchte, welche wir gemeinsam<br />

am Vortag mit den Redakteurinnen und Redakteuren<br />

gesät haben.<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Definitiv als Lektüre in den frühen Stunden des Tages.<br />

So sind wir auch gut vorbereitet auf die alltägliche<br />

Morgenrunde beim Oberbürgermeister im Rathaus.<br />

Dort werden unter anderem die Artikel, welche Rat<br />

und Verwaltung betreffen, reflektiert, ausgewertet und<br />

wenn nötig, auch eine entsprechende Entgegnung<br />

„ausgeheckt“.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium<br />

Tageszeitung unverzichtbar?<br />

Vielleicht, weil man althergebracht nur glauben mag,<br />

was man buchstäblich<br />

„schwarz auf weiß“ gelesen hat?<br />

Nein, im Ernst: Mit Tageszeitungen und Online-Medien<br />

verhält es sich ein wenig wie beim Vergleich von Kino<br />

und TV. Natürlich ist es schnell und einfach, einen tollen<br />

Film auf dem heimischen Bildschirm anzugucken.<br />

So richtig ermessen lässt sich cineastisches Können aber<br />

erst im Kino mit der entsprechenden Leinwand,<br />

imposantem Sound und dem dazugehörigen Ambiente.<br />

So ist es denn bei der Tageszeitung auch ein wenig die<br />

Haptik des Papiers, das „Ausspähen“ des Zustellers, ob<br />

und wann er das ersehnte Druckerzeugnis endlich im<br />

Briefkasten deponiert – und dann natürlich das<br />

Schmökern am Frühstückstisch, wo so bequem der<br />

Kaffeebecher auf der gerade nicht zu<br />

lesenden Seite abgestellt werden kann.<br />

Wer traut sich Letzteres schon bei Laptop<br />

oder Tablet?<br />

Was bedeutet die CZ für Sie als<br />

Veranstalter und Jugendeinrichtung?<br />

Die Cellesche Zeitung ist für uns<br />

Medienpartner, Traditionsunternehmen<br />

unserer Stadt und noch so viel mehr.<br />

Selbstverständlich arbeiten wir eng mit<br />

dem Team der Celleschen Zeitung bei<br />

der Berichterstattung für unsere Veranstaltungen<br />

und Verlosungen für diese<br />

zusammen. Außerdem ist die Cellesche<br />

Zeitung bereits seit über zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

Vorverkaufsstelle für Tickets für unsere<br />

Veranstaltungen. Was viele Celler aber nicht wissen, ist, dass wir auch<br />

im Projektbereich zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr haben wir<br />

beispielsweise das Projekt „Demokratie-Reporter“ gemeinsam durchgeführt<br />

und Jugendliche an Themen wie „politischer Journalismus“<br />

und „Demokratieverständnis“ herangeführt.<br />

Wofür nutzen Sie die CZ?<br />

Zum festen Morgenritual gehört der Gang zum Briefkasten, der Blick<br />

auf die erste CZ-Seite. Dann wird der Lokalteil beim Frühstück in aller<br />

Ruhe gelesen. Bei uns im Büro nutzen die Mitarbeiter und<br />

Mitarbeiterinnen die Tageszeitung zur täglichen<br />

Informationsgewinnung, aber auch für unser Archiv ist die Zeitung<br />

von hoher Relevanz, denn im Rahmen der Veranstaltungen erhält jeder<br />

Künstler eine Pressemappe mit den Artikeln, die in unserer Region<br />

über ihn veröffentlicht wurden.<br />

Warum ist für Sie auch in Zukunft das Medium Tageszeitung<br />

unverzichtbar?<br />

Die lokale Tageszeitung ist in einer Stadt nicht wegzudenken. Sie gibt<br />

uns einen täglichen Rahmen für die Sicht auf die Welt, in der wir uns<br />

bewegen. Und hier sind eben andere Blickrichtungen wichtig: der<br />

Blick auf die Vereine, auf die Lokalpolitik, auf das Engagement der<br />

Bürger aus unserer Stadt. Ihre Aktivitäten werden durch die Lokalzeitung<br />

in ein gutes Licht gerückt – und das ist heute wichtiger denn<br />

je. Die Lokalzeitung hält uns irgendwie alle auch ein Stück zusammen.<br />

Wir freuen uns über sie, wir ärgern uns über sie – aber immer ist eine<br />

große Verbindung da.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n Meinungsbildung<br />

... für kreative Köpfe<br />

57152301_17040700300030316


68 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Von Generation zu Generation –<br />

ein Abo für Familie Steitzer<br />

VVon<br />

KATHARIonA BAUMGARTonER<br />

Die USA, Mexiko, Chile,<br />

Saudi-Arabien und der<br />

Irak – der Eicklinger<br />

Jürgen Steitzer ist weit herumgekommen.<br />

In seinem Berufsleben<br />

hat der Weltenbummler<br />

viel gesehen, viel erlebt und<br />

unterschiedliche Kulturen und<br />

Menschen kennengelernt. Als<br />

Techniker für Beregnungsanlagen<br />

war der 78-Jährige bis<br />

zu fünf Monate zusammenhängend<br />

im Ausland.<br />

Weit von zu Hause und seiner<br />

Familie entfernt sei es<br />

nicht immer leicht gewesen,<br />

den Überblick darüber zu behalten,<br />

was in der Heimat passiere.<br />

Doch seine Ehefrau habe<br />

ihn stets auf dem Laufenden<br />

gehalten, so Steitzer. „Sie hat<br />

mir die neuesten Nachrichten<br />

aus der Celleschen Zeitung am<br />

Telefon vorgelesen.“ So war er<br />

immer gut darüber informiert,<br />

was in und um Eicklingen passiert.<br />

Schon seine Eltern, mit<br />

denen er aus Westpreußen in<br />

das Dorf im Ostkreis geflüchtet<br />

war, hatten die Zeitung abonniert.<br />

Das war 1945. „Sie wollten<br />

sich informieren“, erklärt<br />

der 78-Jährige. Im Rückblick<br />

muss Steitzer darüber lachen:<br />

„Zu dieser Zeit hätte ich andere<br />

Sachen im Kopf gehabt,<br />

jedenfalls nicht daran gedacht,<br />

eine Zeitung zu abonnieren.“<br />

Jürgen Steitzer verfolgt nicht nur die Ergebnisse des<br />

TuS Eicklingen, sondern ist auch bestens über die Partien<br />

in den Nachbargemeinden informiert.<br />

An das gemeinsame Lesen<br />

kann sich der Eicklinger immer<br />

noch ganz genau erinnern.<br />

Er ist mit der Celleschen<br />

Zeitung groß geworden, deren<br />

Inhalte er schon als Siebenjähriger<br />

lesen konnte. Das Abo<br />

hat er von seinen Eltern übernommen.<br />

Und noch immer ist<br />

es ein Familienabo. Während<br />

Steitzer die Zeitung noch klassisch<br />

in gedruckter Form liest,<br />

nutzt sein Bruder das digitale<br />

Abo. „Ich musste mich schon<br />

beruflich an den Laptop gewöhnen“,<br />

erklärt der 78-Jährige,<br />

„da habe ich lieber die<br />

Zeitung in der Hand.“<br />

Wenn der Eicklinger mit seiner<br />

Lektüre fertig ist, wird die<br />

Zeitung an die Kinder weitergegeben.<br />

Dabei ist es von Vorteil,<br />

dass die ganze Familie in<br />

der angrenzenden Nachbarschaft<br />

wohnt. So ist der Zeitungs-Austausch<br />

schnell gemacht.<br />

Mittlerweile aber habe<br />

er auch seine Kinder dafür gewinnen<br />

können, die Zeitung<br />

zu abonnieren, fügt Steitzer<br />

lachend hinzu.<br />

Immer sei es ihm wichtig gewesen,<br />

zu wissen, was in der<br />

Region passiere, sagt er. „In<br />

der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung steht nicht, wenn hier<br />

eine Straße gesperrt wird, die<br />

Brücke saniert wird oder wie<br />

TuS Eicklingen gespielt hat.“<br />

Ihn interessiert, was konkret<br />

an seinem Wohnort und im<br />

Landkreis passiert. Besonders<br />

den Lokalsport studiert<br />

er genau. „Mit den Kollegen<br />

aus Wietze und Winsen wurden<br />

auch schon mal die Spielergebnisse<br />

diskutiert und<br />

es wurde darüber gelästert“,<br />

witzelt Steitzer.<br />

Durch die Zeitung hat<br />

er sich jahrelang über<br />

die Duelle auf dem Rasen<br />

der lokalen Fußballmannschaften<br />

informiert.<br />

Mit seinem<br />

Fachwissen stellt er<br />

jeden Experten in den<br />

Schatten. „Ahnsbeck<br />

und Lachendorf hatten<br />

früher starke Vereine“,<br />

resümiert er.<br />

Noch heute verfolgt<br />

Steitzer die Spiele aufmerksam,<br />

gern auch<br />

noch direkt auf dem<br />

Eicklinger Sportplatz.<br />

Doch um den gesamten<br />

Überblick der Begegnungen<br />

im Landkreis zu haben, ist<br />

die Ausgabe am Montag für<br />

ihn „der Höhepunkt der Woche“.<br />

Dann werden zuerst die<br />

Spielberichte gelesen und die<br />

Tabelle ausgewertet.<br />

Doch nicht nur der Spieltag<br />

der Kreis- und Bezirksliga<br />

wird bei den Steitzers am<br />

Küchentisch aufgearbeitet,<br />

sondern auch die Lokalpolitik.<br />

„Wir reden viel“, sagt der<br />

78-Jährige. Er habe eine große<br />

Familie, und Kommunikation<br />

stehe dort an erster Stelle.<br />

Urlaub ist für ihn<br />

immer ein Fremdwort<br />

gewesen.<br />

„Höchstens mal fünf oder sechs<br />

Tage“, erklärt der Eicklinger.<br />

Noch bis vor zwei <strong>Jahre</strong>n war<br />

er aktiv im Berufsleben. Immer<br />

auf dem neuesten Stand<br />

zu sein, war nicht nur beruflich<br />

seine Devise, sondern auch in<br />

seiner Freizeit. Während seiner<br />

Reha-Aufenthalte hat er sich<br />

die CZ extra nachliefern lassen.<br />

„Dabei hatte ich nicht wirklich<br />

Zeit zum Lesen“, sagt er mit<br />

einem Augenzwinkern.<br />

„Die CZ am Morgen<br />

ist für mich ...<br />

... täglich aktuelle Information<br />

zu Geschichte, Kunst<br />

und Kultur in der Region.“<br />

Hilke Langhammer<br />

Kuratorin,<br />

Bomann-Museum Celle<br />

SEIT JAHRZEHNTEN<br />

ZWEI<br />

STARKE<br />

PARTNER!<br />

&<br />

HERZLICHEN<br />

GLÜCKWUNSCH ZU DEM<br />

GROSSEN JUBILÄUM!<br />

GUTSCHEIN<br />

für einen Espresso, Cappuccino<br />

oder Latte Macchiato<br />

in der Segafredo-Bar<br />

GRATIS<br />

Pro Kunde nur ein Gutschein.<br />

Bitte ausschneiden und mitbringen.<br />

Gültig bis 29.04.2017<br />

WOHNEN SPEZIAL<br />

Inkl.<br />

Kopf<br />

IHR GROSSES<br />

MARKEN-<br />

ERLEBNIS<br />

Nierenkissen<br />

je19.-<br />

35<br />

BIS ZU<br />

* 1<br />

%<br />

AUF FREI GEPLANTE MARKENMÖBEL<br />

Funktionsrundecke<br />

aktuelle Stoffkombination, Stellmaß<br />

307x328 cm, inkl. Kopfteilverstellung,<br />

alle Rücken mit Originalbezug,<br />

diverse Farbenzumindividuellen Preis,<br />

ohne Hocker und Kissen 1005290.11<br />

SIE<br />

SPAREN<br />

MOONLIGHT-<br />

SHOPPING<br />

2999.-<br />

999.-<br />

Abholpreis<br />

66%<br />

FR. 07.04. BIS 22 UHR<br />

* 1 Ausgenommen ist Ware aus unseren aktuellen Prospekten, die unter www.porta.de und www.quartier.com einzusehen sind, bereits reduzierte Artikel, Ausstellungsstücke, Gartenmöbel, Produkte aus den Online-Shops, der Abteilung Quartier und der Babyabteilung. Gilt nur für Neukäufe, inkl. Skonto. Nicht in Verbindung mit anderen<br />

Aktionen. Gültig bis 11.04.2017<br />

61543801_17040700300030316<br />

30916 Hannover/Altwarmbüchen · Porta Möbel Handels GmbH & Co. KG Hannover · BAB-Abfahrt Lahe/Altwarmbüchen · Opelstraße 9 · Tel.: 0511/47566-0<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: MO-SA 10-20 UHR UND DEN 2. FREITAG IN JEDEM MONAT BIS 22 UHR · www.porta.de


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 69<br />

Lektüre auf dem Tablet<br />

CZ-Leserin Sandra Coesfeld<br />

Als eine „praktischere Zeitung“ beschreibt<br />

Sandra Coesfeld ihr E-Paper-Abo der<br />

Celleschen Zeitung. Seit zwei <strong>Jahre</strong>n bezieht die<br />

Altencellerin die CZ nicht mehr im klassischen<br />

Papierformat, sondern liest die Zeitung digital<br />

auf ihrem Tablet.<br />

Durch ihre Arbeit habe sie immer viel mit<br />

Papier zu tun gehabt, erklärt Coesfeld. Ihre<br />

Freizeit wolle sie sich nicht noch mit<br />

weiterem „Papierkram“ verbringen.<br />

onicht zuletzt war es auch ein praktischer<br />

Gedanke, der sie zum Wechsel bewog. Es<br />

sammelt sich viel Papier an, das regelmäßig entsorgt<br />

werden muss. „Darauf hatte ich keine Lust<br />

mehr“, sagt Coesfeld. „Ich kann morgens um<br />

vier Uhr bei einem Kaffee meine Zeitung sofort<br />

genießen“, so die Altencellerin. „onicht mehr auf<br />

den Zusteller warten, kein leerer Blick in den<br />

Briefkasten, kein Hinterhertelefonieren, wenn<br />

die Zeitung einmal nicht gekommen ist“, zählt<br />

die Altencellerin die Vorzüge ihres E-Papers auf.<br />

Was sie besonders freut: Überall kann sie die<br />

neuesten onachrichten abrufen. Doch vor einem<br />

Problem stand die Altencellerin nun doch.<br />

„Bei meinem Umzug hat mir die Papierzeitung<br />

zum Einwickeln des Geschirrs gefehlt“, lacht<br />

Coesfeld. Doch da sei Verlass auf die Freunde<br />

gewesen, die ihre CZ noch in gedruckter Form<br />

beziehen.<br />

Zeitung für die Ohren:<br />

VVon<br />

KatharionA Baumgartoner<br />

Ruhe bitte.“ Zwar hängt<br />

kein „Aufnahme“-Schild<br />

in den Räumen der Celler<br />

Hörzeitung, aber diesen Hinweis<br />

benötigen die Sprecher<br />

auch nicht. Jeden Mittwoch<br />

zwischen 15 und 17 Uhr treffen<br />

sich Ehrenamtliche aus der Region<br />

in der Geschäftsstelle des<br />

Blindenvereins Nordost-Niedersachsen<br />

am Celler Nordwall,<br />

um Beiträge der Celleschen<br />

Zeitung für Blinde und<br />

Sehbehinderte einzusprechen.<br />

14 Aktive engagieren sich seit<br />

mehr als 13 <strong>Jahre</strong>n dafür, dass<br />

an 51 Wochen im Jahr die Celler<br />

Hörzeitung erscheint.<br />

„Wir lesen die Zeitung nicht<br />

nur“, sagt die Cellerin Simone<br />

Gärtner. Vielmehr würden die<br />

Beiträge vom jeweiligen Sprecher<br />

redaktionell aufbereitet,<br />

redigiert oder gekürzt. Hierzu<br />

wählen die Ehrenamtlichen<br />

aus den sechs CZ-Ausgaben<br />

einer Woche jene aus, die für<br />

das Publikum relevant sind.<br />

Elf Rubriken umfasst die Hörzeitung,<br />

der Fokus liegt dabei<br />

auf den Nachrichten aus dem<br />

Lokalbereich. 80 Minuten Gesamtsprechzeit<br />

umfasst eine<br />

CD der Hörzeitung.<br />

Das ist jede Woche aufs<br />

Neue eine sportliche Leistung<br />

für jeden Sprecher der Initiative.<br />

Obwohl sie mittlerweile<br />

schon alte Hasen seien, werde<br />

Initiative vertont CZ<br />

Headset aufsetzen und Mikrofon an. Doris Rösch (links)<br />

und Simone Gärtner geben der Zeitung ihre Stimme.<br />

zu Hause noch kräftig geprobt,<br />

wie Gärtner zu berichten weiß.<br />

„Die aufbereiteten Artikel<br />

werden mit der Stoppuhr Probe<br />

gelesen. Wenn der Text live<br />

eingesprochen wird, ist es oft<br />

eine Überraschung, wie lange<br />

es tatsächlich dauert“, so die<br />

Redakteurin. 20 bis 40 Sekunden<br />

würde sie manchmal bei<br />

der Aufnahme langsamer lesen,<br />

berichtet sie.<br />

Doch nicht nur die Sprecher,<br />

sondern auch der jeweilige<br />

Aufnahmetechniker ist gefordert.<br />

Er muss sämtliche Beiträge<br />

aufnehmen, dabei die Zeit<br />

der Sprechbeiträge überwachen,<br />

schneiden, Probe hören<br />

und die CDs brennen, Etiketten<br />

erstellen, und schließlich<br />

die Endkontrolle der jeweiligen<br />

Tonträger durchführen.<br />

Das kann schon ziemlich stressig<br />

werden – schließlich gehen<br />

die CDs noch am gleichen<br />

Abend in die Post.<br />

Simone Gärtner war durch<br />

einen Anzeigenaufruf auf die<br />

Hörzeitung aufmerksam geworden.<br />

„An dem Tag war ich<br />

sozial aufgestellt“, erklärt die<br />

Sprecherin lachend ihre bereits<br />

über vierjährige Tätigkeit<br />

bei der Hörzeitung. Doch nicht<br />

nur Spaß und Freude am ehrenamtlichen<br />

Engagement haben<br />

sie zu der Celler Initiative<br />

geführt. Durch ihre Mitarbeit<br />

beim Radio und Stadtfernsehen<br />

in Hessen habe sie immer<br />

Bezug zur Medienbranche gehabt,<br />

sagt sie. Und auch die<br />

Arbeit einer Hörzeitung ist der<br />

Sprecherin nicht fremd, denn<br />

in Darmstadt hat sie bereits die<br />

lokalen Nachrichten für Blinde<br />

und Sehbehinderte in gleicher<br />

Weise aufbereitet.<br />

Acht Leute – ein Headset: Für<br />

die Produktion der Weihnachts-<br />

CD lässt sich die Initiative<br />

immer etwas Besonderes einfallen.<br />

Quasi ein kleines Weihnachtsgeschenk<br />

für die zurzeit<br />

22 Abonnenten der Hörzeitung.<br />

So entstand im vergangenen<br />

Jahr in Kooperation mit dem<br />

Schlosstheater ein Hörspiel mit<br />

unterschiedlichen Sprechern<br />

in verschiedenen Rollen – das<br />

war eine Herausforderung für<br />

die Aktiven. „Wir standen so<br />

dicht beieinander, dass wir<br />

unsere Textblätter gar nicht<br />

richtig lesen konnten“, erläutert<br />

Simone Gärtner lachend.<br />

Das kleine Mikrofon ging auf<br />

Wanderschaft, und natürlich<br />

habe es dabei auch kleine Abstimmungsprobleme<br />

gegeben.<br />

Aber das mache eben auch den<br />

Charme der Arbeit aus.<br />

Jetzt € 6.574,--<br />

Preisvorteil<br />

Der Audi Q3 mit dem Technology selection Paket.<br />

Unser attraktives Angebot für Sie:<br />

z. B. Audi Q3 1.4 TFSI cylinder on demand, S tronic, 6-stufig*<br />

inkl. Technology selection mit Audi connect 1 , digitaler Radioempfang, Fahrer-informationssystem mit Farbdisplay, MMI Navigation plus, Multifunktions-Lederlenkrad,<br />

Komfortklimaautomatik, Einparkhilfe vorn + hinten, Sitzheizung vorn, Geschwindigkeitsregelanlage, Lendenwirbelstütze, Xenon plus, u.v.m.<br />

€ 32.590,–<br />

Hauspreis<br />

Leistung:<br />

110 kW (150 PS)<br />

Fahrzeugpreis: € 39.164,–<br />

inkl. Überführungskosten und<br />

zzgl. Zulassungskosten<br />

* Kraftstoffverbrauch l/100 km: innerorts 7,1; außerorts 5,1; kombiniert 5,8; CO 2 -Emissionen g/km: kombiniert 135; Effizienzklasse B<br />

Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO 2 -Emissionen sowie Effizienzklassen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.<br />

Abgebildete Sonderausstattungen sind im Angebot nicht unbedingt berücksichtigt. Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.<br />

1<br />

Mehr über Audi connect unter www.audi.de/connect<br />

Jetzt zugreifen - solange der Vorrat reicht!<br />

Fritz Thomas GmbH & Co. KG Automobile<br />

Hannoversche Heerstr. 147, 29227 Celle, Tel.: 0 51 41/98450,ah.fritzthomas@autohaus-thomas-celle.de,www.audi-partner.de/fritz-thomas-automobile<br />

61433801_17040700300030316


70 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

„Ich hasse<br />

Ungerechtigkeiten“<br />

VVon<br />

JÜRGEon POESTGES<br />

Seit drei <strong>Jahre</strong>n ist sein Name<br />

regelmäßig in der CZ zu lesen.<br />

Peter Lampe ist nämlich<br />

eifriger Leserbrief-Schreiber.<br />

„Auf bestimmte Themen bin ich<br />

dabei nicht festgelegt“, erzählt<br />

der Unterlüßer. Was der 76-Jährige<br />

nicht mag, das sind Ungerechtigkeiten:<br />

„Wenn ich der<br />

Meinung bin, es läuft irgendwo<br />

etwas falsch, dann muss ich mal<br />

Peter Lampe aus Unterlüß gehört zu den<br />

besonders fleißigen Leserbrief-Schreibern.<br />

was dazu sagen. Meine Frau sagt<br />

zwar oft, ich soll es doch sein lassen.<br />

Aber meistens schreibe ich<br />

dann einen Leserbrief“, sagt er.<br />

Genauso wie er tun dies zahlreiche<br />

CZ-Leser – der eine häufiger,<br />

andere nur einmal in ihrem<br />

Leben. Und damit sie alle zu<br />

ihrem Recht kommen, gibt es<br />

hausintern „Regeln“ für den Umgang<br />

mit Leserbriefen. Dazu gehört,<br />

dass diese nicht mehr als<br />

1000 Zeichen umfassen sollten<br />

und dass ein<br />

Verfasser frühestens<br />

zehn<br />

Wochen nach<br />

einer Veröffentlichung<br />

erneut seine<br />

Meinung sagen<br />

kann. Zudem<br />

werden keine<br />

Zuschriften mit<br />

volksverhetzenden,<br />

rassistischen<br />

und<br />

rechtswidrigen<br />

Inhalten veröffentlicht<br />

oder<br />

solche, die anonym<br />

eingehen.<br />

Peter Lampe,<br />

der in Unterlüß<br />

als Schiedsmann<br />

agiert<br />

und mit kleinen<br />

Unterbrechungen<br />

bereits sein<br />

ganzes Leben die CZ liest, ist<br />

übrigens immer wieder überrascht<br />

über die Reaktionen auf<br />

seine Briefe. „Da kommen schon<br />

mal Anrufe oder Briefe, und einige<br />

davon sind auch nicht nett.“<br />

Dabei erinnert er sich besonders<br />

an einen Leserbrief, den er zur<br />

KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen<br />

geschrieben hat. „Ich war der<br />

Meinung, dass man nicht immer<br />

Millionen in die Gedenkstätte investieren<br />

muss. Sicherlich ist es<br />

wichtig, die Gräuel der Nazi-Zeit<br />

nicht zu vergessen, aber dort ist<br />

doch alles gut gemacht. Und<br />

das Geld könnten wir an<br />

anderer Stelle besser<br />

gebrauchen.“<br />

Lampe kam während des Krieges<br />

mit seiner Mutter nach Celle.<br />

Über Beedenbostel landete<br />

er letztlich in Unterlüß, wo er<br />

einige <strong>Jahre</strong> für die CDU im Gemeinderat<br />

saß. „Das habe ich von<br />

meinem Vater mitbekommen“,<br />

sagt er. „Er hat mir immer gesagt,<br />

die Sozis können nicht mit<br />

Geld umgehen, das habe ich verinnerlicht“,<br />

erklärt er mit einem<br />

Schmunzeln.<br />

„Die CZ am Morgen<br />

ist für mich ...<br />

... ein Volltreffer in Sachen<br />

Heimat-Information und<br />

Lokalsport.“<br />

Bernd Schäfer,<br />

Trainer TuS Bröckel<br />

Weit entfernt<br />

CZ-LESER GERRY DENEKE<br />

„Mein Heimweh habe ich durch die Cellesche<br />

Zeitung geheilt“, sagt Gerhard „Gerry“<br />

Deneke. 6093,27 Kilometer Luftlinie trennen<br />

den in den USA lebenden 78-Jährigen von seiner<br />

alten Heimat Celle. Aufgewachsen ist er in<br />

der Blumlage. Und obwohl der US-Amerikaner<br />

in jungen <strong>Jahre</strong>n den Zweiten Weltkrieg miterleben<br />

musste, erinnert er sich gern an die Zeit<br />

an der Blumläger Schule zurück. 1951 entschloss<br />

sich seine Familie, in die USA auszuwandern,<br />

wo schon andere Verwandte nach dem großen<br />

Glück auf der anderen Seite des Ozeans suchten.<br />

Er selbst wäre lieber in der Residenzstadt<br />

geblieben, wie er heute einräumt. Aber als<br />

13-Jähriger habe er wenig Mitbestimmungsrecht<br />

gehabt.<br />

Der CZ ist Deneke die ganze Zeit treu geblieben.<br />

Seit 1943 „lese“ er die Zeitung, sagt er. „Als<br />

Fünfjähriger habe ich nur die Bilder angesehen.<br />

Damals waren die Comics und die Sportseiten<br />

mein Favorit.“ Letztere sind für ihn immer noch<br />

der Höhepunkt der Ausgabe. Mittlerweile liest<br />

er digital. „Per Fernpost kam die Zeitung leider<br />

mit bis zu drei Monaten Verspätung bei mir an“,<br />

sagt Deneke. Doch nun hat er alle onachrichten<br />

aus seiner alten Heimat per Mausklick parat.<br />

„Speziell, wenn der TuS Celle FC ein Spiel gewinnt“,<br />

fügt der US-Amerikaner lachend hinzu.<br />

Celle ist in seinem Herz tief verankert. Sein erster<br />

Besuch in der Stadt <strong>200</strong>4 war für ihn „wie<br />

ein Märchen“. Alles sei „immer noch da und wie<br />

im Bilderbuch gewesen“, sagt Deneke.<br />

Die VGH Ansprechpartner in Ihrer Nähe:<br />

ist, bei Unfällen<br />

gut abgesichert zu sein<br />

Bergen<br />

Jörg Pankla e. K.<br />

Bahnhofstr. 32, Tel. 05051 470060<br />

und Munster, Gustav-Meyer-Str. 4<br />

Tel. 05192 9869020<br />

Celle<br />

Marc Lemke<br />

Blumlage 75<br />

Tel. 05141 908417<br />

Celle<br />

Frank Heinrich<br />

Blumenstr. 16<br />

Tel. 05141 81381<br />

Celle<br />

Wolfgang Schmied e. K.<br />

Steindamm 36<br />

Tel. 05141 42625<br />

Celle<br />

Michael Stalle<br />

Trift 31 A<br />

Tel. 05141 980330<br />

Celle<br />

Sven Treder<br />

Neumarkt 5<br />

Tel. 05141 92133<br />

Eicklingen<br />

Mario Schmidt e. K.<br />

Mühlenweg 35 Tel. 05144 8953<br />

und Bröckel, Hauptstr. 80<br />

Tel. 05144 560402<br />

Faßberg<br />

Carsten Kuhlmann e. K.<br />

Hauptstr. 3<br />

Tel. 05053 94000<br />

Hermannsburg<br />

Hans-Jürgen Plückhahn e. K.<br />

Billingstr. 33<br />

Tel. 05052 98930<br />

Lachendorf<br />

Elke Dobberkau-Käbisch e. K.<br />

Ackerstr. 4, Tel. 05145 98960<br />

und Hohne, Dorfstr. 29<br />

Tel. 05083 1212<br />

Nienhagen<br />

Tobias Meynberg<br />

Meisenring 37<br />

Tel. 05144 92020<br />

Wienhausen<br />

Frank Brok e. K.<br />

Hauptstr. 11<br />

Tel. 05149 9<strong>200</strong>1<br />

Unfallversicherung<br />

mit Reha-Manager<br />

Wietze<br />

Stephan Schwerdtfeger<br />

Steinförder Str. 32<br />

Tel. 05146 98960<br />

70%allerUnfällesinddurchdiegesetzliche<br />

Unfallversicherung nicht abgesichert:<br />

Schützen Sie sich jetzt. www.vgh.de/unfall<br />

Winsen<br />

Gunnar Menzel<br />

Meißendorfer Str. 1<br />

Tel. 05143 98899<br />

58213601_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 71<br />

Wenn alle schlafen,<br />

ist Walter Hotze unterwegs<br />

VVN<br />

KATHARINA BAUMGARTNER<br />

Wenn es Walter Hotze<br />

durch die Straßen in<br />

Wietzenbruch zieht,<br />

schlafen die meisten noch.<br />

Draußen ist es dunkel, die Uhr<br />

zeigt 2.30 Uhr: Für den 90-Jährigen<br />

beginnt jetzt seine Tour.<br />

Sieben Straßen gehören zu<br />

seinen „Bezirk“ in dem der<br />

Rentner morgens die Cellesche<br />

Zeitung verteilt. Er ist<br />

damit Niedersachsens ältester<br />

Zusteller.<br />

Seit 25 <strong>Jahre</strong>n sorgt der<br />

Rentner dafür, dass die Wietzenbrucher<br />

pünktlich ihre<br />

Zeitung im Briefkasten haben.<br />

Wind, Regen, Schnee – alles<br />

kein Problem für Hotze. Mit<br />

der richtigen Kleidung ist er<br />

gegen jede Wetterlage gewappnet.<br />

Auch bei Glätte ist<br />

der 90-Jährige unterwegs,<br />

dann aber nicht wie gewöhnlich<br />

mit dem Fahrrad, sondern<br />

zu Fuß. „Ich fahre sehr gern<br />

und sehr häufig Fahrrad. Da<br />

kommt so schnell keiner mit“,<br />

betont er stolz.<br />

Der älteste Zusteller Niedersachsens<br />

lebt die Philosophie<br />

Auf Walter Hotze ist Verlass: Seit nunmehr 25 <strong>Jahre</strong>n dreht der 90-Jährige in Wietzenbruch<br />

seine Runden. Das frühe Aufstehen macht ihm nichts aus. Am wichtigsten ist ihm, dass die<br />

Leser pünktlich zum Kaffee ihre CZ auf dem Frühstückstisch liegen haben.<br />

„Morgenstund hat Gold im<br />

Mund“. Um Viertel nach eins<br />

steht er auf, um pünktlich seinen<br />

Dienst zu beginnen. Den<br />

festen Rhythmus hat er sich<br />

über die <strong>Jahre</strong> angewöhnt.<br />

Durch seine langjährige Arbeit<br />

im Gleisbau ist er es gewohnt,<br />

immer früh aufzustehen. Täglich<br />

verteilt er 83 Zeitungen<br />

in seinem Zustellgebiet. Bei<br />

manchen Haushalten muss<br />

er zusätzlich 100 Meter von<br />

der Straße bis zum Briefkasten<br />

laufen, doch das stört ihn<br />

nicht.<br />

Seine Kunden kennen Hotze,<br />

doch selten kommt er in<br />

persönlichen Kontakt mit<br />

„seinen Lesern“. Doch<br />

wenn er nach gut dreieinhalb<br />

Stunden seine<br />

Zustellrunde beendet,<br />

sei schon mehr Leben<br />

auf den Straßen. Dann<br />

steht der Stundenzeiger<br />

seiner Armbanduhr<br />

auf sechs Uhr.<br />

Zu Weihnachten bekommt<br />

der beliebte<br />

Zusteller aus Wietzenbruch<br />

dann auch schon<br />

mal ein kleines Dankeschön<br />

von seinen<br />

Kunden. Negative Erfahrungen<br />

hat der<br />

90-Jährige bei<br />

seiner Arbeit noch<br />

nie erlebt. Auch<br />

den Mythos, dass<br />

Hunde nicht gut auf die Zusteller<br />

zu sprechen sind, kann<br />

der Rentner nicht bestätigen.<br />

Nach Feierabend nimmt er<br />

dann auch selbst das gedruckte<br />

Produkt zur Hand. „Was so<br />

in der Welt passiert, lese ich in<br />

der CZ“, sagt er.<br />

„Seine“ Zeitung will er auch<br />

noch weiterhin austragen. „Bis<br />

jetzt mache ich das sehr gern<br />

und werde dies tun, solange<br />

mich meine Beine tragen.“<br />

Als ältester Niedersachse seines<br />

Berufes hat Hotze sogar<br />

einen Promistatus erreicht.<br />

Das Fernsehen<br />

begleitete<br />

ihn auf seiner nächtlichen Tour<br />

durch Wietzenbruch. Für die<br />

Kamera machte er extra langsam,<br />

denn das Kamerateam<br />

vom NDR war zu Fuß unterwegs.<br />

„Mit dem Rad bin ich<br />

viel schneller“, sagt der Rentner.<br />

Umso mehr freute er sich,<br />

als er nach den Dreharbeiten<br />

endlich wieder auf sein geliebtes<br />

Fahrrad steigen durfte, um<br />

seine CZ auszuliefern.<br />

„Die CZ am Morgen<br />

ist für mich ...<br />

... der ständige Kampf<br />

zwischen gutem Benehmen<br />

(man liest nicht in<br />

Gegenwart seiner Familie am<br />

Frühstückstisch) und der<br />

Neugierde, was los ist in Celle<br />

und dem Rest der Welt.“<br />

Hubertus Nehring,<br />

Apotheker in Winsen<br />

Porsche 911 GT3 Cup<br />

44.99 **<br />

39.99<br />

9 99<br />

KARSTADT<br />

29.99 #<br />

PREIS MIT KUNDENKARTE<br />

DER CELLESCHEN ZEITUNG ZUM<br />

<strong>200</strong>. JUBILÄUM!<br />

S<br />

FÜRS OSTERNEST!<br />

WIR GRATULIEREN<br />

chöne Ideen<br />

9 #<br />

MIT DER KARSTADT KUNDENKARTE NOCH GÜNSTIGER.<br />

Nougat-Osternest<br />

Pralinen mit Vollmilch-<br />

Schokolade, 245 g<br />

(100 g = 3.26)<br />

9.95<br />

9 95<br />

KARSTADT<br />

7.99 #<br />

PREIS MIT KUNDENKARTE<br />

NOCH KEINE<br />

KARSTADT<br />

KUNDENKARTE?<br />

JETZT BEANTRAGEN*<br />

* in Ihrer Karstadt Filiale oder auf karstadt.de/kundenkarte ** UVP des Herstellers.<br />

