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200 Jahre

CZ_Jubilaeumsbeilage

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36 <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung Freitag, 7. April 2017<br />

Grußwort von<br />

OBERBÜRGERMEISTER<br />

JÖRG NIGGE<br />

Die CZ ist eine klassische Heimatzeitung!<br />

Seit nunmehr <strong>200</strong> <strong>Jahre</strong>n präsentiert sie<br />

tagesaktuell ONachrichten aus ONiedersachsen<br />

und vor allem aus Stadt und Landkreis Celle.<br />

Wer wissen will, was in unserer Region<br />

geschieht, was die Menschen vor Ort denken,<br />

was sie bewegt, wer an ONamen und Personen<br />

aus der nahen und weiteren ONachbarschaft<br />

Interesse hegt, wer neben der großen<br />

Weltpolitik auch ein Herz für das kommunale<br />

Geschehen hat, der fühlt sich bei der Lektüre<br />

der Celleschen Zeitung allerbestens<br />

aufgehoben.<br />

Wie keine andere steht auch für mich<br />

persönlich die „Cellesche“ stellvertretend für ein<br />

Stück Heimat. In ihr zu blättern, das ist stets ein<br />

wenig wie „nach Hause zu kommen“.<br />

Bei mir natürlich genau deshalb, weil ich<br />

vorübergehend meinen Lebensmittelpunkt<br />

außerhalb der Residenzstadt gefunden hatte,<br />

ohne den Kontakt zu meinen Wurzeln je zu<br />

verlieren. So war bei jedem regelmäßigen<br />

Besuch in meinem Elternhaus der Griff zur CZ<br />

stets selbstverständlich. Beim Lesen fühlte ich<br />

mich sofort wieder heimisch. Sei es beim<br />

Wiedersehen mit bekannten, manchmal einst<br />

lieb gewonnenen Gesichtern auf den<br />

Lokal- und Sportseiten, von so mancher<br />

ONachricht, die Erinnerungen an meine Jugend<br />

weckte und ganz besonders von dem jeweils<br />

aktuellen Stadtgeschehen, dass ich somit<br />

niemals aus den Augen verloren habe. War es in<br />

meiner Jugend vor allem der Sportteil, der mir<br />

als aktivem MTV-er und Leichtathleten ganz<br />

besonders am Herzen lag, so rückte über die<br />

<strong>Jahre</strong> immer mehr die Lokalpolitik in meinen<br />

Fokus. So ist es vielleicht auch ein klein wenig<br />

der CZ zu verdanken, dass der Wunsch, sich<br />

aktiv ins Celler Stadtgeschehen einzubringen, in<br />

mir wuchs?! Entsprechend wird die „Cellesche“<br />

auch künftig mein Wirken in der Heimat begleiten.<br />

Als konstante Lektüre, kontinuierlicher<br />

Beobachter der Ereignisse vor Ort und sicherlich<br />

auch mal kontrovers, wie es sich für eine freie,<br />

unabhängige Presse gehört.<br />

<strong>200</strong> <strong>Jahre</strong> Cellesche Zeitung, das ist ein stolzes<br />

