mein HIMBEERgrün 01/2017
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<strong>mein</strong><br />
Seite 4 HIMBEER<br />
Ausgabe 1|17<br />
Chia<br />
In Mexiko und Guatemala, die Heimat der<br />
Chiapflanze, werden die Samen roh verzehrt<br />
oder als Verdickungsmittel eingesetzt. Chia soll<br />
den Körper mit Proteinen und Kohlenhydraten<br />
versorgen und sogar beim Abnehmen helfen.<br />
„Die Samen enthalten beachtliche Mengen an<br />
Calcium und wertvollen Fettsäuren“, erklärt<br />
Prof. Dr. Straka. Es seien aber auch sekundäre<br />
Pflanzenstoffe enthalten, deren Wirkung auf<br />
den Menschen nicht genug erforscht seien. Die<br />
empfohlene, kennzeichnungspflichtige Menge<br />
liegt bei 15 Gramm am Tag – etwa ein Esslöffel.<br />
„Auf eine so kleine Menge heruntergebrochen,<br />
liegt der Calciumgehalt weit hinter<br />
dem von zum Beispiel einem Glas<br />
Milch“, sagt Straka.<br />
Sesam<br />
Bei der Sesampflanze handelt es sich um eine<br />
der ältesten Ölpflanzen der Welt. Sesam wird<br />
vor allem aus afrikanischen Ländern, Indien<br />
und China importiert, wo die Pflanze beheimatet<br />
ist. Die Samen enthalten beachtliche Mengen<br />
an Fettsäuren, deren positive Effekte auf<br />
den menschlichen Organismus nachgewiesen<br />
sind. EUFIC, das Europäische Informationszentrum<br />
für Lebensmittel, bestätigt auf seiner<br />
Homepage, dass diese Fettsäuren wichtige<br />
Energielieferanten sind, Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen vorbeugen und helfen, den<br />
Choleste rinspiegel im Gleichgewicht zu halten.<br />
Fazit<br />
Dass Superfoods<br />
durch<br />
teilweise unseriöse<br />
Strategien<br />
der Marketingbranche<br />
an den<br />
Mann gebracht<br />
werden und viele<br />
der Studien aus dem<br />
Internet zu angeblichen<br />
positiven Effekten auf die<br />
Gesundheit nicht ausreichend<br />
fundiert sind, ist für Professorin<br />
Dorothee Straka klar. Bei unreifer Ernte,<br />
langen Transportwegen und im Prozess<br />
der Weiterverarbeitung verändere sich ein<br />
Lebensmittel, sodass oft nicht erkennbar sei,<br />
wie viel von den „guten Nährstoffen“ am Ende<br />
noch vorhanden ist. Vor allem Früchte, die<br />
wie die Goji- oder Açaibeeren nicht frisch zu<br />
bekommen sind, werden oft zu Pulvern oder<br />
Säften verarbeitet. Dabei sei die Zugabe von<br />
Hilfsmitteln wie Säuerungsmittel, Zucker oder<br />
Schwefeldioxid üblich. „Deshalb lohnt sich<br />
immer ein Blick auf die Zutatenliste“, erklärt<br />
Straka. „So wird klar, wie viel von dem eigentlichen<br />
Superfood enthalten ist.“<br />
Empfehlenswert sei, die Superfoods so frisch<br />
und pur zu verzehren wie nur möglich. Am<br />
sinnvollsten<br />
sei es, auf heimische<br />
Alternativen zu setzen. „Regionale Superfoods“<br />
wie Blaubeeren, schwarze Johannisbeeren,<br />
Kohlsorten, Nüsse und Hülsenfrüchte<br />
seien nicht nur umweltfreundlich und frisch<br />
zu bekommen, sondern können in Sachen<br />
Nährstoffe und Mineralien mithalten, sagt<br />
Straka. Wer im Supermarkt durch die Superfood-Abteilung<br />
schlendert, wird außerdem<br />
feststellen, dass die zahlreichen Pulver, Samen<br />
und Säfte zum Teil ziemlich teuer sind und<br />
damit heimische Produkte auch preislich besser<br />
abschneiden.