# Nicht kombinierbar mit anderen Aktionsvorteilen. Gültig bis zum 15.04.2017 und nur in Ihrem Karstadt Warenhaus in Celle.<br />

Karstadt Celle, Bergstr.1, 29221 Celle<br />

Karstadt Warenhaus GmbH, Theodor-Althoff-Straße 2, 45133 Essen<br />

61126501_17040700300030316


72 Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 73<br />

Die ersten frisch gedruckten<br />

CZ-Pakete verlassen auf Laufbändern die Druckerei.<br />

Auf dem Hof stehen schon Lieferwagen bereit, die<br />

mit den Zeitungspaketen beladen werden.<br />

Die Lieferwagen mit den<br />

Zeitungspaketen düsen durch Stadt und<br />

Landkreis und bringen die aktuellen Ausgaben<br />

zu den Zustellern vor Ort.<br />

Sobald die Zeitungspakete an der Hannoverschen Heerstraße abgeladen wurden, machen sich Zusteller wie Detlev Gaidischki (links) und seine Kollegen auf den Weg und bringen die CZ zu den Abonnenten.<br />

René Schatté hängt die Druckplatten<br />

in die Maschine. Rund 30.000 Cellesche Zeitungen<br />

werden jeden Tag gedruckt.<br />

Das dauert etwa eine Stunde.<br />

Früher als jeder Hahn kräht:<br />

So kommt die CZ täglich zum Leser<br />

Bis in die frühen Morgenstunden ist die<br />

dienstälteste Zustellerin Erika Palm unterwegs,<br />

um frisch gedruckte Zeitungen in Briefkästen<br />

zu stecken.<br />

Die Seiten der CZ werden digital ins Druckzentrum<br />

nach Klein Hehlen geschickt. Heiko Leineweber<br />

prüft, ob die Daten technisch einwandfrei sind, und<br />

beginnt, die Druckplatten herzustellen.<br />

VVon<br />

AMELIE THIEMAonon<br />

UonD KATJA MÜLLER<br />

Jeden Tag ist irgendwann<br />

Schluss: Schluss mit dem<br />

Schreiben. Schluss mit Fotos<br />

aussuchen. Redaktionsschluss<br />

eben. Bei der Celleschen<br />

Zeitung ist das um 22 Uhr der<br />

Fall. Dann ist klar, was am nächsten<br />

Morgen in der Zeitung steht. Das ist<br />

in mehreren Redaktionskonferenzen<br />

im Laufe des Tages besprochen<br />

worden. Dann hat ein Korrektor alle<br />

Texte gegengelesen und der Spätdienst<br />

geprüft, dass die Zeitungsseiten<br />

technisch einwandfrei sind. Per<br />

Datenleitung landen sie per Mausklick<br />

digital im Druckzentrum in<br />

Klein Hehlen. Dort werden Druckplatten<br />

belichtet. Die sind aus Aluminium<br />

und 0,3 Millimeter dünn. Cyan,<br />

Magenta, Yellow, Black: Für jede<br />

Farbe gibt es eine Platte. Vier also<br />

für jede Seite. Sie werden in einem<br />

fotochemischen Verfahren belichtet.<br />

Sind alle Seiten in der Druckplattenherstellung<br />

angekommen, alle<br />

Platten produziert und auf ein Gestell<br />

sortiert, beginnt der Druckprozess:<br />

Die Druckplatten werden in<br />

die Druckmaschine eingehängt. Erst<br />

langsam, später immer schneller und<br />

immer lauter beginnen die Farbwalzen<br />

der „Colora“ sich zu drehen. Am<br />

Leitstand prüfen die Drucker den<br />

Farbauftrag. Wieder und wieder fallen<br />

einzelne Zeitungen wie aus einer<br />

Rohrpost auf den Tisch. Mit einer<br />

Lupe kontrollieren die Experten den<br />

Farbauftrag, bis alle Passermarken<br />

exakt sitzen. Bis zu 10.000 Exemplare<br />

sogenannter Makulatur braucht<br />

jeder Andruck, bis die Zeitungen exakt<br />

von der Rolle laufen. Die legen<br />

bis zum Versand rund 100 Meter auf<br />

Förderbändern an der Hallendecke<br />

zurück, werden auf dem Weg ins<br />

Freie noch maschinell mit Beilagen<br />

bestückt.<br />

Während im Inneren der Druckerei<br />

die frischgedruckten CZ-Ausgaben<br />

vom Band laufen und fein säuberlich<br />

von einer Maschine in Stapel verpackt<br />

werden, parken Janic Schönberg<br />

und Robert Walmsley draußen<br />

ihre weißen Transporter. Die beiden<br />

arbeiten für das Celler Speditionsunternehmen<br />

Speed Trans Logistik.<br />

Zusammen mit ihren Kollegen bringen<br />

sie die Zeitungen zu den 250 Zustellern<br />

in Stadt und Landkreis.<br />

Um 22.15 Uhr landet das erste Zeitungspaket<br />

auf dem blauen Förderband,<br />

das die Ausgaben direkt bis<br />

ans Heck der Transporter bringt. Ein<br />

Zettel liegt obendrauf und zeigt alle<br />

Informationen auf einen Blick: für<br />

welche Route und welchen Zusteller<br />

das Paket bestimmt ist, an welcher<br />

Stelle es abgelegt werden soll und<br />

noch mehr.<br />

Routiniert greift Walmsley nach<br />

dem Zeitungsstapel und platziert<br />

ihn in der vorderen linken Ecke seines<br />

Transporters. Das nächste Paket<br />

stellt er diagonal gegenüber. „Jeder<br />

hat sein eigenes System“, erläutert<br />

der 34-Jährige. Je nach Route und<br />

Ablageort werden die Pakete eingeladen.<br />

Mehr als 3600 Zeitungen verteilt<br />

Walmsley auf seiner Tour durch<br />

die Bezirke, etwa 500 Kilogramm<br />

Papier gehen nächtlich durch seine<br />

Hände. Gegen 23.15 Uhr verlädt er<br />

noch einzelne Fremdzeitungen aus<br />

Frankfurt und Hannover. Dann geht<br />

es los durch die Celler Innenstadt.<br />

Um 0.30 Uhr fährt Walmsleys Kollege<br />

Schönberg mit seinem Wagen<br />

bei der Volksbank an der Hannoverschen<br />

Heerstraße vor. Dort erwartet<br />

ihn bereits Zusteller Detlev<br />

Gaidischki. Der 48-Jährige verteilt<br />

seit 2013 die CZ in Westercelle. Sein<br />

schwarzes Lastenfahrrad ist für die<br />

nächtliche Tour bestens ausgestattet:<br />

Vor dem Lenker sind zwei Taschen<br />

angebracht, am Gepäckträger hängen<br />

zwei weitere. Hinzu kommt ein<br />

Körbchen. Als Talisman verziert ein<br />

Stoffeisbär die Lenkstange.<br />

Sobald alle 235 Zeitungen verladen<br />

sind, steckt Gaidischki als erstes<br />

eine CZ-Ausgabe in den Briefkasten<br />

der Volksbank. Anschließend schiebt<br />

er sein Rad den Nadelberg entlang.<br />

Seine Stirnlampe leuchtet dunkle<br />

Ecken aus. „Dann hab‘ ich die Hände<br />

frei“, erläutert der Westerceller.<br />

Die Adressen der Haushalte, die<br />

mit der CZ beliefert werden, hat er<br />

zwar dabei, aber: „Ich hab‘ alles im<br />

Kopf.“ Rund drei Stunden dauert seine<br />

Zustelltour. Die Arbeitszeit mitten<br />

in der Nacht stört Gaidischki nicht,<br />

für ihn überwiegen die Vorteile des<br />

Jobs: „Man ist sein eigener Chef, das<br />

macht mir Spaß.“<br />

Um 2.30 Uhr macht sich die dienstälteste<br />

CZ-Zustellerin in Lachtehausen<br />

auf den Weg. Die 82-jährige<br />

Erika Palm transportiert die „Cellesche“<br />

ebenfalls in den Satteltaschen<br />

ihres Fahrrads. Die Ausgaben werden<br />

direkt an ihre Haustür geliefert.<br />

Die Seniorin fährt von Haus zu Haus<br />

und schiebt die CZ-Exemplare in<br />

Briefschlitze oder Zeitungsrollen –<br />

und das seit 41 <strong>Jahre</strong>n.<br />

Am 1. Februar 1976 begann Erika<br />

Palm ihre Arbeit als Zustellerin,<br />

über die Jahrzehnte ist der nächtliche<br />

Dienst zur Routine geworden.<br />

„Das ist eine gute Stunde Sport“,<br />

findet sie. 70 Minuten braucht sie<br />

für ihre Tour durch den Ort, dann<br />

sind alle 33 CZ-Ausgaben und vier<br />

Fremdzeitungen verteilt. Im Winter<br />

dauert die Arbeit etwas länger:<br />

Bei Glätte und Schnee lässt die<br />

Seniorin das Fahrrad stehen und<br />

geht zu Fuß.<br />

Angst hat Palm in der Dunkelheit<br />

nicht. „Wer mich nachts fängt,<br />

der lässt mich am Tag wieder laufen“,<br />

sagt sie lachend. Überengagierte<br />

Wachhunde macht sie sich<br />

mit Leckerlis zu Freunden. Ans<br />

Aufhören denkt die Lachtehäuserin<br />

noch nicht: „Solange ich es<br />

machen kann, mache ich es auch.“<br />

Die Kunden sind ihr wichtig: „Das<br />

ist Dienst am Leser.“<br />

Bis 6 Uhr ist die gesamte Auflage der<br />

Celleschen Zeitung in Stadt und Landkreis<br />

verteilt, und die Abonnenten können ihre<br />

Morgenlektüre genießen.<br />

1905: Die Hildesheimer Allgemeine Zeitung wird <strong>200</strong>.<br />

2017: Die Cellesche Zeitung wird <strong>200</strong>.<br />

Esprit Media<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Deutschlands älteste Tageszeitung gratuliert den jungen Kollegen<br />

aus der Nachbarschaft zum Geburtstag.<br />

www.hildesheimer-allgemeine.de<br />

61175101_17040700300030316<br />

58592501_17040700300030316


74 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Fotowettbewerb für Leser:<br />

VVon<br />

KLAUS M. FRIELIonG<br />

Ob mit Spiegelreflex,<br />

Kompaktkamera oder<br />

Smartphone: Das Fotografieren<br />

gehört zu unseren<br />

liebsten Freizeitbeschäftigungen.<br />

Und die Ergebnisse dieses<br />

Hobbys sollen natürlich<br />

auch ein möglichst großes Publikum<br />

zu sehen bekommen.<br />

So beteiligen sich alljährlich<br />

zahlreiche Hobby-Lichtbildner<br />

am Deutschen Zeitungsleser-<br />

Fotowettbewerb „Blende“,<br />

dem größten Fotowettbewerb<br />

Europas für Amateurfotografen.<br />

Die Cellesche Zeitung ist<br />

bei der „Blende“ seit 1995 mit<br />

von der Partie und hat schon<br />

vielen Lesern die Chance auf<br />

ein großes Publikum und auf<br />

wertvolle Preise gegeben.<br />

Die Gemeinschaftsaktion<br />

von Tageszeitungen und der<br />

Prophoto GmbH des Fotoindustrieverbands<br />

ruft alljährlich<br />

generationsübergreifend<br />

alle aktiven Bildermacher<br />

dazu auf, sich zu vorgegebenen<br />

Themen mit anderen Teilnehmern<br />

zu messen. Der Wettbewerb<br />

führt immer wieder zu<br />

Spitzenleistungen – auch viele<br />

Fotos aus dem Celler Land<br />

landeten in der „Top 100“ der<br />

bundesweiten Bildersichtung.<br />

Die Schaffenskraft der zeitungslesenden<br />

Fotofreunde<br />

wird auch alle zwei <strong>Jahre</strong> auf<br />

der Messe „photokina“ in<br />

Köln präsentiert. Oder im Rahmen<br />

einer Wanderausstellung,<br />

die (neben der jährlichen Ausstellung<br />

der lokalen Siegerfotos<br />

vor Ort) auf Einladung<br />

der CZ Anfang <strong>200</strong>6 auch in<br />

der Gotischen Halle des Celler<br />

Schlosses zu bewundern war.<br />

Und „Blende“ sorgt auch<br />

schon mal für Genüsse ganz<br />

anderer Art: An der Freude<br />

über ihren Sieg beim CZ-<br />

Wettbewerb ließ eine Preisträgerin<br />

vor zehn <strong>Jahre</strong>n<br />

auch Mitglieder der Celler<br />

Kreuzkirchen-Gemeinde teilhaben:<br />

Sie spendierte dem<br />

Seniorenkreis eine selbst gebackene<br />

Kuchenauswahl und<br />

bedachte damals auch die Jugendlichen<br />

des Sozialprojekts<br />

„Windmühle“.<br />

„Blende“-Teilnehmer gewannen<br />

bei der CZ auch<br />

schon mal ein professionelles<br />

Shooting mit der schönsten<br />

Frau Niedersachsens, der am-<br />

Sich ein Foto von der Welt machen – oder auch vom Celler Schloss, dazu fordert die Cellesche Zeitung beim Zeitungsleser-Fotowettbewerb<br />

„Blende“ seit 1995 auf. Fotografieren klappt auch mit dem Smartphone, wie Sebastian Schack mit „Der Blick durch unsere Augen.<br />

Das Handy ...“ unter Beweis stellte. Und mancher schwingt sich für ein gutes Bild in die Höhe, wie das Gewinnerfoto von Nell Spitzer zeigt.<br />

tierenden „Miss Niedersachsen“.<br />

Oder sie lichteten unter<br />

Anleitung eines Berufsfotografen<br />

die drei Erstplatzierten<br />

der Miss-Celle-Online-Wahl<br />

dort ab, wo Celles Heimatblatt<br />

entsteht: in der Druckerei am<br />

Bremer Weg in Celle.<br />

Den Fotowettbewerb „Blende“<br />

zeichnet aus, dass sich<br />

fotografische Einsteiger mit<br />

diesem einmaligen Wettbewerb<br />

ebenso angesprochen<br />

fühlen wie ambitionierte Amateurfotografen<br />

– und das generationsübergreifend,<br />

für Fotofreunde<br />

im Lebensalter von<br />

fünf bis weit über 80 <strong>Jahre</strong>n.<br />

In der ersten „Blende“-Runde<br />

wetteifern die Leser der<br />

Celleschen Zeitung untereinander.<br />

Die von einer Jury in<br />

der Fachwerkstadt prämierten<br />

Aufnahmen bescheren<br />

ihren Urhebern dabei schöne<br />

Preise – und werden anschließend<br />

zur bundesweiten Endausscheidung<br />

weitergereicht.<br />

Dort gibt‘s nochmals wertvolle<br />

Preise für die Sieger.<br />

Gratulation zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung!<br />

Veranstaltungen im Wintergarten<br />

17. 4. 17 Ostermontag<br />

Familienfrühstück<br />

61869601_17040700300030316<br />

Jubiläumsangebot für die Leser:<br />

Magic Dinner Show • 15. April 2017<br />

nur 29,- €* (statt 59,- €) inklusive Menü<br />

* Der Preis ist gültig bei Vorlage der Jubiläumsausgabe.<br />

Reservieren Sie sich frühzeitig<br />

Plätze: Tel. (050 84) 9 8190<br />

21. 4. 17 Spargelbuffet<br />

Start Spargelsaison<br />

14. 5. 17 Muttertag<br />

Familienbrunch<br />

Celler Straße 1, 29313 Hambühren<br />

Auch auf Facebook & heidebluete.de<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Wir gratulieren!<br />

Und bedanken uns für eine gute,<br />

stets faire langjährige<br />

Zusammenarbeit bei allen<br />

Themen rund um Arbeit und<br />

Ausbildung!<br />

61808701_17040700300030316<br />

Wir tauschen nur die<br />

Teile aus,die wirklich<br />

ersetzt werden müssen.<br />

Unser Leistungsangebot<br />

für Sie . ..<br />

◆ Reifendienst<br />

◆ Kfz-Technik für alle Fabrikate<br />

◆ Smart-Repair<br />

◆ Hauptuntersuchung durch GTÜ<br />

◆ Autoglaszentrum Lachendorf<br />

Alle verbauten Ersatzteile in Erstausstattungs-Qualität.<br />

Wir bieten hochwertige Leistungen zu fairen Preisen!<br />

Reifen-Külshammer Inh. C. Külshammer<br />

Bürgermeister-Banse-Weg 5–7 · 29331Lachendorf · ☎ (0 5145) 28 4927·Fax (051 45) 2849 28<br />

61749601_17040700300030316<br />

KFZ- UND REIFENSERVICE<br />

www.firststop-reifenservice-lachendorf.de


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 75<br />

Die „Blende“<br />

Mit seinem Foto „Beach Patrol“ beteiligte sich Kurt Adler aus Hambühren am „Blende“-Wettbewerb zum Thema „Tierisches – Tierisch gut“.<br />

Dorothea Wohlgemuth lichtete das „Celler Schloss im Herbst“ ab, und Bernd Könecke nahm mit „Darß – Weststrand“ am Zeitungsleser-Fotowettbewerb teil.<br />

Der von der Celleschen Zeitung ausgeschriebene Wettbewerb ist auch immer wieder für Überraschungen gut:<br />

Die Celler Blende-Gewinner aus den vergangenen drei <strong>Jahre</strong>n konnten in der Druckerei der Celleschen Zeitung unter Anleitung eines Profi-Fotografen<br />

professionell gestylte Models fotografieren. Eine Gelegenheit, die Freizeit-Fotografen nicht oft bekommen.<br />

<strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG<br />

gratulieren zu diesem Jubiläum mit einem außergewöhnlichen Angebot:<br />

<strong>200</strong>Wir<br />

Daunen-Sommerbetten<br />

20.-<br />

90% Daunen und 10% Federn, in hochwertiger Hülle aus Baumwollbatist,<br />

schaffen eine traumhaft schöne Sommerdecke – leicht und anschmiegsam.<br />

135x<strong>200</strong><br />

... so kann der Sommer kommen! 129.- 149.- 155x220<br />

Stück<br />

für Stück<br />

Die Schlafexperten GmbH<br />

29221 Celle · Zöllnerstr. 11-16,<br />

Tel. (0 51 41) 2 50 80 · www.gebers.de<br />

61398901_17040700300030316


76 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Fundus alte CZ-Ausgaben:<br />

Mehr als nur Erinnerungen<br />

VVon<br />

SIMVon ZIEGLER<br />

Eine Sonderbeilage zu<br />

den Olympischen Spielen<br />

1936, Veröffentlichungen<br />

aus den letzten<br />

Kriegstagen im April 1945, ein<br />

Bericht zum Spiel der Winser<br />

Altherren-Mannschaft gegen<br />

eine Uwe-Seeler-Elf im Jahr<br />

1995 – und ganz viele persönliche<br />

Erinnerungen: Etliche<br />

Leser haben nach einem Aufruf<br />

in der CZ alte Zeitungsfunde<br />

eingesandt. Manches<br />

kam beim Renovieren zum<br />

Vorschein, manches lag auf<br />

dem Dachboden. Doch ganz<br />

viele Zeitungsberichte wurden<br />

auch feinsäuberlich abgeheftet<br />

– und manchmal regelrecht<br />

archiviert.<br />

Die älteste Zeitung hat uns<br />

Wilfried Bergmann geschickt.<br />

Er hatte die Titelseite vom 27.<br />

Juli 1907 gefunden. Bilder in<br />

der Zeitung gab es damals noch<br />

nicht. Dafür stehen ganz vorne<br />

die „Obrigkeitlichen Bekanntmachungen<br />

des Landrates“. Es<br />

folgen Nachrichten aus dem<br />

Deutschen Reich. Der CZ-Leser<br />

erfährt zum Beispiel, dass<br />

es einen „Mangel an tüchtigen<br />

gelernten Arbeitern“ gibt.<br />

Viel Raum nehmen auch die<br />

Nachrichten aus dem Ausland<br />

ein, aus dem Orient genauso<br />

wie aus Korea oder Russland.<br />

Das Lokale folgt auf Seite 2 –<br />

Annegret und Hartmut Köhn haben eine Zeitung<br />

vom 31. August 1968 aufbewahrt. Die CZ berichtete<br />

über ihre Hochzeit.<br />

ein Bericht vom „Städtischen<br />

Schützenfest 1907“.<br />

Bergmann vermutet, dass<br />

sein Urgroßvater die Zeitung<br />

beim Richtfest zu seinem Hausbau<br />

in der Heese als Erinnerung<br />

in eine Kassette gelegt hat. Er<br />

selbst hat die Kassette, in der<br />

die allerwichtigsten Dokumente<br />

wie Sterbe- und Heiratsurkunden<br />

aufbewahrt wurden,<br />

vor vielen, vielen <strong>Jahre</strong>n im<br />

Schrank seiner Großeltern gefunden.<br />

Der 77-Jährige wohnt<br />

mit seiner Frau immer noch in<br />

seinem Elternhaus – dem Haus,<br />

das 1907 erbaut wurde.<br />

Renate Franke lebt schon<br />

lange nicht mehr im Celler<br />

Land. Sie hat in Niederbayern<br />

eine neue Heimat gefunden.<br />

Am Wochenende lässt sie sich<br />

aus alter Verbundenheit die<br />

Cellesche Zeitung schicken.<br />

Aufgehoben hat Renate Franke<br />

bis heute unter anderem<br />

die Ausgabe vom 25. Mai 1963.<br />

Damals war sie die Heidekönigin<br />

„Renate von Wienhausen“<br />

und vertrat die heimischen<br />

Farben auf der Internationalen<br />

Bodensee-Messe. Die CZ berichtete<br />

auf einer ganzen Seite.<br />

„Messefreundschaft zwischen<br />

Nord und Süd“ lautete die<br />

Überschrift, „Renate von Wienhausen“<br />

ist mit Krone auf zwei<br />

Bildern zu sehen. Damals war<br />

sie 24 <strong>Jahre</strong> alt, als Heidekönigin<br />

vertrat sie die gesamte Hei-<br />

Heidemarie und Wilfried Bergmann vor ihrem<br />

Haus in der Heese. Das Gebäude hat<br />

Urgroßvater Bergmann 1907 gebaut.<br />

de zwischen Weser und Elbe<br />

– zweifellos eine große Sache.<br />

„Renate von Wienhausen“<br />

flog mit einer kleinen Maschine<br />

nach Friedrichshafen an<br />

den Bodensee. In den 60er <strong>Jahre</strong>n<br />

war Reisen keineswegs so<br />

selbstverständlich wie heute,<br />

schon gar nicht mit dem Flieger.<br />

Die Heidekönigin muss<br />

sich wahrhaft majestätisch gefühlt<br />

haben. Der baden-württembergische<br />

Ministerpräsident<br />

und spätere Kanzler Kurt<br />

Georg Kiesinger ließ Renate<br />

Franke mit seinem Dienst-Mercedes<br />

abholen. „König Silberzunge“,<br />

wie er damals genannt<br />

wurde, sei ein sehr charmanter<br />

Gastgeber gewesen, erinnert<br />

sie sich. Ihre zweijährige Regentschaft<br />

als Heidekönigin<br />

führte sie auch nach Schweden<br />

und Berlin. „Es sind schöne Erinnerungen,<br />

deshalb habe ich<br />

die Zeitungen aufbewahrt. Es<br />

ist ein Teil meiner Jugend“,<br />

sagt die 79-Jährige.<br />

Eine komplette Ausgabe hat<br />

der Celler Hartmut Köhn behalten.<br />

Kein Wunder, der 31.<br />

August 1968 war ein besonderer<br />

Tag. Köhn heiratete einen<br />

Tag zuvor seine Annegret.<br />

Die CZ berichtete in Wort und<br />

Bild. „Den Bund der Ehe ging<br />

einer der erfolgreichsten Rennruderer<br />

des Celler Rudervereins<br />

ein. Er gehörte mit seiner<br />

Mannschaft mehrere <strong>Jahre</strong> zu<br />

„Schöne Erinnerungen“:<br />

Renate Franke war Heidekönigin<br />

Anfang der 1960er-<strong>Jahre</strong>.<br />

Deutschlands Spitze im Rudersport“,<br />

heißt es in dem kleinen<br />

Artikel. Das Jubelpaar feierte<br />

in der Blumläger Kirche, es<br />

folgte eine städtisch genehmigte<br />

Prozession durch die Stadt,<br />

wobei das Paar auf einem Tieflader<br />

neben einem Rennboot<br />

saß. „Die CZ habe ich aufbewahrt,<br />

weil es etwas Besonderes<br />

war, mit Bild in der Zeitung<br />

zu sein“, sagt der 74-Jährige.<br />

Er war im Celler Ruderverein<br />

Mitglied der ersten Stunde. Im<br />

Februar war er bei den Feiern<br />

zum 60-jährigen Bestehen dabei.<br />

Und auch im kommenden<br />

Jahr gibt es etwas zu feiern:<br />

Dann steht die Goldene Hochzeit<br />

an.<br />

Beratung auf<br />

Augenhöhe.<br />

Verständlich, glaubwürdig, ehrlich – die Finanzberatung,<br />

die erst zuhört und dann berät.<br />

www.hannoversche-volksbank.de<br />

61177201_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 77<br />

CZ digitalisiert ihr Zeitungsarchiv:<br />

Unbezahlbarer Schatz<br />

Florian Friedrich mit den gebundenen Originalzeitungen im CZ-Archiv:<br />

Der Historiker schreibt derzeit an der Chronik des Zeitungshauses.<br />

VVon<br />

VOLKER FRAonKE<br />

Ein Zeitungsarchiv ist<br />

nicht allein das Gedächtnis<br />

einer Redaktion.<br />

Es wird quasi von selbst<br />

zum wesentlichsten Zeitzeugen<br />

der Region, über die diese<br />

Zeitung berichtet. Über das<br />

Archiv legitimieren sich Politik<br />

und Gesellschaft, klären<br />

sich viele Fragen des Weshalb<br />

und des Wohin. <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

lang hat die Cellesche Zeitung<br />

die Erinnerungen und<br />

Erfahrungen der Menschen<br />

in Stadt und Landkreis aufgeschrieben,<br />

veröffentlicht, in<br />

<strong>Jahre</strong>sbänden eingebunden<br />

und auf Mikrofilm kopiert.<br />

Ein unbezahlbarer Schatz.<br />

Doch dieser Schatz war<br />

bislang nur schwer zugänglich.<br />

Gesichert in klimatisierten<br />

Räumen und<br />

Panzerschränken. Der Zugriff<br />

war eingeschränkt, die<br />

Inhalte nur für den brauchbar,<br />

der genau wusste, wonach<br />

er suchte. Wir sind<br />

dabei, das zu ändern. Wir<br />

möchten das Gedächtnis<br />

der Region möglichst<br />

unkompliziert<br />

möglichst vielen<br />

Menschen zugänglich<br />

machen.<br />

Die CZ<br />

digitalisiert<br />

ihr Archiv.<br />

Technisch gesprochen: Wir<br />

scannen fast 700.000 Seiten<br />

von gut 68.000 Ausgaben der<br />

vergangenen <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>, erstellen<br />

daraus PDF-Dateien<br />

und lassen eine Texterkennungssoftware<br />

darüber laufen.<br />

Im Ergebnis erhalten wir<br />

die CZ ab 1817 im digitalen<br />

Format, in dem dann eine Volltextsuche<br />

durchgeführt werden<br />

kann. Jetzt können wir<br />

tatsächlich unser Gedächtnis<br />

gezielt durchforsten – für Historiker,<br />

Redaktion und interessierte<br />

Celler bieten<br />

sich so geradezu unendliche<br />

Recherchemöglichkeiten.<br />

Noch sind wir nicht so weit,<br />

dass wir unser Archiv dem öffentlichen<br />

Zugriff übergeben<br />

können. Aber wir sind dabei,<br />

und wenn alles gut geht, werden<br />

wir wahrscheinlich noch<br />

in diesem Jahr mit den ersten<br />

öffentlichen Tests beginnen.<br />

Wir halten Sie auf dem Laufenden.<br />

„Die CZ am Morgen<br />

ist für mich ...<br />

... als tägliche<br />

Heimatzeitung schlicht<br />

unverzichtbar.“<br />

Martin Biermann,<br />

Rechtsanwalt und<br />

Celler Ex-Oberbürgermeister<br />

Ohne Farbe keine visuelle Kommunikation<br />

Weißes Papier sagt nicht viel aus, bis es durch Farbe mit Information angereichert wird. Als Leser einer Zeitung denken wir<br />

kaum darüber nach, wie von Politik bis zum Lokalen die Information durch Farbe erst erfahrbar wird. Um die vollständige<br />

Buntheit und Bewegtheit des Lebens darzustellen, benötigt eine Zeitungsdruckerei neben Mitarbeitern und einer ganzen<br />

Menge anderer Dinge auch Druckfarben. Diese müssen nicht nur bunt, sondern auch zuverlässig sein.<br />

Nicht nur das Papier, auch die Farbe<br />

wird in einer modernen, schnell<br />

laufenden Rotation gehörig in die<br />

Mangel genommen. Zylinder drehen<br />

sich hier überall mit hoher<br />

Geschwindigkeit und entwickeln<br />

viel Wärme. Aus den vier verschiedenen<br />

Farbwerken müssen die Farben<br />

über die Druckplatten auf die<br />

Drucktücher gelangen, damit die<br />

feinen Bildfragmente von dort aus<br />

in Windeseile aufs Papier übertragen<br />

werden können. Text, Fotos<br />

und Grafiken formen sich auf dem<br />

Weg durch die Rotation zu einem<br />

Gesamtbild, zur fertigen Seite.<br />

Mit dem bloßen Auge ist dieser<br />

Vorgang nicht zu erfassen. „Die<br />

Anforderungen an die Druckfarben<br />

wachsen stetig“, weiß Thomas<br />

Stumpf vom Farbenhersteller<br />

hubergroup. Druckfarben bestehen<br />

in der Regel aus zwölf bis 15<br />

verschiedenen Komponenten - von<br />

Pigmenten bis zu Ölen und Harzen.<br />

Doch an der Zusammensetzung<br />

wird kontinuierlich gearbeitet, um<br />

die sich über die Zeit verändernden<br />

Anforderungen immer bestmöglich<br />

zu erfüllen.<br />

Druckmaschinen sind heute so konzipiert,<br />

dass mehr oder minder alle<br />

Seiten bunt bedruckt werden können.<br />

Es ist noch nicht so lange her,<br />

da waren es ein besonderes Blau<br />

oder ein sattes Rot, die eine Werbung<br />

einer Versicherung oder einer<br />

Bank zierten. Diese Farben waren,<br />

und sie sind es gelegentlich noch<br />

heute, sogenannte Firmen- oder<br />

Sonderfarben. So nennt man jene<br />

Farben, die nicht so aussehen wie<br />

die in Kartuschen für Tintenstrahldrucker.<br />

In diesen Sonderfarben<br />

werden besonders intensive, reine<br />

Pigmente verwendet - pulverförmige<br />

Farbmittel, die den Druckfarben<br />

ihre Schönheit verleihen. Eine Zeitung<br />

wird heute in aller Regel nicht<br />

mehr durch Sonderfarben bunt,<br />

sondern durch Mischungen aus<br />

Cyan,Magenta,GelbundSchwarz.<br />

Das ist durchgängig für die ganze<br />

Zeitung gleich und erspart Reinigungsarbeiten.<br />

Beim Zeitungsdruck muss die Farbe<br />

besondere Eigenschaften mitbringen<br />

- und abgestimmt sein auf den<br />

jeweiligen Maschinentyp. Kontrast<br />

und Farbstärke beim Druck hängen<br />

von sehr vielen Faktoren ab. Auch<br />

bei hohen Geschwindigkeiten muss<br />

dieFarbewissen,wohinsiegehört<br />

und wohin nicht. Sie darf sich deshalb<br />

nicht mit Wasser vermischen,<br />

die zweite Flüssigkeit, die beim<br />

klassischen Offsetdruck gebraucht<br />

wird, um die farbfreien Stellen „sauber“<br />

zu halten.<br />

WIR GRATULIEREN DER<br />

CELLESCHEN ZEITUNG<br />

ZUM <strong>200</strong>-JÄHRIGEN<br />

BESTEHEN<br />

Ihr Druckfarbenpartner www.hubergroup.de<br />

Farbfächer und mehr finden Sie in unserem Online-<br />

Shop:<br />

www.hubergroup-shop.com<br />

Sonderfarben, wie dieses Orange, werden heute im Zeitungsdruck kaum mehr<br />

eingesetzt. Waren vor 20 <strong>Jahre</strong>n die wenigen bunten Seiten einer Zeitung vorwiegend<br />