Jubiläum. Zeigt sich doch auch hier die<br />

Heimatverbundenheit des Blattes mit seiner<br />

Leserschaft sowie das große Vertrauen der<br />

Leserinnen und Leser in ihre Heimatzeitung. Es<br />

ist in der heutigen Zeit des konstanten<br />

Wandels in der Medienlandschaft alles andere<br />

als selbstverständlich, sich so am Markt zu behaupten,<br />

wie es die CZ über zwei Jahrhunderte<br />

geschafft hat. Die Verbundenheit mit Land und<br />

Leuten – ohne dabei die Landes-, Bundes- und<br />

große Weltpolitik aus den Augen zu verlieren<br />

– ist sicherlich eines der offenen Geheimnisse<br />

dieses Erfolgs. Sich dem Modernen nicht zu<br />

verschließen, das Produkt CZ stets weiter zu<br />

entwickeln und dabei stets das Ohr an den<br />

Wünschen, ONöten und Sorgen der Menschen<br />

in der Region zu haben, gehört zum Rüstzeug<br />

einer Zeitung, die sicherlich noch viele<br />

Jubiläen feiern wird.<br />

Ich gratuliere im ONamen von Rat und<br />

Verwaltung der Stadt Celle allen an dieser<br />

Erfolgsgeschichte Beteiligten – ganz besonders<br />

natürlich der Familie Pfingsten – herzlich zum<br />

Jubiläum, verbunden mit den besten Wünschen<br />

für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft<br />

des Hauses „Cellesche Zeitung“.<br />

Wir brauchen auch<br />

Qualität kommt von Qual. Das ist im Journalismus nicht anders.<br />

Doch im Gegensatz zum Internet, wo es oft um schnelle Klicks<br />

geht, braucht guter Journalismus Zeit – und Regeln, auf die sich<br />

Leser verlassen können.<br />

VVON<br />

RALF LEIONEWEBER<br />

Ein Nachmittag im Februar 2016.<br />

Die Ausgabe für den kommenden<br />

Tag steht: Während die<br />

Layouter aus dem Bilderangebot<br />

der Fotografen die besten<br />

Motive auswählen und<br />

in die dafür vorgesehenen<br />

Boxen auf den<br />

Seiten ziehen, feilen<br />

die Reporter an ihren<br />

Beiträgen. Ein Celler<br />

DLRG-Helfer, der im<br />

Mittelmeer Flüchtlinge<br />

retten will sowie der ge-<br />

„Nur wenn die<br />

Zeitung über die<br />

nackte Nachricht<br />

hinaus Hintergründe<br />

beleuchtet, bleibt sie<br />

unverzichtbar.“<br />

Ralf Leineweber<br />

CZ-Chefredakteur<br />

plante Lückenschluss<br />

der Autobahn 39 zwischen<br />

Wolfsburg und<br />

Lüneburg und dessen<br />

Auswirkungen auf den<br />

Landkreis sollen am Folgetag<br />

die Hauptthemen<br />

im Lokalteil der CZ sein.<br />

Redaktioneller Alltag eben – bis ein Telefonanruf<br />

alle Planungen über den Haufen<br />

wirft. Eine Kollegin berichtet von einem<br />

Großeinsatz der Polizei in Klein Hehlen<br />

und will etwas von einem Mord gehört haben.<br />

Sofort spricht ein Redakteur mit der<br />

Polizei, um die Aussage zu überprüfen.<br />

Und in der Tat: Es läuft ein Einsatz, zu den<br />

Hintergründen aber gibt es aus ermittlungstaktischen<br />

Gründen zunächst keine<br />

weiteren Informationen. Fotograf und Reporter<br />

machen sich auf den Weg zum mutmaßlichen<br />

Tatort, um eigene Recherchen<br />

anzustellen. Schließlich wollen wir unsere<br />

Leser am nächsten Tag<br />

umfassend informieren.<br />

Weil wir aber nicht<br />

nur Zeitung produzieren,<br />

sondern im Internet<br />

rund um die Uhr Informationen<br />

liefern, wird<br />

schon wenig später dort<br />

eine erste Information<br />

veröffentlicht. Mehr als<br />

20.000 Zugriffe zählen<br />

wir am frühen Abend<br />

für den kurzen Beitrag<br />

unter www.celleschezeitung.de,<br />

in dem unser<br />

Reporter Christopher<br />

Menge den Stand der Ermittlungen zusammenfasst.<br />

Noch deutlich mehr User<br />

klicken und kommentieren unsere Informationen<br />

bei Facebook.<br />

Für den CZ-Reporter beginnt nach dem<br />

Absetzen der ersten Meldung die eigentliche<br />

Arbeit, denn den Zeitungslesern<br />

wollen wir mehr bieten als die bloße<br />

Nachricht. Die irgendwann eintreffende<br />

Pressemitteilung der Polizei veröffentlichen<br />

kann jeder. Uns reicht das nicht.<br />

Uns geht es um Hintergründe, Emotionen,<br />

eine Einordnung des Geschehens und<br />

natürlich einen Faktencheck. Um all das,<br />

was das Internet häufig nicht bietet – dort<br />

geht es oft nur um Klicks für die schnelle,<br />

die erste Nachricht.<br />

Wir aber präsentieren den Lesern am<br />

Folgetag einen Aufmacher auf der Titelseite,<br />

in dem wir nicht nur die schreckliche<br />

Nachricht an sich transportieren,<br />

sondern auch bereits erste Reaktionen<br />

verarbeiten. Und wir haben in diesem Fall<br />

sogar Informationen gesammelt, für die<br />

sich die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen<br />

interessiert.<br />

Dieses Beispiel veranschaulicht Stärken<br />

und Schwächen, Vor- und Nachteile der<br />

Tageszeitung. Da sie nur alle 24 Stunden<br />

erscheint, kann sie unmöglich mit dem<br />

Internet oder den elektronischen Medien<br />

mithalten, wenn es um Aktualität geht.<br />

Dafür haben wir – vorausgesetzt, der Redaktionsschluss<br />

steht nicht unmittelbar<br />

bevor – die Zeit, die notwendig ist, um ein<br />

Thema aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

zu beleuchten. Dabei ist wichtig, dass wir<br />

uns so ausdrücken, dass jeder weiß, was<br />

und wie etwas gemeint ist. Das fällt immer<br />

dann schwer, wenn der Redakteur<br />

mit einem Thema über Monate oder gar

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