Programmheft Extra 2017

Foam Rolling: Mechanismen, Anwendungsfelder, Chancen und
Grenzen
Frieder Krause
Das Training mit Hartschaumrollen oder Foamrolls hat sich innerhalb der letzten Jahre sowohl
in der Sportpraxis als auch in der Therapie etabliert. Erste Untersuchungen zeigen potentiell
positive Effekte des Foam Rollings auf Parameter der Beweglichkeit sowie der Regeneration,
während es auf die neuromuskuläre Leistungsfähigkeit keinen Einfluss zu haben scheint. Unklar
sind bisher aber vor allem die zu Grunde liegenden Mechanismen bezüglich der beobachteten
Effekte. Im Hinblick auf Beweglichkeit stehen biomechanische und neurophysiologische
Mechanismen, hinsichtlich der Regeneration die Effekte auf Durchblutung und das vegetative
Nervensystem als potentielle Mechanismen im Vordergrund der Forschung. Der Vortrag gibt
einen Überblick über die momentane Evidenzlage und legt den Fokus dabei auf neueste
Forschungsarbeiten zu potentiell grundlegenden Mechanismen.
Frieder Krause ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Goethe-Universität Frankfurt. Seine
Forschungsschwerpunkte umfassen die Themen Faszien- und Bewegungssystem,
Medizinische Trainingstherapie sowie morphologische Adaptationen des Kraft- und
Beweglichkeitstrainings. In seiner Promotion erforscht Krause die physiologischen Wirkungen
des Foam Rollings. Beim diesjährigen, internationalen Bindegewebskongress Connect 2017
wurden er und seine Frankfurter Forschungskollegen mit dem Preis für die beste
Posterpräsentation ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit an der Universität leitet der
Sportwissenschaftler die Medizinische Trainingstherapie eines großen Rehazentrums und
betreut diverse Sportler verschiedener Leistungsklassen im Rahmen der Rehabilitation und
Leistungssteigerung. Zu seinen Kunden gehören dabei u.a. ATP-Tennisprofis, Elite-Kickboxer
sowie professionelle Golfspieler.