mit Sonderfarben belegt, so ist heute nahezu die ganze Zeitung bunt.<br />

Die Farbtöne entstehen aus den Prozessfarben Cyan, Magenta, Yellow und<br />

Black–ganzsowieimDruckerameigenenComputer.NehmenSiesicheine<br />

Lupe und sehen Sie selbst.<br />

Viele Versuchsrezepturen werden<br />

erstellt und auf ihre Eignung geprüft,<br />

bis eine Druckfarbe entsteht, die<br />

dann tatsächlich als Testfarbe auf<br />

einer Druckmaschine bewertet wird.<br />

Von diesen Testfarben schaffen<br />

es nur wenige zur verkaufsfertigen<br />

Druckfarbenrezeptur. All dieser Aufwand<br />

ist notwendig, um die störungsfreien<br />

Produktionsabläufe Tag für Tag<br />

in den Druckereien zu garantieren.<br />

Vor 20 <strong>Jahre</strong>n produzierten Zeitungsdruckmaschinen<br />

bis zu<br />

20.000 Exemplare pro Stunde.<br />

Heute schafft eine moderne Rotation<br />

mehr als das Doppelte. Papier<br />

und Druckfarben mussten diesen<br />

höheren Maschinenleistungen<br />

angepasst werden. Auch auf der<br />

Papierseite änderte sich durch sinkende<br />

Anteile von Frischfaser das<br />

Verhalten und machte Anpassungen<br />

in den Eigenschaften der Druckfarben<br />

erforderlich.<br />

Pigmente machen Farbe bunt. Ungefähr<br />

20 verschiedene Pigmente werden<br />

in Druckfarben eingesetzt. Die<br />

vielen anderen Farben werden durch<br />

die Mischung mehrerer Pigmente<br />

oder durch eine im Auge erzeugte<br />

Mischung erreicht.<br />

Regelmäßig treffen sich die Fachleute<br />

der Druckzentren und der Farbhersteller,<br />

um über die Farbqualität<br />

im Zeitungsdruck zu sprechen.<br />

Der Meinungs- und Erfahrungsaustausch<br />

ist wichtig. Denn im Firmen-Labor<br />

der Farbhersteller kann<br />

man das Verhalten einer Druckfarbe<br />

nicht bis ins kleinste Detail planen<br />

oder untersuchen. Am Ende<br />

muss das Produkt seine Leistungsfähigkeit<br />

in der Produktion unter<br />

Beweis stellen und zeigen, was in<br />

ihm steckt. Viel Spaß bei der Lektüre<br />

Ihrer Zeitung und vergessen<br />

Sie bitte nicht, wie wichtig Farbe in<br />

unserem Leben ist. Denn Farbe ist<br />

Information in Reinform!<br />

57773701_17040700300030316


78 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

CZ im Hohlspiegel – wenn<br />

Ohren große Augen machen<br />

VVon<br />

JÜRGEon POESTGES<br />

Es gibt Momente im Leben<br />

eines CZ-Redakteurs,<br />

da liest er in der<br />

Zeitung eine Meldung, die<br />

er am Vortag bearbeitet hat<br />

– und fällt aus allen Wolken.<br />

Da steht dann auf einmal etwas,<br />

das unfreiwillig komisch<br />

ist, aber beim Schreiben hat<br />

er es schlicht nicht bemerkt.<br />

Für solche Dinge gibt es bei<br />

den Kollegen des Hamburger<br />

Nachrichtenmagazins „Der<br />

Spiegel“ den zumindest bei<br />

den Lesern beliebten Hohlspiegel.<br />

Darin wurde im Verlauf<br />

der <strong>Jahre</strong> auch die Cellesche<br />

Zeitung des Öfteren<br />

zitiert, allerdings von uns eher<br />

unbeabsichtigt.<br />

Auf dieser Seite gibt es<br />

einen Streifzug aus der Sammlung<br />

der Hamburger Kollegen<br />

– durch die Jahrzehnte hinweg<br />

und mit bemerkenswerten Zitaten.<br />

Wir können übrigens<br />

nicht versprechen, dass wir in<br />

Zukunft nicht mehr in dieser<br />

Rubrik auftauchen ...<br />

„Der Täter flüchtete<br />

ohne Beute und wurde nach<br />

einer Fahndung samt<br />

Polizeihubschrauber gefasst.“<br />

CZ-Titelseite vom 23.10.2016<br />

„Grausiger Fund im Wasser: Bei Reinigungsarbeiten sind im<br />

Mittellandkanal in Hannover mehrere Teile einer männlichen<br />

Leiche gefunden worden. Sie waren in Plastiktüten<br />

verpackt. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann einem<br />

Verbrechen zum Opfer fiel.“<br />

CZ-Titelseite vom 3.8.2015<br />

„Vor einer Menschenmenge, die nach Lynchjustiz schrie, mußte<br />

die Celler Polizei vorletzte Woche Hugo Waldeck, 72, und<br />

Edeltraud Oberheide, 43, in Sicherheit bringen. Die Frau hatte<br />

einen Schrotthändler erschossen, und kurz darauf brannte die<br />

Wohnlaube der beiden ab. Freute sich die<br />

„Cellesche Zeitung“: „Waldeck“ gegen den sich die Volkswut<br />

der Anwohner des Krähenbergs richtete, ist mit seiner<br />

Geliebten Oberheide zunächst verhaftet worden.<br />

Da ihnen ihr Haus über dem Kopf angesteckt wurde, ist das die<br />

praktikabelste Lösung.“<br />

CZ vom 22.5.1972<br />

„Mit unglaublich weichen Konturen wurden die musikalischen<br />

Bilder koloriert, und bei den fast schon sphärisch anmutenden<br />

samtigen Klängen und Phrasen der Bassklarinette machten die<br />

Ohren des gebannten Publikums große Augen.“<br />

CZ vom 6.2.<strong>200</strong>7<br />

„Ein großer heller Hund unbekannter Rasse verursachte am<br />

Dienstag um 4.55 Uhr in Winsen (...) einen Verkehrsunfall (...)<br />

Der Hund flüchtete unerkannt, ohne sich um die Folgen zu<br />

kümmern. Wer ihn zu kennen glaubt, melde sich bei der Polizei<br />

in Winsen.“<br />

CZ vom 31.3.1999<br />

„Die Toiletten sind gut<br />

gepflegt, was wohl an der<br />

stündlichen Reinigung des<br />

Personals liegen dürfte.“<br />

CZ aus dem Jahr 2010<br />

„Der einzige von zwei<br />

Bayer-Siegen in München liegt<br />

aber schon 23 <strong>Jahre</strong> zurück.“<br />

CZ vom 27.10.2012<br />

„Das ,dicke Geld‘ hätten die<br />

Männer selbst einkassiert, so<br />

der Familienvater, der zu<br />

seinen persönlichen<br />

Verhältnissen angab, er sei<br />

ledig und lebe mit seiner<br />

Ex-Frau getrennt zusammen.“<br />

CZ aus dem Jahr 2011<br />

„Wenn man diese Tipps<br />

beherzigt, stehen zumindest<br />

K.-o.-Tropfen einer<br />

ungetrübten Party nicht<br />

mehr im Wege.“<br />

CZ aus dem Jahr 2013<br />

„Der Überfall kommt<br />

für das Schreibwarengeschäft<br />

zur Unzeit.“<br />

CZ vom 8.7.2014<br />

„Missbrauch: Bischöfe heißen<br />

nun auch Staatsanwälte<br />

willkommen“<br />

CZ-Überschrift vom 19.3.2010<br />

„Grillen auf dem Balkon ist<br />

grundsätzlich erlaubt.<br />

Allerdings nur, wenn die<br />

übrigen Bewohner des Hauses<br />

hierdurch übermäßig<br />

belästigt werden.“<br />

CZ vom 13.7.2013<br />

„Dort übersah er die von rechts<br />

kommende Radfahrerin.<br />

Es kam zum Zusammenstoß,<br />

nach kurzer notärztlicher<br />

Behandlung wurde die Polizei<br />

ins Krankenhaus gebracht.“<br />

CZ-Titelseite vom 26.10.2014<br />

„‚Abenteuerlich‘, nannte Gutachter Christian-Ulrich Rutetzki,<br />

der Zweifel an der erwünschten Funktion dieser Hodenschlinge<br />

hegt, wie wenig manche Männer<br />

von der eigenen Physiognomie wissen.“<br />

CZ vom 6.10.2010<br />

„Wem ihre Namen spanisch<br />

vorkommen, liegt gar nicht<br />

so falsch: Sie sind Piloten der<br />

schwedischen Streitkräfte, die<br />

extra zum Erlernen des ausgefallenen<br />

Flugmanövers nach<br />

Celle gekommen sind.“<br />

CZ aus dem Jahr 2011<br />

„Meine Vorbaurollläden werden in einem deutschen Gefängnis<br />

gefertigt. Die Rollläden sind von höchster Qualität. Die qualifizierten<br />

Mitarbeiter der Produktion (voraussichtliche Betriebszugehörigkeit<br />

2–15 J.) wissen genau, worauf es ankommt,<br />

sich vor Einbrechern zu schützen. Gerne mache ich Ihnen ein<br />

kostenloses Angebot für Ihr Zuhause.“<br />

Kleinanzeige aus der CZ<br />

„Die gefährliche Autofahrt eines 31-jährigen Cellers<br />

innerhalb des Stadtgebiets hat gestern die Polizei in Atem<br />

gehalten. Unter Drogeneinfluss und mit hoher Geschwindigkeit<br />

war der Fahrer eines Pkw unterwegs – er wurde erst gestoppt,<br />

als ihm ein Passant ein Bein stellte.“<br />

CZ-Titelseite vom 23.11.2015<br />

NICHT NUR WEIL MAN MIT DEM ALTER BESSER WIRD ...<br />

... seid Ihr wirklich ganz schön spitze!<br />

DIE KOLLEGEN AUS HAMELN GRATULIEREN GANZ<br />

HERZLICH ZU <strong>200</strong> ERFOLGREICHEN JAHREN!<br />

61396501_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 79<br />

Wenn warme Köche<br />

Böcke schießen<br />

Hühneraugenpflaster, frischer Blumenkohl oder Berliner:<br />

Anzeigenseiten aus dem vorletzten Jahrhundert muten<br />

aus heutiger Sicht eher skurril an. Diese stammt<br />

aus dem Jahr 1881, als die CZ zur Tageszeitung wurde.<br />

VVon<br />

THOMAS RÖTTMER<br />

Obwohl Korrekturabzüge<br />

von<br />

privaten und Geschäfts-Anzeigen<br />

„von<br />

Amts wegen“ – in der<br />

Setzerei galt einst eine<br />

strenge Hierarchie – stets<br />

ihren Weg ins CZ-Korrektorat<br />

fanden, ließen<br />

die damaligen Platzhirsche<br />

dieser Abteilung,<br />

aber auch die der Anzeigensetzerei<br />

hin und<br />

wieder doch so manchen<br />

„Bock“ passieren. Was<br />

folgte, waren einerseits<br />

massive Vorwürfe der<br />

Inserenten – die das Kuckucksei<br />

mitunter selbst<br />

übersehen hatten – und<br />

der vorgesetzten Abteilungsleiter,<br />

andererseits<br />

das schadenfrohe Gelächter<br />

der Kollegen.<br />

Auf der Hitliste der<br />

Fauxpas‘ stehen folgende<br />

Beispiele, die<br />

allerdings schon 30<br />

und mehr <strong>Jahre</strong> alt<br />

sind – und deren Verursacher<br />

auch schon<br />

verstorben sind: Reisebüro<br />

Winkelmann warb Ende<br />

der 1970er <strong>Jahre</strong> in einer Anzeige<br />

für einen Urlaub auf der<br />

italienischen Insel Ischia. War<br />

es die Unkonzentriertheit des<br />

Texterfassers oder die Menge<br />

spätabendlicher Gilde-Pilsener<br />

aus dem hauseigenen<br />

Automaten? „Drei Wochen<br />

Ischias“, so pries die Headline<br />

diesen Familienurlaub. Kollege<br />

„Maxe“ Mohaupt machte<br />

diesen Fauxpas überdies zu<br />

Geld, indem er den Zeitungsausschnitt<br />

an die „Hörzu“<br />

schickte und prompt 25 D-<br />

Mark gewann.<br />

Manch altgedienter, gelernter<br />

Maschinensetzer hatte<br />

später im Fotosatz seine<br />

liebe Mühe mit den immer<br />

zahlreicher werdenden Sonderzeichen.<br />

Waren diese im<br />

Magazin der bleiwarmen<br />

Setzmaschinen noch rar,<br />

überschwemmten sie in<br />

der neuen Technologie<br />

den Horizont der Altgesellen.<br />

Ernst Köhler mühte<br />

sich ehemals an einer<br />

großformatigen Traueranzeige<br />

eines verdienten<br />

Celler Bürgers. Dem Sterbedatum<br />

stand und steht<br />

gewöhnlich immer noch<br />

das Kreuz vor. Doch<br />

damals rutschte dem<br />

Senior aus Versehen<br />

ein Telefonzeichen<br />

aus der<br />

Tastatur. Die<br />

Empörung<br />

am nächsten Tag war entsprechend<br />

groß. Aber auch das<br />

Gelächter.<br />

An der Celler Bergstraße eröffnete<br />

Ende der 1980er <strong>Jahre</strong><br />

die „Bayerische Botschaft“.<br />

Diese gemütliche Gaststätte<br />

mit gutbürgerlicher, eben<br />

zünftiger, Speisekarte plante<br />

eine großformatige Eröffnungsanzeige.<br />

Am Ende dieses<br />

Inserates warb der Inhaber<br />

mit großzügigen Öffnungszeiten.<br />

Die warme Küche<br />

sei bis 23 Uhr<br />

geöffnet. Fast<br />

schon<br />

unumgänglich der Bock, den<br />

der Anzeigensetzer am damals<br />

modernen Linotype-Page-Manager<br />

produzierte: „Warme<br />

Köche bis 23 Uhr!“ Glücklicherweise<br />

hatte der Gastwirt<br />

nicht nur riesige Portionen auf<br />

seinen Tellern, sondern auch<br />

großen Humor. Der Setzer<br />

kam ungeschoren<br />

davon.<br />

„Die CZ<br />

am Morgen ist<br />

für mich ...<br />

... Teil eines guten<br />

Frühstücks und die<br />

Einstimmung<br />

auf den Tag.“<br />

Christine Reverey,<br />

Lehrerin in Hermannsburg<br />

© 2017 PANDORA Jewelry GmbH | Ballindamm 39 | <strong>200</strong>95 Hamburg<br />

GLOW<br />

PANDORA ROSE.<br />

Handveredelter Schmuck gefertigt aus<br />

einer einzigartigen Metalllegierung.<br />

pandora.net<br />

Die neue PANDORA ROSE-Kollektion –jetzt erhältlich bei Deinem PANDORA Händler.<br />

52107901_17040700300030316


Anzeige<br />

BURMEISTER<br />

SPEZIAL-REINIGUNG<br />

Manchen Dingen merkt man das Alter nicht an!<br />

vorher<br />

Mit einer Lederaufarbeitung verlängert man<br />

Lieblingsstücken das Leben.<br />

vorher<br />

nachher<br />

Länger Freude an gepflegten<br />

Ledermöbeln<br />

HAMBÜHREN. Ledergarnituren werden<br />

gern wegen ihrer edlen Optik<br />

und Strapazierfähigkeit eingesetzt.<br />

Im täglichen Gebrauch sind sie unterschiedlichen<br />

Beanspruchungen<br />

ausgesetzt. Im Raum Celle und für<br />

die norddeutsche Region bietet die<br />

Burmeister-Spezial-Reinigung aus<br />

Hambühren eine Lederreinigung an.<br />

Um die Schönheit von Ledermöbeln<br />

zu erhalten, müssen diese regelmäßig<br />

gepflegt werden. „Leder ist ein Naturprodukt.<br />

Ohne Pflege wird es hart und<br />

kann rissig werden. Gebrauchsspuren<br />

lassen es mit der Zeit unansehnlich<br />

werden“, sagt Marika Burmeister,<br />

Geschäftsführerin der Burmeister-<br />

Spezial-Reinigung. „Vor der Auftragserteilung<br />

einer Lederreinigung und<br />

-pflege steht eine kostenfreie Begutachtung<br />

der Möbel. Kunden erhalten<br />

einen Kostenvoranschlag von uns“,<br />

sagt sie. Leichtere Verschmutzungen<br />

können beim Kunden im Haus beseitigt<br />

werden. Ist eine intensive Reinigung<br />

erforderlich, gehört eine Abholung<br />

und Anlieferung zum Service.<br />

Häufiges Phänomen bei den edlen<br />

Möbeln sei nach einigen <strong>Jahre</strong>n das<br />

Auftreten von Fettflecken im Kopfund<br />

Armbereich. Diese Speckflecken<br />

lassen sich mit eigenen Mitteln nicht<br />

vollständig entfernen. „Aber auch bei<br />

anderen Verschmutzungen, wie bei<br />

Öl- oder Rotweinflecken, rate ich von<br />

einem Herumexperimentieren ab.<br />

Schnell ist das Leder durch falsche<br />

Behandlung ruiniert“, sagt sie. Eine<br />

gründliche Tiefenreinigung mit Neueinfärbung<br />

und Rückfettung gibt Ledergarnituren<br />

ihr elegantes Aussehen<br />

zurück. Kleine Schäden lassen sich bei<br />

einer Grundreinigung und Neueinfärbung<br />

beheben. Tiefere Kratzer oder<br />

gar Löcher überarbeiten Burmeisters<br />

Lederfachleute professionell. Löcher<br />

werden mit neuem Leder ausgefüllt<br />

und mit eingefärbt.<br />

„Leder lebt – je besser es gepflegt<br />

wird, um so länger hat man Freude<br />

an den meist teuren Wohnmöbeln.<br />

Eine professionelle Pflege- und Reinigungsbehandlung<br />

dient der<br />

Werterhaltung“, sagt sie.<br />

Nubukleder nachher/vorher<br />

vorher/nachher<br />

vorher<br />

nachher<br />

Hochwertige Teppiche erhalten<br />

HAMBÜHREN. „Es lohnt sich immer,<br />

hochwertige Teppiche zu erhalten“, betont<br />

Marika Burmeister, Geschäftsführerin<br />

der Burmeister Spezial-Reinigung<br />

Hambühren. Dabei sei egal, wie lange<br />

man den Teppich schon selbst genutzt<br />

hat. Manchmal kommt auch ein schönes,<br />

aber leicht beschädigtes Erbstück in den<br />

Haushalt. Dann ist nicht nur eine schonende<br />

Reinigung notwendig, sondern<br />

es sind vielleicht auch schadhafte Stellen<br />

an Teppichkanten, die dünn und brüchig<br />

geworden sind, auszubessern. „Unsere<br />

Fachleute können wertvolle Teppiche<br />

maschinell oder per Hand neu umketteln.<br />

Sogar Löcher und Risse im Teppich<br />

werden fachmännisch beseitigt“,<br />

sagt sie.<br />

Bei der Burmeister Spezial-Reinigung<br />

ist nicht nur eine schonende<br />

Reinigung möglich, sondern es werden<br />

beschädigte Teppiche auch<br />

wieder instand gesetzt.<br />

Polsterreinigung spart Geld<br />

Mit Spezialwerkzeugen und<br />

professionellen Reinigungsmitteln<br />

lassen Burmeisters Spezialisten Polster<br />

und Teppiche in einem neuen Glanz<br />

erscheinen.<br />

Lieb gewonnene Polstergarnituren<br />

oder beispielsweise hochwertiges Praxis-<br />

oder Büroinventar werden meist<br />

überdurchschnittlich beansprucht.<br />

Neuanschaffungen bedeuten oftmals<br />

eine große Investition, gegebenenfalls<br />

möchte man sich nur ungern von<br />

seinen Möbeln trennen. Eine professionelle<br />

Polsterreinigung ist hier eine<br />

effektive Alternative und impliziert oftmals<br />

nur einen Bruchteil der Anschaffungs-<br />

bzw. Neubezugs-Kosten.<br />

60961801_17040700300030316<br />

Wir sind Ihr Spezialist für<br />

Teppich, -Polster, und Lederreinigung<br />

Kostenlose Beratung und Angebot vor Ort.<br />

BURMEISTER SPEZIAL-REINIGUNG ·☎ · ☎ 05084/400560<br />

0<br />

Ostlandstraße49•29313 • Hambühren • •www.burmeister-spezial-reinigung.de · info@burmeister-spezial-reinigung.de<br />

·www.innoprop-shop.de


Für Leser<br />

von morgen<br />

Ob Kinder in Zukunft<br />

noch auf Papier lesen?<br />

Klar ist jedenfalls:<br />

Lesen bildet.<br />

Und Bildung kommt<br />

nicht von Bildschirm.<br />

Sondern von<br />

Medienkompetenz.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


82 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Unsere Kinderreporter<br />

LEA MADELAINE HARBOTT<br />

UND FRIDA MAECKER<br />

Lea Madeleine Harbott ist neun <strong>Jahre</strong> alt,<br />

wohnt in Groß Hehlen und besucht das<br />

Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium in Celle,<br />

wo sie in die Musikklasse des fünften Jahrgangs<br />

geht. In ihrem Erwachsenenleben würde sie<br />

gerne als Redakteurin bei einer Zeitung oder<br />

Zeitschrift arbeiten. Seit dem Winter-Semester<br />

2016 ist sie als Kinderreporterin für die<br />

Cellesche Zeitung unterwegs. An der Kinderuni<br />

gefällt ihr, dass es<br />

immer spannende<br />

Themen gibt, tolle<br />

Experimente gemacht<br />

und diese<br />

auch gut erklärt<br />

werden.<br />

Nebenbei schreibt<br />

die Fünftklässlerin<br />

auch andere<br />

Geschichten.<br />

Diese sind aber<br />

eher klein und<br />

werden nicht<br />

veröffentlicht.<br />

Außerdem spielt<br />

Lea Madeleine im<br />

Schulorchester<br />

Blockflöte, nimmt<br />

Gitarrenunterricht<br />

und geht zum<br />

Voltigieren. In der<br />

Schule macht sie<br />

außerdem bei der Theater- und der Streicher-<br />

AG mit. In ihrer Freizeit liest sie gerne, geht<br />

häufig schwimmen und fährt viel Fahrrad.<br />

„In der Zeitung<br />

gab es viele Artikel,<br />

die ich spannend<br />

fand.“<br />

Mia<br />

„Ich fand überraschend,<br />

wie viel Arbeit es<br />

macht, Zeitungen<br />

zu drucken.“<br />

Jonas W.<br />

„Ich fand die<br />

riesigen Papierrollen<br />

in der Druckerei<br />

überwältigend.“<br />

Matthes<br />

„Die Artikel haben<br />

mich interessiert. Ich<br />

will öfter auch zu<br />

Hause Zeitung lesen.“<br />

Medina<br />

Frida Maecker ist seit drei <strong>Jahre</strong>n eine der<br />

CZ-Kinderreporterinnen. Sie besucht die achte<br />

Klasse des Gymnasiums Ernestinum in Celle.<br />

In ihrer Freizeit und im Schulorchester spielt sie<br />

sehr gerne Klarinette. Außerdem gibt die<br />

Schülerin Nachhilfe in allen Fächern außer<br />

Mathematik, um ihr Taschengeld aufzubessern.<br />

Weiterhin läuft Frida gern – spezialisiert hat sie<br />

sich dabei auf die Mittelstrecke. Auch das Lesen<br />

gehört zu ihren Hobbys: Spannende Kriminalromane<br />

und historische Romane zählen hier zu<br />

ihren Favoriten.<br />

Auf die Kinder-<br />

Uni war sie durch<br />

einen Artikel in der<br />

Celleschen Zeitung<br />

aufmerksam<br />

geworden. Auch<br />

wenn die Vorlesungen<br />

offiziell nur für<br />

Kinder im Alter von<br />

8 bis 12 <strong>Jahre</strong>n aufbereitet<br />

sind, lernt<br />

man als 13-Jährige<br />

immer noch auf<br />

spielerische Art<br />

etwas dazu, wie sie<br />

sagt. Besonders<br />

das individuelle<br />

Gestalten der<br />

Artikel macht ihr<br />

immer wieder<br />

Spaß, auch wenn<br />

es einige Hürden<br />

gibt. Frida kann<br />

sich sehr gut vorstellen, später als Journalistin<br />

oder Schriftstellerin zu arbeiten. Allerdings hat<br />

sie auch sehr viele andere Interessen, zu denen<br />

unter anderem Naturwissenschaften (Jugend<br />

forscht), Sprachen (Englisch und Französisch)<br />

sowie Politik zählen.<br />

„Mir gefällt die<br />

Zeitung, weil über<br />

Sport berichtet<br />

wird.“<br />

Diwan<br />

Wenn auf dem Lehrplan<br />

VVN<br />

KATJA MÜLLER<br />

„Ich fand<br />

die Artikel über Tiere<br />

und Sport<br />

spannend.“<br />

Henriette<br />

Ich habe viele Sachen entdeckt,<br />

die ich sonst nicht gesehen hätte.“<br />

„Ich finde die Zeitung richtig<br />

schön, und es hat mir Spaß gemacht,<br />

sie zu lesen.“„Interessant waren vor<br />

allem das Lokale und der Sport – oder<br />

was im Landkreis und in der restlichen<br />

Welt passiert.“ Witze, Wetter<br />

und die Gutscheine einer Fastfood-<br />

Kette: All das waren die Hits von Celler<br />

Viertklässlern. Dieses und anderes<br />

mehr schrieben Schüler der Klasse 4b<br />

„Mir hat das Lesen in<br />

der Zeitung gefallen.<br />

Ich lese auch zu<br />

Hause die Zeitung.“<br />

Johanna<br />

der Grundschule Hehlentor in ihre<br />

besonderen Leserbriefe an die Redaktion<br />

der Celleschen Zeitung.<br />

Damit es zu denen aber überhaupt<br />

kam, war die CZ Thema in ihrem<br />

Unterricht. Den Leserbriefen vorausgegangen<br />

waren nämlich zwei Besuche<br />

der 19 Kinder bei der Celleschen<br />

Zeitung. Im Rahmen ihres Unterrichts<br />

haben sich die Schüler von ganz verschiedenen<br />

Seiten dem Medium Tageszeitung<br />

genähert.<br />

CZ-Chefredakteur Ralf Leineweber<br />

führte die Schüler Ende vergangenen<br />

„Die Führungen in<br />

der Druckerei und<br />

durch die Redaktion<br />

waren spannend.“<br />

Jonas T.<br />

<strong>Jahre</strong>s zunächst persönlich durch die<br />

Räume der Tageszeitung. So lernten<br />

die Kinder, was warum in eine Zeitung<br />

kommt, welche Struktur sie hat<br />

– und wer dort arbeitet.<br />

Anfang des <strong>Jahre</strong>s folgte auf den<br />

Besuch in der Redaktion und am<br />

Newsdesk noch ein weiterer Ausflug<br />

nach Klein Hehlen, ins Druckzentrum<br />

der CZ. Dort sahen die Kinder, wie<br />

Druckplatten entstehen, dicke Farbwalzen<br />

Buchstaben und Fotos aufs<br />

Papier pressen, Zeitungsseiten gefalzt<br />

werden und am Ende eine fertige Zei-<br />

Wie die Zeit vergeht…<br />

Modische Brillenfassungen<br />

Kontaktlinsen<br />

Kostenloses Probetragen<br />

Uhren • Schmuck • Bestecke • Tisch- und Küchenaccessoires<br />

Celler Straße 5<br />

29303 Bergen<br />

Tel. (050 51) 20 96<br />

Fax (050 51) 20 16<br />

Freundliche und kompetente Beratung mit qualifiziertem Service<br />

59118501_17040700300030316<br />

Celle Tourismus und Marketing GmbH<br />

Markt 14-16 • 29221 Celle<br />

Telefon (0 51 41) 90 90 80 • Fax (0 51 41) 90 90 87 10<br />

info@celle-tourismus.de<br />

www.celle-tourismus.de<br />

58126401_17040700300030316<br />

Hörgeräte<br />

Kostenloses Probetragen<br />

6559401_17040700300030317<br />

3D Sehtest<br />

Sonnenbrillen<br />

in individueller Sehstärke<br />

Alles aus<br />

einem Haus!<br />

Hannoversche Straße 2, 29221 Celle | Tel. (051 41) 2 53 96<br />

Mo.–Fr., 9–18 Uhr, Sa., 9–13 Uhr | www.optiker-westphal.de


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 83<br />

„Ich fand es toll, wie<br />

die Zeitungen schnell<br />

durch die Maschinen<br />

gesaust sind.“<br />

Malte<br />

„Ich fand es<br />

cool, zu sehen, wie<br />

Zeitungen hergestellt<br />

werden.“<br />

Oscar<br />

„Ich fand den Lokalteil<br />

spannend, weil<br />

ich einen Krimi<br />

schreiben möchte.“<br />

Lena<br />

„Ich fand spannend,<br />

dass über meine<br />

Hockeymannschaft<br />

berichtet wurde.“<br />

„Ich fand die Artikel<br />

zum Sport gut.<br />

Ich lese gern die<br />

Cellesche Zeitung.“<br />

Julia<br />

„Ich fand<br />

viele<br />

Artikel sehr<br />

spannend.“<br />

Ivan<br />

Greta<br />

„Mir hat das<br />

Zeitungsprojekt in<br />

unserer Klasse sehr<br />

viel Spaß gemacht.“<br />

Albiona<br />

„Ich fand<br />

die Witze<br />

in der<br />

Zeitung toll.“<br />

Merlin<br />

Zuschauen, wenn eine Zeitung gedruckt wird:<br />

Diese Möglichkeit nutzten Anfang des <strong>Jahre</strong>s<br />

Schüler der Klasse 4b der Grundschule Hehlentor<br />

gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin<br />

Catherina Czernay und besichtigten das<br />

CZ-Druckzentrum in Klein Hehlen.<br />

Zeitung steht<br />

„Mir haben das<br />

Zeitungslesen und<br />

der Besuch in der<br />

Druckerei viel Freude<br />

bereitet.“<br />

Magdalena<br />

„Ich finde es wichtig,<br />

dass in der Zeitung<br />

über Politik berichtet<br />

wird. Das fand ich<br />

spannend.“<br />

„Mir hat die Zeitung<br />

gefallen, weil viele<br />

Themen drinstehen,<br />

die mich sehr interessiert<br />

haben.“<br />

Dejan<br />

Niklas<br />

CZ versorgt Schulen<br />

KOSTENLOS MIT ZEITUNGEN<br />

In Zeiten, in denen Falschmeldungen –<br />

sogenannte „Fake News“ – in sozialen<br />

Medien absichtlich verbreitet werden, scheint es<br />

wichtiger denn je, jungen Menschen<br />

Medienkompetenz zu vermitteln. Jan Henrik<br />

Flecke nutzt daher regelmäßig das Angebot,<br />

sich Klassensätze bei der Celleschen Zeitung zu<br />

bestellen. Der Lehrer der Oberschule<br />

Westercelle bekommt dann zwei Wochen lang<br />

täglich für alle Schüler jeweils eine Ausgabe<br />

der CZ kostenlos geliefert und kann diese im<br />

Unterricht einsetzen.<br />

„Ich will den Schülern nahebringen, wie sie sich<br />

vernünftig informieren können“, sagt Flecke, der<br />

früher selbst für die Cellesche Zeitung und die<br />

Hannoversche Allgemeine Zeitung gearbeitet<br />

hat. Möglichkeiten, mit der Tageszeitung in<br />

der Schule zu arbeiten, gebe es viele. Im<br />

Wahlpflichtkurs „Schülerzeitung“ werde zum<br />

Beispiel über die verschiedenen Darstellungsformen<br />

– Interview, Kommentar oder Bericht –<br />

gesprochen, in Deutsch werden auch<br />

Zeitungsinhalte diskutiert.<br />

„Ich halte es für wichtig, dass sich die<br />

Schüler darüber informieren, was in Celle los<br />

ist“, sagt der Lehrer. Im Politik-Unterricht werde<br />

die Zeitung außerdem mit Blick auf<br />

Bewerbungsgespräche eingesetzt. „Da werden<br />

auch immer Fragen zur aktuellen Lage gestellt“,<br />

meint Flecke.<br />

Auch andere Schulen von der Grundschule bis<br />

zum Gymnasium nutzen immer wieder gern das<br />

Angebot der Celleschen Zeitung. Die<br />

Klassensätze, die direkt zur Schule oder zum<br />

Lehrer geliefert werden, können<br />

bei Ute Ostermeier unter<br />

Telefon (05141) 990300 oder per E-Mail<br />

an aboservice@cellesche-zeitung.de bestellt<br />

werden.<br />

tung entsteht. „Das war für die<br />

meisten der spannendste Teil: zu<br />

sehen, wie eine Zeitung richtig<br />

hergestellt wird. Das ahnt ja niemand,<br />

wenn man sie so jeden Tag<br />

aus dem Briefkasten holt“, sagt<br />

Klassenlehrerin Catherina Czernay<br />

rückblickend.<br />

Doch auch Kritik gab es von<br />

den Kindern: Sie wünschen sich<br />

von ihrer Heimatzeitung weniger<br />

lange Artikel über Politik, nicht<br />

so viel Werbung und mehr Sport.<br />

Natürlich nimmt die CZ diese<br />

Anregungen gern auf. Denn<br />

ohne ihre Leser, auch die jüngsten,<br />

verliert nun mal jede Zeitung<br />

ihren Sinn. Deshalb ist deren<br />

Meinung wichtig – und der persönliche<br />

Kontakt zu ihnen.<br />

Wenn eine Schulklasse aus<br />

Stadt oder Landkreis Celle –<br />

egal, welcher Jahrgangsstufe<br />

– die Zeitung auch zum Thema<br />

im Unterricht machen möchte:<br />

Nur zu! Es besteht – nach Absprache,<br />

natürlich – jederzeit Gelegenheit<br />

zu einem Besuch in der<br />

Redaktion oder in der Druckerei.<br />

Auch kommen CZ-Redakteure<br />

gern in den Schulunterricht und<br />

beantworten dort Fragen der<br />

Schüler.<br />

Das ist dann Zeitung zum Anfassen<br />

– im wahrsten Sinne des<br />

Wortes. Und wer weiß? Vielleicht<br />

entwickeln sich ja auch spontan<br />

Ideen für eine berufliche Zukunft?<br />

SPITZENSERVICE RUND UM IHR AUTO<br />

Herzlich willkommen<br />

Bei uns finden Sie ein großes Sortiment und<br />

immer gute Angebote rund um:<br />

✔ Garten<br />

✔ Heim- und Nutztier<br />

✔ Pferd und Reiter<br />

✔ Freizeit- und<br />

Berufsbekleidung<br />

✔ Angelsport<br />

✔ Spielwaren u.v.m.<br />

29303 Bergen • Deichend 25 • Tel. (05051) 912570<br />

www.kiebitzmarkt-bergen.de<br />

60596201_17040700300030316<br />

Fischer GmbH<br />

Baumschulenweg 2<br />

29227 Celle<br />

50770601_17040700300030316<br />

T 05141 3 74 74-74<br />

info@fischer-autohaus.com<br />

www.fischer-autohaus.com


84 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Steckbrief<br />

REDAKTEUR<br />

Steckbrief<br />

BUCHHALTER<br />

Steckbrief<br />

MEDIENGESTALTER<br />

Katharina Baumgartner liebt es zu schreiben.<br />

Sie ist Volontärin und lernt in der zweijährigen<br />

Ausbildung zur Redakteurin alle handwerklichen<br />

Fertigkeiten, die ein Journalist braucht.<br />

Sie berichtet über all das, was in Stadt und<br />

Landkreis passiert und ist viel unterwegs.<br />

„Ich möchte den Puls der Zeit spüren,<br />

Denkanstöße geben und nah am Menschen sein.<br />

Das bietet mir mein Beruf. Täglich lerne ich neue<br />

Lebenswelten kennen und berichte darüber“,<br />

erzählt Baumgartner. Die Arbeitszeiten in der<br />

Redaktion variieren von Ressort zu Ressort und<br />

sind von den Terminen abhängig. Der Beruf ist<br />

abwechslungsreich, da die Themen, über die<br />

Redakteure berichten, sehr vielfältig sind.<br />

„Kein Tag gleicht dem anderen“, sagt<br />

Baumgartner. Das Volontariat bei der CZ<br />

gliedert sich in die Stationen „Lokales Stadt“,<br />

„Lokales Landkreis“, „Politik/Newsdesk“ und<br />

„Sport“. Voraussetzung für ein Volontariat ist ein<br />

abgeschlossenes Hochschulstudium.<br />

Bewerber sollten Spaß am Schreiben haben,<br />

kommunikativ sein, mit Zeitdruck umgehen<br />

können sowie eine große Portion Neugier und<br />

Interesse an Menschen mitbringen.<br />

Finanzbuchhaltung ist das Steckenpferd von<br />

Maike Knupper. Sie arbeitet in der Buchhaltung<br />

der CZ und beschäftigt sich unter anderem mit<br />

Eingangs- und Ausgangsrechnungen, arbeitet<br />

Restposten ab und kümmert sich um<br />

Monats- und <strong>Jahre</strong>sabschlüsse. Sämtliche<br />

Geschäftsfälle und Abrechnungen landen in der<br />

Buchhaltungsabteilung. Diese gliedert sich in die<br />

Bereiche „Hauptbuch“, „Nebenbücher“ und „Anlagenbuchhaltung“,<br />

auf die sich<br />

unterschiedliche Mitarbeiter spezialisiert haben.<br />

Es gibt feste Arbeitszeiten, und die<br />

Aufgaben werden vom Büro aus erledigt.<br />

„Die Aufgaben sind interessant. Man<br />

beschäftigt sich viel mit dem Steuerrecht, und<br />

Steuern werden wir immer alle zahlen müssen.<br />

Deswegen wird dieser Beruf auch immer<br />

gefragt sein. Es ist ein Beruf mit Zukunft“,<br />

erklärt Knupper. Bewerber sollten eine gute<br />

Mittlere Reife oder Abitur haben. „Man<br />

sollte zudem mit Zahlen etwas anfangen<br />

können, denn der Dreisatz zum Beispiel<br />

begegnet einem des Öfteren“, sagt Knupper.<br />

Buchhalter müssen außerdem akribisch sein.<br />

Genauigkeit ist bei Abrechnungen enorm wichtig.<br />

Kreativität ist im Beruf von Michela Williges<br />

gefragt. Sie ist Mediengestalterin bei der CZ und<br />

beschäftigt sich unter anderem mit dem<br />

Gestalten von Anzeigen für die Printausgaben<br />

der CZ, kreiert aber auch Anzeigen für das<br />

Magazin CellaVie, für den Online-Auftritt der<br />

CZ und für den Online-Veranstaltungskalender<br />

„Cellevent“. „Bei der Gestaltung habe ich viel<br />

Freiraum und kann selbstständig am Computer<br />

meine Ideen entwickeln“, erzählt Michela<br />

Williges. Bei Kunden-Anzeigen versucht sie, die<br />

Wünsche des Kunden so genau wie möglich<br />

umzusetzen. „Der Job ist abwechslungsreich.<br />

Ich lerne ständig dazu“, sagt sie. Sie arbeitet<br />

überwiegend am Computer und erstellt die<br />

Anzeigen digital, von Zeit zu Zeit zeichnet sie<br />

aber vorher noch von Hand eine Skizze.<br />

Mediengestalter müssen kreativ sein, viel<br />

Fantasie haben und auch ein technisches<br />

Interesse an Bildauflösung und<br />

Computerprogrammen haben. Bewerber sollten<br />

einen Realschulabschluss oder Abitur haben.<br />

Azubis lernen während der Ausbildung vieles<br />

über Typografie, Drucktechnik, Bildbearbeitung,<br />

Fotografie und Farbenlehre.<br />

Wenn ich groß bin, werde ich ...<br />

VON<br />

JESSICA POSZWA<br />

Bei der Celleschen Zeitung arbeiten<br />

viele Menschen, die jeden Tag mit<br />

Leidenschaft Artikel über all das,<br />

was in Stadt und Landkreis passiert,<br />

schreiben. Das wissen natürlich die<br />

meisten Leser. Doch in unserem Unternehmen<br />

gibt es neben der Arbeit als<br />

Redakteur noch deutlich mehr Berufsfelder.<br />

Es bedarf vieler Tätigkeiten, damit<br />

die Zeitung jeden Morgen erscheint.<br />

Was ausgewählte Arbeitsbereiche kennzeichnet,<br />

zeigen die oben stehenden<br />

Steckbriefe.<br />

Derzeit arbeiten 115 Mitarbeiter bei<br />

der CZ. Das Herzstück der Zeitung ist<br />

die Redaktion, in der Redakteure und<br />

Volontäre fleißig recherchieren und<br />

durch den gesamten Landkreis fahren,<br />

um über alles Wissenswerte zu berichten.<br />

Damit die Zeitung am nächsten<br />

Morgen auch in Papierform im Briefkasten<br />

liegen kann, muss sie natürlich in<br />

der Nacht gedruckt werden, wofür die<br />

Drucker in Klein Hehlen zum Einsatz<br />

kommen. Mediaberater kümmern sich<br />

bei der CZ um den Anzeigenverkauf<br />

und beraten Kunden dabei, welche Anzeige<br />

dem individuellen Werbeanliegen<br />

Unter den Eichen 14 · 29229 Celle-Hustedt<br />

Tel. (0 50 86) 24 64 · www.mueller-bus-touristik.de<br />

Reisen in netter Gesellschaft!<br />

Wir überzeugen durch erfahrene Busfahrer,<br />

hochwertige Busse und langjährige Erfahrung.<br />

Genießen Sie bei uns Urlaub von Anfang an!<br />

• Tagesfahrten<br />

• Mehrtagesfahrten<br />

59115501_17040700300030316<br />

• Musicals<br />

• Gruppenreisen<br />

Fordern Sie noch heute unseren aktuellen Katalog an!<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Cellesche Zeitung –<br />

dazu gratulieren<br />

wir herzlich und<br />

wünschen auch<br />

weiterhin viel Erfolg<br />

Tradition & Fortschritt seit fast 250 <strong>Jahre</strong>n<br />

58878501_17040700300030316<br />

Ihr Fachgeschäft für<br />

Schreib- & Büroartikel in Celle<br />

o. - Fr.: 9.30 - 18.30<br />

a.: 9.30 - 16.00<br />

hochwertige Papeterie<br />

a nliche Geschenkideen<br />

umfangr es Sortiment<br />

persönliche Beratung<br />

trendige<br />

ken<br />

Wir sind da, wenn Sie uns brauchen.<br />

seit 1771<br />

Zöllnerstraße 2 ∙ 29221 Celle ∙ 05141 - 6238 ∙ www.haupt-celle.de<br />

ER HÄLT UND HÄLT UND HÄLT<br />

Unsere guten Fliesenbeläge bieten vor allem eins:<br />

eine unübertroffene Lebensdauer.<br />

Das schont auf Dauer Geldbeutel, Umwelt und Nerven!<br />

Schön, daß das auch für unsere Partner gilt!<br />

Herzlichen Glückwunsch –<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung!<br />

Wo es auf Qualität, Termintreue<br />

und perfekten Service<br />

ankommt, sind wir dabei!<br />

Neustadt 9 · 29225 Celle · Telefon (0 51 41) 4 20 88<br />

LANGE FREUDE AN SCHÖNEN FLIESEN<br />

58396601_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 85<br />

Steckbrief<br />

MEDIABERATER<br />

Thilo Brinkmann arbeitet als Mediaberater bei<br />

der CZ und beschäftigt sich mit dem Verkauf<br />

von Anzeigen. Er geht auf Unternehmen zu<br />

und nimmt Firmenwünsche entgegen.<br />

„Man muss flexibel, mobil und immer für den<br />

Kunden da sein. Jeden Tag steht etwas<br />

anderes an. Das ist spannend“, sagt<br />

Brinkmann. Er bietet Kunden Anzeigen in<br />

unterschiedlichen Produkten der CZ,<br />

Kombinationsmöglichkeiten der Anzeigenschaltung<br />

sowie Themenseiten an. Auch<br />

Online-Anzeigen verkauft er.<br />

Mediaberater sind viel im Außendienst, bei<br />

Kunden vor Ort und beraten Firmen bezüglich<br />

des optimalen Aufbaus, der Platzierung oder<br />

Terminierung ihrer Anzeige. Sie arbeiten eng<br />

mit den Mediengestaltern zusammen.<br />

Die Arbeitszeiten richten sich meist nach dem<br />

Terminkalender der Kunden. Jeder Mediaberater<br />

hat bei der CZ eigene Bereiche in Stadt<br />

und Landkreis, für die er im Anzeigenverkauf<br />

zuständig ist. Bewerber sollten einen<br />

Realschulabschluss oder das Abitur haben<br />

und müssen offen und kommunikativ sein<br />

sowie Feingefühl haben.<br />

Steckbrief<br />

DRUCKER<br />

Vor 35 <strong>Jahre</strong>n hat Andreas Kasischke bei der CZ<br />

den Beruf des Druckers gelernt. Er und seine<br />

Kollegen in der Druckerei in Klein Hehlen sorgen<br />

dafür, dass die verfassten Zeitungsbeiträge<br />

sowie Anzeigen und Beilagen auch auf dem<br />

Papier landen. In der Druckvorstufe laufen<br />

die in der Redaktion erstellten Seiten digital<br />

ein. Belichtungsmaschinen produzieren diese<br />

mittels eines fotochemischen Verfahrens auf<br />

die Druckplatten. Kasischke und seine Kollegen<br />

ziehen das Papier in die Druckmaschine ein und<br />

hängen die Druckplatten ein. „Beim Drucken<br />

ist Teamarbeit gefragt“, sagt er. Vom Leitstand<br />

aus wird der gesamte Prozess gesteuert und<br />

kontrolliert, bis schließlich die fertig gedruckte<br />

Zeitung von der Rolle läuft. „Technisches Interesse<br />

ist für den Beruf von Vorteil. Wichtig ist<br />

auch Flexibilität“, erzählt er. Gearbeitet wird in<br />

der Druckerei in Schichten. „Wir sind ein<br />

eingespieltes Team“, erzählt Kasischkes Kollege<br />

Jens Kühl (Foto), der auch seit 20 <strong>Jahre</strong>n<br />

dort arbeitet. Wichtig sei es, immer hochkonzentriert<br />

zu sein, denn „in einer Minute<br />

laufen 500 Zeitungen vom Band. Da darf kein<br />

Fehler passieren.“<br />

Steckbrief<br />

MEDIENKAUFMANN/-FRAU<br />

FÜR DIGITAL UND PRINT<br />

Wenn CZ-Leser ein Anliegen haben, ist Christin<br />

Matthesius zur Stelle. Sie arbeitet als<br />

Medienkauffrau im Kundencenter und berät<br />

Kunden zum Beispiel zu Leserreisen oder zu<br />

Kleinanzeigen und Familienanzeigen, verkauft<br />

Magazine und kümmert sich um Reklamationen.<br />

„Mir gefällt an meinem Beruf, dass jeder Tag<br />

etwas Neues mit sich bringt. Es wird nie langweilig.<br />

Ich habe Spaß daran, Kunden zu beraten“,<br />

sagt Matthesius.<br />

Bewerbungs voraussetzung für die Ausbildung<br />

zum/r Medienkaufmann/-frau ist ein guter<br />

Realschulabschluss oder Abitur. Die duale<br />

Ausbildung dauert in der Regel drei <strong>Jahre</strong>.<br />

Während der Ausbildung durchläuft man<br />

verschiedene Abteilungen wie den Vertrieb, das<br />

Kundencenter, die Anzeigenabteilung und die<br />

Buchhaltung. „Bewerber sollten Spaß an der<br />

Arbeit mit Kunden und an der Arbeit mit dem<br />

Computer haben sowie freundlich sein“, erzählt<br />

Matthesius. Organisationstalent, Teamfähigkeit,<br />

exakte Arbeitsweise und rechnerische Gewandtheit<br />

sind ebenfalls hilfreich in dem Beruf.<br />

Berufe in einem Medienhaus<br />

am besten gerecht wird. Die Wunschanzeige<br />

wird dann von den Mediengestaltern<br />

im Hause kreiert. Buchhalter kümmern<br />

sich mit Sorgfalt zum Beispiel um<br />

Abrechnungen und Monatsabschlüsse<br />

und haben die Finanzsituation des Medienhauses<br />

im Blick. Im Kundencenter<br />

der CZ stehen unter anderem Medienkaufleute<br />

den Cellern mit Rat und Tat<br />

zur Seite, beraten zu Familienanzeigen<br />

oder Fragen rund ums Abonnement.<br />

Die CZ bietet jedoch nicht nur berufserfahrenen<br />

Menschen einen Arbeitsplatz,<br />

sondern bildet auch junge Leute<br />

zu Redakteuren, Mediengestaltern und<br />

Medienkaufleuten für Print und Digital<br />

aus. Voraussetzung für ein Volontariat<br />

ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

für die beiden Ausbildungsberufe<br />

ein guter Realschulabschluss oder das<br />

Abitur. Welche Eigenschaften Bewerber<br />

für diese drei Berufe mitbringen sollten,<br />

beschreiben die Steckbriefe.<br />

Die Geschäftsleitung ist immer wieder<br />

auf der Suche nach neuen, qualifizierten<br />

jungen Menschen, die motiviert sind<br />

und gute Rechtschreibkenntnisse besitzen.<br />

„Ausbildung ist uns wichtig, da<br />

beide Seiten davon profitieren: Wir können<br />

jungen Menschen einen Einstieg in<br />

die Berufswelt ermöglichen und unsere<br />

Erfahrungen weitergeben. Gleichzeitig<br />

bekommen wir frischen Wind und neue<br />

Anregungen in unser Unternehmen“,<br />

sagt Werner Heyer, Geschäftsführer der<br />

Celleschen Zeitung. Es sollen möglichst<br />

jedes Jahr neue Auszubildende in die<br />

CZ-Familie aufgenommen werden. Volontäre<br />

werden sogar mehrfach pro Jahr<br />

gesucht. Bewerben lohnt sich also.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

...und weiterhin<br />

viel Erfolg!<br />

Jederzeit umfassend informieren<br />

schnell + direkt:<br />

www.zacelle.de<br />

58047801_17040700300030316<br />

Zweckverband Abfallwirtschaft Celle<br />

Braunschweiger Heerstraße 109 · 29227 Celle<br />

zacelle.de · info@zacelle.de · T. 0 5141.75 02 -222<br />

Mit blumigen Grüßen<br />

gratulieren wir ganz herzlich<br />

...zum <strong>200</strong>jährigen Bestehen der CZ.<br />

Wir bedanken uns für die 50jährige gute<br />

und vertrauensvolle Zusammenarbeit.<br />

Wir wünschen der Celleschen Zeitung<br />

und allen Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg!<br />

Wiesenweg 9 · 29313 Hambühren-Ovelgönne · gaertnerei-zuehlke.de · 050 84 -62 91<br />

Mo – Fr 8.00 – 18.00 Uhr · Sa 8.00 – 14.00 Uhr · So 10.00 – 12.00 Uhr<br />

57769401_17040700300030316<br />

57767101_17040700300030316<br />

35<br />

JAHRE<br />

KULTUR-PARTNERSCHAFT<br />

sind Grund genug zu danken<br />

für Medienarbeit und Unterstützung von<br />

JAZZ IN. CELLE<br />

JAZZNIGHT<br />

STREETPARADE<br />

Kult


86 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Vokabeln aus der Welt der Zeitung<br />

Sie wissen nicht, was Gautschen ist oder was ein Umbruch<br />

mit einer Zeitung zu tun hat? Das folgende Abc gibt<br />

einen kleinen Überblick darüber, welche Begriffe bei der<br />

Produktion einer Zeitung eine Rolle spielen oder gespielt haben.<br />

Es ist schon ziemlich angenehm,<br />

wenn Enten möglichst nichts mit einer Druckerpresse zu tun bekommen.<br />

VVN<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

uwe meier<br />

Anreißer<br />

Dabei handelt es sich um einen kurzen Text, der auf einen<br />

Artikel hinweist.<br />

Buch<br />

Jede Zeitung besteht aus verschiedenen Teilen, die jeweils<br />

in einem Arbeitsgang gedruckt werden. Diese Teile nennt<br />

man Produkte oder Bücher. Sie werden lose ineinandergelegt<br />

und sind für den Leser als einzelne Teile erkennbar.<br />

Von Montag bis Freitag besteht die Cellesche Zeitung aus<br />

vier Büchern, am Samstag sind es acht.<br />

Chiffre<br />

Eine Zahlen-Buchstaben-Kombination, die vom Zeitungsunternehmen<br />

für private Anzeigen vergeben wird,<br />

die ohne Kontaktdaten wie Namen und Telefonnummer<br />

erscheinen sollen.<br />

Divis<br />

Fachsprachliche Bezeichnung für den Bindestrich. Er wird<br />

sowohl bei der Silbentrennung als auch zum Koppeln<br />

(Verbinden) zweier oder mehrerer Wörter verwendet.<br />

Ente<br />

So wird eine Falschmeldung genannt, die versehentlich<br />

oder absichtlich verbreitet wurde.<br />

Flattersatz<br />

Die Zeilenlänge variiert. Meist linksbündig, das heißt, die<br />

Zeilen laufen links bündig und rechts unterschiedlich – sie<br />

flattern eben.<br />

Gautschen<br />

Alter Buchdruckerbrauch, bei dem Setzer, Drucker und<br />

Stereotypeure nach Abschluss ihrer Lehrzeit in einer<br />

humorvollen Zeremonie in eine mit Wasser gefüllte Bütte<br />

oder auf einen großen nassen Schwamm gesetzt und<br />

zusätzlich mit Wasser begossen werden.<br />

Service<br />

Nutzfahrzeuge<br />

Service<br />

DAMALS WIE HEUTE<br />

GESCHÄFTSPARTNER<br />

SEIT ÜBER 90 JAHREN<br />

57770301_17040700300030316<br />

Das Team von Fahrrad Brand gratuliert<br />

der Celleschen Zeitung zum Jubiläum.<br />

GAZELLE CLASSIC<br />

Das trendig-komfortable Retro-Rad<br />

nur im April zum Jubiläumspreis!<br />

NUR<br />

499€<br />

549€<br />

Brand Fahrräder · Hannoversche Str. 34 in Celle<br />

(05141) 28860 · www.brand-fahrräder.de ·<br />

Erscheinungsdatum CZ 1.10.1925<br />

Wir gratulieren herzlich zu<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n erfolgreicher<br />

Unternehmensgeschichte.<br />

Unsere Jubiläumsangebote:<br />

VW Golf Comfortline 1,0 TSI<br />

VW Golf Comfortline 1,0 TSI<br />

Unser Hauspreis € 19.490,- * Unser Hauspreis € 16.490,- *<br />

81 kW/110 PS, 6-Gang, tornadorot,<br />

4-türig, Sitzhzg., elektr. FH, Climatronic,<br />

Radio „Composition Media“, Bluetooth,<br />

NSW, Reserverad u.v.m., sofort lieferbar<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100km innerorts/<br />

außerorts/kombiniert 5,9/ 4,1/ 4,8<br />

CO ² 109 g/km, Effizienzklasse B<br />

81 kW/110 PS, 6-Gang, blackrubin,<br />

4-türig, Sitzhzg., elektr. FH, Climatronic,<br />

Radio „Composition Media“, Bluetooth,<br />

NSW, Reserverad u.v.m., sofort lieferbar<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100km innerorts/<br />

außerorts/kombiniert 5,9/ 4,1/ 4,8<br />

CO ² 109 g/km, Effizienzklasse B<br />

Unser Hauspreis € 19.790,- * Unser Hauspreis € 19.790,- *<br />

Skoda Yeti Ambition<br />

1,2 TSI<br />

81 kW/110 PS, 6-Gang, EU-Neuwagen,<br />

quarz-grau-metallic, Klima, LM-Felgen,<br />

Nebelscheinwerfer, Sitzhzg.u.v.m.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100km innerorts/<br />

außerorts/kombiniert 6,7/ 4,8 / 5,5<br />

CO ² 128 g/km, Effizienzklasse C<br />

Skoda Fabia Combi Clever<br />

1,2 TSI<br />

81 kW/110 PS, 6-Gang, black-magic-perleffekt,<br />

LM-Felgen, Sitzhzg. vorn, Klima,<br />

Navi, Bluetooth, PDC hinten u.v. m.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100km innerorts/<br />

außerorts/kombiniert 6,1/ 4,1/ 4,8<br />

CO ² 110 g/km, Effizienzklasse B<br />

„Ihr Partner für günstige EU-Neuwagen –<br />

direkt aus unserer umfangreichen Ausstellung<br />

oder auch als Wunsch-Bestellung.“<br />

Autohaus Höper GmbH<br />

Im Langen Winkel 2–4 · 29308 Winsen (Aller)<br />

Telefon (05143) 9896-0 · www.autohaus-hoeper.de<br />

*MwSt. ausweisbar<br />

61406201_17040700300030316<br />

*<br />

Hier<br />

ist was los!<br />

60297601_17040700300030316<br />

Wir gratulieren der Celleschen<br />

Zeitung zum <strong>200</strong>-jährigen<br />

Bestehen und feiern gleich mit,<br />

denn Lobetal wird 70!<br />

Feiern Sie mit uns:<br />

16.06. Konzert mit dem<br />

Jazzchor Freiburg<br />

17.06. Festgottesdienst<br />

und <strong>Jahre</strong>sfest<br />

18.06. Festgottesdienst<br />

26.08. Lobetal Open Air<br />

mit Christina Stürmer<br />

*Zitat aus Lobetal<br />

www.lobetalarbeit.de


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 87<br />

Über Schusterjungen und Enten<br />

Hurenkind und Schusterjunge<br />

Newsdesk<br />

H N T<br />

I<br />

J<br />

K<br />

L<br />

M<br />

Das Hurenkind ist eine scherzhafte Bezeichnung für ein<br />

am Anfang einer Kolumne oder – bei mehrspaltigem<br />

Satz – am Beginn einer Spalte stehendes Satzende.<br />

Der Schusterjunge ist im Gegenteil die erste Zeile eines<br />

Absatzes, die allein in der vorangegangenen Spalte<br />

steht.<br />

Initiale<br />

(auch Initial) Schmückender Anfangsbuchstabe, der am<br />

Beginn von Kapiteln, Abschnitten oder Artikeln gesetzt<br />

wird und meistens die Höhe von mehreren Zeilen aufweist.<br />

Journalist<br />

Alle Redakteure, Reporter, Fotografen sind Journalisten.<br />

Der Ausdruck ist der Oberbegriff für alle<br />

Berufsgruppen, die den Inhalt einer Zeitung gestalten.<br />

Kunst haben<br />

Ein von den Setzern gebrauchter Ausdruck für „Arbeit<br />

haben“. Diese Bezeichnung geht auf den Umstand zurück,<br />

dass die Arbeit des Buchdruckers von Alters her<br />

ebenso als Handwerk wie auch als Kunst verstanden<br />

wurde. Deshalb gilt auch im grafischen Gewerbe noch<br />

heute der Gruß „Gott grüß die Kunst“.<br />

Leserbrief<br />

Ein Leserbrief ist eine schriftliche Meinungsäußerung<br />

oder Information zu einem bestimmten Thema und<br />

bezieht sich im Normalfall auf einen Zeitungsartikel.<br />

Makulatur<br />

Im Druckwesen wird der Ausdruck Makulatur<br />

verwendet, um schadhafte oder fehlerhafte<br />

Papierbogen zu bezeichnen. Makulatur kann zum<br />

Beispiel beim Einrichten der Druckmaschine erzeugt<br />

werden. Fehldrucke kommen nicht in den Verkauf.<br />

O<br />

P<br />

Q<br />

R<br />

S<br />

Auf Deutsch heißt das Nachrichtentisch. Es handelt<br />

sich um den zentralen Anlaufpunkt einer Redaktion, an<br />

dem eintreffende Nachrichten einlaufen und bewertet<br />

werden.<br />

Online<br />

Neben der gedruckten Ausgabe einer Zeitung sind<br />

viele Verlage dazu übergegangen, Nachrichten auch<br />

via Internet zu verbreiten.<br />

Pachulke<br />

Scherzhafte Bezeichnung für einen ungeschickten<br />

Setzer mit zwei linken Händen und wenig Gespür für<br />

Gestaltung. Es galt aber auch schon mehr als<br />

Schimpfwort.<br />

Quelle<br />

Als Quelle, also als Ursprung einer Information,<br />

kommen neben Nachrichtenagenturen auch<br />

Pressesprecher, Augen- und Zeitzeugen oder Archive<br />

in Frage.<br />

Ressort<br />

Die verschiedenen Arbeitsbereiche in der<br />

Redaktion einer Zeitung heißen Ressorts. In jedem<br />

Ressort arbeiten speziell für diesen Arbeitsbereich zuständige<br />

Redakteure: Politik, Wirtschaft, Sport, Kultur<br />

(Feuilleton), Lokales.<br />

Schriftgrößen<br />

Die verschiedenen Schriftgrößen haben auch alle einen<br />

bestimmten Namen: 5 Punkt = Perl, 6 Punkt =<br />

Nonpareille, 7 Punkt = Colonel, 8 Punkt = Petit,<br />

9 Punkt = Borgis, 10 Punkt = Korpus, 12 Punkt = Cicero,<br />

14 Punkt = Mittel, 16 Punkt = Tertia, 20 Punkt = Text,<br />

24 Punkt = 2 Cicero, 28 Punkt = Doppelmittel,<br />

36 Punkt = 3 Cicero und so weiter.<br />

U<br />

V<br />

W<br />

Z<br />

Ü<br />

Typographischer Punkt<br />

Kleinste Maßeinheit des typografischen Maßsystems<br />

(Didot-System). Ein Punkt entspricht 0,376065 Millimeter<br />

oder gerundet 0,376 Millimeter.<br />

Umbruch<br />

Die optische Gestaltung einer Zeitungsseite.<br />

Grundsätzlich ist die Seite in Spalten unterteilt.<br />

Innerhalb dieses Spalten-Schemas werden Texte,<br />

Überschriften, Fotos, Anzeigen gesetzt („umbrochen“).<br />

Vierfarbdruck<br />

Die Möglichkeit, durch Übereinanderdrucken der<br />

Grundfarben Magenta (Rot), Cyan (Blau), Gelb und<br />

Schwarz mit den entsprechenden Aufrasterungen<br />

farbige Originale wiederzugeben.<br />

W-Fragen<br />

Jeder Journalist muss die berühmten W-Fragen<br />

kennen, die von einer Nachricht beantwortet werden<br />

müssen: Was? Wie? Wo? Wer? Wann? Warum? Woher?<br />

Was ist passiert? Wie ist es passiert? Wo ist es passiert?<br />

Wer hat‘s getan? Wann geschah es? Warum<br />

überhaupt? Woher kommen die Informationen?<br />

Zitat<br />

Die Aussage eines Gesprächspartners wird wörtlich und<br />

in Anführungszeichen wiedergegeben.<br />

Überschrift<br />

Mit einer Überschrift steht oder fällt alles. Sie ist der<br />

erste … und vielleicht letzte Eindruck eines Lesers.<br />

Überschriften sind informativ. Sie gehören<br />

unbestreitbar zu den wichtigsten Teilen eines Artikels.<br />

Noch bevor der Leser beginnt, sich dem eigentlichen<br />

Text zu widmen, fällt beim Betrachten der Überschrift<br />

die Entscheidung darüber, ob ein Artikel für interessant,<br />

also lesenswert, gehalten wird oder nicht.<br />

Einfach mal!<br />

Top Angebote sichern<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Cellesche<br />

Zeitung.<br />

Renault Clio Start 1.2 16V 75<br />

ab<br />

9.990,– €<br />

inkl. Preisvorteil<br />

2.840,– € *<br />

Wir gratulieren<br />

unserem Zustellpartner<br />

zum <strong>200</strong>. Geburtstag<br />

und wünschen für die<br />

Zukunft viel Erfolg.<br />

Wir freuen uns auf die<br />

weiterhin zuverlässige<br />

Zusammenarbeit!<br />

• ABS, ESP und 4 Airbags • Elektrisch einstell- und beheizbare<br />

Außenspiegel • Elektrische Fensterheber vorne • Servolenkung,<br />

elektrisch • Tempopilot mit Geschwindigkeitsbegrenzer<br />

Renault Clio 1.2 16V 75: Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts: 7,2;<br />

außerorts: 4,7; kombiniert: 5,6; CO 2-Emissionen kombiniert: 127 g/<br />

km. Renault Clio: Gesamtverbrauch kombiniert (l/100 km): 5,9 – 3,3;<br />

CO 2-Emissionen kombiniert: 135 – 85 g/km (Werte nach EU-<br />

Messverfahren).<br />

Abb. zeigt Renault Clio Intens mit Sonderausstattung.<br />

Besuchen Sie uns im Autohaus. Wir freuen uns auf Sie.<br />

AUTOHAUS HÄRTEL GMBH<br />

Renault Vertragspartner<br />

Hannoversche Heerstraße 4, 29221 Celle,<br />

Tel. 05141 75000, www.autohaus-haertel.de<br />

*Preisvorteil für einen Renault Clio Start 1.2 16V 75 gegenüber der<br />

UPE des Herstellers zzgl. Überführungskosten.<br />

62403901_17040700300030316<br />

52081801_17040700300030316 60591401_17040700300030316


88 Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 89<br />

Wie wird bei euch die CZ gelesen?<br />

Kinder malen Zeitungs-Alltag<br />

Bei Josefin Owianski (8) wird zu Hause im Wohnzimmer<br />

in einem gemütlichen Ohrensessel Zeitung gelesen.<br />

VVon<br />

JESSICA POSZWA<br />

Ob als E-Paper, auf dem CZ-Internetportal<br />

oder ganz traditionell<br />

in Papierform – das Zeitunglesen<br />

gehört auch heute noch in<br />

den meisten Haushalten zum Alltag<br />

dazu. Manche Menschen lesen die<br />

Zeitung am Frühstückstisch, andere<br />

gemütlich auf dem Sofa. Jeder hat andere<br />

thematische Vorlieben, sodass in<br />

manchen Familien vielleicht die Zeitung<br />

zunächst aufgeteilt wird.<br />

Doch wie und wo wird in Familien<br />

Zeitung gelesen? Bei unserem Malwettbewerb<br />

für Kinder ging es genau<br />

um diese Fragen. Viele kleine Künstler<br />

machten sich ans Werk und malten<br />

uns typische Zeitungssituationen. Aus<br />

den eingesandten Bildern kürte eine<br />

Jury dann fünf Gewinner-Bilder, die<br />

auf dieser Seite abgebildet sind.<br />

Bei Flora wird die CZ gleich morgens<br />

beim Frühstück aufgeschlagen.<br />

„Mama und Papa lesen immer in der<br />

Küche“, erzählt die Neunjährige. Sie<br />

malte ein Bild der Küche und klebte<br />

ein aus der CZ ausgeschnittenes Tierfoto<br />

dazu. „Ich lese am liebsten die<br />

Tierseiten“, erzählt sie.<br />

Ein Tier hat es auch auf ein anderes<br />

Bild geschafft: Der Kater von Celine<br />

leistet ihrer Oma beim Zeitunglesen<br />

im Esszimmer Gesellschaft, sagt die<br />

Drittklässlerin bei der Beschreibung<br />

ihres Bildes.<br />

Bei Josefin zu Hause wird gern im<br />

Wohnzimmer gelesen. Sie malte einen<br />

Sessel, auf dem es sich besonders gemütlich<br />

lesen lässt. Eine Stehlampe<br />

sorgt für ausreichend Licht. Malen<br />

und Basteln zählen zu ihren liebsten<br />

Hobbys, erzählt Josefin.<br />

Für Jonathan war klar: Sein Bild<br />

soll bunt sein. „Bunt ist immer schön“,<br />

sagt der Neunjährige. Er malte daher<br />

einen Raum voller farbenfroher Bücher<br />

und Aktenordner, in dem<br />

auch die CZ ihren Platz hat und<br />

studiert wird. Lasse schaut auch<br />

gern in die CZ und malte uns<br />

ein Bild von einem Jungen, der<br />

beim Spaziergang im Park die<br />

Zeitung liest. Auch diese außergewöhnliche<br />

Idee begeisterte die<br />

Jury.<br />

Die fünf kleinen Künstler<br />

freuten sich sehr, dass ihre<br />

Bilder ausgezeichnet wurden,<br />

und nahmen freudestrahlend<br />

ihre Gutscheine<br />

für das „10 Elfenland“,<br />

das Celler Badeland<br />

und das Kino entgegen.<br />

Jonathan Homagk (9) aus Adelheidsdorf<br />

mag es gern bunt. Das ist unverkennbar<br />

auf seinem Bild zu sehen.<br />

Lasse Hein (9) zeichnete einen Spaziergänger<br />

in einem Park beim Lesen der Zeitung.<br />

Celine Wöhler (9) hat ihre Oma beim Zeitunglesen gemalt.<br />

Eine schlafende Katze leistet ihr bei der Lektüre Gesellschaft.<br />

Flora Heuer (9) aus Celle ist eine der Gewinnerinnen des CZ-Malwettbewerbs.<br />

Ihr gefallen besonders die Tierseiten in der Zeitung.<br />

155 <strong>Jahre</strong> im Dienste<br />

der Kreativität.<br />

Wir gratulieren zu<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

im Dienste<br />

der Öffentlichkeit!<br />

Detlef Heine<br />

Mechanikermeister<br />

Zöllnerstr. 17 · 29221 Celle<br />

Tel. (05141) 28540<br />

Wir gratulieren herzlich<br />

zum Geburtstag und freuen uns<br />

auf eine weiterhin<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Es gibt Küchenzentren, Küchenmärkte,<br />

Küchenriesen.<br />

Und es gibt uns<br />

Küchen-Architekten.<br />

Unser Job ist es, etwas ganz besonderes<br />

aus Ihrem Budget zu zaubern.<br />

Bahnhofstraße 5 • 29336 Nienhagen<br />

Telefon (05144) 97860 • Fax (05144) 978620<br />

www.schiefelbein-kuechenideen.de<br />

Energie aus einer Hand<br />

- regional und günstig!<br />

Ihr leistungsstarker und zuverlässiger Partner:<br />

SparHeizöl I Heizöl I Diesel I Erdgas I Strom I Tankstellen<br />

Autowaschanlagen I Tankanlagen I Tankreinigung<br />

Tel.: 05141-81081<br />

www.jorczyk-energie.de<br />

Wir gratulieren der<br />

und wünschen alles Gute zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen Jubiläum!<br />

Gegründet 1933<br />

-<br />

Richard H. Wehner<br />

BAUUNTERNEHMEN G MBH<br />

29223 Celle Tel. (051 41) 232 23<br />

Hafenstraße 28 Fax (05141) 2175 60<br />

www.wehner-bau-celle.de, info@wehner-bau-celle-de<br />

wehner-bau.celle@pcconnect.de<br />

Über 50 <strong>Jahre</strong><br />

in Celle<br />

Autoteile-Shop<br />

Kfz-Autowerkstatt<br />

Anhängervermietungg<br />

Reifen<br />

Felgen<br />

Motorsport<br />

„Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen<br />

Bestehen!“<br />

www.kautz-autoteile.de<br />

Hannoversche Heerstraße 94 • Celle • Telefon (051 41) 984242<br />

Öffnungszeiten: Mo.–Fr., 8–18.30 Uhr • Sa., 9–14 Uhr<br />

JUBILÄUMS-<br />

GROSSER<br />

WIR FEIERN<br />

JAHRE FAHRRAD<br />

VERKAUF!<br />

%%%%%%%%%<br />

% %<br />

%<br />

% Rennräder<br />

MTBs und City-,<br />

% Touren-, Trekkingräder<br />

der Marken<br />

% Focus, Koga, %<br />

Gazelle<br />

und viele<br />

%<br />

weitere…<br />

% * – 25%<br />

%*<br />

a L g<br />

%%<br />

%<br />

% www.<br />

.de<br />

GmbH<br />

% ...auch online shoppen! %<br />

–20 % *<br />

Die größte E-Bike-Präsentation in der Region<br />

Neustadt 42a · 29225 Celle · ☎ (051 41) 413 69<br />

www.zeg.de<br />

60270901_17040700300030316<br />

60522801_17040700300030316<br />

60230601_17040700300030316<br />

59813701_17040700300030316<br />

59268601_17040700300030316<br />

59125601_17040700300030316


90 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

für Kinder<br />

Von Schlaumax, Rätselbiene und<br />

Kindernachrichten<br />

VVon<br />

AMELIE THIEMAonon<br />

Nicht nur die Erwachsenen<br />

kommen beim<br />

Lesen der CZ auf ihre<br />

Kosten. Auch für Kinder gibt es<br />

neuerdings an jedem Mittwoch<br />

und an jedem Samstag in der<br />

Wochenendausgabe etwas zu<br />

entdecken. Mit der farbenfrohen<br />

Überschrift „Für Kinder“<br />

macht die Zeitungsseite sofort<br />

klar: Hier haben die kleinen Leser<br />

ihren Spaß. Ein kindgerechter<br />

Artikel nimmt den Großteil<br />

der Seite ein und gibt einen<br />

Einblick in das, was rund um<br />

die Welt passiert. Mal erfahren<br />

die Kinder mehr darüber, wie<br />

ein Buchcover gestaltet wird,<br />

dann wiederum steht ein Hochseefischer<br />

im Mittelpunkt der<br />

Geschichte. Ein Foto sowie ein<br />

Info-Kasten ergänzen den Bericht.<br />

Die einfache Sprache und<br />

kurze Sätze erleichtern den jungen<br />

Lesern die Lektüre, sodass<br />

sie in ihrer Lebenswelt abgeholt<br />

werden.<br />

Darunter befindet sich stets<br />

Aus Liebe zu<br />

Ihren Wänden –<br />

Unsere Partner<br />

Tapeten<br />

und<br />

mehr...<br />

eine themenunabhängige Infografik,<br />

in der zum Beispiel mit<br />

grafischen Elementen dargestellt<br />

wird, was Mikroplastik ist<br />

oder wie man Orangen-Essig<br />

selbst herstellen kann.<br />

In der oberen linken Seitenecke,<br />

direkt unter dem Titelkopf,<br />

erzählen Kinder aus Stadt<br />

und Landkreis ihre besten Witze.<br />

Ein Foto zeigt die kleinen<br />

Komiker, die mit ihren abgedruckten<br />

Witzen eine Kinokarte<br />

für die Celler Kammerlichtspiele<br />

gewinnen.<br />

FAHRRAD-WERNER<br />

Rechts neben den Witzen laden<br />

wöchentlich abwechselnd<br />

entweder Schlaumax oder Irmi<br />

die Rätselbiene zum Knobeln<br />

ein. Zum Beispiel können die<br />

Kinder mithilfe eines Stifts für<br />

einen Hund den Weg aus einem<br />

Labyrinth einzeichnen. Oder es<br />

gilt, einen Gegenstand nur anhand<br />

einer Detailaufnahme zu<br />

erkennen. Damit die jungen<br />

Leser sofort wissen, ob sie mit<br />

ihren Ergebnissen richtig liegen,<br />

wird die Lösung gleich<br />

mitgeliefert.<br />

SEIT 1905<br />

FAHRRÄDER – REPARATUR – MEISTERWERKSTATT<br />

Wir gratulieren<br />

herzlich zu<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Unter den Lieblingswitzen<br />

regen Rezepte und Anleitungen<br />

zum Nachmachen an. Mit<br />

einfachen Haushaltsgegenständen<br />

können die Kinder unter<br />

anderem einen Roboterhelm erschaffen<br />

oder ihr eigenes Terrarium<br />

mit Plastiktieren gestalten.<br />

Manchmal finden sich an dieser<br />

Stelle auch weitere Rätsel, die<br />

die jungen Leser ins Grübeln<br />

bringen – natürlich wieder mit<br />

der richtigen Lösung.<br />

Damit die Kinder mit der Redaktion<br />

Kontakt aufnehmen<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zu diesem<br />

außergewöhnlichen Jubiläum!<br />

können, um beispielsweise<br />

Themenvorschläge zu machen<br />

oder einen Witz mitzuteilen, ist<br />

unten links auf der Seite sowohl<br />

die Post- als auch die E-Mail-<br />

Adresse der Celleschen Zeitung<br />

aufgeführt. Dorthin können sich<br />

Kinder auch wenden, wenn sie<br />

sich in der Schule mit dem Thema<br />

Zeitung befassen oder eigene<br />

Beiträge schreiben möchten.<br />

Sollte die Kinderseite mal nicht<br />

den Erwartungen gerecht werden,<br />

können sich die kleinen<br />

Leser ebenfalls melden.<br />

...für die Zukunft wünschen<br />

wir alles Gute!<br />

Wir freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit!<br />

Frauke Betz und Stephan Betz<br />

Geschäftszeiten:<br />

Mo.–Fr., 10–13 Uhr • 14–18 Uhr<br />

Sa., 10–15 Uhr<br />

Kleiner Plan 2 | 29221 Celle<br />

Fon (051 41) 7087 | Fax (051 41) 2 2169<br />

info@wandliebe.de<br />

www.wandliebe.de<br />

Vom Kinderrad<br />

bis zur<br />

Rennmaschine<br />

FAHRRAD-WERNER<br />

● seit 1905 ●<br />

Celle · Kanzleistraße 14 · Telefon 21179<br />

www.fahrrad-werner.de<br />

● Beratung<br />

● Verkauf<br />

● Service<br />

56841301_17040700300030316<br />

53239101_17040700300030316<br />

52978901_17040700300030316<br />

Wir danken für die gute Zusammenarbeit!<br />

Burgstraße 20 ∙ 29342 Wienhausen I OT Nordburg<br />

Tel. (0 50 82) 2 72 ∙ Fax (05082) 5 61<br />

spargelhof.santelmann@t-online.de ∙ www.spargelhof-santelmann.de<br />

57609201_17040700300030316<br />

Werkstatt des Vertrauens 2017<br />

AED<br />

Braunschw. Heerstr. 49 A · Celle · ☎ 0 5141-75060 · www.aed-celle.de<br />

Auto-Werkstatt für alle Marken<br />

Kfz-Inspektion nach Herstellervorgaben<br />

HU (TÜV) + AU dienstags und donnerstags<br />

Diesel-Service + Reparaturen<br />

Klimaanlagen + Standheizungen<br />

Unfallreparaturen<br />

Oldtimer-Reparaturen<br />

Wir wünschen der Celleschen Zeitung<br />

alles Gute zum Jubiläum!<br />

57595201_17040700300030316<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Erfolg sind kein Zufall –<br />

herzliche Glückwünsche<br />

zum Jubiläum<br />

und für die Zukunft alles Gute!<br />

Verkauf • Ausstellung • Service<br />

Hannoversche Heerstraße 127 · 29227 Celle<br />

Telefon (0 5141) 95 52-0 · www.abenhausen.de<br />

Partner der Celleschen Zeitung für IT, Kopier- u. Drucksysteme u. Telekommunikation.<br />

57369901_17040700300030316


Lösu<br />

KW 0617<br />

Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 91<br />

KW 0617<br />

Spaziergang<br />

© Manfred Tophoven/DEIKE<br />

Lösung: KW 1517<br />

© Manfred Tophoven/DEIKE<br />

Lösung:<br />

© Manfred Tophoven/DEIKE<br />

Das brauchst du:<br />

• grünen und braunen Bastelkarton<br />

• einen Suppenteller<br />

• Schere, Klebstoff<br />

So geht es:<br />

1. Schneide von der Längsseite eines<br />

großen, grünen Bastelkartons einen<br />

12 Zentimeter breiten Streifen ab.<br />

Ziehe den Streifen eng um<br />

einen Suppenteller<br />

und klebe ihn an den<br />

Enden zusammen.<br />

2. Schneide nun von oben<br />

einige Dreiecke heraus, sodass<br />

Grashalme entstehen. Male auf<br />

den braunen Bastelkarton ein<br />

Häschen und schneide es aus. Das Häschen kannst<br />

du innen an den Rand des Nestes kleben, sodass<br />

es hinausschaut. Dein fertiges Nest kann jetzt mit<br />

bemalten Eiern und Süßigkeiten gefüllt werden.<br />

Konrad möchte eine<br />

Wanderung im Park<br />

machen. Er will 17 km gehen.<br />

Die Entfernungen sind auf<br />

den Tafeln zwischen den<br />

Pfählen aufgeschrieben.<br />

Es gibt zwei Möglichkeiten. Welche?<br />

Lösung<br />

„Spaziergang“:<br />

© Achim Ahlgrimm/DEIKE<br />

STARTEN SIE MIT UNS IN DEN FÜHLING, IHR DÜRKOP-TEAM IN CELLE! WWW.DUERKOP.DE<br />

NULL<br />

ANZAHLUNG! 1<br />

Abb. zeigt Sonderausstattungen.<br />

JETZT BESTELLBAR<br />

DER NEUE INSIGNIA. ZEIT FÜR EIN STATEMENT.<br />

Mit Innovationen der Luxusklasse setzt der neue Insignia neue Maßstäbe in seiner Klasse. Und dank hochmoderner Technologien bietet er Ihnen alles,<br />

was Sie von einem perfekten Assistenten erwarten:<br />

2 2 2,3<br />

UNSER LEASINGANGEBOT 1<br />

®<br />

Matrix Licht 2 DÜRKOP GmbH, Filiale Celle<br />

77er Str. 52 / 29221 Celle / Tel. 05141 3074006 / www.opel-duerkop-celle.de<br />

für den Opel Insignia Sports Tourer Edition, 1.5 Direct Injection Turbo,<br />

103 kW (140 PS) Start/Stop, Manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe u.v.m. Monatsrate 299,– €<br />

Leasingangebot: einmalige Leasingsonderzahlung: 0,– €, voraussichtlicher Gesamtbetrag*: 10.764,– €, Laufzeit: 36 Monate, mtl. Leasingrate: 299,– €, Gesamtkreditbetrag: 29.674,– €, effektiver <strong>Jahre</strong>szins: 1,99 %, Sollzinssatz p. a., gebunden<br />

für die gesamte Laufzeit: 1,99 %, Laufleistung (km/Jahr): 10.000.<br />

*Summe aus Leasingsonderzahlung und monatlichen Leasingraten sowie gesonderter Abrechnung von Mehr- und Minderkilometern nach Vertragsende (Freigrenze 2.500 km). Händler-Überführungskosten in Höhe von 800,– € und Zulassungskosten<br />

in Höhe von 100,– € sind nicht enthalten und müssen an DÜRKOP GmbH separat entrichtet werden.<br />

1<br />

Leasingangebot enthält Frühbucherrabatt i. H. v. abzüglich 900 €. Ein Privatkundenangebot der Opel Leasing GmbH, K65/PKZ 98-01, Mainzer Straße 190, 65428 Rüsselsheim, für die die DÜRKOP GmbH als ungebundener Vermittler tätig ist.<br />

Nach Vertragsabschluss steht Ihnen ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Alle Preisangaben verstehen sich inkl. MwSt.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km, innerorts: 7,6; außerorts: 5,0; kombiniert: 6,0; CO 2<br />

-Emission, kombiniert: 136 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/<strong>200</strong>7). Effizienzklasse B.<br />

2<br />

Optional. 3 Die Nutzung der OnStar Services erfordert eine Aktivierung, einen Vertrag mit der OnStar Europe Ltd. und ist abhängig von Netzabdeckung und Verfügbarkeit. Der WLAN Hotspot erfordert einen Vertrag mit dem mit OnStar an die<br />

jeweiligen Testphasen werden die OnStar Services kostenpflichtig. kooperierenden Netzbetreiber. Im Anschluss an die jeweiligen Testphasen werden die OnStar Services kostenpflichtig.<br />

50042701_17040700300030316


92 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Schüler als Reporter<br />

für einen Tag<br />

VVon<br />

AMELIE THIEMAonon<br />

Was willst du später mal<br />

werden? Diese Frage bekommt<br />

jedes Kind gestellt.<br />

Um für sich selbst eine Antwort<br />

darauf zu finden, haben Fünft- bis<br />

Zehntklässler am sogenannten<br />

Zukunftstag die Möglichkeit, in<br />

verschiedene Berufe hineinzuschnuppern.<br />

Der Tag findet jedes<br />

Jahr Ende April statt und dient den<br />

Schülern als Berufsorientierung.<br />

Auch die Cellesche Zeitung öffnet<br />

am Zukunftstag ihre Türen und<br />

gewährt den jungen Teilnehmern<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

der Redaktion. Hautnah erleben<br />

die Schüler, wie der Arbeitstag<br />

eines Journalisten aussieht. Dazu<br />

schlüpfen sie selbst in die Rolle des<br />

Reporters und berichten über Geschehnisse<br />

des jeweiligen Tages.<br />

Die Artikel werden dann am darauffolgenden<br />

Tag in der CZ veröffentlicht.<br />

Im vergangenen Jahr verstärkten<br />

20 Nachwuchsjournalisten die Redaktion.<br />

Gemeinsam mit drei CZ-<br />

Volontären besuchten sie in Gruppen<br />

die Polizeiinspektion Celle, das<br />

Hotel Fürstenhof sowie die Sparkasse.<br />

Dort verbrachten andere Schüler<br />

ihren Zukunftstag. Mit Notizblock<br />

und Stift bewaffnet, sammelten die<br />

kleinen Reporter vor Ort Eindrücke<br />

und interviewten die Teilnehmer<br />

bezüglich ihrer Erfahrungen.<br />

Zurück in der Redaktion arbeitete<br />

jede Gruppe an einem Computer.<br />

Gemeinsam besprachen sich<br />

die Schüler und identifizierten die<br />

zentralen Aspekte für ihre Berichte.<br />

Mithilfe der CZ-Volontäre feilten<br />

die Kinder an passenden Formulierungen<br />

und inhaltlicher Stringenz.<br />

Anschließend lasen sie ihre Texte<br />

Korrektur und wählten passende<br />

Fotos aus. Dann übergaben sie ihre<br />

Artikel per Mausklick an den zuständigen<br />

Layouter, der diese wiederum<br />

an das Zeitungsformat anpasste.<br />

Beim abschließenden Pizza-Imbiss<br />

tauschten sich die Kinder über<br />

ihre Erlebnisse aus. Als Erinnerung<br />

erhielten die Nachwuchsreporter<br />

vorab die fertige Zeitungsseite, damit<br />

sie ihr Ergebnis des Zukunftstags<br />

gleich am Nachmittag Eltern<br />

und Freunden zeigen konnten.<br />

Am darauffolgenden Tag bekamen<br />

dann alle CZ-Leser die Berichte<br />

des Zukunftstags mit der<br />

aktuellen Ausgabe zugestellt. Auf<br />

einer Doppelseite waren die Artikel<br />

der Schüler zu lesen. Darüber<br />

hinaus beschrieb Blattmacher Andreas<br />

Babel den Besuch der Schüler<br />

in der Redaktion. Einige Schüler<br />

kamen in dem Artikel zu Wort und<br />

schilderten ihre Eindrücke. Manche<br />

Nachwuchsreporter haben nun<br />

eine Antwort auf die Frage, was sie<br />

später mal werden wollen: Journalist.<br />

Immer Ende April haben Fünft- bis Zehntklässler am sogenannten Zukunftstag die Möglichkeit,<br />

in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. 20 Schüler blickten im vergangenen Jahr hinter die Kulissen<br />

der CZ-Redaktion und wurden selbst zu Reportern für einen Tag.<br />

Wenn Sie diesen Text<br />

gut lesen können,<br />

dann ist technisch alles<br />

glatt gelaufen und wir haben<br />

unseren Job gemacht.<br />

URLAUB ZU HAUSE<br />

Lagerfeuerromantik direkt<br />

auf Ihrer Terrasse<br />

Natursteinpark<br />

auf <strong>200</strong>0 m²<br />

Dekosteine aus aller Welt | Wasserspiele | Pflanzsteine<br />

Ziersplitte | Kaminlounges | Natursteinwände | u.v.m.<br />

Leistungsstarkes Digital-Asset-Management<br />

Geringe Investitions- und Wartungskosten<br />

Mobiler Zugriff von unterwegs<br />

Schneller und einfacher Einstieg<br />

Kurze Projektlaufzeiten<br />

24/7/365 Enterprise Operation Services<br />

Wir gratulierenzum<br />

<strong>200</strong>-jährigen<br />

Bestehen!<br />

Als langjähriger Partner gratuliert das Team<br />

von ppi Media der Celleschen Zeitung herzlich<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum.<br />

Geöffnet: Mo.–Fr., 8.00 – 17.00 Uhr | Sa., 8.00 –14.00 Uhr<br />

Im Nordfeld 8 + 27 | 29336 Nienhagen | Tel.: 05144 -4954 50<br />

www.natursteinpark-horn.de<br />

Vielen Dank für das Vertrauen.<br />

www.ppimedia.de<br />

Ihr Technologiepartner für<br />

Digital Asset Management und Redaktionssysteme.<br />

52668001_17040700300030316<br />

3691201_17040700300030317<br />

3633901_17040700300030317


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 93<br />

Junge Texter haben<br />

Spaß am Zukunftstag<br />

Am Zukunftstag lädt die Cellesche Zeitung Schüler in die Redaktion ein, um ihnen den Beruf des<br />

Journalisten näherzubringen. Dafür besuchen die Nachwuchsreporter verschiedene Institutionen,<br />

bei denen ebenfalls Jugendliche den Zukunftstag verbringen. Vor Ort sammeln die jungen<br />

Reporter Eindrücke und interviewen die anderen Teilnehmer. Zurück in der Redaktion schreiben<br />

die Kinder ihre Artikel für den folgenden Tag. CZ-Volontäre unterstützen sie bei dieser Aufgabe.<br />

Die Schüler lernen, worauf es in einem<br />

Interview ankommt. Die gesammelten<br />

Antworten nutzen sie für ihre Artikel.<br />

Bewaffnet mit Stift und Notizblock<br />

berichten die CZ-Nachwuchsreporter<br />

über den Zukunftstag in<br />

anderen Institutionen.<br />

Gemeinsam<br />

Verlagsprozesse<br />

optimieren<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

CELLESCHE ZEITUNG<br />

Das Gutenberg Rechenzentrum<br />

gratuliert der Celleschen Zeitung<br />

zum Jubiläum.<br />

Als Allround-IT-Dienstleister<br />

unterstützen wir Zeitungsverlage bei<br />

derUmsetzungvoninnovativenIT-<br />

Konzepten.<br />

NebenderRealisierungvonIT-<br />

Landschaften entwickeln wir die<br />

verlagsspezifische Software VI&VA ® zur<br />

Abbildung der Verlagsprozesse.<br />

Wirfreuenunsaufeineweiterhingute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Superior<br />

<strong>200</strong>-<strong>Jahre</strong>-JUBILÄUM<br />

„Herzlichen Glückwünsch<br />

zu <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n Erfolgsgeschichte<br />

in Celle.<br />

Herzlichen Dank auch<br />

an IhrTeam.<br />

Wir freuen uns<br />

weiterhin auf eine gute<br />

Zusammenarbeit.“<br />

RING H O TEL<br />

55512301_17040700300030316<br />

Kuhn & Mantik GmbH & Co. KG<br />

Im Bulloh 8 29331 Lachendorf<br />

Tel: (0 51 45)988 66 Fax: (0 51 45) 29 57<br />

kuma@seatpartner.de www.kuhn-mantik.de<br />

56103301_17040700300030316<br />

www.gutenberg-rz.de<br />

Info & Buchung: Celle, Tel. 05141/590-0<br />

www.celler-tor.de<br />

51982801_17040700300030316


94 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Basteln mit Zeitungspapier<br />

So einfach geht’s<br />

VVon<br />

CARSTEon RICHTER<br />

Papierkorb auf – und weg<br />

damit: Wenn auch die<br />

hinterste Seite gelesen ist<br />

(oder die erste – je nach bevorzugtem<br />

Lesesystem), fügt sich<br />

die Zeitung ihrem Schicksal.<br />

Einige Menschen werfen sie<br />

nach dem Lesen gleich weg,<br />

andere legen sich zu Hause ein<br />

kleines oder größeres Archiv<br />

an, um besondere Artikel oder<br />

ganze Ausgaben als Erinnerungsstück,<br />

ja vielleicht sogar<br />

als historisches Dokument aufzuheben.<br />

Da hüpft das Herz<br />

jedes Zeitungsmachers vor<br />

Freude. Aber seien wir ehrlich:<br />

Irgendwann, früher oder<br />

später, landet doch alles mal im<br />

Müll. Dabei muss das gar nicht<br />

sein, meint Heike Alpers. Man<br />

kann doch noch so viel aus alten<br />

Zeitungen machen.<br />

Alpers ist Mediengestalterin<br />

bei der Celleschen Zeitung und<br />

im Hause bekannt für ihre kreative<br />

Ader. Was sie in die Hand<br />

nimmt, was sie ausschneidet,<br />

formt und klebt – alles wird zu<br />

einem Kunstwerk. Die Objekte<br />

aus Zeitungspapier in dieser<br />

Ausgabe sind ihr Werk. „Gebastelt<br />

habe ich schon immer<br />

gern“, sagt Alpers, die ihr Hobby<br />

im entferntesten Sinne zum<br />

Beruf gemacht hat. „Ich liebe<br />

Buchstaben und alte Schriften.“<br />

Zu ihren Hobbys zählt<br />

Die Grundzutaten für Pappmaschee:<br />

Tapetenkleister, Malerkrepp-Klebeband,<br />

Pinsel, Schere, vielleicht noch Pappe<br />

oder Rollen vom Toilettenpapier – und<br />

natürlich Zeitungen.<br />

auch Kalligrafie. „Schrift und<br />

der Inhalt eines Textes müssen<br />

zusammenpassen“, meint sie.<br />

Seit einiger Zeit zieren Aufdrucke<br />

in besonderen Schriftarten<br />

Fenster und Glastüren im CZ-<br />

Gebäude an der Bahnhofstraße<br />

1: Auch das war ihr Werk.<br />

Wer selbst einmal basteln<br />

möchte, hat es nicht schwer.<br />

Alles, was man braucht, sind<br />

Tapetenkleister, Malerkrepp-<br />

Klebeband, Pinsel, Schere,<br />

vielleicht noch Pappe oder Rollen<br />

vom Toilettenpapier – und<br />

natürlich Zeitungen.<br />

„Eine grobe Form kann aus<br />

zerknülltem Papier, Pappe,<br />

Draht oder Alufolie bestehen“,<br />

erklärt die Hobbybastlerin.<br />

„Auch einen Luftballon kann<br />

man bekleben. Ähnlich wie Laternen,<br />

die oft in Kindergärten<br />

gebastelt werden“, sagt Alpers<br />

zum Vergleich. Das Klebeband<br />

verleiht der Unterkonstruktion<br />

Stabilität – und schon kommen<br />

die Schnipsel aus Zeitungspapier<br />

zum Einsatz. „Ich reiße<br />

mir dafür alte Zeitungen in<br />

Rechtecke, etwa fünf mal fünf<br />

Zentimeter groß“, so die Mediengestalterin.<br />

Anschließend<br />

wird jeder einzelne Papierschnipsel<br />

mit Pinsel und Kleister<br />

an die Form geklebt.<br />

So sieht der Hasen-Rohling zunächst<br />

aus: Aus Zeitungspapier und Klebeband<br />

ist die grobe Form des Deko-Objekts<br />

entstanden, die Papprollen dienen<br />

als Ohren.<br />

„Das anschließende Trocknen<br />

kann schon einige Stunden<br />

dauern. Danach kann<br />

man die Form immer wieder<br />

verbessern und verfeinern“,<br />

sagt Alpers. Wer es gern etwas<br />

bunter mag: Acrylfarben<br />

geben dem Kunstwerk einen<br />

frischen Anstrich.<br />

Heike Alpers beweist viel<br />

Fantasie und Geschick bei<br />

ihren Basteleien. Und so<br />

hat sie schon die eine oder andere<br />

Idee, was sie als Nächstes<br />

anfertigt. „Aber Vorsicht“,<br />

warnt sie augenzwinkernd.<br />

„Das kann richtig süchtig machen.“<br />

Fertig ist der lustige Hase mit großem Möhren-Vorrat.<br />

Zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum<br />

derCelleschen<br />

Zeitung<br />

gratulieren wir und<br />

wünschen für die Zukunft<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

Draht- und Gitterzäune<br />

Tor- und Türanlagen in kompl. Ausführung<br />

Louis Hentschel Celle<br />

Inh. Christian Jacob<br />

Betrieb und Verkauf:<br />

Biermannstraße 18 · 29221 Celle<br />

Telefon (05141) 35021<br />

Fax (0 51 41) 350 22<br />

seit 1910<br />

Gemeinsam aktiv -<br />

gemeinsam gewinnen!<br />

Wir gratulieren der<br />

Celleschen Zeitung herzlich<br />

zum ganz besonderem Jubiläum!<br />

Veranstaltungen des<br />

Gewerbevereins Winsen (A.) 2017<br />

„Hasen Rasen“ Do., 13. 4. 2017<br />

„Verkaufsoffener Sonntag“ So., 11. 6. 2017<br />

„Winsen brennt“ Do., 30.11. 2017<br />

„Weihnachtsmarkt“ Sa. + So.,16. +17. 12. 2017<br />

WIR GRATULIEREN HERZLICH<br />

ZUM<br />

<strong>200</strong>-JÄHRIGEN JUBILÄUM!<br />

SIMON & SIMON<br />

PLANUNGSGEMEINSCHAFT GMBH<br />

ARCHITEKTUR – HOLZBAUTECHNIK<br />

SCHUBERTSTRASSE 10<br />

29223 CELLE<br />

TEL 05141 95890 FAX 05141-95 8911<br />

WWW.ARCHITEKTEN-SIMON-SIMON.DE<br />

5117<strong>200</strong>1_17040700300030316<br />

51911501_17040700300030316<br />

50757801_17040700300030316<br />

Herzliche Glückwünsche<br />

zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen Jubiläum<br />

Auf weitere<br />

Lust was<br />

zu erleben?<br />

Tough Mudder®<br />

gute Zusammenarbeit!<br />

29227 Celle · Braunschweiger Heerstraße 115<br />

Telefon (051 41) 3 49 09-0 · Fax (051 41) 349 09-20<br />

info@martens-tiefbau.de · www.martens-tiefbau.de<br />

52664901_17040700300030316<br />

Hans-Heinrich-Warnke-Str. 15 | 29227 Celle<br />

Fon 05141 9859-0 | mail@stroeher-druck.de<br />

52664501_17040700300030316<br />

Der Veranstaltungskalender für Stadt<br />

und Landkreis Celle<br />

11055101_17040700300030317


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 95<br />

Haute Couture<br />

aus Altpapier<br />

Kreativ mit Nadel und Faden, Schere und<br />

Papier: Stück für Stück entsteht aus<br />

CZ-Papier ein Stück „Haute Couture“ dank der<br />

Kreativität von CZ-Mitarbeiterin Heike Alpers.<br />

VVon<br />

Carsteon Richter<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung:<br />

Mediengestalterin<br />

Heike Alpers musste<br />

nicht lange überlegen und<br />

hat sich zum Jubiläum einiges<br />

einfallen lassen. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen.<br />

Davon können sich auch<br />

ihre Kollegen überzeugen: Im<br />

ersten Stock im CZ-Gebäude<br />

in der Celler Bahnhofstraße<br />

sind Fensterbänke, Schreibtische<br />

und Regale dank Alpers<br />

um einiges bunter geworden.<br />

Schiffe, Tassen, Vögel, Blumensträuße<br />

– und das sind nur<br />

ein paar Beispiele – zieren die<br />

Räume des Verlags. Und auch<br />

die Aufschlagseiten der Bücher<br />

dieser Jubiläumsausgabe.<br />

Alles liebevoll aus Pappmaché<br />

und Zeitungspapier angefertigt.<br />

Viele ihrer Ideen holt sie<br />

sich aus dem Internet. „Das<br />

Schöne daran: Es kostet kaum<br />

etwas – außer Zeit“, sagt Heike<br />

Alpers begeistert.<br />

Als ganz besondere Herausforderung<br />

stellte sich jedoch<br />

die Anfertigung eines<br />

Kleides heraus. Eines aus<br />

Zeitungen natürlich, wobei<br />

die Grundlage ein echtes<br />

Stoffkleid ist – nebst Korsage<br />

und Reifrock. „Das hat<br />

mir schon ein paar schlaflose<br />

Nächte bereitet“, sagt sie. In<br />

der CZ-Druckerei hat Alpers<br />

Zeitungspapier bestellt. Bedruckt<br />

und unbedruckt. Rund<br />

eine Woche brauchte sie fürs<br />

Nähen, Schneiden und Kleben.<br />

Zum Schluss noch ein<br />

paar „Zeitungsblumen“ als<br />

Dekoration – wenn das nicht<br />

Eindruck macht!<br />

.<br />

.<br />

Wir<br />

gratulieren<br />

der Celleschen Zeitung<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen<br />

Jubiläum!<br />

Wernerusstr. 31<br />

29227 Celle<br />

☎ (0 5141) 8 3596<br />

60748001_17040700300030316<br />

Als Geschäftspartner gratulieren<br />

wir sehr herzlich<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Wir wünschen Ihnen weiterhin<br />

Erfolgund Wachstum<br />

und freuen uns auf viele weitere <strong>Jahre</strong><br />

angenehmer Zusammenarbeit.<br />

Cirsten und<br />

Mario Tiedemann<br />

mit Team<br />

<strong>200</strong> JAHRE<br />

CELLESCHE ZEITUNG.<br />

SEIT 87 JAHREN<br />

SIND WIR DABEI!<br />

www.modehaus-hiestermann.de<br />

◼ 38176 Wendeburg ◼ www.acviso.de ◼<br />

61407601_17040700300030316<br />

.<br />

6<strong>200</strong>6101_17040700300030316<br />

Mode für Sie! 4 mal mitten in Bergen. Mo – Fr 9 – 18.30 · Sa 9.30 – 13.30 · Tel. 05051.970940<br />

.


- Anzeige -<br />

Wir feiern Geburtstag –<br />

Sie bekommen die Geschenke<br />

Erleben Sie mit Abomax exklusive Vorteile!<br />

Rabattaktion für Abonnenten<br />

Ohne ihre Leser wäre eine Zeitung: nichts! Und weil CZ-Leser etwas ganz Besonderes sind,<br />

gibt es für sie auch ganz besondere Vorteile: den Abomax. Viele Abonennten nutzen diese<br />

exklusiven Vorteile bereits und freuen sich über Vergünstigungen beim Kauf von Tickets für<br />

Theater- oder Comedy-Vorstellungen, Konzerte oder Lesungen in Stadt und Landkreis Celle.<br />

Doch zum <strong>200</strong>. Geburtstag der Celleschen Zeitung gibt es noch mehr einmalige Geschenke!<br />

Treue Werbekunden der Celleschen Zeitung haben aus diesem Anlass exklusiv für CZ-Abonennten<br />

besondere Überraschungen parat. Denn während wir Geburtstag feiern, bekommen Sie die<br />

Geschenke.<br />

So einfach ist das: Tragen Sie in die Coupons am Fuß dieser Seite Ihre<br />

Abo-Vertragsnummer ein und lösen Sie die Gutscheine bei nächster Gelegenheit bei einem Ihrer<br />

Wunschpartner ein. Oder versuchen Sie Ihr Glück bei unserer Verlosung.<br />

Weitere Abomax-Angebote<br />

finden Sie auf unserer Homepage:<br />

www.cellesche-zeitung.de/abomax<br />

Die Cellesche Zeitung feiert Geburtstag. Und für ein Geburtstagskind in<br />

Ihrer Familie oder Ihrem Freundeskreis gibt es ein orginelles Geschenk<br />

von der CZ: Wie wäre es zu diesem besonderen Anlass mit einer Kopie<br />

einer Titelseite vom Tag der Geburt? <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Zeitungsgeschichte<br />

bieten jede Menge Möglichkeiten, einem besonderen Menschen<br />

zu einem besonderen Anlass ein einmaliges Geschenk zu machen.<br />

Sie haben die Möglichkeit, von jeder erschienen<br />

Ausgabe* der Celleschen Zeitung eine<br />

Titelseite als Nachdruck zu bekommen.<br />

Sie erhalten diese Seite auf einem<br />

hochwertigen, festen Papier, das<br />

aussieht, als hätte es die Jahrzehnte<br />

im Archiv perfekt überdauert.<br />

Der Nachdruck einer Titelseite<br />

kostet im Rahmen dieser Aktion 5 Euro<br />

(inklusive Mehrwertsteuer) statt sonst regulär 7,50 Euro.<br />

Falls Sie diesen Nachdruck nicht in unserem Kundencenter abholen<br />

können, fallen zusätzlich Versandkosten in Höhe von 5,50 Euro<br />

(inklusive Mehrwertsteuer) an. Unser Archiv wird Ihre Anfrage<br />

innerhalb von rund fünf Werktagen bearbeiten.<br />

verlosung<br />

Exklusives Armband<br />

zu gewinnen<br />

Das Angebot ist gültig vom 5. bis 30. April 2017.<br />

Unten stehenden Coupon können Sie im Kundencenter der CZ<br />

abgeben oder senden an: Cellesche Zeitung, Aboservice, Bahnhofstraße<br />

1–3, 29221 Celle<br />

* In der Zeit vom 9. April 1945 bis zum 23. September 1949 ist die Cellesche Zeitung nicht erschienen.<br />

Deshalb ist es nicht möglich, Seiten aus dieser Zeit nachzubestellen.<br />

Das Geschäft „Lebensart“<br />

in der Neuen Straße 25 A in<br />

Celle verlost zum CZ-Geburtstag<br />

ein exklusives Armband von<br />

Pandora mit drei Elementen<br />

im Wert von 159 Euro.<br />

Wer gewinnen möchte,<br />

ruft bis 18. April an unter:<br />

0137- 9880854<br />

(Dieser Anruf kostet 50 Cent aus<br />

dem Festnetz der Deutschen Telekom.<br />

Abweichende Preise für<br />

Mobilfunkteilnehmer).<br />

Viel Glück!<br />

Bitte ankreuzen!<br />

Ich hole die Zeitung ab.<br />

Vorname<br />

Name<br />

Abovertragsnummer*<br />

Datum der gewünschten Zeitung<br />

Schicken Sie mir die Zeitung zu.<br />

PLZ/Ort<br />

Straße/Nr.<br />

Telefon<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer letzten Bezugsgeldrechnung<br />

bzw. bei der letzten Abbuchung auf<br />

Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie beides nicht zur Hand<br />

haben, helfen wir Ihnen gern: Telefon (05141) 990-302.<br />

Partner-Coupons<br />

77er Straße 2, Celle Heineckes Feld 3, Celle Im Langen Winkel 2, Winsen Neue Straße 14, Celle Neustadt 42 A, Celle<br />

Zweimal Schwimmen,<br />

einmal zahlen<br />

Gegen Vorlage dieses<br />

Originalcoupons darf bei<br />

einer zahlenden Person<br />

(Tarif: drei Stunden Schwimmhalle)<br />

eine zweite Person im Badeland<br />

gratis mitschwimmen.<br />

Einkaufsgutschein<br />

im Wert von 10 Euro<br />

Beim nächsten Einkauf bei Möbel<br />

Wallach erhalten Sie gegen Vorlage<br />

dieses Originalcoupons einen Nachlass<br />

von 10 Euro. Gültig für einen<br />

Einkauf ab 50 Euro, ausgenommen<br />

Werbe- und bereits reduzierte Ware.<br />

Rabatt auf<br />

eine Autowäsche<br />

Gegen Vorlage dieses<br />

Originalgutscheins erhält<br />

jeder Kunde 1 Euro Rabatt<br />

auf eine Autowäsche<br />

seiner Wahl im Autohaus Höper<br />

in Winsen.<br />

Nachlass auf<br />

jede Kinokarte<br />

1 Euro Rabatt auf eine<br />

Kinokarte freier Wahl<br />

gibt es bei den<br />

Kammerlichtspielen in Celle<br />

gegen Vorlage<br />

dieses Originalgutscheins.<br />

ein FAhrradschloss<br />

zum Halben Preis<br />

Wer bei Zweirad Meier<br />

ein neues Fahrrad im Wert von<br />

mindestens 499 Euro kauft, erhält<br />

bei Vorlage des Originalcoupons<br />

50 Prozent Nachlass auf<br />

ein Fahrradschloss seiner Wahl.<br />

Gültig vom 5. April bis 30. Mai 2017<br />

Gültig vom 5. April bis 10. April 2017<br />

Gültig vom 5. April bis 31. Juli 2017<br />

Gültig vom 5. April bis 30. Mai 2017<br />

Gültig vom 5. April bis 30. Mai 2017<br />

Vorname<br />

Vorname<br />

Vorname<br />

Vorname<br />

Vorname<br />

Name<br />

Name<br />

Name<br />

Name<br />

Name<br />

Abovertragsnummer*<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer<br />

letzten Bezugsgeldrechnung bzw. bei der letzten<br />

Abbuchung auf Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie<br />

beides nicht zur Hand haben, helfen wir Ihnen gern<br />

unter Tel. (05141) 990-302 weiter.<br />

Abovertragsnummer*<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer<br />

letzten Bezugsgeldrechnung bzw. bei der letzten<br />

Abbuchung auf Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie<br />

beides nicht zur Hand haben, helfen wir Ihnen gern<br />

unter Tel. (05141) 990-302 weiter.<br />

Abovertragsnummer*<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer<br />

letzten Bezugsgeldrechnung bzw. bei der letzten<br />

Abbuchung auf Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie<br />

beides nicht zur Hand haben, helfen wir Ihnen gern<br />

unter Tel. (05141) 990-302 weiter.<br />

Abovertragsnummer*<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer<br />

letzten Bezugsgeldrechnung bzw. bei der letzten<br />

Abbuchung auf Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie<br />

beides nicht zur Hand haben, helfen wir Ihnen gern<br />

unter Tel. (05141) 990-302 weiter.<br />

Abovertragsnummer*<br />

* Die Abovertragsnummer finden Sie auf Ihrer<br />

letzten Bezugsgeldrechnung bzw. bei der letzten<br />

Abbuchung auf Ihrem Kontoauszug. Sollten Sie<br />

beides nicht zur Hand haben, helfen wir Ihnen gern<br />

unter Tel. (05141) 990-302 weiter.


Digital? Print? Oder? Und?<br />

SEIT 1817<br />

Die <br />

NIEDERSÄCHSISCHE NACHRICHTEN<br />

der Zukunft<br />

Zugegeben: Ein Blick in<br />

die Sterne oder in eine<br />

Glaskugel – was die<br />

Zukunft bringt, wissen<br />

auch wir nicht. Doch wir<br />

sind immer neugierig auf<br />

spannende Entwicklungen.<br />

Deshalb feiert eine<br />

neue CZ ihren<br />

<strong>200</strong>. Geburtstag.<br />

JUBILÄUMSBEILAGE <strong>200</strong> JAHRE CELLESCHE ZEITUNG


98 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Kurz zitiert<br />

ZUR ROLLE DER ZEITUNG<br />

Fundament demokratischer Teilhabe<br />

(…) Es ist unglaublich, welchen Einfluss die<br />

Zeitungen und Blätter haben, die für die<br />

Menschen in der Fläche geschrieben, produziert<br />

werden, und wir können gar nicht dankbar genug<br />

dafür sein, dass es diese vielen Regionalzeitungen<br />

in Deutschland gibt, die sich ja auch um<br />

Qualitätsjournalismus bemühen. (…) Zeitunglesen<br />

ist eben nicht nur ein Hobby, das man auch lassen<br />

kann. Sich umfassend informieren zu können:<br />

Das ist das Fundament demokratischer Teilhabe.<br />

Joachim Gauck, Ex-Bundespräsident<br />

Verliert Information an Wert?<br />

Lokalzeitungen – sehr lokale Zeitungen –<br />

werden vermutlich noch lange leben. Bei den<br />

anspruchsvollen Blättern ist der zuverlässigste<br />

Leser heute ein überdurchschnittlich gebildeter<br />

Mensch über 50. Wer speziell auf diese Gruppe<br />

zielt, hat gewiss noch zwanzig, dreißig <strong>Jahre</strong> eine<br />

Chance. (...)<br />

Werden die heute 20-Jährigen in diese Rolle<br />

hineinwachsen? Eher nicht. Raschelndes Papier<br />

ist für sie nicht mehr attraktiv – und dass eine<br />

gute Zeitung gerade im Chaos der<br />

elektronischen Überinformation ein Leuchtturm<br />

wäre, ist zwar überwältigend richtig – wichtig<br />

aber offenbar nicht sehr: Information überhaupt<br />

hat für 20-Jährige an Wert verloren, soweit sie<br />

nicht bei Facebook oder Instagram stattfindet.<br />

Wolf Schneider, Journalist<br />

Subjektiv, liberal, überraschend<br />

Die Zeitung ist radikal subjektiv: Wir brauchen<br />

die Zeitung nicht mehr als Massenmedium. Das<br />

Internet ist mehr Massenmedium als alle Medien,<br />

die wir bislang genutzt haben. Aber es ist zu<br />

großen Teilen auch Mainstreammedium. (...)<br />

Denn nie war mehr „Objektivität“ als im Netz, wo<br />

alle Trends in ihren Verästelungen berechnet<br />

werden können. Zeitung heißt dann:<br />

Journalistische Individuen erzählen gute<br />

Geschichten, mit Haltung, Meinung, subjektivem<br />

Stil und experimentellem Mut.<br />

Die Zeitung ist radikal liberal: nicht im<br />

politischen, sondern im bürgerrechtlichen Sinne.<br />

Wir lesen die Zeitung, nicht sie uns. Die Zeitung<br />

kommt zu uns, aber sie nimmt nichts von uns mit,<br />

schaut sich nicht in unseren Wohnzimmern um.<br />

Wir berühren sie, und sie berührt uns für eine<br />

begrenzte Zeit und danach, und davon bleiben<br />

keine Spuren, außer in unserem Geist als Irritation<br />

über die Welt, über Dinge, die geschehen, als<br />

Inspiration durch gute Beiträge.<br />

Die Zeitung ist radikal subversiv: Sie kann uns<br />

überraschen und damit im Umfeld der digitalen<br />

Informationsmärkte aus berechneten Präferenzen<br />

ein echtes Kontrastprogramm sein. Sie kann auch<br />

alles anders machen, als wir es aus dem Netz<br />

kennen. Lange Stücke statt Infosnippets,<br />

erzählerisch statt berichtend, subjektiv, nicht<br />

objektiv, Hintergrund statt Faktenfetisch, ein<br />

Orientierungs-, nicht ein Nachrichtenmedium.<br />

Miriam Meckel,<br />

Kommunikationswissenschaftlerin<br />

Cool und konservativ bleiben<br />

Mein Zuruf in diesen irren Zeiten ist, cool zu<br />

bleiben, nein, mehr noch: sich ganz konservativ<br />

auf den eigenen Urgrund zu besinnen.<br />

Journalisten sind da, um aufzudecken,<br />

aufzuklären und so zu kontrollieren und über die<br />

Herrschenden zu wachen. Das ist der Sinn.<br />

Lassen sie mich an dieser Stelle Joseph Pulitzer<br />

zitieren, den Gründer des gleichnamigen Preises<br />

für Journalisten, der schon vor mehr als<br />

100 <strong>Jahre</strong>n sagte: Journalismus ist eine<br />

Profession, kein Geschäft. Oder anders<br />

ausgedrückt: Journalisten müssen sich um<br />

Journalismus kümmern, nicht ums<br />

Geldverdienen.<br />

Ines Pohl, Journalistin<br />

Tägliche Orientierung<br />

Auch wenn zu erwarten ist, dass sich die Tagesabläufe<br />

diversifizieren, so werden die meisten<br />

Menschen weiterhin ihren typischen Tagesablauf<br />

haben. Und in diesem Tagesablauf wird zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt, vielleicht auch zweimal,<br />

die Zeitung aufgeschlagen.<br />

Wer in so einem Augenblick zur Zeitung greift, sei<br />

sie aus Papier oder eine App auf dem Tablet, der<br />

will auf der Titelseite nicht die Meldungen sehen,<br />

die der Zufall gerade in der Sekunde zuvor an die<br />

Spitze gespült hat, sondern das, was in den<br />

vergangenen 24 Stunden – aus Sicht der<br />

Redaktion, der er vertraut, wichtig war, das,<br />

worüber es sich an diesem Tag nachzudenken<br />

lohnt. Der Gegenstand der Zeitung ist die<br />

Gegenwart, und diese wird nicht zufällig mit<br />

dem Wort „heute“ bezeichnet. (...)<br />

Die Zeitung wird auch in Zukunft durch ihr tägliches<br />

Erscheinen definiert, dadurch, dass sie die<br />

Themen eines Tages behandelt und mit bestimmt.<br />

Jörg Friedrich, Philosoph<br />

VVN<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung bedeutet:<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> gedruckte Lokalzeitung.<br />

Zur Gründungszeit<br />

des Blattes schrieb Johann Wolfgang<br />

von Goethe im „Faust“:<br />

„Denn was man schwarz auf weiß besitzt,<br />

kann man getrost nach Hause tragen.“<br />

Das Wort gilt auch heute noch. Sicher, die<br />

Drucktechnik hat sich seit damals grundlegend<br />

geändert. Der Beruf des Schriftsetzers<br />

hat schon seit geraumer Zeit seine<br />

Zukunft endgültig hinter sich. Die heute<br />

mit modernster Technik hergestellte CZ<br />

Mit Vielfalt<br />

Nachrichten selbst produzieren und Nachrichten<br />

konsumieren: Das sind zwei Paar Schuhe.<br />

Harald Range, Generalbundesanwalt a.D., kennt beide.<br />

Aus dieser Perspektive wagt er einen Blick in die Zukunft<br />

einer lokalen Tageszeitung. Seiner Heimatzeitung.<br />

HARALD RANGE<br />

erscheint indes weiterhin tagtäglich auf<br />

Papier gedruckt. Wie vor <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n. Ob<br />

diese Form der Nachrichtenübermittlung<br />

noch eine Zukunft hat, wird von vielen,<br />

insbesondere den in die digitale Welt Hineingeborenen,<br />

bezweifelt, ja bestritten.<br />

Wie auf viele technisch-publizistische<br />

Änderungen zuvor, hat sich die Cellesche<br />

Zeitung auch auf diese Herausforderung<br />

eingestellt. Seit geraumer Zeit bietet sie<br />

parallel zur Druckausgabe eine digitale<br />

Ausgabe als E-Paper an. Auf Facebook<br />

und als App kann man Neuigkeiten aus<br />

Celle erfahren. Die abermalige Umstellung<br />

allein, diesmal von der „handgreiflichen“<br />

auf die elektronische Lesekultur,<br />

wird allerdings zur Zukunftssicherung<br />

der Zeitung nicht ausreichen. Denn mit<br />

Schnelligkeit können die herkömmlichen<br />

Printmedien gegenüber der elektronischen<br />

Verbreitung von Nachrichten nicht<br />

punkten.<br />

Während meiner Tätigkeit als Generalbundesanwalt<br />

in Karlsruhe habe ich diese<br />

neue Realität hautnah erlebt – sowohl<br />

als Verbreiter von Informationen als auch


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 99<br />

und Vertrauen<br />

als Gegenstand derselben. Wer eine<br />

Nachricht journalistisch vermarkten<br />

will, für den geht es heute um Sekunden.<br />

Journalisten, die mit ihrer Meldung<br />

Minutenbruchteile zu spät herauskommen,<br />

müssen zusehen, dass<br />

die Nachricht bereits von Celle bis<br />

Chicago im digitalen Netz und damit<br />

rund um die Welt ist. Galt früher der<br />

flotte Spruch: „Nichts ist so alt wie<br />

die Zeitung von gestern“, gilt heute<br />

vielfach die Erkenntnis: „Nichts ist<br />

so alt wie die Nachricht von eben.“<br />

Will man erfolgreich<br />

sein, bleibt<br />

vielfach keine Zeit<br />

für eine Prüfung der<br />

Nachricht auf ihre<br />

Wahrhaftigkeit, geschweige<br />

denn ihre<br />

Bewertung. Solche<br />

ungeprüften Neuigkeiten<br />

gehen minütlich<br />

und gleichzeitig<br />

tausendfach<br />

um den Erdball,<br />

wahre wie falsche Nachrichten, auch<br />

bewusst falsche, die sogenannten<br />

„Fake News“. Sie verunsichern die<br />

Empfänger wegen ihrer Vielzahl,<br />

ihres Umfangs und ihrer mangelnden<br />

Überprüfbarkeit. Sie können<br />

den Blick auf die Realität verstellen,<br />

meinungsmachend wirken und so die<br />

„Wir brauchen eine<br />

vertrauenwürdige<br />

Einordnung des<br />

Zeitgeschehens.“<br />

grundgesetzlich garantierte Informations-<br />

und Entscheidungsfreiheit konterkarieren.<br />

Wir alle brauchen in dieser von<br />

globalen Reizthemen überfluteten<br />

Welt eine vielfältige Bedürfnisse erfüllende<br />

Orientierung. Wir brauchen<br />

eine vertrauenswürdige Einordnung<br />

des Zeitgeschehens, der Nachrichten<br />

über das Gewesene und der Ankündigungen<br />

über das künftige Geschehen.<br />

Da kommt den sorgfältig recherchierten<br />

Berichten der Celleschen<br />

Zeitung über lokale<br />

Ereignisse eine besondere<br />

Bedeutung<br />

zu, weil sie in ihren<br />

Auswirkungen auf<br />

das Leben der Bürgerinnen<br />

und Bürger<br />

überschaubar<br />

und nachvollziehbar<br />

sind und deshalb<br />

Sicherheit in<br />

einer zunehmend<br />

als unsicher wahrgenommenen<br />

Welt bieten können.<br />

Die Aufgabe als vertrauenswürdiger<br />

Nachrichtenvermittler kann deshalb<br />

heute mehr denn je nur eine Lokalredaktion<br />

wahrnehmen; hierin liegt<br />

eine hohe gesellschaftspolitische<br />

Verantwortung, aber auch eine wirtschaftliche<br />

und publizistische Chance<br />

der Celleschen Zeitung für 2017 und<br />

die folgenden <strong>Jahre</strong>.<br />

Die Grundlagen für einen optimistischen<br />

Ausblick in die Zukunft der<br />

Celleschen Zeitung könnten deshalb<br />

besser nicht sein: Deutschland<br />

ist nach wie vor ein zeitungsfreudiges<br />

Land. Die Deutschen lieben es,<br />

den Lokalteil ihrer Heimatzeitung zu<br />

lesen. Mehr als die Hälfte der Deutschen<br />

liest täglich eine Zeitung, vier<br />

Fünftel von ihnen auch ein Blatt mit<br />

Lokalteil. Meist greifen sie zwischen<br />

sechs und zehn Uhr beim Frühstück<br />

oder in der Arbeitspause zur Zeitung,<br />

informieren sich durchschnittlich eine<br />

halbe Stunde über das Zeitgeschehen,<br />

widmen in etwa der Hälfte der<br />

Lesezeit dem Lokalteil.<br />

Die intensive Nutzung des lokalen<br />

Teils der Tageszeitung zeigt seine<br />

Beliebtheit. Diese Schlussfolgerung<br />

mag der Meinung so manchen Zeitungswissenschaftlers<br />

zuwiderlaufen,<br />

der die Qualität des Lokalteils gering<br />

einschätzt, ihn für einen Platz hält,<br />

auf dem Schutt abgeladen werden<br />

könne, bloßer Terminjournalismus<br />

stattfinde und monoton über Vereine,<br />

Jubiläen und Unfälle berichtet werde,<br />

ergänzt um sogenannte Hofberichterstattung.<br />

Diese Kritik verkennt<br />

die von den Leserinnen und Lesern<br />

nachgefragte wichtige Aufgabe des<br />

Lokaljournalismus, seine Service-, Informations-,<br />

Orientierungs- und Forumsfunktion.<br />

Ein weiterer, vielleicht nebensächlicher<br />

Grund, zuversichtlich in die<br />

Zukunft der gedruckten Lokalzeitung<br />

zu blicken, soll nicht verschwiegen<br />

werden: Für mich ist es auch ein sinnlicher<br />

Genuss, die raschelnden Seiten<br />

der Celleschen Zeitung umzuschlagen<br />

und über das Gelesene einen<br />

Moment bei einer Tasse Kaffee oder<br />

Tee nachzusinnen. Ich denke, damit<br />

bin ich nicht allein auf weiter Flur,<br />

jedenfalls hat die gedruckte Ausgabe<br />

der Tageszeitung für viele Leserinnen<br />

und Leser einen Mehrwert<br />

gegenüber der Online-Version, die<br />

für einen schnellen Themenüberblick<br />

dem Druckstück überlegen erscheinen<br />

mag.<br />

Damit bin ich bei den Themen, die<br />

eine lokale Tageszeitung wie die Cellesche<br />

Zeitung jetzt und in Zukunft<br />

aufbereiten sollte, um erfolgreich am<br />

Medienmarkt zu bestehen. Mit anderen<br />

Worten: Was wollen die Konsumenten<br />

in der Celleschen Zeitung<br />

lesen und warum? Um es vorwegzunehmen:<br />

Sie wollen informiert werden,<br />

sie wollen Orientierung erhalten<br />

und sie brauchen ein Forum zur<br />

Artikulierung ihrer Meinung. Um für<br />

mich zu sprechen: Da sind zum einen<br />

die Nachrichten, die mich als Leser,<br />

Käufer oder Abonnent unmittelbar<br />

betreffen. Berichte über das politische<br />

Geschehen in der Stadt, wie die<br />

Festsetzung von Gebühren und Steuern.<br />

Dann sind es Informationen, die<br />

mich, meine Nachbarn und Freunde<br />

berühren, zum Beispiel Baustellen,<br />

Geschwindigkeitsmessungen. Auch<br />

sind es Artikel über Gemeinschaften<br />

und Vereine, denen ich angehöre,<br />

ferner Berichte über<br />

kulturelle, sportliche<br />

oder andere<br />

Freizeitveranstaltungen,<br />

die mein<br />

Leben bereichern<br />

können. Nicht unerwähnt<br />

bleiben<br />

dürfen die Werbe-<br />

Anzeigen. Sie geben<br />

mir Anstöße<br />

zu den Dingen, die<br />

mein Leben noch<br />

schöner gestalten. Die Liste ließe sich<br />

noch verlängern. Alles in allem muss<br />

meine Lokalzeitung mir das Gefühl<br />

vermitteln, dass ich hier an einem lebenswerten<br />

Ort zu Hause bin.<br />

An Themen hat es den Lokalzeitungen<br />

nie gefehlt und wird es nicht<br />

fehlen. Nachrichten, lokale und andere,<br />

wird es immer geben. Das Wort<br />

„Zeitung“ stammt nicht von ungefähr<br />

vom Mittelhochdeutschen „tiding“,<br />

was für „Neuigkeit“, „Nachricht“<br />

oder „Botschaft“ steht. Natürlich erwarten<br />

wir als Kunden auch Orientierung<br />

über das internationale und nationale<br />

Geschehen. Die überörtlichen<br />

Nachrichten einer Lokalzeitung sind<br />

heutzutage aber eher zweitrangig,<br />

weil sie bereits tags zuvor in der aktuellen<br />

Berichterstattung in Funk, Fernsehen<br />

und den digitalen Medien abgehandelt<br />

wurden. Wichtige Aufgabe<br />

der Celleschen Zeitung bleibt aber,<br />

den regionalen Bezug der niedersächsischen,<br />

bundesdeutschen und<br />

internationalen Ereignisse zur Ortsebene<br />

herzustellen. Beispielsweise<br />

haben sich die CZ-Lokalredakteure<br />

eingehend der Frage angenommen,<br />

was der Austritt Großbritanniens aus<br />

der Europäischen Union für Celle bedeuten<br />

kann. Auf diese Weise haben<br />

sie die Informationsfunktion der Celleschen<br />

Zeitung mit der Erwartung<br />

der Zeitungskunden nach lokaler<br />

Orientierung verknüpft.<br />

Informationen und Orientierung<br />

liefern auch Berichte über Gerichtsverhandlungen,<br />

besonderes bürgerschaftliches<br />

Engagement, den politischen<br />

Meinungsbildungsprozess und<br />

das Vereinsleben. Sie geben gleichzeitig<br />

Anreize zu sozialem Verhalten,<br />

formen und beeinflussen Wertvorstellungen.<br />

Sie ermuntern und ermutigen<br />

Leserinnen und Leser, am Geschehen<br />

der örtlichen Gemeinschaft<br />

teilzuhaben und sich mit den Werten<br />

ihres Wohnorts zu identifizieren. Derart<br />

zur Teilhabe aktivierend, bietet<br />

die CZ schon heute ein Forum zur<br />

„Es ist ein sinnlicher<br />

Genuss, die<br />

raschelnden Seiten<br />

der Celleschen<br />

umzuschlagen.“<br />

Artikulation von Standpunkten und<br />

Meinungen in Gestalt von Leserbriefen,<br />

Stellungnahmen von Verbänden<br />

und Bürgerinitiativen sowie Presseerklärungen.<br />

Umgekehrt erhält die<br />

Zeitung auf diese Weise auch nützliche<br />

Informationen, die sie zu Nachrichten<br />

verarbeiten kann – modern<br />

gesprochen: eine Win-win-Situation<br />

für den Nachrichtenlieferanten und<br />

die Redaktion.<br />

Wirft man nach dieser eher grundsätzlichen<br />

Sicht auf das Medium der<br />

Tageszeitung einen genaueren prüfenden<br />

Blick auf die redaktionelle<br />

Gestaltung der Celleschen Zeitung<br />

im Jahr 2017, wird deutlich, dass sie<br />

auch jetzt wieder mit der Zeit geht.<br />

Sie stellt sich den Herausforderungen<br />

neuer Medientechnologien und<br />

entwickelt zugleich Strategien für<br />

die Inhalte einer modernen lokalen<br />

Tageszeitung. Ihr Kennzeichen ist die<br />

Universalität. In ihren allgemeinen<br />

Teilen vermeldet und kommentiert<br />

sie überregionale politische, gesellschaftliche,<br />

wirtschaftliche, sportliche<br />

und kulturelle Neuigkeiten. Das<br />

Herzstück der Celleschen Zeitung<br />

ist der Lokalteil, bestehend aus den<br />

Teilen Lokales, Landkreis und Lokalsport.<br />

Ergänzt wird das Herzstück<br />

durch die Hinweise der Seite 1 auf<br />

besonders wichtige lokale Neuigkeiten<br />

und Themen. Soll ich die hier<br />

vermeldeten Nachrichten in allgemeiner<br />

Form charakterisieren, fällt<br />

mir nur ein, dass sie gekennzeichnet<br />

sind durch Vielfalt einerseits und<br />

Nähe zu den Leserinnen und Lesern<br />

andererseits.<br />

Die Vielfalt ergibt sich aus dem<br />

Bündel von Veranstaltungshinweisen<br />

und den Berichten über Veranstaltungen<br />

der verschiedensten Vereine und<br />

Verbände, die die<br />

Redaktion täglich<br />

erreichen. Die Nähe<br />

folgt aus dem erkennbaren<br />

journalistischen<br />

Ehrgeiz,<br />

den Ansprüchen<br />

der Leserschaft zu<br />

entsprechen und<br />

sie zugleich in die<br />

lokale Wirklichkeit<br />

mit einzubeziehen.<br />

Reportagen oder<br />

Serien über besondere Menschen,<br />

Hobbys, Schicksale oder Lebensleistungen<br />

gehören ebenso dazu wie<br />

Berichte über geschäftliche Neugründungen<br />

und Initiativen, die der Stadt<br />

Celle oder dem Ort im Landkreis<br />

neue Impulse geben. Dies alles wäre<br />

nicht möglich ohne eine gut funktionierende<br />

Lokalredaktion, ohne die<br />

Menschen, die tagtäglich viele Informationen<br />

verarbeiten, Fakten recherchieren,<br />

Artikel verfassen und zu<br />

einer zum Kauf und zum Lesen verführenden<br />

Zeitungsausgabe zusammenführen<br />

müssen. Dass dies alles in<br />

den <strong>200</strong> vergangenen <strong>Jahre</strong>n gelungen<br />

ist, mag diese Jubiläumszeitung<br />

zeigen. Dass die Cellesche Zeitung<br />

auch in der Zukunft erfolgreich bestehen<br />

wird, zeigen die neuen Wege<br />

in die digitale Zukunft, erweiterte Inhalte<br />

in Richtung einer Universalität<br />

der Themen sowie der Mut der Verleger<br />

und der Redaktion, immer wieder<br />

neue Wege zu gehen.<br />

In diesem Sinne: Glück auf, Cellesche<br />

Zeitung, für die nächsten<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />

Harald Range,<br />

Generalbundesanwalt a.D.,<br />

leitete von <strong>200</strong>1 bis 2011 die<br />

Generalstaatsanwaltschaft<br />

in Celle, bevor er bis 2015 als<br />

Generalbundesanwalt am<br />

Bundesgerichtshof in Karlsruhe<br />

tätig war.


100 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Diskutieren auf Facebook<br />

Die Queen war ein Hit<br />

VVon<br />

CHRISTOPH ZIMMER<br />

Verpassen Sie keine<br />

wichtige Meldung<br />

mehr, diskutieren Sie<br />

mit Freunden und anderen Lesern<br />

über unsere Artikel – und<br />

kommen Sie unserer Redaktion<br />

näher. Wie? Ganz einfach. Werden<br />

Sie unser Fan bei Facebook<br />

und entdecken Sie die Welt der<br />

Celleschen Zeitung in dem sozialen<br />

Netzwerk.<br />

Unter www.facebook.com/<br />

CellescheZeitung gibt es<br />

aktuelle Nachrichten, Informationen,<br />

Bilder und<br />

Videos zu allem, was<br />

Stadt und Landkreis bewegt:<br />

Polizeimeldungen,<br />

Politiknachrichten, Tierisches,<br />

Sportergebnisse<br />

und vieles mehr. Wir präsentieren<br />

Ihnen täglich<br />

ausgewählte Artikel und<br />

geben Hinweise auf Beiträge<br />

auf unserer Internetseite<br />

www.celleschezeitung.de.<br />

Mit einem einfachen<br />

Klick auf „Gefällt mir“<br />

werden Sie ein Teil unserer<br />

Community – wie schon jetzt<br />

rund 45.000 Leser aus Celle und<br />

dem Rest der Welt. Außerdem<br />

finden auf unserer Facebook-<br />

Seite regelmäßig interessante<br />

Gewinnspiele und Verlosungen<br />

statt. Neben Geschichten,<br />

Fotos und Videos aus Celle<br />

und Niedersachsen gibt es bei<br />

uns natürlich auch die wichtigsten<br />

Nachrichten aus aller<br />

Welt. Stets haben die Nutzer<br />

die Möglichkeit, sich hierzu mit<br />

anderen auszutauschen.<br />

Besonders spannend war die<br />

Berichterstattung zum Besuch<br />

der Queen am 26. Juni 2016<br />

in Celle, als wir mit mehreren<br />

Reportern und Fotografen entlang<br />

der Route mit Fotos, Text<br />

und Videos live berichteten.<br />

Auch und vor allem dank der<br />

von den Usern geschickten<br />

Bilder und Eindrücke von der<br />

Strecke gelang uns so eine<br />

umfassende Livereportage mit<br />

vielen tollen Eindrücken von<br />

uns und Ihnen.<br />

Facebook ist aber nicht nur<br />

ein Medium für junge Menschen<br />

und schnelle Geschichten.<br />

Im Gegenteil. So war der<br />

Post zur Kronjuwelenhochzeit<br />

von Karl-Heinz und Irmgard<br />

Schröder aus Winsen, die sich<br />

am 17. August 2015 auf den<br />

Tag genau vor sagenhaften 75<br />

<strong>Jahre</strong>n das Jawort gaben, eine<br />

der Geschichten, die Sie und<br />

uns besonders gerührt und bewegt<br />

haben. Fast 4000 Likes<br />

und Kommentare mit Glückwünschen<br />

unter dem Beitrag<br />

mit der tollen Liebesgeschichte<br />

belegen dies.<br />

Bei einigen Diskussionen<br />

– etwa zur Flüchtlingskrise –<br />

machen sich leider auch immer<br />

wieder Aggressivität, Extremismus<br />

und Hetze breit. Dem<br />

schieben nicht nur wir einen<br />

klaren Riegel vor, indem wir<br />

in solchen Fälle rassistische<br />

oder gewaltverherrlichende<br />

Kommentare löschen und Nutzer<br />

sperren. Durch sachliche<br />

Beiträge und gute Argumente<br />

tragen auch die Nutzer maßgeblich<br />

dazu bei, dass Diskussionen<br />

in der Community geordnet<br />

verlaufen.<br />

Übrigens: Sie müssen kein<br />

Facebook nutzen, um unsere<br />

dort verbreiteten Nachrichten<br />

zu erhalten. Es gibt sie als „CZ<br />

Connect“ auch als App – gratis<br />

in den gängigen Stores für<br />

Android, iOS und Windows<br />

Phone und für alle, die nicht in<br />

dem sozialen Netzwerk aktiv<br />

sind. Nach persönlicher Konfiguration<br />

liefert die App per<br />

Push-Mitteilung alle wichtigen<br />

Nachrichten direkt aufs Handy.<br />

Neueste Nachrichten<br />

PER WHATSAPP AUFS HANDY<br />

oneben der gedruckten Zeitung und Facebook<br />

gibt es einen weiteren Kanal, über den die CZ<br />

ihre onachrichten verbreitet: Von Montag bis<br />

Freitag sowie am Sonntag gegen 18 Uhr<br />

informieren wir mit unserem kostenlosen<br />

WhatsApp-onewsletter über das Geschehen<br />

in Stadt und Landkreis Celle. Mehr als 4000<br />

Leser nutzen diesen Service bereits.<br />

Der onewsletter liefert am Abend alle aktuellen<br />

onachrichten aus der Region mit Verweisen auf<br />

das Internetportal www.cellesche-zeitung.de.<br />

Außerdem versorgen wir die onutzer freitags,<br />

samstags und sonntags mit Hinweisen auf<br />

Ausflugtipps und Konzerte in unserem großen<br />

Veranstaltungskalender für Celle.<br />

Wer den kostenlosen onewsletter bestellt,<br />

erhält ihn direkt von unserem onewsdesk auf<br />

sein Smartphone. Und so funktioniert’s:<br />

WhatsApp auf dem Handy installieren.<br />

Einfach Ihre Handynummer auf www.czurl.de/<br />

whatsapp im Eingabefeld eintragen. Danach<br />

erhalten Sie die Rufnummer, die Sie in Ihren<br />

Kontakten speichern müssen. Um den<br />

Anmeldevorgang abzuschließen, senden<br />

Sie noch eine WhatsApp mit dem Stichwort<br />

„Start“ an diese onummer. Wenn<br />

Sie diese drei Schritte<br />

erledigt haben, fügen wir<br />

Ihre onummer zu<br />

unserem Verteiler<br />

hinzu und Sie sind<br />

schon am Abend<br />

immer gut<br />

informiert.<br />

Ihre onummer<br />

wird übrigens<br />

ausschließlich für<br />

den kostenlosen<br />

onachrichtendienst<br />

über WhatsApp<br />

genutzt und für<br />

keine anderen Zwecke<br />

gespeichert oder<br />

weitergegeben.<br />

Anregungen, Hinweise, Lob und Kritik nehmen<br />

wir über WhatsApp selbstverständlich auch<br />

entgegen.<br />

gratuliert zu<br />

<strong>Jahre</strong><br />

Tel. (0 51 41) 888 0 772<br />

Fußpflegepraxis<br />

Völker<br />

www.trendagents.eu<br />

Brillen<br />

Contactlinsen<br />

Kaffee- und<br />

Eisspezialitäten<br />

Eiscafe<br />

Venezia<br />

Griechische<br />

Spezialitäten<br />

Schaf&<br />

schön<br />

...Mode und Accessoires<br />

aus Naturmaterialien<br />

Struck Recycling OHG<br />

E ntsorg ungsf achbetrieb<br />

Uhrmachermeister und Juwelier<br />

Mauernstr. 37 ∙ Celle ∙ ☎ 22754<br />

61983301_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 101<br />

Von Party bis Theater:<br />

VVon<br />

Mit Cellevent mittendrin<br />

Volker FrAonke<br />

Das jüngste Produkt aus<br />

dem Hause der Celleschen<br />

Zeitung kommt<br />

im Internet orange daher.<br />

„Cellevent“ ist ein anspruchsvoll<br />

konzipierter Online-Veranstaltungskalender,<br />

der bereits<br />

im ersten halben Jahr<br />

mehr als 5000 Events aus<br />

der Region Celle verwaltet<br />

hat. Egal ob Flohmarkt,<br />

Theater, Kino, Konzert<br />

oder <strong>Jahre</strong>shauptversammlung<br />

– in Cellevent<br />

ist einfach alles zu finden,<br />

was in Celle und Umgebung<br />

passiert.<br />

Na ja, sagen wir mal:<br />

fast alles. Die eine oder<br />

andere kleinere Veranstaltung<br />

rutscht uns immer<br />

noch durch. Doch das<br />

lässt sich ändern: Melden<br />

Sie uns die Veranstaltungen<br />

Ihres Vereins! Ganz egal<br />

wann, wo oder was es ist. Einzig<br />

entscheidend: Die Veranstaltung<br />

muss öffentlich sein.<br />

Am schnellsten geht es direkt<br />

unter www.cellevent.de, aber<br />

es reicht auch eine E-Mail<br />

an info@cellevent.de – beziehungsweise<br />

ein klassischer<br />

Brief oder ein Fax an unsere<br />

Cellevent-Redaktion, Bahnhofstraße<br />

1–3, 29221 Celle.<br />

Und wenn Sie Tipps haben,<br />

was wir noch besser machen<br />

können: Schreiben<br />

Sie uns. Wir sind ständig<br />

dabei, den Veranstaltungskalender<br />

weiter zu optimieren.<br />

Wichtig ist uns, dass<br />

sich jeder dort wiederfindet.<br />

Schon jetzt nutzen viele Celler<br />

unseren Kalender, um ihre<br />

Freizeit und ihre Wochenenden<br />

zu planen. Probieren Sie<br />

es selbst mal aus.<br />

Mediabox:<br />

CZ-Nachrichten<br />

per Bildschirm<br />

In Sitzecken in Autohäusern, neben einem<br />

Einkaufstresen beim Bäcker oder im<br />

Wartezimmer einer Arztpraxis: Überall ist es<br />

möglich, onachrichten der Celleschen Zeitung per<br />

Bildschirm zu empfangen. Mit einer Mediabox.<br />

Immer dort, wo es auf zeitgemäße Werbung<br />

ankommt, fallen große Bildschirme auf. Bewegte<br />

Bilder ziehen Blicke auf sich. Seit mehr als einem<br />

Jahr bietet die Cellesche Zeitung ihren Kunden<br />

die Möglichkeit, deren Kunden sowohl mit<br />

aktuellen Angeboten als auch mit täglich neuen<br />

CZ-Informationen zu begeistern.<br />

Die Mediabox zeigt eigene Inhalte von<br />

Unternehmen aus der Region im Wechsel mit<br />

dem, was alle Betrachter interessiert:<br />

CZ-onachrichten aus Stadt und Landkreis und<br />

onachrichten aus aller Welt. Diese Inhalte werden<br />

ganz einfach individuell eingefügt. Gleichzeitig<br />

werten Unternehmen Verkaufsräume und<br />

Wartebereiche mit einer Mediabox der CZ auf<br />

und bieten zusätzlichen Service.<br />

Doch eine Mediabox kann noch mehr: Sie<br />

unterhält ihre Betrachter. Mit den automatisch<br />

aktualisierten onachrichten aus der Region<br />

steigern Unternehmen die Zufriedenheit ihrer<br />

Kunden und erhöhen deren Verweilzeit. Sie<br />

werden direkt vor Ort mit Angeboten<br />

angesprochen, sodass eine Media-Box eine Winwin-Situation<br />

für alle Beteiligten darstellt. Denn<br />

durch den Wechsel von onachrichten und Werbung<br />

in bewegten Bildern erzielen auch Inhalte<br />

von Unternehmen mehr Aufmerksamkeit.<br />

Wir orientieren uns an den Bedürfnissen des Menschen nach<br />

Wärme – Luft – Wasser<br />

und sorgen für ein behaglicheres, schöneres und sicheres Leben.<br />

Unser Team mit 60 Mitarbeitern<br />

steht Ihnen für Ihre Fragen und Wünsche<br />

gerne zur Verfügung.<br />

Nehmen Sie Kontakt zu Ihren<br />

Ansprechpartnern im Hause Baxmann auf:<br />

Alexander Weiser<br />

Geschäftsführer<br />

☎ (05141) 949713<br />

weiser@baxmann-heizung.de<br />

Heizung<br />

Lüftung<br />

Klima<br />

Sanitär<br />

seit 1950 in Celle<br />

Wolfgang Wickert<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

☎ (05141) 9497 14<br />

wickert@baxmann-heizung.de<br />

• Großkesselanlagen<br />

• Klimatechnik<br />

• Lüftungsanlagen<br />

• Hygieneverordnung VDI 6022A<br />

Carsten Tolle<br />

Dipl.-Ingenieur<br />

☎ (051 41) 94 97 17<br />

tolle@baxmann-heizung.de<br />

• Energie- u. Anlagenoptimierung<br />

• Blockheizkraftwerke<br />

• Erdwärme<br />

• Industrie- und Gewerbeanlagen<br />

Olaf Hubbert<br />

Techniker<br />

☎ (0 51 41) 94 97 12<br />

hubbert@baxmann-heizung.de<br />

• Heizungsmodernisierung<br />

Öl – Gas – Holz<br />

• Reparaturarbeiten<br />

• Solartechnik<br />

Waltraud Riedl<br />

Technikerin<br />

☎ (0 51 41) 94 97 30<br />

riedl@baxmann-heizung.de<br />

• Sanitär<br />

• Badsanierung<br />

• barrierefreies Bad<br />

• Trinkwasserhygiene<br />

Wilhelm Wolf<br />

Meister<br />

☎ (0 51 41) 94 97 29<br />

wolf@baxmann-heizung.de<br />

• Dampfanlagen<br />

• Klima- und Kältetechnik<br />

• Lüftungstechnik<br />

• Prozesswärme<br />

Harald Semke | Ingo Schönhofen | Kai Rosenthal<br />

Kundendienstleitung · ☎ (0 51 41) 94 97-0<br />

kundendienst@baxmann-heizung.de<br />

• Wartung Öl-/Gaskessel,<br />

Gasthermen<br />

• Wartung Lüftungsanlagen<br />

• Regelung/Lüftungssteuerung<br />

• Wartung Split-Klimaanlagen<br />

• Störungsdienst<br />

(für unsere Kunden auch<br />

nach Geschäftsschluss)<br />

Helmut Baxmann Heizungsbau GmbH · Jens Raffalski<br />

Fuhrberger Straße 129 · 29225 Celle · Tel. (0 5141) 9497-0 · Fax (05141) 9497-23<br />

E-Mail: info@baxmann-heizung.de · www.baxmann-heizung.de<br />

fair, ehrlich,<br />

ausgewogen!<br />

Hendrik Luttermann<br />

Techniker<br />

☎ (0 51 41) 94 97 32<br />

luttermann@baxmann-heizung.de<br />

• Modernisierung<br />

raumlufttechnischer Anlagen<br />

• Heizungstechnische Sanierung<br />

und Modernisierung<br />

52106301_17040700300030316


KACHELOFENBAUER<br />

102 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Online: Das Paradoxon einer Zeitung<br />

Schneller, besser, kleiner?<br />

VVon<br />

volker FrAonke<br />

Wir wollen uns ja nicht<br />

beschweren – aber<br />

die Zeiten, in denen<br />

unsere Reporter entspannt lächelnd<br />

mit Block, Stift und Kamera<br />

durch das Land zogen,<br />

die hat es nie gegeben. Dass<br />

die Technik unsere Arbeitswelt<br />

verändert hat, das ist<br />

unbestreitbar. Die Digitalisierung<br />

des Nachrichtenwesens<br />

ist heute umfassend, und das<br />

Internet hat das Zeitungsmachen<br />

revolutioniert – und ramponiert.<br />

Gefordert ist mehr denn je<br />

die Eier legende Wollmilchsau:<br />

der unbeirrbare Rechercheur<br />

mit genialer Schreibe,<br />

meinungs- und layoutsicher,<br />

hintergründig im Print und<br />

zupackend im Internet, fähig,<br />

die Community bei Facebook<br />

zu begeistern. Schneller, besser,<br />

kleiner. Funktioniert das?<br />

Ansatzweise in personell gut<br />

ausgestatteten Online-Redaktionen<br />

großer Verlage. Zeitungen<br />

der Größenordnung einer<br />

CZ leben online jeden Tag den<br />

Kompromiss.<br />

Ja, wir sind online. Auf www.<br />

cellesche-zeitung.de sind wir<br />

mit jedem denkbaren Ressort<br />

präsent. Nachrichten aus New<br />

York, Rio, Tokio, Moskau oder<br />

Bagdad erreichen unsere Leser<br />

in Sekunden- oder besser<br />

Minutenschnelle. Wir haben<br />

das Weltgeschehen im Griff –<br />

dank der Agenturen, die uns<br />

zuliefern. Doch ist es das, was<br />

zählt? Suchen die Celler bei<br />

uns im Portal die große Politik?<br />

Ganz sicher nicht. Die wenigsten<br />

Besucher unseres<br />

Internetauftritts klicken auf<br />

überregionalen Sport, Kultur,<br />

Wirtschaft oder Politik. Es ist<br />

die Begleitmusik. Es ist da,<br />

weil es erwartet wird. Nicht<br />

unbedingt von den Lesern,<br />

aber im Anspruch an uns<br />

selbst. Was zählt, ist das Lokale:<br />

Lokalsport, Lokalkultur,<br />

Lokalpolitik. Polizeiberichte,<br />

Gerichtsberichte, Vereinsnachrichten<br />

– und nicht zuletzt<br />

auch lokale Anzeigen.<br />

Ja, genau hier lag und<br />

liegt die Stärke der CZ – und<br />

gleichzeitig zeigt sich genau<br />

hier auch ihre größte Schwäche.<br />

Was in der gedruckten<br />

Zeitung über Jahrzehnte – sogar<br />

Jahrhunderte – gut funktioniert<br />

hat, wird online heute<br />

zu einer kaum lösbaren Herausforderung:<br />

die aktuelle und<br />

umfassende Information über<br />

das Geschehen in der Heimat.<br />

Wieso? Weil wir als CZ uns immer<br />

noch mitten in der digitalen<br />

Revolution befinden – zumindest<br />

lokal.<br />

Für Agenturen wie die Deutsche<br />

Presseagentur (dpa) oder<br />

den Sportinformationsdienst<br />

(sid) hat das Internet strukturell<br />

im Grunde nichts verändert.<br />

Sie mussten schon immer<br />

Nachrichten so schnell wie<br />

„Was gedruckt gut<br />

funktionierte, ist<br />

heute online<br />

kaum lösbar.“<br />

möglich durch die Lande schicken.<br />

Doch eine Tageszeitung,<br />

die es gewohnt war, zu einem<br />

späten Zeitpunkt am Abend<br />

ihre Informationen gebündelt<br />

in den Druck zu schicken, steht<br />

online vor einer völlig neuen<br />

Herausforderung. Sie muss<br />

ständig doppelt produzieren:<br />

so schnell wie möglich für das<br />

Evolution des Journalismus – die Technik bestimmt mehr und mehr den Alltag.<br />

Internet und so intelligent wie<br />

möglich für die eigentlich bereits<br />

„veraltete“ Printausgabe<br />

des nächsten Tages.<br />

Online first. Das Internet<br />

wird zuerst bedient. Diese<br />

Losung hat sich in fast allen<br />

Zeitungsverlagen durchgesetzt.<br />

Die schnelle, kompakte<br />

Information soll so schnell wie<br />

möglich an die Leser. Neudeutsch<br />

sind das die „Breaking<br />

News“, die im Fernsehen<br />

als Nachrichtenticker unter<br />

dem Sendebild durchlaufen.<br />

In den Online-Nachrichtenportalen<br />

managen Module die<br />

ständig wechselnden Inhalte.<br />

Es gibt Ticker und Galerien,<br />

weiterführende Newsletter,<br />

Links, Feeds und Clouds – je<br />

nachdem, wie ein Verlag seine<br />

Portalphilosophie definiert<br />

hat.<br />

Terroranschlag in Istanbul.<br />

Die Nachricht verbreitet sich<br />

in Minuten. Weltweit. Bis nach<br />

Celle. Aber was ist mit der Forderung<br />

der Jungen Union Celles,<br />

an der Hohen Wende ein<br />

Start-up-Center einzurichten?<br />

Wie schnell muss diese – zweifellos<br />

für Celle bedeutsamere<br />

– Nachricht online sein? Und<br />

wie wird sie online und gedruckt<br />

aufbereitet?<br />

Mit einem gewissen Anspruch<br />

an sich selbst reicht es<br />

der CZ nicht aus, die Pressemitteilung<br />

der Jungen Union<br />

abzudrucken oder in das Portal<br />

zu stellen und auf die Leser<br />

wirken zu lassen. Unsere Redaktion<br />

hat die Aufgabe, diese<br />

Nachricht „einzuordnen“ und<br />

dazu Stellungnahmen einzuholen<br />

oder abzugeben. Das<br />

braucht Zeit.<br />

Tempo. Das wird auch im<br />

Lokalen zur obersten Maxime,<br />

wenn man als Zeitung im<br />

Wettbewerb steht. Die Nachricht<br />

muss erst einmal raus.<br />

Danach wird an der Einordnung<br />

gefeilt.<br />

Qualität. Das erwartet der<br />

Leser von seiner CZ. Es betrifft<br />

nicht nur Grammatik<br />

und Rechtschreibung, sondern<br />

auch die Information als<br />

solche. Nutzwert, Tragweite,<br />

Konsequenzen. Wenn möglich,<br />

auch ein Kommentar.<br />

Lesbarkeit. Heutzutage ein<br />

ganz wichtiger Aspekt. Gefühlt<br />

hat niemand mehr die<br />

Zeit, sich einen Text selbst zu<br />

erschließen. Er muss so geschrieben<br />

sein, dass schnell<br />

klar ist, ob er interessiert. Kurze,<br />

aber gezielte Erstansprache.<br />

Hintergrund und Meinung<br />

gibt es für den, der daran<br />

Interesse hat, dazu..<br />

„Veränderung ist<br />

mittlerweile nicht<br />

das Ziel, sondern<br />

der Weg“<br />

Wir leben heute den produktiven<br />

Spagat. Wenn die<br />

Zeitung am Morgen auf dem<br />

Frühstückstisch liegt, haben<br />

die Leser, die sich auch online<br />

tummeln, die wichtigen<br />

lokalen Texte schon konsumiert.<br />

Denn (fast) alle lokalen<br />

Beiträge der gedruckten Ausgabe<br />

sind bereits am Vortag<br />

im CZ-Portal zu finden. Mit<br />

Bildergalerien und Videos versehen,<br />

bekommen sie sogar<br />

noch einen Mehrwert gegenüber<br />

dem Printprodukt. Theoretisch<br />

ist noch mehr denkbar:<br />

Downloads von Dokumenten,<br />

angehängte Quellen wie Pressemitteilungen<br />

oder auch weiterführende<br />

Links zum Thema.<br />

Schöne neue Zeitungswelt.<br />

Aber so wie der Euro nur<br />

einmal ausgegeben werden<br />

kann, so ist irgendwann die<br />

Arbeitskraft eines Journalisten<br />

erschöpft. Die optimale<br />

Ausnutzung der unerschöpflichen<br />

Kapazitäten und Möglichkeiten<br />

des Internets erfordert<br />

Personalaufwand, der<br />

von einer Lokalzeitung nicht<br />

leistbar ist. Wir als CZ müssen<br />

uns entscheiden, wo wir<br />

die Zukunft unserer Lokalzeitung<br />

sehen. Liegt sie trotz<br />

aller Unkenrufe auf gedrucktem<br />

Papier? Oder müssen wir<br />

unsere Kraft in die digitale<br />

Welt stecken? Die Frage wird<br />

in den kommenden <strong>Jahre</strong>n zu<br />

beantworten sein.<br />

Möglicherweise wird die<br />

Cellesche Zeitung im Jahr<br />

2030 nur im Internet publiziert.<br />

Möglicherweise kommt<br />

sie gedruckt nur noch am<br />

Samstag in den Briefkasten.<br />

Ein Nachrichtenportal wie im<br />

Moment hat sich dann überholt,<br />

weil das Smartphone den<br />

heimischen PC komplett verdrängt<br />

hat. Die CZ lässt sich<br />

dann online völlig individuell<br />

zusammenstellen – im Baukastensystem.<br />

Vielleicht. Wer<br />

weiß das heute schon?<br />

Veränderung ist nicht mehr<br />

nur das Ziel, sondern mittlerweile<br />

der Weg. Nie hatte Wilhelm<br />

Busch mehr Recht: „Eins,<br />

zwei, drei – im Sauseschritt<br />

läuft die Zeit, wir laufen mit.“<br />

natürlich schön & gesund<br />

Naturarzneimittel ∙ Zertifizierte Naturkosmetik<br />

Gesunde & genussvolle Lebensmittel ∙ Aktuelle Ernährungstrends<br />

Wir gratulieren zu<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n Cellesche Zeitung!<br />

Für jeden Einsatz<br />

das passende Fahrzeug.<br />

Gute Zusammenarbeit<br />

seit fast 50 <strong>Jahre</strong>n - danke !<br />

61542901_17040700300030316<br />

Reformhaus Ende· Rundestr. 4 –5 ∙ 29221 Celle<br />

Tel. 0 51 41-27 177 ∙ reformhaus-ende@gmx.de<br />

Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9 – 18.30, Sa. 9 – 15 Uhr<br />

SternPartner GmbH & Co. KG<br />

Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf & Service<br />

Am Ohlhorstberge 5, 29227 Celle (PKW & smart)<br />

Tel. 05141/8850-0, www.sternpartner.de<br />

H.-H.-Warnke Straße 10, 29227 Celle (Nutzfahrzeuge)<br />

Tel. 05141/8855-0, www.sternpartner.de<br />

61526001_17040700300030316<br />

Vogelberg 32 • 29227 Celle • Tel. 0 51 41 - 8 56 76<br />

Göttinger Str. 31 • 30982 Pattensen • Tel. 0 51 01 - 1 24 56<br />

www.zeitzmann.de<br />

61434701_17040700300030316<br />

ROTER HAHN<br />

®


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 103<br />

Spannend und nachhaltig:<br />

„CELLAVIE“ – SO IST CELLE<br />

Aufbruchstimmung. Viel treffender lässt sich<br />

nicht beschreiben, was intern im CZ-Verlag<br />

passierte, als Ende 2014 klar war, dass wir ein<br />

Hochglanzmagazin für die Region Celle<br />

entwickeln wollten. Der Titel war schnell<br />

gefunden: „CellaVie“ – abgeleitet aus dem<br />

Französischen „C‘est la vie“, was so viel<br />

bedeutet wie „So ist das Leben eben“. Klar war<br />

auch: Es sollte das Premiumprodukt des<br />

Verlages werden – optisch wie inhaltlich.<br />

Fünf Ausgaben „CellaVie“ sind seit Dezember<br />

2015 erschienen. onummer sechs erscheint<br />

am 12. April.<br />

Der Erfolg der ersten Ausgabe überraschte<br />

uns. Die Kioske und Geschäfte waren so schnell<br />

leergekauft, dass „CellaVie“ in der Startphase<br />

tatsächlich rar war. „Um 7 Uhr morgens habe ich<br />

meine zehn Exemplare in die<br />

Verkaufsständer gestellt, zwei Stunden später<br />

waren alle weg“, beschrieb ein Kioskhändler den<br />

Run auf das neue Magazin. Es brauchte etwas<br />

Zeit, die richtige Verteilweise herauszufinden.<br />

Heiß her ging es bei uns schon bei der Wahl der<br />

Typografie. Wie sollten die Überschriften<br />

aussehen? Wie der Grundtext und die<br />

Begleittexte? Wir entschieden uns für „schlichte<br />

Eleganz“ – also wenig Schnörkel und klare<br />

Layoutlinie. Das Foto hat im Magazin eine tragende<br />

Rolle. Das beginnt schon beim Titel. Die<br />

erste Ausgabe präsentierte „Charly“, ein Model<br />

des Winser Fotografen Marcus Jacobs,<br />

der „CellaVie“ zu seinem Projekt machte. Um ihn<br />

herum bildete sich eine Schar junger und<br />

erfahrener Fotografen – allesamt mit einem<br />

hohen Anspruch an sich selbst und das Produkt.<br />

Emotional. So stellen wir uns seitdem die<br />

Bildstrecken vor: wunderschöne<br />

Landschaften, ausgefallene Blickwinkel und<br />

spannende Botschaften. Eins sollen die Fotos<br />

in „CellaVie“ nicht sein: langweilig. Dabei steht<br />

die Titelseite natürlich besonders im Fokus.<br />

Der Schokoladen-Mann. Ja, er hat die Gemüter<br />

der Celler erregt. Von „absolut widerlich“ bis<br />

„sensationell kreativ“ gab es ein Feuerwerk an<br />

Reaktionen auf diese Ausgabe. So soll es sein.<br />

CellaVie soll Emotionen auslösen. „CellaVie“ will<br />

im Gespräch sein.<br />

Das gilt auch bei der Auswahl der Themen: Bunt<br />

und spannend, Geschichten über Menschen, die<br />

uns der Alltag oft vorenthält.<br />

Das Magazin CellaVie setzt auf onachhaltigkeit.<br />

Es landet nicht in der Papiertonne. Man stellt<br />

„CellaVie“ ins Regal und blättert auch nach<br />

Monaten noch einmal durch. Denn die<br />

Geschichten sind zeitlos, verlieren nicht an Reiz<br />

und sind Zeugnis des Lebens in der Region. Celle<br />

hat „CellaVie „ins Herz<br />

geschlossen. Dem wollen<br />

wir gerecht<br />

bleiben.<br />

Erfolgreiche Magazin-Serie<br />

VVon<br />

CHRISTOPHER MEonGE<br />

Ein Südtiroler bescherte<br />

1907 der einstigen Residenzstadt<br />

das erste<br />

Speiseeis. Viele Celler erinnern<br />

sich noch heute gern an<br />

das Eis-Imperium von Alex<br />

Talamini. Wehmut schwingt<br />

dagegen bei vielen mit, wenn<br />

sie am ehemaligen Telefunken-Gelände<br />

vorbeifahren<br />

oder in dem heutigen Einkaufszentrum<br />

ihre Besorgungen<br />

machen. Ende 1997<br />

schloss das Werk, das 31 <strong>Jahre</strong><br />

zuvor zwischen Hermann-Billung-Weg,<br />

Bahnstrecke und<br />

Bundesstraße 3 eröffnet wurde.<br />

Die letzten 650 Beschäftigten<br />

wurden trotz großer Proteste<br />

entlassen.<br />

Dass viele Jahrzehnte davor<br />

noch eine Straßenbahn durch<br />

die Innenstadt fuhr – daran<br />

können sich die älteren Celler<br />

noch gut erinnern. Diesen<br />

ganz unterschiedlichen Themen<br />

sind drei der sechs Titelgeschichten<br />

in den Magazinen<br />

gewidmet, die aus der<br />

CZ-Serie „Alte Fotos erzählen“<br />

entstanden sind.<br />

„Unsere Leser haben viel<br />

Spaß beim Stöbern in der<br />

Celler Vergangenheit“, sagt<br />

CZ-Blattmacher Andreas Babel,<br />

der die Serie Anfang 2013<br />

ins Leben gerufen hatte. Inzwischen<br />

schreibt Redakteur<br />

Christopher Menge die Geschichten<br />

auf, die CZ-Leser<br />

erzählen.<br />

Ausgangspunkt für jeden<br />

Artikel ist jeweils ein altes<br />

Foto, das in der Celleschen<br />

Zeitung veröffentlicht wird –<br />

mit der Bitte, dass sich Zeitzeugen<br />

melden und erzählen,<br />

was ihnen zu dem historischen<br />

Bild einfällt. Eine Woche später<br />

erscheint dann in der CZ<br />

ein Artikel mit diesen Erinnerungen<br />

und weiteren Fotos.<br />

Teilweise meldeten sich so<br />

viele Zeitzeugen, dass sogar<br />

schon eine Doppelseite in der<br />

Zeitung erschien. Die besten<br />

Geschichten werden dann für<br />

ein Magazin noch einmal aufbereitet<br />

– mit weiteren Fotos.<br />

Die Leser erwartet ein bunter<br />

Mix aus Episoden und<br />

Celler Zeitgeschichte: Zum<br />

Beispiel geht um den kultigsten<br />

Transporteur, den es<br />

wohl jemals in Celle gegeben<br />

hat – den legendären Dienstmann<br />

Otto Kempe. Auch der<br />

mit historischen Fotos<br />

Aus den Erzählungen vieler Zeitzeugen sind inzwischen sechs Magazine entstanden.<br />

Darin leben Erinnerungen an alte Zeiten wieder auf,<br />

zum Beispiel an den Eisverkäufer Talamini oder das Fuhsebad.<br />

zaubernde Lokomotivführer<br />

Hermann Timme ist ein Celler<br />

Unikat – am zweiten Magazin<br />

„Als in Celle die Loks noch<br />

dampften“ hat er einen großen<br />

Anteil.<br />

Weitere Zeitzeugen, die immer<br />

viel zu den historischen<br />

Bildern wissen, sind Rudolf<br />

Peterson, Arnold Linke, Otto<br />

Brase, Erhard Pausch oder<br />

Hänschen Röhling. Die Geschichten<br />

und die fast 150<br />

Teile umfassende Serie leben<br />

aber von jeder einzelnen Erinnerung<br />

der CZ-Leser. Während<br />

die ersten beiden Magazine<br />

ausverkauft sind, sind die<br />

Magazine „Als in Celle Talamini<br />

noch Eis verkaufte“, „Als<br />

in Celle noch in der Fuhse gebadet<br />

wurde“ und „Als in Celle<br />

Fernseher noch vom Band<br />

liefen“ weiterhin im Kundencenter<br />

der Celleschen Zeitung<br />

erhältlich.<br />

Das jüngste Magazin, das<br />

Ende März erschienen ist, erinnert<br />

unter anderem an das<br />

Kinderhospital, aber auch an<br />

die erfolgreiche Band „Benstem<br />

+ Naumann“ oder an den<br />

Bau des Freibads Westercelle.<br />

Weitere Geschichten drehen<br />

sich um die Ur-Apotheken<br />

Celles, den ehemaligen Sackhandel<br />

mitten in der Stadt und<br />

um den Nordwall, dessen Bild<br />

sich bald verändern könnte.<br />

Das Magazin „Alte Fotos“<br />

kostet 7,90 Euro, Abonnenten<br />

zahlen 6,90 Euro. Es ist erhältlich<br />

im CZ-Kundencenter, in<br />

ausgewählten Zeitungskiosken<br />

und im Buchhandel.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum<br />

und für die Zukunft<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

Schalow Antriebstechnik GmbH & Co. KG<br />

Auf der Schanze 8 • 29303 Bergen<br />

☎ (0 50 51) 91 28 59 • Fax (0 50 51) 91 28 63<br />

Mobil (01 60) 96 89 35 17<br />

info@schalow-antriebstechnik.de • www.schalow-antriebstechnik.de<br />

61506901_17040700300030316<br />

61410201_17040700300030316<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>!<br />

Wir gratulieren<br />

der<br />

Eine stolze Leistung!<br />

recht herzlich!<br />

Entdecken Sie unsere Sonnenhotels und Resorts in attraktiven Regionen<br />

Deutschlands und Österreichs unter www.sonnenhotels.de<br />

Buchung und Beratung im Kundencenter der Celleschen Zeitung.<br />

61409901_17040700300030316<br />

„Wenn’s besonders werden soll ...“<br />

▪ Aufmaße und<br />

Betreuung vor Ort,<br />

Erstellung von 3-D<br />

Küchenplanungen<br />

(fotorealistisch)<br />

▪ Montagen, Küchenmodernisierungen<br />

Umzugservice,<br />

Finanzierungen<br />

▪ Installationsvorschläge<br />

für:<br />

Elektroanschlüsse,<br />

Wasserinstallationen,<br />

Abluftführungen,<br />

Fliesenverlegungen<br />

▪ Verkauf von:<br />

Einbauküchen,<br />

Elektrogeräten, Zubehör<br />

Siedler Küchen<br />

Celler Str. 5 (B 214) · 29313 Hambühren/Ovelgönne<br />

Telefon (0 50 84) 9813 14 · siedler@kuechen.de<br />

www.siedlerkuechen.de


104 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

3.<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 105<br />

1.<br />

2.<br />

6.<br />

7.<br />

4.<br />

5.<br />

15.<br />

13.<br />

8.<br />

14.<br />

9.<br />

16.<br />

Noch lange kein Altpapier:<br />

16 Tipps nach dem Lesen<br />

12.<br />

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern – wer kennt diesen Spruch nicht?<br />

Doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie sofort im Altpapier verschwinden<br />

muss. Denn Zeitung kann auch ausgelesen noch wertvolle Dienste leisten –<br />

ob im Haushalt, zum Basteln oder zum Verpacken. Selbst ein Kleid kann aus<br />

Zeitungspapier entstehen.<br />

11.<br />

10.<br />

FRITZ WEISS Bedachungs-GmbH<br />

◾ Velux geschulter Fachbetrieb<br />

◾ Neu- und Umdeckungen<br />

◾ Reparaturen<br />

◾ Isolierungen<br />

◾ Dachklempnerarbeiten<br />

◾ Solaranlagen<br />

◾ Gründach<br />

Inh. Christian Zahradnik<br />

Dachdeckermeister<br />

Inh. Dachdeckermeister<br />

Christian Zahradnik<br />

Tel. (051 41) 9 35 90<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Können • Erfahrung • Qualität<br />

Wir gratulieren herzlich!<br />

Sprengerstraße 42 A · 29223 Celle · Fax (051 41) 93 5925<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch<br />

zu<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Zeitung<br />

und alles Gute<br />

für die weitere<br />

Zukunft!<br />

Wir sagen Danke und freuen uns<br />

auf eine weitere gute Zusammenarbeit!<br />

Retten<br />

Ausbilden<br />

Helfen<br />

Pflegen<br />

Betreuen<br />

Das Deutsche Rote Kreuz<br />

bietet qualifizierte Hilfe – rund um die Uhr<br />

DRK-Kreisverband Celle e.V.•77er Straße 45 A • 29221 Celle<br />

www.drkcelle.de<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Das Schlosstheater Celle gratuliert der<br />

Celleschen Zeitung zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum und<br />

freut sich auf die Aufführungen im Schlosstheater von:<br />

PREMIERE:<br />

07.04.17<br />

DIE ZEITUNG<br />

Theaterproduktion anlässlich <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung<br />

Hafenstraße 26 · 29223 Celle<br />

Telefon (051 43) 9129 92<br />

druckereiwittmann@t-online.de<br />

www.druckerei-wittmann.de<br />

Saison-Start 2017<br />

Neue Schuh-Trends<br />

eingetroffen!<br />

Sneaker Rosé 140. 00 Sneaker Blau 135. 00<br />

Winsen · Poststraße 11<br />

Telefon 0 51 43 / 63 32<br />

Mo.–Fr., 9–18.30 Uhr durchgehend, Sa., 9–14 Uhr<br />

80 hinter unserem Geschäft. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Angst vor<br />

Einbrechern?<br />

Sichern Sie Ihr Eigentum durch . ..<br />

. ..Eintrittsbarrieren<br />

gegen unbefugten<br />

Zutritt!<br />

● Zäune<br />

● Tore<br />

● Schranken<br />

● Antriebstechnik<br />

. ..individuelle<br />

Einbruchmeldetechnik!<br />

● Alarmanlagen<br />

● Videoüberwachung<br />

● Brandmeldeanlagen<br />

● 24-Stunden-<br />

Alarmverfolgung<br />

Sicherungsanlagen<br />

Immer für Sie da: (05084) 911 644<br />

www.schulz-sicherungsanlagen.de<br />

61176101_17040700300030316<br />

61178301_17040700300030316<br />

61172101_17040700300030316<br />

61110201_17040700300030316<br />

61021101_17040700300030316<br />

60968701_17040700300030316


106 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Wenn Briefkästen blau<br />

und achteckig sind<br />

VVon<br />

KATJA MÜLLER<br />

Im Jahr <strong>200</strong>6 gab es<br />

Zuwachs bei der<br />

Celleschen Zeitung<br />

Schweiger und Pick Verlag:<br />

Die Citipost Celle<br />

ging als Tochterunternehmen<br />

des Verlags an den<br />

Start, um die Erfahrungen<br />

des Unternehmens in<br />

Sachen Zeitungszustellung<br />

zu nutzen und einen<br />

wachsenden Markt, nämlich<br />

den Briefversand, zu<br />

erschließen. „Das ist uns<br />

hervorragend gelungen“,<br />

sagt Werner Heyer, Geschäftsführer<br />

der Citipost<br />

Celle, mit Blick auf die<br />

ersten zehn Geschäftsjahre.<br />

Im vergangenen<br />

Jahr stellte die Citipost<br />

rund 2,2 Millionen Briefe<br />

zu. Das war ein Rekordjahr.<br />

Damit ist sie im Vergleich<br />

zum Vorjahr um<br />

rund sechs Prozent gewachsen.<br />

Aufgrund dieses stetigen<br />

Wachstums hat die<br />

Citipost Celle vor zwei<br />

<strong>Jahre</strong>n ihren Standort von<br />

der Bahnhofstraße in den<br />

Bremer Weg nach Klein<br />

Hehlen verlegt. Sie befindet<br />

sich nun in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft<br />

der Druckerei der Celleschen<br />

Zeitung. „Wir haben<br />

den Umzug genutzt,<br />

um eine Grundlage für<br />

einen stabilen Bearbeitungsprozess<br />

auch bei höheren<br />

Mengen zu schaffen.<br />

Außerdem haben wir<br />

neue Standards für Warenflüsse<br />

konzipiert und<br />

in der neuen Halle umgesetzt.<br />

Die Anlieferung von<br />

Paletten, auf denen Kataloge,<br />

Flyer oder Kundenzeitschriften<br />

zum Versand<br />

gebracht werden, ist komfortabler<br />

geworden auf<br />

dem großen Hof, auf dem<br />

bisher vorrangig Papierrollen<br />

oder Zeitungsstapel<br />

bewegt worden sind“, erklärt<br />

Heyer diesen Schritt.<br />

Bis vor zwei <strong>Jahre</strong>n<br />

richtete sich dieser Service<br />

ausschließlich an<br />

Gewerbetreibende und<br />

öffentliche Einrichtungen.<br />

2015 stieg die Citipost<br />

Celle in das Privatkundengeschäft<br />

ein. In Stadt<br />

und Landkreis Celle gibt<br />

es inzwischen an zahlreichen<br />

Standorten blaue<br />

Briefkästen, in die Kunden<br />

Postkarten oder Briefe<br />

einwerfen können. Und<br />

dieses Netz aus Briefkästen<br />

und Verkaufsstellen<br />

für Briefmarken wächst<br />

ständig.<br />

Wichtig ist, dass Sendungen,<br />

die in blauen<br />

Briefkästen landen, mit<br />

den speziellen Marken<br />

der Citipost versehen<br />

sind. Diese können im<br />

Kundencenter der Celleschen<br />

Zeitung ebenso<br />

erworben werden wie an<br />

zahlreichen Verkaufsstellen<br />

in Stadt und Landkreis.<br />

Die Briefmarken sind<br />

einmalige Werbeträger<br />

für die Residenzstadt:<br />

Sie sind entweder mit typischen<br />

Celler Motiven<br />

wie Schloss oder Hoppener<br />

Haus versehen oder<br />

tragen Zeichnungen, die<br />

Kinder aus der Region<br />

zum zehnten Geburtstag<br />

der Citipost gemalt haben.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

undaufweiterhinguteZusammenarbeit!<br />

2 x wöchentlich<br />

druckfrisch<br />

aus Celle<br />

in die Haushalte<br />

Langenhagens,<br />

Schwarmstedts<br />

und der<br />

Wedemark<br />

EXTRAVerlagsgesellschaftmbH·BurgwedelerStr.5·30900Wedemark<br />

61708301_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 107<br />

Leiter Citipost<br />

TORSTEN GOSTSCHEGK<br />

Die Citipost-Zusteller sind gut zu erkennen an ihren blauen Fahrrädern.<br />

Damit stellen sie im Celler Stadtgebiet Briefe zu.<br />

Er war schon da, da gab es praktisch noch keine<br />

Citipost in Celle: „Verarbeitungssystem, den<br />

Aufbau einer Zustellstruktur bis hin zum<br />

Zuschnitt der Zustellbezirke: Das alles habe ich<br />

aufgebaut“, erinnert sich Torsten Gostschegk<br />

(49) an die Anfänge seiner Tätigkeit bei der<br />

Celler Citipost. Das war im Jahr <strong>200</strong>6.<br />

Er ist der Mann der ersten Stunde, jemand, der<br />

praktisch an der Wiege der Citipost Celle stand.<br />

„Ich fand das damals alles sehr spannend.<br />

Einfach, weil noch nichts da war.“ Bis heute<br />

schätzt er an seinem Alltag das<br />

eigenverantwortliche Arbeiten: Sämtliche<br />

logistischen Planungen, Dienstpläne für sieben<br />

Mitarbeiter, Rechnungen – alles landet auf<br />

seinem Schreibtisch. „Und natürlich bin ich auch<br />

unterwegs zu Kundengesprächen. Mein Alltag<br />

ist schon sehr abwechslungsreich.“<br />

Torsten Gostschegk stammt ursprünglich aus<br />

Berlin. Dort hat er zunächst eine Ausbildung<br />

zum Instandhaltungsmechaniker gemacht. Nach<br />

seinem Dienst bei der Bundeswehr war er von<br />

1992 bis zum Jahr <strong>200</strong>0 als<br />

Außendienstmitarbeiter im Baumarktbereich tätig.<br />

Der Liebe wegen hat es ihn schließlich nach<br />

Niedersachsen gezogen. In Hannover und Celle<br />

folgten Tätigkeiten als Büroleiter und<br />

einige <strong>Jahre</strong> der Selbstständigkeit im<br />

Postbereich. <strong>200</strong>6 übernahm er das operative<br />

Geschäft der Citipost Celle GmbH, das er bis<br />

heute als Leiter verantwortet.<br />

Wer Torsten Gostschegk etwas<br />

besser kennt, weiß auch von seiner<br />

Vorliebe für Schwarz. Kleidung,<br />

Musikstil, Humor: Das ist das<br />

bunte Spektrum, in dem er das<br />

auslebt. Seinen Sinn für bösen<br />

Humor kann man übrigens sogar<br />

nachlesen in seinem Satire-Buch<br />

„Suizid für Anfänger“, das bei<br />

Amazon erhältlich ist. Und<br />

falls er noch etwas freie Zeit<br />

übrig hat, spielt er Gitarre.<br />

Ein Schlagzeug wartet<br />

allerdings bisher vergeblich<br />

darauf, von ihm bearbeitet<br />

zu werden.<br />

– Versandraum – – Direktversand – – Palettierung – – Internlogistik –<br />

Schur Packaging Systems AB Schweden gratuliert dem Schweiger & Pick Verlag Pfingsten GmbH & Co. KG<br />

zum <strong>200</strong>-jährigen Jubiläum der „Celleschen Zeitung“.<br />

Als Zulieferer der Versandraumausrüstung bedanken wir uns für die gute und zielorientierte Zusammenarbeit und<br />

wünschen für die Zukunft weiterhin viel Erfolg.<br />

Schur Packaging Systems entwickelt und fertigt hoch technologische Systemlösungen für eine Mehrzahl von<br />

Branchen. Branschen. Unsere umfangreiche Produktpalette reicht von Stand-Alone-Maschinen bis hin zu hochautomatisiserten<br />

automatisierten<br />

Gesamtsystemen. Hierbei stehen stets höchste Qualität und ein Top-Service-Niveau im Fokus.<br />

Wir bieten unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen, die exakt auf deren Wünsche und Anforderungen<br />

abgestimmt sind.<br />

Schur Packaging Systems • Box 189 • 575 22 Eksjö • Schweden • www.schur.com<br />

55954401_17040700300030316


108 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Schlosstheater bringt<br />

„Die Zeitung“ auf die Bühne<br />

VVon<br />

DAGonY RÖSSLER<br />

Ein ganz besonderes Geschenk<br />

zum großen Jubiläum<br />

erhält die CZ<br />

vom Celler Schlosstheater.<br />

Denn statt eines Festvortrages<br />

bringt das Ensemble in dieser<br />

Spielzeit <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Verlagsgeschichte<br />

auf die Bühne. Das<br />

Theaterstück „Die Zeitung“<br />

gewährt nicht nur einen Einblick<br />

in die Medienbranche,<br />

sondern zeigt, wie die Lokalgesellschaft<br />

Celles funktioniert.<br />

Um sich in den Beruf des<br />

Redakteurs und des Druckers<br />

einfühlen zu können, verfolgten<br />

Regisseur und Darsteller<br />

eine Redaktionskonferenz,<br />

begleiteten Journalisten zu<br />

Terminen, schauten Mitarbeitern<br />

in der Druckerei<br />

über die Schulter. Und nicht<br />

zuletzt drehte Dramaturg Harald<br />

Wolff den Spieß um und<br />

interviewte die Zeitungsmenschen.<br />

Intendant Andreas<br />

Döring verschrieb sich der<br />

Autorenarbeit, und Regisseur<br />

Eberhard Köhler gelang es,<br />

sprachlich theoretische Fragestellungen<br />

in sinnlich erfahrbare<br />

Situationen zu übersetzen.<br />

Wie bei der CZ ist auch am<br />

Schlosstheater der Teamgeist<br />

verschiedenster Mitarbeiter<br />

Zum <strong>200</strong>. Geburtstag der CZ inszenieren Intendant Andreas Döring (links), Choreografin Darya Barabanova und<br />

Regisseur Eberhard Köhler das Theaterstück „Die Zeitung“, das am Freitag, 7. April, im Schlosstheater uraufgeführt wird.<br />

gefragt, um ein gemeinsames<br />

Produkt zu entwickeln.<br />

Im Theaterstück „Die Zeitung“<br />

schlägt das Ensemble<br />

einen Bogen über <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Mediengeschichte. Wo fängt<br />

man da an? „In der Zukunft.<br />

Wir haben die Medienkrise<br />

weitergedacht und starten in<br />

einer Zeit, wo jeder auf sich<br />

persönlich zugeschnittene<br />

Artikel erhält. Die Auswahl<br />

übernimmt eine App, denn<br />

eine Redaktion gibt es nicht<br />

mehr“, erzählt Eberhard Köhler.<br />

Innerhalb von rund zwei<br />

Stunden werden mehrere Geschichten<br />

erzählt. „Wir schlagen<br />

nicht das große Album der<br />

Verlegerfamilie auf, sondern<br />

betrachten einige Schlaglichter.“<br />

Dabei geht es um nichts<br />

Geringeres als um das Ende,<br />

aber auch um das Comeback<br />

der gedruckten Zeitung.<br />

In Gesprächen mit dem<br />

Team des Schlosstheaters<br />

stellte CZ-Verlegerin Friederike<br />

Pfingsten viele Ähnlichkeiten<br />

fest: „Theater und Zeitung<br />

kämpfen permanent um<br />

Abonnenten. Beide spiegeln<br />

wider, was in der Gesellschaft<br />

passiert, und stoßen Diskussionen<br />

an.“<br />

Einen Vorzug aber habe das<br />

Theater, betont Intendant Andreas<br />

Döring: „Keine Zeitung<br />

kann Geschichten zu Ende<br />

schreiben, wir aber als Theater<br />

können das.“ Schließlich<br />

wolle der Mensch immer den<br />

Mythos hinter den Nachrichten<br />

wissen.<br />

Am Freitag, 7. April, feiert<br />

„Die Zeitung“ Premiere. Weitere<br />

Termine: Dienstag, 11.<br />

und 18. April; Freitag, 21. April;<br />

Sonntag, 23. April; Mittwoch,<br />

26. April; Donnerstag,<br />

27. April; Freitag, 28. April;<br />

Sonntag, 30. April; Montag,<br />

1. Mai; Samstag, 6. Mai; Mittwoch,<br />

10. Mai; Samstag, 13.<br />

Mai; Sonntag, 14. Mai (15<br />

Uhr); Donnerstag, 18. Mai;<br />

Samstag, 20. Mai; Sonntag,<br />

21. Mai.<br />

Beginn ist, wenn nicht anders<br />

angegeben, jeweils um<br />

20 Uhr. Karten unter Telefon<br />

(05141) 90508-75/76 und<br />

www.schlosstheater-celle.de.<br />

54367001_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 109<br />

Vorbereitungen zum Theaterstück „Die Zeitung“:<br />

Foto oben links: Harald Wolff (Zweiter von links) und Intendant Andreas Döring (Zweiter von<br />

rechts) trafen sich zu Gesprächen mit Verlegerin Friederike Pfingsten (links), Chefredakteur<br />

Ralf Leineweber (rechts) und Lokalredakteurin Dagny Rößler.<br />

Mit Besuchen am Newsdesk (rechts oben) und in der Druckerei (unten links) haben sich die<br />

Mitarbeiter des Celler Schlosstheaters über die tägliche Arbeit einer Tageszeitung informiert,<br />

ehe im Februar die Proben anliefen.<br />

www.Sparkasse-Celle.de<br />

Feiern<br />

ist einfach.<br />

Gemeinsam der Region<br />

verbunden, gratulieren<br />

wir unserem langjährigen<br />

Geschäftspartner zum<br />

<strong>200</strong>. Geburtstag.<br />

54320501_17040700300030316


110 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Die Cellesche<br />

IN NEUEM GEWAND<br />

Seit dem 30. März erscheint die<br />

Cellesche Zeitung in einem zeitgemäßen Layout.<br />

Etwas luftiger sollte es sein, neue Schriften<br />

waren gefragt, und insgesamt sollte es sich<br />

mehr an den modernen optischen<br />

Gewohnheiten orientieren. Wenn vor <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

noch ohne Fotos gearbeitet, der Platz auf dem<br />

Papier möglichst „optimal“ genutzt wurde, die<br />

Fläche vor allem also voll zu sein hatte, so ist<br />

ein Zeitungslayout ohne große Bilder, eine klare<br />

Gliederung der Seite und ein gefälliges<br />

Schriftbild heute nicht mehr denkbar. Denn die<br />

Augen der Zeitungsleser sind vorbelastet durch<br />

Fernsehen, Werbung und Internetauftritte und<br />

einfach daran gewöhnt, dass heutzutage alles<br />

deutlich stärker gestaltet ist als in früheren<br />

Zeiten. Vom Inhalt soll diese „Kosmetik“ nicht<br />

ablenken, sondern ihn<br />

unterstreichen und<br />

möglichst optimal<br />

präsentieren.<br />

Centennial<br />

LT Std<br />

Helvetica<br />

Neue LT Std<br />

Cellesche Zeitung<br />

Facebook live<br />

www.cellesche-zeitung.de<br />

Whatsapp-Newsletter<br />

Youtube-Channel<br />

Celler Markt<br />

Junge Landwirte aktiv<br />

HANNOVER. Aufgeregt flattert<br />

ein Huhn aus dem mobilen<br />

Stall, als Landwirt Christoph<br />

Möller sich ein braunes<br />

Ei aus der Klappe herausnimmt.<br />

Die anderen picken<br />

weiter nach Körnern im Gras<br />

am Boden rings um den Wagen.<br />

„Wir haben diesen Stall<br />

gekauft, um es zu probieren<br />

und es läuft echt super“, sagt<br />

der 32-Jährige über die Freilandhaltung.<br />

Möller hat den<br />

Hof in Wennigsen südwestlich<br />

von Hannover von seinem Vater<br />

vor vier <strong>Jahre</strong>n übernommen.<br />

Mit der Hühnerhaltung<br />

hat er 2014 begonnen. Sie ist<br />

sein Projekt, mit dem er sich<br />

ein neues Standbein schaffen<br />

will.<br />

Zu dem 150-Hektar-Betrieb<br />

gehören auch eine Biogasanlage<br />

und Äcker, auf denen der<br />

ALT<br />

Generationennachfolge auf den Höfen<br />

den, sagt der niedersächsische<br />

Landesbauernverband Landvolk.<br />

Meistens werden die<br />

Höfe von den Eltern an die<br />

Kinder weitergegeben, ein<br />

Prozess, der mehrere <strong>Jahre</strong><br />

begleitet und vorbereitet wird.<br />

„Nicht jeder Hof bietet eine<br />

entschieden. Die 26-Jährige<br />

studiert derzeit noch in Kassel<br />

Agrarwissenschaften, möchte<br />

danach aber die Rinderzucht<br />

ihres Vaters in Verden übernehmen.<br />

„Jeden Tag, an dem ich auf<br />

dem Hof arbeite, bestärkt<br />

mich“, sagt die angehende<br />

Landwirtin. Nach dem Abitur<br />

sei ihr das aber noch nicht<br />

klar gewesen. „Ich habe davor<br />

nicht wirklich daheim mitarbeiten<br />

müssen. Meine Eltern<br />

meinten, dass ich mir nicht so<br />

viel Arbeit aufhalsen soll, jetzt<br />

sind sie aber stolz darauf.“<br />

Für junge Menschen ist das<br />

keine einfache Entscheidung:<br />

Warum soll man sich an einen<br />

Hof binden? Gerade in den<br />

niedersächsischen Automobilregionen<br />

gibt es andere Mög-<br />

Bergener Stadt- und Örtzeanzeiger<br />

Magazin „Alte Fotos erzählen“<br />

Magazin „CellaVie“<br />

die Massentierhaltungsdiskussion<br />

auf.“ Viele Leute, die darüber<br />

sprechen, hätten niemals<br />

in einen Betrieb geschaut.<br />

Gewinnspiele<br />

Für ihn ist die Diskussion<br />

unsinnig: „Es bringt mir<br />

nichts, einen Stall voll kranker<br />

Tiere zu haben.“ Die schlechte<br />

Stimmung gegen Landwirte<br />

und die ständig neuen Vorschriften<br />

nagen an der Moral.<br />

„Wir sind eine Familie, kein<br />

Weltkonzern. Wir wollen davon<br />

leben“, sagt der junge<br />

Hofnachfolger.<br />

Elisabeth Fresen findet es<br />

gut, dass regionale und ökologische<br />

Landwirtschaft stärker<br />

nachgefragt wird. „Missstände<br />

sollten aufgezeigt werden“,<br />

sagt sie. Ihre Sorge ist allerdings,<br />

dass kleine Betriebe auf<br />

der Strecke bleiben. „Richtli-<br />

Verlagsbeilage „Bauen + Wohnen“<br />

Private Grußanzeigen<br />

Gemeindemagazine „Mein ...“<br />

Verlagsbeilage „Beruf + Bildung“<br />

wirtschaftliche Perspektive<br />

für die Folgegeneration“, sagt<br />

Hartmut Völz, der Berater der<br />

Landwirtschaftskammer in<br />

Gifhorn ist. Der Trend geht zu<br />

größeren Betrieben und mehr<br />

Spezialisierung. „Jede Familie<br />

muss sich etwas überlegen, ob<br />

das Biogas, Windkraft, Photovoltaik<br />

oder Urlaub auf dem<br />

Bauernhof ist“, sagt Völz.<br />

Die Eier seiner Hühner vermarktet<br />

Möller<br />

Junge Landwirte aktiv<br />

selbst. Auf dem Hof steht ein<br />

Verkaufsstand, der wie eine<br />

Reihe Bankschließfächer aussieht.<br />

Wer Geld einwirft, kann geregelten Arbeitszeiten zu und nötig, aber es muss belichkeiten,<br />

um mehr Geld bei nien erachte ich als sinnvoll<br />

junge Landwirt Rüben, Mais<br />

und Weizen anbaut. „Mein Ziel eine der durchsichtigen Türen verdienen. Dazu können Konflikte<br />

mit den Eltern bei den Auch Landwirt Möller in<br />

zahlbar sein.“<br />

ist, die Fläche zu vergrößern“, öffnen und einen Zehnerkarton<br />

herausnehmen. In man-<br />

Hofnachfolgern<br />

sagt Möller. „Es gilt: Wachsen<br />

Generationennachfolge auf den<br />

kommen.<br />

Höfen<br />

Und Wennigsen beschäftigt die Diskussion<br />

um Massentierhaltung.<br />

oder weichen“.<br />

chen steckt ein Schoko-Ei statt auch der Partner muss mitspielen.<br />

für die „Drei Landwirtschaft<br />

Generationen „Mehr kommt als drei gleich mobile wieder Hühner-<br />

die Mas-<br />

VVon<br />

ELEonA Die METZ Härte des Wettbewerbs interessierten einem Hühnerei. Nachfolger „Das ist zu eine sich<br />

haben in den letzten drei <strong>Jahre</strong>n<br />

viele Aufgeregt Höfe zu spüren flat-<br />

besische<br />

wenn Landesbauernverband<br />

sie die Eier holen“, er-<br />

studiert nicht“, findet derzeit Landwirt noch in Möller. Kassel nicht, auf.“ obwohl Viele die Leute, Hühner die im-<br />

darüber<br />

finden, Belohnung sagt der für niedersäch-<br />

die Kinder, entschieden. auf einem Hof, Die das 26-Jährige<br />

geht gar ställe, sentierhaltungsdiskussion<br />

das gefällt den Leuten<br />

HANNOVER.<br />

tert ein Huhn kommen. aus 1700 dem Betriebe mobi-gabelen<br />

Stall, in als Niedersachsen Landwirt Chris-<br />

nach Anga-<br />

die Höfe Eine von große den Eltern Herausforde-<br />

an danach auch noch aber in die den Rinderzucht gleichen Kunden einen zeigt Betrieb er gerne, geschaut. wie sei-<br />

Für ihn<br />

Landvolk. klärt Möller. Meistens werden Agrarwissenschaften, Wer den Platz hat, solle möchte nicht mer sprechen, gleichviel hätten Platz haben.“ niemals in<br />

ben des Landesamt für Statistik<br />

Niedersachsen seit 2013 sind die politisch unsicheren<br />

selten dafür. Fast 40 Prozent<br />

rung für die junge Generation Räumen leben.<br />

toph Möller sich ein braunes die Kinder weitergegeben, ein ihres Vaters in Verden übernehmenne<br />

ist<br />

Tiere<br />

die<br />

leben,<br />

Diskussion<br />

aber Zeit<br />

unsinnig:<br />

hat er<br />

„Es<br />

Ei aus der Klappe herausnimmt.<br />

Die von 66 anderen auf 69 Hektar. picken Bundesgleitet<br />

ein und Landwirt vorbereitet müsse wird. langfristig denburg „Jeden ist Tag, morgens an dem beim ich zum voll Beispiel kranker um die Tiere Märkte zu haben.“ zu<br />

Prozess, der mehrere <strong>Jahre</strong> be-<br />

auf. Die Größe der Höfe stieg Zeiten, sagt Berater Völz, denn deshausen im Landkreis Ol-<br />

bringt mir nichts, einen Stall<br />

der Arbeit macht er im Büro,<br />

weiter nach weit Körnern sank die im Zahl Gras der land-„Nichwirtschaftlichen rings um den Betriebe Wa-<br />

zwi-<br />

wirtschaftliche schwierig, sich Perspektive<br />

auf neue Richt-<br />

mich“, Niklas Behrens sagt die nennt angehende es Taden,<br />

Landwirte wann er und Weizen die verkauft ständig neu-<br />

planen. jeder Für Hof Landwirte bietet eine sei es auf Frühstück dem Hof Lagebesprechung.<br />

arbeite, bestärkt beobachten, Die schlechte um Stimmung zu entschei-<br />

gegen<br />

am Boden<br />

gen. „Wir schen haben <strong>200</strong>7 diesen und Stall 2016 laut für die linien Folgegeneration“, und Reformen sagt einzustellen.<br />

Völz, Für der Investitionen, Berater der an tur geht sei es ihr zu das den aber Tieren“, noch sagt nicht re Moral. gern „Wir einen sind Zug eine Weizen Familie,<br />

Landwirtin. gesbriefing. „Um Nach halb dem sieben Abi-<br />

oder en Dünger Vorschriften einkauft. nagen „Ich fah-<br />

an der<br />

gekauft, Deutschem um es zu probieren Bauernverband Hartmut<br />

und es läuft um 46 echt <strong>200</strong> super“, auf 275 400 sagt Betriebe.<br />

gebunden ist, brauche es eine Hähnchen und Schweine er<br />

Landwirtschaftskammer die man mindestens 20 <strong>Jahre</strong> in klar der gewesen. 28-Jährige. „Ich Wie habe viele davor<br />

nicht wirklich daheim mitlich<br />

davon habe ich leben“, keine Zeit sagt dafür.“ der junge<br />

weg“, kein sagt Weltkonzern. Möller, „aber eigent-<br />

Wir wollen<br />

der 32-Jährige über die Freilandhaltung.<br />

Möller hat den größeren Betrieben und mehr arbeiten müssen. Meine Eltern Hofnachfolger.<br />

Gifhorn ist. Der Trend geht zu<br />

Gut geführte Höfe hätten generell<br />

kein Problem, einen in-<br />

Auch Elisabeth Fresen hat trieb hält, will er nicht sagen. Photovoltaikanlage.<br />

gewisse Sicherheit.<br />

auf seinem 150 Hektar-Be-<br />

Als neues Projekt plant er eine<br />

Hof in Wennigsen teressierten südwestlich<br />

Nachfolger zu fin-<br />

Spezialisierung. sich für die „Jede Landwirtschaft Familie meinten, „Dann kommt dass ich gleich mir nicht wieder so<br />

Mafra<br />

Condensed<br />

Deck<br />

Gotham<br />

Narrow<br />

Candida Std<br />

von Hannover von seinem Vater<br />

vor vier <strong>Jahre</strong>n übernom-<br />

das Biogas, Windkraft, Photo-<br />

muss sich etwas überlegen, ob<br />

men. Mit der Hühnerhaltung voltaik oder Urlaub auf dem<br />

hat er 2014 begonnen. Sie ist Bauernhof ist“, sagt Völz.<br />

sein Projekt, mit dem er sich Die Eier seiner Hühner<br />

Menschen ein neues und Standbein ihre schaffen Geschichten<br />

vermarktet Landwirt Möller<br />

selbst. Auf dem Hof steht<br />

will.<br />

IMAGEFILM Zu dem 150-Hektar-Betrieb ZUM JUBILÄUM ein Verkaufsstand, der wie<br />

gehören auch eine Biogasanlage<br />

über und Celles Äcker, besondere auf denen der Seiten: aussieht. Wer Geld einwirft,<br />

eine Reihe Bankschließfächer<br />

Ein Film<br />

junge Landwirt Rüben, Mais kann eine der durchsichtigen<br />

In unserem und Weizen neuen anbaut. CZ-Imagefilm „Mein Ziel lassen Türen wir öffnen und einen Zehnerkarton<br />

herausnehmen. In<br />

uns von ist, einigen die Fläche Cellern zu vergrößern“, ihre ganz persönliche<br />

Geschichte sagt erzählen. Möller. „Es Was gilt: Wachsen macht Celle manchen für sie steckt ein Schoko-Ei<br />

oder weichen“.<br />

statt einem Hühnerei. „Das ist<br />

besonders? Die Was Härte macht des Wettbewerbs es einzigartig? eine Belohnung für die Kinder,<br />

Was bedeutet haben in „zu den Hause“ letzten drei für <strong>Jahre</strong>n<br />

Film, viele der Höfe ab zu sofort spüren auf be-deklärt<br />

Möller.<br />

sie? wenn sie die Eier holen“, er-<br />

Der kurze<br />

kommen. 1700 Betriebe gaben Eine große Herausforderung<br />

Internetseite www.cellesche-zeitung.de und auf<br />

in Niedersachsen nach Angaben<br />

(CeZettTv) des Landesamt angesehen für Statistik werden die politisch kann, unsicheren Zei-<br />

für die junge Generation sind<br />

Youtube<br />

wurde konzeptioniert Niedersachsen seit und 2013 umgesetzt auf. ten, vom sagt Berater Völz, denn<br />

gebürtigen Die Größe Celler der Janek Höfe Dann stieg von mit seiner Landwirt Firma müsse langfris-<br />

66 auf 69 Hektar. Bundesweit<br />

Blitzfang sank Medien.<br />

Zahl der landwirtschaftlichen<br />

Betriebe zwischen<br />

<strong>200</strong>7 und 2016 laut Deutschem<br />

Bauernverband um 46 <strong>200</strong> auf<br />

275 400 Betriebe.<br />

Gut geführte Höfe hätten<br />

generell kein Problem, einen<br />

Allgemeines<br />

Krankenhaus<br />

Celle<br />

NEU<br />

tig planen. Für Landwirte sei<br />

es schwierig, sich auf neue<br />

Richtlinien und Reformen einzustellen.<br />

Für Investitionen, an<br />

die man mindestens 20 <strong>Jahre</strong><br />

gebunden ist, brauche es eine<br />

gewisse Sicherheit.<br />

Auch Elisabeth Fresen hat<br />

Bei Familie Behrens in Wil-<br />

Die neue Cellesche<br />

viel Arbeit aufhalsen soll, jetzt<br />

sind sie aber stolz darauf.“<br />

Für junge Menschen ist nachgefragt wird. „Missstän-<br />

sollten aufgezeigt „Online wer-<br />

das keine Veinfache Von KATJA Entscheidung:<br />

MÜLLERde<br />

first“ heißt es<br />

Warum soll man sich an den“, sagt sie. Ihre längst Sorge ist in vielen Verlagen,<br />

einen Hof Presse binden? Gerade in allerdings, dass kleine Betriebe<br />

verändert sich, deren Flaggschiff einst eine<br />

den niedersächsischen Automobilregionen<br />

gibt Strukturen es andere linien sind erachte nicht ich als gedruckte sinnvoll Tageszeitung war.<br />

auf der Strecke bleiben. „Richt-<br />

Möglichkeiten, um unantastbar. mehr Geld und Doch nötig, aber die es muss Alle bezahlbar<br />

Tageszeitungen kämp-<br />

sein.“ Leitmefen<br />

seit <strong>Jahre</strong>n um Auflage<br />

bei geregelten Demokratie Arbeitszeiten braucht zu<br />

verdienen. Dazu können Konflikte<br />

mit dien, den Eltern die bei genug den Mittel Wennigsen haben, beschäftigt und die Abonnenten. Aber auch<br />

Auch Landwirt Möller in<br />

Hofnachfolgern um ihren kommen. Job Und gut Diskussion zu machen, um Massentierhaltung.<br />

um Werbeerlöse. Tageszei-<br />

nicht „Mehr mehr als tungsverlage drei mo-<br />

testen landauf,<br />

auch der Partner und muss das mitspielen.<br />

„Drei Generationen auf bile Hühnerställe, das gefällt<br />

scheint<br />

einem Hof, auf das geht Dauer gar nicht“, garantiert.“ den Leuten – Der nicht, obwohl landab, die ja sogar weltweit verschiedene<br />

Platz Geschäftsmodelle,<br />

findet Landwirt das feststellte, Möller. Wer war Hühner der immer Wirtschaftsexperte<br />

gleichviel<br />

solle nicht auch Thomas haben.“ Kunden Klau. zeigt die er Nachrichten ger-<br />

und Inhalte<br />

den Platz hat,<br />

noch in den gleichen Räumen ne, wie seine Tiere leben, aber<br />

Er schrieb diese Sätze <strong>200</strong>9 in online auf einen Weg bringen,<br />

macht der Qualitätsjournalis-<br />

leben.<br />

Zeit hat er selten dafür. Fast<br />

Bei Familie der Behrens Kolumne in Wil-einedeshausen 40 Prozent Zeitung, der Arbeit<br />

die im es Landkreis heute Ol-<br />

schon er nicht im Büro, mehr zum Beispiel mus um finanzierbar macht. Das<br />

denburg gibt: ist morgens in der beim Financial die Märkte Times zu beobachten, ist auch bei der Celleschen<br />

Frühstück Lagebesprechung. um zu entscheiden, wann er<br />

Niklas Behrens Deutschland. nennt es Ta-<br />

Weizen verkauft oder Zeitung Dünger so.<br />

gesbriefing. „Um halb sieben<br />

geht es zu den Tieren“, sagt<br />

der 28-Jährige. Wie viele<br />

Hähnchen und Schweine er<br />

auf seinem 150 Hektar-Betrieb<br />

hält, will er nicht sagen. „Dann<br />

Elisabeth Fresen findet es<br />

gut, dass regionale und ökologische<br />

Landwirtschaft stärker<br />

einkauft. „Ich fahre gern einen<br />

Zug Weizen weg“, sagt Möller,<br />

„aber eigentlich habe ich<br />

keine Zeit dafür.“ Als neues<br />

Projekt plant er eine Photovoltaikanlage.<br />

Und die wird nun <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

alt. Das ist für die 115 Mitarbeitenden<br />

im Verlag nicht<br />

nur ein Anlass, auf das zu<br />

schauen, was in <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Verlagsgeschichte passiert<br />

ist. Es ist vor allem auch ein<br />

Anlass, eine Strategie für die<br />

Zukunft einer traditionellen<br />

und traditionsbewussten Tageszeitung<br />

auf den Weg zu<br />

bringen. Für eine Zukunft,<br />

in der es natürlich weiterhin<br />

eine gedruckte Tageszeitung<br />

für Stadt und Landkreis Celle<br />

gibt. Eine Tageszeitung,<br />

die für Qualitätsjournalismus<br />

Unbenannt-24 1 08.03.2017 11:50:47<br />

Nachrichten und<br />

aktuelle<br />

Berichterstattung in<br />

jeder Form<br />

Informationen im Bereich<br />

Special Interest,<br />

Sonderthemen oder<br />

Dokumentationen<br />

steht. Eine, die nah dran ist<br />

an ihren Lesern und ihren<br />

Anzeigenkunden, die seriös,<br />

vertrauenswürdig und kritisch<br />

ist. Aber auch eine, die<br />

offen ist für Anregungen, und<br />

die mit ihren Lesern wie mit<br />

ihren Kunden in einem engen<br />

Austausch ist. Eine Tageszeitung,<br />

die einmalige Erlebnisse<br />

schafft, Emotionen transportiert<br />

und einen Mehrwert<br />

bietet.<br />

Wie diese Zukunft konkret<br />

aussieht, werden zuerst<br />

die Leser der CZ feststellen:<br />

nämlich an der neuen Gestal-<br />

Siemensplatz 4|29223 Celle<br />

Telefon (05141) 72-0<br />

Spitzenmedizin aus Tradition: Seit 2016<br />

mit modernster Ausstattung im Neubau.<br />

Wir gratulieren<br />

herzlich zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen Jubiläum!<br />

50756001_17040700300030316


Freitag, 7. April 2017<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung 111<br />

Gemeinsam kreativ<br />

UND IDEENREICH<br />

Business-Services,<br />

Dienstleistungen für<br />

Werbetreibende<br />

und Kooperationen<br />

Veranstaltungen,<br />

Veranstaltungskalender<br />

oder<br />

Medienpartnerschaften<br />

Zeitung wird <strong>200</strong><br />

tung der Tageszeitung. Doch<br />

dieses Facelifting ist nur ein<br />

kleiner Teil eines großen Prozesses,<br />

an dem seit einigen<br />

Monaten die Mitarbeitenden<br />

der Celleschen Zeitung<br />

selbst Hand anlegen, Ideen<br />

produzieren und neue Geschäftsfelder<br />

ausloten. Die<br />

meisten davon auch abseits<br />

des klassischen Tageszeitungsgeschäfts.<br />

Ganz konkret, das steht<br />

schon fest, wird sich der<br />

Verlag künftig noch breiter<br />

aufstellen im Bereich von<br />

Kommunikationsdienstleis-<br />

Buchverkauf<br />

Videoproduktionen<br />

Mediabox<br />

Stellenanzeigen<br />

Online Service Center<br />

Abomax<br />

Ticketshop<br />

Cellevent-Kalender<br />

Podiumsdiskussionen<br />

Charity-Cup<br />

Mitmenschen in Not<br />

Rudern gegen Krebs<br />

CZ-Sportlerwahl<br />

Fotowettbewerb Blende<br />

CZ-Wunschzettelaktion „Wünsch‘ Dir was“<br />

tungen, was vor allem die<br />

Werbekunden der „Celleschen“<br />

in naher Zukunft<br />

erleben werden. Erste Pilotprojekte<br />

im Bereich von<br />

Videoproduktionen laufen<br />

bereits. Die Einführung der<br />

Mediabox war im vergangenen<br />

Jahr ebenfalls ein Schritt<br />

in diese Richtung.<br />

Im Zentrum dieses Zukunftsszenarios<br />

steht auch<br />

die Entwicklung völlig neuer<br />

Produkte in den Bereichen<br />

Print und Online. Die beiden<br />

bereits erfolgreich eingeführten<br />

Magazine „Alte Fotos erzählen“<br />

und „CellaVie“ sind<br />

schon ein Teil der neuen CZ-<br />

Markenstrategie, um sich auf<br />

dem regionalen Medienmarkt<br />

im Lifestyle-Segment zu positionieren.<br />

Auch bei Veranstaltungen<br />

in Stadt und Landkreis wird<br />

sich die Cellesche Zeitung<br />

künftiger stärker engagieren<br />

– in Kooperation mit etablierten<br />

Events oder selbst als Veranstalter.<br />

Die große CZ-Tombola<br />

zur Weihnachtszeit oder<br />

auch die Sportlerehrung sind<br />

Erfolge in diesem Geschäftsbereich,<br />

auf die der Zeitungsverlag<br />

blicken kann.<br />

Das alles geschieht, damit<br />

sich die Celler weiterhin auf<br />

seriöse Nachrichten aus dem<br />

CZ-Verlag verlassen können.<br />

Auf Nachrichten, die schon<br />

heute nicht nur in gedruckter,<br />

sondern auch in digitaler<br />

Form verbreitet werden. Damit<br />

es Journalisten gibt, die<br />

Geschichten seriös recherchieren,<br />

die am Puls der Zeit<br />

und nah an ihren Lesern sind.<br />

Deshalb wird nicht alles anders.<br />

Aber so manches neu.<br />

Und so wird eine neue CZ<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> alt.<br />

100 Ideen, um die Cellesche Zeitung als<br />

modernes Medienhaus noch weiter nach vorn zu<br />

bringen: Das war eine neue Aufgabe für<br />

Menschen, die sich sonst in erster Linie aufs<br />

Zeitungsmachen verstehen. Mitarbeiter der CZ<br />

brüteten in den vergangenen Monaten mehrere<br />

Workshop-Tage lang ausnahmsweise nicht über<br />

der Zeitung für den nächsten Tag. Sondern da<br />

diskutierten Redakteure mit Kundenberatern,<br />

Mediengestalter mit Kollegen aus dem<br />

Lesermarketing und IT-Fachleute mit Volontären<br />

über neue Geschäftsfelder eines traditionellen<br />

Zeitungshauses.<br />

Spinnen war ausdrücklich erlaubt in diesem<br />

Prozess, der die Cellesche Zeitung und ihr<br />

gesamtes Innenleben seit ein paar Monaten<br />

heftig in Wallung bringt: Strukturen werden<br />

überdacht, Arbeitsabläufe optimiert – und unser<br />

täglicher Output sowieso. Und das, was<br />

andernorts hochtrabend „Leitbildentwicklung“<br />

heißt, ist bei der CZ zu einer Ideenschmiede<br />

geworden, deren wichtigste Quelle die<br />

115 Mitarbeiter selbst sind.<br />

Gemeinsam haben sie<br />

verschiedene Geschäftsmodelle<br />

entwickelt,<br />

deren Potenzial der Verlag<br />

in den kommenden<br />

Monaten prüfen und<br />

bis zur Marktreife<br />

bringen wird. Da<br />

wurden Pinnwände<br />

mit bunten Kärtchen<br />

gespickt, Ideen mit<br />

Klebepunkten gewichtet,<br />

virtuelle Personen<br />

als potenzielle Zielgruppen<br />

entworfen. Positiver Nebeneffekt:<br />

Kollegen, die im Arbeitsalltag<br />

eher wenige<br />

Berührungspunkte<br />

haben, lernten einander<br />

besser kennen – und vor<br />

allem: in diesem neuen<br />

Kontext ganz anders<br />

wertschätzen. Das alles<br />

ist selbst für kreative<br />

Menschen, die täglich<br />

mit dem prallen Leben<br />

und all seinen Licht- und<br />

Schattenseiten<br />

konfrontiert werden, ein<br />

intensiver Lernprozess. Und<br />

zwar auf allen Ebenen.<br />

Begleitet und angeleitet<br />

wird dieser von der<br />

Agentur Winkler und<br />

Stenzel aus Burgwedel.<br />

Wie genau nun die<br />

neue CZ <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong><br />

alt wird, das, liebe<br />

Leserinnen und liebe<br />

Leser, werden Sie in den<br />

kommenden Wochen,<br />

Monaten und <strong>Jahre</strong>n mit uns<br />

gemeinsam erleben. Wir, die<br />

Mitarbeiter der Celleschen<br />

Zeitung, starten<br />

vor diesem Hintergrund<br />

hoch motiviert in dieses<br />

Festjahr und freuen uns,<br />

wenn Sie uns in diesem<br />

Prozess begleiten.<br />

Wohlwollend, neugierig,<br />

aber auch kritisch. Das<br />

wünschen wir uns von<br />

unseren Lesern und<br />

unseren Werbekunden.<br />

60752801_17040700300030316<br />

● Containerstellung 7–40 m³<br />

● Wertstoffe, Bauschutt/Folie/Pappe/...<br />

● Schrott- und NE-Metalle<br />

● Abbrüche/Öltank-Entsorgung<br />

● Pkw-Entsorgung<br />

● Abfallberatung/Haushaltsauflösungen<br />

Hambühren:<br />

Telefon 0 50 84/45 81<br />

Fax 0 50 84/18 90<br />

www.struck-recycling.de<br />

info@struck-recycling.de<br />

Edelmetall-Recycling<br />

Ankauf von Gold - Silber - Platin - Palladium<br />

Wir prüfen mit modernster Röntgentechnik Ihr Gold<br />

Mauernstraße 33 • 29221 Celle<br />

Telefon 0 51 41/933 40 18<br />

56957901_17040700300030316<br />

www.speedtrans.de<br />

Wir gratulieren<br />

ganz herzlich zum<br />

<strong>200</strong>-jährigen<br />

Bestehen<br />

und freuen uns<br />

auf eine weiterhin<br />

erfolgreiche<br />

Partnerschaft!


e.K.<br />

Celle · Braunschweiger Heerstr. 49 · (051 41) 978527 0 ∙ www.ah-burian.de<br />

52665801_17040700300030316

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!